Erfahrungen im persönlichen Hifi-Olymp - meine neue Anlage

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_Xenon
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 18. Apr 2012, 20:20
Die Hifi-Odyssee – Ein Erlebnisbericht bei einem Glas Wein (längerer Artikel)

So, die neue Anlage steht nach langer Suche bei mir. Ich habe in 4 Monaten tolle Erfahrungen gemacht, nette Menschen kennengelernt, viel über Hi-Fi Technik gelernt und das für mich Perfekte gekauft. In diesem Post möchte ich meine Erfahrungen schildern.

Als einer der wichtigen Hinweise hier: Dieser Bericht ist rein subjektiv. Er erhebt nicht den Anspruch auf die einzige objektive Wahrheit. Andere Forumsteilnehmer mögen sowohl bei den Komponenten als auch bei den Geschäften andere Erfahrungen gemacht haben und das ist auch gut so. Sonst hätte jeder die gleiche Anlage zu Hause stehen und es gäbe nur noch eine geringe Anzahl an Fachgeschäften mit kleinem Sortiment.

Zuerst muss ich mal sagen, dass ich das Glück habe, in einem der bevölkerungsreichsten Gebiet der Welt zu leben: in NRW. Es gibt hier eine schier unglaubliche Auswahl an Fachgeschäften, Internethändlern mit Fachgeschäft, Internethändlern mit Abholmöglichkeit etc. Würde ich z.B. in Karlsruhe leben (was ich knapp 3 Jahre getan habe), hätte ich sicherlich nicht diese Auswahl, hätte nicht so viele verschiedene Komponenten hören und so viele neue Erfahrungen sammeln können.

So, jetzt zum Eigentlichen: Meine Anforderungen. Neben meiner 5.1 Anlage im Wohnzimmer wollte ich mir für mein Büro (16 qm, Teppich) eine Anlage zum konzentrierten Musikhören kaufen. Ich wollte dort hauptsächlich Jazz, Live Konzerte und Stimmen hören (Female Jazz etc.). Rock, Pop und Klassik standen nicht im Vordergrund, jedoch finde ich neben klaren Mitten auch luftige Höhen und einen ausreichenden Tiefton als wichtig. Bei einem Freund habe ich mal vor langer Zeit einen Röhrenverstärker gehört und war von der Räumlichkeit extrem angetan.

Somit habe ich also eine Lautsprecher-Verstärker Kombination gesucht. Dies bei vorhandener Logitec Squeezebox Touch.

Zuerst habe ich mich auf Regallautsprecher mit Ständern fokussiert, da ich die Angst hatte, in dem kleinen Raum zu viel Bass zu produzieren, der evtl. dröhnen könnte. Außerdem muss ich die Box fürs Hören verstellen und nachher wieder zurückstellen. Das geht naturgemäß mit einer kleinen Box auf Ständern besser als mit einer ausgewachsenen Standbox.

So, jetzt mal zu meinen Erfahrungen. Als Anfang mal ein paar Feststellungen, die ich während meiner Suche gemacht habe:

1. Kompetenz ist meist da. Empathie nicht: Ich habe viel über Hifi gelernt. Über Röhren, verschiedene Kabel, Philosophien, Lautsprecherkonzepte, aber auch über Musik, die ich bei den Hörproben kennenlernen durfte (ich habe in der Zeit mehr als 15 CDs bei Amazon bestellt). Jedoch habe ich nicht viel über erfolgreiche Verkaufsstrategien gelernt. Oder die haben bei mir einfach nicht gewirkt. Ein grober Fehler: Nicht auf den subjektiven Eindruck des Kunden zu reagieren. Wenn eine Box zu wenig Bass hat, dann mag dies stimmen oder nicht. Es ist der Eindruck des Kunden. Entweder man sagt „nein, das ist nicht so – das liegt an der gehörten Musik“ oder „ich verstehe, was halten sie von diesem (anderen) Gerät?“ Ich bevorzuge die zweite Art.

2. Schlimm ist es auch, unbedingt auf eine Marke hinzuarbeiten (Verkäufer: „Also ich finde, die Lautsprecher der Marke XY klingen am besten“.) Für mich ist da der Wunsch der maximalen Marge / Absatzziellerreichung der Vater des Gedankens.

3. Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es auch heraus – meistens. Mit einem freundlichen aber bestimmten Auftreten bin ich am weitesten gekommen.

4. Zum Probehören braucht man Ruhe. Ideal sind geschlossene Räume. Leider ist der Raum manchmal nicht geschlossen, bzw. nur einen Vorhang von anderen Räumen getrennt. Ich persönlich konnte mich schlecht konzentrieren, wenn ich Stimmen oder Autolärm vernommen habe.

5. Zwar wird oft die Nase gerümpft über Umschaltanlagen, aber um eine erste Vorentscheidung bei vielen Boxen machen zu können, fand ich dies ideal. Und wie ein Verkäufer zu Recht sagte: „Wenn eine Box mit normalen Lautsprecherkabeln schrecklich klingt, dann wird sie dies auch mit superteuren Kabeln tun.“

6. Verstärker klingen unterschiedlich: Manche Verstärker sind eher mittenorientiert, manche haben eine tolle Raumabbildung (Hervorzuheben: Magnat RV2), Manche klingen in den Höhen zu spitz, andere nicht, manche sind bei komplexen Passagen überfordert. Und Klangregelung verteufele ich persönlich nicht. Wenn ich mal nebenbei leise hören möchte, dann finde ich eine Loudness gut. Punkt. Besser als Möbel in der Bude umher zu rücken, damit ich ein wenig mehr Bass bekomme.

7. Hifi Zeitschriften sollten nicht als einzige Wahrheit gelten. Orientierung bieten sie aber allemal. Ich bin froh, dass ich die Zeitschriften als erste Orientierungsmöglichkeit hatte. Mir war jedoch klar, dass dies nur als eine Standsäule neben Forumserfahrungen, Berichten in- und ausländischer Hifi Seiten im Netz und natürlich den eigentlichen Erfahrungen beim Probehören (möglichst im eigenen Raum) gelten sollte. Die Redaktionen versuchen Schwächen von Produkten zwischen den Zeilen zu verstecken, damit die Anzeigenkunden nicht abspringen. Dies muss einem bewusst sein, denn sonst gäbe es keine wirklich schlechten Produkte. Und doch, die gibt es J

8. Man sollte die Chance nutzen, nicht nur eigene Musik zu hören, sondern auch vorgeschlagene. Ich habe in den Monaten meiner Suche meinen Horizont in Sachen Musik, Interpreten und Stilrichtungen extrem erweitern können!

9. Ich fand es positiv, wenn ein Händler die Auswahl nicht zu eingeschränkt hat. Habe ich ein paar weitere Boxen gesehen, die mich interessieren, war es toll, wenn ich diese auch hören konnte und nicht mit dem Argument „Die liegen aber außerhalb Ihres Budgets!“ abgebügelt wurde. Schließlich habe ich mein Budget angegeben, aber auch gesagt, dies ist nicht fix, mir muss es einfach Spaß machen. Letztendlich habe ich mein Budget auch um 150% überschritten (ursprünglich 2,5T€ für Lautsprecher, Verstärker und Kabel).

10. Es ist einfach, Konkurrenzprodukte schlecht zu reden. Ich bin eher ein Mensch, der Vor- und Nachteile von (eigenen und fremden) Produkten aufgelistet bekommt, um mir meine eigene Meinung bilden zu können. Tatsächlich gehörte Sätze wie „Nein, die Marke XY führen wir nicht. Wir haben nur professionelle Produkte“ helfen da nicht.

11. Es gibt nicht DIE perfekte Komponente. Egal, wie in welcher Preisregion man sucht, jede Box und jeder Verstärker haben Vor- und Nachteile. Es ist also eine Frage des subjektiven Geschmacks und der Vorlieben. Und auch (es ist leider so) des Kompromisses.

12. Die meisten Händler leihen die Anlage gerne aus. Dies sollte man auch nutzen. Allerdings: Wenn ich bei einer Komponente schon im Geschäft eine Schwäche ausmache, wird dies zu Hause kaum besser (z.B. fehlender Bass). Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich eine Anlage zu Hause immer einen Tick besser anhörte als im Geschäft. Grundlegende Charaktereigenschaften haben sich jedoch nicht geändert.


Geschäfte
Klangtreu Essen – Gepflegter Laden in einem Essener Hinterhof. Der Verkäufer ging sehr pfleglich mit den Lautsprechern / Verstärkern um. So wurden immer Handschuhe angezogen, um eine Box zu wechseln und die Röhre wurde vor dem Spielen eingemessen. Jedoch wirkte er ein wenig distanziert. Mag sein, dass er bei weiteren Terminen noch aufgetaut wäre. Gutes aber kleines Sortiment (u.a. Cabasse, Spendor, Rega, Röhren), ein großer Raum.

Musik im Raum, Essen – Extrem empathischer Besitzer. Dieser Laden versprüht Geschichte und Charme. Man sollte etwas Zeit mitbringen. Es ist ein abgetrennter Hörraum vorhanden, in dem man schon mal mit 2 Leuten sitzt. Tolles Repertoir an CDs, Lautsprechern und Verstärkern. Extrem guter Service (Anlage zum Probehören nach Hause geliefert etc.). Leider hatte der Verkäufer am Ende nicht genau die Produkte, die ich haben wollte.

Schluderbacher, Willich – Großer Hifi Laden in Willich. Riesensortiment, gute Preise (auch telefonisch / per Mail abfragbar, oft weit unter UVP). Abgeschlossene Hörräume, in denen man per Fernbedienung zwischen Lautsprechern hin- und Herr schalten kann. Ich weiss, audiophile Menschen mögen hier die Nase rümpfen, aber für einen groben Vergleich der Lautsprecher ist dies prima. Möglichkeit, Geräte auszuleihen und (nach Rücksprache) auch zu kaufen und innerhalb von 14 Tagen zurückzubringen. Die Rücküberweisung des Betrags dauerte dann aber recht lange. Insgesamt ein empfehlenswertes Geschäft.

NetHifi, Frechen – Zur Zeit noch in einem Privathaus, zieht aber bald in ein Ladengeschäft um. Ich war Samstags dort und der Verkäufer hat sich 3 Stunden Zeit genommen. Der Hörraum hatte Wohnzimmeratmosphäre. Tolle Gespräche, viele CDs / Titel gehört und gefachsimpelt. Ich hatte (im Gegensatz zu vielen anderen Gesprächen) das Gefühl, dass man auf meine Wünsche eingeht. Jedoch wollte man bei Ausliehen der Geräte die Hälfte des Betrages bar hinterlegt haben und ich hatte das Gefühl, dass preislich nicht viel machbar ist. Man wolle eher etwas bei den Lautsprecherkabeln machen (wie beim Auto: Kein weiterer Rabatt, aber man bekommt einige Extras dazu). Dies war jedoch nur mein erster Eindruck; zu konkreten Preisverhandlungen ist es aber nicht gekommen.

RAP, Oberhausen – Netter persönlicher Kontakt in einem Reihenhaus in Oberhausen. Man bekam genug Zeit, um die gewünschten Lautsprecher zu hören. Sehr flexibel bei der Zusammenstellung und auch beim Preis. Jedoch war hier nur eine begrenzte Palette an Komponenten vorhanden. Am besten vorher anrufen, was vorführbereit ist.

Elektrowelt24, Köln – Habe einige Male mit dem Besitzer telefoniert. Wie hier im Forum bekannt, ein schroffer bis sehr schroffer Umgangston. Sehr abschlussorientiert. Dies hat mich schon abgeschreckt, weshalb ich auch nicht in das Geschäft gefahren bin. Der Händler eignet sich jedoch gut, um günstige Preise zu erfragen, die man beim Hifi-Händler vor Ort bei der Preisverhandlung nutzen kann.

AURA Hifi, Essen – Im Ladengeschäft an der Hauptstraße recht klein. Weiss man nicht, dass die eigentlichen Räume im Hinterhof sind, wäre man verleitet, schnell wieder zu gehen. Ansonsten viel Personal (das kann schon mal zu Verwirrungen führen), gute Produktauswahl und auch flexibel. Einer der Hörräume befindet sich nur durch einen Vorhang von dem restlichen Raum getrennt, in dem es manchmal recht laut wird. Es gibt aber auch ruhigere weiter hinten. Flexibilität beim Geräte ausleihen und sehr freundliche Mitarbeiter.

Hifi Pawlak, Essen – Hat mich eher abgeschreckt, obwohl dieser Laden insgesamt einen recht guten Ruf hat. Ich konnte nur im frequentierten Durchgangsraum Lautsprecher hören. Der Verkäufer stellte wenig Fragen, spielte ein paar Lautsprecher vor und tendierte immer wieder zu B&W, wo ich so gar nicht hinwollte.

Destiny Audio – Herr Langer ist ein sehr netter, kompetenter und umgänglicher Mensch. Recht redselig, so dass man ihn manchmal (unhöflicherweise) unterbrechen muss. Er lebt für seine Produkte und man hört so manchmal den Techniker aus ihm raus. Tendenziell ein wenig chaotisch; dies ist aber wohl der hohen Nachfrage nach seinen Produkten geschuldet. Man bekommt so einiges vom Hifi Geschäft mit (Thema: Anzeigen in Fachzeitschriften etc.). Ab und zu kann man mit ihm auch mal über die gute alte Hifi Zeit philosophieren (Erster CD Player auf dem Markt etc.).

Acoustic Design Lautsprecherbau, Bochum – Von Destiny Audio empfohlen, um sich den Destiny Experience mal anzuhören. Was für ein Erlebnis! Der Laden erinnert an einen Hinterhofverschlag der 70er Jahre. Der Besitzer ist ein Unikat und Vollblut-Boxenbaumeister. Die Hörcouch ist schon berühmt. Es haben sich nette Gespräche sowohl mit den anderen Anwesenden als auch mit dem Besitzer entwickelt. Hätte ich nicht so wenig Zeit gehabt, so hätte man sich den ganzen Abend über Musik unterhalten und verschiedene Platten durchhören können. Ich wollte aber keine Box selber bauen, sonder nur mal den Destiny Experience hören.

Hifi Knopf, Düsseldorf – Zu Beginn etwas reservierter Kontakt, der mit der Zeit lockerer wurde. Nach Abfrage der Wünsche (Musik, Raum, Budget) wurden mir Komponenten ausgewählt und vorgespielt. Man war jedoch danach recht wenig flexibel, auch mal andere Modelle zu hören („Lassen Sie uns erstmal die vorgeschlagenen Boxen hören, danach können wir weitersehen“). Der Hörraum ist extrem gedämmt. Trotzdem glaube ich, wenn die Lautsprecher schon im Hörraum zu wenig Bass zeigen, dann werden die Zuhause nicht perfekt klingen. Es wurde einem viel Zeit gegeben, um in Ruhe zu hören. Auch bekam ich mit, dass viele Stammkunden mal zum Reden oder auch zum ausprobieren reinschauten und dabei eine entspannte, kompetente Atmosphäre herrschte.

Stassen Hifi, Venlo – Ein interessantes Konzept: Man wird nach dem Klingeln von einem Herren im Anzug an der Rezeption empfangen und zu einer Cafeteria gebracht. Dort trinkt man einen Kaffee. Danach wird man vom freundlichen Verkäufer einmal im Haus rumgeführt. Dann kam man zum vorbereiteten Hörraum, bei dem man seine Boxen hören und per Umschaltung mit anderen vergleichen konnte. Was extrem störte, dass der Raum nicht abgetrennt war. Man hörte überall im Haus Lärm. Oft rannten auch Verkäufer an einem vorbei. Allerdings scheint es wohl auch abgeschlossene Hörräume zu geben. Neben dem schönen Schein fand ich, dass der Laden aber einen recht schmuddeligen Eindruck machte. Es gibt viele Ecken, in denen Kartons stehen, Kabelwirrwarr liegt und umgebaut wird. Ich würde dort erstmal durchrennen und aufräumen lassen. J Trotzdem ein gutes Angebot und preisgünstig (auch im Internet). Interessanterweise wird im Internet bei Sprachwahl ‚deutsch‘ ein anderes Sortiment gezeigt als bei ‚englisch‘ oder ‚flämisch‘.

Lautsprecher
Selbstbau in Bochum – viele Modelle zur Auswahl. Klanglich hat mich da wenig überzeugt. Im Internet findet man euphorische Berichte, auch vom P/L-Verhältnis. Ich finde, da sollte sich jeder selbst ein Bild von machen.

Cabasse Minorca – Tolle Hochtonauflösung, jedoch reduzierter Bass und (abhängig vom Verstärker) leicht aggressive Höhen. Ansonsten super verarbeitet, speziell im pianoschwarz, welches jedoch nur mit Aufpreis angeboten wird. Leider wäre diese für mich nur mit Subwoofer akzeptabel.

Cabasse Bora – Für mich die beste Box, die ich gehört habe. Ungemein direkt, räumlich, luftig, klar. Der Wahnsinn. Leider ist der Bass in der Wirkung völlig unterdimensioniert (dies ist wohl dem hohen Wirkungsgrad geschuldet). Dies ist eher mit der Frequenzweicheneinstellung als mit dem Volumen zu erklären, welches ja recht groß ist. Schade. Die Box mit vernünftigen Bass in kompakter Größe, das wär‘s gewesen.

Cabasse Egea 3 – Gleicher COax-Mittelhochtöner wie die Bora, jedoch als Standbox. Ebenfalls suberb verarbeitet. Für mich war der Bass jedoch zu schwammig. Wäre der Bass präziser, wäre das meine Wahl geworden, obwohl die Dimensionen schon einen Tick zu groß für meinen Raum waren. Wem der Bass gefällt, der findet hier eine tolle Box!

Geithain M25 – Klein, sehr räumlich, analytisch, klar. Jedoch fehlte mir hier das Bassfundament.

Sonus Faber Liuto Monitor – Zu mittenbetont. Bestimmt klasse für Stimmen, jedoch in den Höhen und den tiefen Frequenzen für mich limitiert. Die passende Standbox habe ich mir nicht angehört. Diese wird hier im Forum wohl sehr gelobt.

Kudos X2 – Ein Mittelding aus analytisch und mittenbetont. Gefällig und dynamisch, allerdings mit niedrigem Wirkungsgrad. Sollte man sich mal anhören.

Tannoy DC8 + DC8T – Komisches Gefühl. Box ist tonal eher dunkel gefärbt, hat jedoch im hohen oberen Frequenzbereich eine Klarheit. Insgesamt aber recht unausgewogen. Man hat das Gefühl, in manchen Frequenzbereichen kommt gar nichts, in anderen schon zu viel. Räumlicher Klang. Und eine feine Optik, hier stimmt der WAF (Woman-Acceptance-Faktor) bestimmt.

Canton Reference Vento 5 – Eine superb klingende Box. Habe die neben vielen anderen im direkten Vergleich gehört. Insgesamt die neutralste und stimmigste Box, die ich gehört habe. Jedoch leider für mein Büro zu groß. Wer einen großen Hörraum hat und alle Arten von Musik hört, sollte sich diese Box mal anhören.

Canton Reference 9 DC – Ich war enttäuscht. Nach der Reference Vento 5 dachte ich, die Box würd auch schön neutral klingen. Dem war aber nicht so. Sie verlor (für mich) eindeutig gegen die günstigere KEF Q300.

Canton Reference 9.2 DC – Habe sie idiotischerweise gegen die Vento Reference 5 gehört. Das sollte jeder malmachen, der für eine 9.2 schwärmt. Dann vergeht einem dies schnell. Aber hier vergleicht man ja wahrscheinlich auch Äpfel mit Birnen.

Canton 770 DC – Eine toll räumlich klingende Box. In der 1000 €/Paar-Klasse kenne ich kaum was besseres. Nur der Tiefbass ist nicht vorhanden. Gerade Klaviermusik hat mich in den Bann gezogen. Ist allerdings ein Auslaufmodell und kaum noch auf dem Markt. Den Nachfolger habe ich nicht gehört. Dieser hat zumindest in der Fachpresse recht gut abgeschnitten.

KEF Q300 – Für den Preis unglaublich homogen und bassstark. In dem Bereich gibt’s meiner Meinung nach wenig vergleichbares. Habe sie für unter 500€ gesehen.

KEF XQ40 – Ich war enttäuscht – Eine hochgelobte Box. Für mich im Bass dominant und zugleich schwammig. Es fehlte mir hier klar die Neutralität

Dynaudio Focus 160 – Klang gut. Genug Bass, Höhen, besser abgestimmt als der Vorgänger und wertig verarbeitet. Allerdings ging sie für meinen Geschmack eher als Spaßbox durch denn als ein Lautsprecher der 2000 € Klasse mit audiophilem Anspruch (also eher für Popmusik, die Dynaudio-Fans mögen mir die Sprachwahl verzeihen J ).

Dali Fazon F5 – Nach vielen Vergleichen habe ich mich für diese Box entschieden, nachdem der Verkäufer mich fragte, ob ich auch mal eine Box hören wollte, die ein Designoutfit hat.
Ungemein homogen, klar, ausreichend Bass, räumlich, weit und stimmig. Die Musik trennt sich toll von den Boxen. Nicht ganz so luftig wie die Cabasse und nicht ganz so neutral wie die Canton Vento 5 DC. Ausmaße und auch Optik sagen mir voll zu. Im Internet habe ich eigentlich nur Gutes gelesen. Und da sie bei den Ausmaßen auch meinem Raum entspricht, habe ich zugeschlagen. Sie kann Jazz vorzüglich wiedergeben, steckt aber auch bei anderen Stilrichtungen nicht zurück. Und den Satz „für das Volumen unglaublich präziser Bass“ spar ich mir, da der schon zu oft strapaziert wurde. Eigentlich bei jedem Test eines kleinvolumigen Lautsprechers in den Fachzeitschriften. Dass die Bassreflexöffnung hinten ist, war mir bewusst, so muss ich bei der Aufstellung aufpassen. Aber auch das habe ich mittlerweile hinbekommen.


Verstärker
Lyric Ti 60 – Klang für mich (an der Cabasse Minorca / Bora) etwas zu aggressiv in den Höhen. Mag aber auch daran liegen, dass die Röhren noch nicht eingespielt waren.

Rega Brio R – Klar limitiert in der Auflösung. Für einen 700 € Verstärker aber nicht schlecht. Insgesamt homogen.

AMC 3100 MK2 – Zu mittendomiert. Obwohl vom Verkäufer als super-Verstärker propagiert für mich eher abschreckend.

Vincent 236MK II – Sowohl ein Blickfang als auch klanglich ganz weit vorne. Luftig, kräftig, räumlich. Mit Klangreglern, Loudness und Röhrenvorstufe. Wären hier im Forum nicht oftmals eine Diskussionen über Rauschen bzw. Verarbeitungsqualität gewesen, wäre er sicher im engeren Favoritenkreis gelandet. Zumal ich ihn einiges unter dem UVP angeboten bekommen habe.

Audreal MT1 – Für 640€ ein Knaller: Ungemein luftige offene Höhen und eine Wahnsinns-Räumlichkeit. Leider fehlte die Kraft und entsprechend die unteren Frequenzen. Wer eine wirkungsgradstarke Box hat und die tieferen Frequenzen als nicht so wichtig erachtet, für den gibt’s in der Preisklasse nichts besseres. Er ist wertig verarbeitet und Rauschen habe ich nicht wahrnehmen können. Unbedingt mal anhören!

Audreal MT3 – Typischer EL34 Verstärker. Räumlich, luftig, etwas kräftiger als der MT1 aber in den Höhen leider nicht mehr so auflösend. Umschaltbar zwischen Pentode und Triode. Jedoch fehlte mir in beiden die Luftigkeit des MT1.

Ayon Orion II – Gehört mit der Cabasse Bora. Ein bisher nicht dagewesenes Hörerlebnis. Offen, dynamisch, luftig, räumlich. Wäre da nicht der fehlende Bass, den ich mal der Cabasse ankreide. Ich habe den Verstärker an anderen Lautsprechern gehört. Dort war der Bass vorhanden, leider jedoch nicht die Luftigkeit der Bora.

Ayon Spirit III – Nochmal ne Schüppe drauf! Für mich die perfekte Kombination aus Kraft, Luftig- und Räumlichkeit, Stimmenklarheit und auch Optik. Toll verarbeitet, kommt – ähnlich wie beim IPad – mit dem ‚Muss ich haben!‘-Faktor. Mit KT88 und auch zwischen Pentode und Triode umschaltbar. Der Vergleich hinkt, da er hier auch der teuerste vorgestellte Verstärker ist. Wenn die Kisten nicht nur immer so schwer wären.

Magnat RV 2 – Der Verstärker mit der für mich besten Räumlichkeit. Wenn bei einem Stück der Solist anfängt zu singen, dann möchte man am liebsten dorthin zeigen (Der steht gerade 5 Meter vor mir, 10 Grad rechts neben der Mitte). Wirklich unglaublich. In den Höhen etwas zu dezent abgestimmt (was viele ja mögen). Es gab bei einigen Modellen wohl einen Fehler in einer der 4 Röhrenhalterungen, dies wurde aber von Magnat schnell behoben (auch davon ist hier zu lesen). Wertig verarbeitet, tolle Optik. Ich konnte leider nicht den RV1 hören um einen Vergleich anzustellen. Beim Ayon steht der Sänger eher vor der Musik, beim Magnat eher weiter hinten im Raum.

NAD C375BEE – Insgesamt stimmig, mit dem kann man für den Preis (incl. Preisverhandlungen) nichts falschmachen. Die Verarbeitung könnte besser sein, aber bei guter Behandlung wird bestimmt einer fürs Leben. Habe auch gemerkt, dass die Fernbedienung bei niedrigen Lautstärken einen zu groben Lautstärkeregler hat.

Marantz PM Pearl Lite – Wie alle sagen: Stimmig, aber nicht besonders dynamisch.

Destiny Audio Experience KT88 – Konnte ich nur kurz in Bochum an Selbstbauboxen hören, kann mir deshalb kein Urteil erlauben. Wird aber hier im Forum gelobt und bei Destiny Audio gibt’s wohl schon Wartelisten dafür. Kein Wunder, ein KT88 für 850 € ist schon ein guter Kurs. Gerüchte sagen, er soll technisch einem Audreal für mehr als 1500 € entsprechen.

Meine Wahl:

So, ich habe mich für folgende Kombination entschieden: Die Dali Fazon F5, den Röhrenverstärker Ayon Spirit III mit den KT88 Röhren, 2x2,5m Kimber 8 PR Lautsprecherkabel, einem 1m Silent Wire NF 7 Cinch-Kabel und eine Logitec Squeezebox. Ich bin sehr glücklich damit!

Jetzt höre ich erst mal Musik ohne mich um weitere Tuningmaßnahmen zu kümmern. Als nächsten Schritt könnten irgendwann neue Lautsprecherkabel sowie ein DAC Wandler drankommen. Ich habe mal zur Probe einen Naim ND5XS nach Hause genommen. Ergebnis: 10 mal teurer als die Squeezebox aber nicht 10 mal besser J. Insgesamt bin ich jetzt mit einem Listenpreis von knapp 7T€ für alles zwar weit über meinem Budget gelandet, aber a) alles andere wäre ein zu großer Kompromiss gewesen b) ich war vom Budget flexibel (es muss halt Spaß machen, zu hören, und das tut es) und c) ich habe recht gute Preise herausgehandelt. Mir ist klar, dass ich mit der Squeezebox den Engpass habe, aber zur Zeit gibt es da für mich in Sachen Bedienkomfort und Klang zu dem Preis wenig Alternativen.

Insgesamt ist die Widergabe fein, luftig, extrem räumlich, die Musik löst sich komplett von den Boxen (Ayon nennt es ‚holografisch‘), es ist genug Kraft, Dynamik und Fundament da (der Lautstärkeregler des Verstärkers steht maximal zwischen 9 und 10 Uhr) und bei geschlossenen Augen bin ich mittendrin! Ein tolles Erlebnis. Abends bei einem Glas Rotwein dem Röhrenklang zu lauschen und die glimmenden Röhren zu sehen während sich die brüchige Stimme von Johnny Cash kurz vor seinem Tod in „The first time I ever saw your face (American Recordings)“ vor einem aufbaut, das hat schon was. Oder Tori Amos mit „Famous Blue Raincoat“ oder Dave Brubeck mit „Take Five“ oder, oder, oder … Da sinkt der Woman Acceptance Factor nur durch die Zeit, die ich zuviel vor der Anlage verbringe. J Ein aus dieser Sicht weiterer Vorteil ist, dass die Lautsprecher oben abgeschrägt sind. So kommt niemand auf die Idee, dort Deko draufzustellenimages/smilies/insane.gif ;-)

Mein Rack habe ich folgendermaßen zusammengebaut: Ich habe ein IKEA LACK Regal mit Rollen gekauft und eine mit Autofolie getönte angefertigte Glasscheibe 5 cm vor dem vorderen Rand eingesetzt. In der Scheibe habe ich die Folie in der Größe des Squeezebox-Displays entfernt und die Squeezebox mit Tesa Power Strips daran befestigt. Bedient wird das ganze per IPad-App ‚IPeng‘. Der Ayon steht obendrauf und die Boxen nebendran. Zum Hören hebe ich die linke Box ca. 2 Meter nach links, so dass ich im idealen Stereodreieck sitze. CDs lese ich am Rechner mit EAC ein, speichere sie im FLAC Format und mittels MP3Tag füge ich in jede Datei das Cover ein. Und hier im Forum habe ich schon von den 3 tollen Linn Internetradiosendern geschrieben.

Hier ein paar Bilder (wie gesagt, zum Hören wird die linke Box 2 Meter nach links verschoben):
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So, ich hoffe, meine Einkaufserfahrungen waren informativ genug. Bin gerne für Fragen erreichbar, Fragen über die Preise und Preisverhandlungen bitte per PM. Wenn jemand zufällig einen interessanten DAC besitzt und diesen mal an meiner Anlage hören möchte: Immer gerne. Wohne im Raum Duisburg / Krefeld.

Viele Grüße
_Xenon

PS: Ich habe mir vorgenommen, nach ein paar Wochen mal einen weiteren Höreindruck zu schildern und einige für mich audiophil beeindruckende Aufnahmen vorzustellen.

PPS: Bin ich eigentlich der einzige hier mit dieser Player-Verstärker-Lautsprecher-Kombination oder gibt es noch mehr dort draussen?


[Beitrag von _Xenon am 18. Apr 2012, 20:25 bearbeitet]
mattheo_72
Stammgast
#2 erstellt: 19. Apr 2012, 06:42
Hallo Xenon,

sehr schöner und interessanter Bericht! Kompliment!
Wenn in ein paar Wochen ein weiterer Höreindruck kommt, bin ich schon mal gespannt....

Auch die Schilderungen zu Deinem Rack fand ich sehr interessant!

Du hast Dir ja (nehme ich an) ein neues LS-Kabel besorgt ... und denkst schon über ein anderes nach! Warum?

Gruß
Mattheo

_Xenon
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 19. Apr 2012, 11:59
Hallo Mattheo,

das Kabel ist alt, ich hatte es noch im Schrank liegen. Bisher habe ich nur verschiedene Verstärker und Lautsprecher getestet und verglichen.

Wenn ich Zeit und Muße habe, möchte ich das auch mit den LS Kabeln tun. Zum einen, um zu wissen ob es einen persönlich signifikanten Unterschied zwischen verschiedenen Lautsprecherkabeln gibt und (falls ich das an meiner Anlage tatsächlich subjektiv festgestellt habe) welchen. Und auch ob ich dann bereit bin, für diesen Unterschied Geld zu investieren.

Mir ist übrigens nicht ganz klar, warum manche Menschen viel Geld für die Konfektionierung und Anschlußklemmen (Bananenstecker etc.) ausgeben. Ich dachte immer, dass es klanglich am optimalsten ist, die Lautsprecherkabel direkt an die Boxen / den Verstärker anzuschliessen, oder? Ich verstehe, dass Optik eine Rolle spielt und auch (in Geschäften) die Möglichkeit, die Kabel schnell und einfach umzustecken. Ich dachte immer, dass jedes weitere Zwischenstück / -material im Signalweg möglicherweise klangmindernd ist.

Aber von einem Vergleich von konfektionierten Kabeln zu den gleichen unkonfektionierten habe ich bisher noch nichts lesen können.

VG, _Xenon
mattheo_72
Stammgast
#4 erstellt: 19. Apr 2012, 14:46
Hi,

Deine Beschreibung zur Bora kann ich voll und ganz unterschreiben. Das war auch mein Eindruck, den ich in einem anderen Thread schon niedergeschrieben habe.
Der Bass hat mir auch nicht zu 100% gefallen. Der Rest war super. So ein ganz klein wenig hab ich noch die Konstellation Bora + Subwoofer im Hinterkopf.

Aber da muss ich erst mal Erfahrungen sammeln. Momentan ist ein Subwoofer bestellt und den versuche ich mal in mein aktuelles Equipment einzubinden. Mal schauen wie gut das klappt und dann verschwende ich noch mal nen Gedanken an die Bora!



Der Spirit ist schon ein schönes Teil...

Gruß
Mattheo

PS: Weißt Du zufällig was es mit der Black Treasure Version auf sich hat?


[Beitrag von mattheo_72 am 19. Apr 2012, 14:49 bearbeitet]
-Puma77-
Inventar
#5 erstellt: 29. Mai 2012, 20:56
Dein Bericht vom 18.04.2012 ist ausgesprochen interessant.

Ich musste sehr schmunzeln, als ich deine Beschreibungen von diversen Händlern las. Sehr unterhaltsam und inhaltich mit meinen Erfahrungen deckend

Was du zum RV 2 geschrieben hast, würde auch zum RV 1 passen, den ich länger in Betrieb hatte (s. Profil).

Viel Spaß noch mit deiner tollen Kombi
Jazzy
Inventar
#6 erstellt: 02. Jun 2012, 16:46
Sehr informativer Bericht,toll zu lesen!
Leider aber suboptimale Aufstellung der rechten Box.


[Beitrag von Jazzy am 02. Jun 2012, 16:49 bearbeitet]
Jazzy
Inventar
#7 erstellt: 02. Jun 2012, 17:11
Zu den Kabelanschlüssen: ich als ehem. Elektriker empfehle und nutze Kabelschuhe.Litze ist auf Dauer doch zu popelig und hat keinen definierten Übergangswiderstand.
Glückwunsch noch zu deiner tollen Anlage,wenn ich auch persönlich Röhrenamps unpraktisch finde(Hitze,Stromverbrauch,Verschleiss).Aber das muss jeder selbst entscheiden.Hauptsache,du hast Freude am Musikhören
silverplatte
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 05. Jun 2012, 17:43
Hallo _Xenon,
ein wirklich toller Erfahrungsbericht! Vielen Dank!
Interessant finde ich deinen Eindruck zur Cabasse Bora. Ich besitze selber ein Paar und lasse dagegen jede Canton, JBL, B&W oder Elac stehen. Mich begeistert auch der direkte, klare und räumliche Klang. Witzigerweise finde ich gerade den Bass besonders bemerkenswert, eben weil er sich nicht in den Vordergrund spielt, sondern immer mit "zartem Schmelz", aber doch auf den Punkt daher kommt. Schwierig zu beschreiben, aber gerade das hat mich bei der Box umgehauen. Einzig die Kudos X2 hat mich ähnlich begeistert (obwohl sie vom Charakter völlig anders ist, irgendwie spontaner, aber auch aufdringlicher), aber Haptik, Optik (ja, das Auge hört mit) und die Tatsache, dass Kompaktboxen auf Ständer besser mit meinem relativ kleinen Hörraum (16 qm) harmonieren, sprachen für die Cabasse. Ist schon klasse, wenn man liest, wie andere die eigenen Boxen beurteilen. Gut, dass wir alle verschiedene Geschmäcker haben...
Viel Spaß noch im Hifi Olymp wünscht
Henk
Elija123
Stammgast
#9 erstellt: 30. Nov 2012, 18:43
Hallo liebe Hi-Fi Genossen

Auch ich hatte zwei Probehörtermine bei meinem Hi-Fi Händler in Bremen. Ich wollte meine Anlage von Grund auf neu gestalten nachdem meine alte 12 Jahre gedient hatte. Ich wollte unbedingt ein All-in-One Netzwerk-Streamer und neue Lautsprecher.

Die Kandidaten: Lautsprecher - B&W PM5
Netzwerk-Receiver- Naim Unitiqute

Ich war wirklich gespannt, weil B&W einen sehr guten Ruf hat und die PM5 in allen Tests gelobt wurde. Ich habe sie mir wirklich lange angehört aber richtig grün wurde ich damit nicht. Im Endeffekt waren sie eben Regalboxen, die einem mehr Substanz vorzugaukeln versuchen, als tatsächlich drinsteckt. Also haben wir auf B&W Standboxen gewechselt. Ich hatte vor 10 Jahren schonmal welche gehört und fand sie damals unglaublich langweilig. Und ganz ehrlich - es hatte sich nichts dran geändert. Gääähn. Furchtbar. Null Charakter.

Dann sagte der Händler: "Na gut, dann fahren wir mal andere Geschütze auf" Ich schmiss mich weg vor Lachen. Und er kam mit einer Audio Physic Sitara. Alter Schwede. Das klang schon sehr gut dachte ich mir. Punch, Energie, Freude, Lebendigkeit - all das schoss aus der Sitara raus. Das wunderbarste an dieem Lautsprecher war aber, dass er sich als einziger (!) ohne Brummen in den tiefsten Bassregionen behaupten sollte, obwohl in jedem Test gesagt wurde, dass er nicht pegelfest sein soll. Das hat mich (positiv) überrascht. Aber irgendetwas gefiel mir noch nicht so recht daran. Es fühlte sich an, als wäre er der Auftakt zu einer größeren Serie. Und in der Tat - Es ist Audio Physics Einstiegsmodell in die High End Linie. So gut ist also mein Gehör, dachte ich mir

Zum Vergleich haben wir noch bestimmt 5 andere Lautsprecher getestet. Monitor Audio - Brummig und schwammig. Eine Opera - langweilig und hohl. Wie eine Oboe selbst. Und dann noch eine, deren Name mir nicht mehr einfällt, aber 5.000 € kostete im Paar, absolut Top verarbeitet und ein einzigartiges Design. Ich hörte auch förmlich die Qualität des Lautsprechers heraus. Alles top. Aber im Ganzen dann zu neutral, zu sachlich.

Und dann kam der KNALLER! Der Händler fand noch eine Sitara 25. Das Jubiläumsmodell mit einem anderen Hochtöner. Und das war es! Es war, als hätte jemand von der Sitara zuvor den Schleier gehoben. Alle Klangeigenschaften blieben, nur löste er feiner und transparenter auf, wodurch der Sound mehr "airy" wurde und die Bühne an Weite und Räumlichkeit gewann. DAS war mein Lautsprecher! Selbst die teurere Audio Physic Tempo 25 konnte da nicht mithalten, weil ihr Bass in meinen Ohren viel zu mächtig war. Die Sitara war immer knackig und präzise. Auch bei der Musik zum Kampf in "Der König von Narnia".

Nachdem die Lautsprecher gefunden waren, fand ich den Naim Unitiqute auch sehr gut, aber - er hatte kein Airplay! Das war doof. Also entschied ich mich erstmal zu warten. Nach 8 Monaten entdeckte ich schließlich den Revox Joy. Gleiches Konzept, nur dass er 1000 mal besser aussieht und verarbeitet ist - aus einem Unibody Aluminiumgehäuse! Und: man kann ihn ab Weihnachten komplett per app vom iPhone aus steuern. DAS ist für mich DAS Killer-Feature! Also hab ich Dienstag einen weiteren Probehörtermin bei einem anderen HiFi-Händler in Hannover wieder an der Sitara 25 im Vergleich zum Unitiqute. Mal sehen wir das wird, ich werde berichten.

MfG
Sascha
larghetto
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 29. Jun 2013, 21:02
Hallo zusammen,

ich betreibe auch zwei Cabasse Boras, die ich mit zwei AMC CVT 2100as (Röhren-Hybrid) und einer Antelope Zodiac Gold (als DAC) befeuere. Als Quelle dient mir auch eine Squeezebox.

Ich habe vorher eine Menge ausprobiert, aber raumtechnisch erwiesen sich die meisten Standboxen meist nur dann nicht als Katastrophe, wenn Sie mindestens 1,5 m von der Wand entfernt standen. Leider auch einer meiner absoluten Favoriten, die Odeon Rigoletto. Das (also das einfach so im Raum Rumstehen) wiederum birgt baulich bei uns eine Menge Probleme, weil man damit den Zugang zu unserer Terasse zugestellt hätte (vom mangelnden "WAF" ganz zu schweigen).

Mit den Boras und dem Rest der Kette bin ich derzeit sehr zufrieden. Ich höre meistens abends bei eher moderaten Schallpegeln. Hierfür ist diese Kombination prädestiniert.

Beste Grüße
larghetto
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