mini Kino "black Office Cinema"

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marty29ak
Inventar
#1 erstellt: 16. Aug 2015, 18:20
Hallo hier möchte ich gerne mein kleines mini Kino für zwei bis drei Personen vorstellen.

Ausgangssituation war ein zusammen gewürfeltes kleines Büro welches ich aber auch zum Musik hören am PC genutzt habe.
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Der Raum hat die Maße 2,9 x 3.9 m und wie man auf dem einen Bild sieht in einer Ecke noch eine Nische 1,25 x 0,95m mit Einbauschrank. Auf der Rückseite ein großes Fenster. Das der Raum in einem Anbau liegt sind drei Wände massive Außenwände die Wand mit der Nische ist eine normale Hohlblock innen Wand.

Da das der einzige für meine Zwecke nutzbare Raum ist , ich aber trotzdem nicht ganz auf einen PC Arbeitsplatz verzichten kann musste eine Lösung her. Habe lange hin und her gerechnet, gemessen und Möbel geschoben. Aber es passte einfach kein Schreibtisch sinnvoll in das Zimmer wenn es ein ordentliches Kino werden soll.
Habe mich dann zu einer eher unkonventionellen Lösung entschieden und den Schreibtisch klappbar gemacht so das ich mit einem Handgriff vom Büro zum Kino umstellen kann.

Aber angefangen wurde erst mal mit einem Deckenfries (ein muss in meiner Vorstellung)
Dazu wurden 4 Kisten gebaut 30x30cm. Die unteren 15cm lassen sich aufklappen um jeder Zeit an die Technik darin zu gelangen.
Noch im Rohbau:

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Hier sieht man auch gleich einen Teil der Lüftungsanlage. Dazu hatte ich zwei Kernbohrungen links und rechts vom Fenster angelegt. Auf der einen Seite wird direkt an der Kernbohrung die Luft in den Raum geleitet, auf der anderen sitzt ein Rohrlüfter,
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Dieser saugt die Luft auf der diagonal liegenden Seite vom Lufteinlass ab. Hatte noch einen Schalldämpfer geplant aber der Lüfter ist so leise das der Luftstrom selbst am Absauggitter lauter ist. Das auf dem Bild habe ich daher gegen ein größeres ersetzt und so ist die Lüftung praktisch nur noch leise hörbar wenn man mit dem Ohr 30-40cm an das Gitter geht.

Als nächstes war dann die Rückwand mit dem Schrank und der Schreibtisch an der reihe.
Dazu wurde der alte Wandschrank raus gerissen und durch ein umgebautes Schlafzimmerschrank System vom schwedischen Kaufhaus ersetzt.
Die Wand daneben ist um 10cm aufgedoppelt.
Im oberen Teil befindet sich ein Abluftrohr für die Hushbox welches direkt in die Raumluft Absaugung führt.
Zudem (noch nicht auf dem Bild) wird noch eine Nische für einen Surround Back Lautsprecher eingelassen.

Der mittlere Teil beherbergt die 3 Monitore und die runter geklappte Platte bildet dann den Schreibtisch.
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m unteren Teil ist der Computer plus zugehörige Technik verbaut. Auch hier wird die Abluft direkt in die Absauganlage geführt und die Klappe lässt sich natürlich auch einfach öffnen.
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Jetzt war es an der Zeit sich Gedanken um die Leinwand zu machen. Da das Fenster erhalten bleiben soll kommt keine feste Rahmenleinwand in frage. Da ich aber mit Rollleinwänden bisher auch keine guter Erfahrungen gemacht habe ist es dann eine nach oben klappbare Rahmenleinwand geworden.
Nach ein wenig testen mit Bettlaken und Präsentation Beamer hatte ich mich dann auf eine 21:9 Leinwand in 250cm breite eingeschossen.
Das hat den Vorteil das unter die Leinwand noch in annehmbarer Höhe die front Lautsprecher angebracht werden können. Hinter der Leinwand war ja nicht sinnvoll möglich wegen dem Fenster.

Leider sind die Bilder hier vom Bau versehentlich gelöscht worden.
Nur hier eins so das man in etwa was erkennen kann:
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Da die Heizung auch wie üblich unter dem Fenster angebaut ist, sind oben noch leicht zu erkennen Lüftungsöffnungen mit einem Kasten dahinter wo sich die erwärmte Luft der Heizung (die ja noch oben ströhmt) mit der frischen Luft aus der Kernbohrung rechts neben dem Fenster vermischen kann.

Ursprünglich wollte ich die Leinwand elektrisch über ein Windensystem hoch und runter fahren lassen. Nach dem das Gestell aber hing bin ich zu der Auffassung gekommen das der Aufwand nicht lohnt, das manuelle Hoch klappen geht so schnell und einfach... somit wird die Leinwand jetzt händisch nach oben geklappt und in eine kleine Kette ein gehangen, fertig.
Die Leinwand selbst ist dann eine Davision Cadre Nr.1 geworden.

Zu der Bühne fehlen leider auch die Baubilder daher hier erst mal nur ein Bild vom ist Zustand.
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Die bühne selbst besteht aus drei einzelnen Kisten. Links und rechts jeweils zwei Würfel die als Bassabsorber fungieren. Sie sind mit Basotect gefüllt und einseitig offen. In der Mitte ist eine etwas breitere Kiste wo ein kleinerer unterer Teil als Lufteinlass für die Heizung dient. Der obere Teil ist wiederum als Bassabsorber ausgelegt. Zwischen die Kisten passen dann genau meine zwei Subwoofer (Teufel SW M5200)
In der Hochkant stehenden Platte sind dann die Frontlautsprecher (Teufel M500 FCR) unter gebracht.

Apropos Bassabsorber, da der Raum sehr klein ist wollte ich möglichst wenig Platz für die Raumakustik verschwenden. Daher habe ich mich zu erst um die Decke gekümmert, da hier viel erreicht werden kann ohne das Platz verloren geht.
Nach wirklich ausgiebiger Recherche vielen Telefonaten habe ich mich dann für ein Deckensystem von Knauf AMF entschieden. Genau handelt es sich um das AMF Thermatex Alpha schwarz Kante SK. Die Decke ist 15cm abgehangen und auf den Platten liegt nochmal 5cm Basotect, so das 7cm Dämmung zu 8cm Luft aufgebracht sind, was den Wirkungsgrad etwas in tiefere Frequenzen schiebt.
Der Effeff ist einfach unglaublich, hätte ich so nicht erwartet.
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(nicht an den schiefen Türen vom Deckenfries stören, die sind noch nicht eingestellt)

Als nächstes kamen dann die Wände. Hier habe ich ganz klassisch Rahmen gebaut und diese dann mit Stoff bespannt. Die Rahmen haben eine Tiefe von 5cm und sind mit 5cm Abstand zur Wand angebracht. Wobei sie nur oben eingeschoben und unten mit einer Leiste geklemmt werden, so das sie jeder Zeit abgenommen werden können. Stoff ist ein schwarzer Velourstoff welcher auch gerne im PKW genutzt wird.
Dieser lässt sich erstklassig verarbeiten, gefällt mir mit der Maserung auch ganz gut und passt zur Decke. Damit habe ich übrigens auch die Bühne verkleidet. (Hier noch ein Tip zum verkleben auf eine Holzplatte: geht prima mit dem UHU Klebestift, hält super,drückt sich kein Kleber durch den Stoff und kostet nicht viel. Des weiteren lässt er sich durch besprühen mit Wasser jeder Zeit wieder gut ablösen)
Die Wandverkleidung habe ich nur im ersten drittel mit Dämmmaterial gefüllt für die ersten Ruflektionen. Die hinteren Rahmen sind leer um den Raum nicht zu Überdämpfen. Evtl. werde ich hier noch Diffusoren einbringen.
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Jetzt fehlten noch die Lampen im Deckfries und passende Schalter. Es sind verstellbare G4 12Volt Einbauleuchten die über zwei FS20 Dimmer angesteuert werden. So kann ich den vorderen und hinteren Teil einzeln steuern, Über einen IR FS20 Umsetzer lässt such die Beleuchtung auch bequem mit der Fernbedienung steuern. Die Dimmer unterstützen auch langsames auf und ab dimmen. Also alles in allem recht günstig und für meine Zwecke ausreichend ohne zusätzliche Hardware.
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Nachdem ich die rohen Holzteile alle mit Acryl Vollton Abtönfarbe gestrichen habe kam erst mal ein schwarz melierter Teppich rein und es endlich gemütlich werden zu lassen.

Inzwischen wurde dann auch der bestellte Zweisitzer geliefert, den ich dann sofort mit 4 Reckhorn BS200 Körperschallwandler ausgerüstete habe. Angetrieben werden sie von einer 4Acoustic DSPA600 Endstufe mit eingebautem DSP. Bei dem Zweisitzer habe ich etwas länger suchen müssen, da es möglich sein soll einen zusätzlichen Sitz (meinen Bürostuhl) daneben zu stellen und die meisten Kinosessel einfach zu breit sind. Es ist dann der "Sofa 2er Cinema HOUSTON Lederlook schwarz" (einfach mal suchen) geworden, da er nur 165cm breit ist.
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Jetzt mußte nur noch Verstärker, Beamer, Player usw. eingeräumt bzw. angeschlossen werden und es könnte der erste Film laufen.
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Hier dann oben der Projektor JVC x30, darunter dann der rechte Surround Back Lautsprecher. gefolgt vom Panasonic DMP-BDT110 und unten der Onkyo 876 (leider noch in silber) mit im Hintergrund zu sehendem Amazon Fire TV Stick und einem Sony BM10 Bluetooth Adapter.

Was fehlt noch:
--Die Zwischenräume der Wandverkleidung müssen noch verkleidet werden.
--Die Türe muss noch gedämmt und verkleidet werden.
--Dipole links und recht bekommen schwarze Seitenwände.
--Weitere Optimierung der Akustik.
--Hier und da noch mal mit Farbe nacharbeiten.
--Später dann aufrüsten zu Dolby Atmos.

Jetzt noch ein paar Bilder vom Ist-Zustand:
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Hoffe das der Bericht einiger maßen gefallen hat und vielleicht ermutigt es ja den einen oder anderen auch im kleinen Zimmer ein Kino ein zu richten.
Über Kritiken Verbesserungsvorschläge usw, würde ich mich natürlich auch sehr freuen.
JokerofDarkness
Inventar
#2 erstellt: 16. Aug 2015, 21:32
Chapeau!
Kleinhirn
Stammgast
#3 erstellt: 17. Aug 2015, 10:03
Top gelöst!!!
Beninjo
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 17. Aug 2015, 21:02
Sehr schön.
Das ermutigt den ein oder anderen auf jeden Fall!
marty29ak
Inventar
#5 erstellt: 17. Aug 2015, 22:23
Danke auch wenn es noch nicht 100% fertig ist, (wird es wohl auch nie sein, habe noch so viele Ideen) haben wir doch schon ein paar tolle Kinoabende gehabt. Ist einfach kein Vergleich zu einem herkömmlichen Wohnkino.
sven76
Stammgast
#6 erstellt: 04. Dez 2015, 15:49
Hallo marty29ak,

zunächst mal Glückwunsch zur Idee und vor allem auch zur Ausführung des Heiminos, da kann man einiges mitnehmen.

Ich bin zufällig über google bei der Suche nach dem Heimkinosessel Houston hier gelandet, da ich aktuell auch eine Anschaffung überlege.

Könntest du noch kurz schreiben wie du bislang mit dem Sessel (Qualität, Polsterung, eventuelle Ermüdungserscheinungen bei längeren "Sitzungen") zufrieden bist und wie das Zusammenspiel mit den Reckhorn so funktioniert? Und kann man nur die Lehne nach hinten verstellen ohne das Fußteil rauszuklappen?

Falls du einen günstigen Anbieter für den Sessel hast nehme ich die Info natürlich auch gerne mit.

marty29ak
Inventar
#7 erstellt: 04. Dez 2015, 20:22
Hallo danke für das Lob.
Also mit den Sitzen bin ich bisher allgemein sehr zufrieden. Etwas nachteilig ist im Sommer das Kunstleder da man doch recht leicht schwitzt. das störte allerdings wirklich nur an den ganz warmen Tagen.
Ansonsten ist die Polsterung sehr weich und ich kann bisher auch keinen unterschied zwischen den beiden Sitzen feststellen obwohl der mittige natürlich viel mehr genutzt wird.
Die Rückenlehne kann man leider nur zusammen mit dem Fußteil klappen. Allerdings lässt sich die Rückenlehne in der Mittelstellung noch ein wenig variieren ohne das das Fußteil weiter nach oben geht. So ist für mich eigentlich immer eine gute Position zu finden. Ist aber sicher auch viel Geschmacksache und empfindet jeder etwas anders.
Die 4 Reckhorn Körperschallwandler funktionieren sehr gut in den Sitzen und mit ein wenig Einstellung im DSP vom Verstärker kann ich je nach Film oder Musik perfekt unterstützen.
Man merkt auch den kleinsten "Rappler" und kann das auch bis zum unangenehmen steigern. Habe leider keine Bilder vom Einbau gemacht, aber sie Buddyshaker lassen sich sehr gut außen und innen in die Armlehnen bauen. Durch die Verstrebung im Sitz überträgt sich der Impuls gut auf die komplette Fläche. Auch im Rücken ist er sehr gut zu spüren, was ich so nicht erwartet habe, da die Polsterung zum einen sehr weich ist und die Rückenlehne ja auch nur an den bewegbaren Punkten befestigt.
Hatte die Sitze sehr günstig im örtlichen Möbelhaus gefunden. (Möbel Bingo) Ansonsten sind mir auch nur die einschlägigen Angebote welche man über Google bekommt bekannt.
sven76
Stammgast
#8 erstellt: 04. Dez 2015, 22:15
Danke für die schnelle Antwort, die Infos sind so interessant daß ich dir direkt mal eine PM schreiben muss....
Flatline303
Stammgast
#9 erstellt: 21. Aug 2017, 18:24
Top Umsetzung marty29ak!
Klasse was Du aus dem kleinen Raum herausgeholt hast, speziell die Decke finde ich klasse
HinterMailand
Inventar
#10 erstellt: 22. Aug 2017, 10:10
super gemacht

find ich immer Klasse diese Vergleiche vorher <-> nachher
da sieht man mal was man alles rausholen kann
Flowo1887
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 02. Sep 2017, 13:11
Sehr coole Umsetzung und das Maximum aus diesem Minimum eines Raumes rausgeholt!

Muss nicht immer der 120 qm Heimkino Anbau sein, um schöne Resultate zu erzielen.
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