Aktiv mit DSP oder nachträglich eingreifen?

Oft kann man mit einem dsp beides machen, aber du sprichst von zwei in sich unterschiedlichen Dingen:

Lautsprecher Konstruktion:
Definiert die Eigenschaften eines Lautsprechers und stimmt ihn in sich stimmig ab. Am besten am Crossover zwischen den Chassis nachzuvollziehen. Einmal sauber eingestellt, wird der nicht mehr angefasst und ist auch unabhängig vom Raum.
Ebenso konkrete Korrekturen (plärrende mitten usw) wie Präferenzen im Klang (etwa wärmerer Bass, leichter Abfall im Hochton....)
Du kannst jedes passive Filternetzwerk digital nachbauen. Andersrum übrigens nicht.


Anpassung an den Raum:
Korrigiert konkrete Probleme, die durch Raum und Aufstellung entstehen. Meistens Raummoden, eventuell auch andere Frequenzen die durch Reflexion viel zu laut sind.

Also wäre die Anpassung an den Raum sowohl nachträglich als auch über den potentiell ohnehin verbauten DSP/active xo im LS zu erledigen, ohne das die beiden Methoden grundsätzliche Vor- oder Nachteile bergen würden? Dass es jeweils gute und schlechte Produkte gibt ist klar; ich möchte nur vermeiden, in einer Sackgasse zu landen ála "das ist nur lösbar, wenn Du den Lautsprecher neu baust".

Hintergrund ist, dass die LS sehr wahrscheinlich mittelfristig den Raum wechseln werden, da möchte ich maximale Flexibilität

Nein.
Mit einer aktiven Weiche kannst du das nicht machen. Du brauchst dafür ein DSP

Falls du ein dsp mit genug Filtern hast (und etwas Selbstdisziplin) hast, kannst du beides damit machen.
Falls nicht, kannst du dem eingestelltem Lautsprecher auch ein weiteres dsp für den Raum vorschalten.
Kommt aber auch drauf an, was du genau machen willst.
Dsps sind schon tolle Dinger, wenn man da einmal anfängt, kann man auch gleich noch limitieren, Dynamische Hörkurvenkorrektur und viele andere tolle Dinge umsetzen. Da muss dann aber auch die Plattform mitspielen.

Beschäftige dich mal mit Signalflüssen und was die einzelnen Teile machen, dann wird dir schnell klar, was du wo machen/zusammenfassen kannst.
Für einige dsps gibt es auch demo modi in der Software, womit du dir den Teil auch vorher ansehen kannst.

Quelle -> Vorstufe -> Raumkorrektur -> Weich aktiv -> Verstärker -> Passive Weiche -> Lautsprecher

Für viele scheint ein DSP das ultimative Werkzeug zu sein.
Ich empfehle jedem, der sich mit dieser Materie auseinandersetzen will, folgendes Video.
https://m.youtube.com/watch?v=leTG8ZhVhKs

joltec (Beitrag #5) schrieb:

Für viele scheint ein DSP das ultimative Werkzeug zu sein. Ich empfehle jedem, der sich mit dieser Materie auseinandersetzen will, folgendes Video. https://m.youtube.com/watch?v=leTG8ZhVhKs

Wenn ich mir nur das Video anschaue, komme ich zu dem Schluss, es gibt nur analoge Lautsprecher und solche mit DSP Die Unterscheidung zwischen aktiver Weiche und DSP kommt da irgendwie nicht vor.

Die Quintessenz ist "alles hat Vor- und Nachteile", und "bessere Komponenten sind besser"

Es gibt durchaus Unterschiede in der Qualität von DSPs und es ist auch besser, die Lautstärkeeinstellung "hinter" dem DSP vorzunehmen. In der Praxis funktioniert das aber durchaus auch sehr gut vor dem DSP - mache ich seit 15 Jahren.

Ich verwende den DSP als aktive Weiche und zur "Raumanpassung", wobei ich zweiteres der Einfachheit halber mit Equalizer APO (PC-Software) "vor" dem DSP vornehme.

Beispiel:

- Aktive Weiche per DSP
- Raumanpassung

Dumpfdödel (Beitrag #6) schrieb:

Die Unterscheidung zwischen aktiver Weiche und DSP kommt da irgendwie nicht vor.

Aktive Weichen müssen nicht digital sein. Früher waren alle Geräte analog. Da konnte man auch die Trennfrequenz nicht regeln, sondern musste Steckkarten mit den entsprechenden Bauteilen für eine feste Trennfrequenz einbauen.
Zum Beispiel: BBS FDS-360
Gibt auch heute noch analoge Aktivweichen.

Ein DSP ist halt immer digital, wie der Name schon sagt. Die Funktion geht über die einer reinen Aktivweiche hinaus.

Ah danke, das war wohl eine unbewusste falsche Annahme von mir