Ist die größe eines geschlossenen Gehäuses wichtig wenn ich hoch trenne?

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No.21
Stammgast
#1 erstellt: 01. Feb 2009, 05:52
Hey Forum,

Ich bin grad am Bau meiner Auto-Hifi-anlage.

Diese soll ab 250 hz etwa von einem Breitbänder versorgt werden.

Es handelt sich um den Bambus Tang Band W4 1320.

Bambus-Tröte ;)

Jetzt hab ich ihn heute zu Probezwecken in ein 1,4 Liter großen Blumentopf verbaut.

Hier zu sehen!

Nun ist mir aber aufgefallen das diese wenn ich sie an die Heimanlage anschließe der Bassbereich doch sehr "Bassig" ja so "Punchig" und sehr "Soundig" klingt.

Zuhause lasse ich sie jedoch Fullrange laufen.

Wird wohl ein zu kleines Volumen sein...

Und ja...

Laut WinISD beta hab ich ein Qtc-Wert von fast 0,9.

Das deckt sich ja schonmal sehr gut mit meinen beobachtungen.

Wieso ich so "dumm" war und das überhaupt ausprobiert habe, möchte ich nun versuchen zu erklären.

Ich habe den CT211 gebaut vor 1 oder 2 Jahren mit dem Tang Band W3 871 (Dieser Treiber wurde bekannt in der Edelversion der Cyburgs Needle).

Der CT211 ist ein Fast System... Sprich ein Breitbänder der nach untenhin von einem Bass unterstützt wird (Hochton gefiel bei der Needle aber es sollte noch mehr Bass her und der BB sollte entlasstet werden um mehr Pegel fahren zu können).

Kurze Zeit später rüstete ich den CT211 auf mit einem Omnes Audio 3.01. Diese Box nannte sich fortan Vettern Fast. (Quasi das Upgrade des CT211)

Beide Breitbänder der Tangband W3 871 sowie der Omnes Audio 3.01 haben den Selben Einbaudurchmesser.

Also lässt sich das Chassi einfach Wechseln.

Was mir dabei nun auffält ist.

Die geschlossene Kammer hat ca. 1,5 Liter.

Das macht beim Tangband W3 871 einen Qtc von knapp 0,9 und beim Omnes Audio 3.01 einen Qtc von etwas unter 0,7.

Noch ein weiteres Beispiel...

Ich hatte Anfangs vor den Omnes Audio 3.01 ins Auto zu verbauen. Trennung sollte sein < 350 Hertz.
Ich las es einige Male und es wurde mir sogar Empfholen 0,5-0,6 Liter für das Gehäuse zur verfügung zu stellen.
Was wiederrum einer Einbaugüte von mehr oder weniger Qtc 0,9 entsprechen würde...

Das lies mich vermuten das die Einbaugüte oberhalb der Kickbassfrequenzen < 250 Hertz nicht mehr von Bedeutung ist.

Und nur wenn ich meinen Lautsprecher wie in meinem oben beschriebenem Versuch alle Frequenzen an meinen Homeverstärker spielen lasse macht sich das durch einen Punchig-übertönenden Bass bemerkbar.

Lieg ich mit meiner Vermutung richtig? Und kann ich diese Blumentopf-Lautsprecher mit ihrer Einbaugüte von 0,9 nun bedenkenlos im Auto verbauen? Kann ich ihm sogar noch ein kleineres Gehäuse spendieren? (Platzersparniss im Auto ist nicht ganz unwichtig!!!) Oder braucht das Teil eben schon nen qtc von mindestens 0,7 um zu klingen???

Danke fürs Zuhören...

Liebe Grüße Lukas
kboe
Inventar
#2 erstellt: 01. Feb 2009, 12:15
hi!
du könntest eventuell einen kondensator von ca. 330µF vorschalten. das ebnet den "peak" von 200-400 Hz ein wenig ein. oder du trennst aktiv ab ca. 400 HZ, dann is auch gut....

gruß
kboe
SRAM
Inventar
#3 erstellt: 01. Feb 2009, 12:53
Geübte Praxis bei Konus-Mitteltönern:
- Einbaugüte ca. 1 (0.9 bis 1.2) --> kompensiert Abfall nach unten
- Trennung dann mindestens eine halbe Oktave oberhalb der sich ergebenden Resonanzfrequenz --> Ausschwingen auf Reso wird so vermieden
- Volumen vollständig mit Dämpfungsmateriel füllen --> vermeidet die peaks durch Eigenmoden des angekoppelten Volumens.

Das funktioniert immer, bedeutet aber im Einzelfall eine recht hohe Trennfrequenz. Wie deine TB von der Einbaureso her liegen weis ich nicht.

Gruß SRAM

P.S.: blumentopf im Frühjahr gut gießen und ans Fenster stellen und schon hat man viele kleine TB-Triebe......Bambus wächst auch sehr schnell
No.21
Stammgast
#4 erstellt: 01. Feb 2009, 13:45
Einen schönen Sonntagmorgen
Alles schon wach?

Also FS ist bei 97 Hertz das ist doch die Eigenresonanz, Nicht?!

Erste Oktave:

16 - 32

Zweite Oktave:

32 - 64

Dritte Oktave:

64 - 128

Vierte Oktave:

128 - 264

Fünfte Oktave:

264 - 512

usw.

Unleicht zu erkennen merkt man das Musik auch nichts anderes ist als Mathe

Und ich fand Musik bis dahin immer so schön hahahahahahaha

Nagut,

Wenn ich jetzt ne halbe Oktave höher trennen soll dann bin ich wenn ich eine FS von 97 habe und sowieso bei 250 trennen wollte schon längst aus dem gefährlichen bereich raus... Weil 97 Hz sind ja Mitten in der dritten Oktave und 250 Hz ja schon am Ende der vierten Oktave. Sehe ich das richtig???

Quasi je höher Qtc umso höher muss ich halt trennen aber sogar bei nem Qtc von 1,0 oder 1,1 würden 250 Hertz doch wohl noch reichen?

@ kboe

wie kommst du dann auf diesen peak bei 200-400 hz???

Vielen Dank für eure Beteiligung...

liebe grüße Lukas
w1ldb0y
Stammgast
#5 erstellt: 01. Feb 2009, 17:48
Wenn das Teil eine Freiluft Resonanzfrequenz von 97 Hz hat, und du baust es in ein geschlossenes Gehäuse, dass du auf Qts = 1 abstimmst, dann steigt normalerweise die Einbauresonanzfrequenz auf sagen wir 150Hz (Man muss das ausrechnen!). Dann wäre eine Oktave drüber 300Hz, und eine halbe 225Hz. Was heißen soll, dass du nicht unter 225Hz Trennen solltest.
No.21
Stammgast
#6 erstellt: 01. Feb 2009, 18:00
Hi,

Nur damit ich mein Wissen erweitern kann... Wie rechne ich das nun aus wie sich die Resofrequenz verschiebt abhängig von der Einbaugte?



Bin mal gespannt

gruß Lukas
w1ldb0y
Stammgast
#7 erstellt: 01. Feb 2009, 18:20
Zur Resonanzfrequenzberechnung:

Fc / Fs = Qtc / Qts


Fc = Einbauresonanzfrequenz
Fs = Freiluftresonanzfrequenz
Qts = Freiluftgüte
Qtc = Einbaugüte



Zur Volumenberechnung:

Vb = Vas / ( Fc² / Fs² - 1 )


Vb = Volumen der geschlossenen Box
Vas = Äquivalentvolumen


So, das sind die Formeln, die du für die Berechnung brauchst


Hier der Zusamenhang von Qts und Fs:





Und - wenn sich die Frequenz verdoppelt, hat man eine Oktave mehr


So, nun viel Spass beim:

No.21
Stammgast
#8 erstellt: 01. Feb 2009, 18:37
Upps, hab mich in der FS vertan es sind 75 und keine 97 hz...

Vielen Dank für deine Mühe

Paralell dazu hab ich mir grad Boxsim geholt und dort lässt sich die Resofrequenz abhängig von der Güte ebendfalls ausrechnen.

Raus kommt bei mir bei einem Qtc = 1 sehr angenehme 0,9 Liter und 206 Hz.

Also wäre ne halbe oktave bei knapp 300 herz... eher bischen höher..... Stimmt´s???

Jetzt noch meine Hauptfrage.....

Hat der hohe Qtc von 1 nun eigentlich auch negative Auswirkungen auf die wiedergabe der Töne über 300 Hertz oder ist die Güte nur für den Bassbereich wichtig???

Liebe grüße Lukas

Und viele Dank für deine Formeln... Für mich muss alles immer logisch erklärbar sein bei Hifi. Da helfen solche Sachen ungemein...
w1ldb0y
Stammgast
#9 erstellt: 01. Feb 2009, 18:55
keine Ursache

Die Güte hat nur einen Einfluss auf den Bereich der Resonanzfrequenz. Wenn deine Fs bei 200Hz liegt, dann hat das maximal Auswirkungen bis eine halbe Oktave drüber, laut "SRAM", kommt aber auch auf den Fall drauf an. Also wenn Du überhalb 300Hz trennst, solltest du keine Probleme haben.


Jo, mit Boxsim gehts auch ganz einfach, ohne das eigene Hirn anstrengen zu müssen
No.21
Stammgast
#10 erstellt: 01. Feb 2009, 19:03
Super,

Alle Fragen die ich zu diesem Thema hatte sind nun perfekt beantwortet...

Vielen lieben dank

Grüße an alle

Lukas
P.Krips
Inventar
#11 erstellt: 01. Feb 2009, 19:10
Hallo,

dafür habe ich noch 'ne Frage:
Trennst du bei der Car-Anlage passiv oder aktiv ?

Je nach Antwort noch Hinweise.....

Gruß
Peter Krips
No.21
Stammgast
#12 erstellt: 01. Feb 2009, 19:26
Ui, ich glaube wenn ich jetzt auch noch anfangen würde mir über passivweichenbauteile und ihre impendanzveränderungen sowie phaseverpollungen usw Gedanken zu machen würde mir mein Schädel platzen... Nicht das ich das nicht alles gerne wüsste hehe Aber ich lerne das alles erst nach und nach...

Also kurz und knapp ich lass es aktiv Laufen..... Ich stehe, Obwohl ich schon seit fast 5 Jahren registriert bin noch ziemlich arg in den Kinderschuhen und da müssen noch etlich Wissenslücken gefüllt werden.

Bin auf deine Hinweise gespannt...

Ich muss auch gleich betonen das meine Anlage so wenig wie mögliche Theoretische ungereimtheiten enthalten soll... ich jedoch auch übers rumprobieren und irgendwann auch durchs messen auf die Feinheiten zurückgreifen will und diese mit learning by doing erkennen will.....

liebe grüße Lukas
P.Krips
Inventar
#13 erstellt: 01. Feb 2009, 19:44
Hallo,
dann nur ein kurzer Hinweis, wenn aktiv:
Wegen des Buckels bei fc würde ich versuchen, die Trennfrequenz mindestens eine Oct. darüber zu legen, dürfte eine bessere Addition bei der Trennfrequenz bringen und der "Standfestigkeit" des BB's wird das auch nicht schaden...

Gruß
Peter Krips
No.21
Stammgast
#14 erstellt: 01. Feb 2009, 20:55
Okay danke für den Tipp,

Nur leider hab ich mich zu früh gefreit denn es tun sich neue fragen auf...

Folgendes:

Der W4 ist bei mir in den Blumentöpfen ja in 1,4 Litern Netto. Jedoch sind das wenn ich den Magneten und den Mdf Ring abziehe wieder bei nahe 100 ml weniger.... macht also ca. 1,3. Dann kommt Watte rein und ich komm wieder auf virtuelle 1,4 Liter... wenns hochkommt......

also bei 1,4 Liter hab ich einen Qtc von 0,835

Resofrequenz lautet dann 172 hz

Trenne ich jetzt eine Oktave höher bin ich bei knapp 344 hz also rund 350 hz.

Warum ich nun zum W4 wechselte lag in der Tatsache begründet das ich den Omnes Audio 3.01 in meinem Auto hatte... Jedoch befürchtete ich das dieser im Pegel nicht mehr mitkommt bei meinem neuen Konzept... (2 x 38ger an 2kw zuvor 1 x 38ger an 0,9 kw) damals bekam ich den Tipp 0,6 liter Volumen für diesen Omnes Treiber zu nehmen.

Zum testen kam es aber nicht......

Aber laut Simu hab ich mit dem Omnes Audio mit 0,6 Liter (Minus Magnet, Plus Watte siehe oben) eine Qtc von 0,87

Entspricht Resofrequenz 184

Trenne also bei 370 Hertz...

Hoffte das ich durch die größere Membranfläche weitaus mehr Lautstärke rausholen kann aber wie ich grad merke schenken sich die Chassis ja nicht wirklich viel.... grad mal 20 Hertz....

Klar, würde ich den W4 größer Bauen, so auf die 2 Liter, dann könnte ich den auch dementsprechend Tief trennen und es würde was bringen aber um erlich zu sein sind mir die 1,4 Liter mit den Blumentöpfen schon zuviel......

Meine Frage ist jetzt.....

Werde ich mit diesen Riesenmonstern wesentlich mehr Pegel haben ab 350 Hertz wie mit den 3" Omnes Audio... oder kann ich beruhigt auf die kleineren Treiber zurück greifen und hab dabei auch noch ein besseres Bündelungsverhalten und vorallem mehr Platz
.......

Also es sollte vom Maximalpegel schon wesentlich mehr bringen bei gleichzeitig gleichbleibendem "guten" Klang...

ist dies der Fall?????????

Die Bambus Tangbands wären ja nicht umsonst falls es ab diesen Frequenzen eh nichts bringt mehr Membranfläche zu haben, sondern ich würde mich an den Bambus-Sticks versuchen

Liebe grüße Lukas
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