1500 € Anlage (Mic 2200 Ultragain als Linepreamp, Behringer Ultramatch, Adam Audio A5x, KRK 10s Sub)

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Teerhand
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 30. Dez 2016, 13:01
Ich möchte hier meinen persönlichen Musikanlagen Favoriten vorstellen, wenn es darum geht digitale Medien wiederzugeben. Ich hoffe damit vielleicht Neueinsteigern ein paar nützliche Tipps geben zu können, möchte aber auch gerne die Meinung von den alten Forenhasen hören.

Angefangen hat alles damit, dass ich in meiner Studentenbude, wieder Musik in guter Stereoqualität hören wollte (Ich hatte mir von meinem ersten verdienten Geld, als Jugendlicher, einen NAD Verstärker mit KEF und NAD Lautsprechern gekauft, wusste also, was mir entgeht, mit Bose und Konsorten)

Was ich nicht wollte, war mir wieder einen CD Player, Receiver und Plattenspieler in die Bude stellen, da ich sowohl eine gut ausgestattete digitale Sammlung habe, als auch grundlegend den Qualitätsverlust von Streamingdiensten in Kauf nehme, wenn ich dafür so viel Komfort geboten bekomme, was Abspielen und Auswahl angeht.

Es wurde mir schnell klar, dass es auf aktive Studiomonitore hinauslaufen soll.
-dezidierter Verstärker pro Lautsprecher
-Die Möglichkeit einen Subwoofer nachzukaufen
-XLR Anschlüsse
-besseres Preis/Leistungs Verhältnis, als aus dem Heimkonsumenten Markt

Ich habe mich für die Adam A5x entschieden, und zwar das 5 Zoll Modell, weil ein Subwoofer auf jeden Fall dazu sollte, und aktive Standlautsprecher welche den Bereich um 40hz gut bedienen, das Budget gesprengt und Aufstellungsprobleme bereitet hätten.

Wenn man nun Lautsprecher mit dem PC verbinden will, muss man das Signal unbedingt entkoppeln, weil jeder PC eine Unmenge an Störgeräusche produziert, und es fruchtlos ist, dort die Wurzel des übels zu bekämpfen. Man kann zwar USB galvanisch entkoppeln, dort bekommt man aber schnell Bandbreitenprobleme, so dass entweder bei 48khz Schluß, oder dem Preis des Digital Analog Konverters keine Grenzen gesetzt sind. (Ein USB 2.0 Full Speed Entkoppler alleine kostete damals 300 €)

Aus diesem Grund habe ich mich für Toslink entschieden, perfektes Signal (24bit/96khz sind für mich mehr als ausreichend) und den optischen Ausgang hat mittlerweile fast jeder PC, oder man hilft mit ner Asus Xonar DGX Soundkarte nach)

Meine Wahl fiel auf den Behringer Ultramatch Pro
-96khz Upsampling von schlechter Aufgelösten Signalen (das macht der Ultramatch hervorragend)
-eigene Clock (kein Jitter)
-guter AKM DAW

Beide, sowohl der Behringer, als auch die Adam klingen beizeiten jedoch sehr analytisch, was ja auch kein Wunder ist bei der Studioherkunft, was beide zusammen einfach zu nüchtern macht, für Hifiansprüche.

Warum also keine Röhrenpreamps fragen Sie? Tja, das hab ich mich auch gefragt,
und zwei Art Tube MP dazwischengeschaltet, da der Kabelsalat dank XLR auch keine negativen Auswirkungen hat.

Als Subwoofer habe ich dann ebenfalls ein Studioprodukt gewählt, und zwar den KRK 10s,
welchen ich als sehr spielfreudigen Subwoofer schätzen gelernt habe (ein geschlossener Subwoofer wäre hier vorzuziehen, aber für die 400 Euro weiß der KRK einfach zu überzeugen, trotz Bandpass)

Als letztes wäre noch anzumerken, dass ich mir einen Lautstärkeregler den Palmer Monicon dazugeholt habe, weil der Ultramatch auf Linepegel ordentlich knackt beim einschalten (also vorrausgesetzt die Röhren sind schon warm), man die Windows Lautstärkeregler eh aus dem Spiel lassen sollte, und bei ASIO/WASAPI Wiedergabe eh immer Linepegel anliegt.

Ach ja Wiedergabesoftware ist Jriver Media Center, wobei Foobar aber auch geht, was Musik angeht

Preisliste:
Adam A5x 2x350€
Krk 10s 400€
Behringer Ultramatch 199€ (der hat mal 100 gekostet, wurde aber so gehyped, dass Behringer sich wohl dachte, da muss man mal an der Preisschraube drehen)

Art Tube MP 2x44€
Palmer Monicon 50€

Abschließend möchte ich noch sagen, dass die einzelnen Komponenten in ihrem Zusammenspiel überzeugen können, und man deshalb in meiner Empfehlung nur den Subwoofer problemlos tauschen kann, obwohl mir der klanglich schon sehr gefällt.
Wer sich jedoch noch einen EQ dazukaufen will, kann mich gerne mal anschreiben, darüber denke ich nämlich auch gerade nach.

Ich hoffe hier war etwas für jeden dabei, und vielleicht konnte ich ja ein paar Leuten gute Tipps geben.
Känwutt
Gesperrt
#2 erstellt: 30. Dez 2016, 22:45
Danke für den ausführlichen Bericht. Beschrieb bitte mal den Unterschied/Grössenordnung mit und ohne Art Tube. War es der richtige Weg? analytische LS zu kaufen, dann aber Klirr einzustreuen?
Teerhand
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 31. Dez 2016, 11:43
Hallo Känwutt,
der Klang ist viel dynamischer und wirkt deutlich runder und wärmer. Wenn man das hört, kombiniert mit der guten Auflösung der Adam Audio, macht das ne Menge Spaß. Vor allem geht der Spaß nicht verloren, wenn man Streaming Quellen wie Spotify hört, weil die nochmal hochgesampled werden.
Ich hab immer etwas Angst, zu sehr ins Subjektive abzurutschen, wenn ich Klang beschreibe, aber das Gefühl von Dynamik und Wärme ist für jeden nachzuvollziehen, wenn er die Anlage hört, und ich gehöre auch nicht zu den Röhrenfanboys, die sich nicht darüber im klaren sind, dass Röhrensound auch viel kaputt machen kann.
Die Art Tube MP ist ja auch kein reinrassiger Röhrenpreamp, sondern ein Transistorverstärker, der die Röhre als Effekt verwendet, und ich hab die beiden Art Tubes mittels DAW eingepegelt, weil Sättigungseffekte wollte ich ja auch vermeiden.

Als Fazit kann ich sagen, dass die beiden Kisten für 80 € meine Anlage stark aufgewertet haben, und ich jedem, dem seine Lautsprecher zu nüchtern klingen, den Versuch nur ans Herz legen kann
Teerhand
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 10. Jan 2017, 13:02
Udate 1

ich habe die beiden Art Tubes gegen ein Behringer Ultragain Mic2200 ersetzt, mit dem Vorteil, dass ein EQ mit ins Boot kommt, die Transistorschaltung trotzdem durch die nebengeschaltete Röhre aufgewärmt wird, und man leichter auf Linepegel kommt, da man das Signal auch abschwächen kann (Standard Mikrofonamps fangen bei +6db an)

den EQ habe ich verwendet, um erstens ganz tiefe Frequenzen, unter 30 Hz, die mein Sub nicht mehr darstellen kann, abzuschwächen, und so den Sub im Allgemeinen zu entlasten. und den Kick so bei 100hz um 5db anzuheben.

Alternativ könnte man auch Raummoden bearbeiten, aber der jetzige Raum ist recht intensiv mit Basstraps bearbeitet, und macht da eigentlich keinen Ärger
CarstenO
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 13. Jan 2017, 10:15

möchte aber auch gerne die Meinung von den alten Forenhasen hören.


Hallo Teerhand,

vielen Dank für den Bericht, der mir Lust auf eigene Versuche macht. Ich hoffe, mit 10 Jahren Mitgliedschaft als alter Hase antworten zu dürfen. Ein ähnliches Projekt habe ich auch schon einmal in Angriff genommen.

http://www.hifi-foru...m_id=100&thread=1056

In folgenden Aussagen stecken mir aber zu viele Vorurteile:


besseres Preis/Leistungs Verhältnis, als aus dem Heimkonsumenten Markt


Da käme es mir auf den konkreten Vergleich an und zu guter Letzt spielt dabei ja auch der persönliche Höreindruck eine Rolle.


guter AKM DAW


Worin unterscheidet sich dieser Typ von anderen, die demnach nicht so gut sind? Wie kann man in einem Komplettgerät zu dieser Aussage kommen?


Beide, sowohl der Behringer, als auch die Adam klingen beizeiten jedoch sehr analytisch, was ja auch kein Wunder ist bei der Studioherkunft, was beide zusammen einfach zu nüchtern macht, für Hifiansprüche.


Geh' doch mal zu Music Store in das Monitorstudio und vergleiche die dort ausgestellten Nahfeldmonitore. Die Palette reicht von ... bis und sie haben alle eine Studioherkunft.

Hierbei bin ich mir nicht sicher, ob das so zutrifft:


-eigene Clock (kein Jitter)


Ungeachtet des schwer nachvollziehbaren Einflusses auf den Klang bei einem Behringer SRC 2496 (habe ihn ja selbst): Heißt "eigene Clock" wirklich, dass es kein Jitter gibt?

Viele Grüße und viel Spaß bei weiteren Versuchen,

Carsten


[Beitrag von CarstenO am 13. Jan 2017, 10:16 bearbeitet]
Teerhand
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 13. Jan 2017, 12:00
Hi Carsten,

so eine Stereoanlage zuhause ist ja immer eine Entwicklung, und man ist selten an dem Punkt angekommen, wo man denkt, jetzt wird es nicht mehr besser.

Vorgestellt habe ich die Anlage, weil Sie viele günstige Komponenten enthält, die ein ordentliches Ergebnis abliefern, und sich über Ihre Preisklasse hinaus nicht verstecken müssen.
Mir macht diese Kombination auch wirklich Spaß, und deshalb wollte ich sie gerne weiterempfehlen.

Es gibt jedoch natürlich Schwachstellen in der Argumentation, darauf gehe ich aber gerne ein.

besseres Preis/Leistungs Verhältnis, als aus dem Heimkonsumenten Markt


Was das Preisleistungsverhältnis angeht, beziehe ich mich hauptsächlich auf Behringer, und nur zu einem kleineren Teil auf die Lautsprecher.

Ein Upsamplingfahiger DAW der dazu in der Lage ist eine inkohärente zeitliche Auflösung auszugleichen, XLR Anschlüsse besitzt und einen optischen Eingang(wegen dem PC in der Signalkette) für 200 Euro find ich recht beeindruckend.
Und ein Transistorpreamp, mit paralleler Röhrenschaltung und parametrischem EQ für 80 Euro auch.

Nun möchte ich mich nicht mit den Leuten anlegen, die einen DAW von T+A gekauft haben, für mich ist jedoch die Digital Analog Wandlung ein relativ emotionsloses Thema, wo die Unterschiede nur leicht in die Signalkette einfließen, vorausgesetzt man hat ein gewisses Niveau erreicht, und grobe Fehler werden vermieden.
Und das ist genau der Punkt, den der Behringer Ultramatch erreicht hat. die Stromversorgung ist nicht katastrophal, und die Signalweiterleitung hat auch keine Schwächen.


Was die Adam Audio angeht, ist es schwerer ihr Preis/Leistungsverhältnis auf dem Papier nachzuweisen, aber Sie klingen, meiner Meinung nach großartig, wenn Ihnen, wie in meinem Fall, ein Subwoofer ein bisschen Arbeit abnimmt, sind auch die Mitten super, was ja vielleicht ansonsten ein (kleiner) Kritikpunkt sein könnte. Mir ist das bei den A5x nie als Manko aufgestoßen, ich kann aber nachvollziehen, was Andere da zu bemängeln hatten.
Im Vergleich habe ich natürlich mehrere Studiomonitore gehört, aber auch die KEF X300 und ein paar Nubert, wo sich aber die Adam durchgesetzt haben. Am Anfang habe ich mir auch günstigere Lösungen, z.b von Teufel angeschaut, aber um fair zu bleiben, lass ich die außen vor.

guter AKM DAW

Was die Unterschiedlichen Wandlerchips angeht, seh ich das ähnlich, den AK4393 hab ich vorher schon gehört, und fand den in Ordnung, hätte mich aber auch bei anderen nicht beschwert, Sabre, CSM, Burr Brown können alle gute Wandler herstellen, die zu gefallen wissen, also war es nicht als Abwertung anderer Wandler gemeint, ich wollte aber auch da niemandem auf den Schlips treten, weil da ja, meiner Meinung nach aber in zu hohem Maße, viel und gerne drüber diskutiert wird.
Letztlich war für mich DSD kein Thema, und Auflösungen über 96khz find ich auch fragwürdig, da es mir schon schwerfällt eine gute 48khz von einer guten 96khz Datei zu unterscheiden.

Analytischer Klang von Studiomonitoren

Hifilautsprecher haben häufig eine Anhebung im Bass und oberen Mittenbereich, welche bei Studiomonitoren fehlt, da diese das Abmischverhalten beeinflussen würden, zudem haben die Bändchenhochtöner beim Adam eine eigene Charakteristik, welche häufig als harsch bewertet werden (geht mir aber nicht so) beide Aspekte lassen mich hier das Adjektiv analytisch verwenden.
Ich finde schon, dass man das für die meisten Studiomonitore sagen kann, obwohl mir natürlich auch KRK einfällt, welche immer schon etwas basslastiger waren.


So, ich hab mir Mühe gegeben, auf alle Punkte einzugehen, und ich bin mir darüber im Klaren, dass viele Leute die getroffenen Aussagen kritisch sehen, aber das ist wie die Diskussion von Homöopathiegegnern und Befürwortern. Meine Kabel kosten drei Euro der Meter, und auch Kupfer braucht ein bisschen Sauerstoff zum Atmen


Ach die Interne Clock hab ich vergessen. Ja, eine eigene Clock verhindert Jitter, sofern im nachgeschalteten Signalweg nicht noch ein weiterer Taktgeber auftaucht, also digital-analog-d-a zum Beispiel, ich habe aber erst einmal deutlichen Jitter gehört, bei einem defekten Sampler, der keine sauberen 48khz abgegeben hat, und das ist ja dann auch eher unter Laborbedingungen.
Als Caveat sei hier noch hinzugefügt, dass Jitter ein Phänomen von defekten CD-Playern ist, und in den seltensten Fällen in einer erworbenen Audiodatei, auf mich also nur soweit zutrifft, sofern ich CD´s selber in Audiodateien umgewandelt habe, oder zwielichtig im Internet runtergeladen.
Bei einer gekauften Audiodatei gibt es aber keinen Jitter, außer das Studio stand während der Aufnahme in Flammen.


[Beitrag von Teerhand am 13. Jan 2017, 12:21 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 13. Jan 2017, 13:35
Danke.
Teerhand
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 13. Jan 2017, 13:47
Ja, gern geschehen. Ich hab mir deinen Erfahrungsbericht mal durchgelesen, und die Behringer Truth möchte ich mir auch irgendwann mal anhören.
Du erwähnst noch ein Pegelübersteuern bei einem Song, den Du Probegehört hast. Das kann auch an der Ursprungsdatei liegen, also wenn du kein Clipping beim Ultramatch siehst. Per se macht der Behringer aber keine Störgeräusche, also ohne dass ein Defekt vorliegt
CarstenO
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 13. Jan 2017, 15:01

Teerhand (Beitrag #8) schrieb:
Du erwähnst noch ein Pegelübersteuern bei einem Song, den Du Probegehört hast. Das kann auch an der Ursprungsdatei liegen, also wenn du kein Clipping beim Ultramatch siehst. Per se macht der Behringer aber keine Störgeräusche, also ohne dass ein Defekt vorliegt


Ich habe das nie weiter verfolgt, der SRC 2496 ist - wie gesagt - noch in meinem Bestand.
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