Klangunterschiede Kondensatoren in Franks Werkstatt

+A -A
Autor
Beitrag
S04-Hotspur
Inventar
#1 erstellt: Heute, 09:18
Liebes Forum,

ich schaue mir regelmäßig die Youtube-Videos von Frank aus seiner Lautsprecher-Werkstatt an und habe mit Interesse das neueste Video verfolgt, wo es um Klangunterschiede zwischen verschiedenen Typen von Spulen und Kondensatoren der Firma Mundorf geht. Da ich selbst vor Jahren das Thema aufgebracht und es unter "Voodoo" verortet habe, frage ich Euch jetzt: Überzeugt Euch das Ergebnis des Videos so, dass diejenigen, die bisher Klangunterschiede geleugnet haben, nun offen dafür sind, die Einschätzung von Frank für glaubwürdig zu halten?

Ich beschränke mich dabei auf das Thema Kondensatoren. Jedem einzelnen der gehörten Kondensatoren werden Klangeigenschaften zugeordnet, die ihn mal mehr und mal weniger von anderen Typen unterscheiden. Im Wesentlichen geht es um die Kondensatoren Mundorf Evo, Evo Öl und Evo SilberGold. In meinem neuesten Bauprojekt kommt für den Hochtöner und Superhochtöner ein Sammelsurium von Kondensatoren zu Einsatz, die ich noch habe: Janzen Superior, Mundorf Evo, Mundorf Evo Öl und die kleinen Ero MKP 0,68 uF, die man bei Pollin für 8 Cent pro Stück bekam.

Was denkt Ihr? Nur Mundorf-Werbung? Letztlich ist aus meiner Sicht die Frage: Für wie glaubwürdig haltet Ihr die Vorgehensweise und Einschätzung von Frank?

Herzliche Grüße, Andreas


[Beitrag von S04-Hotspur am 30. Dez 2025, 09:20 bearbeitet]
Michith
Inventar
#2 erstellt: Heute, 10:52
Hallo Andreas

möchtest du nun über diese speziellen Videos von Frank (wer auch immer das ist) diskutieren oder über Klangunterschiede von Bauteilen im Allgemeinen?

Ich baue seit nun ca. 50 Jahren Lautsprecherboxen, am Anfang halt mit Bass vom Wühltisch und nem Piezo mit kleinem Kondi davor, später dann viel nach den Klinger Büchern mit "echten" Weichen. Auch wenn es hier im Forum als Voodoo angesehen wird, es gibt ganz klar Klang-Unterschiede zwischen verschiedenen Bauteile Qualitäten, z.B. klingen Keramik Widerstände deutlich heller als Mox. Ich musste auch feststellen, dass bei identischen Bausätzen Elkos teilweise tatsächlich besser klingen als entsprechende MKTs oder MKPs,

K&T und HH haben da auch einiges drüber geschrieben. Am deutlichsten habe ich es gemerkt als ich die Mini PA von HH 4x gebaut habe. Einmal in original Version mit Elkos und Keramik Widerständen, 2x mit MKTs und Mox, eine mit MKP und extra dicken Luftspulen (High End Weiche). Unabhängig wurde mir von verschiedenen Personen, die nichts mit HiFi am Hut haben bestätigt, dass die Elko Version am Besten klingt, rund und "aus einem Guss", die MKP klingt deutlich anders, was dem PA Charakter nicht zugute kommt, sie klingt irgendwie zu analytisch, nicht richtig.

So nun könnt ihr mich ja steinigen...
Gruss, Michi

PS. Meiner Meinung nach klingt auch nicht jeder Verstärker gleich wie jeder Andere
macjigger
Stammgast
#3 erstellt: Heute, 11:32
das war sicherlich der Tag an dem Frank 10 bis 15 Zuschauer verlor. Diese sammeln gerade Steine. Leider muss man dafür das Haus verlassen....
der_Lauscher
Inventar
#4 erstellt: Heute, 11:53
habe noch kein Video von "Frank" ganz angeschaut, schlafe da immer vorher total gelangweilt ein

Entwickle und baue jetzt auch seit 45 Jahren Lautsprecher, bei Kondensatoren habe ich jetzt noch keine besonderen Unterschiede festgestellt. Wenn, dann wurde womöglich die Dämpfung und/oder evtl. Sperrkreise des HT halt anders eingestellt, außerdem verwende ich fast ausschließlich Filter 1. Ordnung (zumindest beim HT). Dies setzt ein besonderes Aussuchen von geeigneten Chassis voraus.

Bei Baß-Spulen merkt man/ich schon einen Unterschied, ob jetzt nur ein dünner Lackdraht unter 0,5 qmm oder eben über 1 qmm verwendet wird. Und andere Kondensatoren im Baßzweig bei Filter 2. oder höherer Ordnung, spielen mit der Bauart überhaupt keine Rolle
S04-Hotspur
Inventar
#5 erstellt: Heute, 11:54
Hallo Michi,

ich habe vor fast sieben Jahren die Klang und Ton Celeste 1:1 nachgebaut. Da der Kondensator im Signalweg vor dem Hochtöner mit 2,2 uF klein ausfiel, habe ich drei Kondensatoren ausprobiert, ohne dadurch sehr hohe Kosten zu haben. Der Standard IT MKP 4 klang gut. Ich hatte mit dem Mundorf Evo Öl einen Zugewinn: Mehr Details, hörbar, heller, aber mit einer minimalen Schärfe, die dem Hochtöner im Celestion-Koax geschuldet sein konnte. Da ich diese Schärfe nicht mochte, habe ich bei Intertechnik zugegriffen. Es gab eine Zeit lang als Restposten den KP-SN für 10 Euro statt 29 Euro. Ich bin darauf aufmerksam geworden, weil Rainer Krönke von Proraum, den ich als Student kennenlernte, sich mal positiv darüber geäußert hatte. Ich habe den eingesetzt und nach wochenlangen Vergleichen mit dem Mundorf festgestellt: Er kann alles, was der Mundorf kann, aber die Schärfe fehlt. Deshalb ist er drin geblieben.

Ich habe durch die Videos von Frank einiges dazu gelernt. Ich finde ihn glaubwürdig. Die Tatsache, dass er nicht nur Fachmann, sondern auch Geschäftsmann ist, hält mich nicht davon ab.

Du fragtest: Was will ich diskutieren? Ich erlebe manchmal hier im Forum, dass mir bestimmte Auffassungen als "zementiert" erscheinen, weil etwas messtechnisch nicht zu belegen ist oder weil Blindtests nicht zu validen Ergebnissen geführt haben. Die Folge ist, dass es für manche Klangunterschiede zwischen CD-Spielern, Verstärkern, Kabeln oder eben auch Kondensatoren nicht gibt. Wenn ich mich dem anschließe, dann wird es billiger: Kosten für teure CD-Spieler, Verstärker, Kabel und Kondensatoren sind dann überflüssig. Bleiben in meiner Kette der Tonabnehmer des Plattenspielers und die Lautsprecher, die ich seit über 40 Jahren selber baue.

Vor einigen Jahren musste ich mein Urteil über die Vorteile von Selbstbauboxen revidieren: Ich baute eine HH ScaMo15 (Paarpreis 450 Euro) 1:1 nach und konnte zu Beginn von Corona ein Paar Focal Chorus 706 neu für 298 statt 658 Euro pro Paar bei einem Händler (MD-Sound) erwerben. Die Focal waren für meine Ohren eindeutig besser. Deshalb: Open your mind.

Gruß, Andreas
stoneeh
Inventar
#6 erstellt: Heute, 12:14

S04-Hotspur (Beitrag #1) schrieb:
Für wie glaubwürdig haltet Ihr die Vorgehensweise und Einschätzung von Frank


Sorry, ich hab die letzte Edition der HiFi-Bibel noch nicht, daher kann ich die Doktrin dieses Messiahs noch nicht angemessen kommentieren.
MBU
Inventar
#7 erstellt: Heute, 12:33

Michith (Beitrag #2) schrieb:

PS. Meiner Meinung nach klingt auch nicht jeder Verstärker gleich wie jeder Andere :L


Das sehe ich ebenfalls so. Ich habe in der Anlage im Wohnzimmer, eigentlich ein "Radio", denn es wird ausschließlich vom digitalen Kabel-Radio zur Beschallung des Abendessens gehört, mittlerweile den dritten Verstärker und dieser NAD-Receiver klingt deutlich besser als die DENON- und ONKYO-Amps die zuvor dran waren. Das macht sich an "bässeren" Bässen und ansonsten klarerer Durchzeichnung fest.

Edith sagt: Franks Video habe ich noch nicht geschaut, denn es ist für mich nur von geringem Interesse, da ich seit knapp 20 Jahren nur noch aktiv baue.


[Beitrag von MBU am 30. Dez 2025, 12:35 bearbeitet]
trilos
Inventar
#8 erstellt: Heute, 13:14
Der Kondensator vor dem Hochtöner ist durchaus klanglich von Bedeutung.

Als ich 1991 den Manger Bausatz "asymetrische Zerobox 103" mit je zwei Manger MSW pro Seite kaufte, waren da ab Werk für die 6 dB Beschaltung der MSW Visaton MKTs empfohlen und im Bausatz mit dabei.
Ein Jahr später brachte mein Bruder aus dem Frankreichurlaub eine kleine Tüte voll SCR-Solen MKPs mit.
Da waren zufällig auch die für meine Manger Lautsprecher passende Werte mit dabei.
Wir gingen völlig ergebnisoffen damit um, testeten es, und es war klanglich klar besser.

Es tun sich dabei keine "Welten" auf, aber bei hochwertigen Bausätzen lohnt sich der Griff zu einem guten MKP.
Dabei meide ich die Top-of-the-range Mundorfs, also die "silver-gold..." Versionen, da ich diese für sehr hell zeichnend und mitunter ins Scharfe gehend erlebe.
Ein Mundorf Supreme (ein schon älterer MKP-Klassiker), oder ein Clarity Cap CSA, ein Jantzen Superior oder Jantzen Alumen, das hat sich als exzellente Lösung für TOP-Hochtöner wie AMTs, Beryllium-Kalotten oder Bändchen bewährt.

Im Übrigen stimme ich MBU vollumfänglich zu - auch ein sehr guter Amp kann im Vergleich zum Standard klanglich einen Zugewinn bedeuten!

So long,
Alexander
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Klangunterschiede
mart1n am 16.01.2007  –  Letzte Antwort am 16.01.2007  –  2 Beiträge
Bennic XPP Kondensatoren
Rufus49 am 25.05.2011  –  Letzte Antwort am 26.05.2011  –  3 Beiträge
Klangunterschiede MOX10 zu MOX4
gitte am 23.02.2006  –  Letzte Antwort am 23.02.2006  –  2 Beiträge
Beschallung Werkstatt
Holzholo am 10.02.2022  –  Letzte Antwort am 12.02.2022  –  19 Beiträge
Kondensatoren parallel?
Amoebius0710 am 30.07.2021  –  Letzte Antwort am 31.07.2021  –  8 Beiträge
Kondensatoren in Parallelschaltung
Tomderbär am 13.05.2006  –  Letzte Antwort am 13.05.2006  –  5 Beiträge
Kondensatoren in Frequenzweichen
Tomderbär am 25.05.2006  –  Letzte Antwort am 27.05.2006  –  14 Beiträge
spulen, kondensatoren, ...
ddc am 13.07.2005  –  Letzte Antwort am 14.07.2005  –  3 Beiträge
Hochwertigere Kondensatoren
feeder6 am 28.08.2011  –  Letzte Antwort am 28.08.2011  –  3 Beiträge
DIY Werkstatt Gesucht: Düsseldorf
arjenh am 04.01.2009  –  Letzte Antwort am 04.01.2009  –  2 Beiträge
Foren Archiv
2025

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder930.546 ( Heute: 4 )
  • Neuestes Mitgliedpacixx
  • Gesamtzahl an Themen1.563.165
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.818.144

Top Hersteller in Lautsprecher Widget schließen