Impedanzkorrektur

+A -A
Autor
Beitrag
kleinhorn
Stammgast
#1 erstellt: 01. Sep 2008, 18:45
Hi,

ich hätt da gern ma ein Problem....

leider ist ja nun mal so, dass ein Lautsprecher von seiner Impedanz nicht optimal verläuft. Um einen Anhaltspunkt zu bekommen, kann man sich veröffentlichte Kurven anschauen.

Wenn ich nun schon vorher feststelle, dass ein TMT oder Woofer bei einer Frequenz von 200 Hz (Beispiel) von der Impedanz her gegen "Null" läuft, greife ich da vor dem Weichenbau schon ein oder töpfer erstmal eine normale Weiche zusammen und schau mir dann das Ergebnis an ???

Rechne ich mal auf der Basis 200 Hz bekomme ich einen Kondenserwert von 381 uF..ist das realistisch ?
Oder erhöhe ich dann einfach den Spulenwert bis ich in Normreihen bin, die bezahlbar sind ?

Klar kann man messen (wenn man kann, aber anderes Thema)

Für Aufklärung bin ich dankbar. Beim googeln hab ich nichts gefunden, was mir hilfreich gewesen wäre.

Danke im voraus

Peter
Jogi42
Inventar
#2 erstellt: 01. Sep 2008, 21:55
Wenn du den Tieftöner schon bei 200 Hz ausblenden willst, so hört es sich für mich an, bekomst du keinen richtigen Bass. Es wäre schön, wenn du Chassis, am besten mit Messdaten und dein Projekt hier estwas mehr beschreiben könntest.
Bei 200 Hz passiv trennen, das kostet Geld.
kleinhorn
Stammgast
#3 erstellt: 01. Sep 2008, 23:53
@jogi

ne, ich will nichts ausblenden...Beispiel: die Impedanz läuft bei 200Hz gegen "Null", ansonsten ist die "Kurve" zu gebrauchen, hält ihre 8 Ohm oder mehr, aber an einer Stelle gibt es halt diesen "Negativpeak" in Richtung 1 Ohm.

Diese Senke muß zu bügeln sein. Rechnerisch kriegt man das auch hin. Durch die Bauteile hebe ich die Impedanz auf meinen brauchbaren Wert von 6-8 Ohm.

Wie macht man es in der Praxis ?

Ich denke z B an Uibels "Isis" ...obwohl der TMT (auch nach Kurve) als 8 Ohm ins Rennen geschickt wird, ergibt sich bei ihm und auch bei Akustik Art ein Saugkreis um 4 Ohm, der der Impedanzlinearisierung dient.

Wenn ich bügeln wollte, bau ich einen Sperrkreis und blende Resonanzen aus, die sich im eingebauten Zustand im Gehäuse bilden oder so...siehe Sperrkreis M-Horn (Beispiel)

Mir geht es nur um die Impedanz...wenn die an einer Stelle unterschritten wird, ist das vermutlich nicht soo schlimm,
aber eine dauerhafte Unterschreitung der Impedanz im Frequenzband über eine bestimmte Spanne bei bestimmten Frequenzen...wie äußert sich das ? (Verstärker gestorben) Bei veröffentlichten Messungen sehe ich immer nur Frequenz und Impedanz, dargestellt ohne Zeitfaktor. Die Impedanz im Peak kann auch bei 24 Ohm in der Höhe liegen, okay ist unkritisch, da 8 Ohm erfüllt sind (mindestens).Ist die ermitellte untere Impedanz dann immer maßgeblich ?
Mittelt man die Kurve ? Ist das zeitabhängig ? Wie lange darf die Unterschreitung der geforderten Impedanz anhalten ?
Ein Peak von Millisekunden ist bestimmt nicht schlimm, aber über welchen Zeitraum spricht man dann ???

So etwa...

ok, ich gebe zu krause Gedanken...aber ich würde es gern verstehen...

Gruß Peter
Granuba
Inventar
#4 erstellt: 01. Sep 2008, 23:57
Hi Peter,

ein Saugkreis hebt niemals die Impedanz an: Der senkt ab. Vorteil: Keine Bauteile im Signalweg. Anders der Sperrkreis, der auch ohne Kombination mit "ohmschen" Weichenbauteilen funktioniert: Der hebt die Impedanz an.
Bei Isis und meiner Box dient dies NICHT der Impedanzlinearisierung, sondern der Frequenzbegradigung.

Harry
anymouse
Inventar
#5 erstellt: 02. Sep 2008, 00:15

kleinhorn schrieb:
dass ein TMT oder Woofer bei einer Frequenz von 200 Hz (Beispiel) von der Impedanz her gegen "Null" läuft


Eigentlich sehr unwahrscheinlich. Oder Du hast einen echten 2 Öhmer erwischt, oder zwei 4Öhmer parallelgeschaltet (Die Doppelschwingspule zähle ich jetzt mit dazu).

Solche extremen Impedanzminima werden meist erst durch die Weiche bzw. sonstige Kreise erzeugt.

Die Impedanz ist schon recht zeitunabhängig, erst bei höheren Leistungswerten verändert sich z.B. die Materialtemperatur und z.B. die Lage des Resonanzpeaks.

Eine Impedanzlinearisierung ergibt eigentlich nur bei zwei Sachen einen Sinn: (1) der Impedanzempfindlichkeit eines Röhrenverstärkers entgegenwirken, und (2) sonstigen Sperr-, Saug- oder Weichenkreisen etwas die Komplexität nehmen.

Ansonsten kommen Transen recht gut auch mit wechselnden Impedanzen zurecht, wenn diese nicht gerade zu stark absacken. Und eine Anhebung zur Linearisierung ergibt meist auch einen deutlichen Einfluss auf den Klangfrequenzgang.
MBU
Inventar
#6 erstellt: 02. Sep 2008, 01:21

kleinhorn schrieb:
@jogi

Ich denke z B an Uibels "Isis" ...obwohl der TMT (auch nach Kurve) als 8 Ohm ins Rennen geschickt wird, ergibt sich bei ihm und auch bei Akustik Art ein Saugkreis um 4 Ohm, der der Impedanzlinearisierung dient.



Hallo Peter,

der Saugkreis der Isis hat nichts mit Impedanzlinearisierung zu tun, sondern linearisiert eine Amplitudenüberhöhung des Treibers zwischen 500 und 1300 Hz. Bei Einsatz eines solchen Saugkreises kann die resultierende Impedanz eher zum Problem werden, als daß diese linearisiert wird. Wenn man den Sperrkreis ungünstig auslegt, ist die Impedanz eher zu gering.
sakly
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 02. Sep 2008, 10:08
Eine bereits zu geringe Impedanz über die Weiche wieder anheben zu wollen, macht wenig Sinn. Da sollte man lieber darauf achten, dass das Konstrukt nicht zu tief sinkt in der Impedanz oder aber, dass man einen Verstärker nutzt, der damit umgehen kann. Es gibt ja genügend Geräte, die mit 2Ohm klarkommen.
ukw
Inventar
#8 erstellt: 02. Sep 2008, 14:09

einfacher Saugkreis

und


doppelter Saugkreis mit 18 dB Güte



... man muss halt aufpassen, das man sie nicht in die Sättigung bringt ...


[Beitrag von ukw am 02. Sep 2008, 14:15 bearbeitet]
kleinhorn
Stammgast
#9 erstellt: 02. Sep 2008, 16:03
@Michael


Bei Einsatz eines solchen Saugkreises kann die resultierende Impedanz eher zum Problem werden, als daß diese linearisiert wird. Wenn man den Sperrkreis ungünstig auslegt, ist die Impedanz eher zu gering.


So etwas meine ich.

Anhand der Kurve sehe ich, die Impedanz geht bei Deiner Isis gegen 4 Ohm. Da wird fast jeder Verstärker mit zurechtkommen. Tritt aber der Fall ein, es geht tendenziell Richtung 2 Ohm, wäre die geignete Maßnahme:
Anders der Sperrkreis, der auch ohne Kombination mit "ohmschen" Weichenbauteilen funktioniert: Der hebt die Impedanz an.
(Danke Harry)

So also...Ich danke Euch für die hilfreichen Infos....besonders UKW natürlich

Ich werde es ausprobieren..das mit dem Sperrkreis

Gruß Peter
Jogi42
Inventar
#10 erstellt: 02. Sep 2008, 22:50
Kannst du mal bitte das Chassis und die Impedanzkurve posten. 0 Ohm, ich denke, da liegt ein anderer Konstruktionsfehler vor. Diesen durch irgend welche Sperrkreise zu kompensieren ist bestimmt nicht sinnvoll-
doctormase
Inventar
#11 erstellt: 02. Sep 2008, 23:30
peter,

das ergibt doch irgendwie keinen sinn. ein woofer mit 0 ohm bei 200hz...
spielst du mit simulationen einer tiefen trennung?
wenn da die impedanz so in den keller geht, ist die spule zu klein oder der kondensator zu gross. und überhaupt, bei so tiefen trennungen solltest du die impedanz linearisieren.
mit einem sperrkreis die impedanz anheben ist ...sehr exotisch.


beste grüsse!
dr.m
kleinhorn
Stammgast
#12 erstellt: 02. Sep 2008, 23:53
Hallo Ihr,

alles war bisher nur eine theoritische Betrachtung von Diagrammen, die zu Lautsprechern, die mich ansprechen, veröffentlicht wurden. Es ist nicht "der" konkrete Fall eingetreten. Ich habe mir nur meine Gedanken gemacht.
Da ich einige Schwierigkeiten hatte, bedingt durch andere Raumnutzung, Umstellen der Einrichtung usw habe ich mein Projekt "Messen" schon viel zu lang nach hinten schieben müssen.
Das Equipment ist nun schon fast vollständig, bis auf Kleinigkeien und ich möchte ein Projekt mal angehen.
Im speziellen Fall geht es um eine Kompaktbox, ausgestattet mit Tangband TMT-Treiber und einem Bändchen-Hochtöner.
Nun, ich werde das Teil in nächster Zeit mal messen und hier im Forum zur Diskussion stellen.
Vorab wollte ich aber bestimmte Dinge einfach besser verstehen.

Allen, die mir bei der Themenstellung behilflich waren, möchte ich an dieser Stelle mal ein "dickes" Lob ausprechen..

Gruß und angenehme Nachtruhe

Peter
New_one
Stammgast
#13 erstellt: 03. Sep 2008, 13:24
Darf man die Diagramme etc. mal sehen? Ich kann das mit den fast 0 Ohm nicht glauben. Oder doch nur Software runtergezogen?
anymouse
Inventar
#14 erstellt: 03. Sep 2008, 14:40

kleinhorn schrieb:
Bändchen-Hochtöner


Bei einem Woofer kann ich mir ein Impedanzminimum nahe null kaum vorstellen. Bei bestimmten Hochtönern aber im Niederfrequenzbereich schon. Vielleicht etwas verwechselt?

Obwohl ich ja eher auf die Weichenschaltung tippe, oder massiv parallelisierte Woofer.
kleinhorn
Stammgast
#15 erstellt: 03. Sep 2008, 14:53
Ach du großer Kac", ich Esel hab die falsche Seite des Diagramms interpretiert...ich hätte rechts schauen müssen.

Wer lesen kann ist klar im Vorteil:
http://oaudio.de/Lau...ner/W5-610::571.html

Na, jetzt hab ich zumindest eine Idee hinsichtlich eines S perrkreises

Das war ja jetzt ein Fehler meinerseits. Demnächst werd ich die Box messen und wer weiß, vielleicht muß ich einen Sperrkreis einbauen.

hier mal ein Bild http://img174.imageshack.us/img174/9051/shockingbluecu3.jpg

Gruß Peter
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Impedanzkorrektur
PeHaJoPe am 26.04.2007  –  Letzte Antwort am 27.04.2007  –  5 Beiträge
Impedanz
luto9582 am 15.03.2009  –  Letzte Antwort am 16.03.2009  –  14 Beiträge
Impedanz der Weiche/der Chassis
Baramis am 07.03.2004  –  Letzte Antwort am 07.03.2004  –  2 Beiträge
Lautsprecher Impedanz
omaaa am 11.08.2013  –  Letzte Antwort am 11.08.2013  –  4 Beiträge
3wege lautsprecher umbau (impedanz)
benni87 am 13.10.2005  –  Letzte Antwort am 15.10.2005  –  19 Beiträge
Verzweifle an einer einfachen weichen selbstbau brauche unbedingt Hilfe!
Tylipan am 05.11.2009  –  Letzte Antwort am 07.11.2009  –  21 Beiträge
Impedanz
Bastelwut am 23.03.2006  –  Letzte Antwort am 24.03.2006  –  17 Beiträge
Falsche Impedanz bei Ersatzlautsprecher?
soulsurfer42 am 05.01.2008  –  Letzte Antwort am 06.01.2008  –  2 Beiträge
Impedanz!!!!!
ImpacT1988 am 24.04.2006  –  Letzte Antwort am 25.04.2006  –  4 Beiträge
Impedanz beim Schalten von Lautsprechern
MuMpeL am 12.09.2005  –  Letzte Antwort am 18.09.2005  –  9 Beiträge
Foren Archiv
2008

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.669 ( Heute: 5 )
  • Neuestes MitgliedKisa012005
  • Gesamtzahl an Themen1.550.872
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.532.932

Top Hersteller in Lautsprecher Widget schließen