Bowers & Wilkins Surround

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Balbidur
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 20. Jun 2021, 17:46
Bin seit meiner Jugend in den 80ern HifFi Enthusiast. Durch Kinder, Job, merhmaliges Umziehen im In- und Ausland, etc. war das Hobby aber hintangestellt.

Anfang letzten Jahres war ein upgrade der alten 5.1 HiFi-Kette geplant. Habe dann, nach etwas Internet-Recherche, den HiFi Händler meines Vertrauens angerufen und mich beraten lassen. Dort riet man mir zu den B&W 603/HTM6/ASW608 und die Nubert NuWave 35 als Surround LS zu behalten/testen. B&W war bis dahin eigentlich gar nicht auf meinem Schirm, dachte eher an Nubert oder Teufel
Der Klang der 603 war im Vergleich mit den alten Nubis (ist natürlich eine ander Klasse) eine unglaubliche Verbesserung. Deutlich lebendiger, im Bassbereich voller (ohne dick aufzutragen), in den Höhen klarer, neutraler und insgesamt wesentlich dynamischer, aber nicht nervig und langhörtauglich. Irgendwie viel mir erst da auf, was ich an den Nubis immer vermisst hatte.

Um noch mehr rauszuholen entschied ich mich danach meinem alten Pioneer VSX-924 eine Rotel RB-1582 MkII zur Seite zur stellen (Bin ein alter "Endstufenfan"). Ich hatte mir eher bei hohen Lautstärken mehr Souveränität (vor allem im Bass) erwartet, doch für mich war danach vor allem die verbesserte Klarheit bei mittleren und geringen Lautstärken am auffälligsten.

Der silberne Pioneer passte natürlich jetzt nicht mehr wirklich zu der schwarzen Endstufe (ist doch ein guter Grund ) und nachdem ich ihn günstig abgeben konnte erstand ich einen Arcam AVR-390 im Abverkauf zu einem sehr guten Preis.

In das Dirac System muß man sich natürlich etwas einarbeiten, aber das Ergebnis überzeugt - Wirklich JEDER dem ich die Anlage im Wechsel mit und ohne Korrektur vorspiele bevorzugt den Klang mit Korrektur. Ohne Dirac sind die Raummoden so dominant, daß es schon bei mittleren Lautstärken das Geschirr aus dem Schrank vibriert. Heimkino ist so eher Folter als Spaß. Ich sitze in 3m Abstand von den Boxen, welche etwa 2m auseinander stehen. Die Stereo-Abbildung ist besser, wenn ich näher herannrücke, da ich dann aber mitten im Raum sitze ist das nicht so praktisch. Die Couch steht etwa 1m vor der Wand und ist mit dem Boden verklebt (sonst rutscht man ständig zurück).

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Insgesamt war das schon sehr gut, doch harmonierten die Nubis klanglich nicht sonderlich gut mit den B&W. Nach dem jetzt wieder möglichen Probehören (B&W, Canton, T&A, KEF, Focal, Dynaudio) war für mich klar, das ich die 603 als Sourround LS einsetze und mir für die Front die 702s2 anschaffe. Die 702 sind ein deutlicher Upgrade zu den 603 in allen vorher genannten Punkten.

Nach ein paar Monaten des Hörens habe ich dann den ASW608 durch einen DB3D ersetzt. Der ASW hat eigentlich nicht wirklich etwas für mein Ziel bewirkt, möglichst auch die tiefsten Frequenzen (< 45 Hz) darzustellen. Der DB3D hat die Sache jetzt "untenrum" rund gemacht. Ich habe Ihn am SW-Eingang und zusätzlich mittels Splitter an das Stereo-Signal angeschlossen. Im Verstärker habe ich die Trennfrequenz bei 80Hz eingestellt und alle LS auf Groß gestellt, bis auf den Center-LS (klein). Beim Einmessen habe ich nur das SW Signal gemessen und den Stereo Anschluß des SW deaktiviert. Das Stereo-Signal habe ich mit der B&W App Eingemessen inkl. gewählten Preset für die 702s2. Beide Eingänge des SW sind immer aktiv, so daß ich sowohl im Stereo-Betrieb den SW nutze und im 5.1 das SW Signal zusätzlich eingespeist wird.

Ich höre quer-beet 80er, Ambient/Elektrisch, House, Metal, Jazz und auch mal Klassik. Habe auch mal Tidal Master mit Spotify 320 kBit/s verglichen. Höre da aber keinen Unterschied. Mir scheint auch der Spotify Client im Arcam ganz hervorragend mit Dirac zu harmonieren, Spotify über Computer gestreamt und digital im Arcam prozessiert klingt enger, weniger dynamisch und schlechter als über den direkten Client im Verstärker (den ich jetzt ausschließlich nutze). Natürlich nutze ich die Anlage auch für mein Heimkino (65" Phillips mit Ambilight über Bridge zusätzlich 6 Phillips Hue Leuchten im Raum) zusammen mit dem gerade gelaunchten Apple TV 4K. Wärend ich zu Beginn Musik fast ausschließlich 2.1 gehört habe höre ich mehr und mehr im DTS:X Modus. Elektronische Musik, remixes vpn Klassikern (Pink Floyd, Chris Rea, DM, etc.) sind alle kodiert und da ist man wirklich mittendrin statt nur dabei.
Einzig der Center sollte optimalerweise noch auf Höhe der Mitteltöner der LS stehen, das geht aber nicht. Daher kommen die Töne aus der Mitte etwas nach unten versetzt (ist noch OK und nicht anders zu machen). Um eine optimale Stereowiedergabe zu erreichen habe ich relativ viel experimentiert. Die 702 betreibe ich jetzt genau auf den Hörplatz eingewinkelt. Da ist die 702 da schon anspruchvoll. Die Boxen stehen mit Spikes auf einer ca. 30 KG schweren Granitplatte aus dem Baumarkt (Terassenplatte 60x40 cm) für EUR 6,- das Stück und diese sind wiederum mittels Schaumstoffpads vom Boden entkoppelt. Eine Anregung des Bodens findet somit nicht statt.

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Der Klang ist nicht aufdringlich, absolut klar, fast schon analytisch und macht auch nach fast einem Jahr noch wirklich Spaß. Der Bassbereich ist sehr neutral, unglaublich tief und dynamisch. Freunde die nicht so "HiFi-Affin" sind haben schon angemerkt, das das ja jetzt für den Einsatz an Material auch kein besserer Bass ist als was sie zu hause haben. Ich nehme das als Komliment, da sie natürlich hier einfach ein "mehr" als "besser" bewerten, was ja gar nicht meine Absicht ist. Außerden hat nicht jedes Musikstück verwertbare Tiefstfrequenzen. Das upgrade des SW hat sich für mich wirklich gelohnt, die Musikstücke (auch viele ohne besondern Bassanteil) klingen per se nicht "bassiger" aber einfach voller und beeindruckender. Natürlich sind die tiefsten Frequenzen bei selektierten Musikstücken echt der Hammer (nicht im Sinne von Kopfschmerz, sondern die vollständige Wahrnehmung aller Frequenzen im Musikkontext und damit auch eine positive Veränderung des gesamtenErlebnisses). Für den Heimkinobereich sind diese Frequenzen natürlich noch wichtiger. Da tut sich eine Welt auf und das Filmerlebnis wird deutlich verbessert.

Das Ganze Projekt hat sich im Verlauf etwas verselbständigt und mein inital geplantes Investment von max. EUR 2.000,- wurde im Laufe der Monate mehrfach überschritten (durch den Wegfall des Urlaubs hatte ich auch etwas Geld über), das Ergebniss ist aber jetzt so gut, daß ich keinen weiteren Optimierungsbedarf mehr sehe (spart perspektivisch Geld).

So, das war eine Menge Text. Vielleich sind meine Erfahrungen ja interessant für andere.
Ich habe so viel hier im Forum mitgenommen, daß ich auch mal was zurückgeben wollte.
... natürlich reflektiert das nur meine eigenen Erfahrungen und muß nicht dem Geschmack oder der Idee andere entsprechen.


[Beitrag von Balbidur am 20. Jun 2021, 17:47 bearbeitet]
paul1
Inventar
#2 erstellt: 20. Jun 2021, 17:56
Glückwunsch zur neuen Anlage.

Auch wenn hier das viele nicht gerne hören bzw. Lesen, die Langzeithörtauglichkeit der B&W Lautsprecher ist wirklich gut, auch wenn man am Anfang vielleicht nicht so den WOW Effekt hat.
WiC
Inventar
#3 erstellt: 30. Jun 2021, 11:14
Viel Freude damit
Balbidur
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 31. Okt 2021, 11:58
Apple Music bietet seit kurzem neben den High Res Inhalten auch Dolby Atmos kodierte Alben an. Ich denke die Zielgruppe sind hier vor allem Nutzer der Kopfhörer von Apple, die Atmos unterstützen sollen (fragt mich nicht wie…).

Wie schon gesagt, höre ich zu Hause mittlerweile meistens Musik im DTS:X Modus. Die „mittendrin“ Räumlichkeit ist für mich dabei einfach der Hammer (bei entsprechender Software - z.B. Kraftwerk, Yello, PF), auch wenn die räumliche Abbildung bei meiner Anlage in Stereo schon sehr gut ist.

Kurzerhand ein Probeabo bei Apple abgeschlossen um Dolby Atmos mal zu testen.

Das Streaming klappt über meinen Apple TV 4k (2.Gen) auf meinen Arcam AVR 390 ohne Probleme (zeigt auch Dolby Atmos im Display an).

Leider gibt es nur eine recht übersichtliche Anzahl an Alben, darunter aber auch Kraftwerk 3d und Yello Point, welche ich gut kenne.

Höreindruck im Vergleich mit DTS:X: Im Vergleich Stereo zu DTS:X hatte ich immer den Eindruck, das die Höhen in Stereo spitziger waren. Übertrieben gesagt legt sich im Hochtonbeteich ein Schleier über die Musik. Die Räumlichkeit in DTS:X ist sehr gut, z.B. hört man gut wie die Töne bei Kraftwerks Radioaktivität von hinten links nach rechts und nach vorne wandern. Mit Dolby Atmos ist der Hochtonschleier weg, die Musik ist kristallklar. Die Räumlichkeit ist deutlich verbessert, die Ortung der Töne im Raum klar umrissen. Der Raum erscheint tiefer und breiter.

Nach einem Abend hören kann ich zusammenfassen, daß ich schwer beeindruckt bin. Das ist definitiv die nächste Stufe des Raumklangs und wäre ein Grund das Apple Abo zu behalten, wenn die Auswahl an Alben etwas üppiger wäre (soll ja noch kommen).

Einige Stücke sind aber auch nicht besonders gut abgemischt und die Stimmen der Sänger erscheinen bei mir stark zurückgenommen.
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