Erfahrungsbericht: "Canton Reference 7" + Bi-Amping Kombi "Creek Evo 2" und "Creek Classic A53".

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Sersh22
Inventar
#1 erstellt: 03. Feb 2012, 10:00
Hallo Hifi-Forum!

Hier ist ein kleiner Erfahrungsbericht von mir über die "Canton Reference 7" an der Bi-Amping Kombi "Creek Evo 2" und "Creek Classic A53".

Mir persönlich gefallen die Canton Reference sehr gut. Habe die Ref7.1 seit einem Jahr und betreibe sie mit Creek Evo2 und Classic A53 Amps (Bi-Amping). Die Creek Classic A53 kam vor kurzem dazu, da ich teilweise sehr laut höre und schon immer Bi-Amping ausprobieren wollte.

Hatte mal den NAD C356BEE einen Monat lang getestet, an sich ein guter Amp. Der Creek Evo2 kann aber klanglich fast alles besser. Deutlich lebendiger und musikalischer, mit besseren Detaillierung und Räumlichkeit. Der NAD spielte softer und bedeckter, die Räumlichkeit war begrenzt und eher zweidimensional. Der Evo2-Bass ist schlanker, aber genauer und konturenreicher. Zurückhaltender, sauberer Grundton, spielt ohne aufzudicken. Passt perfekt zu den Ref7 und meinem 18 qm Wohnzimmer. Der NAD war im Bass- und Grundtonbereich hingegen eine absolute Katastrophe. Leicht verwaschen und viel zu dick auftragend.

Als die Classic A53 Endstufe dazu kam, habe ich die zuerst an die Bässe angeschlossen (da sie leistungstärker ist) und die Evo2 ans Mittelhochton. Der Bass wurde deutlich wuchtiger und kräftiger, was zu meinem kleinen Wohnzimmer nicht so wirklich passen will. Dann habe ich die Amps getauscht, die A53 treibt nun den Mittelhochton an, und dass passt! Die Dynamikfähigkeit ist deutlich gewachsen und ist jetzt fast perfekt. Mehr Ruhe im Klangbild bei höheren Pegeln. Die Bühne ist nochmals hörbar breiter/tiefer geworden, der Creek A53 beherrscht die Loslösung der Töne von den Lautsprechern ein Stück besser als der Evo2. Bei hochwertigen Aufnahmen sind schönere Klangfarben zu vernehmen.

Die Kombination Canton Reference 7 + Creek Bi-Amps passt für mich wunderbar. Sie spielt sehr lebendig und transparent auf, ist fein auflösend, präzise und hochdynamisch. Was sehr gefällt, ist die Neutralität. Das Klangbild ist homogen und entspannt, nichts kann hier nerven. Gut aufgenommene Stimmen klingen zärtlich, geschmeidig, einfach sehr natürlich.
Der Bassbereich ist beachtlich tief, trocken-schlank, sauber und sehr präzise. Hier harmoniert die Evo 2 perfekt mit dem Lautsprecher/Raum.

Mittelfristig sollen die Canton Ref7.2 Einzug halten. Für mich DER bezahlbare High-End Sound. Ich hatte mal die 7.2 eine Stunde lang probegehört und war restlos begeistert. Ein guter Schritt nach vorne im Vergleich zu 7.1. Die 7.2 spielt nochmals authentischer mit mehr Details, Klangfarben und Raum.





Ich war angenehm überrascht dass die "ältere" A53 (wird nicht mehr hergestellt) so deutlich besser klingt, wie die Evo2. Die Bauteilequalität ist auch höher. Die Classic A53 Endstufe wurde noch komplett in UK gefertigt. Stabile Stromversorgung: 12 cm Ringkerntrafo, 30800 uF Pufferung, geteilt in 14 schnelle hochwertige 2200 uF 105°C Kondensatoren. Pro Kanal arbeiten vier schaltoptimierte bi-polare Leistungstransistoren. Sinus-Leistung an 4 Ohm: 2x 150W.





Optisch sehr sauber aufgebaute "Evolution 2", Made in China. Pro Kanal stehen nur zwei Leistungstransistoren zur Verfügung, aber von der dickeren Sorte. Sinus-Leistung an 4 Ohm: 2x 100W. Mit 18800 uF deutlich weniger Pufferung als im "Classic A53", zudem mit langsameren 4 x 4700uF 85°C Kondis ausgeführt. Dafür ist die Vorstufe sehr lecker. Zwei blaue Puffer-Elkos der Firma Vishay (UK), Edel-IC`s und ultraschnelle Shottky-Transistoren.



Schlichte, gefällige Optik. Beide Amps weisen gleiche Designsprache aus.

Canton Reference 7

Canton Reference 7.

Home-Hifi

Die Wohnzimmerwand mit Hifi, Samsung-LCD und PS3.


Gruß, Sersh.


[Beitrag von Sersh22 am 03. Feb 2012, 10:51 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 03. Feb 2012, 20:54
Hallo Sersh,

schöner Bericht!

Die A 53 ist die Endstufe, um mit dem Creek 5350 SE/Classic Bi-Amping zu betreiben. Für den Evolution 2-Verstärker war nie eine Bi-Amping-Option vorgesehen.

Gruß, Carsten
Sersh22
Inventar
#3 erstellt: 04. Feb 2012, 19:38

CarstenO schrieb:

Die A 53 ist die Endstufe, um mit dem Creek 5350 SE/Classic Bi-Amping zu betreiben. Für den Evolution 2-Verstärker war nie eine Bi-Amping-Option vorgesehen.


Die Evo2 hat, genau so wie die 5350 SE einen Vorverstärker mit aktivem Pre-Out Ausgang. Der Gain-Wert der Evo2 und A53 ist ähnlich. Es funktioniert wunderbar zusammen.

Die Frage an die erfahrenen Home-Hifi Nutzer. Ich will meine Kette langsam ausbauen. Das schwächste Glied mMn ist im Moment das Quellgerät PS3. Sie klingt zwar gut, es geht aber deutlich besser. Da wird das Potenzial verschenkt. Das Gedanke, einen hochwertigen DAC einzusetzen, lässt mich nicht los. "Benchmark DAC1" soll laut vielen Berichten der beste Wandler in der 1000€-Klasse sein. Gebraucht hier und da um 500~600€ zu haben.
Oder soll ich das Geld in die bessere Lautsprecher investieren und endlich "Reference 7.2" nach Hause holen. Was meint ihr, was würde mich weiter bringen, bessere Lautsprecher oder feiner DAC?

Gruß, Sersh.
CarstenO
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 04. Feb 2012, 22:53

Sersh22 schrieb:
"Benchmark DAC1" soll laut vielen Berichten der beste Wandler in der 1000€-Klasse sein.


Dem würde ich als Besitzer des PS Audio DL-III - ebenfalls 1000 EUR - widersprechen.
Anima_forma_corporis
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 04. Feb 2012, 22:58

Sersh22 schrieb:
Was meint ihr, was würde mich weiter bringen, bessere Lautsprecher oder feiner DAC?


Meiner bescheidenen Meinung nach würde ich den DAC ganz ans Ende der To-Do-Liste setzen, und immer zuerst in gute Lautsprecher investieren, bzw. mich vor allem um die Raumakustik kümmern. Nach deinen Fotos gäbe es hier, denke ich, viel zu tun - die Lautsprecher stehen ungünstig in der Ecke und sehr nahe an der Wand, außerdem auch sehr weit auseinander. Ist klar, das ist ein Wohnzimmer und kein Hörraum, aber doch bleibt fraglich, inwiefern ein besserer DAC hier überhaupt für einen besseren Sound sorgen kann, bzw. der finanzielle Aufwand überhaupt in irgendeiner Relation zum Ertrag stehen wird.

Davon abgesehen sollten aktuelle externe oder interne DACs (jünger als 2000 oder so) sich nur noch in minimalsten Nuancen unterscheiden, dass sie - sofern nicht gewalttätig gesoundet - sich nicht vom DAC der PS3 unterscheiden dürften. Die PS3 würde sich - wie sie es bei mir getan hat - eher wegen ihres lauten Laufwerks als Musikabspieler disqualifizieren, denn für ihren DAC...

auf die Reference 7.2 (oder 5.2, wenn ich meine Werteste überzeugen kann) spare ich übrigens auch!
Sersh22
Inventar
#6 erstellt: 05. Feb 2012, 23:11
Ich werde Ausschau nach gebrauchter Ref 7.2 halten. Bin aber schon sehr gereizt einen hochwertigen DAC zu testen.

CarstenO, kannst du ein Paar Worte über den PS Audio DL-III schreiben. Was kann er besser im Vergleich mit Benchmark DAC1? Der Benchmark soll laut Berichten extrem detailreich und musikalisch klingen.
CarstenO
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 06. Feb 2012, 09:26

Sersh22 schrieb:
CarstenO, kannst du ein Paar Worte über den PS Audio DL-III schreiben. Was kann er besser im Vergleich mit Benchmark DAC1? Der Benchmark soll laut Berichten extrem detailreich und musikalisch klingen.


Hallo Sersh,

ich die beiden Modelle nicht zeitgleich hier. Meine Hörproben hatten zum Ziel, einen besseren DAC als den Atoll DAC-100 (auch nicht ganz einfach) zu ermitteln, der auf dem Level meines Creek CD-50 II ist. Der Benchmark DAC-1 erreichte nach meinem Geschmack nicht das Niveau des Atoll DAC-100 und erst recht nicht das des Creek CD-50 II. Was dem Benchmark fehlte war in allen Kriterien wie punktgenaue Basswiedergabe, Wärme ohne dicklich zu wirken, Raumgröße, Abbildung oder Feinzeichnung des Hochtons (S-Laute mit breiter Zunge ... ;)) stets das letzte Quentchen.

Der PS-Audio DL-III erreicht das Niveau meines Creek Destiny 2 CD-Players. Und den finde ich richtig gut.

Mit Blick auf die Bilder Deines Hörraums sähe ich aber bei der Aufstellung der Boxen noch schlummerndes Potenzial. Diese stehen m.E. zu nah an den Wänden und auch zu nah an den reflektierenden Flächen der Wohnwand, um das Gebotene an Räumlichkeit und Abbildungsschärfe auch wieder zu geben. Ein Vorurteil hätte ich da sicherlich noch zur Basswiedergabe einer Reference 7 im 18 qm großen Raum und zum Vergleich NAD C 356 vs. Creek Evo beizusteuern ...

Gruß, Carsten


[Beitrag von CarstenO am 06. Feb 2012, 10:28 bearbeitet]
Sersh22
Inventar
#8 erstellt: 10. Feb 2012, 11:15
Ja, der RAUM, ich weiss! Er ist aber zugleich auch mein Wohnzimmer. Es gibt im Moment keine bessere Aufstellungsmöglichkeit für die Lautsprecher.

Was meint ihr, hilft überhaupt ein DAC- oder Ref 7.2- Upgarde zum grösseren Fortschritt, wenn die Boxen weiterhin stark suboptimal in den Ecken stehen und viele reflektierende Flächen um sich haben?
CarstenO
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 10. Feb 2012, 14:32
Nein.
frank_aus_n
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 12. Feb 2012, 12:32
Zieh sie einfach nach vorne. Ist doch egal wenn es dann nich 100% ausschaut. Was nutzt einem eine tolle anlage, wenn ihr potential gleich am anfang eleminiert wird?
nada-san
Stammgast
#11 erstellt: 19. Feb 2012, 13:34
Ich kann dir den Musical Fidelity M1 DAC sehr empfehlen. Mit diesem Wandler kannst du imho nichts falsch machen. Der M1 DAC liefert blitzsaubere artefaktfreie und musikalische Klangbilder, schätze dessen P/L-Verhältnis sehr hoch ein. Ich habe auch "nur" ein Apple TV und einen Blu-ray Player dran hängen. Wenn du Fragen hast...
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