Aktive Samuel HQ - Hochtöner schützen?

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Momphnork
Neuling
#1 erstellt: 20. Jul 2016, 23:18
Hallo zusammen,

ich würde gerne meine Samuel HQ aktiv betreiben (ob mit nanoAvr oder via PC weiß ich noch nicht) und habe gelesen, dass es sinnvoll sein kann den Hochtöner mit einem Kondensator vor tiefen Frequenzen zu schützen. Die Frage ist, was für ein Kondensator und mit welcher Kapazität? Die Trennfrequenz liegt aktuell bei 1650 Hz, die Impedanz des Hochtöners bei 4 Ohm.

Bin für jegliche Tipps dankbar,
Viele Grüße,
Momphnork
tiefton
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 21. Jul 2016, 08:43
Hi, Aktiv betreiben würde ja bedeuten:
Aktivweiche vor den Endstufen. Da wäre dann eine Aktive Trennung da der den HT vor den tiefen Tönen schützt.
Oder du möchtest die Box über einen DSP Linearisieren, dann bleibt die passive Weiche erhalten.
Oder hast Du was anderes vor?
Deviationist
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 21. Jul 2016, 09:59
Ich denke, der TE möchte den Kondi quasi als "Sicherung" vor den HT schalten, was bei Aktiv-Betrieb, vor Allem via PC durchaus Sinn macht.
Z.B. bei Windoof-Rechnern wird öfter mal ein Update aufgespielt, und man kann nie sicher sein, daß die Einstellungen der in z.B. Equalizer-Apo aufgesetzten Weiche dabei erhalten bleiben. Vergisst man, nach dem Update alles nochmal durchzuchecken, hat man sich schnell mal den HT gegrillt.

Grüßle, Volker
Schleusser
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 21. Jul 2016, 10:23
Moin,

ich denke, hier geht es um einen Schutzkondensator, der allzu tiefe Frequenzen bei Fehler in der Aktivweichenkonfiguration vom Hochtöner fernhalten soll. Dieser sollte so tief wie möglich aber hoch genug trennen. Da die originale Samuel HQ relativ tief trennt sollte der Schutzkondensator dementsprechend ebenfalls eher tief trennen, um die Weichenfunktionen der Aktivweiche nicht zu beeinflussen. Trennfrequenzen um 1 KHz wären da glaub ich ganz angebracht, da der verbaute XT300 eine Resonanzfrequenz von rund 500-600 Hz hat. Die haut natürlich bei 1 Khz immer noch rein, versuche es also am besten mit zwei Kondensatoren. Nimm also einen 10uF und einen 22uF und schalte diese parallel vor den Hochtöner. Da kannst du dann ein wenig variieren, sollte der Schutzkondensator doch Einfluss auf den Aktivfilter nehmen. Die Mehrkosten wären für zwei statt einem Kondensator (als MKT) ca. einen Euro...

Sollte es wie vermutet um eine "einfache" Aktivierung (also ohne Aktivweiche) gehen muss natürlich kein weiterer Kondensator hinzugefügt werden, da die Weiche diese Funktion schon mit Bravour erfüllt.

Hoffe, dass das richtig ist, vielleicht kann Alexander (User Alesandro) ja noch was dazu sagen, der muss es ja wissen

Gruß

Schleusser

PS: Stellt sich die Frage, ob eine (Voll)aktivierung was bringt, das wage ich bei der Qualtiät der Samuel HQ (zumindest das, was man so sehen kann) zu bezweifeln. Bist Du unzufrieden?
Momphnork
Neuling
#5 erstellt: 21. Jul 2016, 23:03
Hi,

danke für die Antworten und entschuldigt, dass ich mich etwas ungenau ausgedrückt habe. Im Grunde habe ich das vor, was Sheep-Track oder drchait hier schon vorgemacht haben. Der NanoAVR bekommt ein HDMI (Stereo) Signal und verteilt dies auf vier HDMI Kanäle (links, rechts, Hochton und Tiefton). Das Signal kommt dann per HDMI in meinen Marantz SR 6006, wobei die Chassis der Boxen direkt an die entsprechende Endstufen angeschlossen werden. Die passive Weiche kommt dann erstmal raus. Jetzt kürzlich habe ich gesehen, dass das ganze auch mit einem PC möglich wäre, was deutlich billiger wäre als der NanoAVR (Raspberry und Co sei dank). Ich denke aber, dass der NanoAVR einsteiger-freundlicher ist, was für mich wahrscheinlich ganz gut wäre.

Da ich ziemlicher Neuling bin, was Lautsprecher Bau angeht, würde ich gerne die Technik so gut es geht schützen, sodass sie nicht direkt kaputt geht, wenn etwas falsch eingestellt ist. Eigentlich dachte ich an einen Hochpassfilter der 1. Ordnung (ein Kondensator in Reihe), hatte da auch schon ein bisschen rumgerechnet, wusst aber nicht wo ich die Trennfrequenz ansetzen sollte. Der Rechner spuckt bei 1000 Hz Trennung und 4 Ohm Impedanz ~39 uF aus. Mache ich damit was grundsätzlich falsch?

@Schleusser: Den Filter mit zwei parallelen Kondensatoren habe ich noch nicht gesehen. Gibt es da auch einen Rechner irgendwo? Ansonsten was meine Motiviation angeht: Pure Neugier und Freude am Basteln. Ich bin eigentlich sehr zufrieden mit der Samuel, aber mich interessiert einfach was noch so geht, insbesondere die Anpassung an den vorhandenen Raum. Und wenn man einmal die Technik beherrscht, eröffnet das vielleicht noch interessante Wege für weitere Lautsprecher Projekte

Viele Grüße,
Momphnork
Wave_Guider
Inventar
#6 erstellt: 22. Jul 2016, 01:38
Hi,

das mit dem Vor-Kondensator hat eigentlich nur den Grund,
dass wenn man sich im DSP Filter-Menue vertut,
dass der Hochtöner dann unbotmäßig tiefe Frequenzen ab bekommen könnte.
Er also kaputt gegen könnte.
Deshalb ist zur Sicherheit, so ein Serien-Kondensator empfohlen.

Und schaltet man die Endstufe vor dem DSP an,
oder den DSP aus bevor man die Endstufe ausgeschaltet hat,
kann so ein Vor-Kondensator ein wenig helfen,
irgendwelche Knackser oder Heuler aus der Zwischenwelt aus Gleichstrom und Wechselstrom, vom Hochtöner fern zu halten.

Ein normaler Kalotten-Hochtöner jedenfalls, verträgt auch ohne solchen Kondensator Einiges.
Wenn nicht: war es kaum schade um das Teil.

Grüße von
Thomas
Schleusser
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 22. Jul 2016, 09:17

Momphnork (Beitrag #5) schrieb:
Hi,

danke für die Antworten und entschuldigt, dass ich mich etwas ungenau ausgedrückt habe. Im Grunde habe ich das vor, was Sheep-Track oder drchait hier schon vorgemacht haben. Der NanoAVR bekommt ein HDMI (Stereo) Signal und verteilt dies auf vier HDMI Kanäle (links, rechts, Hochton und Tiefton). Das Signal kommt dann per HDMI in meinen Marantz SR 6006, wobei die Chassis der Boxen direkt an die entsprechende Endstufen angeschlossen werden. Die passive Weiche kommt dann erstmal raus. Jetzt kürzlich habe ich gesehen, dass das ganze auch mit einem PC möglich wäre, was deutlich billiger wäre als der NanoAVR (Raspberry und Co sei dank). Ich denke aber, dass der NanoAVR einsteiger-freundlicher ist, was für mich wahrscheinlich ganz gut wäre.

Das geht generell ganz gut und einfach und auch (meiner Erfahrung nach) stabil mit Equalizer APO, die relativ kurze Einarbeitungszeit lohnt sich auf jeden Fall, da die Software grundsätzlich kostenlos ist und man damit ohne Verzögerung die Einstellungen testen kann, weil sie direkt ohne "Neustart" übernommen werden. Da kann man prima mit den Trennfrequenzen experimentieren...

Momphnork (Beitrag #5) schrieb:

Da ich ziemlicher Neuling bin, was Lautsprecher Bau angeht, würde ich gerne die Technik so gut es geht schützen, sodass sie nicht direkt kaputt geht, wenn etwas falsch eingestellt ist. Eigentlich dachte ich an einen Hochpassfilter der 1. Ordnung (ein Kondensator in Reihe), hatte da auch schon ein bisschen rumgerechnet, wusst aber nicht wo ich die Trennfrequenz ansetzen sollte. Der Rechner spuckt bei 1000 Hz Trennung und 4 Ohm Impedanz ~39 uF aus. Mache ich damit was grundsätzlich falsch?

Fast gar nichts, ausser das Du nicht beachtest, dass die Impedanz kein fester sondern ein dynamischer Wert ist, sich also mit der Frequenz ändert. Hier ist mal ein Bild des Amplituden- und Impedanzverlaufs des Hochtöners:

An der unteren Kurve siehst die Impedanzspitze, deren höchster Wert bei ca. 500-600Hz liegt. Dort ist also die Resonanzfrequenz des Hochtöners. Im weiteren Verlauf sieht man aber, dass die Impedanz zu steigender Frequenz langsam wieder abfällt, bei der gewünschten Trennfrequenz von 1 KHz immer noch bei ca. 5 Ohm liegt und somit eher für die Berechnung herbeigezogen werden kann also die minimale Impedanz, welche im Datenblatt angegeben ist. Hinzu kommt die Wechselwirkung zwischen dem vorgeschalteten Kondensator für das Filter und der Antriebsspule des Hochtöners, welche bei Beschaltung natürlich auch Einfluss hat. Da kann ich nur empfehlen, sich in die Grundlagen einzulesen, in diesem Falle würde ein Ersatzschaltbild Klarheit bringen.

Momphnork (Beitrag #5) schrieb:
@Schleusser: Den Filter mit zwei parallelen Kondensatoren habe ich noch nicht gesehen. Gibt es da auch einen Rechner irgendwo? Ansonsten was meine Motiviation angeht: Pure Neugier und Freude am Basteln.

Die Parallelschaltung zweier Kondensatoren wirkt auf die Kapazität wie die Reihenschaltung von Widerständen auf deren Gesamtwiderstand. Auf gut deutsch: Wenn Du einen 10uF und einen 22uF Kondensator parallel schaltest erreichst Du eine Gesamtkapazität der Schaltung von 32uF. Bei angenommenen 5 Ohm Impedanz kommst Du ungefähr auf die angestrebten 1 KHz Eckfrequenz. Zu zwei Kondensatoren anstatt einem habe ich geraten, weil Du damit die Trennfrequenz (zumindest im Test) variieren kannst, schaltest Du also zwei 22uF-Kondensatoren parallel bekommst Du eine niedrigere Trennfrequenz, falls der Schutzkondensator die Filterfunktion deiner Aktivweiche beeinflusst. Umgekehrt kannst Du zwei mal 10uF parallel schalten und hast eine höhere Trennfrequenz (und damit eine bessere Schutzwirkung). Das ist einfach ein bisschen flexibler als einfach einen 33uF einzubauen, muss aber natürlich nicht sein. Der Lerneffekt dabei ist aber durchaus erhellend und mit einem Euro Aufpreis (pro Seite) gegenüber einem Einzelkondensator durchaus vertretbar...

Momphnork (Beitrag #5) schrieb:
Ich bin eigentlich sehr zufrieden mit der Samuel, aber mich interessiert einfach was noch so geht, insbesondere die Anpassung an den vorhandenen Raum. Und wenn man einmal die Technik beherrscht, eröffnet das vielleicht noch interessante Wege für weitere Lautsprecher Projekte :prost

Ich persönlich denke, dass man in diesem Falle mit der Samuel mit einer Aktivierung nicht viel erreichen kann. Der Lautsprecher ist imo bei seinen Gegebenheiten (also verwendete Chassis und deren Anordnung) und Zielsetzung (Quasi-Dappo) so perfekt wie er ist. Einen wirklich Zuwachs wird man mit dem Material nicht hin bekommen, weil Alexander ganz offensichtlich genau weiß, was er tut. Eine Aktivierung würde also nur ein aktiver Nachbau der passiven Weiche darstellen. Da diese schon vorhanden ist macht eine (Voll-)Aktivierung wenig Sinn.
Davon abgesehen ist mit einer Aktivierung zumindest der Raumeinfluss (in geringem Maße) beeinflussbar. Und experimentieren macht immer Sinn
Mein Tip: Fang erst mal mit Equalizer-Apo an, um Raumeinflüsse abzumildern und generell zu erfahren, was welchen Einfluss hat. Da kann man ja auch mal probeweise einen Tiefpass auf den gesamten Lautsprecher testen, um zu hören, welchen Einfluss das alles so hat. Auch hier: sehr erhellend

Gruss

Schleusser
Kay*
Inventar
#8 erstellt: 25. Jul 2016, 14:19

dass die Impedanz kein fester sondern ein dynamischer Wert ist, sich also mit der Frequenz ändert. Hier ist mal ein Bild des Amplituden- und Impedanzverlaufs des Hochtöners:


exakt,
entweder man behält den HP vor dem HT,
oder man schaltet einen pass. Widerstamd parallel zum HT,
und dann den Serien-C davor.

Ich denke, unter Verwendung eines DSP,
den HP z.T. per DSP, zum anderen Teil per pass.Hp zuerledigen
(wenn der HT schützenswert ist).
Fehler, die dabei entstehen, kann der DSP mit Leichtigkeit ausbügeln.
Momphnork
Neuling
#9 erstellt: 25. Jul 2016, 22:02
Ok, das habe ich verstanden. Vielen Dank für die freundliche Unterstützung.

Schönen Gruß,
Momphnork
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