Frequenzweichentipp gesucht

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*christoph81*
Neuling
#1 erstellt: 18. Sep 2011, 18:39
Hallo,

ich habe vor einigen Jahren einen Lautsprecherbausatz von Intertechnik gekauft (MS3 Monitor II) und diese dann mit einem zusätzlichen Paar Tieftöner Seas WT171 zu einem Standlautsprecher umgebaut. Der Hochtöner KT26F (H519) spielt zwischen den beiden Tiefmitteltönern, welche jeweils in einem eigenen etwa 14l großen Bassreflexgehäuse arbeiten.

Nun probiere ich schon seit einiger Zeit mit diversen Frequenzweichen herum und bin mit dem Ergebnis nicht wirklich zufrieden. Es würde mich freuen, hier ein paar Tipps zur Optimierung zu erhalten.

Die Lautsprecher spielen in einem etwa 30m² großen Raum und ich sitze meist etwa 2,5-3,5m von den Boxen entfernt. Momentan sind beide Tieftöner parallel vor einer einzelnen Spule von 0,33mH geschaltet. Der Hochtöner läuft hinter einem 12dB Filter mit 5,6µF (seriell) und 0,39mH (parallel), zur Pegelabsenkung habe ich einen 2,2 Ohm Widerstand seriell und einen 10 Ohm Widerstand parallel verwendet.

Insgesamt klingen die Lautsprecher zwar sehr detailliert, aber das Klangbild ist mir zu hell. Ich bin nun kein absoluter Lautsprecherexperte, würde aber vermuten, dass die oberen Mitten zu laut sind. Ich habe probehalber die Hochtöner verpolt angeschlossen - dann ist das Klangbild zwar nicht mehr so hell, aber Stimmen sind nicht mehr so gut zu verstehen und die Auflösung leidet doch sehr.

Habt Ihr eine Idee, wie ich die Frequenzweiche aufbauen kann? Ich mag prinzipiell gut auflösende Lautsprecher, hätte aber gerne ein ausgewogeneres Klangbild.

Viele Grüße,
Christoph
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#2 erstellt: 18. Sep 2011, 18:56
Hallo Christoph,
bau in deine Boxen wieder die originale Weiche von Intertechnik ein und setz den zweiten Bass hinter eine 8,2 mH-Spule. So bekommst du etwas mehr Bassfülle und hast nicht mehr die furchtbare Fehlabstimmung mit der 0,33 mH-Spule. Der Wert stammt wohl von einem der berühmten Weichenrechner, die weniger taugen, als sie Platz im Internet verbrauchen.

Gruß Udo
ton-feile
Inventar
#3 erstellt: 18. Sep 2011, 19:05
Hallo Christoph,

Die Originalschaltung lässt sich näherungsweise adaptieren.
Das wird in jedem Fall besser funktionieren, als einfach so herum zu probieren.

Im Tieftonzweig müsstest Du die Induktivitäten halbieren und die Kapazitäten verdoppeln.

Der Hochtöner braucht einen anderen Spannungsteiler zur Pegelanpassung, denn er muss 6dB lauter werden.

Hast Du die Originalschaltung?
Aus den Bauteilwerten auf der Intertechnik-Seite lässt sich die Topologie der Schaltung nicht ableiten.

Gruß
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 18. Sep 2011, 19:07 bearbeitet]
*christoph81*
Neuling
#4 erstellt: 18. Sep 2011, 19:17
Hallo Rainer, Udo,

vielen Dank für Eure schnellen Antworten. Die Original-Schaltung habe ich noch (Google sei Dank). Vor dem Hochtöner sind 4,7 Ohm in Reihe und 5,6 Ohm parallel geschaltet.

Worin liegt etwa der Unterschied zwischen beiden Vorschlägen? Die Lautsprecher hängen an einem recht kräftigen Verstärker (NAD 317), da kommt es auf den Wirkungsgrad nicht so sehr an.

Grüße,
Christoph
ton-feile
Inventar
#5 erstellt: 18. Sep 2011, 20:25
Hallo Christoph,

Du hast aus meiner Sicht zwei Möglichkeiten.
Entweder Du machst es so, wie Udo vorgeschlagen hat.
Dann hast Du einen 2,5 Wege Lautsprecher.

Die zweite Möglichkeit sind 2 Wege in Pseudo D'Appolito.
Dabei werden die beiden WT171 parallel geschaltet.

Im Tieftonzweig halbieren sich dann alle Induktivitäten und Widerstände. Die Kapazitäten verdoppeln sich.
Also 0,75mH(0,82) statt 1,5mH,
2,8 Ohm(2,7) statt 5.6 Ohm und
10µF statt 4,7µF.

Im Hochtonzweig fliegt nur der 5,6 Ohm Widerstand 'raus und der 4,7 Öhmer wird durch einen 2,2 Öhmer ersetzt.

Gruß
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 18. Sep 2011, 21:10 bearbeitet]
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#6 erstellt: 18. Sep 2011, 21:01
Hallo Rainer,
sieh dir noch einmal den Wert für den Kondensator an

Gruß Udo
ton-feile
Inventar
#7 erstellt: 18. Sep 2011, 21:14
Hallo Udo,

Dank' Dir. Ist ausgebessert.

"Der Tatort ist heute wirklich interessant", hat mir meine Liebste vom Wohnzimmer aus mehrmals zu gerufen. Na ja, wenn man sich dann mit dem Posten beeilen muss...

Gruß
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 18. Sep 2011, 21:15 bearbeitet]
*christoph81*
Neuling
#8 erstellt: 18. Sep 2011, 21:17
Hallo,

danke nochmal für die Tipps. Ich baue erstmal die 2-Wege-Variante (mit 10µF Kondensator parallel zu den beiden WT171 anstelle der 4,7 im Original). Eine passenden Filter für den Hochtöner habe ich noch vorrätig.

Ich melde mich nochmal, wenn's fertig ist.

Der Tatort ist übrigens in der Tat interessant...

Viele Grüße,
Christoph
ton-feile
Inventar
#9 erstellt: 18. Sep 2011, 22:01
Hallo Christoph,

Es wäre wichtig, den Tieftonzweig komplett zu ändern. Wenn Du Deine 0,33mH drin lässt, wird es nicht funktionieren, ganz abgesehen davon, dass die Impedanz in die Knie geht.


*christoph81* schrieb:

Der Tatort ist übrigens in der Tat interessant...

Jo, die Münsteraner Tatorte mag ich recht gerne.

Sorry für Off-Topic.

Gruß
Rainer
*christoph81*
Neuling
#10 erstellt: 18. Sep 2011, 22:24
Hallo Rainer,

so hatte ich das auch verstanden. Ich baue in den kommenden Tagen den Tiefpass neu auf. Mal schauen, wo ich Platz für die Spule finde, die 0,82mH Spulen scheint es mit vernünftigem Widerstand nur als Luftspule zu geben, die sind sicher recht groß.

Grüße,
Christoph
doeter
Inventar
#11 erstellt: 19. Sep 2011, 05:26
Moin


*christoph81* schrieb:
... die 0,82mH Spulen scheint es mit vernünftigem Widerstand nur als Luftspule zu geben, die sind sicher recht groß.

Da ich gestern so eine verbaut habe, kann ich Dir da etwas genaueres sagen.

Die 1,0 mm Luftspule hat einen Durchmesser von 55 mm und ist 30 mm hoch.

Angegebene Werte sind 0,82 mH 0,52 Ohm. Gemessen mit einfachem Peaktech
2010 DMM sind es dann 0,828 mH und 0,6 Ohm.

Gruß

Axel
D.Achenbach
Inventar
#12 erstellt: 19. Sep 2011, 08:16

*christoph81* schrieb:
Hallo Rainer,

so hatte ich das auch verstanden. Ich baue in den kommenden Tagen den Tiefpass neu auf. Mal schauen, wo ich Platz für die Spule finde, die 0,82mH Spulen scheint es mit vernünftigem Widerstand nur als Luftspule zu geben, die sind sicher recht groß.

Grüße,
Christoph


Groß ist relativ. Die 1,4mm von Mundorf hat 58mm Durchmesser bei 28mm Höhe.
Spulen mit 1mm Draht sind vom Innenwiderstand schon grenzwertig.

http://www.mundorf.c...nzelseiten/MCoil.pdf

Den Wert gibt es aber auch als Kernspule. Z.B. Mundorf Aronit: 45mm x 30mm. Oder als Stiftkern mit 40mm x 20mm.

Würde aber bei einer Lusftspule bleiben.

Gruß
Dieter
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