Gehe zu Seite: |vorherige| Erste 2 3 Letzte |nächste|

Großes Design-Projekt: Omnes L8 mit 38ern in Offener Schallwand

+A -A
Autor
Beitrag
bepe27
Ist häufiger hier
#101 erstellt: 20. Mrz 2009, 16:23

loudpipes schrieb:
Hallo THWO,

auch ich hab hier mitgelesen und ich bin schwer beeindruckt was du da auf die Beine gestellt hast. Gratulation!!

Gruß
T.


So hätte ich's auch gesagt.

Gruß
THWO
Stammgast
#102 erstellt: 20. Mrz 2009, 17:03
.

Hallo Stereosound,

bei den Dreiecken gefiel mir Acryl deshalb besser, weil Holz (erneut lackieren lassen?) wie eingefrästen Vertiefungen auf der Breitbänder-Rückseite sichr ziemlich verdeckt hätten. So sind sie weiterhin schön sichtbar. Aber ansonsten ist Holz natürlich absolut in Ordnung. Hatte also rein optische Gründe.

Gesamtkosten des Projektes lagen bei ziemlich genau 2.100 Euronen. Ich weiß, das hört sich zunächst viel an, aber wenn man sieht, was Jamo für ein technisch erheblich einfacheres (und kleiner bestücktes) Produkt aufruft... Größten Anteil hatten die Lackierkosten (500) und die beiden Hypex-Digitalendstufen (je 220). Etwa EUR 100 entfielen auf neu gekaufte Fräser und andere Kleinmaterialien, die könnten wir gedanklich meinetwegen abziehen.

Man sollte sie mal "in echt" stehen sehen. Ausgesprochen repräsentativ, auf für Laien sofort als etwas Außergewöhnliches erkennbar. Wenn sie in einem der Büroräume stehen, sind sie kundenseitig fast immer Ansprechthema. Den Klang habe ich bereits beschrieben. Macht süchtig...

Freue mich schon auf meine nächsten Vorhaben...

Till
Soundy73
Inventar
#103 erstellt: 21. Mrz 2009, 16:04
Wenn sich da noch messtechnische Beziehungen, gekoppelt mit "Referenzohren" ergäben, wäre das Projekt super abgerundet.
Ich pflege meinen eigenen Ohren und auch den Messungen nie zu trauen, bis sich unvoreingenommene Hörer (unaufgefordert) geäußert haben
Handwerklich allererste Sahne, Feintuning in Form und Material. Dein Projekt hat das Zeug zum "Leserprojekt" im einer Fachzeitschrift. Danke für Lesestoff und Bilder!
StiRRn
Ist häufiger hier
#104 erstellt: 21. Mrz 2009, 22:14
Hallo Till,

gratulation zu deinem feinen dipol-pärchen! überlege dir gut ob du wirklich messungen machen möchtest, dipole haben ja meist keinen schnurgeraden frequenzgang, nicht dass es dann lange gesichter gibt handwerklich gefällt mir dein werk sehr gut, die feinen durchbrüche in den stützen und die abschrägungen mit der fräse lassen vor allem den rücken sehr filigran wirken- spitze! die lackierung würde ich genauso von einem profi machen lassen, dann hat man auch länger etwas vom resultat und das ist das geld doch wert- meine meinung =) generell sind dipole, neben hochwirkungsgrad-systemen, das was mich am meisten interessiert, also schön weitermachen =)
viel spaß noch mit den großen

grüße

georg
hreith
Inventar
#105 erstellt: 21. Mrz 2009, 22:43
Hi georg,

kein Lautsprecher, der gut klingt, hat einen schnurgeraden Frequenzgang - zumindest nicht im normalen Wohnraum und am Hörplatz. Und wer hört schon 1m vor den Dingern im RAR ?
Je nach Nachhallzeit, Richtwirkung und Geschmack strebt man am Horplatz in der Regel einen leicht fallenden Verlauf an.
Auf Abstand und unter Wohnraumbedingungen gemessen verlaufen DiPole (wenn sie gut sind) meist sauberer als andere Konstruktionen. Durch die andersartige Abstrahlung werden weniger Reflexionen von Fußboden, Decke und Seitenwände erzeugt und so bleibt am Hörplatz mehr Direktschall übrig. Im Bass ist sowieso die Aufstellung und der Raum dominant, nicht der Lautsprecher als solcher.
Ich denke, dass man das hier beschriebene Projekt auch im Hörraum relativ gut messen können müsste.
hreith
Inventar
#106 erstellt: 21. Mrz 2009, 23:09
Hi georg,

hier mal die Messung eines DiPols in einem halbwegs normalen Raum auf ca. 2,5 und 5m Abstand.

Ich finde, das kann sich durchaus sehen lassen und mit der passenden Entzerrung sollte Till's DiPol ebenso sauber laufen können.
THWO
Stammgast
#107 erstellt: 22. Mrz 2009, 15:44
.

Hallo Alle,
freue mich über Euere positive Resonanz und gedankliche Begleitung! Ich räume ein, daß mit dem Messen ist bei mir derzeit noch eine offene Flanke. Müßte ja dann auch erst lernen, damit umzugehen und daraus die richtigen (Umsetzungs-) Schlüsse zu ziehen. Also sicher nichts auf die Schnelle...

Rein "ohrentechnisch" sind die Kameraden jedenfalls schön ausgewogen. Können zu Hause auch recht frei stehen, da nur seitlich eine Wand und nach hinten zwei Meter und nach vorne 4,5 Meter Platz ist.

Till
Soundy73
Inventar
#108 erstellt: 01. Apr 2009, 12:41
Schau doch mal rein, bezüglich messen, ATB macht bei mir einen sehr guten Eindruck. (Männer lesen nämlich keine Bedienungsanleitungen). Da sollte Ratzbatz was Messbares lieferbar sein, und zwar für relativ kleines Geld. Nach m. E. höre ich einen Lautsprecher nie im schalltoten Raum .Notfalls Screenshot mit <Alt> <Druck> und dann in ein Office-Dokument einfügen, es gibt mannigfaltig Möglichkeiten, ich nutze gern "Snagit", dann wird´s direkt´ne Grafik.
StiRRn
Ist häufiger hier
#109 erstellt: 01. Apr 2009, 14:16
Ach übrigens: Danke an Hubert für die Dipolmessung , das sieht besser aus, als ich erwartet hätte. Klang und Ton schrieb einmal, dass wohl sehr schwierig wäre, dipole zu messen. da ich keine eigenen erfahrungen habe, stützte ich mich darauf...
grüße
georg
THWO
Stammgast
#110 erstellt: 01. Apr 2009, 14:29
.

OK, überzeugt.

Kümmere mich darum und werde nun alsbald auch ein Meßdiener...

Wird vor allem witzig, auch einmal die Raummoden zu durchleuchten. Unser Wohnzimmer klingt nämlich an jeder Stelle anders.

Till
focal_93
Inventar
#111 erstellt: 02. Apr 2009, 23:49
Hi Freunde,

am Dienstag abend bin ich Tills Einladung gefolgt ( nochmals Danke für den schönen Abend!) und wir haben einiges gemessen und viel gehört.

Zuerst zum Hörtest:

Respekt, Respekt, Respekt vor dem was Till da auf die Beine gestellt hat.

Ich habe zum ersten mal im Leben ein OB - Prinzip gehört und war echt beeindruckt.

Dipolbässe in Wohnraumumgebung konnte ich bis dato auch noch nicht hören. Daher war ich darauf besonders gespannt.

Gleich vorab: Dipolbässe können süchtig machen:

was mich erstaunt hat, ist der enorme Tiefgang ( locker bis 30 Hz herunter )und die gleichzeitig schön trockene Klangcharakteristik.

Obwohl: Raummoden werden auch durch einen Dipol angeregt, möglicherweise bloß nicht ganz so kräftig wie bei bei traditionellen Konzepten.

Auch der berüchtigte akustische Kurzschluss ist unter Wohnraumbedingungen nicht zu finden: genau auf der 0 - Achse, seitlich neben den Schallwänden war der Bass voll da.



Den L8 kannte ich aus anderen Konzepten, aber in OB lief er echt zur Hochform auf. Eine weite und tiefe Bühne wird da aufgespannt.Fein , fein.

Die Hochtonabteilung kam mir - abhängig vom Musikmaterial - etwas zu kurz, war aber bei weitem nicht so krass unterbelichtet wie es die Messungen vermuten lassen.

Berühmt berüchtigte HT - Teststücke ( Nils Lofgren: Keith don't go ) haben uns übereinstimmend sagen lassen: Hier fehlt nichts...
Möglicherweise würde hier auch erst ein intensiver Quercheck mit "amtlichen" Boxen eine saubere Einschätzung ermöglichen.

Zu den Messungen: Da ich diesbezüglich Laie bin, kann und möchte ich nix bewerten.

Gemessen wurde mit ATB PC pro. Jede Messung mehrfach wiederholt, um Fehler auszuschliessen.

Alle Messungen wurden mit 1/6 oct, geglättet.

Was gemessen wurde steht in der Bildüberschrift.









Schönen Abend an alle

Ciao

Uwe
Soundy73
Inventar
#112 erstellt: 03. Apr 2009, 09:15
Hi Till, Hi Uwe!
Eine super Abrundung der Geschichte mit der offenen Schallwand!!
Da die Messungen im Hörraum stattfanden halte ich sie für sehr in Ordnung. Der Pegelabfall im Hochton ist wahrscheinlich ATB-/Soundkarten-bedingt, ist mir auch schon "Expolinear" aufgefallen, dass in den Regionen (so ca. ab 12kHz) leicht daneben gemessen wird, konnte diesen 300 -Euronen Hochtönern dies bestimmt nicht unterstellen und Pegelmessung mit dem HiFish relativierte dies auch . Daher dürfte der Höreindruck nicht täuschen und es ist wirklich alles da, was sein muss. Würde deshalb nicht dran "rumschleifen", da der Hochton dann sicher unangenehm würde.
Klasse ist der enorme Tiefgang, bin hin und weg, ein Nachbau würde aber meine Möglichkeiten übersteigen, allein der Platzbedarf, damit´s wirklich offen klingt...
Daher bleib´ ich auf dem Teppich und freu´mich für Euch über die Erfahrung.

Uwe, über einen Tipp, wie Du die Schriebe geuploadet hast, würd´ ich mich als diesbezüglicher Laie freuen.
THWO
Stammgast
#113 erstellt: 03. Apr 2009, 10:09
.

Hallo Uwe,
vielen Dank für Deine positiven Zeilen. Auch mir hat der Abend viel Spaß gemacht und wir haben uns kreuz und quer durch die Musikliteratur gehört. Läßt sich gerne wiederholen...

Zum sichtbaren Höhenabfall oberhalb 10 KHz ist noch anzumerken, daß die Messungen wie auch unser gesamtes "Verhör" ohne Mitwirken des rückwärtigen Hochtonhorns erfolgt sind. Für die Messungen hatte ich es zwar darauf vorbereitet, einfach dazu- und weggeklickt werden zu können, doch hatte ich mir unbemerkt an anderer Stelle eine permanente Unterbrechung eingehandelt. Der Hochtöner lief also den gesamten Abend zu keiner Zeit mit.

Um so erstaunlicher, nach dem Entdecken des Fehlers am nächsten Tag, daß es uns im Hochtonbereich dennoch an nichts fehlte; das gesamte Tingel-Tangel bis zu glasklaren Triangeln war voll da. Hätte ich nach dem Frequenzbild niemals vermutet.

Jetzt stellt sich mir sogar die Frage, ob ich es denn überhaupt noch benötige...

Nochmals vielen Dank für Deine Unterstützung, Uwe, und für mich steht nun der Entschluß fest, ebenfalls ein Meßsystem anzuschaffen (hallo Jürgen, Rudolf )...

Dann werde ich auch das Hochtönerthema noch vertiefen.

Till
Soundy73
Inventar
#114 erstellt: 03. Apr 2009, 10:56
Nochmal kurz reingeschaut...
Nach meiner (unmaßgeblichen) Ansicht macht das, wirklich easy zu händelnde, ATB beim Abstimmen der Übergänge eine ausgesprochen gute Figur. Trotzdem bin ich noch am tricksen.
Denke mal, dass ich mich mit meinen zwei Mittelton-Breitbändern mit der (ihnen eigenen) Induktivität etwas verhauen habe .
Das Wetter spricht im Moment aber für den Garten (heute mal frei), sonst gibt´s nachher Saures von meiner Cheffin .

Mit Hochtonhorn im Betrieb, würde mich der Hochtonschrieb dann doch nochmal interessieren. Der tönt dann ja nicht direkt auf´s Ohr und ich hoffe somit, dass er´s nicht übertreibt. Eventuell erscheinen dann die Snares (ziemlicher Oberwellenanteil)nur noch etwas knackiger.

Die "Referenzohren" vom Uwe unterstrichen ja die hohe Qualität Deiner Arbeit somit hast Du schonmal eine super Referenz für´s feilen, da so ein Projekt ja absolut nicht alltäglich ist. Wenn´s denn auch bei Dir das ATB wird, bin ich mal gespannt, was die Schriebe uns über die Messtechnik sagen ;)- Ach Hobbys brauchen halt viel Zeit...
tiefton
Hat sich gelöscht
#115 erstellt: 03. Apr 2009, 11:12
Hallo Zusammen,

ich bin beeindruckt - das ist eigentlich ein hervorragendes Zeugnis für Deine Ohren und Empfinden.
Ich finde die Messungen für einen BB im OB mit externer Subansteuerung (an der alleine manche Menschen schon verzweifeln) extrem gut.
Das können meine Ohre nicht so gut. Gleichzeit ist deine handwerkliche Hingabe beeindruckend.

Echt ganz große Anerkennung
2eyes
Inventar
#116 erstellt: 03. Apr 2009, 11:38
Die Messergebnisse sind wie aus dem Lehrbuch.
Allein von den Kurven ausgehend möchte ich auf ein paar Dinge hinweisen:

- Schön zu sehen ist, dass bei einer so großen Schallwand die Dipol-Messung in 1 m Abstand noch einen ordentlichen Anstieg zu den tiefsten Frequenzen aufweisen muss, damit es in weiterer Entfernung am Hörplatz linear ist.

- Alles unter 50 Hz kitzelt man (auch in größeren Wohnräumen) nicht per Equalizer raus, sondern durch richtige Wahl des Hörplatzes in bezug auf die Raummoden. Till, hattest Du Aufstellung und Hörplatz vorher schon nach Gehör optimiert? Oder habt ihr das nach Messung gemacht? Die Linearität im Bereich der Tieftöner sieht ja auch am Hörplatz sehr gut aus.

- Der Tiefton gefällt offensichtlich Eigentlich müsste das Submodul 3-5 dB leiser gedreht werden, damit es messtechnisch wirklich passt. Aber Dipolbass hört man gern etwas lauter, weil da kaum etwas wummert oder dröhnt.8)

- Der Omnes L8 zeigt bei allen veröffentlichten Messungen oberhalb 1 kHz eine fette Resonanz und anschließend einen unruhigeren Frequenzgang. Ich gehe davon aus, dass oberhalb 1 kHz die Membran bevorzugt im inneren Bereich schwingt, was die Abstrahlung nach hinten zunehmend behindert. Deshalb zeigt die Messung in 1 m Abstand, die ja vorwiegend den nach vorn gerichteten Schall berücksichtigt, noch relative Ausgewogenheit oberhalb 1 kHz. Am Hörplatz fehlt in diesem Frequenzbereich der von hinten (nicht) reflektierte Schallanteil.

- Der Hochtonabfall ab 10 kHz ist im L8 eingebaut. Er ist kein wirklicher "Fullrange"-Lautsprecher. ATB hat sicher kaum einen Anteil an dem Kurvenverlauf.

- Till, zeigt die Messung eigentlich einen unbeschalteten L8 oder sitzt schon ein Kondensator davor?

Im übrigen kann ich tiefton nur zustimmen. Wenn das gemessene Ergebnis bereits vor den Messungen so vorhanden war, kannst Du dir auf deine Lauscher was einbilden, Till.
Granuba
Inventar
#117 erstellt: 03. Apr 2009, 11:42
Hi,


Die Linearität im Bereich der Tieftöner sieht ja auch am Hörplatz sehr gut aus.


100dB Skalierung bitte beachten, speziell im Mittelton gefallem mir die Reflexionen(?) nicht so wirklich...

Harry
THWO
Stammgast
#118 erstellt: 03. Apr 2009, 11:48
.

Herzlichen Dank für Euere Kommentare!

Anbei noch ein paar festgehaltene Eindrücke von der mit Uwe durchgeführten "Messe" und Mikrophon:








Anschließend ließen wir das Messen sein und widmeten uns nur noch der Musik bis in den späteren Abend hinein...



Mal etwas ganz Anderes: Es sieht so aus, als wäre die Produktion des Eminence Alpha 15A eingestellt worden. Es scheint kaum noch möglich, diesen zu bekommen. Nur Open Air hatte sich bereit erklärt, für mich noch einmal einen Direktimport zu bestellen; kann 10-12 Wochen dauern. Überall sonst scheint der Tieftöner bereits vergriffen zu sein. Hoffentlich klappt es noch, denn ich möchte damit einen Parallel-Versuch zu meinen hier verbauten Ciare PW 387 fahren. Diese sind zwar klanglich gut, können aber aufgrund nur 1mm Hubs nicht ganz so laut mitspielen wie die Omnes Audio L8. In der Praxis stört mich das nicht, weil es (für mich) noch laut genug wird, aber manchmal... Allerdings haben sie bisher auch nur einmal angeschlagen.

So haben wir noch schönes Potential für weitere Berichte - solange das Forum das noch ermöglicht. Ist das schade...

Till
THWO
Stammgast
#119 erstellt: 03. Apr 2009, 12:33
.

Hallo Rudolf,

den Hörplatz hatte ich schon vor den OBs so eingerichtet. An sich bot er sich allein schon aufgrund des Grundrisses als der "natürliche" Ort an. Ich habe klanglich gesehen sogar recht ungünstige Raumverhältnisse: Die Lautsprecher müssen aufgrund der großen Tiefe des Raumes (insgesamt rd. 6,5 Meter) frei an den Seitenwänden stehen, 1/3 Platz nach hinten, 2/3 nach vorne und zudem mit knapp 4 Metern recht weit auseinander. Bei OB ideal, bei üblichen Gehäuseboxen zunächst etwas schwieriger. Dazu strahlen sie in eine Art Glaserker hinein, in welchem dann die Sitzgruppe steht. Dadurch fange ich mir genau dort massive Moden ein: In direkter Fensternähe eine massive Tieftonauslöschung, etwas davor dann eine satte Überhöhung, und nach etwa 1,5m Abstand von der Glasfront ist es dann in Ordnung. Daher steht die Couch etwa 1 m vorgezogen, sodaß man annähernd richtig sitzt. Etwas mehr wäre besser, doch störte das dann optisch. Es ist durchaus ein hörbarer Unterschied, ob man sich ganz hinten anlehnt oder weit nach vorne vorgebeugt auf die Kante setzt.

"Ohrentechnisch" eingestellt hatte ich das Modul auf den gegebenen Sitzplatz. Das erklärt auch die vergleichsweise deutliche Überhöhung des Basses bei 1m Abstand. Im Laufe des Einspielens der großen Tieftöner nahm ich übrigens den Lautstärke- und Trennregler immer weiter zurück. An früherer Stelle im Thread hatte ich mal berichtet, daß anfangs Trennfrequenz auf optisch knapp 110Hz und Lautstärke auf ca. 13 Uhr eingestellt waren. Inzwischen sind es optische 90 Hz und Lautstärke bei 11 Uhr. Übrigens ist trotz des bis 30 Hz hinunter reichenden Frequenzganges eine Entzerrung über das Modul nicht aktiviert! Hier findet keine Anhebung statt.

Während der Übungen hatten wir auch ausprobiert, was sich in den Mess-Schrieben ändert, wenn wir mit Trennfrequenz, Lautstärke und diversen Entzerrungen spielen, sind aber beim anschließenden Hören wieder auf die ursprüngliche, gehörmäßige Ausgangseinstellung zurückgekehrt, da sie uns natürlicher erschien.

Der L8 läuft hier komplett unbeschaltet, also kein Kondensator davor. Da der Breitbänder von sich aus kräftig abfällt, wollte ich ein Bauteil im Signalweg vermeiden. Falls das mit den Alpha 15 noch klappt, werde ich aber einmal eine vollständige Passivierung ausprobieren. Hier noch einmal Dank für Deine Tipps, Rudolf.

Till
focal_93
Inventar
#120 erstellt: 03. Apr 2009, 15:34

Soundy73 schrieb:
:)
Uwe, über einen Tipp, wie Du die Schriebe geuploadet hast, würd´ ich mich als diesbezüglicher Laie freuen.


Hi Jürgen,

im ATB gibt es den Button " Clipboard" ziemlich weit oben links...

Dort drauf geklickt, legt das Diagramm in einen Zwischenspeicher.

Ich gehe dann zu Paint und "Neu" und lege dann mit STRG V das Diagramm ab.

Dann auf " Speichern unter" , dort das Dateiformat jpeg. wählen , fertig.

Mit abload.de oder einem anderen hochladen wie ein Foto...

@Rudolf: Danke dass Du die Messchriebe kommentiert hast, dazu fehlt mir das Wissen.

@Harry: alter Nörgler

@Till, soso, den HT abgeschaltet



Ciao

Uwe
THWO
Stammgast
#121 erstellt: 03. Apr 2009, 15:54
.

Nicht einmal "abgeschaltet", lieber Uwe, sondern schlimmer noch: Hatte wohl eine kalte Lötstelle produziert. So hatte sich das Kabelchen gelöst und damit war das HT-Horn in der Tat den ganzen Abend ohne Arbeit.
Weil so etwas, noch dazu in einem Forenbeitrag, natürlich hoch-unprofessionell ist, sage ich aber nur Dir das. Für alle Anderen war das absichtlich so gewollt, um den L8 einmal ganz für sich messen zu können... (*schäm + erröt...*)

Till
THWO
Stammgast
#122 erstellt: 03. Apr 2009, 16:45
.

... hatte ich eigentlich schon berichtet, daß die Hersteller des L8 seitens Audi China verklagt worden sind?

Die Bezeichnung sei zu leicht mit dem dort vertriebenen Supersportwagen der Automarke zu verwechseln, hieß es in der Begründung.

Diese Nachricht erhielt ich allerdings bereits vorgestern...

Till
ParAn0id
Stammgast
#123 erstellt: 03. Apr 2009, 16:49
jaa klar l8 - r8 ....no comment


vorallem dann noch lautsprecher - Auto
2eyes
Inventar
#124 erstellt: 03. Apr 2009, 18:42

THWO schrieb:
Die Lautsprecher müssen aufgrund der großen Tiefe des Raumes (insgesamt rd. 6,5 Meter) frei an den Seitenwänden stehen, 1/3 Platz nach hinten, 2/3 nach vorne und zudem mit knapp 4 Metern recht weit auseinander. ... Dazu strahlen sie in eine Art Glaserker hinein, in welchem dann die Sitzgruppe steht. Dadurch fange ich mir genau dort massive Moden ein: In direkter Fensternähe eine massive Tieftonauslöschung, etwas davor dann eine satte Überhöhung, und nach etwa 1,5m Abstand von der Glasfront ist es dann in Ordnung. Daher steht die Couch etwa 1 m vorgezogen, sodaß man annähernd richtig sitzt. Etwas mehr wäre besser ... Es ist durchaus ein hörbarer Unterschied, ob man sich ganz hinten anlehnt oder weit nach vorne vorgebeugt auf die Kante setzt.

Diese Aufstellung ist doch schon beinahe optimal. Ähnliches wird z. B. von Siegfried Linkwitz hier und hier empfohlen.

Übrigens ist trotz des bis 30 Hz hinunter reichenden Frequenzganges eine Entzerrung über das Modul nicht aktiviert! Hier findet keine Anhebung statt.

Interessant. Der für den CIARE angegebene Qts=0,6 scheint deutlich untertrieben zu sein.

Der L8 läuft hier komplett unbeschaltet, also kein Kondensator davor. Da der Breitbänder von sich aus kräftig abfällt, wollte ich ein Bauteil im Signalweg vermeiden. Falls das mit den Alpha 15 noch klappt, werde ich aber einmal eine vollständige Passivierung ausprobieren. Hier noch einmal Dank für Deine Tipps, Rudolf.

Nichts zu danken, Till. Hoffen wir, dass ein paar Alphas es noch bis Deutschland schaffen. Ansonsten wären die Betas ja auch eine Möglichkeit ...
hreith
Inventar
#125 erstellt: 03. Apr 2009, 19:59
Hi Till,

solange die Anwälte vom Streit und nicht vom Vertragen leben, wird es immer einen geben der irgend einen ... behauptet. Aussicht auf Erfolg hat das keine. Selbst wenn die Bezeichnung identisch wäre, so wäre es dennoch aussichtslos weil es eben ein ganz anderer Bereich ist. Die Schutzrechte gelten nur innerhalb der angemeldeten Gruppe.
Selbst dei telekom ist abgeblitzt, als sie die rosa Farbe für sich alleine beanspruchen wollte.
Obwohl es eine Kinder-Schokolade gibt und diese auch gegen eine website wegen des Begriffes Kinder geklagt haben, haben sie letztlich verlohren. Selbst der Richter hat eingesehen, dass man unter Kinder auch keine Menschen verstehen könnte und nicht nur Schokolade.
Und obwohl es Computer und andere Dinge unter dem Label Birne (oder war es Banane?) gibt, darf der Aldi dennoch einfach so einen Apfel verkaufen ohne dass man ihn in die Steckdose stecken oder damit telefonieren muss.
Montagskind
Ist häufiger hier
#126 erstellt: 11. Jul 2009, 19:39
Hallo,

zu erst einmal möchte ich kurz etwas zu mir sagen.
Ich bin hier nagelneu und die Thematik im threat hat mich so angesprochen dass ich mich kurzer Hand registriert habe.

Ich beschäftige mich hobbymäßig mit Unterbrechungen schon recht lange mit Hifi und PA und habe auch eine technische Ausbildung, um einiges selbst machen zu können.
Allerdings wenn ich hier mache schreinermäßigen Glanzleistungen sehe, werd ich ganz blass ;-)

Irgendwann fing alles mal mit einem NAD3020 und einer Axton AX70 an.
Das steigerte sich über eine Orbidsound Star2 und später Neptun incl. B1 Subwoofer, welche von einer NAD 2400 befeuert wurden.
Irgendwie hin mein Herz doch noch am direkten und auch lauten PA-Sound und die Orbidsound Teilchen waren irgendwie dann doch nicht das letzte Wort in Sachen unverzerrte Pegelfestigkeit und Klangfarbentreue...
Nun, jetzt bin ich bei Breitbändern angelangt

Sei's drum, meine Erfahrungen mit einem CT193 mit dem SP60x waren so erfreulich, dass ich mir was größeres bauen wollte.

Ich habe momentan Platz, also durfte es durchaus eine OB sein.
Habe viel recherchiert und habe einfach das Lispeln und Zwitschern des SP60x auf dessen Schwirrkonus zurück geführt.
So kamm ich zu einem 20er Chassis ohne Schwirrkonus mit hoher Güte (Hatte schon den Beyma 8AG/N im Auge... ist vielleicht immer noch eine Alternative wenn ich die bestehenden Probleme nicht gelöst bekomme.

So wurde es ein Omnes L8spec in einer Schallwand 145x45cm an der Position 89cm und 17cm (mit Hilfe von Edge), momentan in einem 19mm Spanplatte geschraubt.
Abgesehen von der wirklich beachtlich langen (und nervigen) Einspielzeit, stellte sich für mich recht schnell heraus, dass hier ein Subwoofer her muss, und zwar einer der deutlich über 200Hz sauber spielen kann.
Momentan spielt da der modifizierte (die Weiche musste raus) B1 von Orbidsound... und ich kann sagen... OB und Breitbänder sind für sowas zu schnell, zu direkt, zu ehrlich.
Also, kurz und gut, es ist ein fauler Kompromiss.
Bei den von mir angestrebten Lautstärken bricht die Klangkulisse bei komplexen Musikpassagen schnell zusammen, wenn ich die Trennfrequenz zu niedrig wähle. Der Omnes kann das einfach nicht.
Eine Recherche der benötigten Weichen-Bauteile ergab schon frühzeitig, dass ich hier mit einer vollaktiven Lösung billiger fahre, als mit einer passiven.
Zu Testen besorgte ich mir für 75€ eine Behringer CX2310 und modifizierte sie (erfolgreich, ... klang doch etwas fahrig und diffus). Als Vorstufe und zweite Endstufe ersteigtere ich mir einen weiteren Platz- und Budget-Kompromiss, einen auftrennbaren NAD 3155 für 90€, und modifizierte auch diesen geringfügig.

Nun liefert ein Herman Karton HDCD-Spieler die Vorstufe des NAD 3155, von dort gehts zur Aktivweiche und zurück zu dessen Endstufe für die L8 und zur NAD 2400 für den wirkungsgradschwächeren Subwoofer.

Das was da, bei Einhaltung von mindestens einem Meter zur Rückwand rauskam, war schon beachtlich, leider für meinen Geschmack tatsächlich immer noch etwas zu dumpf bei kleinen Glöckchen, Becken oder anderen Gezissel.
Auch stellte ich einen Mangel im Grundtonbereich fest, ein Raufdrehen der Trennfrequenz bis 350Hz hilft manchmal, meist ist der Subwoofer dann aber einfach zu schei..e, da die Membran zu schwer ist und die Ortbarkeit schon deutlich nervig wird.
Bei einer Trennfrequenz von 200Hz ist es oft ok, aber bei sehr hohen Pegeln klingt der L8 dann heisser und die Klangkulisse stürzt ein.
So oder so, wenn das Ding fertig ist, werde ich wohl viele Scheiben neu bewerten müssen, mangelhafte Aufnahmen werden gnadenlos als solche wiedergegeben.
Ansonsten muss ich sagen, klingt der L8 in der OB verdächtig oft... unauffällig(?).

Das angesprochene Problem mit dem etwas dumpfen Klangbild habe ich wie folgt angegangen.
Ich habe mittig oberhalb des L8 eine noch vorhandene Monacor Number ONE Seidenkallote mit 2,3µF rückwertig und phasenverpolt angeschlossen, die mit ihrem rund 4dB niedrigeren Wirkungsgrad die nach hinten in den Raum abgegebene Hochtonenergie ab 10Khz etwas verstärken soll.
Mein erster Eindruck war, dass diese Maßnahme etwas zuviel des Guten war, allerdings ist jetzt ein Einwinkeln auf den Hörplatz nicht mehr nötig.
Da steckt noch Testpotential!

Das Bassproblem möchte ich, sobald die Bank meines Vertrauens das befürwortet, mit jeweils, genau wie hier im Threat beschrieben, zwei 15er pro Seite befeuern.
Dazu gedenke ich die hoffentlich noch verfügbaren Eminence Alpha 15 A zu verwenden, welche mit effektiv rund 95dB und einem QTS > 1 bei einer Resonanzfrequenz von 41Hz geeignet sein sollten.
Auch möchte ich kurze "Flügel" nur auf Höhe der Bässe verwenden (ähnlich einem H-Dipol, um die Resonanzfrequenz auf geschätzte 37Hz zu senken (Die zusätzlich eingeschlossene Luftmasse senkt auch den Wirkungsgrad!).
Aussedem möchte ich die Bässe so montieren, dass der bodennahe nah hinten sieht, der darüberligende nach vorne, um Asymmetrien des Hubes auszugleichen.
Über den optischen (Brech-)Reiz dieser Lösung muss ich noch mal nachdenken...

Ich hoffe, das Ding klingt nachher, sonst gibt ein Gartenfest mit brennenden Spanplatten *fg*
Und ich hoffe auch, mein jetzt doch recht langer Bericht langweilte nicht grausig und hat vielleicht den ein oder anderen positiven Impuls hervorgebracht.
Und falls in meinen Überlegungen Fehler sind, bitte, los, tobt Euch aus, ich lerne gerne etwas dazu.
Letztenendes möchte ich wirklich abgefahrene Lautsprecher mein eigen nennen dürfen und die auch schon mal in meinem Bekanntenkreis mit stolzgeschwellter Brust als Eigenentwicklung anpreisen dürfen, ohne das man denkt "oh, was 'ne Wurst".


Prost, jetzt brauch ich ein Bier... und später einen Schreiner.

Gruß Montagskind


[Beitrag von Montagskind am 11. Jul 2009, 20:07 bearbeitet]
THWO
Stammgast
#127 erstellt: 11. Jul 2009, 21:34
.

Hallo Montagskind,

herzlich willkommen in der DIY-Gemeinde und im Thread. Also bist Du nun auch ein von dieser Krankheit Infizierter...

Deine Erfahrungen mit dem L8 kann ich insofern bestätigen, als er ein - aus meiner Sicht - überdurchschnittlich gut klingender Breitbänder ist, jedoch nach unten hin eher etwas früher abfällt als manche anderen BBs. Auch ist er in seiner anhörbaren Höchstlautstärke mit kleinen Einschränkungen zu betrachten. Bis zu durchaus nicht geringen Pegeln ist alles soweit in Ordnung, doch darüber hinaus fängt er an zu nerven. Oder vielleicht ist es auch der Raum, das ist ja nicht so einfach voneinander zu trennen. Allerdings sollte man vielleicht auch berücksichtigen, daß man mit großen Flächen wie einem 20er BB und zwei 38er Tieftöner (pro Seite)manchmal gar nicht merkt, wie laut man bereits hört, weil es so entspannt zur Sache geht. Vielleicht vergleichbar mit einem 8-Zylinder gegenüber einem 4-Zylinder...

Ich habe vor Kurzem tatsächlich noch vier Alpha 15A erhalten können. Bestellen konnte ich sie über Open Air / Hamburg. Herr Brager hatte sich noch einmal aufgerafft, eine Ladung zu bestellen. Vielleicht hast Du über ihn Glück?

Bei meinem eigenen Projekt hier wollte ich die klanglich wirklich guten Ciare-Tieftöner versuchsweise durch die Alphas ersetzten, da die Ciares mit nur gut 1 mm Hub in ihrer Endlautstärke ebenfalls begrenzt sind. Zwar sind sie nur zweimal bisher angeschlagen, doch streichen sie sogar früher als die L8 die Pegel-Segel. Obwohl ich immer noch sehr laut damit hören kann, um kein falsches Bild aufkommen zu lassen. Normalerweise absolut ausreichend.

Mit Enttäuschung mußte ich nun aber feststellen, daß die Alpha 15A so gerade nicht in die Einbauöffnungen der lackierten Schallwände hinein passen. Die Ciares haben einen Durchmesser von 38,1 cm. Die versenkte Außenkontur hatte ich "mit Reserve" schon auf 38,3 cm angelegt, also rundum 1 mm Spiel, doch weisen die Alphas 38,4 cm auf und passen damit um Haaresbreite nicht hinein. Aufweiten per Fräse wird mangels Mittelpunktes für die Kreisschablone schwierig. OK, diesen könnte ich mit einem eingesetzten Holzstück wieder herstellen, doch habe ich Hemmung, an der lackierten Fläche herumzukratzen. Würde sicher sehr schwierig, da Pfusch zu vermeiden... Hat jemand eine gute Idee?

Übrigens habe ich noch zwei Breitbänder Ciare CH250 herumliegen. Vielleicht versuche ich mit diesen und den vier Alphas mal ein neues Projekt...?

Rein experimentell habe ich mal zwei Alphas in ein "RiPol-ähnliches" Konstrukt eingesetzt, allerdings ohne zusätzliche Korrekturschaltung für den in der Region um oder ab 200 Hz entstehenden Schalldruckanstieg, also lediglich abgewürgt per Aktivweiche des Sub-Moduls. Erster Eindruck: Das Konzept funktioniert. Sehr tiefer und unspäktakulärer Sub, aber voll da mit allem, was verlangt wird. Nur eben ohne jede Blähcharakteristik oder Raumdröhnen. Sehr angenehm. Im direkten Vergleich mit den vier Ciares in den offenen Schallwänden wirkte der Pseudo-RiPol allerdings geringfügig "weicher", weniger präzise und trocken.

Mir ist natürlich bekannt, daß Wertungen wie "weich" oder "trocken" eigentlich nicht zu einem Subwoofer passen, da ja das, was wir Härte oder gar Kickbaß nennen, eher im oberen Baßbereich stattfindet, aber der Vergleich fand jeweils mit dem gleichen Breitbänder statt. Die Unterschiede mußten also am anderen Chassis liegen oder / und am Konzept. Vielleicht sind die Ciares ja auch besser als die (deutlich billigeren, dürfen wir nicht vergessen) Alphas.

Derzeit bin ich mit Herrn Ridtahler im Kontakt, um aus meinen Pseudo-RiPols "richtige" einschließlich Korrektur zu machen. Aus seiner Sicht müßten sich die Alphas durchaus dafür eignen.

Wenn ich zwei Alphas in einem BMC-RiPol auf gleicher Höhe gegenüber anordne, ergibt sich eine kompakte Bauform und vor allem geringe Höhe. Dann kann ich bezüglich eines darüber sitzenden BBs mit schönen neuen Gestaltungsideen spielen. Zum Beispiel schwebt mir sowas Ähnliches vor wie die Duo Mezzo von Avantgarde Acoustic(http://www.avantgarde-acoustic.de/hornlautsprecher_einleitung.php?produkt=duom&produkt_id=15&t=einleitung). Natürlich nicht mit einem richtigen Horn vor dem BB, eher einer gewölbten Scheibe. Zumindest das Design macht mich an...

Aber das wäre dann wohl ein Fall für einen neuen Thread...

Sorry, Montagskind, nun habe ich nur von mir gesprochen. Was Deine Zielsetzung anscheinend extremer Lautstärken betrifft - vielleicht ist dafür der L8 nicht das ideale Chassis. Sicher sehr gute Widergabe im Rahmen der beschriebenen Möglichkeiten, aber nicht für das Extreme.

Sicher hat hier Rudolf (www.dipolplus.de) mehr Erfahrung und vielleicht eine Empfehlungen für Dich? Was ist z.B. von Fostex zu halten? Habe keine eigene Erfahrung mit diesem Hersteller.

Dir jedenfalls erst einmal viel Spaß mit diesem schönen Hobby. Hier kommt einfach alles zusammen: Freude an der Technik, an immer wieder Neuem, am Experimentieren, am Design generell und natürlich am Handwerklichen. Und ich selbst bastel alles auch nur improvisiert vor mich hin - auf dem Fußboden. Habe aus Platzgründen nicht einmal eine Werkbank... Ohne CNC geht es also auch.

Till
DasOundA
Hat sich gelöscht
#128 erstellt: 11. Jul 2009, 23:07
Hi Montagskind.

ich glaube du gehst den richtigen Weg. Ich frage mich allerdings WIE laut du hörst, ich konnte den L8 bei einer Trennfrequenz von 170hz nicht ins Schwitzen bringen.
Ansonsten wird er mit zunehmender X-Over nat. belastbarer.

Klasse BB auf jedenfall. Stimmen+Instrumenten klingen darauf sehr echt/direkt.

Gruß, Alex


[Beitrag von DasOundA am 11. Jul 2009, 23:07 bearbeitet]
ct.hook
Stammgast
#129 erstellt: 12. Jul 2009, 11:32
THWO schrieb:


Mit Enttäuschung mußte ich nun aber feststellen, daß die Alpha 15A so gerade nicht in die Einbauöffnungen der lackierten Schallwände hinein passen. Die Ciares haben einen Durchmesser von 38,1 cm. Die versenkte Außenkontur hatte ich "mit Reserve" schon auf 38,3 cm angelegt, also rundum 1 mm Spiel, doch weisen die Alphas 38,4 cm auf und passen damit um Haaresbreite nicht hinein. Aufweiten per Fräse wird mangels Mittelpunktes für die Kreisschablone schwierig. OK, diesen könnte ich mit einem eingesetzten Holzstück wieder herstellen, doch habe ich Hemmung, an der lackierten Fläche herumzukratzen. Würde sicher sehr schwierig, da Pfusch zu vermeiden... Hat jemand eine gute Idee?


Hallo, ich würde genauso wie von dir angedacht, das Herzstück für den Mittelpunkt wieder einsetzen und dann die Auflagefläche deines Fräszirkels mit einer dünnen weichen Fläche bekleben (z. B. D-C-FIX Velour). Das sollte die lackerte Oberfläche schützen. Ums lackieren der inneren Kanten wirst du aber wohl kaum herumkommen.

Hoffe, der Tipp hilft dir weiter...tolles Projekt übrigens!!!
blue_planet
Inventar
#130 erstellt: 12. Jul 2009, 12:01
Hallo Till:
Der L8 ist von mir. Made in Germany...


... hatte ich eigentlich schon berichtet, daß die Hersteller des L8 seitens Audi China verklagt worden sind?

Die Bezeichnung sei zu leicht mit dem dort vertriebenen Supersportwagen der Automarke zu verwechseln, hieß es in der Begründung.

Diese Nachricht erhielt ich allerdings bereits vorgestern...


Ich habe weder einen Brief noch sonstiges von Audi erhalten.
Ist also ein Gerücht...

Schönes Wochenende noch...

Cheers,
Nick
2eyes
Inventar
#131 erstellt: 12. Jul 2009, 12:21

THWO schrieb:
Ich habe vor Kurzem tatsächlich noch vier Alpha 15A erhalten können.
Hallo Till,

freut mich, dass das noch geklappt hat. Die Alpha 15A scheinen inzwischen weltweit knapp zu sein.

Mit Enttäuschung mußte ich nun aber feststellen, daß die Alpha 15A so gerade nicht in die Einbauöffnungen der lackierten Schallwände hinein passen. ... Würde sicher sehr schwierig, da Pfusch zu vermeiden... Hat jemand eine gute Idee?

Um ein Auffräsen wirst Du wohl nicht herumkommen. Wenn die Vorderkante der Schallwand nicht allzu sehr beschädigt wird, könntest Du vielleicht einen schwarz ummantelten Draht rund um den Lautsprecher bzw. in den entstehenden Spalt legen - gerade so dick, dass die Beschädigung verdeckt wird. Die Isolierung ist dann zwar gut sichtbar, es gäbe aber ein sauberes Erscheinungsbild.

Rein experimentell habe ich mal zwei Alphas in ein "RiPol-ähnliches" Konstrukt eingesetzt ... Erster Eindruck: Das Konzept funktioniert. Sehr tiefer und unspäktakulärer Sub, aber voll da mit allem, was verlangt wird. Nur eben ohne jede Blähcharakteristik oder Raumdröhnen. Sehr angenehm. Im direkten Vergleich mit den vier Ciares in den offenen Schallwänden wirkte der Pseudo-RiPol allerdings geringfügig "weicher", weniger präzise und trocken.

Der Pseudo-Ripol wird von vornherein deutlich mehr Tiefbass erzeugen als die OB. Das lässt ihn automatisch weicher klingen, denn - wie Du schon sagst - sind Trockenheit und Präzision auch meiner Meinung nach Attribute eines eher dominierenden Oberbasses.
Wenn Du den Ripol-Bass im Frequenzverlauf dem Ciare Bass angleichst (was ich nicht tun würde), klingt er höchstwahrscheinlich auch sehr ähnlich.

Wenn ich zwei Alphas in einem BMC-RiPol auf gleicher Höhe gegenüber anordne, ergibt sich eine kompakte Bauform und vor allem geringe Höhe. Dann kann ich bezüglich eines darüber sitzenden BBs mit schönen neuen Gestaltungsideen spielen. Zum Beispiel schwebt mir sowas Ähnliches vor wie die Duo Mezzo von Avantgarde Acoustic(http://www.avantgarde-acoustic.de/hornlautsprecher_einleitung.php?produkt=duom&produkt_id=15&t=einleitung). Natürlich nicht mit einem richtigen Horn vor dem BB, eher einer gewölbten Scheibe. Zumindest das Design macht mich an...
Aber das wäre dann wohl ein Fall für einen neuen Thread...

... auf den die Gemeinde hier wahrscheinlich genau so gespannt wäre wie auf die große Schallwand.
THWO
Stammgast
#132 erstellt: 12. Jul 2009, 12:48
.
Hallo Bernd und Rudolf,

vielen Dank für Eure Hinweise. Machen Mut.

Was mich noch zögern läßt ist die Frage, ob ich selbst mit scharfem Fräser einen wirklich perfekt abgegrenzten Bereich herausfräsen kann (100 %ige Zentrierung des Mittelpunktes einmal unterstellt, was auch nicht so einfach werden wird), oder ob es dennoch zu kleinen Abplatzern / Einrissen im Lack kommen wird. Das setzt wahrscheinlich voraus, daß der Lack noch eine gewisse Elastizität hat.

Auch die Befestigung der Innenstrebe oder Scheibe mit dem notwendigen mittigen Bohrloch für die Kreisführung der Oberfräse ist mir noch nicht klar. Ich möchte ja keine neuen Verschraubungslöcher in die lackierten Rückseiten drehen. Und die Befestigungslöcher der von vorne angeschraubten Tieftöner stehen ja auch nicht zur Verfügung, weil ich ja in diesem Bereich fräsen muß.

Eine Idee hätte sein können, die Fronten liegend auf eine größeren Platte unbeweglich zu fixieren und dann auf dieser Platte die Scheibe mit dem Bohrloch festzuschrauben. Dagegen spricht jedoch, daß die Frontenmit dem rückwärtigen "Stegrahmengerüst" fest verbunden, also nicht ohne Weiteres lösbar sind.

Auch eine schmale, der Höhe nach "durchgeschobene" Planke scheidet aus, da der rückseitige Rahmen genau zwischen den großen Tieftönern durch eine Querstrebe fest mit der Front verbunden / stabilisiert ist.

Das alles läßt mich zunehmend an einen Neubau denken. Damit eröffnen sich natürlich auch komplett neue Design-Möglichkeiten. Wäre das eine Idee für einen Ideen-Wettbewerb im Forum?

Für sich genommen bin ich mit den jetzigen Breitbändern L8 und den großen Ciare-Tieftönern sehr zufrieden. Mit der wirklich nur kleinen Einschränkung, daß brachiale Lautstärken die Tieftöner hubmäßig überfordern, darf ich an dieser Stelle ruhig sagen, daß es sich um ganz ausgezeichnete Chassis handelt. Wenn ich also etwas Neues bauen sollte, dann keinesfalls etwa aufgrund einer Unzufriedenheit.

Eher, wie Rudolf sagen würde, aufgrund des üblichen DIY-Virus´, immer wieder etwas Neues anfangen zu wollen

Nur - was mache ich dann mir diesen Kameraden hier...?

Till


[Beitrag von THWO am 12. Jul 2009, 12:51 bearbeitet]
Montagskind
Ist häufiger hier
#133 erstellt: 12. Jul 2009, 13:05

DasOundA schrieb:
Hi Montagskind.

ich glaube du gehst den richtigen Weg. Ich frage mich allerdings WIE laut du hörst, ich konnte den L8 bei einer Trennfrequenz von 170hz nicht ins Schwitzen bringen.
Ansonsten wird er mit zunehmender X-Over nat. belastbarer.

Klasse BB auf jedenfall. Stimmen+Instrumenten klingen darauf sehr echt/direkt.

Gruß, Alex



Hi,
es ist erfreulich das der threat direkt wieder anspringt.
... und falls Till die Alphas wirklich nicht unterbringen kann, ich kenne da einen ;-)...
Zum Thema, wie laut ich eigentlich höre...
Mir ist eben aufgefallen, dass ich mich mit meiner Freundin auf der Couch sitzend unterhalten habe und im Hintergrund etwas Musik lief.
Wenn das Sprechen gegen Musik anstrengend wird, ist es wohl eigentlich für Hintergrund Musik zu laut.
Wenn es einem aber erst dadurch auffällt, ist es meiner Erfahrung nach sehr verzerrungsarm.
Gute Wiedergabeketten verleiten zum Lauthören.
Und offengestanden, ich mag auch Live-Musik und es nervt mich immer, wenn ich mir davon eine CD besorge, die zu Hause schon ganz fickerisch auflege und mir umgehend frustriert die Füsse einschlafen.
Bei Live-artiger Lautstärke, erinnere ich mich z.B. gerne daran das Deborah Henson Conant auch eine sehr schöne Frau ist, dass es bei Om Bushmann normal ist erschreckt zusammen zuzucken, wenn die ihre Werkzeuge/Instrumente anschlagen und es auch normal ist, sofort zu hören, das Charly Antolini besessen ist, von dem was er tut.
Ich muss nicht laut hören, aber ich möchte es können, und gerade dann möchte ich keine Hifi-Anlage hören.

Gruß M.
THWO
Stammgast
#134 erstellt: 12. Jul 2009, 13:12
.
Vielleicht habe ich eine Lösung für das Auffräsen gefunden. Auf den vertieften Montagerand der Chassis könnte ich eine möglichst dünne und eigenstabile, genau passend angefertigte Scheibe legen, auf der dann eine zweite Scheibe geringeren Durchmessers (um den Fräser frei laufen zu lassen) mittig befestigt wird. Diese zweite Scheibe mit dem zentralen Bohrloch ist in ihrer Stärke so zu bemessen, daß sie nicht höher als die Oberfläche der Schallwand kommt. Damit habe ich die benötigte Führung für die Kreisführung der Oberfräse. Ich darf dann nur nicht tiefer fräsen als bis zur aufliegenden großen Scheibe.

Anschließend verbleibt der äußere Rand der großen Scheibe in der Öffnung und dient als Zwischenring / neue Auflage des Tieftöners. Als Folge sitzt der Tieftöner zwar nicht mehr ganz so tief in der Schallwand, doch hatte ich ihn für einen späteren (noch nicht angefertigten) Bespannrahmen ohnehin tiefer versenkt, er sitzt also nicht bündig, wie man aus den Bildern auch ersehen kann. Das wär´s doch.

Damit müßte ich zwar die Schablonenscheiben viermal bauen, doch wäre das wohl ein grundsätzlich gangbarer Weg. Sollte die dünne Passepartout-Scheibe (Sperrholz?) noch zu nachgiebig sein, kann ich sie ja auf ihrer Rückseite noch verstärken.

Nur wenn ich an die damit noch verbundene Arbeit denke, wird mir etwas schlecht...

Till
ct.hook
Stammgast
#135 erstellt: 12. Jul 2009, 13:47
THWO schrieb:


Nur wenn ich an die damit noch verbundene Arbeit denke, wird mir etwas schlecht...


Sorry, aber wobei wird Dir denn schlechter???...bei dem Gedanken an die damit verbundene Arbeit...oder bei dem Gedanken, wieviel Arbeit du in einen Neubau stecken müsstest????:L

Abplatzern und Rissen könntest Du eventuell mit einen Klebeband am Rand vorbeugen...so ähnlich wie man es bei Schnitten mit der Stichsäge in Furnier macht...solltest Du aber vorher mal an einem Teststück ausprobieren...nicht das Du spätestens beim Abziehen des Klebebandes den Lack ablöst.
focal_93
Inventar
#136 erstellt: 12. Jul 2009, 18:56
Hallo Till,

schon mal daran gedacht, dass Chassis abdrehen zu lassen?
Am Magneten einspannen und gaaaanz langsam, mit kleinstmöglichem Vorschub abdrehen.

( Geht aber nur, wenn das Chassis eine Gusskorb hat...)

Liebe Grüsse ( habe Dich nicht vergessen, bloß wenig Zeit zur Zeit )

Uwe


[Beitrag von focal_93 am 13. Jul 2009, 10:14 bearbeitet]
Montagskind
Ist häufiger hier
#137 erstellt: 13. Jul 2009, 08:12

2eyes schrieb:

Der Pseudo-Ripol wird von vornherein deutlich mehr Tiefbass erzeugen als die OB. Das lässt ihn automatisch weicher klingen, denn - wie Du schon sagst - sind Trockenheit und Präzision auch meiner Meinung nach Attribute eines eher dominierenden Oberbasses.


Hi 2eyes,

ich möchte da eine andere These in den Raum werfen.
Vielleicht muss der Pseudo-Ripol mehr Luft (=Masse) verschieben, damit kommt er zwar tiefer, aber die verhältnismäßig schwachen(?) Antriebe der Alphas verursachen dann einen Verlust an Impulsschnelle.
Schließlich verändert man die TSP.

Vgl.Literatur: Comparison of the Bass Performance of Passive Open Baffle, U Frame, and H Frame Speakers, By Martin J. King, 02/25/08

Da sind noch ein paar andere Dinge, die mich interessieren bzw. beunruhigen.
Die Gehäuseresonanz durch die Wegstrecke zwischen Membranvorderseite und Rückseite bei Dipol-Subwoofern lässt sich bei 15"-er fast nicht aus dem von mir angestrebten Bereich bis über 200Hz raushalten und ich möchte eigentlich ebenfalls auf jeglich passiven Bauteile verzichten.
Eigentlich wollte ich den H-Dipol zumindest soweit ausbilden, dass die Magnete aus seitlicher Sicht abgedeckt werden und evtl. durch ein Gitter oder Bespannstoff kaschiert werden können. Die benötigten Flügellängen erzeugen dann aber schon störende Gehäuseresonanzen.
Zwar sind die 24dB/oct der Weiche dafür ausreichend, aber ich bekomme die Symmetrie im Übernahmebereich nimmer hin.
Hat jemand Ideen?

In den mit bekannten Prinzipien werden selten Bässe mit Güten > 1 verwendet.
Meine NAD 3155 Vorstufe hat eine separate Bassanhebeung +6dB bei 35Hz, vielleicht würde es hier ein stinknormaler Subwoofer (evtl. Beta 15 A, 15er Fane LF, o.ä.) völlig ausreichen?
Hätten die stärkeren Antriebe nicht Vorteile in der Impulsschnelle?
Durch meine aktive Lösung und der deutlichen Leistungsreserve des NAD 2400 könnte ich auch auf die 12"-er Bässe von Mivoc zurückgreifen und deren mangelnde Membranfläche durch ihre Langhubigkeit kompensieren?

Wären kleinere Bässe mit gleicher maximaler Luftverschiebung nicht ihren größeren Kollgen sowieso überlegen, weil die Mebrangeschwindigkeiten höher sind und die Schallschnelle stärker angeregt wird?
Oder sind dann Kompressionseffekte in der Luft eher von Nachteil?
Fragen über Fragen... ich komme mir klein und schwach vor

Aber schon mal Danke, wenn mir jemand zu den Fragen etwas aus dem Ärmel beantworten könnte.

P.S. Dazu fällt mir ein, dass ich die kurzen Flügel hinter dem L8 bei Till mit Argwohn betrachte .
Könnte nicht hier der Effekt der höheren bewegten Masse durch das eingeschlossene (minimale) Luftpolster die Resonanzfrequenz gesenkt und letzenendes die höchsten übertragbaren Fequenzen beschnitten haben?

Ich selbst werde heute erstmal am rückseitigen Hochtöner weiter experimentieren und mal überlegen, ob ich mir was einfaches zum Messen besorge.

Gruß M.
2eyes
Inventar
#138 erstellt: 13. Jul 2009, 10:37

Montagskind schrieb:

2eyes schrieb:
Der Pseudo-Ripol wird von vornherein deutlich mehr Tiefbass erzeugen als die OB. Das lässt ihn automatisch weicher klingen, denn - wie Du schon sagst - sind Trockenheit und Präzision auch meiner Meinung nach Attribute eines eher dominierenden Oberbasses.
Hi 2eyes,

ich möchte da eine andere These in den Raum werfen.
Vielleicht muss der Pseudo-Ripol mehr Luft (=Masse) verschieben, damit kommt er zwar tiefer, aber die verhältnismäßig schwachen(?) Antriebe der Alphas verursachen dann einen Verlust an Impulsschnelle.
Schließlich verändert man die TSP.

Ich muss meine obige Aussage vielleicht dahin korrigieren, dass ich nicht "absolut" mehr Tiefbass (im Vergleich zur OB) meinte, sondern "relativ" mehr Tiefbass im Vergleich zum Oberbass.
Was meinst Du mit Impulsschnelle? Die Steilheit des Impulsanstiegs? Oder eine mögliche Verzögerung des Impulses durch Gruppenlaufzeit? Beides hat eigentlich mit einem starken oder schwachen Antrieb nix zu tun. Die für 200 Hz benötigten Beschleunigungen sind so gering, dass nur ultraschwere Membranen dabei in Schwierigkeiten kommen sollten.

Da sind noch ein paar andere Dinge, die mich interessieren bzw. beunruhigen.
Die Gehäuseresonanz durch die Wegstrecke zwischen Membranvorderseite und Rückseite bei Dipol-Subwoofern lässt sich bei 15"-er fast nicht aus dem von mir angestrebten Bereich bis über 200Hz raushalten ...

Mit einem H-oder U-Dipol sollten auch 400 Hz möglich sein. Ripol geht natürlich nicht.

... und ich möchte eigentlich ebenfalls auf jeglich passiven Bauteile verzichten.

Wenn stattdessen aktiv gearbeitet wird - warum nicht.

Eigentlich wollte ich den H-Dipol zumindest soweit ausbilden, dass die Magnete aus seitlicher Sicht abgedeckt werden und evtl. durch ein Gitter oder Bespannstoff kaschiert werden können. Die benötigten Flügellängen erzeugen dann aber schon störende Gehäuseresonanzen.
Zwar sind die 24dB/oct der Weiche dafür ausreichend, aber ich bekomme die Symmetrie im Übernahmebereich nimmer hin.
Hat jemand Ideen?

Wenn Du mal zeigen kannst, was da bei Dir eigentlich passiert, kann man auch Ideen haben.

In den mit bekannten Prinzipien werden selten Bässe mit Güten > 1 verwendet.

Das liegt wohl daran, dass konventionelle Gehäuse die Systemgüte vergrößern, während in Dipolen die Systemgüte sinkt (gegenüber der Treibergüte).

Durch meine aktive Lösung und der deutlichen Leistungsreserve des NAD 2400 könnte ich auch auf die 12"-er Bässe von Mivoc zurückgreifen und deren mangelnde Membranfläche durch ihre Langhubigkeit kompensieren?

Das ist immer eine mögliche Alternative.

Wären kleinere Bässe mit gleicher maximaler Luftverschiebung nicht ihren größeren Kollgen sowieso überlegen, weil die Mebrangeschwindigkeiten höher sind und die Schallschnelle stärker angeregt wird?

Da bauen Leute Hörner, um kleine Membranfläche auf große Mundfläche zu transformieren, und Du überlegst das Gegenteil ...?

Dazu fällt mir ein, dass ich die kurzen Flügel hinter dem L8 bei Till mit Argwohn betrachte .
Könnte nicht hier der Effekt der höheren bewegten Masse durch das eingeschlossene (minimale) Luftpolster die Resonanzfrequenz gesenkt und letzenendes die höchsten übertragbaren Fequenzen beschnitten haben?

Wenn Du diesen Effekt gemessen hast, zeig ihn hier vor. Bis dahin bleibt es beim "könnte".
THWO
Stammgast
#139 erstellt: 13. Jul 2009, 11:02
.

Hallo Montagskind,

interessante Gedanken, die Dich bewegen, und die weit über den Nachbau von lediglich ein paar Bausätzen hinausgehen.

Vielleicht sollten wir nicht RiPol und H-Frame in einen Topf werfen. Beim H-Frame arbeitet die Membran zwar ebenfalls mit Vorder- und Rückseiten in einen Schacht, doch ist Querschnitt / Austrittsfläche prinzipbedingt mindestens gleich der Membranfläche. Beim RiPol sind die Austrittsflächen erheblich kleiner und somit der Strahlungswiderstand größer. Damit sinkt die Resonanzfrequenz tendenziell stärker als beim H-Pol, sofern Du daraus nicht einen Riesenschacht (zur Doppel-TML?) machst. Mit dem Korrekturglied, das Herr Ridtahler zu jedem (passenden) Chassis einzeln dimensioniert, soll eine gewisse Impedanzkorrektur verbunden und der durch die Strahlungswiderstanderhöhung entstehende Pegelanstieg zw. 200 und 300 Hz ausgeglichen werden. Damit steht, wenn alles klappt, einer sauberen aktiven Abregelung eigentlich nichts mehr im Wege. Habe hierzu noch keine eigene Erfahrung, das wird sich demnächst jedoch ändern.

Das Thema "Trockenheit" des RiPols kann ich also selbst noch nicht abschließen bewerten. Ich gebe zu, dieser Punkt ist mir ebenfalls wichtig.

Zu den Flügelschen hinter dem L8 bleibt anzumerken, daß sie nur wenige Zentimeter tief sind, dazu als ungleiche, lang gezogene Dreiecke geformt sind (somit "Abriss" über ein breiteres Spektrum verteilt) und vor allem im Durchschnitt zwischen 8 und 15 cm vom Außenrand des L8 entfernt sitzen. Also da findet nicht einmal die Andeutung einer Kompression / Luftkissen statt. Der einzige Effekt ist aufgrund der geringen Verschiebung des akustischen Kurzschlusses eine im Nuancenbereich hörbare, aber hochwillkommene Verbesserung im Grundtonbereich.

Daraus evtl. Verluste im Hochtonbereich zu befürchten, wäre andernfalls zwar gedanklich folgerichtig, ist zum Glück jedoch unbegründet und ließ sich auch in der Praxis nicht verifizieren. Im Gegenteil, bei einem ausgiebigen "Verhör" mit Messungen mit Uwe (s. weiter oben) hatten wir bei manchen Stücken kaum etwas bis gar nichts vermißt oder nur gelegentlich den Wunsch nach einem Quentchen mehr Brillanz, - als wir noch gar nicht gemerkt hatten, daß die rückwärtigen Hochtonhörner in diesem Moment gar nicht mitliefen (erneut schäm).

Kleine Bässe mit großem Hub vs. große Membranen - eine lebendige Debatte. Klein ist sicher erheblich designfreudiger, doch bedeuten tiefe Töne (erst Recht bei gewissen Lautstärken ) nun einmal auch ein zu verschiebendes Luftvolumen. Je größer der Hub ausfallen muß, um dieses zu bewerkstelligen, desto größere "Strecken" also pro Zeiteinheit zu bewältigen sind, desto mehr Belastung ergeben sich für Membransteifheit (Gewicht!) und Antriebskraft, die das alles bewerkstelligen soll. Starke Magneten widerum sind schwieriger mit tiefer fs vereinbar. Gehäusetricks und Verstärkerleistung müssen kompensieren. Hier noch einen vor allem sauberen, trockenen Tiefbass hinzubekommen halte ich für ungleich schwieriger als bei einer großen Membran, die mit einem Bruchteil von Hub bei völliger Entspanntheit lässig Deinen Sessel an die Wand schiebt. OK, ich überteibe. Auf das Auto bezogen: Das aktuell moderne "Downsizing" von Motoren ist aus technischer Sicht höchst bewundernswert. Aus 1,4 Litern kommen jetzt PS-Leistungen, die vor noch nicht allzu langer Zeit doppelt so großen Motoren vorbehalten waren. Aber 160 Km/h in einem schreienden Kleinwagen sind nun einmal etwas Anderes. als die Landschaft ruhig in einer 8-Zylinder-Oberklasse an sich vorbeigleiten zu lassen. Ja, auch das ist ein unsachlicher Vergleich, ich weiß. Aber unser gesamtes Hobby ist schließlich emotional, oder nicht?

Ein aus eigener Erfahrung excellenter Kompromiß kann jedoch vergleichsweise große Membran in (zu) kleiner CB mit Kompensations-Kondensator sein. In Hobby HiFi gab es hierzu bereits ausführliche Anleitungen. Damit habe ich die bisher mit Abstand besten Erfahrungen gemacht. Die absolute Krönung war ein Mivoc AWX 184 in CB mit 70 Litern Kammervolumen plus Kondensatorpuffer. Bis heute das Trockenste, Dynamischste - was rede ich, das unglaublich süchtig machenste Erlebnis, das ich je mit einem Sub hatte. Ich habe noch nie und anschließend nicht wieder einen besseren Sub gehört. Unglaublich. Aber ich schweife ab...

Oder sagen wir es, wie es richtigerweise lauten müßte, um objektiv zu bleiben: Zumindest habe ich bisher noch kein vergleichsweise kleineres Langhubchassis gehört, das in welcher Gehäuseart auch immer an Dynamik und vor allem Präzision ein größerflächiges "Kürzerhubchassis" erreicht oder übertroffen hätte. Andererseits gibt es natürlich auch große Tieftöner, die per se grottenschlecht sind. Also letztlich immer auch die Frage, was man mit wem vergleicht. Aber Du verstehst sicher, was ich meine.

So eingeschränkt kann man es, glaube ich, stehen lassen, denn auch mein eigener Erfahungshorizont ist selbstverständlich endlich und meine Wertungen sind, yes, auch nur subjektiv.

Was wir hier übrigens noch gar nicht diskutiert haben und was häufig generell zu kurz kommt, ist der Einfluß von Raumgröße und Hörabstand. Je größer die Entfernung zu den Boxen, desto mehr Luft muß erst "zusammengestaucht" werden, bis einen der Schall erreicht. Es kann nicht nur die "wandernde Schallwelle" sein, die das Hörempfunden ausmacht. Es muß auch um eine Gesamtstauchung gehen, um Luftstrecke als (weichere oder härtere) Feder. Bei uns zum Beispiel stehen die Lautsprecher knapp vier Meter vom Hörplatz entfernt. Sagen wir, mindestens dreieinhalb. Ein Riesenunterschied zu der Situation eines Freundes, der in gerade einmal zwei Metern Abstand davor sitzen muß (darf?). Dort ergeben sich sehr direkte, dynamische, manchmal schon kopfhörer-ähnliche Ankoppelungseffekte, während er bei mir immer findet (bei fast identischen Lautsprechern), daß sich die gleichen Stücke tendenziell "weicher" anhören, vor allem im Baß. Neulich waren wir in einem großen Konzert (Strawinskis "Sacre du printemps" beinahe enttäuscht, wie sich die große Kesselpauke anhörte. Da saßen wir vielleicht 30-40 Meter entfernt - nicht vergleichbar mit einer Aufnahme des gleichen Stücks, bei der das Mikrophon wohl direkt darüber hing.

Sollten also die Alphas im RiPol weniger präzise erscheinen als die Ciares in OB, werde ich mir einfach vorstellen, das Geschehen spiele sich nur etwas weiter vorne ab...

So, muß jetzt mal etwas arbeiten,
Till
Montagskind
Ist häufiger hier
#140 erstellt: 13. Jul 2009, 20:11
Danke Rudolph, danke Till,

eben auf der Heimfahrt dachte ich über die Nachgiebigkeit der Luft nach.
Bei schneller "Verformung" der Luftmasse entstehen Verwirbelungen, die evtl. eher dazu führen könnten, dass das Medium Luft "zäher" wird.
Also interessant bei hohen Membranhüben und Membrangeschwindigkeiten.
Dazu noch anzumerken, dass beim Breitbänder die effektiv abstrahlende Fläche mit zunehmender Frequenz kleiner wird, und somit der gebaute Rand sich relativ gesehen immer weiter vom Schallereignis entfernt, muss ich zumindest die Mutmaßung, das die Flügelchen den L8 obenrum beschneiden könnten doch stark relativieren, wenn nicht ins Reich der Absurditäten vertreiben
Ich bitte um Nachsicht

Mit Impulsschnelle meinte ich tatsächlich die Anstiegszeit bei Sprung- oder Dirac-Anregung.
Hier stemmt sich die Luftsäule gegen die antreibende Kraft, als Trägheit der Masse.
Das Problem verstärkt sich je größer die nicht verdrängbare Luftsäule vor und hinter dem Chassis wird.
Hier wirken auch zwei verschiedene Dinge. Zum einen die Masse, und damit oft korrelierend der Strömungswiderstand.
Der letztgenannte könnte allerdings auch dazu führen, das die nachschiebende Luft (z.b. bei sehr langen Kanälen oder Schallführungen) teilweise stärker komprimiert wird und somit die Federkonstante erhöht (bei eigentlich allen anderen Gehäusekonzepten? s. Anhebung der Güten und Gehäuseresonanzen?)
Stammt daher die Gehäuseresonanz bei Bassdipolen mit Schallführung? Das System bildet doch ein Masse-Feder-Pedel aus?

Was die Flügel bei meinem Projekt angeht bin ich noch am Theoretisieren Das klappt doch schon mal.
Und meinen derzeiten Bretterhaufen werden ich hier nicht hosten *schäm*
Ich plane an jeder Seite ein etwa 80cm hohes und und gesamt 30cm tiefes H-Profil mit obig abschließendem Radius zu bauen.
Wenn die Resonanzen erst bei 400Hz auftreten sollten (irgendwo hatte ich noch eine Formel rumfliegen sehen), dann mache ich mir tatsächlich jetzt erst mal keinen Kopf um deren Unterdrückung... schon mal Danke für die Info.

Und irgendwo las ich auch etwas über den Vorteil geringere Membranhübe und damit verbunden geringerer Membrangeschwindigkeiten (Linkwitz? Überschwingen im Scheitelpunkt der Auslenkung?)

Und ich muss grinsen, ich dachte tatsächlich eine Zeit darüber nach, ob ich mir ein Jericho Horn oder das Viech zulegen sollte...

So, genug Demut gezeigt. Vielleicht neige ich manchmal zum Aktionismus, macht aber eigentlich nix, wie Till schon richtig meint, es ist ein emotionales Thema und das darf es auch bleiben.

Fast abschließend muss ich ebenfalls die Erfahrungen mit dem Raum teilen.
Es ist ein offenbar entscheidendes Kriterium, wo die Lautsprecher stehen, und wo ich sitze.
Die Empfehlungen auf diploplus jeweils 1/3 bis 1/4 von den Wänden lässt die Lautsprecher zu regelrechten musikalischen Lupen werden. Fast schon beängstigend cool
Allerdings darf ich die OBs auch locker bis 50cm an die Wand schieben, zum TV-Glotzen ist's 100 mal gut, beim Musik hören wird alles flächiger, etwas diffuser und weicher, aber nicht schrecklich.

So, und ich habe heute die Hochpass-Kondensatoren des rückseitigen (übrigens eine DT-101 mit diesem Filzring) auf 1µF (fg = ca.14KHz) verringert, das war auch gut so.
Allerdings kommt es mir immer noch irgendwie falsch vor, irgendwie weicher...weiß nicht, werde wohl weiter hören und vielleicht auch einfach mal unbefangene Gäste fragen. Falls mal jemand kommt... (Bier kaufen?!)

Ansonsten möchte ich mich wirklich für die Einbringungen bedanken und werde jetzt wohl ernstlich nach den 15er Alphas forschen.

Gruß M.


P.S. mein KFZ erzeugt aus 1Liter 68PS

Nachtrag:
Dank Martin J. King habe ich jetzt die Resonanz des H-Diplos auf 412Hz bestimmt.
Jetzt mal abgesehen davon, dass ich seine Wegberechnung nicht kapiere, möchte ich kurz erläutern, wie ich es gemacht habe und ggfs um Korrekturen bitten.

Interessant ist die 1/4 Wellenlänge der hoffentlich nicht auftretenden Resonanz. Diese 1/4 Wellenlänge sollte zwischen Membran Vorderseit und Rückseite unterschritten bleiben.
Mein "Gehäuse" wird 45cm breit und 29,6cm tief.
Ich habe zur Wegstreckenberechnung von Chassis zum Seitenwandende die Diagolale von gedachten Mittelpunkt genommen und mit Hilfe von Pythagoras 2 Diagonalen mit der Gehäusetief addiert und kam auf 83,5cm.
f_1/4=c/s => f_1/4=344m/s/0,83m=412Hz

Geht's so?

Schönen Abend noch.


[Beitrag von Montagskind am 13. Jul 2009, 20:43 bearbeitet]
2eyes
Inventar
#141 erstellt: 14. Jul 2009, 00:38
Junge, Junge, wir schreiben ja fast schon Romane in diesem thread. Viel zu viel, als dass man auf jeden Punkt eingehen könnte. Deshalb hier nur Anmerkungen zum letzten Thema:

Montagskind schrieb:
Dank Martin J. King habe ich jetzt die Resonanz des H-Diplos auf 412Hz bestimmt.
Jetzt mal abgesehen davon, dass ich seine Wegberechnung nicht kapiere, möchte ich kurz erläutern, wie ich es gemacht habe und ggfs um Korrekturen bitten.

Es hilft deutlich, wenn Du gut zwischen Interferenzen und Resonanzen unterscheidest. Beide führen zu Höhen und Senken im Frequenzverlauf, die Auswirkungen sind aber sehr unterschiedlich: Resonanzen sind Speichereffekte, die vom Ohr sehr gut als solche registriert werden. Interferenzen entstehen aufgrund von Weglängenunterschieden zwischen Schallquelle und Ohr - meistens hervorgerufen durch Reflektionen. Da Interferenzen von Schallwellen praktisch überall vorkommen - von großen menschenleeren Plätzen mal abgesehen - hat sich das Hirn angewöhnt, die dadurch hervorgerufenen Kammfiltereffekte im Frequenzgang weitgehend auszublenden.

Was Du gerade mit der Wegstreckenberechnung beschreibst, ist das Interferenzverhalten zwischen den Schallwellen von der Rückseite der Membran und denen der Vorderseite, das bei Vielfachen von lambda/2 abwechselnd zu Überhöhungen und Auslöschungen führt.

Resonanzverhalten tritt dagegen in einem H- oder U-Dipol auf, wenn der Schall am Ende der Schallführung vom 1-Pi (?)-Raum auf den 4-Pi-Raum trifft und es dort aufgrund der rapiden Änderung bzw. Fehlanpassung des Strahlungswiderstands zur Reflektion zurück in die Schallführung kommt. Entspricht die Länge der Schallführung 1/4 Wellenlänge, schaukeln sich ursprünglicher Schall und Reflektion zu einer Resonanz entsprechender Frequenz auf.

Das Dumme ist, dass die Schallführungslänge gleichzeitig die Kammfilterfrequenz(en) und die Resonanzfrequenz(en) bestimmt. Beide treten praktisch bei den selben Frequenzen auf. Das führt zur Verwirrung. Genau im folgenden Satz mixt Du beides zusammen:

Interessant ist die 1/4 Wellenlänge der hoffentlich nicht auftretenden Resonanz. Diese 1/4 Wellenlänge sollte (als Wegstrecke) zwischen Membran Vorderseite und Rückseite unterschritten bleiben.

Wie man die Resonanzfrequenz bestimmst, steht in dem von Dir zitierten MJK "Comparison of the Bass Performance of Passive Open Baffle, U Frame, and H Frame Speakers" auf Seite 3:
f1/4 = c / (4 x Leffective) mit
Leffective = (depth of H frame chamber) + 0.6 x reffective

Für Deine Wegstreckenberechnung
Mein "Gehäuse" wird 45cm breit und 29,6cm tief.
Ich habe zur Wegstreckenberechnung von Chassis zum Seitenwandende die Diagolale von gedachten Mittelpunkt genommen und mit Hilfe von Pythagoras 2 Diagonalen mit der Gehäusetief addiert und kam auf 83,5cm.
f_1/4=c/s => f_1/4=344m/s/0,83m=412Hz
ist dein geometrischer Ansatz zu einfach. Auch hier musst Du von Leffective ausgehen (in der die Breite des H frame ja bereits über reffective eingerechnet ist).

Geht's so?

Wie Du oben siehst: Fast, aber nicht ganz. Hat mich übrigens Jahre gekostet, diese Dinge in meinem Hirn säuberlich voneinander zu trennen. Wenn Du es aber kapiert hast, lernst Du, dass der ominöse Resonanzbuckel, den man angeblich bei der Messung eines H frames sieht, in Wirklichkeit ganz überwiegend ein Interferenzbuckel ist - das erste Dipolmaximum.


[Beitrag von 2eyes am 14. Jul 2009, 00:44 bearbeitet]
Montagskind
Ist häufiger hier
#142 erstellt: 14. Jul 2009, 19:40
Hallo Rudolph,

danke!
Wie ich schon schrieb, verstand ich Längenberechnung bei Martin J. King nicht, da ich r_effektiv in dem Zusammenhang keine Bedeutung zumessen konnte (Radius der effektiven Membranfläche???)
Auf Glatteis geführt hat mich dann vollens seine Formulierung "The depth was selected to push the first quarter wavelength resonance above the desired crossover frequency of approximately 200 Hz".
Reflexionen an Mediumsübergängen kenne ich aus verschiedenen Bereichen der Technik, tatsächlich verstand ich ihn hier aber grundlegend falsch.
Also, ehe ich mich hier total zum Affen mache, muss ich wohl noch etwas lesen und vielleicht auch mal einfach wieder was ausprobieren.
Ist ja doch nur ein Hobby, nur schade, wenn man dank Unkenntnis eine Menge Geld in den Sand setzt... und irgendwie interessiert es mich halt doch

Gruß M.
2eyes
Inventar
#143 erstellt: 15. Jul 2009, 10:41

Montagskind schrieb:
... da ich r_effektiv in dem Zusammenhang keine Bedeutung zumessen konnte

Du hast recht. Dazu hat MJK in dem Zusammenhang keine Erläuterung geliefert. Er setzt voraus, dass sich die Leute schon etwas mit seinen TMLs beschäftigt haben. Ein Fehler!

Radius der effektiven Membranfläche???

Nein. Irgendwo hat MJK das in einem amerikanischen Forum klargestellt: r_effektiv ist der Radius eines Kreises mit dem gleichen Flächeninhalt wie die Austrittsfläche des H-frame. Wie groß die Membran im H-frame ist, ist relativ unerheblich. Voraussetzung ist aber, dass die Austrittsfläche nicht allzu krass vom Quadrat abweicht.

Auf Glatteis geführt hat mich dann vollens seine Formulierung "The depth was selected to push the first quarter wavelength resonance above the desired crossover frequency of approximately 200 Hz".

Die Aussage ist aber korrekt, oder ?
Montagskind
Ist häufiger hier
#144 erstellt: 15. Jul 2009, 19:13

2eyes schrieb:
Die Aussage ist aber korrekt, oder ?



Ahhh, Frequenz-Vielfache von Lambda/2... Logisch, Lambda ist ja die Wellenlänge.

Nach dem neuen Rechenansatz komme ich zu einer Resonanzfrequenz von 284Hz, bei folgenden Verständnis und Vereinfachungen.
Die Tiefe des Rahmens beträgt 0,5 der absolute Tiefe, also bloß eine Seite (ca. 15cm).
Es wird vereinfachend angenommen, das es sich für jedes der 4 Chassis um einen quadratischen H-Frame mit 45cm Kantenlänge handelt (r_effective=25,4cm), was ja warscheinlich falsch ist (weiß noch nicht, wie ich es abschließend baue).
Womöglich ist der Frame nach oben hin komplett offen und auch nicht so hoch gezogen, da ich nicht das Abstrahlverhalten des L8 so stark beeinflussen will.
Wenn ich richtig vermute, steigt durch genannte Einschränkungen die Resonanzfrequenz.
Naja, 200Hz Trennfrequenz mit 24dB/oct bleibt dennoch machbar.


Übrigens! Till sei dank.
Open Air Lautsprecher hat einen Bestand an Alpha 15er!
Die sind in 2 Werktagen verfügbar!

Mich würde jetzt auch mal interessieren, ob er eine Lösung für den Einbau in die lackierte Schallwand gefunden hat.


Viele Grüße
M.
2eyes
Inventar
#145 erstellt: 16. Jul 2009, 18:37

Montagskind schrieb:

Nach dem neuen Rechenansatz komme ich zu einer Resonanzfrequenz von 284Hz, bei folgenden Verständnis und Vereinfachungen.
Die Tiefe des Rahmens beträgt 0,5 der absolute Tiefe, also bloß eine Seite (ca. 15cm).

Genau. Und wenn die "Resonanz"frequenz höher werden soll, muss die Rahmentiefe sinken. Allerdings sinkt dabei auch der Tiefbass.

Es wird vereinfachend angenommen, das es sich für jedes der 4 Chassis um einen quadratischen H-Frame mit 45cm Kantenlänge handelt (r_effective=25,4cm), was ja warscheinlich falsch ist (weiß noch nicht, wie ich es abschließend baue).

Ich stelle mir die effektive Verlängerung wie die Krone auf einem Pils vor: Die ist auf einem Reagenzglas niedriger als auf einer Pilstulpe. Das bleibt auch so, wenn ich 10 Reagenzgläser in Reihe aufstelle und sie dabei die Öffnungsfläche der Tulpe erreichen. Wenn ich allerdings die Reagenzgläser zum Bündel zusammenfasse ...

Womöglich ist der Frame nach oben hin komplett offen und auch nicht so hoch gezogen, da ich nicht das Abstrahlverhalten des L8 so stark beeinflussen will.

Böse Fallen. Sobald eine Seite des H- oder U- Frames wegfällt, bricht auch die Wirkung ziemlich zusammen.
Und was den L8 angeht: Ich musste feststellen, dass eine kurze waagerechte Fläche unter einem Mitteltöner nicht schädlicher wirkt als die Reflektion am Fußboden.
Siehe hier ab reply #14.
Montagskind
Ist häufiger hier
#146 erstellt: 17. Jul 2009, 22:11
Hallo Rudolph,

vielen Dank, die Infos sind wichtig und haben mein Gedanken-Konzept umgeworfen.
Ich brauch noch etwas Zeit, dann würde ich gerne noch ein oder zwei Fragen stellen? Passt das?

Gruß M.
Montagskind
Ist häufiger hier
#147 erstellt: 21. Jul 2009, 13:40
Ein paar Gedanken zur Praxis...

Also, vieles hat sich geklärt, vielleicht bin ich auch zu pingelig.
Das Problem im Bereich des Übergang von Subwoofer zu Breitbänder mag vielleicht an der Einbauhöhe von 89cm liegen.
Laut xlbaffle.xls bildet sich dann ein Frequenz-Loch im Bereich 200Hz bis 400Hz aus.
Das könnte ich mit den leichteren und auch stereo betrieben Eminence Alpha 15 vielleicht überbrücken. Oder die Breitbänder tiefer setzen. Das erste Frequenz-Loch lässt sich dann weiter nach unterschieben...
Allerdings, da die Störung eine Interferenz-Erscheinung durch Reflexion am Boden ist, kann ich da auch einiges über die Sitzposition beeinflussen (Los! Ohren nach unten ).

Bei einigen hin und her überlegen kam noch ein ganz anderer Aspekt zum tragen.
Ich empfand das Hören am tollsten, bei einem Abstand zur Rückwand von 1,50m oder mehr und einem Abstand der Lautsprecher zu einander von 2m oder weniger.
Meine Freundin empfand die doch recht großen Lautsprecher am schönsten 50cm vor der Wand und 4m von einander entfernt.
...da ist keine Korrelation möglich...
Also müssen die Lautsprecher moblil bleiben.
Da momentan die 15"er noch fehlen, lassen sich die Press-Spanwände recht einfach auf den Filzgleitern verschieben.
Aber die kommen bald und dann dürften die Lautsprecher nicht nur groß, sondern auch schwer werden.

Aspekt 1 und 2 führten zu dem Gedanken, die ganze Sache anders aufzuziehen.
2-geteilt, klassisch als Subwoofer-Satelliten System.
Die Komponenten bleiben leichter und der Breitbänder wäre flexibel und möglicherweise auch tiefer zu positionieren.
Allerdings jeweils 2 große Lautsprecher nebeneinander ist ebenfalls inaktzeptabel.
Vielleicht baue ich soetwas wie MJK mit dem kleinen Jordan und dem 18er im H-Frame.
Die Aussage von Rudolph, dass sich die Reflexion am Deckel des H-Frames nicht schädlicher auswirkt, als die Reflexion am Boden, macht mir Mut, wenn die die Sache in xlbaffle.xls nachsimuliere.
Allerdings habe ich kleine Problem mit dem Excel-Sheet.
Blatt 2 bis Blatt 15 bleiben in meinem OpenOffice3.0 inaktiv, ich kann da nichts erkennen.
Daher weiß ich auch nicht, was das Dokument wirklich leisten kann, z.B. betreffs Hörabstand und Hörhöhe.
Vielleicht kann ich es mal irgendwo in einem M$ Office öffnen.

Soweit von der Bastel- und Testfront.

Gruß M.


P.S. Ich habe nun mal ein paar Inak-CD mit akustischen und gut aufgenommenen Instrumenten gehört.
Auch wenn ich pingelig bin, meine Lautsprecher an einem Grundtonmangel leiden und vielleicht etwas überpräsent sind... das ist schon abgefahren geil, was da rauskommt *hehe*
Dennoch würde ich inzwischen tatsächlich gerne mal einen Omnes L8 ohne 'spec' darin hören, ob der Höhenverlust wirklich ein Problem ist.
THWO
Stammgast
#148 erstellt: 21. Jul 2009, 13:52
.


Also müssen die Lautsprecher moblil bleiben.


... oder die Freundin

Till
Montagskind
Ist häufiger hier
#149 erstellt: 22. Jul 2009, 12:00

THWO schrieb:
.


Also müssen die Lautsprecher moblil bleiben.


... oder die Freundin

Till



Nicht wenn sie die zum Anregen benötigten 150 Qubikmeter Luft in ihrem Wohnzimmer hat *fg*
Montagskind
Ist häufiger hier
#150 erstellt: 23. Jul 2009, 09:01
Neues von der Bastelfront.

Drei Dinge oder vielleicht doch nur eines?
Wie bereits geschrieben besteht meine OB momentan noch aus einer simplen 19mm Sperrholzplatte, mit etwa 25cm hohen seitlichen Quersteben am Fußende, damit die Wand stehen bleibt.

Ich hatte mich ja schon mal kritisch zu Till's Maßnahme der rückwärtigen Seitenteile hinter dem L8 geäußert und auch den Einwand auch schon wieder zurück gezogen.

Nun, ich schrieb auch davon, dass meine L8 ebenfalls etwas schwierig im Übernahme-Bereich um die 200Hz seien und das sie vielleicht etwas überpräsent sind.
Und ich schrieb auch schon mal von einem Lautstärkeproblem, so dass die virtuelle Bühne irgendwann zusammenbricht.

Jetzt habe ich zwei 1,40m lange Leisten (25x50mm) hochkant auf die rückseitigen Außenkanten geschraubt, um die Schallwände zu stabilisieren, denn da sollen ja schließlich noch die zwei 15"er rein!

Verschiedene Dinge passierten.
Till's beschriebene Zunahme im Grundtonbereich, dafür (zumindest subjektiv) eine Zurücknahme der Tendenz zur Überpräsenz und insgesamt eine höhere Pegelfestigkeit traten ein.

Ich muss daraus schießen: Das Gehäuse (Brett) klingt auch.
Das ganze sieht mir aus wie Dopplerverzerrungen oder kann man hier sagen IM-Verzerrungen?
Schlussendlich heißt das, dass ich die OB so konstruieren muss, dass Subwoofer und Breitbänder mechanisch möglichst entkoppelt arbeiten und das "Gehäuse" des Breitbänders eine möglichst hohe innere Dämpfung besitzt.

Somit ist Till's konstruktiver Aufwand nicht nur optisch wertvoll, sondern man darf wohl davon ausgehen, dass es ganz entscheidend auf den Klang einwirkt.


Gruß M.
Montagskind
Ist häufiger hier
#151 erstellt: 26. Jul 2009, 13:18
Prototyp steht.
Die 4 Alpha 15 mussten auch brav einspielen, um richtig Klang zu entwickeln und ich bin mit dem momentanen Ergebnis auch meist zufrieden.
Bei kurzen Hörabstand und weit entfernt von den Wänden geht bei entsprechender Aufnahme richtig die Post ab.
Selbst meine nicht von Hifiwahn infizierte Freundin war erschüttert, wie gravierend unterschiedlich die Aufnahmequalität von CDs sein kann... und fragte mich konstaniert, ob ein solcher Lautsprecher, der nur bestimmte Aufnahmen "abspielen kann" nicht eine Fehlkonstruktion ist...
Interessante Frage...

Dennoch bleibt ein Problem. Der Übergangsbereich von den Tieftönern zum Breitbänder ist nicht optimal.
Interessanterweise konnte ich mit 180° Phasendrehung teilweise den harmonischeren Übergang schaffen.

Momentan habe ich als Trennfrequenz 250Hz und 180° Phasendrehung gewählt.
Ich werde noch mal etwas testen und versuchen das Problem "messtechnisch" zu erfassen.
Die Messungen bei Till's (ungefiltertem?) L8 zeigen ja auch tatsächlich einen Pegelabfall schon ab 250Hz, ergänzend mit meiner Simulation mit xlbaffle.xls könnte das die Erklärung sein, warum ich das Loch bei 200Hz nicht gestopft bekomme.

Was Tiefbass der offenen Schallwand ohne Flügel und ohne H-Frame angeht. Hm... Ich habe die Bässe mit bandbegrenztem Rauschen von 16-32Hz eingespielt, i.a. Mono und phasenverkehrt nebeneinander stehend, damit nicht allzuviel Schalldruck erzeugt wird.
Das was da rauskam war schon körperhaft spürbar, den Phasenschalter betätigt, begannen alle Möbel mit zu "musizieren", ich habe heute noch leichte Ohrenschmerzen :cut.

Bei "Hector Zazou, Chanson de la mere froide" befindet sich ein Song, dessen Tiefbass ich offenbar noch nie zuvor gehört hatte, zumindest nicht so.
Ich dachte es dreht mir den Magen um. Unauffällig, fast dezent erzeugten die Lautsprecher plötzlich Töne(?), die mich mehr an ein Erdbeben, als an Musik erinnerten.

Wenn ich dass mal messen kann, werde ich gerne dazu mehr schreiben.


Gruß M.
Suche:
Gehe zu Seite: |vorherige| Erste 2 3 Letzte |nächste|
Das könnte Dich auch interessieren:
Omnes L8
basswumme am 02.05.2006  –  Letzte Antwort am 01.02.2007  –  82 Beiträge
Offene Schallwand mit L8 von Omnes Audio
Tomderbär am 09.10.2005  –  Letzte Antwort am 22.10.2005  –  22 Beiträge
Offene Schallwand mit Omnes Audio L8 und 2x Ciare P387
THWO am 19.06.2011  –  Letzte Antwort am 27.01.2012  –  10 Beiträge
Omnes BB 3.AL in offener Schallwand
kokamola am 07.04.2011  –  Letzte Antwort am 07.04.2011  –  9 Beiträge
Omnes Audio L8
Giustolisi am 14.11.2007  –  Letzte Antwort am 16.11.2007  –  7 Beiträge
Omnes Audio L8 Fullrange
Giustolisi am 24.12.2010  –  Letzte Antwort am 25.12.2010  –  11 Beiträge
KU bestimmen (Omnes L8)
PPM am 08.03.2006  –  Letzte Antwort am 26.04.2007  –  8 Beiträge
L8 Projekt
Giustolisi am 18.12.2007  –  Letzte Antwort am 23.12.2007  –  25 Beiträge
Omnes L8 in einer Transmissionline?
Freaky79 am 20.04.2007  –  Letzte Antwort am 19.05.2007  –  14 Beiträge
Fe126e in offener Schallwand?
tupaki am 14.05.2006  –  Letzte Antwort am 15.05.2006  –  3 Beiträge

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.669 ( Heute: 1 )
  • Neuestes MitgliedPodcast_
  • Gesamtzahl an Themen1.550.901
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.533.492

Hersteller in diesem Thread Widget schließen