Hochtöner 16 Ohm durch 8 ohm ersetzen

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Nobby71
Neuling
#1 erstellt: 07. Dez 2020, 12:31
Hallo Hifi Gemeinde,
ich bin ein Neuling auf dem Gebiet und glücklicherweise steht mir keinerlei Vorbildung im Wege.

Ich habe eine Seeburg Jukebox von 1973 bei der die Hochtonhörner 16 Ohm defekt sind.
Da 16 Ohm Hochtöner Hörner schwer zu bekommen sind habe ich mir 8 Ohm 55W Hörner besorgt.

Jetzt sagte man mir das die einen zu niedrigen Ohm Wert hätten. Ich könnte die in Reihe schalten oder einen Widerstand davor setzen.

Die Werte von der Seeburg sind nirgens angegeben bis auf 100W Power per Line auf dem Verstärker.

In Reihe möchte ich die Hochtöner nicht schalten.
Kann mir jemand weiterhelfen welchen Widerstand ich vorschalten könnte.

Dank und Gruß
Nobby


[Beitrag von Nobby71 am 07. Dez 2020, 12:47 bearbeitet]
sakly
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 07. Dez 2020, 17:20
Hi,

rein logisch wären ja nun 8Ohm, da kommt man sicher auch ohne Vorwissen drauf 😇
Die ganze Geschichte ist aber nun doch etwas komplizierter, denn wir kennen von alten Hochton den Kennschalldruck nicht, folglich kann es sein, daß der neue lauter oder leiser ist. Ist er lauter, müsste er noch im Pegel angepasst werden, was man wiederum auch mit Widerständen macht.
Da wir rein gar nichts über das alte System und das Austausch-Teil wissen, kann man auch nix helfen.
Nobby71
Neuling
#3 erstellt: 07. Dez 2020, 18:47
Hallo,

ja das mit 8 Ohm ist richtig. Das wäre die logische folgerung. Aber wenn ich ein Widerstand mit
8 Ohm verwende, welche Wattleistung sollte dieser haben? Die 8 Ohm Hochtöner sind mit max. 55W angegeben ( Monacor MHD-55 ). Diese passen zu 100% ins Gehäuse, da ist kein Spielraum für Veränderungen.

Die Widerstände wurde ich auch in verschiedenen Ohm-Werten bestellen.
Für mich wäre wichtig zu erfahren in welcher Watt-leistung, evtl. die Leistung wie die Hochtöner oder niedriger.



Dank und Gruß
Nobby
sakly
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 07. Dez 2020, 19:20
Das kommt letztlich darauf an, wo die Hochtöner getrennt werden und mit welcher Leistung der gesamte Lautsprecher maximal betrieben wird. Ich gehe davon aus, dass ein 5-10W - Typ absolut ausreichend ist.
Niedrigere Widerstandswerte verschieben die Trennfrequenz nach oben, höhere nach unten. Höhere Werte kann man jedoch in der Gesamtimpedanz mit einem Parallel - Widerstand zum Hochtöner wieder korrigieren. High-End wird die Anpassung vermutlich nicht, insofern sind mehr oder weniger kleinere Abweichungen wohl auch kein Drama.
Nobby71
Neuling
#5 erstellt: 07. Dez 2020, 19:46
Hallo,
ich danke dir sakly für deine Erklärungen.
Leider gibt es über die Verstärker in den Jukeboxen kaum Hinweise auf Leistungswerte.
Die Angaben der Hochtöner u. Tieftöner sind nur in Ohm im Service Manual angegeben.
Tiefton 5 Ohm, Hochton 16 Ohm.

Da werde ich wohl oder übel etwas testen müssen.
Ich werde mal die Widerstände in 10W bestellen.

Welche Widerstände würdest du empfehlen? Keramik oder im Alugehäuse?
Keramik sind ja deutlich günstiger.


Dank und Gruß
Norbert
ehemals_Mwf
Inventar
#6 erstellt: 07. Dez 2020, 21:10
Hi,
sakly (Beitrag #2) schrieb:
... rein logisch wären ja nun 8Ohm, da kommt man sicher auch ohne Vorwissen drauf 😇
Die ganze Geschichte ist aber nun doch etwas komplizierter, denn wir kennen von alten Hochton den Kennschalldruck nicht, folglich kann es sein, daß der neue lauter oder leiser ist. Ist er lauter, müsste er noch im Pegel angepasst werden, was man wiederum auch mit Widerständen macht. ...

Wenn man von gleichem (Leistungs-)Wirkungsrad ausgeht (*), ist ein 8 Ohm-System 3 dB lauter (**) als eins mit 16 Ohm.
Gleichzeitig gibts eine Fehlanpassung mit der Frequenzweiche, wodurch sich tendenziell der 3 dB-Unterschied im Bereich der Ü-Frequenz reduziert (***) und die +3 dB nur noch ganz oben wirksam werden.

Durch Vorschalten eines 8 Ohm-Widerstandes (oder 6.8) wird das 8 -Ohm-System um 6 dB zurückgenommen, die theoretische Abweichung ändert sich folglich von +3 auf - 3dB. Damit ist also nicht soviel gewonnen.

Wenn keine Messungen vorhanden oder machbar sind, empfehle ich als Vorwiderstand einen Kompromiss, und zwar mit Wurzel 2 = ~1.4 (statt 2) = geometrisches Mittel bei Verdoppelung /Halbierung der Treiber-Impedanz,
also ca. 3.3 Ohm.
Damit hat man die Chance sowohl Lautstärke als auch Filteranpassung gleichzeitig in die richtige Richtung zu beeinflussen (Fehler-Minimierung).

Bei einer realistischen Treiber-Belastbarkeit von z.B. 20 Watt (Hochton) wären dann 10 Watt für die 3.3 Ohm angemessen dimensioniert.
Eine Keramik-Ausführung ist vollkommen ausreichend.

Gruss,
Michael


-------------------------
(*) = eine technisch /statistisch sinnvolle Annahme, was bleibt einem übrig ohne Messungen ...

(**) = Spannungs-Wirkungsgrad (dB SPL pro Volt), aka "Empfindlichkeit"

(***) = Filter-Q (Weiche >= 12 dB/O.) wird durch niedrigeren Lastwiderstand stärker bedämpft.
Bei Filtern 6 dB/O. (= lediglich Kondensator in Reihe) wird die Ü-Frequenz verschoben, ebenfalls mit der Wirkung die Unterschiede im Übergangsbereich zu reduzieren


[Beitrag von ehemals_Mwf am 07. Dez 2020, 21:17 bearbeitet]
sakly
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 07. Dez 2020, 23:00
Danke Michael, guter Ansatz. So würde ich zustimmen
Nobby71
Neuling
#8 erstellt: 07. Dez 2020, 23:34
Hallo Michael,

vielen Dank für deine sehr gute Beschreibung.
Dadurch wird das für mich als Laien auch verständlicher.

Ich werde dann mal berichten welche Klänge aus der Jukebox ertönen.
Das gute Stück hat schon 37 Jahre auf dem Buckel.
Hat natürlich nicht viel mit Euren High End Hifi Equipment gemein aber dafür
viel Charme.

Ohne Hochtöner hatte man das Gefühl die steht unter Wasser...

Vielen Dank nochmal an alle.

Grüße
Nobby
Nobby71
Neuling
#9 erstellt: 09. Dez 2020, 23:51
Hallo Michael,

ich habe heute die möglichkeit gehabt ein paar Seeburg orig. 16 Ohm Hochtöner mit einen Multimeter den Ohm Wert zu messen. Die haben 10 Ohm.

Meine neuen 8 Ohm Hochtöner haben gemessen 7 Ohm.

Ist da noch ein Widerstand erforderlich oder kann ich die so verbauen?
Oder sollte ich wie du Michael empfohlen hast doch den 3,3 Ohm Widerstand verwenden um mich richtung
angegebene 16 Ohm zu orientieren?

Dank und Gruß
Nobby
ehemals_Mwf
Inventar
#10 erstellt: 10. Dez 2020, 18:00

Nobby71 (Beitrag #9) schrieb:
... Ist da noch ein Widerstand erforderlich oder kann ich die so verbauen?
Oder sollte ich wie du Michael empfohlen hast doch den 3,3 Ohm Widerstand verwenden um mich richtung
angegebene 16 Ohm zu orientieren? ...

Jetzt liegen einfache Messungen vor, denen zufolge der Impedanzunterschied nicht Faktor 2 sondern nur knapp 1.5 beträgt.
Wieder Wurzel draus sind ca. 1.2 = 20 %,
was zu 1.5 oder 1.8 Ohm als Vorwiderstand führt.

Du solltest letztlich nach Gehör entscheiden ob die neuen Hochtontreiber mit 1.5 oder gar 3.3 Ohm eingebremst werden müssen,
oder ob es auch ohne jegliche Änderung passt.
(die Widerstände kosten ja fast nix)

Wenn möglich mach mal ein paar Bilder von dem guten Stück und den Originaltreibern, möglichst auch von der Frequenzweiche bzw. den Kondensatoren vor den Hochtönern ...


[Beitrag von ehemals_Mwf am 10. Dez 2020, 18:06 bearbeitet]
Nobby71
Neuling
#11 erstellt: 13. Dez 2020, 14:29
Hallo,

Seeburg Jukebox mit neuen Klängen..........
Dank an alle die mir mit Tipps und Ratschlägen geholfen haben, Michael voran.


Ich habe jetzt die Hochtöner mit 3,3 Ohm Keramik Widerstände in Reihe montiert - perfekt.
Mit den 1,5 Ohm waren die etwas zu dominant.

Das gute ist, das die Seeburg einen Verstärker aus neuerer Baureihe verbaut hat.
Die Höhen und Tiefen lassen sich jeweils über einen 3-Stufen Schalter einstellen.
Beide auf Medium, super Sound von leise bis laut.

Dank und Gruß
Nobby
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