Lautsprecher für 9m²-Zimmer

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Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 02. Mai 2014, 23:01
Hallo ihr,

ich wohne zur Zeit in einem kleinen 9m²-Zimmer und dort sind meine Wharfedale Diamond 8.3 Standboxen total überdimensioniert. Insbesondere der leicht wummernde Bass nervt mich.
Deshalb hab ich mir in den Kopf gesetzt, selbst Lautsprecher zu bauen! Eins vorweg: Ich hab nicht viel Selbstbau-Erfahrung. Bisher habe ich nur 1 Paar kleine Breitbänder für meine Freundin gebaut.
Auch mein Budget ist beschränkt: Mein Maximum wären 200 Euro pro Lautsprecher.

Abgesehen vom wummernden Bass find ich meine Wahrfedale nich schlecht, aber bei den neuen Lautsprechern dürfte ruhig die Auflösung höher und der Hochton evtl. n kleinen tick brillianter sein. Insgesamt sollten sie also neutraler spielen als die Wharfedale.
Ich höre übrigens 60er/70er Rock/Folk, Postrock, Bluesrock, Metal, bissl Elektronik, bissl Klassik.

Verstärker is übrigens ein Yamaha Pianocraft.

Da die neuen Lautsprecher in dem kleinen Raum im Bass zurückhaltender sein sollten, als die Wharfedale, habe ich spontan an Regal-Lautsprecher gedacht? Liege ich da richtig?
Die Boxen sollten aber auch in etwas größeren Räumen klarkommen, ich zieh ja evtl. mal wieder um...

Ich hab mich ein bisschen eingelesen und bin dabei über die SB18 gestolpert. Die werden ja hier im Forum sehr viel gebaut und für den Preis hochgelobt. Wären die sinnvoll für meine Zwecke? Gäbe es ansonsten noch empfehlenswertere Alternativen?

Gibt hier zufällig jemand aus dem Raum Bamberg/Erlangen/Nürnberg, bei dem ich die SB18 probehören könnte?

Schonmal danke für eure Hilfe!
Alex
herr_der_ringe
Inventar
#2 erstellt: 02. Mai 2014, 23:36
hi alex,

Insbesondere der leicht wummernde Bass nervt mich

schonmal versucht, das bassreflex der wharfedales einfach zuzustopfen? (handtuch, gewaschene socken, etc.)
topa
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 02. Mai 2014, 23:51
Wenn es nicht DIY sein muss, schau mal bei Ebay, da gibt es gerade Naim IBL.
Oder Linn Kan. (geschlossene, nicht die neueren mit Bassreflex).

Beide müssen bis auf wenige Millimeter an die Rückwand, und spielen völlig Schlacke und Dröhn frei!!!
ar1990
Stammgast
#4 erstellt: 03. Mai 2014, 01:47
Lese dich hier mal etwas ein:
http://www.hifi-foru...m_id=54&thread=17225
vielleich reicht es ja deine LS vernünftig einzumessen.

Grundsätzlich bleiben die Raummoden auch mit anderen LS.
Eine weitere Möglichkeit den Bassbereich in den Griff zu kriegen wäre mehrere kleine Subwoofer in deinem Raum zu verteilen (optimalerweise auch eingemessen mit einem DSP davor).
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 04. Mai 2014, 18:58
Schonmal Danke für die bisherigen Antworten!

Also der Trick mit den Socken hat schon wirklich sehr viel geholfen! Die Lautsprecher klingen in dem kleinen Raum jetzt schon viel ausgeglichener.
Ich bin trotzdem am überlegen, ob sie mir inzwischen nicht ein bisschen zu warm & schwammig vom Sound her sind. (Die Lautsprecher waren der Einstieg in meine "Hifi"-Karriere und inzwischen hat sich mein Klang-Geschmack auf jeden Fall stärker in Richtung neutral verändert)
Falls ich sie austauschen wollen würde, täten dann die SB18 Sinn machen? Meine Anforderungen wären eine neutralere Spielweise, mehr Auflösung und schon gutem Klang bei leisen Lautstärken. Oder müsste ich dafür tiefer in die Tasche greifen?

Das mit dem Equalizer klingt übrigens sehr interessant ich werd mir das Programm auf jeden Fall mal anschauen. Aber ich vermute, ich würde ewig damit rumspielen und wäre doch nie zufrieden! Deshalb würde ich lieber meine klanglichen Wünsche erreichen, ohne am Ausgangssignal herum manipulieren zu müssen.
herr_der_ringe
Inventar
#6 erstellt: 04. Mai 2014, 20:20
würd ich mir mal die scamo 15 anschauen. gibts auch hier
Kay*
Inventar
#7 erstellt: 04. Mai 2014, 21:26

Deshalb würde ich lieber meine klanglichen Wünsche erreichen, ohne am Ausgangssignal herum manipulieren zu müssen.

Wunschdenken, bzw. Illusion
Bee
Inventar
#8 erstellt: 04. Mai 2014, 22:05

Dei_Mudder (Beitrag #5) schrieb:

Falls ich sie austauschen wollen würde, täten dann die SB18 Sinn machen? Meine Anforderungen wären eine neutralere Spielweise, mehr Auflösung und schon gutem Klang bei leisen Lautstärken. Oder müsste ich dafür tiefer in die Tasche greifen?



Tiefer nicht, evtl. aber zu einem anderen Konzept.
Die SB18 ist, wie die allermeisten Lautsprecher, eher auf eine freie, wandferne Aufstellung ausgelegt.
Auf nur 9m² würde ich mir überlegen ob es nicht ein Wandlautsprecher werden sollte.
Jetzt so spontan aus dem Gedächtnis fallen mir die Vifantastisch hier aus dem Forum (extra-günstig), die Monacor Frame (mittelpreisig) oder die WaveWall von Heißmann Acoustics (leider deutlich über Deinem Budget) ein.
Gibt aber bestimmt noch mehr.....
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 04. Mai 2014, 23:28
Danke für die Tipps!

Also Wandlautsprecher gefallen mir irgendwie nich, is einfach nich meine Vorstellung wie ein Lautsprecher aussehen sollte ... Ich weiß, dass is total dumm und oberflächlich, aber ich kann nix dran ändern! Bin einfach so vorgeprägt

Die Scamo 15 find ich sehr interessant... Scheinen ja DIY-low-budget-Bereiche grade das neue heiße Ding zu sein.
Zumindest die Schallwand würde ich mir auf jeden Fall im Internet bestellen, weil ich mir das handwerklich wirklich nicht zutrau. Bei den restlichen Wänden müsst ich mir mal ausrechnen wie groß der preisl. Unterschied zwischen Internet und im Baumarkt zusägen lassen is...

Ich muss auch mal gucken, wie ich zeitlich dazu komm. Hab eigentlich in nächster Zeit n ziemlichen Stress, aber auf der anderen Seite wäre der Selbstbau da au ne schöne Ablenkung, solangs zeitlich nich ausartet! (v.a. des Furnieren hat bei meinem ersten Selbstbau-Projekt ewig gedauert und fand ich auch am schwierigsten (saubere Kanten!)) Aber evtl werd ich ja diesmal alles besser machen

Auf jeden Fall bin ich froh, dass hier schon so viele detaillierte Bauberichte zu der Box gibt, das dürfte beim Bau helfen

Oder hat noch jemand ne Alternative?
herr_der_ringe
Inventar
#10 erstellt: 04. Mai 2014, 23:40
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 05. Mai 2014, 17:39
Hm ... was man über die CT 248 liest, klingt auch sehr vielversprechend! Die wäre durchaus neben der Scamo auch noch ne Option.

Ich weiß nicht ob das folgende Sinn macht, aber vielleicht könnt ihr ja meinen Geschmack dann besser einschätzen.
Ein Kumpel von mir hat sich vor ein paar Monaten ein Martin Logan Motion 20 gekauft und die waren bisher das Beste, was ich - mit meiner beschränkten Erfahrung - an Lautsprechern gehört hab! Vor allem die Detailtreue und die Schnelligkeit haben mich umgehauen und ich fand sie auch sehr neutral vom Klang.

Mir is natürlich klar, dass ich dasselbe nicht von 300-400 Bausätzen bekommen kann, aber wenn ich da möglichst nah ran käme für's Geld wäre ich au zufrieden!

Er hat auch die B&W 601 S3 da, die ich auch noch detailreicher als meine Wharfedale, aber im Vgl auch n Tick zu kühl fand.

Also im Moment schwanke ich zwischen Scamo 15 und CT 248 mit leichter Neigung zu Ersteren. Macht das nach meinen obigen Vergleichen Sinn?
Ich denke zufrieden wäre ich wahrscheinlich mit jeder von beiden, weil's klanglich auf jeden Fall n Fortschritt sein wird.

Danke nochmal für die vielen guten Ratschläge!
Joern_Carstens
Stammgast
#12 erstellt: 05. Mai 2014, 18:04
Moin

eine CT248 entsteht hier auch gerade.....
mit der einfacheren "Mustang"-Weiche: http://www.klangundton.de/forum/viewtopic.php?f=8&t=413&start=25
(das Projekt Mustang findet sich incl Messungen auch im Netz).

Meine Auswahl weil:
Ich mag die Papiermembran lieber
Ich mag eine Kalotte lieber
.. und der Seas kann auch ein größeres Gehäuse für etwas mehr Tiefgang ab, der Scanspeak ist mit 9l "ausgereizt".

Das ist wohl Geschmackssache - Technisch liegen die 248 und die Scanmo ziemlich dicht auf - letztere ist eben gerade "jetzt" publiziert - und deutlich "vollmundiger" in der Textbeschreibung.
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 05. Mai 2014, 18:46
Das stimmt, die Beschreibung bei der Scamo 15 trägt auf jeden Fall dicker auf als bei dem CT 248, was ja echt nix heißen muss...

Du meinst den CT 248 könnte ich theoretisch noch in ein größeres Gehäuse bauen?

Was magst du an Papiermembran und Kalotte lieber?

Eine Frage noch: Ist der CT 248 aufgrund des Bassreflexrohrs auf der Hinterseite nicht problematisch bei wandnaher Aufstellung? Hab irgendwo gelesen, dass er dann zuviel Bass hat.

Bei der Scamo 15 wärs mit dem Bassreflexrohr an der Seite wärs wahrscheinlich wurscht obs an der Außen- oder Innenseite is? Ein Lautspecher würde nämlich leider in einer Ecke des Zimmers stehen (lässt sich nicht anders machen) und dann sollte das Bassreflexrohr besser zum Zimmer hinzeigen wie zur Wand, denke ich.
Joern_Carstens
Stammgast
#14 erstellt: 05. Mai 2014, 20:38
Moin

Dei_Mudder (Beitrag #13) schrieb:

Du meinst den CT 248 könnte ich theoretisch noch in ein größeres Gehäuse bauen?

Nicht nur theoretisch, auch praktisch !
Auch die genannte "Mustang" läuft in irgendwas um 10liter...
(Google: bass-Typenbezei chnung + Mustang)

Kann Dir morgen am anderen Rechner andere Volimina mit Abstimmung geben. 10 bis 12liter gehen gut.


Was magst du an Papiermembran und Kalotte lieber?

Gute Frage...
Zumindest die Ringstrahler haben nicht nur Freunde - vielleicht liegt das an dem "andersartigen" Abstrahlverhalten unter Winkeln... egal.
"technisch" sicherlich eine sehr ähnliche Qualität - was ja nicht heißt, dass die ganz genau klingen. Und ein bißchen Hör-Sozialisation ist da vielleicht auch im Spiel...


Eine Frage noch: Ist der CT 248 aufgrund des Bassreflexrohrs auf der Hinterseite nicht problematisch bei wandnaher Aufstellung? Hab irgendwo gelesen, dass er dann zuviel Bass hat.

Bei der Scamo 15 wärs mit dem Bassreflexrohr an der Seite wärs wahrscheinlich wurscht obs an der Außen- oder Innenseite is?

Das "seitliche" kann man mit jedem BR-Gehäuse so machen !

Wenn das CT248 Gehäuse etwas höher wird als der Original-Vorschlag, dann ist da auch Platz unterm Bass! Und etwas höher geht ja schon in Richtung "größer"...
Meine CT248 findest Du in der Bauphase im verlinkten K+T-Forum.


[Beitrag von Joern_Carstens am 05. Mai 2014, 20:42 bearbeitet]
ar1990
Stammgast
#15 erstellt: 05. Mai 2014, 21:50

Bassreflexrohrs auf der Hinterseite nicht problematisch bei wandnaher Aufstellung? Hab irgendwo gelesen, dass er dann zuviel Bass hat.



http://www.visaton.de/de/techn_grundlagen/wandnah.html


[Beitrag von ar1990 am 05. Mai 2014, 21:52 bearbeitet]
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 05. Mai 2014, 23:31
Also is es von der Wand her wurscht, ob Bassreflexöffnung vorne oder hinten.
Ich hab sogar irgendwo gelesen, dass bei ne Öffnung vorne, die unter dem Tief-/Mitteltöner sitzt, den Klang negativ beeinflussen kann.
Der Hochtöner der CT 248 soll ja ziemlich gut sein, hab ich irgendwo gelesen. Hm... schwere Entscheidung...
Evtl. nehm ich dann einfach die, wo mir der der Hochtöner [i]optisch[i] besser gefällt

Mit Mustang meinst die anders aufgebaute Frequenzweiche von deinem Link, oder? Welche Verbesserungen bringt die? Irgendwo stand was, dass man den Sperrkreis nicht braucht. (sorry, bin wirklich Anfänger!)

Schonmal vielen Dank dir für die vielen Infos!
sayrum
Inventar
#17 erstellt: 06. Mai 2014, 08:39
Moin Mudder
Die Trennfrequenz (Übergangsfreq. von Tieftöner zu Hochtöner) der Mustangvariante liegt mMn höher als in der original 248. Das kann (afaiu) das Rundstrahlverhalten und den Energiefrequenzgang nachteilig beeinflussen. Mit anderen Worten: durch die Mustangweiche wird der Sperrkreis "eingespart", dafür gibts an anderer Stelle womöglich mehr Kompromisse. Auch im Lautsprecherbau ist nichts perfekt, sondern immer die Frage welche Kompromisse man eingeht.

Mit meinem beschränkten (+ großteils angelesenem) Wissen vermute ich der Hochtöner der CT248 klingt "spritziger", vor allem im Superhochton, im Vergleich zum Ht der Scamo15.

Das Br-Rohr seitlich vorn einzubauen ist mMn bei sehr wandnaher Aufstellungen immer von Vorteil. Ich baue meins hinter den Ht, da ist bei kleinen Boxen meist mehr Platz

Gruß und frohes Basteln
herr_der_ringe
Inventar
#18 erstellt: 06. Mai 2014, 08:51
die ct248 finde ich insofern interessant, als daß diese im weiteren verlauf zur ct248xl bzw. ct248xxl aufgebohrt werden könnte. allerdings könnte ich mir durchaus vorstellen, daß es für solche pläne auch am starnberger see ein kochrezept gibt.

ich hab zwar weder die ct248 noch die scamo15 bislang hören können, aber auch meines erachtens dürfte der HT der seas spritziger abgestimmt sein als jener der scamo. was einem auf dauer länger zusagt sei mal dahingestellt.
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 09. Mai 2014, 22:19
Hm... das is das Schwierige am Selbstbau, mitm Probehören sieht's schlecht aus. Da es den CT 248 schon länger gibt, is da die Chance ja evtl. größer als bei der Scamo 15 jmd zu finden zum Probehören. Entweder im Raum Bamberg/Erlangen/Nürnberg oder im Raum Ulm/Augsburg. Falls sich da jemand von euch angesprochen fühlt, kann er/sie mir ja ne Nachricht schreiben.
Aber ich denke, ich werde das mit dem Selbstbau eh ein bisschen nach hinten verschieben, weil ich die nächsten Wochen mit Uni ziemlich ausgelastet bin. Aber wenn das Projekt gestartet wird, meld ich mich hier auf jeden Fall wieder!
Nochmal Danke für die vielen Tipps!
Black-Devil
Gesperrt
#20 erstellt: 10. Mai 2014, 01:54
Wenn du ohnehin noch ein paar Wochen warten willst, dann könnte bis dahin die Audeca fertig sein. Die könntest du dann evtl. sogar mal für zwei Wochen oder so ausgeliehen haben.
Gerade für kleine Räume mit wandnaher Aufstellung sollte die ganz gut funktionieren.

Der HT aus der CT248 ist ein ganz feines Teil. Das haben wir erst wieder beim Battle vor zwei Wochen erlebt, wo er zusammen mit einem ScanSpeak Relevator TMT die in meinen Ohren mit Abstand beste Box gebildet hat.
Die CT248 lässt sich somit nicht nur zur CT248XL und XXL, sondern auch zur Asterix upgraden! Hörberichte gibts hier Post #280 (Oldies- Michis "Scanspeak- Kiste") und #281.
Ich hab mit der kleinen Seas-Kalotte leider noch nichts gebaut, aber die steht schon lange ganz oben auf meiner Liste!
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 31. Mai 2014, 18:23
So...
nach langer Zeit melde ich mich mal wieder. Zunächst mal ne (zugegebenermaßen suboptimale) Skizze meines ZimmersSkizze Zimmer

Das blaue Rechteck ist der Umfang des Zimmers. Darin befinden sich das Hochbett (gelbes Rechteck) und das Sofa darunter (grünes Rechteck) mit dem Hörplatz (Kreis). Die beiden roten Rechtecke gegenüber des Sofas sind die Position der Lautsprecher. Der rechte LS kann übrigens nicht weiter nach links, weil dort die Leiter zu meinem Hochbett installiert ist. Das schwarze Rechteck zwischen den LS ist ein Wandregal und der Rest sind diverse andere Möbel.
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 31. Mai 2014, 18:53
Ich hab übrigens noch eine grundsätzliche Frage:

Sind Standlautsprecher in kleinen Zimmern bei wandnaher Aufstellung grundsätzlich ungeeigneter oder liegt es daran, dass die meisten Standlautsprecher für freistehende Positionen in großen Räumen entwickelt werden und deshalb bei wandnaher Aufstellung zu sehr im Bass aufdicken? Oder liegt es daran, dass sie noch Frequenzen abbilden, die Regallautsprecher nicht abbilden, die dann aber in kleinen Räumen Probleme machen?

Hintergrund meiner Frage ist, dass ich mich gerade Frage mit welchem Konzept ich für die Zukunft flexibler wäre: Mit Regallautsprechern (+ evtl. Sub) oder mit Standlautsprechern?

Denn ich werd irgendwann - hoffentlich - auch mal in ein größeres Zimmer ziehen und dann hab ich ein bisschen Angst, dass mir die Scamo15 bzw. die CT248 untenrum ein bisschen zu "dünn" klingen könnten. Oder ist das ein Vorurteil gegenüber Kompaktlautsprechern? Immerhin gehen sie ja bis 48 bzw. 40 hz runter...
Ich höre im Übrigen nur sehr wenig elektronische Musik und fast keinen HipHop. Allerdings lass ich's bei Metal und Postrock schon gern mal krachen. Würde ich den Bereich zwischen 20 und 40 hz dann überhaupt vermissen? Hab mal irgendwo gelesen, dass bei nicht-elektronischer Musik der Bass bis 40 hz runter geht. Würde sich die spätere Ergänzung durch eine Sub dann überhaupt lohnen? Wäre der von der Aufstellung her unkritischer als Standboxen?

Übrigens hat mir mein Hifi-Händler vor Ort die Cabasse Antigua empfohlen, wobei noch weniger Tiefgang (59 hz) als die Scamo und die CT haben trotz des größeren 17er Tieftöners. Naja, ich werd sie zumindest mal probehören...
Selbstbau wäre mir aber schon eigentlich lieber, weil ich da selbst das Aussehen bestimmen kann und es danach auch irgendwie ein gutes Gefühl is, das selbst "geschaffen" zu haben

Ich bin mir allerdings inzwischen nicht mehr ganz sicher, ob ich einen 100% neutralen Sound möchte, da ich sehr viel Folk und 60er/70er Rock (z. B. Led Zeppelin, Grateful Dead) höre und da ein Hauch Wärme denke ich ganz passend wäre. Es sollte halt nicht so extrem sein, wie bei den Wharfedale, die im Hochton viel zu zurückhaltend und auch zu langsam gespielt haben. Wären die Scamo bzw. die CT dann trotzdem noch was für mich? Bzw. sollte man das generell eher über den Verstärker regeln, falls man einen bestimmten Sound möchte? Ich find meine Dali Zensor 1 am Schreibtisch grundsätzlich ganz nett von der Abstimmung her, auch wenn ich für meine zu anschaffenden Boxen nun schon noch einen etwas "erwachseneren" Sound möchte (sind halt doch recht klein die Zensors...). Und klanglich sollte es vielleicht schon noch n Schritt weiter gegenüber den Zensors sein, was Details usw. betrifft.

So, jetzt hab ich ziemlich viel geschwafelt! Ich hoff, ihr könnt mir bei meinen vielen dummen Fragen ein bisschen weiterhelfen!

Denn wenn mich die Antiguas nicht absolut vom Hocker reißen, würde ich die nächsten Wochen nämlich gerne mal zum bauen anfangen!
Black-Devil
Gesperrt
#23 erstellt: 02. Jun 2014, 11:43
Deine Vermutungen treffen alle zu - direkte Aufstellung an der Wand oder Ecke ist bei der Abstimmung natürliche eher selten berücksichtigt. Nicht nur der Bass dickt dabei deutlich auf, auch das Abstrahlverhalten spielt dann zunehmend eine Rolle, da die Reflexionen von den Wänden immer mehr zum tragen kommen.

Flexibler bist du da mMn auf jeden Fall mit den Kompakten. Die kann man immer mit einem Sub ergänzen - die CT248 sogar auch zur 3-Wege-Box. Ein Subwoofer macht vor allem dann Sinn, wenn er mittels DSP an die Raummoden angepasst werden kann. Auch die Kompaktbox profitiert davon, wenn sie hochpassgefiltert werden, wobei das bei den gängigen Subwoofermodulen eher nicht möglich ist. In den meißten Fällen reicht es aber, den Reflexkanal der Tops zu verschließen.

Die CT248 und ScaMo haben beide recht potente TMT, für 9m² sollten die allemal ausreichen. Die Cabasse kenne ich leider nicht, es scheint mir da aber ein Peerless SDS 6 verbaut zu sein. Ein ordentliches Chassis, allerdings eher eine Klasse unter den TMT der beiden Selbstbauboxen angesiedelt. Das nur mal so als Anhaltspunkt und ohne die Antigua schlecht machen zu wollen.
Polenpatty
Stammgast
#24 erstellt: 02. Jun 2014, 12:18

Die Cabasse kenne ich leider nicht, es scheint mir da aber ein Peerless SDS 6 verbaut zu sein. Ein ordentliches Chassis, allerdings eher eine Klasse unter den TMT der beiden Selbstbauboxen angesiedelt.

Und sollte Black-Devil recht haben und es tatsächlich der Peerless SDS6 sein, bist du (HT nicht berücksichtigt) beim StartAirKit 1R zum Paarpreis von 140€. Da bleibt im Vergleich zur Cabasse noch ein bischen was fürs Finish

Edtih entschuldigt sich für die kleine Offtopic-Anmerkung


[Beitrag von Polenpatty am 02. Jun 2014, 12:22 bearbeitet]
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 02. Jun 2014, 23:27
Hallo,

erstma erneut danke für die ausführlichen Antworten!

ja ich hab selbst in der Zwischenzeit ein bisschen rumgelesen und bin zu dem Schluss gekommen, dass Regallautsprecher flexibler und deshalb für meine Zwecke besser sind. Ich denke ein Sub wäre, wenn dann, erstmal was für später in einem größeren Raum. Mir wurde jetzt von einem User aufgrund meines kleinen Zimmers und der suboptimalen Aufstellung meiner Lautsprecher (an der sich leider nichts ändern lässt) vorgeschlagen, einen Bausatz mit Waveguide zu bauen.

Ich hab kurz recherchiert und soviel verstanden, dass die die Abstrahlung des Hochtöners stärker bündeln, richtig? Macht dies v.a. in kleinen Räumen Sinn bzw. ist die Aufstellung dann allgemein unproblematischer?
tobotron
Stammgast
#26 erstellt: 02. Jun 2014, 23:51
Mal nur son Gedanke: vielleicht wären die Tafal was für dich?

http://www.hifi-forum.de/viewthread-267-29.html

Die strahlen recht breit und scheinen mir, ohne sie gehört zu haben, gut zu dir zu passen … kannst ja mal ne Runde danach googlen …
Enfis
Inventar
#27 erstellt: 03. Jun 2014, 05:45
Vielleicht wäre auch hier etwas für Dich dabei:

Nubert - Kompaktboxen
Black-Devil
Gesperrt
#28 erstellt: 03. Jun 2014, 06:49
Ein Bausatz mit WG im Hochton bündelt im Idealfall gleichmäßig - das heißt aber nicht, dass er auch stärker bündelt. Eher im Gegenteil, die Cinetor z.B. bündelt sehr gleichmäßig, strahlt aber unter Winkel bis etwa 15kHz, also bis an die Hörgrenze, mehr Energie ab als z.B. die ScaMo, dessen HT auch ohne WG deutlich stärker bündelt.

Was bei wandnaher Aufstellung besser funktioniert, kann man leider schlecht vorhersagen. Gerade die Eckaufstellung der linken Box bei dir ist da problematisch, denn durch die Reflexionen an der Seitenwand ist die Abstrahlung doch deutlich anders als auf der rechten Seite.

Ganz so dramatisch, wie sich das jetzt aber anhört, ist es nicht. Nahezu jeder muss mit Kompromissen leben. Eine perfekte Räumlichkeit und Bühne wird sich vermutlich bei dir nicht einstellen - damit muss man dann eben leben.

Ich würde an deiner Stelle an die linke Seitenwand einen Absorber montieren. Den kann man z.B. auch unter einem auf dünnem gedruckten Bild (Flaggen) verstecken. Wenn man den dann an der Stelle platziert, wo die erste Reflexion stattfindet (einfach einen Spiegel an der Wand so lange verschieben, bis man vom Hörplatz aus die linke Box darin sehen kann), gewinnt man schon einiges.
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 04. Jun 2014, 23:19
Hallo,

ich hab zur TAFAL einen interessanten Vergleich mit der B&W 601 gefunden. Ich hab zumindest die 601 S3 mal gehört und mir haben dieselben Sachen daran nicht gefallen, die er dort beschreibt:
http://www.frank-landmesser.de/bau_tafal_test.html

Die 601 klingt recht kühl und teilweise zu hell (das mit den Frauenstimmen empfand ich genau so, als ich Dota gehört hab und auch akustische Gitarren fehlt die Wärme)

Allerdings scheint der Nachbau der Box ein bisschen komplizierter zu sein. Die Passivmembran bastelt er sich ja selbst, wenn ich das richtig verstanden habe. Bei einer fertigen PM meinte er mal irgendwo im Forum, dass er noch messen müsste, ob die passt. Woanders schrieb er, dass der Hochtöner bald auslaufen würde. Kann man die überhaupt noch nachbauen?
Black-Devil
Gesperrt
#30 erstellt: 05. Jun 2014, 07:33
Kann man schon - es ist aber nicht gerade ein Anfängerprojekt.

Rainer legt auch (zurecht) großen Wert darauf, dass man es wirklich streng nach Bauplan nachbaut, denn er hat da sehr viel Arbeit rein gesteckt.
Er hat sogar mal noch ein Paar aufgebaut und in einer stabilen Kiste gegen Kaution zum Probehören verschickt - leider lief das aber wohl nicht so optimal, so dass er diese tolle Aktion eingestellt hat.
Aber falls du mal nach München kommst, schreib ihn einfach mal an. Nicht nur, dass man bei einem Gespräch jede Menge lernen kann, er ist auch noch sehr nett und hilfsbereit.

Der Entwickler der oben angesprochenen Cinetor kommt übrigens aus 91224 Pommelsbrunn - da würde sich ein Besuch anbieten!
tobotron
Stammgast
#31 erstellt: 05. Jun 2014, 09:50
Die PM zurechtsägen / zurechtflexen sehe ich nicht als die große Hürde. Je nach Werkzeug (Dremel, Flex, Metallsäge) dauert das einfach seine Zeit.

Schwierig ist eher der 25 mm (warens 25?) Radius an der Front. Aber beim Schreiner ums Eck nett nachgefragt mit nem 10er in die Kaffeekasse müsste das eigentlich auch gehen.

Ansonsten sehe ich nicht, dass die Tafal einem Steine in den Weg legt …

Der Hochtöner ist aktuell noch bei Intertechnik problemlos erhältlich:
https://www.intertec...US_1768,de,7302,4546
Black-Devil
Gesperrt
#32 erstellt: 05. Jun 2014, 10:42
Ja klar, wenn man ein wenig Werkzeug zur Verfügung hat, ist auch die Tafal kein Problem - aber ein wenig aufwändiger als eine 08/15-6-Bretter-Box ist sie eben doch.

Das der HT ein Auslaufmodell sein soll, höre ich auch zum ersten mal
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 07. Jun 2014, 12:59
zum Hochtöner:
Es war schon spät nachts, als ich die Threads zur Tafal gelesen hab und da hab ich alles nur schnell überflogen. Kann also gut sein, dass ich irgendwo was falsch aufgeschnappt hab, bzw. was sich dann wahrsch. auf einen anderen Lautsprecher bezogen hat.

zum Nachbauen der Tafal:
genau das Werkzeug wäre bei mir das Problem! Da bin ich leider nur mit dem allernötigsten ausgestattet...

von einem User sind mir per PN jetzt folgende LS mit Waveguide empfohlen worden:
Visaton Studio 2
Cinetor HWG (Version der Cinetor, die zur wandnahen Aufstellung besser geeignet ist)
Momo

Die sind natürlich in ihren Maßen recht unterschiedlich. Er hat mir v.a. die Momo empfohlen, da ich ja meinte, dass die Box ruhig noch etwas "erwachsener" klingen darf als meine kleinen Dali Zensor 1.

Zwischenfazit:
Weitere Empfehlungen aus dem Thread waren vor allem:
- Scamo 15
- CT 248
- TAFAL

Welche nehmen?
Ich denke, eine große Verbesserung zu meinem bisherigen Setup wäre jede. Und somit würde mich sicherlich keine enttäuschen. Aber wenn ich jetzt schon - für meine Verhältnisse - soviel Geld und Mühe investier, ist es denk ich tatsächlich sinnvoll, mir zumindest einige davon vorher mal anzuhören!

- der Tipp mit Pommelsbrunn und der Cinetor ist super! Ich werd ihn mal anschreiben und fragen, ob ich mal zum anhören vorbeikommen könnte
- auch wenn ich bei der Nachbaubarkeit der TAFAL durch mich Anfänger etwas Bauchweh hab, würd ich sie mir natürlich in München gerne anhören, falls er Zeit und Lust hat

Was meine räumliche Mobilität betrifft, hier nochmal zusammenfassend.
- bevorzugt Raum Bamberg/Erlangen/Bayreuth/Nürnberg bzw. eigentlich gesamter Nürnberger Verkehrsverbund
Auch noch möglich aufgrund von Verwandten oder Freunden vor Ort, die eh mal besucht werden wollen
- Raum Ingolstadt
- Raum Ulm/Augsburg
- Raum Stuttgart/Tübingen
- Berlin
- München

Ich wäre für Hinweise dankbar, falls eine der genannten Boxen in diesen "Regionen" probegehört werden kann.

Falls sich jemand jetzt überlegt, ob er mich zu sich nach Hause zum Probehören einzuladen soll:
- Ich bin im Umgang sehr angenehm, keine Nervensäge, bringe natürlich ein kleines Gastgeschenk und nur gute Musik zum Probehören mit und verdufte danach auch schnell wieder, falls dies gewünscht ist Gegen länger verhocken und Fachsimpeln zum Thema Hifi hab ich aber auch nichts!

Soviel von mir erstmal und nochmal danke für die vielen interessanten Vorschläge!
Alex
tobotron
Stammgast
#34 erstellt: 07. Jun 2014, 13:13
Kleiner Tipp: Durchforste mal die jeweiligen Threads zu den Lautsprechern und schreibe die Leute direkt an. Vielleicht hast du ja Glück! Die DIY-Hifi-Leute sind normalerweise sehr hilfsbereit.

Zur Tafal: vielleicht kannst du dir die Front / Zuschnitt bei Speakerspace bestellen. Bei der Passivmembrane würde es mich wundern, wenn das nicht mit einer Metallsäge oder nem Dremel ginge. Flexen sehe ich hier nicht unbedingt als das Optimum ...
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eyC-Seg am 27.07.2009  –  Letzte Antwort am 31.07.2009  –  62 Beiträge
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