Hornreflex - Wer hat's probiert ?

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Joern_Carstens
Stammgast
#1 erstellt: 22. Okt 2008, 19:09
Hallo

möchte mal wissen, wer ein Hornreflex-System á la HobbyHifi realisiert hat. Und ob es den eigenen Erwartungen entsprach.

Im HH-Beispiel wird ein TT mit einem recht hohen Qts genommen. Das Prinzip sollte auch für andere TT gehen ?

Oder mal ganz stark vereinfacht gefragt:

Ich rechne eine "ganz normale" BR - Box, also Vb und Fb, und ändere den Resonator anstatt des üblichen Rohres oder Schlitzes in einen sich öffnender Kanal, der der Anforderung AM = max. 3x AH genügt.

Und das sollte dann (zumindest theoretisch) mit jeder Box gehen....bzw. es gibt es jetzt mehr zu spielen...sei es nun in der Simu oder beim ausbrobieren verschiedener Resonatoren.

Richtig verstanden ?

Was habt Ihr schon probiert oder probe-gehört mit diesem Prinzip ?
Michael_Burger
Stammgast
#2 erstellt: 22. Okt 2008, 23:39
Hallo Joern,
dem "Wiederentdecker" dieses Bauprinzips würde ich entgegenhalten:

Das hat mit Horn nur sehr wenig zu tun, eher mit überdimensioniertem Baßreflex, daher besserer Wirkungsgrad, aber auch gesteigerte Probleme bzgl Tunnelresonanz, denen man mit der kontinuierlichen Erweiterung zu begegnen versucht.

Ich halte die These, daß dies einem Horn gleichkommt, für sehr gewagt, und würde gerne mal Mambranauslenkungen bzw. Spl max im Vergleich sehen.

Aber es ist natürlich eine weitere Möglichkeit, wie Herr Deutsch schon vor vielen Jahren gezeigt hat.


Grüße

Michael
Joern_Carstens
Stammgast
#3 erstellt: 23. Okt 2008, 07:26
Moin Michael,

Dank Dir für Deinen Beitrag.

Michael_Burger schrieb:
Das hat mit Horn nur sehr wenig zu tun, ´.... halte die These, daß dies einem Horn gleichkommt,...

wenn ich ehrlich bin, ist es für mich ziemlich wurscht, wie das nun heißt oder ob es sich gar in enge Lehrbuch-Konzepte Zwängen läßt....solche Diskussionen gibt es hier schon zur Genüge...oder zu viele ?
Was bringt es mir als Planer / Bauer ? Das ist doch viel wichtiger, oder ?


Michael_Burger schrieb:
Aber es ist natürlich eine weitere Möglichkeit, wie Herr Deutsch schon vor vielen Jahren gezeigt hat.

ja, das ist eigentlich viel mehr mein Ansatz....es geht offensichtlich ! Und ist auch schon bekannt. Und hört sich an.....Jetzt hat jemand eine vereinfachte Formel dafür rausgebracht und es dem breiten DIY-Publikum bekannt gemacht.

Jetzt geht es weiter (und da hast Du schon einige Punkte beleuchtet)....

Geht es immer ? Mit Einschränkungen z.B. für bestimmte Chassis und was fange ich mir da an "Nebenwirkungen" ein ?

Die damaligen Hans Deutsch-Chassis hatten auch einen eher höheren Qts als für eine "typische" BR - Box (theoretisch) anzunehmen wäre....

Eine "Nebenwirkung" ist sicherlich der deutlich größere Platzbedarf (bzw. Volumen) gegenüber einen "einfachen Tunnel"...
Gut, wenn das in Massen passiert, sicherlich tragbar. In ca 11l Gesamtvolumen läßt sich bei annähernd gleicher Gehäusebreite auch so mancher 13er plazieren...

Na, schaun wir mal, wer sich noch so ranwagt und was auf die Beine stellt...einige "frische" Fullranger / Coaxe scheinen auch nach diesem Prinzip zu rufen.....

Grüße
Jörn


[Beitrag von Joern_Carstens am 23. Okt 2008, 07:26 bearbeitet]
andras99
Stammgast
#4 erstellt: 23. Okt 2008, 08:38
Schau dir doch mal CT193 aus der Klang&Ton an, oder auch den Heimkinosubwoofer von Udo Wolgemuth mit dem HP18W funktionieren doch beide nach diesem "neuen" Prinzip

Vielleicht ist was interessantes dabei, die 193 besitze ich selbst als pc Lautsprecher, etwas überdimensioniert aber dafür wie kopfhörer aufsetzen im Nahfeld.
Party201
Inventar
#5 erstellt: 23. Okt 2008, 09:05
Hallo Jörn,

vieleicht wäre es interessant zu hören was du vor hast. Was ist dir wichtig? Fullrange? Subwoofer?

Also ich habe jetzt nicht die leiseste Ahnung was in der HH stand.

Auf meiner Odyssee einen geeigneten Subwoofer zu finden fürs Heimchen habe ich mir auch einmal sowas gefrimmelt. Eine 40Br Box mit Trompetenöffnung. Eisatz kamm ein Chassie (25cm)mit relativ niedrigen Qts 0,2 (Br-Typisch). Ich konnte jetzt nicht die unterschiede hören wie zu Br. Was mich aber negativ überrascht hat war der ganze Müll der mit rauskamm. Habe nur einen 3,3mH Spule gehabt zum ausblenden des Chassies, und somit noch relativ viel angeregt. Die Trompete hat aber fast gesungen wie ein eigenständiger TMT. Also wenn du sowas baust für fullrange umbedingt die Öffnung zur Wand.
Joern_Carstens
Stammgast
#6 erstellt: 23. Okt 2008, 10:32

Rababarabarbara schrieb:
vieleicht wäre es interessant zu hören was du vor hast. Was ist dir wichtig? Fullrange? Subwoofer?


Hi

mir persönlich geht es um FR, und zwar einmal "mini" als "Reisebox" und besonders für zu Hause für einen 8".

Gerade bei letzterem ist mir ein "richtiges" Horn deutlich zu groß, ein "Till&Roemhild&Co"-Design nur unwesentlich kleiner....eine BR mit Klang Richtung Horn könnte da schon ein guter Mittelweg sein.

Das offene Designs mit(längeren)Röhren etwas Aufwand bei der Bedämpfung bedürfen, ist ja bekannt.....

Ja, einige wenige Bau-Vorschläge dieser Art gibt es durchaus...vermutlich aus den 70er/80ern noch ein paar mehr..
a.j.h.
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 23. Okt 2008, 13:35
Moin,

Mal gaaaaaanz langsam
Soweit ich das Teil in der HH verstanden habe, funktioniert der Lautsprecher als Hochpass-gefilterte Bassreflexbox. Also, es gibt einen Kondensator in Reihe vor dem TT. Dieser ist dem relativ hohem Qts gewidmet.
Der "Hornzwitter" hat da erstmal gar nix mit am Hut. Das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe.
Wenn du dein erforderliches Volumen hast und die passende Abstimmfrequenz, dann kannst du damit deinen "hornähnlichen" Kanal ermitteln.
Erstmal aber musst du dir den "C" errechnen.

Erfahrungen habe ich noch keine gemacht, aber die Sache ist ja nicht neu, zumal BT das auch nie behauptet und für sich in Anspruch genommen hat. Lediglich die Formelzusammenstellung ist von ihm, ein Copyright darauf dürfte es allerdings nicht geben.
Granuba
Inventar
#8 erstellt: 23. Okt 2008, 13:56
Hi,

Canton verbaut was ähnliches: DC-Technolgie, ebenfalls ein Hochpass, ebenso ist der Hochpasskondensator bei geschlossenen Volumen keine neue Erfindung, in einen fast 30 Jahre alten englischen Box hab ich das auch schon gefunden.

Harry
ukw
Inventar
#9 erstellt: 23. Okt 2008, 15:01
Ein-Tönige Müllbox mit verstärktem Ausstoß von Schall Artefakten => hat wenig mit Musikwiedergabe zu tun.
Eine solche Box wird zum Musikinstrument.

Ich würde die Finger davon lassen.
Joern_Carstens
Stammgast
#10 erstellt: 23. Okt 2008, 15:32

a.j.h. schrieb:
Mal gaaaaaanz langsam

....funktioniert der Lautsprecher als Hochpass-gefilterte Bassreflexbox. Also, es gibt einen Kondensator in Reihe vor ...


jaja...

DER Lautsprecher in der HH läuft mit einem Kondensator davor.
Richtig, das haben KEF & Co schon Dekaden vorher so gemacht....und wurde dann "neu" in DIY-Zeitschriften ... na sagen wir mal, wiederbelebt.

MUSS ich jetzt vor so einem Konstrukt (also diesen Keilförmigen BR-Kanal) zwangsweise einen C schalten ?

oder

sind das zwei unabhängige, die nur in diesem Beispiel beide gleichzeitig / parallel verwirklicht wurden ?

andere, hier schon genannte Boxen laufen ja MIT so einem "keilförmigen" Resonator und OHNE C davor.
"Gehen" tut das also.

Interessant wäre mal eine Messung / Simu mit "gerade" und "keilförmigem" kanal.

Interessant ist, dass die Frequenzgänge in der HH einen durchaus Horntypischen Verlauf zeigen....also "gerade" bis ca. 200Hz, dann eine "Lücke" und dann "normal" weiter....und 2 dB mehr (leider stand nicht drin, wovon 2 dB bzw. was der Bezugspunkt war, ich vemute mal "standard-port).
das hat also schon was "horniges", was mit nicht allein mit dem C davor erklärbar ist.


[Beitrag von Joern_Carstens am 23. Okt 2008, 15:39 bearbeitet]
Sambista
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 05. Apr 2010, 03:25
Ist der Thread hier schon zu Ende? Das wirft ja kein gutes Licht auf Timmermanns "Formalisierung" von Hornreflex. Ich dachte mal an so eine Fullrange PA Box mit Eminence Delta 10...

Gruß
Tom
Joern_Carstens
Stammgast
#12 erstellt: 06. Apr 2010, 14:27

Sambista schrieb:
Ist der Thread hier schon zu Ende? Das wirft ja kein gutes Licht auf Timmermanns "Formalisierung" von Hornreflex. Ich dachte mal an so eine Fullrange PA Box mit Eminence Delta 10...

Gruß
Tom


der thread ist wohl schon zu Ende....

nur dieses Prinzip noch lange nicht.....
von daher wirfst Du das Licht möglicherweise in die falsche Richtung...

Hornreflex bau ich inzwischen lieber als "einfache" BR - Kisten...
Nachteil: die Abstimmungen sind nachträglich schwieriger zu verändern als bei einem "runden Loch".

Vermutung: solche Bauform is' wohl für dieses Forum zu "exotisch"...
Feldweg
Inventar
#13 erstellt: 06. Apr 2010, 14:42
naja der schall der aus dem reflex-rohr kommt hat ein anderes delay als der der aus dem hornmund kommt, dadurch könnte es zu einem "matsch" und unpräzision kommen, so stell ich es mir zumindest vor. Allerdings hab ich , eben aus dem grund, nie so etwas gebaut.
Joern_Carstens
Stammgast
#14 erstellt: 06. Apr 2010, 18:54

Feldweg schrieb:
naja der schall der aus dem reflex-rohr kommt hat ein anderes delay als der der aus dem hornmund kommt, dadurch könnte es zu einem "matsch" und unpräzision kommen, so stell ich es mir zumindest vor. Allerdings hab ich , eben aus dem grund, nie so etwas gebaut.


hm....

da könnte jetzt jemand auf die Idee kommen, dass das so auch für andere Horn - Formen gelten müßte...

oder für sogar für alle anderen belüfteten Systeme...

und weshalb sollte das bei einem runden Rohr oder Schlitz nun so viel anders sein... ???
Feldweg
Inventar
#15 erstellt: 06. Apr 2010, 21:41
bei einem einfachen BR konstruktion ist das aber fast nichts. bei einem Hornreflex kommt ja noch das stummelhorn hinzu was ja doch ein delay her gibt. vielleicht überschätze ich das aber so in meinem kopf stellt das ein problem da wodurch die widergabe unpräzise werden könnte.


und ein normales großses basshorn hat auch ein delay, im auto macht man sogar ein delay vom kofferraum nach vornen und oder von der linken und rechten seite, welches man durch eine laufzeitkorrektur hinbiegt.
Blizzard81
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 06. Apr 2010, 22:03
Wenn man sich mal die Wellenlänge im Bassbereich vor Augen führt, denke ich, dass man mit diesem "Delay" wohl ganz gut leben kann!

Grüße,
Martin
Feldweg
Inventar
#17 erstellt: 06. Apr 2010, 22:34
Das mag schon sein,
aber wenn man die wellenlänge im bassbereich anschaut macht dieses sog. horn vor dem treiber auch nichts aus. Außer eine wirkungsgraderhörhung weil der schalldruck nicht direkt auf die seiten weg kann. aber sonst hat das ganze gar nichts mit einem horn zutun.

Grüße Jonas
derbang
Neuling
#18 erstellt: 05. Mai 2014, 11:39
Hi, hat jemand besagte Formeln (ob sie nun alt oder neu, gut oder schlecht sind...) aus der HH? Ich sitze in Australien und kann mir die Ausgabe leider nicht nachbestellen...

Gruß
Martin
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