Cabasse Minorca MC40

+A -A
Autor
Beitrag
beehaa
Gesperrt
#1 erstellt: 04. Feb 2011, 19:51
Hi

Ich stelle es auch hier zusammengefasst mal rein. Weil sie das verdient hat

Also ich bin kein Reviewscheiber und habe auch keinen großen Wert drauf gelegt hier und da einen literarischen faux-pas zu vermeiden. Die sind eher gewollt.
...

Cabasse MC40 Minorca. Die unklassischen 3-Wege.

Mein Fehler war es nicht nur die Technik, Preise und Berichte zu studieren, sondern sich die Minorca auch mal anzuhören.

Meine sind nun ein halbes Jahr alt und haben laut Verkäufer vielleicht 100 Stunden Zimmerlautstärke auf dem Buckel. Die Box ist also sozusagen auch schon eingespielt gewesen

Nun, Koax spaltet die Hifi-Nationen, wenn es keine Geithain oder Genelec ist. Vor allem, wenn er bei 2-Wege "in" einem Mittel/Tiefton sitzen muß. Deswegen habe ich von den Kompakten (2-Wege) der bekannten Koax-Konkurrenz nach einigen Hörversuchen abgesehen. Um diesen simulierten Hochtonraumklang mit wenig Ortung drehten sich schon einige Threads hier.

Zurück zu der Minorca.
Optik.
Wer bei weißen Membrannen keine Krämpfe bekommt... Die Box sieht eher nüchtern aus. Vor allem als "Naturkirsche". Der "Kirschbaum" der Bora sieht schon merkbar nobler aus.
Die Verarbeitung selbst ist tadellos. In der Preisklasse finde ich das aber selbstverständlich.
Keine hochglanz Metallringe um die Membranen, bei welchen man sich erst Fragen muß zu welchem Einrichtungsgegenstand das jetzt passen soll. Front ebenfgalls im Holz-look und nicht im Plaste-look.

Technik, teils von dem AUDIO-Bericht durchgearbeitet.
Cabasse baut Koax zwar nicht erst seit gestern, um die Probleme weiß man intern imho aber schon bescheid So baute man 2003 so eine Art Forschungszentrum in Brest, in dem auch Unis und Hochschulen mitarbeiten. Das Ergebnis dessen soll u.a. das aktuelle BC10 Chassis sein. Mit einem Waveguide, ähnlich dem was man mit Tangerine Waveguide versucht.
Nur versucht man hier bildlich beschrieben den Hochton wohl nicht in den Mittel/Tiefton zu streuen, sondern im Mittelton zu tuneln. Irgendwie gefällt mir diese Idee besser.

Hoch/Mittelton Koax mit einem (im Gegensatz zur Konkurrenz) auch leicht nach vorne versetztem Hochtöner und einem Mittelton mit Falz, also ohne die klassische, angeklebte Sicke. Ähnlich z.B. B&W. Mittelton geht zwischen 900 Hz und 3.2 kHz. Tiefton macht bei -3dB 69Hz Schluß. Hochton geht knapp bis 23 kHz.

Die Membranen von Mittelton und Tiefton sind aus Duocell. Grob gesagt, Rohacell mit ungleichen Löchern.
Das Gehäuse ist Bassreflex mit einer kleineren Öffnung hinten. Dazu noch später noch etwas.

Aufstellung.
Trotz der Öffnung hinten ist sie überraschend flexibel in der Aufstellung. Sie muß also nicht 1m weg von der Wand o.ä. Sie ist auch eher gutmütig was die Seiten angeht und allgemein schon mit einem durchschnittlichen Wohnzimmer recht zufrieden. Was jetzt nicht heißt, daß sie völlig sorgenfrei ist. Sie scheint mir nur in der Beziehung sehr flexibler zu sein als der Durchschnitt.
Den eigenen Vorlieben kann man nachgehen in dem man sie zwischen 20cm und 1m von der Wand wegstellt und sie zwischen 0° bis ~8° von der Nase wegdreht.

Die Audio vergab ihr eine AK von 57. Das ist schon merkbar effizient. Man muß sich mal anschauen was da alles schon AK >60 bekam. Nicht so impulsstabilen Amps könnte sie trotzdem Probleme durch den Impedanzverlauf bereiten. Sie kann bis auf ~3.3 Ohm runtergehen. Als 8 Ohm Box Das scheint aber die Eigenschaft aller MC40 zu sein.
Die Bora und Konsorten mit dem 21MD20LB Chassis rutschen übrigens nicht unter 4.1 Ohm.

Hier hängen die Minorcas an einem restauierten Yamaha AX1. Der wurde schon mit dem Gedanken erworben eines Tages u.a. die Impedanzdiva zu betreiben. Der Amp ist in jeder Hinsicht einfach nur brutal stabil und die PCM1704U-K DACs sind auch heute noch mit das beste was es je gab. Zugespielt wird digital von einem bitgenauen Pioneer PD-8700.
Die Minorca geht hier zur "Freude" des Vorbesitzers besser ab, auch wenn nur minimalst, als an seinem Marantz PM-15.

Was mir sofort auffiel, die Chassis sind sauschnell, machen dabei aber genausoviel Druck wie nicht so stramme. Das Ausschwingen des Tieftöners ist für meine Maßstäbe und Kenntnisse grandios. Die Box ist bis die 900 Hz enden wirklich sehr trocken und knackig. Sehr exakt also und nie schwammig, wenn nichts schwammiges aus dem Amp ankommt. Versucht auch nicht das Gefühl zu vermitteln, das Fundament tiefer spielen zu können als sie es gut kann, indem es öftersmal unten rum verwaschen tiefer geht.

Mittelton ist, sag ich mal, im µdB Bereich wärmer als die wirklich hochpreisigen Referenzen. Die Stimmen finde ich aber nicht wirklich verfärbt. Wie beim Bass ist das Mitteltonchassis ebenfalls extrem schnell. Timbre in Frauenstimmen kommt sauber herausgearbeitet an. Tiefere auch mehrere Männerstimmen stören sich nicht hörbar gegenseitig und lassen sich sauber auseinanderhalten. Den Duocell-Chassis scheint keine Geräuschansammlung zuviel zu sein.

Bei mir wird die Minorca vom Anfang an durch einen Subwoofer unterstützt, also garkein Thema. Für das was hier im Erfahrungsbericht steht war der Sub aber teils auch ausgeknipst.

Die EccentrixRemixes von Yello ist mit der Minorca genauso ein Witz wie mit fast jeder anderen Kompaktbox. Hier haut man auch mit einem Equalizer eines AV-Amps nichts raus.
Mit Nuberts und ATMs die es auf einen brauchbaren Level bringen, werden die Mitten merkbar schlechter. Der ATM macht die Mitten sozusagen nur noch lauter. Keine Lösung für mich. Davon ab, daß ich digital zuspiele.

Zu einer einzig akzeptablen Kompakten, also 3-Wege, also Cabasse ;), gehört ein Sub.

Der Tiefton ist dem System entsprechend. Bis ~72Hz ist die Minorca extrem trocken und exakt (meine TestCDs mit Impulsen) Das macht wirklich laune. Cabasse selbst sagt wie schon erwähnt, bei -3dB ist bei 69 Hz Sense.

Mit einem Sub lohnt es sich bei zu naher Aufstellung das Rohr hinten um die Hälfte zu verjüngern. Ich würde sagen je nach Raum unter 40cm.
Passende Heizrohrisolierung aus dem Baumarkt soll sehr gut sein. Am Tiefbass geht dadurch nichts verloren, man hat ja den Sub, dafür erreicht der Oberbass der Minorca den Hörer dadurch noch merkbar trockener.

Geprüft! Und für exzellent befunden!!

Abgesehen von Preis/Leistung-Fragen kenn ich aber auch keine Kompakte die ihr bei 0dB zwischen 80 Hz und 20 kHz etwas vormachen könnte. Was ich kenne geht tiefer, spielt den Rest bestenfalls genausogut und kostet dafür noch mehrere Schleifen mehr.

Fazit:
Wenn wir noch bisschen breitere Matratzen hätten, würde ich ungeachtet des WAFs die Minorcas abends wenigstens paar Mal im Monat mit ins Bett nehmen
Zwillinge
Stammgast
#2 erstellt: 07. Jun 2011, 15:30
Sehr schöner und zutreffender Bericht
Danke!
Recharger
Stammgast
#3 erstellt: 23. Jan 2012, 18:35
hallo, ich weiss der erfahrungsbericht ist schon etwas älter, war für mich aber dennoch sehr interessant zu lesen.
ich hätte da ein, zwei fragen zu:

bist du noch immer so zufrieden mit deinen cabasse? ist die unterstützung mit sub für dich wirklich pflicht oder kann man den sub in einer wohnung mit nachbarn sowieso nicht ausreichend nutzen?
wie sieht es denn mit härteren sachen ala tool aus? macht sowas auch ohne sub spaß?
ich weiss ich muss das selber probehören, hatte aber bis jetzt immer nur zufällig zeit in ein hifigeschäft zu gehen und dementsprechend nie eigene cds dabei.
und die cabasse sind bisher am positivsten in meinem gedächtnis geblieben.
konntest du sie mal im vergleich zu canton ref9.2 hören da würde mich ein vergleich mal sehr interessieren.
viele grüße
MasterPi_84
Inventar
#4 erstellt: 26. Jan 2012, 21:09
Hallo Recharger!

Ich habe ebenfalls seit etwa einem Jahr die Minorca zu Hause.
Ich bin immernoch sehr zufrieden. Auch ich unterstütze sie mit einem Subwoofer.
MMn ist ein Subwoofer dann Pflicht, sobald man nicht die Möglichkeit hat, mit einem Equalizer den Tiefbass etwas an zu heben.
Bei iTunes geht das ganz gut. Den Bass bei 64Hz um ca 2dB anheben, bei 32Hz etwa um 6 dB. Dann klingen die Minorca etwas satter, was Bassgitarre und Schlagzeug zugute kommt.

Als stand alone sind sie für etwas härtere Rocksachen sonst doch etwas zu schlank.
Ich Trenne den Sub (Cabasse Santorin 25) bei etwa 60Hz und muss sagen, dass er sich homogen ins Klangbild integriert. Ich habe den BR-Port versclossen, wodurch der Bass noch präziser und trockener klingt.

Der Mittel- und Hochtonbereich ist in meiner Auffassung grandios gut geraten. Ich habe sie so zum Spaß mal bei meinem Händler mit der Triangle Magellan Cello verglichen. Bei der cello war der Bass wirklich toll. Schnell und genau. Mit so einer 7000€ Standbox kommt da natürlich die Minorca nicht mit. Aber alles ab Oberbass war bestenfalls gleich gut. Die Stimmenwiedergabe schien mir etwas bedeckter zu sein, und der Hochton dafür etwas zu laut und auch weniger Detailreich.
Das sind aber nur Nuancen, was man vom Preisunterschied nicht sagen kann.

Eine Reference 9.2 habe ich bisher noch nicht gehört, also kann ich hier keinen Vergleich anstellen.
Aber ich glaube beehaa (der TE) hat die Ref schon gehört. In einem anderen Thread schrieb er mal, dass sie gegen die Minorca plus Sub einpacken kann.
_Xenon
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 30. Jan 2012, 15:26
Hallo,

der Thread passt mir gerade ganz gut. Ich plane auch, mir neue Boxen zuzulegen. Habe folgende Boxen gehört: Cabasse Minorca, Bora, Reference 5 DC & Reference 9.2 DC.

Ich weiss, das sind alles verschiedenartige Boxen. MIr ging es um die Maxime, Spaß am hören zu haben (Cohen, Vocal Jazz, Live KOnzerte, aufmerksames Zuhören statt nebenbei zu laufen). Sekundär um den Preis. Lediglichg das Preis-Leistungsverhältnis sollte stimmen.

Cabasse Minorca: Tolle Räumlichkeit, direkt, schnell, Bass in kleinen Räumen völlig ausreichend, in einem großen schon etwas geringer. Macht Spaß, allerdings war sie mir in den Höhen tendenziell zu aggressiv (gehört mit einem Ti60 & Vincent 236MK). Die Frage ist, ob es an dem gefehlten Einspielen lag.

Cabasse Bora: Kann alles besser, besonders der Bass, matscht nicht bei lauten Lautstärken, Instrumente bleiben locker ortbar, auch hier eine tolle Luftigkeit. Die Frage ist, ob diese wirklich 3x so gut klingt die wie Minorca. Ich finde, das tut sie nicht (jaja, abnehmender Grenznutzen).

Canton Reference 9.2 (gegen eine Reference 5 gehört (NAD 375 / Azur 840)): Die größte Enttäuschung: Verfärbt, eng, matschig, nicht klar. Wenn jemand dieser Box eine tolle Musikalität bescheinigt, dann kann ich nur sagen, Geschmäcker sind verschieden.

Dagegen war die Reference 5 eine Wohltat: Offen, luftig, klar, neutral, Genug (aber nicht zuviel) Bass. Eine Wohltat und eine Box die Spaß macht! Den einzigen Kritikpunkt den ich hätte ist, dass ich schon Boxen gehört habe, bei denen sich die Musik besser von den Lautsprechern löste).

Ich bin gerade im Entscheidungsprozess. Bin ich bereit, € 2.700 für die Reference 5 auszugeben oder lieber die Minorca für € 850 (dazu nen tollen Röhrenverstärker), um im Arbeitszimmer entspannt Musik zu hören? Momentan tendiere ich zu zweiter Option. Das einzige was mich davon abhält, dass sie in 2 Hörproben recht aggressiv klang. Das tut die Canton nie.

Hat noch jemand die gleichen Erfahrungen?

Viele Grüße
Xenon

Mist, habe gerade in der Bucht gesehen, dass gestern eine Reference 5 in Berlin für € 1.500 weggegangen ist.
MasterPi_84
Inventar
#6 erstellt: 30. Jan 2012, 19:03
Bis auf das mit dem aggressiven Hochton teile ich deine Erfahrungen mit der Minorca.
Gerade das Coax-Chassis scheint etwas Zeit zu brauchen. Anfangs waren auch bei mir die Mitten etwas streng, was sich aber nach etwa 50 Stunden einspielzeit gelegt hat.
Ich habe damals zur Minorca gegriffen, weil mich der Hochton vieler anderer LS genervt hat eben durch schärfe.

Ich denke du solltest ihr noch etwas Zeit gönnen, bevor du dein Urteil fällt.
MasterPi_84
Inventar
#7 erstellt: 12. Apr 2012, 22:18
Hey Xenon!

Was wurde es denn nun? Hast du zur Minorca gegriffen, oder doch der Canton den Vorzug gegeben?
_Xenon
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 18. Apr 2012, 22:35
Hallo Master_Pi,

anbei meine gesammelten Erfahrungen und meine Kaufentscheidung hier im Forum:

http://www.hifi-foru...m_id=100&thread=1902

Fragen? gerne!

Grüße
_Xenon
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Cabasse Minorca und Bora
Ton0815 am 26.05.2023  –  Letzte Antwort am 26.05.2023  –  4 Beiträge
Cabasse Java + Myryad MI 120
-Christian- am 25.08.2005  –  Letzte Antwort am 31.01.2006  –  21 Beiträge
Cabasse Altura Riva -> Happy again
Piet999 am 13.11.2010  –  Letzte Antwort am 14.01.2011  –  4 Beiträge
Vergleich - Kompaktboxen um 1000?
MasterPi_84 am 08.06.2012  –  Letzte Antwort am 12.06.2012  –  5 Beiträge
Vergleichstest NuBox, NuLine, NuVero, Cabasse MC 40
MasterPi_84 am 24.05.2012  –  Letzte Antwort am 22.08.2013  –  15 Beiträge
Cabasse BORA mit Santorin 25 ? Liebesbeziehung mit Anlaufschwierigkeiten
marmot_m am 13.07.2014  –  Letzte Antwort am 01.02.2017  –  31 Beiträge
Cabasse Bora, Unison Unico und die Unterlegenen
marmot_m am 19.01.2011  –  Letzte Antwort am 28.10.2014  –  130 Beiträge
Heco Aleva GT 602 Mein Erfahrungsbericht
Akustikfaible am 05.06.2015  –  Letzte Antwort am 08.06.2015  –  2 Beiträge
Low Budget Anlage aus Marantz (Vintage), Cabasse und Sony
wn am 30.04.2004  –  Letzte Antwort am 11.12.2004  –  9 Beiträge
Erfahrungsbericht Shanling A 100
ALUFOLIE am 19.05.2007  –  Letzte Antwort am 08.06.2007  –  2 Beiträge

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.731 ( Heute: 6 )
  • Neuestes MitgliedLars4004
  • Gesamtzahl an Themen1.551.088
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.878

Hersteller in diesem Thread Widget schließen