Schwierigkeitsgrad Elip1 bzw. SB 18

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maverick757
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Jan 2011, 02:56
Hallo HiFi Freunde,

Ich bin gerade dabei mir meine erste HiFi Anlage zusammenzustellen. Als Receiver wird es entweder ein Sherwood RX-772 oder ein Yamaha RX-397. Als Zuspieler werde ich den PC per Cinch-Miniklinke nutzen und einen Denon DCD 1490 (gebraucht).
Bei den Boxen zerschlage ich mir nun schon seit Tagen den Kopf...
Habe im Kaufberatungsbereich die genannten Selbstbau-Lautsprecher (Elip 1 und SB 18) empfohlen bekommen.
Diese Lautsprecher liegen auch so gerade noch im versanchlagten Budget.

Nun meine Frage an euch Selbstbau-Profis:
Wie lange dauert es für einen Laien ca. ein Paar der Lautsprecher zusammen zubauen und wie schwierig wird es ungefähr? Weiterhin würde mich interessieren welches Werkzeug ich dafür benötige und ob ich die Holzteile nach dem leimen mit Schraubzwingen stabilisieren muss.
Mein Vater (Parkettleger, arbeitet also mit Holz, auch Zuschnitt usw) würde mir beim Bau zur Seite stehen. Die Weiche würde ich selbst löten (Die Teile scheinen ja recht groß zu sein, nicht so klein wie wenn ich auf Lochraster löte und ein Schaltplan liegt ja auch bei).
Gibt es irgendwo eine Doku zu Aufbau einer der o.g. Lautsprecher? Ich weiß nicht, ob mir eine simple Skizze der fertigen Box mit den Maßangaben reicht, denn ich wüsste z.B. nicht, wann ich die Löcher für die Chassis (Fräsen oder Sägen?!) machen müsste und wann ich die Chassis einbauen muss. Fragen über Fragen...
Denkt ihr wir bekommen das hin, oder sollte ich für meine erste HiFi Anlage erst zu fertigen LS greifen und erstmal die 10 Öre und Co. bauen bevor ich mich an die Elip 1 oder SB 18 wage?

Vielen Dank und Grüße,
maverick757


[Beitrag von maverick757 am 07. Jan 2011, 02:57 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#2 erstellt: 07. Jan 2011, 12:59
hy maverick,
wenn beide LS im budget liegen gebe ich einen ganz klaren tip zur sb 18 ab: klanglich höherwertiger (und in einem späteren step sogar zur ssb240 erweiterbar)
da beide bausätze von udo entwickelt worden sind, würde ich direkt bei ihm ordern - auch wegen des support falls es mal wo hakt oder unvorhergesehene fragen auftauchen (was normalerweise nicht der fall ist ).
eine doku über gehäusebau gibts bei udo ebenfalls: unter der rubrik werkstattpraxis (bei den untermenüs auf der rechten seite weiter durchklicken)

die dauer des LS-baus hängt natürlich ganz entscheidend von zwei dingen ab:
- deine handwerkliche fähigkeiten (pluspunkt: dein vater)
- dem ehrgeiz, ein bestimmtes optisches ergebnis erreichen zu wollen.
du kannst also bei einen gehäuse der o.g. LS binnen einer stunde fertig sein - oder zwei wochen (oder noch länger) benötigen. ich hatte meine beiden duettas z.b. binnen einer woche/~40std betriebsfertig (=incl. weiche und lack).

dein vater hat eine stichsäge? gut, dann hast du schon mal die minimalstausrüstung.
dein vater hätte sogar ne oberfräse? das wäre sehr gut, damit kannst du die chassis einfräsen
schraubzwingen sind vorteilhaft, jedoch nicht zwingend erforderlich.
lötkolben zum verlöten der weichenbauteile wirst du ebenfalls benötigen.

falls du keine lötpraxis hast, übe vorher an einigen stücken draht etc. (messing oder kupfer). es heisst, das löten kann kann, welcher es schafft, das heisse ende des lötkolbens vom kalten ende zu unterscheiden
wichtig ist das saubere verbinden der bauteile (übergang muss glänzen), sonst hast ne kalte lötstelle und damit kontaktprobleme das verbinden der weichenbauteile ginge zur not auch mittels lüsterklemmen, ist meiner meinung jedoch wegen möglicher kontaktprobleme nicht wirklich empfehlenswert und daher nur im notfall anzuwenden.


tso, das wars fürs erste. falls fragen auftauchen: einfach hier im forum stellen, bzw. vorher die suchfunktion benutzen

ps: du denkst an einen bebilderten baubericht?
maverick757
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 07. Jan 2011, 15:52
Erstmal Danke für deine Antwort.
War gestern auch schon länger auf Udo's Seite (Die ist echt interessant und vollgestopft mit nützlichen Informationen
Wenn ich die Sb 18 baue werde ich das ganze sicherlich in Bildern dokumentieren. Werkzeug hat mein Vater zu genüge, aber ich glaube eine Fräse ist nicht darunter. Allerdings so ein Bohreraufsatz zum Öffnungen bohren (Mir ist entfallen wie das Ding heißt, bin eher Techniker und kein Handwerker).
Das Löten wird an sich kein Problem, die Bauteile sind meist ja auch nicht so teuer, wenn also was defekt geht ist das ja nicht weiter schlimm. Aber ich denke, dass ich die Weiche gut zusammenkriege (Habe schon öfters auf Lochraster gelötet, z.B. einen PIC Programmierer oder ähnliches.)

Viele Grüße,
maverick757
herr_der_ringe
Inventar
#4 erstellt: 07. Jan 2011, 16:29
naja, ob eine lochsäge zum versenken des tmt ausreicht?

schau nach, ob dein vater eine oberfräse hat, sorgt für eine professionelles ergebnis und erleichtert so manche arbeit ungemein
falls er keine hat: frag ihn doch, ob er sich eine zulegen (alternativ: sich finanziell beteiligt) möchte
ein thread um günstige OFs, die sufu und das netz spucken noch mehr aus
joero
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 07. Jan 2011, 18:20
Bei Udo gibt es einen Artikel, wo er zeigt, wie es auch ohne Oberfräse geht. Ist aber Geschmackssache
baerchen.aus.hl
Inventar
#6 erstellt: 09. Jan 2011, 16:52
Hallo,

die SB 18 ist imho sehr einfach zu bauen. Um aus 6 Brettern eine Kiste zusammenzuleimen, bedarf es wirklich keinen Meisterbrief im Schreinerhandwerk.

Auch die Löcher für die Chassies sind kein Problem.... die muss man noch nicht mal unbedingt einlassen (macht z.B. der sehr teure High End Hersteller Dynaudio mit seinen TMTs auch nicht).

Also pack den Stier bei den Hörnern. Auch wenn das Erstlingswerk evtl nicht gleich einen Schönheitspreis gewinnt es kommt doch in erster Linie auf den Klang an. Und wir alle haben irgendwann auch mal ganz klein angefangen....

Gruß
Bärchen
maverick757
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 28. Apr 2012, 02:18
Wow, ist es wirklich schon ein Jahr her, seit ich mich zum Bau entschlossen habe?

In der Zeit ist aber auch noch viel passiert, ich habe z.B. das Abitur bestanden und erste Berufserfahrungen im Ausland gesammelt. Aus diesem Grund hat die Realisierung des Projekt's Selbstbaulautsprecher etwas gedauert.

Aber was soll ich sagen, ich habe es durchgezogen und geschafft, nachdem ich endlich Zeit dafür gefunden habe
Einen detaillierten Baubericht habe ich leider nicht mehr gemacht, aber zu den SB18 gibt es ja auch schon mehr als genug Berichte.
Bilder der fertigen Lautsprecher möchte ich euch aber trotzdem nicht vorenthalten

Ich persönlich bin mit meinem Werk optisch recht gut zufrieden (klar könnte es besser sein, aber für das Erste Paar LS ist das echt gut) und klanglich sind die super!
Betreibe die SB18 jetzt mit einem Sherwood RX-772 Stereo Receiver und dem zugehörigen CD-772 CD Player. Bald folgt noch ein Plattenspieler, aber dann ist erstmal Schluss :p

Ein paar Details noch zu den Lautsprechern:
Die Chassis habe ich doch eingelassen (mit einer Bosch Oberfräse, was man alles so in der Garage findet ). Das ganze habe ich jedoch OHNE Fräszirkel gemacht (habe aber einen bestellt). Warum die trotzdem so Rund geworden sind: Durch einen kleinen "Trick". Ich habe ein altes Brett genommen (das nicht Bestandteil der Box ist) und die Ausschnitte für die Chassis aufgezeichnet. Diese habe ich dann mit einer Stichsäge ausgesägt. Dieses Brett habe ich dann passgenau auf das Front Brett der Box geschaubt (Mit Schraubzwingen hats leider nicht funktioniert) und dann mit der Oberfräse losgefräst (Man muss bei der Frästiefe dann natürlich die dicke des "Schablonen-Bretts" addieren. Ich selbst war erstaunt, wie genau das ganze danach aussah. Da der Durchmesser der Vertiefung an manchen Stellen etwas zu gering war/nicht perfekt kreisrund war, habe ich die letzten Unebenheiten mit einem Dremel ausgeglichen (Bzw. so lange gedremelt, bis die Chassis passten).
Der einzige Nachteil bei dieser Methode ist, dass vom Schrauben kleine Löcher in der Front bleiben, die ich allerdings nachher mit Heißwachs für Parkettböden verschlossen habe. Gleiches gilt für sämtliche Schäden, die vom sägen im Holz waren (kleinere Splitter an den Schnittkanten). Wenn man genau hinsieht, kann man die Stellen, die mit Wachs behandelt wurden erkennen.

Zum Lack:
Die fertigen Boxen habe ich zwei Mal mit klaren Parkettlack (Hersteller und Sorte muss ich erst meinen Vater fragen) und einem Lackierpinsel lackiert. Anschließend wurde einmal mit feiner Körnung geschliffen und dann folgte eine letzte Schicht Sprühlack (klar) aus der Sprühdose vom Baumarkt. Einfach und billig, keinerlei Probleme mit Unebenheiten oder "Nasen". Schwarz oder Weiß in Hochglanz hätte mir zwar besser gefallen, aber so gehts auch (Passt sogar genau zum Schrank auf dem die stehen )

Zu den Frequenzweichen: Da ich die "einfach alles auf einen Haufen löten" Methode nicht sehr schön und übersichtlich fand, habe ich mit EAGLE ein Layout auf einer kleinen Platine erstellt und dann 2 Platinen von einer Privatperson fräsen lassen. Diese habe ich dann mit den Bauteilen bestückt und für die Kabel praktische Klemmen eingelötet. Falls also was an der Weiche verändert werden muss, kann ich sie einfach ausschrauben.

Nun aber endlich die Bilder meines fertigen Werks:
SB18 ADW
SB18 ADW
SB18 ADW

Viele Grüße
maverick757
Black-Devil
Gesperrt
#8 erstellt: 28. Apr 2012, 09:48
Glückwunsch, nicht nur zu den Lautsprechern!

Fürs versenken hättest du dir den Fräszirkel auch selbst bauen können, gerade mit Parkett geht das sehr gut. Dann wären die Chassis wirklich perfekt versenkt.
Aber fürs erste mal passt das schon und wenn dir der Klang gefällt ist alles in Butter!
maverick757
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 28. Apr 2012, 11:07
Da hast du natürlich recht

Mal eine andere Frage: Was macht ihr, wenn die einzelnen Bretter nach dem Leimen nicht ganz bündig schließen, weil sie sich ein bisschen verzogen haben oder kleine minimale Spalte zurückbleiben? Ich habe das ganze mit Heißwachs verschlossen, aber da gibt es sicherlich andere Möglichkeiten.
Black-Devil
Gesperrt
#10 erstellt: 28. Apr 2012, 11:31
Bei krummen Brettern sollte man schon Schraubzwingen benutzen. Sollte dennoch irgendwo ein Spalt frei sein, kann man, je nach späterem Finish, so gut wie alles nehmen, das abdichtet. Leim mit Sägemehl vermischt gibt einen guten und günsitgen Spachtel für solche Zwecke!
MBU
Inventar
#11 erstellt: 30. Apr 2012, 01:59
Hi maverick,

mit Baumarktzuschnitten kann man ganz gut leben, wenn man die Gehäusebauweise darauf anpasst. In folgender Seite etwas runterscrollen: guckst du ...

Der Trick dabei ist:

- Seiten ca 1-2 mm höher und tiefer als im Bauplan angegeben zuschneiden lassen
- Deckel und Boden 1-2 mm tiefer zuschneiden lassen
- Front 1-2 mm breiter und höher zuschneiden lassen
- Die Rückwand etwas "einrücken", so daß die Seiten und Deckel sowie Boden überstehen
- Verleimen wie auf meiner Website gezeigt (entgegen der Anleitung nehme ich heute Fugenleim)
- zum Schluss in 5 Minuten allseitig Bündig fräsen und alles passt

Ein Gehäuse aus Baumarktzuschnitten kann dann z.B. so aussehen:



Suche:
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