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Viele Fragen zum Design winziger Lautsprecher

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Autor
Beitrag
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 10. Jan 2017, 15:02
Hallo zusammen,

ich will gern zwei moeglichst kleine Lautsprecher fuer meine Freundin basteln. Ich hab vorher schon anspruchslose Teile gebaut, aber das hier ist das Erste mal dass es ein bisschen auf guten Klang ankommt, und ich wuerde gerne ein paar Grundbegriffe lernen...

Bisher hat sie nur so furchtbare mikro-plastikdinger. Die Neuen muessen also keine audiophile Qualitaet haben, aber drei Sachen sind wichtig:
A) sie sollten bei leiser Lautstaerke gut klingen.
B) klein sollten sie sein
C) nett aussehen


Zur Verfuegung hab ich dafuer zwei paar Chassis von BOSE (ja, ich weiss, haben aber nur 20 Euro gekostet zusammen). Das eine Paar ist aus einem Soundlink 1 ausgebaut, das andere Paar stammt aus der Hutablage eines BMW.
Die Hutablagen-lautsprecher sind 2 Ohm,
http://www.wolfautop...0035411g-137766.html
die Soundlink sind 70mm x70mm x 55mm, 4,6 Ohm, 30 watt RMS

Als Verstaerker habe ich den Lepai/Lepy TA2020A 2*20W Class-D gekauft und will den noch ein wenig modifizieren, vor allem durch den Austausch des Opamps (Voerverstaerkers) und vielleicht ein paar Kondensatoren, wenn ich passende rumfliegen hab.
Dazu kommt noch ein Bluetooth Adapter.

- Koennt ihr ein bestimmtes Design empfehlen dass ich kopieren kann?

- Welche Rolle spielt das Volumen / der Resonanzkoerper bei so geringer Lautstaerke?
- Es gibt diese konischen Reflektoren in manchen Designs - die koennte ich zB 3D Drucken. Dann wuerde ich das kleinere paar Chassis nach oben gerichtet einbauen und den Konus da drauf setzen und die anderen innen drin fuer die tieferen Toene.
- Gibt es eine einfache Frequenzweiche die ich benuzten kann um hier das Ergebnis zu verbessern? (Moeglichst fertig aufgebaut zu kaufen?)
- Ich hab mich ein bisschen darauf eingeschossen das Gehaeuse aus Beton zu giessen. Macht das Sinn?
- Wie polstere ich sowas aus von innen, und wann, und wann nicht?
- Manche Lautsprecher haben ein Rohr fuer die Tiefen, oder einen Schlitz an der Unterseite nach vorne - kann mir jemand erklaeren was es damit auf sich hat? Bzw mit einen Link geben wo dazu was steht?
- Ich hab einen 3D Drucker zur Hand, falls ich den sinnvoll einsetzen koennte...
- Ist eins der beiden Paare besser geeignet als das andere? Ich wollte sonst einfach beide einbauen, um auf Nummer sicher zu gehen...
- Ich wuerde gern den Lepai in einen der Lautsprecher einbauen - gibt es etwas was ich zu der Spannungsversorgung beachten muss?
- Welche Moeglichkeiten habe ich, die beiden Chassis zu verkabeln (parallel, in Serie), und welche davon ist die Richtige?




Sorry, ich weiss manchen von euch rollen sich die Fussnaegel hoch, aber bitte seid geduldig mit mir. Mit eurer Hilfe wird das vielleicht noch was...

Liebe Gruesse
Milarepa108


Edit - euer hilfreicher Fragenkatalog:

-Wird auf irgend etwas Spezielles Wert gelegt (Breitbänder, Sub-Sat Kombination, geschlossene Bauweise, Anzahl der Wege, Hersteller, Aktivbox, Horn...usw.)
-- ich wuerde gern die Chassis benuzten die ich guenstig bekommen hab.

-Wie viel Geld kann ausgegeben werden ( Pro Stück/insgesamt - mit/ohne Gehäuse)
-- ein paar Euro wuerde ich wenn's wirklich nen Unterschied macht nochmal irgendwo reinstecken, aber lieber wuerde ich das was ich hab verbauen und aus meinen Fehlern lernen

-Wie groß ist der Raum?
-- der Raum ist etwa 4m x 5m mit sehr hohen Decken (ca 3m nochwas) und kaum eingerichtet). Eine Matratze liegt in der Mitte des Raumes und dient als Hoerplatz, eine der schmalen Seiten hat zwei hohe Fenster

-Wie können die Lautsprecher aufgestellt werden? (eine kleine Skizze mit Aufstellungsort, Möbeln und Hörplatz ist sehr hilfreich)
-- die Lautsprecher werden bisher auf den Boden gestellt, immer da wo grade der Laptop steht, koennten aber auch einen festen Platz finden, zum Beispiel an der Kopfseite des Bettes oder bei den Fenstern.

-Sollen es Standlautsprecher, Kompakte, Wandlautsprecher oder sonst was werden?
-- moeglichst Kompakte, es waere aber auch denkbar Standlautsprecher mit kleinem 'footprint' zu basteln

-Wie groß dürfen die Lautsprecher werden?
-- so klein wie moeglich aber so gross wie noetig

-Steht ein Subwoofer zur Verfügung? (wenn ja, bitte genau beschreiben)
-- nein

-Welcher Verstärker wird verwendet?
-- s.o.

-Was soll über die Lautsprecher gehört werden ?
-- Musik und Sprachaufnahmen (kein Heimkino)

-Wie laut soll es werden?
-- ausschliesslich leise

-Wie tief sollen die Lautsprecher kommen (Hz)?
-- eine gute Wiedergabe in tiefen Bereichen waere wuenschenwert, viel Bass brauchen wir aber nicht

-Wird großer Wert auf Neutralität gelegt?
-- Jain. Wenn wir schonmal dabei sind, waere es nicht schlecht wenn zumindest Sprachaufnahmen so klar wiedergegeben werden dass man viele Details hoert. Meine Freundin ist Sprecherin/Sprechtrainerin. Aber im Allgemeinen reicht guter Klang.


[Beitrag von Milarepa108 am 10. Jan 2017, 15:35 bearbeitet]
Reference_100_Mk_II
Inventar
#2 erstellt: 10. Jan 2017, 15:39
Sorry, das wird jetzt hart klingen, aber:

Alles worüber du dir Gedanken gemacht hast, und auch worüber du uns bittest uns Gedanken zu machen, ist vollkommen unnütz/irrelevant, wenn du nicht das Zeug dazu hast eine Lautsprecherbox (Größe ist egal) adäquat zu entwickeln.
Und damit meine ich nicht irgendwas zusammenklatschen und schauen/hören was bei rauskommt, nein.

Eher das gezielte Aussuchen von Chassis entsprechend einer bestimmten Gehäuseplanung, angepasst an deine klanglichen Vorlieben, mit dem anschließneden Entwickeln und Optimieren der Frequenzweiche/Korrekturgleider.

Das ist eine große, Aufwändige Sache für die selbst Profis mehrere Tage/Wochen brauchen.
Als Laie mit 0 Vorwissen liegt man da bei Monaten bis Jahren.

Daher muss ich dir leider sagen (das wird dir so auch jeder andere hier sagen):
Dein Projekt, mit den Komponenten die du schon gekauft hast OHNE DICH VORHER ZU INFORMIEREN, wird so nichts werden.

Schau dich nach Bausätzen um die deinen Anforderungen entsprechen, klopp da ein bisschen Elektronik rein, fertig.
Oder bau etwas bewährtes, was das so schon oft nachgebaut wurde und wovon man weiß was rauskommt.

Als Beispiel sei mal CT227 XT genannt.
Kleiner/besser wirst du es kaum bekommen.



Entsprechend deinen Anforderungen (bei leiser Lautstaerke gut klingen, klein, nett aussehen) würde ich aber dazu raten, mal in einen der vielen Elektronikmärkte zu fahren und mir mal anzuhören, was es da so gibt.
Ich weiß, das ist nicht das was du hören wolltest, ist aber die Wahrheit.
Ich hab selbst schon viel gebaut, auch viel kleines, aber ich musste mir vor einiger Zeit eingestehen, dass ich einfach nicht mit den Möglichkeiten eines Global Players im Audiobereich mithalten kann wenn ich es gleichzeitig extrem günstig halten will.

Daher hab ich mir dann diesen Winzling gekauft: JBL GO
In der "Größe" zu dem Preis gibt es NICHTS vergleichbares von anderen Herstellern oder zum selber bauen.
Im Selbstbau kannst du das 3-4-fache Budget einplanen um so klein, so connected und so gut designed zu werden.

Da ist ein DSP drin der für guten Klang sorgt,
ein Verstärker,
ein Akku,
ein Lader,
ein Mic,
ein Line-In,
ein (absolut rauschfreier) BT-Receiver,
ein Controller
für insgesamt 9 Funktionen
über 5 Tasten,
das ganze verpackt in einem sehr schön anzusehenden Gehäuse,
und käuflich zu erwerben zu einem unschlagbaren Preis.

Nimm mal für jedes dieser Attribute 8-10€ an, die du investieren müsstest.
Und dann weißt du ja noch nicht mal ob da wirklich ein Schuh draus wird...

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Aber um dir nicht alle Hoffnung zu nehmen:
Dieses BT-Verstärkerboard habe ich mittlerweile recht lieb gewonnen. Mit ein paar Modifikationen sehr brauchbar. Aber halt ausschließlich BT, kein Line-In.
Den müsste man selbst noch dran frickeln.
Dazu dann einen 6x AA Batteriehalter, ein Step-Down Modul, ein bisschen Kleinkrams und den CT227 XT Bausatz, schon bist du gut dabei.

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Aber wie gesagt, mit den Chassis die du hast, und auch mit dem Lepy, wird das eher groß, unschön und ungewiss.
Nichts worauf ich mich einlassen würde oder wofür ich noch weiter Geld in die Hand nehmen würde, wenn ich nicht haargenau wüsste wie ich die nächsten Schritte angehe...



Grüße, Reference
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 10. Jan 2017, 16:28
Erstmal danke fuer die Tipps und die ausfuehrliche Antwort, der JBL ist ja wirklich guenstig, und der Bausatz den du empfiehlst ist sehr genau das was ich beschrieben habe.

Aber anscheinend hab ich mich nicht deutlich genug ausgedrueckt was mein Ziel ist: Mir geht's nicht nur um den Klang, ich will gern was lernen und ich will's selber bauen. Ich werde auf jeden Fall die Lautsprecher selber bauen mit den Sachen die ich halt einfach zuhause rumliegen hab. Das wird auf jeden Fall was. Dass das professionellen Anspruechen nicht genuegt ist mir klar. Aber damit die nich KOMPLETT scheisse klingen brauch ich Hilfe.
Alles was ich will ist sowas hier in den Schatten zu stellen:
Capture2
Das muss doch moeglich sein mit meinen Mitteln, erzaehl mir doch nich ich haette dazu nich das Zeug, das is doch Quatsch...

Ich will auch keinen langweiligen Bausatz, ich will was selber machen. Ich will auch keine langweiligen 98%, ich will besser verstehen wie ich von 20% auf 80% komme. Der letzte Lautsprecher den ich gebaut hab klingt richtig richtig scheisse und trotzdem bin ich stolz drauf weil ich was gelernt hab, weil's nett aussieht, weil ich Sachen benutzt hab die ich zuhause rumliegen hatte und weil ich's selbst gemacht hab.

Danke nochmal fuer deinen Versuch, das sind tatsaechlich hilfreiche Hinweise die du mir da zusammengetragen hast und unter anderen Umstaenden waere es genau das was ich brauche.

Also nochmal meine Frage, anders formuliert:
Wo fange ich an?
Macht es Sinn die Chassis durch zu messen? Ich haette ein RODE NT-USB, aber das bringt wahrscheinlich nix, oder?
Oder soll ich einfach mal ein Gehaeuse bauen so wie ich lustig bin und dann nochmal her kommen, dann kann ich als warnendes Beispiel dienen?


Hier mein letzter Lautsprecher um dir mal zu zeigen wie ernst ich das meine wenn ich sage dass es mir nur um's Lernen und um den Spass geht. Die Chassis sind aus ner Kiste aus dem Keller vom Opa. (Die Markenbezeichnung hier bitte ironisch verstehen - "hoert sich fast an wie das Original" hahaha... verstehste?)
Ach ja und mit nett aussehen mein ich keinen polierten Kaufhauskram, man soll schon sehen dass das selbst gemacht ist, ich will dass meine Hand deutliche Spuren hinterlaesst, so wie in dem Beispiel. Mit nett aussehen mein ich halt, dass die NICHT aussehen sollen wie eine langweilige schwarze Kiste.
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Capture


[Beitrag von Milarepa108 am 10. Jan 2017, 16:43 bearbeitet]
LarsNL
Stammgast
#4 erstellt: 10. Jan 2017, 16:54

Milarepa108 (Beitrag #3) schrieb:
Das muss doch moeglich sein mit meinen Mitteln, erzaehl mir doch nich ich haette dazu nich das Zeug, das is doch Quatsch...


Nein, das ist kein Quatsch. Welche Mittel hast Du denn? 4 Chassis von (vorsichtig ausgedrückt) zweifelhafter Qualität, einen Verstärker der gleichen Gattung und die Idee, etwas aus Beton zu machen... das wird nix! Hast Du TSP von den Chassis? Kannst Du die TSP alternativ selber messen? Wenn nicht, wie sollte Dir dann jemand ein Gehäuse dazu empfehlen können?

Ich würde an Deiner Stelle erstmal versuchen, mit diesem Tutorial die ersten Schritte zu machen. Kauf Dir 2 FRS8 von Visaton, für den Anfang durchaus ganz gut einsetzbare kleine Breitbänder. Die dann in ein Gehäuse packen (kannst Du mit Boxsim simulieren), und ggf. einen Sperrkreis dazu entwerfen.

Alles andere ist nur dazu geeignet, Geld zu verbrennen und wird defintiv nicht zu einem zufriedenstellenden Ergebnis führen. Ich kann Deinen Selbstbau-Stolz auf die Eigenkreationen zwar verstehen, aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der nur solange anhält, bis Du mal was gescheites im direkten Vergleich gehört hast...

Gruß,
Lars
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 10. Jan 2017, 17:19
Ja guck mal, das ist doch schonmal ein guter Anfang, genau sowas brauch ich.
Und ja, ich will die TSP gerne selber messen. Reicht mein RODE NT-USB dazu aus? (Anscheinend ja schon, wenn in deinem Tutorial sogar so ein einfaches 1Euro Ding benutzt wird...)

Den Gedanken Beton zu nehmen hatte ich weil ich angenommen hab dass ich mir weniger Gedanken um die Resonanzen machen muss wenn das Gehaeuse nicht mitschwingt. Ist doch nich ganz falsch, oder?

Mir jetzt irgendwelchen anderen Kram zu kaufen anstatt das zu benutzen was ich rumfliegen hab - das ist Geld verbrennen.

Aber komm, ernsthaft - ich versteh euren Stolz, aber du kannst mir nich ersthaft weiss machen dass ich mit dem Kram der schon bei mir rumliegt nich was besseres hinbekomme als die abgebildeten USB Lautsprecher.

Zuhause benutze ich uebrigens einen Marantz PM-42 mit alten, schweren, aber durchaus tauglichen Magnavox. Bestimmt keine Koenigsklasse, aber ich weiss dass es Unterschiede gibt.
Kyumps
Inventar
#6 erstellt: 10. Jan 2017, 17:19
Dass du etwas machen möchtest in allen Ehren,
aber seit Jahren wird ein freundlicher und politischer Weg gesucht Leuten wie dir, die ohne große Vorkenntnisse ein solches Projekt angehen wollen klar zu machen dass es so einfach nicht ist.

Ein Lautsprecher ist nicht gemacht indem man eifnach ein Chassis in eine Ksite steckt.

Box muss an Hand der TSP eines Chassis entwickelt werden.
Jedes Chassis ist da anders und den Paradeweg gibt es nicht.
Dann muss die Weiche entwickelt werden denn Fertigweichen funktionieren nicht
Auch ein Breitbänder brauch zumindest nen Sperr-/Saugkreis.

Dass du nicht das Zeug dazu hast sollte nicht bedeuten dir Fehlen die Materialien.
Dir fehlt wissen und notwendige Information zu deinem Material.

Natürlich kannst du jedes Chassis dass du willst in irgendeine Kiste schrauben und anschließen.
Da kommt schon was raus,
aber eben nix auch nur annähernd Gutes!

Du scheinst zu der Fraktion "ich will aber..." zu gehören.
Hier wird die niemand aufhalten, aber erwarte keine Unterstützung, denn es ist nicht sinnvoll.

Ich habe wirklich versucht es so zu schrieben dass du dich nicht direkt angegriffen fühlst und ich will dich auch nicht beleidigen.
Es geht lediglich darum dich davor zu bewahren, Zeit, Energie und auch einen Teil Geld in ein Projekt zu stecken dass von Vorn herein ohne annehmbares Ergebnis ausgehen wird.


So wie bei dir gibt es tausende Themen, wo Leute ohne fundierte Kenntnisse was bauen wollen und der Gegenwind im Forum immer bläst.
Ob das ein 30 Hz Basshorn oder reine kleine Box für den PC ist.
Lautsprecherentwicklung ist Physik und die Bedingungen und Gesetzte die dabei anzuwenden sind muss man kennen.
Wenn dir Begriffe, wie Bafflestep, Bündelung, und Auslöschung was sagen und du damit umgehend kannst wärst du zumindest einen Schritt weiter


[Beitrag von Kyumps am 10. Jan 2017, 17:23 bearbeitet]
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 10. Jan 2017, 17:29

Dass du nicht das Zeug dazu hast sollte nicht bedeuten dir Fehlen die Materialien.
Dir fehlt wissen und notwendige Information zu deinem Material.


Ich bin Wissenschaftler. Mir Wissen anzueignen und mir Informationen zu beschaffen ist mein Beruf. Ich will nich ueberheblich klingen aber ein bisschen Physik und Mathe haben mich bisher von nur sehr wenigen Dingen abhalten koennen...


Box muss an Hand der TSP eines Chassis entwickelt werden.

Sehr hilfreich, vielen Dank!!!

Ich verstehe dass ihr keine Lust habt jedes Mal wieder von Neuem zu erklaeren dass das ganze schwieriger ist als gedacht. Aber jetzt will ich's echt wissen.

Sperr-/Saugkreis bauen sollte kein Problem fuer mich sein, besonders das von Lars gezeigte Tutorial bietet ja schonmal einen guten Anhaltspunkt.

Gibt es vielleicht noch andere empfehlenswerte Tutorials die ahnlich gut verstaendlich sind?


[Beitrag von Milarepa108 am 10. Jan 2017, 17:36 bearbeitet]
Kyumps
Inventar
#8 erstellt: 10. Jan 2017, 17:40
Nochmal du brauchst die TSP deiner Chassis....
Wenn du wirklich so angagiert bist wie das darstellst, dann kannst du die TSP selber messen

auch ein Geologe ist Wissenschaftler,
ich bin auch einer, ein Wirtschaftswissenschaftler,
das sagt leider gar nix!
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 10. Jan 2017, 17:44
Mal nochwas grundsaetzliches:

Ich seh das ueberhaupt nich ein dass man Neulinge grundsaetzlich erstmal von etwas Schwierigem abraet, bloss weil man es nicht kurz und buendig erklaeren kann.
Physik und Mathematik, sind keine Geheimnisse - alles was man dazu braucht sind ein gesunder Kopf, etwas Geduld und Zugang zu Informationen.

Die zwei, drei Links die ihr mir gegeben habt haben mir mehr relevante Infos gegeben als tagelanges selber suchen, und die Belehrungen dadrueber dass ich das sowieso nicht kann haben nur eure und meine Zeit verschwendet.

Warum kann man nicht einfach schreiben:
Hey, das ist kein Problem, lies dir einfach die Infos hier durch. Wenn du die aufmerksam gelesen und verstanden hast, versuch dich mal selber an Aufgabe X und dann komm nochmal wieder.
Aufgabe X koennte hier zum Beispiel dadrin bestehen die Chassis durch zu messen und auf der Basis einen Sperr-/Saugkreis zu entwerfen.
Dann sieht man doch schnell ob jemand die noetige Geduld hat oder nicht...

So mach ich das zumindest mit meinen Studenten...
Kay*
Inventar
#10 erstellt: 10. Jan 2017, 17:48

ich will gern was lernen und ich will's selber bauen.

da spricht doch nix dagegen
Klang&Ton, HobbyHiFi, oder ä. im Web lesen.

Das weisste schon mal, dass eine Eigenkonstruktion so einfach nicht ist
(Messtechnik vorhanden, Fehlversuche finanzierbar, usw.)


Reicht mein RODE NT-USB dazu aus?

Soundkarte und ARTA sind gängig und zielführend


[Beitrag von Kay* am 10. Jan 2017, 18:02 bearbeitet]
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 10. Jan 2017, 17:53


auch ein Geologe ist Wissenschaftler,
ich bin auch einer, ein Wirtschaftswissenschaftler,
das sagt leider gar nix!


Da wuerde ich jetzt mal grundsaetzlich wiedersprechen.
Das Erlernen wissenschaftlichen Arbeitens, ist das Erlernen einer sehr grundlegenden Faehigkeit wenn es darum geht komplexe Zusammenhaenge, auch fachfremder Art, zu verstehen und anzuwenden.
Als Wirtschaftswissenschaftler scheust du sicherlich auch nicht vor ein paar Formeln zurueck nehm ich mal an...

Ich zum Beispiel bin Neurowissenschaftler... klar hab ich keinen blassen Schimmer von der Ingenieurskunst die in den Entwurft von HiFi Lautsprechern fliesst und hab wenig Vorwissen ueber die Physik die hinter deinem Link steckt, aber ich kann mit Messinstrumenten umgehen, hab n bisschen Ahnung von Signalverarbeitung, weiss wahrscheinlich mehr ueber's Ohr als die meisten hier und hab genug Geduld um ein paar Artikel zu lesen...

Aber das ist doch vollkommen irrelevant, was zaehlt ist dass diese Attituede niemandem was bringt ausser euch Rechtfertigung bringt dass ihr nicht jedes Mal von vorne anfangen wollt zu erklaeren. Ich versteh das. Aber wie gesagt - zwei, drei nuetzliche Links und ein freundliches aber bestimmtes "Lies das, dann reden wir weiter" hilft euch mehr und euren Kandidaten ebenso...
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 10. Jan 2017, 17:55


ich will gern was lernen und ich will's selber bauen.

da spricht doch nix dagegen
Klang&Ton, HobbyHiFi, oder ä. im Web lesen.


Das Problem was ich hatte ist, dass das die Fuelle der Information unueberschaubar ist und ich ein fest umrissenes Problem habe dass ich akzeptabel loesen will.
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 10. Jan 2017, 18:05

Kyumps (Beitrag #8) schrieb:
Nochmal du brauchst die TSP deiner Chassis....
Wenn du wirklich so angagiert bist wie das darstellst, dann kannst du die TSP selber messen


Das ist ja mal uebrigens genau was ich brauchte, warum nicht gleich so!!!
Danke!

Haette ich gewusst dass das so einfach geht haette ich mir 90% meiner Fragen auch gespart


[Beitrag von Milarepa108 am 10. Jan 2017, 18:07 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#14 erstellt: 10. Jan 2017, 18:06

Das Problem was ich hatte ist, dass das die Fuelle der Information unueberschaubar ist und ich ein fest umrissenes Problem habe dass ich akzeptabel loesen will.

na , dann schauste bei Strassacker nach Bausätzen,
die deinen Überlegungen nahe kommen,
besorgst dir die BA
und liesst einfach mal nach, wie Profis es machen.

Eine ausreichende Beschreibung der Vorgehenweise (speziell anhand deiner Vorgaben )
in einem/diesem Forum dürfte schwer werden
...
schon allein, weil Messdaten deiner LS fehlen
DjDump
Inventar
#15 erstellt: 10. Jan 2017, 18:07
Hi,
erstmal: Kannst du "winzig" genauer definieren?
Winzig ist z.B. bei mir die Größenordnung unter 1 Liter Außenvolumen. Da du auch Standlautsprecher in Erwägung ziehst sind ja schonmal unsere Größenvorstellungen nicht deckend.



Als Verstaerker habe ich den Lepai/Lepy TA2020A 2*20W Class-D gekauft und will den noch ein wenig modifizieren, vor allem durch den Austausch des Opamps (Voerverstaerkers) und vielleicht ein paar Kondensatoren, wenn ich passende rumfliegen hab.
Dazu kommt noch ein Bluetooth Adapter.

Das kannst du tun, aber ich würde einfach einen BT Verstärker besorgen. Machs, wenns dir Spass macht, falls nicht mach einen ganz großen Bogen um Verstärkermodifikationen.


Wenn du was bei den Entwicklung lernen willst, bist du schonmal gut bedient, wenn du den Einfluss vom Gehäuse begreifst. Was macht ein größeres Gehäuse, was ändert der Bassreflexkanaldurchmesser. Deine Chassis sind es auch einfach nicht wert im Mittel und Hochton zu experimentieren. Um sinnvoll anzufangen brauchst du dafür eine Messbox zum Messen der TSP (5€), ein Messmikrofon (50€), ein dazu passendes Audio Interface (50€+) und eine Kalibration der Kette (30€). Man kann auch günstiger Einsteigen, aber wenn du vorhast das Hobby länger zu betreiben ist es rausgeschmissenes Geld schlechtes Messequipment zu kaufen. Außerdem brauchst du einen möglichst einen reflektionsarmen Raum.
Also gibst du deutlich über 100€ für Messequipment aus und misst dafür Chassis die keine 5€ wert sind. Und auch wenn du die Messungen hast: Was sagen sie dir? Du kannst mir auch die Ergebnisse von den Ergebnissen aus deinem Beruf vorlegen, aber das bringt mir nichts. Ich kann die Messungen nicht deuten. Sagen wir du findest heraus, was du ändern muss, z.B. den Mittelton absenken. Dann musst du Bauteile zum experimentieren kaufen, um deinem 5€ Breitbänder einen passenden Sperrkreis zu spendieren zu können brauchst du Bauteile für 50€.

Und es gibt auch noch ein ganz großes Problem mit unbekannten Chassis und neuem Messequipment: Du weißt nicht, ob du deinen Messungen trauen kannst. Denn am Anfang passieren Messfehler, da kann man sich nicht gegen wehren. Aber wenn man nicht weiß, was Wahr und was Falsch ist, bringt jede Messung NICHTS. Deshalb ist es sinnvoll ein Chassis zu kaufen das bereits durchgemessen ist. Dann kannst du die TSP und den Frequenzgang nachmessen und weißt in welchen Bereichen deine Messung fehlerbehaftet ist.

Grade als Wissenschaftler sollte es dir doch einleuchtend sein, dass man nicht einfach irgendein Versuchsobjekt und irgendeine Messvorrichtung kombinieren kann und sinnvolle Ergebnisse bekommt.


Wenn du was lernen willst kümmer dich erstmal um den Einfluss vom Gehäuse auf den Klang. Meiner Erfahrung nach können die allermeisten Frauen guten Klang sowieso nicht würdigen. Im Bass ist messen sowieso sehr sehr schwierig, dh du musst auch erstmal nichts in Messequipment stecken.

Ich würde einen 4" Breitbänder kaufen, die liefern potentiel genug Bass um Unterschiede im Gehäuse überhaupt erst hörbar zu machen. Wenn man kein ganz beschissenes Chassis nimmt, liefern die auch eine gute Grundlage für ein zukünftiges Projekt (2.1 System, FAST). Ich würde zb einen Visaton FR10-4 oder einen Tangband W4-655 nehmen.
Beide haben Parameter die in vielen verschiedenen Gehäusearten (geschlossen, Bassreflex, Transmissionsline) zurecht kommen.

Bei deinem Chassis kann man sich schon glücklich schätzen, wenn man überhaupt einen Unterschied zwischen Geschlossen und Bassreflex hört!

Viele Grüße,
Leo

Edit: Hier gehts ja schnell voran:

Physik und Mathematik, sind keine Geheimnisse

Lautsprecherbau ist aber keine Wissenschaft. Sondern Ingenieurswesen. Und aber einem gewissen Niveau auch Kunst (denn es kommt auf den Hörgeschmack an). Eine Wissenschaftliche Herangehensweise ist sicher nicht die schlechteste, aber halt auch nicht die beste.

Edit2:

und ich ein fest umrissenes Problem habe dass ich akzeptabel loesen will.

Dein Problem ist nicht fest umrissen. Wenn ich im Neurowissenschaftler-Form nachfragen würde, wie das gehirn aufgebaut ist, würdest du doch auch sagen, dass ich mein Problem fester umreißen soll.
Lautsprecherbau ist so viel mehr als ein Chassis in ein Gehäuse zu stecken und eine Messung zu machen.


[Beitrag von DjDump am 10. Jan 2017, 18:14 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#16 erstellt: 10. Jan 2017, 18:19

Haette ich gewusst dass das so einfach geht haette ich mir 90% meiner Fragen auch gespart

und?
Boxsim installiert?

Damit kann man 'ne Menge lernen,
ohne das man sich gleich Messtechnik besorgen muss!
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 10. Jan 2017, 18:31

DjDump (Beitrag #15) schrieb:
Hi,
erstmal: Kannst du "winzig" genauer definieren?
Winzig ist z.B. bei mir die Größenordnung unter 1 Liter Außenvolumen. Da du auch Standlautsprecher in Erwägung ziehst sind ja schonmal unsere Größenvorstellungen nicht deckend.

So klein wie moeglich aber so gross wie noetig.






DjDump (Beitrag #15) schrieb:

Um sinnvoll anzufangen brauchst du dafür eine Messbox zum Messen der TSP (5€), ein Messmikrofon (50€), ein dazu passendes Audio Interface (50€+) und eine Kalibration der Kette (30€). Man kann auch günstiger Einsteigen, aber wenn du vorhast das Hobby länger zu betreiben ist es rausgeschmissenes Geld schlechtes Messequipment zu kaufen. Außerdem brauchst du einen möglichst einen reflektionsarmen Raum.

Der o.g. Link scheint mir eher so als ginge das auch quasi gratis. (Ich hab das alles...)
http://www.elektronik-labor.de/HF/Lautsprecher/LS1.html
Einen so gut wie schalltoten Raum kann ich in der Uni nutzen.


DjDump (Beitrag #15) schrieb:

Sagen wir du findest heraus, was du ändern muss, z.B. den Mittelton absenken. Dann musst du Bauteile zum experimentieren kaufen, um deinem 5€ Breitbänder einen passenden Sperrkreis zu spendieren zu können brauchst du Bauteile für 50€.

Kein Problem, wenn's mir an einem nicht mangelt dann sind das Bauteile. Nimm einfach mal an, ich habe Bauteile oder kann die guenstig kriegen.


DjDump (Beitrag #15) schrieb:

Und es gibt auch noch ein ganz großes Problem mit unbekannten Chassis und neuem Messequipment: Du weißt nicht, ob du deinen Messungen trauen kannst. Denn am Anfang passieren Messfehler, da kann man sich nicht gegen wehren. Aber wenn man nicht weiß, was Wahr und was Falsch ist, bringt jede Messung NICHTS. Deshalb ist es sinnvoll ein Chassis zu kaufen das bereits durchgemessen ist. Dann kannst du die TSP und den Frequenzgang nachmessen und weißt in welchen Bereichen deine Messung fehlerbehaftet ist.

Das verstehe ich voll und ganz - meinst du die Messfehler liegen in einem Bereich dessen Auswirkungen fuer meine Freundin hoerbar ist?
Das ist ein wichtiger Punkt - wenn die Auswirkungen der Messfehler so stark sind dass der Unterschied so gravierend ist dass man sich die Messung haette sparen koennen ist das was anderes als wenn sich kleine Fehler bereits dramatisch auswirken. (Was ich aufgrund der Infos in den Links aber nicht annehme, die Messketten scheinen nicht besonders verlaesslich aber bieten offensichtlich schon gute Anhaltspunkte.)


DjDump (Beitrag #15) schrieb:

Grade als Wissenschaftler sollte es dir doch einleuchtend sein, dass man nicht einfach irgendein Versuchsobjekt und irgendeine Messvorrichtung kombinieren kann und sinnvolle Ergebnisse bekommt.

Mir ist zumindest klar dass in jeder Messung Messfehler enthalten sind, egal wie sorgfaeltig man die vornimmt, und man trotzdem aussagekraeftige Ergebnisse erhalten kann wenn das Ziel den Messfehler erlaubt.


DjDump (Beitrag #15) schrieb:

Wenn du was bei den Entwicklung lernen willst, bist du schonmal gut bedient, wenn du den Einfluss vom Gehäuse begreifst. Was macht ein größeres Gehäuse, was ändert der Bassreflexkanaldurchmesser. Deine Chassis sind es auch einfach nicht wert im Mittel und Hochton zu experimentieren.
...
Wenn du was lernen willst kümmer dich erstmal um den Einfluss vom Gehäuse auf den Klang. Meiner Erfahrung nach können die allermeisten Frauen guten Klang sowieso nicht würdigen. Im Bass ist messen sowieso sehr sehr schwierig, dh du musst auch erstmal nichts in Messequipment stecken.


Gibt es eine gute Quelle die du mir da empfehlen kannst? Die so die Grundlagen zusammen fasst? Das was ich gefunden hab war entweder zu beschraenkt oder zu speziell...

Abgesehen davon dass mir die Formulierung sauer aufstoesst, hast du ja recht - ich will doch nur das meiste rausholen aus dem Kram der hier rumliegt damit meine Freundin nich diesen Muell hoeren muss und was nettes von mir gebasteltes rumsteht was seinen Zweck erfuellt.


DjDump (Beitrag #15) schrieb:

Ich würde einen 4" Breitbänder kaufen, die liefern potentiel genug Bass um Unterschiede im Gehäuse überhaupt erst hörbar zu machen. Wenn man kein ganz beschissenes Chassis nimmt, liefern die auch eine gute Grundlage für ein zukünftiges Projekt (2.1 System, FAST). Ich würde zb einen Visaton FR10-4 oder einen Tangband W4-655 nehmen.
Beide haben Parameter die in vielen verschiedenen Gehäusearten (geschlossen, Bassreflex, Transmissionsline) zurecht kommen.

Ich will nix kaufen, ich will lernen wie ich aus dem was ich hab das Meiste rausholen kann.


DjDump (Beitrag #15) schrieb:


Physik und Mathematik, sind keine Geheimnisse

Lautsprecherbau ist aber keine Wissenschaft. Sondern Ingenieurswesen. Und aber einem gewissen Niveau auch Kunst (denn es kommt auf den Hörgeschmack an). Eine Wissenschaftliche Herangehensweise ist sicher nicht die schlechteste, aber halt auch nicht die beste.

Ja, weiss ich. Mir ging's nur dadrum zu verdeutlichen dass man was was man nicht weiss lernen kann und man keine Angst haben (und machen) sollte das zumindest zu versuchen.


[Beitrag von Milarepa108 am 10. Jan 2017, 18:36 bearbeitet]
Apalone
Inventar
#18 erstellt: 10. Jan 2017, 18:37

Milarepa108 (Beitrag #7) schrieb:

Dass du nicht das Zeug dazu hast sollte nicht bedeuten dir Fehlen die Materialien.
Dir fehlt wissen und notwendige Information zu deinem Material.


Ich bin Wissenschaftler. Mir Wissen anzueignen und mir Informationen zu beschaffen ist mein Beruf. Ich will nich ueberheblich klingen aber ein bisschen Physik und Mathe haben mich bisher von nur sehr wenigen Dingen abhalten koennen.......


OK!

Tutorials gibt es nicht, dazu ist die Materie zu komplex.
Du benötigst:

- Fachliteratur;
- Messsystem;
- Simulationssoftware;
- eine Grundstock Frequenzweichenbauteile; Nimm mal so 4 Stk. von jedem Wert aus der E12er und E24 Reihe (Cs), 0,1 - 15 mH bei Spulen (je Wert), 1,0 bis 47 Ohm bei Widerständen.
- Holzwerkzeugausstattung

Gehäusefinish nach Belieben.

- Fachliteratur sichten;
- Chassis auswählen;
- in Simulationssoftware laden;
- optimieren;
- Gehäuse bauen, Treiber einbauen;
- Simulation der Summenfrequenzgänge anhand der gemessenen Einzelfrequenzgänge;
- durch Messungen feinschneiteln;
- usw.
- usw.
- irgendwann sagen: "ich bin fertig"
- die übrig gebliebenen Frequenzweichenbauteile verkaufe;
- evaluieren, ob es sich gelohnt hat.
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 10. Jan 2017, 18:53

Apalone (Beitrag #18) schrieb:

Tutorials gibt es nicht, dazu ist die Materie zu komplex.

Da haben wir wahrscheinlich unterschiedliche Definitionen der Worte 'Tutorial' und 'komplex'.
Weiter oben sind schon mindestens zwei Tutorials die echt was taugen.


Apalone (Beitrag #18) schrieb:

Du benötigst:

- Fachliteratur;
- Messsystem;
- Simulationssoftware;
- eine Grundstock Frequenzweichenbauteile; Nimm mal so 4 Stk. von jedem Wert aus der E12er und E24 Reihe (Cs), 0,1 - 15 mH bei Spulen (je Wert), 1,0 bis 47 Ohm bei Widerständen.
- Holzwerkzeugausstattung


Hab ich alles, in rohen Mengen, bis auf die Fachliteratur - und wie gesagt ich glaube das geht auch mit den im Internet erhaeltlichen Quellen. Zumindest was das mir gesteckte Ziel angeht.



Apalone (Beitrag #18) schrieb:

- Fachliteratur sichten;
- Chassis auswählen;
- in Simulationssoftware laden;
- optimieren;
- Gehäuse bauen, Treiber einbauen;
- Simulation der Summenfrequenzgänge anhand der gemessenen Einzelfrequenzgänge;
- durch Messungen feinschneiteln;
- usw.
- usw.
- irgendwann sagen: "ich bin fertig"
- die übrig gebliebenen Frequenzweichenbauteile verkaufe;
- evaluieren, ob es sich gelohnt hat.


OK, dass ich das Chassis das ich hab schonmal ausmessen kann, und wie das geht, wurde mir unten schonmal nahe gebracht, das wird in der Tat mein erster Schritt. Ich denke dem bin ich gewachsen.
Dann kann ich die Werte in Boxsim eingeben - ich weiss auch schon wo. Das krieg ich auch hin.

Optimieren - da wird's naemlich erst echt kompliziert. Denn auch wenn ich weiss wie ich das berechne muss ich ja immernoch die Ergebnisse eruieren.
Erstmal will ich nochmal herausheben - ich will kein professionelles Equipment uebertreffen - es soll sich nur deutlich besser anhoeren als die am Anfang genannten Plastikboxen.
Trotzdem - ich hab ja eine Zielvorstellung: Sprache soll moeglichst naturgetreu wiedergegeben werden (im Vergleich zu den Plastikboxen) und viel Lautstaerke brauch ich auch nicht - vor allem in den tieferen Frequenzen
Die Interpretation der Phasengangdiagramme - hast du da was brauchbares wo ich anfangen kann?


[Beitrag von Milarepa108 am 10. Jan 2017, 18:55 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#20 erstellt: 10. Jan 2017, 18:57

Das ist ein wichtiger Punkt - wenn die Auswirkungen der Messfehler so stark sind dass der Unterschied so gravierend ist dass man sich die Messung haette sparen


ich verstehe derartiges überhaupt nicht.

Ein Wissenschaftler weiss, dass messen (neben anderem) mit KnowHow zutun hat.
Dieses muss man sich aneignen.

Da gibt's sogar Bücher.
i.d.R. reicht aber die Anleitung von Arta, Audiotester, VA, Holm-Impulse usw.
(es reicht nicht, nur eine Anleitung zulesen!)
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 10. Jan 2017, 18:57

Kay* (Beitrag #16) schrieb:

Haette ich gewusst dass das so einfach geht haette ich mir 90% meiner Fragen auch gespart

und?
Boxsim installiert?

Damit kann man 'ne Menge lernen,
ohne das man sich gleich Messtechnik besorgen muss!



Jupp, installiert, vielen Dank!
Da kommt noch einiges auf mich zu, das seh ich ein, aber ich sehe auch wie man damit ne ganze Menge lernen kann.
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#22 erstellt: 10. Jan 2017, 19:03

Kay* (Beitrag #20) schrieb:

Das ist ein wichtiger Punkt - wenn die Auswirkungen der Messfehler so stark sind dass der Unterschied so gravierend ist dass man sich die Messung haette sparen


ich verstehe derartiges überhaupt nicht.

Ein Wissenschaftler weiss, dass messen (neben anderem) mit KnowHow zutun hat.
Dieses muss man sich aneignen.

Da gibt's sogar Bücher.
i.d.R. reicht aber die Anleitung von Arta, Audiotester, VA, Holm-Impulse usw.
(es reicht nicht, nur eine Anleitung zulesen!)


Da hast du mich falsch verstanden, was ich damit sagen wollte ist dass DjDump suggeriert hat dass ich gar nicht der Messung anfangen sollte weil ich die Messergebnissen sowieso nicht trauen kann weil sich bei meiner Unerfahrenheit sowieso Messfehler einschleichen.
Aufgrund deiner Tutorials scheint es mir aber sehr wohl so dass ich, wenn ich denen folge, zumindest brauchbare Informationen bekomme.
Kay*
Inventar
#23 erstellt: 10. Jan 2017, 19:06

Trotzdem - ich hab ja eine Zielvorstellung: Sprache soll moeglichst naturgetreu wiedergegeben werden (im Vergleich zu den Plastikboxen)

sofern kleine Kisten auf einer Schreibtischplatte stehen,
so gibt es immer Probleme (Die Relevanz entscheide ich nicht)
...
also bitte bei allem, was mit LS zutun hat, auch Raumakustik/Hörplatz gedanklich miteinbeziehen!
(vgl. auch Boxsim:
Abstrahlung über eine Kugel, Halbkugel, also mit/ohne Rückwand und anderen Grenzflächen)
Kay*
Inventar
#24 erstellt: 10. Jan 2017, 19:11

Da hast du mich falsch verstanden,

wenn ich mich falsch ausgedrückt habe
...
es geht darum mit dem Finger auf ergänzende Baustellen zuzeigen,
nicht mehr und nicht weniger

der richtige Ansatzpunkt ist, dass Messungen nötige Anhaltspunkte zur weiteren Vorgehensweise bringen


[Beitrag von Kay* am 10. Jan 2017, 19:13 bearbeitet]
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#25 erstellt: 10. Jan 2017, 19:15

Kay* (Beitrag #23) schrieb:

Trotzdem - ich hab ja eine Zielvorstellung: Sprache soll moeglichst naturgetreu wiedergegeben werden (im Vergleich zu den Plastikboxen)

sofern kleine Kisten auf einer Schreibtischplatte stehen,
so gibt es immer Probleme (Die Relevanz entscheide ich nicht)
...
also bitte bei allem, was mit LS zutun hat, auch Raumakustik/Hörplatz gedanklich miteinbeziehen!
(vgl. auch Boxsim:
Abstrahlung über eine Kugel, Halbkugel, also mit/ohne Rückwand und anderen Grenzflächen)


Ganz ehrlich - sind das Unterschiede die meine Freundin hoeren wird?
Dass du die hoerst ist mir klar, deswegen bin ich ja hier und nicht in irgendeinem anderen Forum.

Die Kisten stehen auf dem Boden, mehr als einen Meter von jeder Wand weg. Der Hoerer hockt dabei auf einem Kissen auf dem Boden.
Deswegen hatte ich auch daran gedacht die Chassis nach oben oder schraeg auszurichten anstatt wie das bei 'normalen' Boxen der Fall ist nach vorne. Macht das Sinn?
Ausserdem war meine Ueberlegung dass es vielleicht weniger Probleme mit der Kopplung mit dem Boden gibt wenn ich die Boxen in einer Weise baue (Beton), bei der das Gehaeuse so wenig wie moeglich mit schwingt.
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#26 erstellt: 10. Jan 2017, 19:16

Kay* (Beitrag #24) schrieb:


der richtige Ansatzpunkt ist, dass Messungen nötige Anhaltspunkte zur weiteren Vorgehensweise bringen


Ja OK, dann sind wir uns ja 100%ig einig. Genau so sehe ich das auch.
Kay*
Inventar
#27 erstellt: 10. Jan 2017, 19:21

Ganz ehrlich - sind das Unterschiede die meine Freundin hoeren wird?

ich kenne deine Freundin nicht,
ich habe auf meinem Schreibtisch die LS höher gebaut und auf Ohrhöhe,
links und rechts vom Monitor, so dient dieser als Schallwandvergrösserung.

du verstehst?
wenn man Probleme erkennt, kann man ggf. bessere Lösung finden.
wie geschrieben, es geht darum mit dem Finger auf ergänzende Baustellen zuzeigen,
Kay*
Inventar
#28 erstellt: 10. Jan 2017, 19:29

weniger Probleme mit der Kopplung mit dem Boden gibt
wenn ich die Boxen in einer Weise baue (Beton), bei der das
Gehaeuse so wenig wie moeglich mit schwingt.

ggf. falsch
(das sind Details mit denen ich mich nicht auseinandersetzen möchte,
da auch zu umfangreich)

nach meiner Kenntnis sind z.B. 22mm Span im Verbund mit 16mm Span besser
(vor langer Zeit 'ne Studie gelesen)
(es geht um die Energieumwandlung von Bewegung in Wärme durch Reibung,
es ist immer besser mehrere kleiner Resonanzen zu haben, also eine grosse).
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#29 erstellt: 10. Jan 2017, 19:35

Kay* (Beitrag #28) schrieb:

weniger Probleme mit der Kopplung mit dem Boden gibt
wenn ich die Boxen in einer Weise baue (Beton), bei der das
Gehaeuse so wenig wie moeglich mit schwingt.

ggf. falsch
(das sind Details mit denen ich mich nicht auseinandersetzen möchte,
da auch zu umfangreich)

nach meiner Kenntnis sind z.B. 22mm Span im Verbund mit 16mm Span besser
(vor langer Zeit 'ne Studie gelesen)
(es geht um die Energieumwandlung von Bewegung in Wärme durch Reibung,
es ist immer besser mehrere kleiner Resonanzen zu haben, also eine grosse).



OK, das leuchtet mir ueberraschenderweise sogar ein...
so wie auch sound diffusor panels in Hoersaelen in unregelmaessigen Abstaenden und Groessen angebracht werden um die Raumakustik zu verbessern?

Gut, dann halte ich mich an die konventionelleren Bauweisen, danke.
DjDump
Inventar
#30 erstellt: 10. Jan 2017, 19:38
Ich versteh die Zeilsetzung nicht so ganz. Geht es darum einen guten Lautsprecher für die Freundin zu bauen, oder was zu lernen? Klar man kann das verknüpfen, aber meine Freundin mag z.B. Lautsprecher in Herzform sehr gerne. Klanglich reichen auch Lautsprecher die man in Computermonitoren findet. In anderen Worten: Wenn er gut aussieht klingt er auch gut.

Was deine Freundin mit ziemlicher Sicherheit nicht hören wird und du warscheinlich auch nicht ohne direkten Vergleich:
-Ob der Sperrkreis genau richtig gesetzt ist
-Ob das Bassreflexrohr 2cm zu kurz oder zu lang ist
-Alles was mit Dämmung und Dämpfung zu tun hat
-Alles was mit vibrierenden Gehäusewänden zu tun hat
-Gute Abkopplung vom Boden


Und: Ein Lautsprecher klingt nicht schlecht, nur weil man nen Fehler bei der Dämmung gemacht ist. Vieles im Lautsprecherbau macht man um kein Potential zu vergeuden. Für den Ottonormalverbraucher die die allermeisten Sachen egal.

Wenn dein Ziel ist einen Lautsprecher zu bauen, der nicht besonders schlecht klingt, kannst du die meisten Breitbänder einfach in ein 5l Gehäuse stecken. Wenn dein Ziel ist, ein aus technischer Sicht gutes Produkt zu bauen musst du dich mit ganz vielen Dingen beschäftigen.
Schau dich mal nach Büchern um, ich habe vor einigen Jahren mit dem "Lautsprecher Handbuch" angefangen, das war sehr lehrreich. Mittlerweile ist es aber alt und teuer und wahrscheinlich gibt es bessere Alternativen.


[Beitrag von DjDump am 10. Jan 2017, 19:38 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#31 erstellt: 10. Jan 2017, 19:46

Ich versteh die Zeilsetzung nicht so ganz. Geht es darum einen guten Lautsprecher für die Freundin zu bauen, oder was zu lernen?

geht mir auch so,

wenn es gelingt einfach Einflussfaktoren zubenennen,
so wäre dies schon richtig gut.

Entscheiden muss der TE
Reference_100_Mk_II
Inventar
#32 erstellt: 10. Jan 2017, 19:47
Ich würd hingehen,
mir ein paar Blaupunkt GTx 663 für 15€ von eBay schießen,
jeweils nen 20cm Würfel dafür zusammenspaxen
und dann einen TA2024 rein kloppen.
Fertig ist die Bude.

Die Boxen gehen lauter und haben mehr Bass als die Plastik-Tröten --> Ziel erreicht

Nebenbei wird der Klang trotz nicht-messens potenziell auch noch besser sein.
Hast du dann noch Lust die Boxen zu vermessen kannste ja noch das ein oder andere Korrekturglied einbringen.
Schon wird ein Schuh draus.

Aber mit absolut fraglichen Chassis die noch nie zuvor ein User hier in der Hand hatte, lediglich der OEM, würde ich da gar nichts ausprobieren.
Kay*
Inventar
#33 erstellt: 10. Jan 2017, 19:49

Aber mit absolut fraglichen Chassis die noch nie zuvor ein User hier in der Hand hatte, lediglich der OEM, würde ich da gar nichts ausprobieren.

überlasse es doch einfach dem TE,
er wird schon mit der Zeit merken, was für ihn Sinn macht
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#34 erstellt: 10. Jan 2017, 20:01

DjDump (Beitrag #30) schrieb:
Ich versteh die Zeilsetzung nicht so ganz. Geht es darum einen guten Lautsprecher für die Freundin zu bauen, oder was zu lernen? Klar man kann das verknüpfen, aber meine Freundin mag z.B. Lautsprecher in Herzform sehr gerne. Klanglich reichen auch Lautsprecher die man in Computermonitoren findet. In anderen Worten: Wenn er gut aussieht klingt er auch gut.


Meine Zielsetzung ist ein paar Lautsprecher die ihren Zweck erfuellen selbst zu bauen mit den Mitteln die ich zur Hand habe. Ich will das Meiste rausholen aus dem Kram der bei mir rumliegt. Auch wenn der suboptimal ist. Und da reicht es mir nicht einfach so nen Breitbanddings in ne Box zu stecken - ich will zumindest wissen was da passiert, und an welchen Stellen ich was verbessern kann und warum oder warum nicht.

("Du, deine Lautsprecher gehen ja gar nich, soll ich nich mal gucken was ich noch so rumfliegen hab?" "Hmmm jaaa die sind schon scheisse, aber die sind so schoen klein und ich hab kein Bock mir irgendwas sperriges hier rein zu stellen." "Challenge accepted...." Dann zuhause festgestellt dass ich nix 'kleines' hab. Aber extra was kaufen? Warum denn wenn ich auch rausfinden kann wie ich aus dem was ich hab was gutes (oder zumindest was akzeptables) zusammenflicken kann.)

Mal ganz abgesehen davon glaub ich euch nich wirklich dass die BOSE Teile so miserabel sind... klar die sind fies ueberteuert, aber hmm.. naja ich werd's ja sehn. Hab ja was angemessenes zum Vergleichen...


[Beitrag von Milarepa108 am 10. Jan 2017, 20:06 bearbeitet]
Schon_wieder_weg
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 10. Jan 2017, 20:03
Puuuuh...
Kay*
Inventar
#36 erstellt: 10. Jan 2017, 20:07

Warum denn wenn ich auch rausfinden kann wie ich aus dem was ich hab was gutes zusammenflicken kann

völlig akzeptabel,
aber "was gutes" muss eben dabei nicht herauskommen,
da widersprichst du dich auch selber,
weil oben steht es soll "nur" besser werden, als das vorhandene
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#37 erstellt: 10. Jan 2017, 20:11

Kay* (Beitrag #36) schrieb:

Warum denn wenn ich auch rausfinden kann wie ich aus dem was ich hab was gutes zusammenflicken kann

völlig akzeptabel,
aber "was gutes" muss eben dabei nicht herauskommen,
da widersprichst du dich auch selber,
weil oben steht es soll "nur" besser werden, als das vorhandene ;)



hab ich sofort gemerkt als ich auf Antwort erstellen geklickt hab und direkt verbessert...
DjDump
Inventar
#38 erstellt: 10. Jan 2017, 20:13
Dann bau doch mal das Chassis in ein Gehäuse, Würfelform, Kantenlänge etwas über dem Chassisdurchmesser.

Dann hast du eine Grundlage mit der du messen kannst.
Kay*
Inventar
#39 erstellt: 10. Jan 2017, 20:18

Mal ganz abgesehen davon glaub ich euch nich wirklich dass die BOSE Teile so miserabel sind

Bose hat vieles gebaut.

Ich habe von irgendwelchen Bose-Würfel Messwerte und die zeigen schlicht und einfach eine schlechte Konstruktion.
Daneben kauft sich jemand soetwas nur, wenn er von Raumakustik keine Ahnung hat
oder kein Interesse an gutem Klang (wie immer man guten Klang auch definiert) hat.
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#40 erstellt: 10. Jan 2017, 20:26

DjDump (Beitrag #38) schrieb:
Dann bau doch mal das Chassis in ein Gehäuse, Würfelform, Kantenlänge etwas über dem Chassisdurchmesser.

Dann hast du eine Grundlage mit der du messen kannst.



Das is doch mal n Wort.
Ich mach das mal und dann poste ich mal die Methode und die Ergebnisse.

Mein Verdacht war ja dass das im Bassbereich sehr arm ausfallen wird - da ja zumindest die Hutablagenchassis mit Sicherheit irgendwo noch durch geschickt platzierte Tieftoener ergaenzt wird, und der akzeptable Klang des Sounddocks ja durch (augenscheinlich) besonders ausgekluegelte Resonanzkoerperdesigns erreicht wird. Deswegen hatte ich gedacht ich koennte das in dem Bereich noch mithilfe geschickter Bauweise etwas ausbalancieren.

Allerdings leuchtet mir natuerlich ein - da es mir ja nicht auf Lautstaerke bzw Effizienz ankommt - dass ich das vielleicht auch ausbalancieren kann indem ich ein paar gut berechnete Bauteile mit reinloete.

Also einfach eine geschlossene Box, mit einem einzelnen Chassis - keine Bassreflex, kein Dipol, kein Firlefanz mit schraeg nach oben gerichteten Chassis...
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#41 erstellt: 10. Jan 2017, 20:29

Kay* (Beitrag #39) schrieb:

Mal ganz abgesehen davon glaub ich euch nich wirklich dass die BOSE Teile so miserabel sind

Bose hat vieles gebaut.

Ich habe von irgendwelchen Bose-Würfel Messwerte und die zeigen schlicht und einfach eine schlechte Konstruktion.
Daneben kauft sich jemand soetwas nur, wenn er von Raumakustik keine Ahnung hat
oder kein Interesse an gutem Klang (wie immer man guten Klang auch definiert) hat.


Wie gesagt, das waere jetzt auch nicht meine erste Wahl gewesen, aber ist halt das was ich hier hab. Ich hab selbst ziemlich alte Acoustimass noch rumliegen, die find ich durchaus gut, allerdings nicht so gut dass ich die verwenden wuerde. Wenn ich Johnny Cash damit spiele hoert der sich an als ob der daneben sitzt, bei anderer Musik geht viel verloren. Ein Freund von mir hat sich ein neueres System gekauft, das kann man nur in die Tonne kloppen. Also ist zumindest nix beeindruckendes dran. Meine Mutter hat so n modernes Dockradioteil mit Internet, das is fuer ihre Verhaeltnisse brauchbar, wenn auch furchtbar ueberteuert...
Auf jeden Fall ist ALLES davon besser als die Boxen meiner Freundin, und wenn ich die in nen Milchkarton packe...


[Beitrag von Milarepa108 am 10. Jan 2017, 20:31 bearbeitet]
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#42 erstellt: 10. Jan 2017, 20:36

Reference_100_Mk_II (Beitrag #32) schrieb:
Ich würd hingehen,
mir ein paar Blaupunkt GTx 663 für 15€ von eBay schießen,
jeweils nen 20cm Würfel dafür zusammenspaxen
und dann einen TA2024 rein kloppen.
Fertig ist die Bude.

Die Boxen gehen lauter und haben mehr Bass als die Plastik-Tröten --> Ziel erreicht

Nebenbei wird der Klang trotz nicht-messens potenziell auch noch besser sein.
Hast du dann noch Lust die Boxen zu vermessen kannste ja noch das ein oder andere Korrekturglied einbringen.
Schon wird ein Schuh draus.

OK, danke notiert. Wenn ich das naechste Mal einen Lautsprecher baue der wenig kosten soll such ich mir die raus...



Reference_100_Mk_II (Beitrag #32) schrieb:

Aber mit absolut fraglichen Chassis die noch nie zuvor ein User hier in der Hand hatte, lediglich der OEM, würde ich da gar nichts ausprobieren.

Ja, klar wuerdest du deine Zeit damit nicht verschwenden... aber fuer mich ist das halt ne besondere Challenge, keine Ahnung... jedem das Seine. Hilf mir halt lieber weiter anstatt unserer beider Zeit zu verschwenden, ich hab doch schon gesagt dass ich nix anderes dazu kaufe bevor das was ich da hab nich aufgebraucht ist.
Ich verspreche auch hoch und heilig dass der naechste Lautsprecher den ich baue alle deine Ratschlaege befolge. Nebenbei bemerkt Ratschlaege die mir wahrscheinlich echt mal nuetzlich sein werden, ich merk mir das alles, auch wenn's mir jetzt nix nuetzt.
helge4u
Schaut ab und zu mal vorbei
#43 erstellt: 10. Jan 2017, 20:43
Hallo Milarepa108 (wie heißt Du denn wirklich - Vorname im Footer wäre schön),
das hier ist für mich ein selten sympathischer Thread! Das ökonomische Prinzip des Ingenieurs sagt: Mach das Maximum aus dem was Du hast, bzw erreiche das gegebene Ziel mit minimalen Mitteln. Ich habe früher viel brauchbares Zeug aus scheinbarem "Müll" gebaut.

Ich bin fast schon ein Hifi-Opa, der als Student vor 40 Jahren nehmen musste was da war, oder was bezahlbar war. Darum verstehe ich auch sehr gut Dein Anliegen.Du hast was und willst was draus machen. Du könntest vielleicht auch was kaufen, aber darum geht's nicht.

Es gibt im Grunde trotz allem technischen Fortschritt ein paar Kleinigkeiten, die wie vor 40 Jahren gültig sind.
a) Die Physik ist die gleiche wie früher
b) Die "Hörkurve" eines Menschen (bei jedem etwas anders, besonders nach Alter) ist auch die gleiche wie früher

Die beste Lektüre für Selbstbau-Anfänger ist meiner Ansicht nach auch nach all den Jahrzehnten "Lautsprecher und Lautsprechergehäuse für HiFi" von Hans-Herbert Klinger. Dort gibt es nicht nur Kochrezepte, sondern auch Grundlagen, und die gelten auch noch heute. Erfreulicherweise kann man das Buch immer noch im Internet kaufen.

Zu Deinen Eingangsfragen.
- Gehäusematerial: Muss resonanzfrei sein. Schlechtes Beispiel: Echtholz (klingt sonst wie Stradivari-Geige - betont also bestimmte Frequenzen). Gut: Amorphes Material. Beton? Klar, wenn Du verrückt genug bist (ich hab's mal gemacht, siehe mein Horn-Thread). Pressspan geht immer, aber heute würde ich immer MDF Platten nehmen, weil die viel schöner zu bearbeiten sind.
- Dämmung: Dient dazu, dass der Schall nicht die Wände der Box durchdringt. Bei kleinen Boxen nicht sehr sinnvoll (nimmt ja Platz weg)
- Dämpfung: Dient dazu, dass der Schall in der Box "gestreut" wird. Lockeres Material (sowas wie locker gezupfte Baumwolle) kann das akustisch wirksame Volumen der Box erhöhen. Bei kleinen Boxen sehr sinnvoll. Das Zeug darf aber nicht zusammenklumpen.
- Die Löcher oder Schlitze in den Boxen: Klinger lesen und/oder gleich nach "Helmholtz-Resonator" und "Thiele-Ventilation" googlen. Bassreflex-Prinzip. Ich habe vor fast 40 Jahren die kleinsten Bassreflex der Welt gebaut - für mein Auto. Die waren proper laut, aber bei 1 Liter Volumen gingen die auch nicht tief runter. Hab's nie gemessen, dürfte etwa 100Hz bis 200Hz gewesen gewesen sein. Also nix mit UMPFDA-UMPFDA.
- Charakteristika Deiner Treiber: Gummisicke (weich, niedrige Resonanzfrequenz) oder Pappe-Sicke (hart, hohe Resonanzfrequenz). Weich: Geschlossenes Gehäuse, die Rückstellkraft macht die Luft. Hart: Offenes Gehäuse ist OK, also zB Bass-Reflex.
- Messinstrumente: Bei dem was Du vorhast befinden die sich schon links und rechts an Deinen Kopf.
- Software für die Messinstrumente: Ist hinter Deiner Stirn vorinstalliert. Updates (nicht immer gute) gibt es ungefragt ständig. Bei mir haben die Updates die obere Grenzfrequenz auf knapp 8KHz reduziert. Das mißt mein HNO Arzt, nicht ich.
-Frequenzweiche: Dafür gibt es bei Klinger Kochrezepte, aber inzwischen findet man im Internet doch alles, und wenn Du einen Lötkolben bedienen kannst, machst Du sowas als Bastler doch ganz locker. Bauelemente gibt's zB bei Conrad. Wenn ich das früher gehabt hätte... <seufz> eine Zweiwegeweiche ist aber echt einfach zu bauen.

Lass Dich nicht entmutigen (habe den Eindruck das ist bei Dir kaum möglich, hehe).
Kay*
Inventar
#44 erstellt: 10. Jan 2017, 20:57
Die beste freie Literatur dürfte wohl dieses Werk sein:
Götz Schwamkrug / Rainer Römer,
Lautsprecher Dichtung und Wahrheit
Elektor-Verlag, ISBN 3-921608-45-7


in den letzten Jahrzehnten hat sich geändert:
- Messtechnik ist finanzierbar mittlerweile fast kostenlos
- Simulation ist mittlerweile weitestgehend kostenlos

Daraus ergibt sich als Konsequenz, diese Werkzeuge zunutzen
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#45 erstellt: 10. Jan 2017, 21:21

helge4u (Beitrag #43) schrieb:
Hallo Milarepa108 (wie heißt Du denn wirklich - Vorname im Footer wäre schön),
das hier ist für mich ein selten sympathischer Thread! Das ökonomische Prinzip des Ingenieurs sagt: Mach das Maximum aus dem was Du hast, bzw erreiche das gegebene Ziel mit minimalen Mitteln. Ich habe früher viel brauchbares Zeug aus scheinbarem "Müll" gebaut.


Hallo Helge, vielen Dank fuer die ermutigende Antwort, nach 6 Stunden leicht frustrierender Diskussion tut das in der Seele richtig gut mal verstanden zu werden zwischendurch.
Mein Name ist Martin, angenehm.


helge4u (Beitrag #43) schrieb:

Ich bin fast schon ein Hifi-Opa, der als Student vor 40 Jahren nehmen musste was da war, oder was bezahlbar war. Darum verstehe ich auch sehr gut Dein Anliegen.Du hast was und willst was draus machen. Du könntest vielleicht auch was kaufen, aber darum geht's nicht.

Eben!!!


helge4u (Beitrag #43) schrieb:

Die beste Lektüre für Selbstbau-Anfänger ist meiner Ansicht nach auch nach all den Jahrzehnten "Lautsprecher und Lautsprechergehäuse für HiFi" von Hans-Herbert Klinger. Dort gibt es nicht nur Kochrezepte, sondern auch Grundlagen, und die gelten auch noch heute. Erfreulicherweise kann man das Buch immer noch im Internet kaufen.

Danach werd ich direkt mal schauen, bei Fachbuechern gibt's solche und solche und eine vertrauenswuerdige Empfehlung ist meistens Gold wert.

Zu Deinen Eingangsfragen.

helge4u (Beitrag #43) schrieb:

- Gehäusematerial: Muss resonanzfrei sein. Schlechtes Beispiel: Echtholz (klingt sonst wie Stradivari-Geige - betont also bestimmte Frequenzen). Gut: Amorphes Material. Beton? Klar, wenn Du verrückt genug bist (ich hab's mal gemacht, siehe mein Horn-Thread). Pressspan geht immer, aber heute würde ich immer MDF Platten nehmen, weil die viel schöner zu bearbeiten sind.

Ich bin ein bisschen ideologisch was Holz angeht und Pressspan ist mein erklaerter Feind. MDF Platten hab ich, benutze ich aber eigentlich nur zum Formenbau, eben wegen der guten Bearbeitungseigenschaften. Mein Material der Wahl ist immer Sperrholz. Ist aber wahrscheinlich nicht amorph genug, oder? Dann nehm ich MDF oder Beton ;-)


helge4u (Beitrag #43) schrieb:

- Dämmung: Dient dazu, dass der Schall nicht die Wände der Box durchdringt. Bei kleinen Boxen nicht sehr sinnvoll (nimmt ja Platz weg)
- Dämpfung: Dient dazu, dass der Schall in der Box "gestreut" wird. Lockeres Material (sowas wie locker gezupfte Baumwolle) kann das akustisch wirksame Volumen der Box erhöhen. Bei kleinen Boxen sehr sinnvoll. Das Zeug darf aber nicht zusammenklumpen.



helge4u (Beitrag #43) schrieb:

- Die Löcher oder Schlitze in den Boxen: Klinger lesen und/oder gleich nach "Helmholtz-Resonator" und "Thiele-Ventilation" googlen. Bassreflex-Prinzip. Ich habe vor fast 40 Jahren die kleinsten Bassreflex der Welt gebaut - für mein Auto. Die waren proper laut, aber bei 1 Liter Volumen gingen die auch nicht tief runter. Hab's nie gemessen, dürfte etwa 100Hz bis 200Hz gewesen gewesen sein. Also nix mit UMPFDA-UMPFDA.

Ich hab jetzt echt kurz geraetselt weil ich nicht rausfinden konnte wofuer die Abkuerzung UMPFDA steht.
Aber genau, was ich verstanden hatte war dass die verschiedenen Varianten der Bassreflex Boxen es mir erlauben wuerden die unteren Oktaven (ich vermute dass die schwach sind) etwas anzuheben. Mir ging's vor allem darum herauszufinden ob es da ein gutes 'Rezept' gibt mit dem ich etwas rumexperimentieren kann oder ob es zwangslaeufig notwendig ist die genauen Parameter zu kennen. Ich werde wahrscheinlich irgendwo in der Mitte davon enden?


helge4u (Beitrag #43) schrieb:

- Charakteristika Deiner Treiber: Gummisicke (weich, niedrige Resonanzfrequenz) oder Pappe-Sicke (hart, hohe Resonanzfrequenz). Weich: Geschlossenes Gehäuse, die Rückstellkraft macht die Luft. Hart: Offenes Gehäuse ist OK, also zB Bass-Reflex.

So weit ich weiss sind die weich, OK, das ist dann ja schonmal ein wichtiger Hinweis. Ich schau mal spaeter nach!


helge4u (Beitrag #43) schrieb:

- Messinstrumente: Bei dem was Du vorhast befinden die sich schon links und rechts an Deinen Kopf.
- Software für die Messinstrumente: Ist hinter Deiner Stirn vorinstalliert. Updates (nicht immer gute) gibt es ungefragt ständig. Bei mir haben die Updates die obere Grenzfrequenz auf knapp 8KHz reduziert. Das mißt mein HNO Arzt, nicht ich.

Ich glaube auch - allerdings reizt mich der Gedanke das was un'sicht'bar ist sichtbar zu machen generell immer und ich werd mich da mal ran wagen, da das ja auch nicht allzu schwierig ist. Die Links oben plus ein paar Messaufbauten die ich gefunden hab bieten hier einen ausreichenden Ansatz fuer einen Bastelnachmittag. Ich hab auch schon alles da was ich dafuer brauche. Ich weiss noch nicht ob ich nachher mit den Messwerten MEHR werde anfangen koennen als mit meiner subjektiven Beurteilung, aber wie du schon gesagt hast... darum geht's ja nicht. ;-)


helge4u (Beitrag #43) schrieb:

-Frequenzweiche: Dafür gibt es bei Klinger Kochrezepte, aber inzwischen findet man im Internet doch alles, und wenn Du einen Lötkolben bedienen kannst, machst Du sowas als Bastler doch ganz locker. Bauelemente gibt's zB bei Conrad. Wenn ich das früher gehabt hätte... <seufz> eine Zweiwegeweiche ist aber echt einfach zu bauen.

Ich hab das Glueck dass ich aussergewoehnlich gut ausgestattet bin mit Werkstatt, Werkzeug und einem Bauteilefundus. Ich wurde mit 16 Sortimentskaesten beerbt (die mit den kleinen Schubladen), der Herr war Amateurfunker und es gibt keinen Kondensator, Transistor oder Widerstand der nicht ordentlich einsortiert bei mir vorhanden ist. Eventuell muss ich ne Spule wickeln, aber das krieg ich auch noch hin. Ich bastel selten mit Analogtechnik, deswegen kommt mir das Projekt grade recht...
Die og. Software errechnet die Frequenzweichen ja schon quasi automatisch, ich werde mal schauen ob ich damit zurecht komme wenn ich die Chassis eingebaut und durchgemessen hab.



helge4u (Beitrag #43) schrieb:

Lass Dich nicht entmutigen (habe den Eindruck das ist bei Dir kaum möglich, hehe). :prost

Ist zumindest nicht besonders einfach...

Nochmal danke fuer die vielen Hinweise!!!

MfG
Martin


[Beitrag von Milarepa108 am 10. Jan 2017, 21:22 bearbeitet]
Milarepa108
Schaut ab und zu mal vorbei
#46 erstellt: 10. Jan 2017, 21:24

Kay* (Beitrag #44) schrieb:
Die beste freie Literatur dürfte wohl dieses Werk sein:
Götz Schwamkrug / Rainer Römer,
Lautsprecher Dichtung und Wahrheit
Elektor-Verlag, ISBN 3-921608-45-7


Genial, danke!


Kay* (Beitrag #44) schrieb:

in den letzten Jahrzehnten hat sich geändert:
- Messtechnik ist finanzierbar mittlerweile fast kostenlos
- Simulation ist mittlerweile weitestgehend kostenlos

Daraus ergibt sich als Konsequenz, diese Werkzeuge zunutzen


Ich bin schon gespannt auf die Werkzeuge wie gesagt.
Zwar bin ich nicht 100%ig sicher ob sich der Aufwand lohnen wuerde wenn ich nicht auch Spass dran haette, aber wir werden ja sehen...
helge4u
Schaut ab und zu mal vorbei
#47 erstellt: 10. Jan 2017, 21:57
Hallo Martin,
Du hast so viele Antworten hier in so kurzer Zeit, das ist echt irre viel Interesse.
<schmoll> Mir schreibt in meinem ersten Thread hier noch keiner, was ich für einen Treiber nehmen könnte, um die Hornboxen auf 5.1 zu ergänzen.

Holz: Ich liebe Holz! Fast alle unsere Möbel sind aus Massivholz. Für Boxen Chassis: Nimm was amorphes und furniere es. Was immer man Dir sagt: Echtholz hat IMMER Resonanzfrequenz. Akzetable Ausnahme ist Multiplex aus vielen Schichten kreuzverleimt. Das kostet aber auch paar Euro. Ist auch superstabil. Aber MDF ist wegen der Formbarkeit genial. Ich mag runde Sachen, harte Kanten sind mir zuwider.

UMPFDA-UMPFDA: so klingt der Kleinwagen neben mir an der Ampel wenn er seine Mucke volle Lotte aufgedreht hat, die Bass-dominant alle an der Ampel beglückt. Ist also keine Abkürzung für "Uiii, Mein Plopp fliegt da away". Oder so.

Für Bassreflex musst Du keine Raketenwissenschaft können. Die ungefähre Resonanzfrequenz der Treiber genügt. Der Rest ist Physik. Bei der Resonanzfrequenz ist der Treiber eh am lautesten, also willst Du das abdämpfen und den Rest drumherum etwas pushen. Klinger kann das besser erklären als ich nach all den Jahren.

Bau doch einfach mal was Du kannst mit dem was Du hast. Und dann messe es. Wobei ich immer noch der Ansicht bin: Meine Ohren sind alternativlos, Ich habe trotzdem selbst viel gemessen.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#48 erstellt: 10. Jan 2017, 22:09

helge4u (Beitrag #43) schrieb:
Pressspan geht immer, aber heute würde ich immer MDF Platten nehmen

Pressspan ist der letzte scheiß, spätestens wenn man ne Schraube in die Stinrseiten drehen will oder eben diese lackieren will.
In jedem Fall die Finger von lassen!
MDF ist sosolala. Kann man halt nehmen weils billig und akustisch ganz gut ist.
Aber auch hier ist die Verarbeitung eher nicht so geil, staubt ohne Ende.

Das Material der Wahl ist Multiplex. Bei so kleinen Böxchen reicht 6/9mm Materialstärke.


helge4u (Beitrag #43) schrieb:
Dämpfung dient dazu, dass der Schall in der Box "gestreut" wird

Naaajaaa...
Energieumwandlung in der Box wodurch sie "virtuell größer wird"... Je nach Chassis/Gehäuse kann das schon einige % "mehr Volumen" bringen.


helge4u (Beitrag #43) schrieb:
Die Löcher oder Schlitze in den Boxen
Helmholtz-Resonator
Thiele-Ventilation
Bassreflex-Prinzip

Man kanns auch kompliziert ausdrücken.
Hiervon hat jeder wohl schon mal gehört:
- Geschlossene Box
- Bassreflex-Box
- Transmissionline
- TQWT (Tapered Quarter Wave Tube)
- Bandpass-Box
- Frontloaded Horn
- Backloaded Horn

Für dein Vorhaben halte ich die ersten beiden für geeignet.
Eine Bandpass-Gehäuse ist leider ein reines Subwoofer-Gehäuse.
Ein Horn geht (bei der "Größe") nicht tief genug.
Aber auch eine TML oder TQWT sind nicht sooo einfach zu bauen.

Daher gucken ob die TSP deiner Chassis bestenfalls für BR passen (EBP > 80 und Qts <0,5), wenn nicht einfach in geschlossene Gehäuse stecken.


helge4u (Beitrag #43) schrieb:
Gummisicke (weich, niedrige Resonanzfrequenz)
Pappe-Sicke (hart, hohe Resonanzfrequenz)
Weich: Geschlossenes Gehäuse, die Rückstellkraft macht die Luft
Hart: Offenes Gehäuse ist OK, also zB Bass-Reflex

Da ist so viel Unsinn drin, einfach unfassbar.
Ich kann dir PA-Chassis (Leinensicke und eher "hart") zeigen, da sieht die Reso vieler, GANZ VIELER HiFi-Chassis (Gummisicke und eher "weich") aber sowas von alt gegen aus.

Diese Aussagen von helge4u sollten SOFORT wieder vergessen werden!
Man kann das einfach nicht pauschalisieren, das Verhalten um die Reso und wie das Gehäuse ausgelegt werden muss wird einzig und allein über die TSP und andere elektromechanische Parameter des Chassis bestimmt! Nicht über das "Aussehen" oder welches Material für welche Komponente verwendet wurde!


helge4u (Beitrag #43) schrieb:
Messinstrumente befinden sich schon links und rechts an Deinen Kopf

Naaajaaa,
ein einfaches Mic darf es doch schon sein wenn man wirklich was bauen will, das halbwegs klingt.
Mit den Ohren geht das nur mit seeeeeeeeeeehr viel Erfahrung.


helge4u (Beitrag #43) schrieb:
Software für die Messinstrumente ist hinter Deiner Stirn vorinstalliert

Auch wieder Schwachsinn...
LIMP kostet nix, BoxSim/WinISD zum simulieren ist auch gratis, wer mag kann auch Hornresp mal benutzen.


helge4u (Beitrag #43) schrieb:
Frequenzweiche: Dafür gibt es bei Klinger Kochrezepte

Für keine FQW der Welt gibt es ein "Kochrezept"
Klar bekommt bei einer 2-Wege-Box der TMT einen Tiefpass und der HT einen Hochpass, sonst funzt das nicht.
Aber ein Kochrezept gibts für die konkrete Auslegung der Weiche NICHT!



Tu dir einen Gefallen, lies die Bücher, bau die Chassis mal in kleine Würfel und EQe dann ein bisschen mit dem PC herum, dann hörst du ja schon wohin die Reise geht.

Eine kalibrierte Mikrokapsel gibts meine ich schon um 30€, ist wohl kein falsch investiertes Geld...
Kay*
Inventar
#49 erstellt: 10. Jan 2017, 23:05

Messinstrumente befinden sich schon links und rechts an Deinen Kopf

falsch!!!
ein Ohr ist niemals ein Messinstrument, da es sich im/am Kopf eines Subjektes befindet
und evolutions-technisch andere Aufgaben zu bewerkstelligen hatte, als Klang zubeurteilen


Software für die Messinstrumente ist hinter Deiner Stirn vorinstalliert

falsch,
Gewohnheit (angelernt) befindet sich in deinem Speicher, nix anderes
(sorry, bin Sozialwissenschaftler )


Frequenzweiche: Dafür gibt es bei Klinger Kochrezepte

einer der grössten Fehler, die man überhaupt machen kann,
ist irgendetwas auswendig zulernen
und dann immer wieder unreflektiert wiederzukäuen.
Daneben liesst man nicht ein Buch, sondern vergleicht mir Alternativen.

Genauso kann man heute durch die benannten Möglichkeiten,
die Krücken vom Klinger wegwerfen
(er konnte seinerzeit nicht anders schreiben,
aber heute ist es obsolet!)


Das Material der Wahl ist Multiplex

nein,
am besten sind immer unterschiedliche Materialien im Verbund (Sandwich)
und bei grossen Flächen Verstrebungen/Ringversteifungen.
Ich erinnere den Begriff nicht mehr, bin ja auch schon 57.
Mit dem richtigen Aufprallwinkel geht Schall durch jedes "starre" Material.
Bei unterscheidlichen Materialien und/oder Stärken wird's besser.

p.s.
wenn man so will, so könnte man den Aufbau von MDF als Verbund sehen.
Genauso kann man MDF und Multiplax/Sperrholz verbinden.
Interessant ist es aber weniger bei Miniboxen (relative hohe untere Grenzfreq.)


Pressspan ist der letzte scheiß, spätestens wenn man ne Schraube in die Stinrseiten drehen will

1. man verschraubt Span/MDF nicht
2. es gibt speziele Schrauben
Apalone
Inventar
#50 erstellt: 11. Jan 2017, 00:20

Milarepa108 (Beitrag #40) schrieb:
.....
Mein Verdacht war ja dass das im Bassbereich sehr arm ausfallen wird - da ja zumindest die Hutablagenchassis mit Sicherheit irgendwo noch durch geschickt platzierte Tieftoener ergaenzt wird, und der akzeptable Klang des Sounddocks ja durch (augenscheinlich) besonders ausgekluegelte Resonanzkoerperdesigns erreicht wird. Deswegen hatte ich gedacht ich koennte das in dem Bereich noch mithilfe geschickter Bauweise etwas ausbalancieren. ......


Hört sich halt an nach try and error ohne Plan.

Man könnte da ja auch wissenschaftlich rangehen und sich die theoretischen Grundlagen ganz klassisch erarbeiten...

Aber die "Tutorials" reichen ja...
DjDump
Inventar
#51 erstellt: 11. Jan 2017, 02:29
Ich möchte noch nen kurzen Kommentar zu den verschiedenen Gehäusematerialien geben: Das ist eher ein geringer Einflussfaktor. Die Unterschiede liegen in der Verarbeitung und Oberflächenqualität. Ich höre keinen Unterschied zwischen Mdf, Pressspan,Mpx, usw.
Bau deine ersten Lautsprecher aus einem günstigen Holz, das du mit deinem vorhandenen Werkzeug gut bearbeitet bekommst.
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