Impedanzkorrektur für Visaton WS17e bei FAST-System

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Pet_hoch2
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 21. Mai 2008, 09:02
Ich habe ein an der Wand hängendes FAST-System mit Fostex 126e und Visaton WS17e (4 Ohm).

Der BB ist in einem geschlossenen Gehäuse und der WS17e als Transmissionline nach K+T Machart (Line mit gleichbleibendem Kanal mit 90% der Membranfläche, Länge = 1/4 * Schallgeschwindigkeit * 45 Hz * 80 % wegen Füllmaterial).

Trennfrequenz ist 260 Hz mit 6dB-Weiche.

MANCHMAL dröhnt der Bass etwas. Nach einigem Schmökern bin ich darauf gekommen, dass mit einer Impedanzkorrektur für den TT (Zobelglied o.ä.) vielleicht Abhilfe geschaffen werden könnte.

Hat jemand ein ähnliches Projekt und das Problem lösen können? Ist ein RC-Glied, oder ein RCL notwendig?

Vielen Dank für Eure Unterstützung!
moby_dick
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 21. Mai 2008, 09:40
Ich glaube eher, dass es an der Raumakustik liegt. LS an der Wand regen alle Raummoden optimal an.

Teste mal bei "Dröhnen" eine andere Hörposition. Gut wäre auch eine Messung, bei welcher Frequenz das auftritt.


[Beitrag von moby_dick am 21. Mai 2008, 09:42 bearbeitet]
Pet_hoch2
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 21. Mai 2008, 10:25
Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Tatsächlich dröhnt es an der Rückwand und den Raumecken am meisten. Der Raum ist 7 m lang, aber selbst in der Mitte merkt man das Dröhnen, und der Bass ist für eine TL zu "fett" und zu wenig konturiert.

Hast Du einen Tipp wegen der Impedanzlinearisierung? Nur R, RC oder RCL? Und wie rechne ich den Kram aus?
moby_dick
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 21. Mai 2008, 12:15
Normalerweise nimmt man RCL, wobei L auch schon R enthält.
Denke aber, das bringt nichts. Ohne Messung sowieso.

Wandboxen heben den Tiefbass auch um etliche dB an. Ich vermute, mit der Box wirst du nicht glücklich. Es gibt so viele ausgereifte Bauvorschläge, daran solltest du dich halten, besonders, wenn man keine Erfahrung und kein Messgerät hat. Beides vermute ich mal.


[Beitrag von moby_dick am 21. Mai 2008, 12:58 bearbeitet]
not0815
Inventar
#5 erstellt: 21. Mai 2008, 19:16
Ungeachtet der nicht sonderlich unwahrscheinlichen Raumeinflüsse als Ursache für Deine nicht befriedigende Wiedergabequalität kann in der Tat auch die Weiche einen Einfluss haben.

Zunächst eine Frage: Erfolgt Deine "Trennung" aktiv oder passiv?
Falls die Trennung passiv erfolgt, gebe mal Deine konkrete Weichenschaltung hier bekannt. Dann man ggf. besser nach möglichen Fehlerursachen sehen.

Der WS17E ist aufgrund seines schwachen Antriebes nicht gar so "giftig" zu passiven Tiefpassfilter mit niedriger Eckfrequenz als andere TTs. Der Einfluss eines sog. Saugkreises wäre zum einen hier nicht so extrem. Da es sich um die 4-Ohm Variante des WS17E handelt, lässt sich der Basspegel auch nicht mittels einer schmalbandigen Impedanzsenke entscheidend anpassen, da hierbei schnell die 3 Ohm-Marke unterschritten werden würde. Zum anderen wäre ein Saugkreis zur Glättung der TT-Grundresonanz nicht gerade billig.

Eine Überhöhung des Oberbasse kann aber auch durch einen Grundresonanz bedingten Peak des BB und/oder durch einen zu großen Überlappungsbereich zwischen TT und BB kommen. Dies wäre auch gerade bei einer passiven Trennung des TT mit nur einer Spule als (erhofften) 6dB-Tiefpass und mittels eines Kondensators als (erhofften) 6dB-Hochpass nicht verwunderlich.

Die Flankensteilheit der Trennung ist mit 6 dB/Okt. viel zu gering (auch wenn es denn tatsächlich -6dB/Okt. sein sollten, was ich aber sehr stark bezweifele). Akustisch sollten es bei einer FAST m.E. mindestens 18 dB/Okt. besser 24 dB/Okt. Flankensteilheit oder mehr sein. Ansonsten strahl der TT (hier der WS17E besonders) viel zu weit und viel zu laut bis in die oberen Mitten hinein. Ein Verpolen des BB kann hier schon erste Aufschlüsse über die akustischen Verhältnisse im Übernahmebereich liefern.

Und ohne Kompensation der Schwingspuleninduktion des TT wird die Wirkung einer Tiefpassdrosselspule schon sehr stark beeinflusst, wenn nicht sogar in Teilen völlig aufgehoben.

Gruß
Sven
Fosti
Inventar
#6 erstellt: 22. Mai 2008, 09:28
Wie moby schon sagt, kommt man ohne Messungen nicht richtig weiter. Allerdings würde ich die Wandmontage so lassen. Sie hat doch erhebliche Vorteile gegenüber einer freien Aufstellung. "Richtige" Studios machen es auch so! Berücksichtigt werden muss dabei jedoch, dass der Bassbereich durch die Wandmontage um bis zu 6 dB angehoben wird. Eine Freifeld entzerrte Abstimmung wird an der Wand schon zum Dröhnen neigen! Wenn du selber die Möglichkeit nicht hast zu messen, frag doch mal ob jemand mit Messequipment aus deiner Nähe kommt und dir hilft.

Simulieren mit Boxsim kann dir auch schon etwas weiterhelfen. Simulier deine Box dort einmal im Freifeld (das ist die "normale" Einstellung) und einmal als Wandbox. Bei den Einstellung hierfür helfe ich dir gerne weiter!

Wie Sven schon gesagt hat, wäre deine Weichenschaltung und die Abmessungen der Box ganz hilfreich.

Grüße,
Christoph
Pet_hoch2
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 22. Mai 2008, 19:40
Vielen Dank für Eure Beiträge.

Der TT ist mit einer Luftspule mit 3,3 µH (1,4 Ohm!) getrennt.

Der BB ist mit einer Kapazität von 77 µF und einem Spannungsteiler mit seriell 3,3 Ohm und parellel 13 Ohm getrennt.

Theoretische Trennfrequenz ist daher wohl 256 Hz.

Die Boxen sind 80 cm hoch, 40 cm breit und 11 cm tief (Außenmaße), der Bereich für den TT 63 cm hoch, der BB sitzt in einem geschlossenen Gehäuse von ca. 2 Litern.

Folgendes habe ich schon probiert:

1. BB und TT verpolt - das Dröhnen blieb

2. BB ganz abgeklemmt, also nur TT - das Dröhnen blieb

3. Mehr Dämmmaterial, weniger Dämmmaterial - das Dröhnen blieb. Bei ganz viel Dämmmaterial war das Dröhne weg, leider jedoch auch der Bass!

Leider habe ich selbst keine Möglichkeit zu messen. Bei einer CD mit Sinustönen war jedoch kein Dröhnen zu hören. Die Schränke haben zwar vibriert wie bei einem Erdbeben, aber sonst nichts.

Wie oben beschrieben dröhnt es auch nicht immer, auch nicht bei Musik mit starkem Bassanteil.

Ich nehme gerne das Angebot für die Berechnungen mit BoxSim an. Ich habe es selbst schon versucht, bin aber an der Anzahl von Parametern verzweifelt.
Pet_hoch2
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 22. Mai 2008, 20:00

Fosti schrieb:
..., frag doch mal ob jemand mit Messequipment aus deiner Nähe kommt und dir hilft.



Falls jemand in der Nähe von PLZ 26188 wohnt und mir mit einem Messgerät aushelfen möchte, ein kühles Getränk könnte ich wohl bereit stellen...


[Beitrag von Pet_hoch2 am 22. Mai 2008, 20:00 bearbeitet]
Fosti
Inventar
#9 erstellt: 23. Mai 2008, 11:41
Hallo Pet_hoch2,

habe deine Box mal mit Boxsim als Wandbox simuliert.
Hier deine Weichenschaltung, wenn ich es richtig interpetiert habe:



Habe meinen in Boxsim eingetickerten Frequenzgang von meinem FE127 genommen (ohne Gewähr für den richtigen Phasengang). TL's kann man mit Boxsim nicht simulieren, darum habe ich deine Box als geschlossen Box mit den sich aus den Abmessungen ergebenden 21 Litern simuliert (wie gesagt mit Wandaufstellung). Dann sieht das so aus:



Das sieht durchaus nach einer Dröhnneigung aus, insbesondere wenn man sich noch vorstellt, die TL verstärkt noch den Bass! Auch sieht man, wie gut "berechnete" Weichen funktionieren

So, habe versucht zumindest die Spule aus deine Weiche zu verwerten:



Tiefpass ist jetzt 12 dB plus ein Hochpasskondensator davor. Der BB bekommt einen 18 dB Hochpass spendiert. 2x 28,8 µF (jeweils 22 µF + 6,8 µF parallel) spendiert und eine 1,5 mH Luftspule mit ~0,6 Ohm. Spannungsteiler bleibt gleich und evtl. noch ein Parallelkondensator zum BB, wenn die Höhen zu stark sind. Ein leichter Höhenanstieg auf Achse ist durch die hohe Bündelung des BB aber durchaus erstrebenswert. Dann sieht das so aus:



Wie gesagt ist nur eine Simu, aber damit biste auf dem richtigen Weg. Feintuning dann mit Messequipment.
Fosti
Inventar
#10 erstellt: 23. Mai 2008, 11:59
P.S.: Ich würde die TL-Öffnung auf jeden Fall verschließen, denn der HP-Kondensator wird wohl nicht mit dem TL-Impedanzgang funktionieren!
Fosti
Inventar
#11 erstellt: 23. Mai 2008, 12:10
P.S.: Und im Freifeld (also keine Wandaufstellung) hätte die Box mit meinem Weichenlayout diesen Frequenzgang:

Die Wandaufstellung hilft, gelle

6 dB für lau und keine Kammfiltereffekte gegenüber freier Aufstellung



[Beitrag von Fosti am 23. Mai 2008, 12:23 bearbeitet]
guzzi
Stammgast
#12 erstellt: 23. Mai 2008, 17:03
Moin,

ich denke Fostis erste Simulation trifft das Wesen der Box. Ich hab sie vor einigen Wochen gehört und kann die Simu nur bestätigen.
Sehr hell abgestimmt, wird noch verstärkt durch einen recht großen, sehr wenig bedämpften Raum mit Kachelboden. Der Grundtonbereich ist zurückgenommen, der Baß nicht wirklich tief.
Ich denke die beste Lösung wäre mehr Fläche für den Baß. Ein 17er ist nicht wirklich viel für den 126er Fostex. Aber da es ein 17er sein soll, wäre die zweite Lösung von Dir anzuraten.

Vielleicht sollte die Trennfrequenz auch tiefer liegen, der Fostex geht ja noch deutlich tiefer.
Eventuell verbunden mit dem Ausprobieren der Dämpfung der Line.

Beste Grüße

guzzi
Pet_hoch2
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 23. Mai 2008, 19:13
Hallo guzzi,

schön, Dich auch mal wieder hier zu treffen!

Seit unserem letzten Treffen habe ich den Spannungsteiler an den BB gehängt.

Der Klang ist jetzt weniger höhenbetont, und der Bass ist SEHR viel stärker geworden. Doch leider sind die oben beschriebenen Probleme noch da
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