Ratschläge FAST (angepasste Double Four mit DSP)?

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archimedesmp
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 10. Jul 2020, 17:05
Hallo Forum!

weil hier drunter so eine lange Wall of Text steht, knapp zusammen gefasst:

1. Aktive Weiche per Wondom "muss sein" (Test-/Lernumgebung, Umik-1 vorhanden).
2. Kann ich die Double Four "einfach so" 5 bis 7.5cm höher bauen? (WinISD sagt ja, aber was sagt der BB zur geänderten Schallwand?)
3. Hat jemand schon den teureren W4-1337 in dem Gehäuse ausprobiert? Lohnt der sich?
4. Ich überlege per Bügelmethode zu laminieren; was mache ich mit der 5mm ins Gehäuse versetzen Schallwand?


So, und jetzt gaaaanz lang:

Da meine PC Lautsprecher (alte Visaton Picco) demnächst ins Wohnzimmer als Rear wandern (Front sind noch ältere Visaton Atlas Compact "Mk1", Sub Genelec-Klon von Behringer), besteht bei mir Bedarf für ein paar neuer Arbeitszimmer Lautsprecher. Jetzt muss ich auch leider direkt gestehen, dass die vier Visatons nur von mir ererbt und nicht erbaut wurden; mein LS Bau Wissen ist also eher nur theoretisch
(Edit: Wie eine Weiche funktioniert ist mir bewusst & ich weiß was ein Sperrkreis ist; und warum das alles nicht so trivial ist, weiß ich auch).

Die "diversen" BB vom Michael/MBU finde ich sehr ansprechend. An der Stelle noch ein kurzes, fettes Danke für deine schönen Anleitungen. Da lernt man echt was!.
Der schmale Sweet Spot wäre beim "Einzelplatzhören" kein Problem; extremer Tiefton sehe ich als relativ unkritisch, ich denke so 50Hz wäre schon tief. 60Hz dürfte auch reichen. Zumal ich keine krassen Pegel fahre (dafür kann ich ins Wohnzimmer). Auch schön beim BB ist ja, dass man relative viele, verschiedene Boxenkonzepte ausprobieren kann (TQWT, BLH, TH,...).
Warum dennoch FAST?

Dazu ein kurzer Exkurs: Ich bin dabei mein Wohnzimmer auf Quadrophonie-Wiedergabe umzubauen und einzumessen (Umik-1 + FreeDSP Aurora vorhanden), und will, weil ich dafür am Ende "nur noch" 3 bis 4 weitere DSP Kanäle brauche, vielleicht "irgendwann" die beiden Atlanten aktivieren - die Arbeitszimmer LS sollen also erstmal als Testfeld für "LS aktivieren & messen & korrigieren" herhalten. Daher fällt in einer ersten Iteration ein reines 1-Weg Konzept raus.
Wegen der Abmessungen (BxHxT = ca. 20x30x30) gefällt mir die Double Four aus der K+T 02/2017 ganz gut. Und auch optisch machen die 2*4" was her, das kann ich nicht leugnen. Viel "attraktiver" als z.B. die Visaton Pacto.

Ich hab mir die Ausgabe mal gekauft und anhand der Maße die Volumen ausgerechnet.
Der W4-1320 hat ca. 1,95l zur Verfügung, der W4-1720 so etwa 5.4l (0.3l vom BR-Rohr bereits abgezogen).
Bei beiden Zahlen sind die Treiber noch nicht abgezogen, da ich deren Volumen nicht kenne; würde aber auf 0.3 bis 0.4l tippen.
Trennfrequenz beim Original liegt bei 270 bis 300 Hz.

Innenansicht gibt's hier im Forum im Baubericht vom joltec.

Soweit so gut, drei Dinge möchte ich anpassen:

Weiche:
Ich will eine handliche DSP Umgebung im Arbeitszimmer stehen haben, deswegen anstatt der passiven Weiche den Wondom TPA250 (ADAU1701 + TPA3116) plus ein China TPA3116 Board. Landet dann alles in einem externen Gehäuse.
Da habe ich erstmal keine Fragen, SigmaStudio musste ich ja auch schon für den Aurora bedienen, und programmieren kann ich auch "ein bisschen"

Abmessungen:
Etwa 5cm bis 7.5cm höher dürften die LS ruhig sein, damit der BB auf dem Schreibtisch etwas mehr auf meiner Ohrhöhre liegt. Bei 5cm gibt es 1,3l "Zusatzvolumen", bei 57 Hz Abstimmung kommt man dann auf -3dB bei 55 Hz, also laut WinISD; für das Original errechnet das Programm die -3dB bei 65Hz.
Intuitiv würde ich das Volumen einfach "unten dran" kleben, und ansonsten alles gleich lassen. Damit wäre nun die Schallwand aber eben nach unten 5cm länger - wäre das bei dem Gehäuse vernachlässigbar, oder "sieht" der BB die zusätzliche Fläche und man bekommt unschöne Effekte?

Noch ein bisschen mehr Volumen (ohne Änderung der Außenmaße) ginge, wenn man die innere Lage der doppelwandigen Seitenwände etwas aushöhlt. So steif muss das sicherlich nicht sein (?), aber ob da viel bei rumkommt hab ich jetzt nicht ausgerechnet.

Alternative Treiber:
Der W4-1337 ist etwas teurer, soll aber im Hochton auch unter Winkel besser klingen. Und ich muss gestehen, optisch ist der auch was feines (hat was von TI 100). Wäre auch interessant, weil ich später mal die BB in anderen Gehäusekonzepten probieren will.
Der Omnes Audio BB4 ist quasi eine 4 Ohm Variante vom W4-1320 (Hinweis hier im Forum gefunden, danke danko71!); und kostet derzeit knapp die Hälfte vom 1337.
Hat jemand schon praktische Erfahrungen mit Double Four und anderem BB gemacht?

Der Vollständigkeit halber: Beim W4-1720 habe ich quasi keine 4" Alternative gefunden. Wegen der hohen Trennfrequenz fällt ein seitlicher TT raus (und laut WinISD geht es auch nicht deutlich tiefer als 270 Hz, ohne dass man das BB Volumen ändert). Ich hab mal im WinISD mit PR und isobaric rumgespielt, aber da sind keine schönen Kurven raus gefallen.

Dann noch eine Holzbau-Frage ;-)
K+T hat die Schallwand der Double Four 5mm nach hinten ins Gehäuse rein gesetzt. Das sieht natürlich cool aus. Aber wenn ich das Gehäuse laminieren will, was mache ich dann mit der 5mm "Stufe"?
Bekommt man (oder besser: Bekomme ich Anfänger) das mit dieser Bügelmethode hin? Oder mache ich mir besser erstmal keinen Stress und lasse die Stufe weg oder lackiere die nur schwarz als "Schattenkante"?

Hier mal noch der (gekürzte) Fragenkatalog:


-Wie viel Geld kann ausgegeben werden ( Pro Stück/insgesamt - mit/ohne Gehäuse)
Viel teurer als der W4-1337 sollte es nicht werden.

-Wie groß ist der Raum?
16qm, soll aber für Nahfeld verwendet werden

-Wie können die Lautsprecher aufgestellt werden? (eine kleine Skizze mit Aufstellungsort, Möbeln und Hörplatz ist sehr hilfreich)
Links rechts vom PC Monitor (27"), vlt auch im Büro.

-Welcher Verstärker wird verwendet?
Test: Rotel 976, später TPA3116 (via Wondom DSP)

-Was soll über die Lautsprecher gehört werden ?
Prog Rock, Prog Metal, div. Rock, div. Power/Symphonic Metal, etwas Jazz, Blues und was mir sonst so gefällt

-Wie laut soll es werden?
Zimmerlautstärke ;-) 95dB Peaks wären sicherlich schon mehr als "laut" genug.

-Wie tief sollen die Lautsprecher kommen (Hz)?
Mal sehen, 50 wäre schön

-Wird großer Wert auf Neutralität gelegt?
Großer Wert


[Beitrag von archimedesmp am 10. Jul 2020, 17:34 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#2 erstellt: 10. Jul 2020, 22:49
kurzfassung:
- gehäuse unten verlängern geht ok
- aus meiner sicht macht die double four nur begrenzt sinn, da man auch ohne nachteile nen 3"-BB verwenden hätte können - mit etwas besserem abstrahlverhalten unter winkel. (ich plane da übrigens gerade an was ähnlichem rum - nur, daß ich die beiden 4"-chassis als 1,5-wege betreiben und die 4ohm bewusst unterschreiten werde.)
- die 5mm versatz würde ich negieren bzw. ignorieren; das wird dem BB abstrahltechnisch nichts ausmachen, wenn das jetzt eben ist und die chassis versenkt werden.
- den BB4 durfte ich (DSP-entzerrtes FAST) bereits hören, gefällt mir sehr gut
- eventuell mögliche alternative zum w4-1720: w4-1658 (teurer), aurasound ns4 (offiziell vergriffen) oder dayton nd105, sds-p830855
- breitbänder und neutral ist zumindest schwierig
archimedesmp
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 11. Jul 2020, 23:54
Hi, Danke Martin Dann wird's jedenfalls mal der BB4.

Über 3" hab ich auch nachgedacht, aus von dir genannten Gründen. Sehe ich aber unkritisch, da ich auf der Anlage nur alleine hören werde. Dafür kann ich tiefer trennen, wenn ich die Simulation richtig interpretiere (gerade mit dem DSP ja auch schön, weil man einfach mit den Trennfrequenzen experimentieren kann).

Wegen "Sub": Ich hab den W4-1658 ins WinISD geschmissen. Die Transfer Kurve sieht soweit ähnlich zum 1720 aus. Aber der 1720 kratzt hart an der Xmax, beim 1658 ist da noch unendlich viel Luft. Die Air Velocity ist auch deutlich entspannter (8m/s vs. 35m/s)... insgesamt gefällt er mir besser.

Gruß, Sebastian
herr_der_ringe
Inventar
#4 erstellt: 12. Jul 2020, 08:30
bei den tangbands habe ich auch den w3-2141, welcher im hören bislang jeden anderen gehörten 3"-tangband getoppt hatte (den w3-1878 konnte ich bislang noch immer nicht hören). sofern dieser optisch zusagt, in form des w4-2142 eine auswahloption mehr.
ach ja, den w3-2141 hatte ich bei 165hz getrennt. hat in kombination mit einem w6-1139 locker mitgemacht, da hatte ich eher angst um den woofer (und dessen gehäuse).

der w4-1658 hat aufgrund größerer membranfläche mehr verschiebevolumen, daher muß besagtes ergebnis so ausfallen. man könnte daher, da aktivtechnik, auch mal einen w46-1316, einen w5-1138 (PR14-B) oder dayton nd140 (der geht nur in CB bzw. TML/TQWT) im vergleich betrachten...nicht, daß es dir zu einfach zu entscheiden wird
archimedesmp
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 12. Jul 2020, 22:43
Gib's doch zu, du arbeitest für Tang Band und willst, dass ich jetzt alle LS mal durchprobiere
Der W4-2142 sieht jedenfalls auch vielversprechend aus.

Das mit dem Verschiebevolumen klingt sinnvoll. Der W5 würde von den Abmessungen zwar passen, aber die beiden "kleinen" fand ich ansprechender. Und ich hatte mal mit PRs in der Sim rumgespielt, das war mir als "Experimentierkasten" dann doch einfach etwas zu schmalbandig - dann eher irgendwann mal in einen Sub im 20 bis 40Hz Band Ich glaub, der W4-1658 wird's werden.
herr_der_ringe
Inventar
#6 erstellt: 13. Jul 2020, 02:13

Gib's doch zu, du arbeitest für Tang Band und willst, dass ich jetzt alle LS mal durchprobiere :P

ersteres: nein
zweiteres: mach ich mit den 3" bereits

aber wenn du in meine signatur schaust, wirst du auch den w4-1879 in meinem repertoire entdecken. feines teil, der bleibt definitiv hier (und ich erzähle nicht, um welch schmalen kurs es dieses schmuckstück damals noch gab )
archimedesmp
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 13. Jul 2020, 22:52
Beim Anblick des finalen Warenkorbs bei BPA hab ich mich dann doch entschieden, nochmal meine Sims anzuschauen. Wenn man beim 1658 das Eingangssignal auf die selbe Leistung wie beim 1720 stellt, ist die Air Velocity ungefähr vergleichbar. Der Vorteil ist also "futsch" bzw. war ein Bedienfehler *pfeif*

Ich spare mir den Aufpreis also doch. Wenn's tiefer gehen muss (also eher nicht) kommt ein "echter" Sub dazu ;-)
herr_der_ringe
Inventar
#8 erstellt: 14. Jul 2020, 07:34
die empfindlichkeit ist etwa gleich, das ist korrekt.
was beim 1658er mehr ist, ist der höhere maximale schalldruck bzw. bei gleichem pegel eine geringere auslenkung als beim 1720er
wing787
Stammgast
#9 erstellt: 14. Jul 2020, 09:21

herr_der_ringe (Beitrag #4) schrieb:
bei den tangbands habe ich auch den w3-2141, welcher im hören bislang jeden anderen gehörten 3"-tangband getoppt hatte (den w3-1878 konnte ich bislang noch immer nicht hören).


Hast du auch schon einen Scan Speak 10F gegenhören können? Ist der TB so viel besser als ein Scan?
herr_der_ringe
Inventar
#10 erstellt: 14. Jul 2020, 12:41
noch nicht, aber der vergleich wird aufgrund "zugelaufen" definitiv noch kommen
Röhrling
Stammgast
#11 erstellt: 14. Jul 2020, 14:18
Wollte auch noch kurz meinen "Senf" zur Double Four abgeben...
Habe sie bei einem K+T Treffen gehört und war trotz des viel zu großen Raumes von dem LS positiv überrascht. Was mir aber sofort durch den Kopf ging war, man sollte eine Double Four statt mit dem TB BB mit einem Visaton B100 bauen und das Ganze natürlich aktiv.
Der B100 ist IMHO bei den bezahlbaren 4** BB schwer zu schlagen.
archimedesmp
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 14. Jul 2020, 15:11

Röhrling (Beitrag #11) schrieb:
Was mir aber sofort durch den Kopf ging war, man sollte eine Double Four statt mit dem TB BB mit einem Visaton B100 bauen[...]

Na wenn Visaton, dann musst du aber auch den Ti100 als TMT/"Sub" nehmen (gerade spaßeshalber nachgeschaut: WinSim sagt, in der DF wird das nix) Wobei bei dem der Frequenzgang ja auch so aussieht, als ob da mit etwas DSP Magie (also ) ein BB draus werden könnte... Setz mir doch keine Flausen in den Kopf

Edith: Schaffst du es Bau- und Klangbericht vor meinem Urlaub fertig zu haben?


[Beitrag von archimedesmp am 14. Jul 2020, 22:20 bearbeitet]
Röhrling
Stammgast
#13 erstellt: 15. Jul 2020, 09:53

archimedesmp (Beitrag #12) schrieb:

Edith: Schaffst du es Bau- und Klangbericht vor meinem Urlaub fertig zu haben? :prost


äääh wen meinst Du damit?
Ich hoffe nicht mich? Ich schrieb "man sollte" nicht "ich werde".
MarkH76
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 23. Jul 2020, 00:06
Die Double Four hab ich letzten Herbst gebaut. Mit den W4-1337. Klingt super!

Die W4-1337 hab ich auch in kleinen geschlossenen Gehäusen, im CT256 und in einem großen F.A.S.T Paar laufen. Die klingen sehr ausgewogen und im Hochton sehr sauber und fein auflösend.
archimedesmp
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 23. Jul 2020, 13:05

MarkH76 (Beitrag #14) schrieb:
Die Double Four hab ich letzten Herbst gebaut. Mit den W4-1337. Klingt super!

Die W4-1337 hab ich auch in kleinen geschlossenen Gehäusen, im CT256 und in einem großen F.A.S.T Paar laufen. Die klingen sehr ausgewogen und im Hochton sehr sauber und fein auflösend.


Die W4-2142 sind bestellt, und laut Straßacker dann auch heute/morgen endlich im Versand. Aber vielleicht kann man ja irgendwann mal vergleichen?

Stand der Dinge übrigens: Hab jetzt ein Paar 2l Testgehäuse für den BB alleine gebastelt, um mit der Holzverarbeitung etwas zu üben. Einmal ungedübelt ist mir nur eine Holzplatte beim Leimen etwas verrutscht (einfach vermeidbar, wenn man besser drauf achtet). Bei der zweiten Box mit Dübeln ging das Verleimen dann deutlich einfacher - aber das MDF mochte die Dübel nicht so gerne, als ob die Dübel ein bisschen zu dick gewesen wären (6mm Runddübel in 6mm Holzbohrer Loch). Für die finale Fassung werde ich wohl die Flachdübelfräse aus'm Baumarkt leihen.

Über eine Sache zerbreche ich mir noch den Kopf: Ich würde das rückwärtige MDF-Gehäuse nach Anleitung vom MBU gerne schwarz beizen, aber die aufgesetzte Leimholz-Frontplatte soll "nicht-schwarz" gebeizt werden - schafft man das auch, nachdem alles geleimt ist, oder muss man in zwei Teilen beizen und dann die Frontplatte "perfekt" aufsetzen? Das erscheint mir eher... gewagt... Gibt es da vielleicht einen Trick?

(Achja, Verstärker-Bauteile sind auch unterwegs).


Röhrling (Beitrag #13) schrieb:
Ich hoffe nicht mich? Ich schrieb "man sollte" nicht "ich werde". :prost:

na wer sonst? Falls ich nach der DF noch mehr baue, wären wohl Stereo-Subs zum "konvertieren" der DF in eine 3-Wege Standbox erstmal interessanter, fürchte ich.


[Beitrag von archimedesmp am 23. Jul 2020, 13:06 bearbeitet]
MarkH76
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 23. Jul 2020, 13:32
Ich nehme immer gern Massivholz, Eiche, Buche, Ahorn..., grad bei so kleinen Gehäusen ist das!kaum teurer.

Wenn Du im Rhein Main Gebiet wohnst, kann ich Dir auch diverses Werkzeug leihen.
archimedesmp
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 23. Jul 2020, 14:02
Sehr nett Aber ich hab mich schon gut eingedeckt; das einzige, was mir wirklich fehlt, ist besagt Lamellofräse. Aber die kostet 'nen 10er zum Leihen, das ist okay.

Ich geh dann mit zwei Schnittlisten 18mm und 19mm in den Baumarkt. Der nette Menschen an der Schnittmaschine darf mir dann ausrechnen, was der Spaß in Vollholz kosten würde.
MarkH76
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 23. Jul 2020, 18:50
Im Baumarkt ist das unbezahlbar! Beim Schreiner bekommt man so einen Kleinkram auch mal für ne Packung Kaffee.
herr_der_ringe
Inventar
#19 erstellt: 23. Jul 2020, 19:41

archimedesmp (Beitrag #15) schrieb:
...Ich würde das rückwärtige MDF-Gehäuse nach Anleitung vom MBU gerne schwarz beizen, aber die aufgesetzte Leimholz-Frontplatte soll "nicht-schwarz" gebeizt werden - schafft man das auch, nachdem alles geleimt ist, oder muss man in zwei Teilen beizen und dann die Frontplatte "perfekt" aufsetzen? Das erscheint mir eher... gewagt... Gibt es da vielleicht einen Trick?...

heisser tip: "was du nicht verstecken kannst, betone":
- schallwand ringsum leicht überstehen lassen
- schattenfuge

insbesondere wenn alles "bündig" (oder gleichmäßig) sein soll, ist eine lamellofräse eine große hilfe: lamellos reinfräsen, schallwand "trocken" aufstecken und das paket verschleifen.
schattenfuge erst im anschluß anbringen - und das kann auch durchaus nur eine "schleiffuge" sein. ganz "ohne" würde ich es nicht machen, das wirst du über kurz oder lang sehen.

wichtig: wenn du verleimst, darf die sichtbare fläche keinen leim mehr aufnehmen können, das würde man später unweigerlich sehen. sprich: das gehäuse muß vor dem verleimen fixfertig gefinisht sein.

sieht im ergebnis dann z.b. so aus:
big needle 01_gehäuse mit chassis
gezeigtes gehäuse ist übrigens auf gehrung zugeschnitten und mit der klebeband-methode (=ohne lamellos) verleimt. nur die schallwand ist "aufgesteckt".
vorteil: auch nach jahren keine sichtbaren/durchdrückenden kanten


[Beitrag von herr_der_ringe am 23. Jul 2020, 19:42 bearbeitet]
MarkH76
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 23. Jul 2020, 22:58
Saubere Arbeit!
archimedesmp
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 23. Jul 2020, 23:31
Das Bild kenn ich schon Das hatte mir in der Tat so gut gefallen, dass ich mich daran orientiert habe - nur den Korpus wollte ich gerne schwarz machen (MDF gebeizt), die Schallwand dann Leimholz "natur" gebeizt. Für die Fuge hätte ich die Oberfräser genommen und mit V- oder U-Schnitt ein paar mm rein (wollte noch mit meinem Probegehäuse testen, ob das so funktioniert wie ich mir das ganz naiv überlegt habe).

Ich hab das jetzt so verstanden:
1. Alles zusammenstecken, aber nicht leimen
2. Mit dem Kopierfräser anpassen und alles schön abschleifen
3. Schattenfuge rein, z.B. per U-Fräser entlang der Kante Front/Korpus [und dann die Fasen nicht vergessen]

Jetzt kommt aber:

wichtig: wenn du verleimst, darf die sichtbare fläche keinen leim mehr aufnehmen können, das würde man später unweigerlich sehen. sprich: das gehäuse muß vor dem verleimen fixfertig gefinisht sein.


Da bin ich mir unsicher
4. Alles auseinander nehmen
5. Einzelteile 2- bis 3-fach Beizen
6. Einzelteile mit "diversen" Klarlack-Schichten überziehen (frei nach MBU)
7. Fix&fertig gefinished => Mit Leim zusammenstecken+pressen

Kommt mir irgendwie seltsam vor, dann sind die Übergänge zwischen den Einzelteilen doch sichtbar/unschön?
Oder mach ich mir zu viele Gedanken, und das ist eigentlich genau das, was du da gemacht hast?
Oh, oder ist das Weiße in der Fuge Leim?

Ich hätte ja vermutet:
1. Alle Teile zusammenstecken und Verleimen - bis auf die Front (die nur zum "Fixieren" des Rests)
2. Mit dem Kopierfräser anpassen und alles schön abschleifen
3. Schattenfuge rein, z.B. per U-Fräser entlang der Kante Front/Korpus [und dann die Fasen nicht vergessen]
4. Front wieder abnehmen
5. Korpus und Front getrennt beizen
6. Erste paar Klarlack-Schichten drauf, damit das Holz - außer da wo die Front auf dem Korpus aufliegt - keinen Leim mehr aufnehmen kann
7. Front aufstecken und leimen
8. Die letzten Klarlack Schichten für eine bündigen Übergang auch "durch die Schattenfuge" drauf

Verwirrte Grüße,
Sebastian


[Beitrag von archimedesmp am 23. Jul 2020, 23:33 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#22 erstellt: 24. Jul 2020, 00:21
hallo sebastian,

Kommt mir irgendwie seltsam vor, dann sind die Übergänge zwischen den Einzelteilen doch sichtbar/unschön?
Oder mach ich mir zu viele Gedanken, und das ist eigentlich genau das, was du da gemacht hast?
Oh, oder ist das Weiße in der Fuge Leim?

du kannst das auf beide arten machen. letztlich ist das auch ein wenig davon abhängig, welche arten von materialien/oberflächen da zusammenkommen (ob gleichartig oder verschieden).

zum verleimen: wenn da leim in der fuge rausquillt, diesen überschuss direkt mit einem feuchten schwamm o.ä. wieder entfernen, also noch bevor dieser anfängt hart zu werden.

würde das material bei diesem arbeitsgang noch nicht (ausreichend) gefinisht sein, so würde man die spuren des leims später erkennen, da dieser mit an sicherheit grenzender warscheinlichkeit in das material einzieht und in form von unterschiedlichem glanz bzw. anderer "farbwiedergabe" sichtbar werden würde.
wenn da am ende nur noch eine finale klarlackschicht drüber soll, meines erachtens bei sorgfältigem säubern jedoch unproblematisch.

wenn du dir unsicher bist, mach ein probestück.


ps: nein, das war kein leim. die fuge hatte bei mir einzige den zweck, das sich-abzeichnen der fuge aufgrund des arbeiten des holzes zu kaschieren.
"was du nicht verstecken kannst, betone"
archimedesmp
Schaut ab und zu mal vorbei
#23 erstellt: 24. Jul 2020, 00:54
Sehr erleuchtend, danke
archimedesmp
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 11. Aug 2020, 23:11
Hier mal der Stand der Dinge: Das Volumen selbst habe jetzt schwarz gebeizt, war aber mit dem Resultat nicht 100% happy. Deswegen gab es dann erstmal noch eine Schicht schwarzen Lacks (selbes System wie der Klarlack). Für die Front habe ich Akazie mit einer Mischung aus Schwarz-Braun-Rot gebeizt. Darüber sind bisher 4 Schichten Klarlack. Fehlen also nur noch "ein paar" (war bis heute 4 Tage außer Haus, die Woche könnte ich also fertig werden).
Allgemein hätte ich das MDF wohl etwas feuchter wässern müssen, aber dafür ist es jetzt zu spät - finde das optisch jetzt aber auch nicht schlimm.

Für die W4-2142 habe ich mir zum Probehören mal ein 2l Gehäuse gebaut. Die hängen jetzt an dem Picco "Sub", der zufällig auch auf 200 Hz trennt (die Weiche für MT/HT sind bei der Picco in den Satelliten). Also auch ohne Korrektur klingen die schon echt gut Danke für den Tipp

Achso, beim DSP+Amp fehlt mir nur noch der Programmer, der ist auf dem Weg von China hierher wohl verloren gegangen. Der Rest, bestehend aus den Boards...
* Sure Wondom JAB3 (2x 50W)
* 2x100W TPA3116 Board
* AK4113 Board (TOSLink -> I2S)
* PCM5102 (Vorbereitung Sub Out)
...wird gerade ins Gehäuse gefrickelt. Leider mag mein 3D Drucker die Rückblende nicht vernünftig drucken, da muss ich nochmal alles neu kalibrieren bevor da was sinniges raus kommt :/

Bis das läuft, kommt wohl erstmal alles an den PC (DSP via Equalizer APO, Endstufe RB 976).
MBU
Inventar
#25 erstellt: 12. Aug 2020, 01:37

archimedesmp (Beitrag #24) schrieb:
Das Volumen selbst habe jetzt schwarz gebeizt, war aber mit dem Resultat nicht 100% happy.


Erst nach dreimaligem Beizen wird das richtig schwarz. Durch das aufgebrachte Wasser stellen sich natürlich wieder Späne - einfach ignorieren und klarlacken - nach 4 - 5 dünnen Schichten Klarlack kann man von Hand (Maschine ist strengstens verboten, weil sofort "durch") fein schleifen. Besonders glänzt es später, wenn man den Lack nass (400-er, 600-er, 1000-er) schleift. An den "durchgeschliffenen" Stellen beizt man einfach schwarz nach. So nach 10 Klarlackschichten und zwei- bis dreimaligem "händischem" Zwischenschliff ist man fertig. Das hatte mir damals eine massive Sehnenscheidenentzündung eingebracht. Das Ergebnis war, daß man auch nach mittlerweile 10 Jahren den Staub nicht vom Gehäuse runter bekommt. Man schiebt diesen nur von einem Eck ins andere.

Ich mache mir den Stress nicht mehr, sondern walze einfach schwarz matt. Da sieht man den Staub sowieso nicht so sehr und bekommt diesen im Zweifelsfall auch gut runter.
herr_der_ringe
Inventar
#26 erstellt: 12. Aug 2020, 08:19
mir kam da letztens zufällig schwarzes MDF in die finger - musste ich natürlich sofort etwas tönendes daraus machen
oberflächenbehandlung: "lackierfein" schleifen, 2x mit leinölfirnis drüber
ergebnis: schwarz = sexy
zeitaufwand = minimalst
schwarzer staub = katastrophe
archimedesmp
Schaut ab und zu mal vorbei
#27 erstellt: 12. Aug 2020, 11:38

MBU (Beitrag #25) schrieb:

Ich mache mir den Stress nicht mehr, sondern walze einfach schwarz matt. Da sieht man den Staub sowieso nicht so sehr und bekommt diesen im Zweifelsfall auch gut runter.


Gnihihi, nächstes Mal dann wohl direkt so - im Endeffekt ist es ja jetzt auch schwarz matt lackiert, nur eben zusätzlich mit schwarzer Beize drunter ;-)
Oder wie Martin, schwarzes MDF und basta. Dann kann man auch schneller hören.

Wobei ich bestimmt vier mal gebeizt habe, aber der Schwarzton war mir einfach noch immer viel zu hell.


[Beitrag von archimedesmp am 12. Aug 2020, 11:39 bearbeitet]
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