Holz Oberflächenfinish mit welchen Lack ?

+A -A
Autor
Beitrag
chris2178
Gesperrt
#1 erstellt: 10. Jul 2005, 18:25
Da meine Lautsprecher fast fertig sind habe ich eine Frage zu der Oberflächenversiegelung/Finish.

Welcher (Klar)Lack eignet sich am besten für die Versiegelung und das Finish für Birke/Buchemuliplex ?(In etwa Seiden glänzend)

Hab da in der richtung an Klarlack gedacht...

Hatte schon mal Parkettlack für meine anderen Boxen verwendet ,was auch sehr gut aussieht, gibt es da noch was besseres ? .(Der Lack sollte möglicht lange halten)

Bin für alle Tips dankbar

Gruss Chris


[Beitrag von chris2178 am 10. Jul 2005, 19:50 bearbeitet]
lowbas
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 10. Jul 2005, 19:07
Wenn´s lange halten soll,was es ja eigentlichimmer sollte, probiers mal mit Bootslack. Ist hoch schlag- u. lichtfest.
Quiety
Stammgast
#3 erstellt: 10. Jul 2005, 20:47
Hallo chris2178!

Ich bin einem Tip von Neutz gefolgt und nehme "National Super Bootslack". Trocknet glasklar auf und läßt sich super verarbeiten.

Ein Bild vom möglichen Ergebnis findest Du in Neutz's Thread:
http://www.hifi-foru...ad=2984&postID=28#28

Es war etwas schwierig eine Bezugsquelle aufzutun, habe dann aber hier bestellt:
http://www.bakolor.de/

Kurz nach Absenden meiner eMail-Anfrage wurde ich schon von einem sehr freundlichen Mitarbeiter angerufen. 750ml kommen ohne Versand brutto auf etwa 11,- Euro. Das zahlt man im Baumarkt für zweifelhaftere Qualität auch.

Viele Grüße
Quiety


[Beitrag von Quiety am 10. Jul 2005, 20:50 bearbeitet]
chris2178
Gesperrt
#4 erstellt: 11. Jul 2005, 14:52
Danke für den Tipp , hab noch mal bei Hornbach nachgeschaut da gibts auch so ein ähnlichen Lack ;Treppen und Parkettlack auch für Bootsanstriche geeignet steht da drauf.

Ich glaub der wirds werden,oder dein genannten

Gruss Chris


[Beitrag von chris2178 am 11. Jul 2005, 14:54 bearbeitet]
the_muck
Stammgast
#5 erstellt: 11. Jul 2005, 17:04
hallo,
ich habe letztes mal meine ls komplett mit 2k lack gemacht. lässt sich nicht ganz so leicht verarbeiten, aber super strapazierfähig... habe ich bei nem auto zubehör handel bestellt...
Heimwerkerking
Inventar
#6 erstellt: 11. Jul 2005, 17:06
Ich würde dir zu einem Hartwachs Öl raten.
Es ist wetterfest da es auch für aussenanstriche geeignet ist und hat den vorteil das es ins Holz einzieht und nicht nur die Oberfläche versiegelt/verschließt.
Ist nur mit ca 25Eur pro Liter net gerade billig
Gelscht
Gelöscht
#7 erstellt: 11. Jul 2005, 17:24
ja, wenn die poren des holzes schön offen bleiben sollen, dann empfehle ich hartwachsöl. z.b. osmo, gibt's in farblos (kann durch polieren auf glanz gebracht werden) oder matt.
chris2178
Gesperrt
#8 erstellt: 11. Jul 2005, 18:14
Mit dem Hartwachsöl , was hat es denn gegenüber dem Holzlack noch so für Vorteile?Die Maserung des Holzes kommt glaubich auch besser zum vorschein...

Wenn man die Boxen z.b (Saubermachen)Staubwischen will bleibt da nichts dran kleben?Und muss man eventuell alle paar Jahre nachwachsen?


[Beitrag von chris2178 am 11. Jul 2005, 18:19 bearbeitet]
Gelscht
Gelöscht
#9 erstellt: 11. Jul 2005, 19:05
wenn du keine ebenmässige oberfläche haben willst, sehe ich nur vorteile durch hartwachsöl. es ist ohnehin fast unmöglich eine perfekt ebene lackoberfläche ohne spritzpistole hinzubekommen. eine selbstfurnierte oberfläche hingegen erreicht locker profiniveau.
bzgl. staubwischen: ich habe nach der ersten ölung (also vor der letzten :D), mit 320er überstehenden minispliss beseitigt. jetzt ist das glatt wie babypopo. der versuch einer nahaufnahme:
http://img64.echo.cx/my.php?image=dscn04812dp.jpg
Heimwerkerking
Inventar
#10 erstellt: 11. Jul 2005, 21:24
Ich kann meine Empfehlung bezüglich des Hartwachs Öles nur nochmal bekrätigen.
Wenn du eine recht glatte Oberfläche möchtest kannst du auch ersat 1 bis 2mal mit verdünntem Öl streichen dann zwischen schleifen und erst dann richtig (unverdünnt) Ölen.
Ergibt auf jeden Fall eine super widerstandsfähige Oberfläche. Ich hab das Thekenblatt meiner Kellerbar so gemacht und bisher Glasränder usw alles abbekommen (die Front meine CT206 sind auch zum Teil so)
Mit etwas Stahlwolle/Schleifvlies kannst du die Fläche auch absolut plan schleifen.
GandRalf
Inventar
#11 erstellt: 11. Jul 2005, 23:24
Moin chris2178,

Habe meine letzten Sachen (Plattenspielerzarge und Gehäuseoberteil für Vintage Yamaha Verstärker) auch mit Birken Furnier ausgestattet.
Die Lackierung habe ich mit "Krautol Klarlack Kunstharz seidenglänzend" vom Hornbach gemacht.
Der Lack wird auch für Boote und Treppen verwendet.
3 Schichten mit einer feinen Schaumgummirolle und entsprechend feinen Zwischenschliffen durchgeführt.
Wichtig ist nur zwischendurch den Schleifstaub kpl. zu entfernen. Habe das dann mit Staubbindetüchern aus der Autolackiererei gemacht.
Der Tip kam von meinem Schwager, der Lackierer ist.
Die Oberfläche ist dann richtig toll. Man spürt mit den Fingern noch ganz leicht die Maserung des Holzes.



[Beitrag von GandRalf am 11. Jul 2005, 23:25 bearbeitet]
chris2178
Gesperrt
#12 erstellt: 12. Jul 2005, 12:01
Hallo GandRalf

Das hört sich gut an.

Ist das mit der Schaumgummirolle besser als mit dem Pinsel?

Werde dann mal bei meinem nächstes Projekt es auch mal mit Hartwachsöl probieren.

Gruss Chris
GandRalf
Inventar
#13 erstellt: 12. Jul 2005, 12:09
Moin auch,


chris2178 schrieb:
Hallo GandRalf

Das hört sich gut an.

Ist das mit der Schaumgummirolle besser als mit dem Pinsel?

Werde dann mal bei meinem nächstes Projekt es auch mal mit Hartwachsöl probieren.

Gruss Chris


Gute Frage!

Ich habe vollkommen meinem Schwager vertraut und keine Experimente mit dem Pinsel gemacht.
Aber ich denke, mit der Rolle wird der Auftrag gleichmässiger und der Lack zieht dann auch schön glatt an, und man hat keine "Läufer".

Der Nachteil bei Lack ist genau wie beim Parkett: Ist der Lack irgendwo beschädigt, kann man schlecht punktuell nacharbeiten. Bei Hartwachs kann man auch einzelne Stellen nachbehandeln, ohne das man es sieht. (Das kenne ich bei uns in der FH vom Parkettboden).



[Beitrag von GandRalf am 12. Jul 2005, 12:10 bearbeitet]
NORDMANN28
Inventar
#14 erstellt: 16. Jul 2005, 12:29
...eine handelsübliche holzversiegelung tut es auch!
mit klarlack ist das so ne sache.....kann auch blasen geben wenn du das nicht richtig verarbeitest!
klarlack würd ich nur spritzen u nicht streichen.....ist einfach gleichmässiger u gibt keine bläschen....
lowbas
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 16. Jul 2005, 12:35

es ist ohnehin fast unmöglich eine perfekt ebene lackoberfläche ohne spritzpistole hinzubekommen

Einspruch ! Hast Dir schonmal Möbel der Renaissance o. China-Lack angesehen??
Quiety
Stammgast
#16 erstellt: 16. Jul 2005, 12:48
Ich muß zumindest meine Empfehlung der Bezugsquelle von oben widerrufen (kann den Beitrag leider nicht mehr editieren). Das erste Paket kam ohne Lack an, ein zweites Paket als Ersatz kam gar nicht an, ein Rückruf nach Klärung erfolgte nicht mehr.

Trotzdem habe ich meinen Plan mit dem Bootslack noch nicht aufgegeben, da er einige gravierende Vorteile gegenüber "normalem" Klarlack hat. Ich gedenke mal diesen hier auszuprobieren:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&rd=1&item=5980187642

Meinungen dazu?

Wichtig sind mir folgende Punkte:
- glasklar und keine Vergilbung (alle bisher getesteten "normalen" Einkomponenten-Klarlacke waren entweder gelblich oder milchig.
- Dauerelastisch, also keine Rißbildung auch wenn das Holz (Klebekanten) arbeitet.
- Kann auch dick aufgeschwemmt werden und gleicht Grundunebenheiten aus.
- ich habe leider keine Möglichkeit des Spritzens (trotzdem soll dieser Bootslack auch spritzfähig sein), daher brauche ich gute Fließeigenschaften ohne Tendenz zur Nasenbildung bzw. eine Oberfläche die sich selber glattzieht.

Mal sehen, ich werde berichten.

PS: unbestreitbar haben Öle und Wachse ihre Vorteile bei der Verarbeitung. Aber damit habe ich schon einige Projekte durch und man möchte sich ja steigern. Ich brauche jetzt jedenfalls mal Hochglanz ...

Wenn es nur darum ginge eine schöne Oberfläche mit Geling-Garantie zu erstellen, würde ich auch wieder Wachs oder Öl nehmen.

Gruß
Quiety
Gelscht
Gelöscht
#17 erstellt: 16. Jul 2005, 13:06
probier's doch einfach 'mal aus und berichte. den thread kennst du bestimmt schon: http://www.hifi-foru...m_id=104&thread=3421
GandRalf
Inventar
#18 erstellt: 16. Jul 2005, 13:50
Moin nochmals,

Hier mal zum sehen:

Klarlack wie oben beschrieben mit Schaumgummirolle aufgetragen:



Gelscht
Gelöscht
#19 erstellt: 16. Jul 2005, 16:24
hast du eine nahaufnahme? so kann man nicht mal erkennen, dass es überhaupt lackiert ist
chris2178
Gesperrt
#20 erstellt: 17. Jul 2005, 16:39
Hallo
GandRalf und Co

Ich hatte noch Treppen und Parkettlack übrig von Clou, Ist ein Acryllack seidenglänzend, auf Wasserbasis .Den Krautol Lack habe ich bei unseren Hornbach nicht gefunden.. Habe mal drei Bilder reingestellt , 1 x damit grundird(5-10% Wasser damit wirds flüssiger)nach Trocknung unbedingt mit 240 Schleifpapier leicht glätten , dann 1x lackanstrich unverdünnt, werde eventuell noch 1x drüber lackieren , alles mit AcrylPinsel.

aber auch die Lacke von Bondex oder Dulux haben in etwa gleichen ergebnisse ,ist wahrscheinlich der selbe Lack(zusammensetzung drin).

Hier die Bilder hab ich im Halbschatten gemacht ,ohne Sonne sieht mann den Lack nicht so gut.


http://img319.imageshack.us/img319/2521/m21000046bs.jpg

http://img315.imageshack.us/img315/1182/m21000088ro.jpg

http://img321.imageshack.us/img321/7795/m21000098jd.jpg


und hier eins im Schatten:

http://img316.imageshack.us/img316/4776/m21000041gn.jpg


Gruss Chris


[Beitrag von chris2178 am 17. Jul 2005, 18:14 bearbeitet]
Zückerchen
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 17. Jul 2005, 20:46
Tach auch

Ich habe guter Erfahrungen mit dem Aqua Clou Holzlack gemacht, ist in etwa das gleiche wie Treppen und Parkettlack von Clou.
Bei Multiplex gehe ich da immer wie folgt vor-----#
einfach mit einem "Lasurpinsel" auftragen----über nacht trocknen lassen----dann "planschleifen" mit einem Exenter, 500er Schleifpapier------fertig-----aalglatte Oberfläche/ geschlossenporig/vergilbt nicht/----allerdings nach Schliff halt matt.

Gruß Zückerchen
NORDMANN28
Inventar
#22 erstellt: 17. Jul 2005, 23:49
...nach 3 schichten holzsiegel von clou u anschliessender autopolitur mit maschine schaut das dann so aus...

ukw
Inventar
#23 erstellt: 18. Jul 2005, 00:37
An alle Wasserlacker - vorsicht mit Stahlwolle.
Hier im Forum unter http://www.hifi-foru...ad=2984&postID=28#28

gibt einer den Tipp damit zu glätten. (Schliff vor dem Lackieren

Birke Multiplex bekommt dann Leopardenmuster
lowbas
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 18. Jul 2005, 09:12
Habe mal geshen wie in alter Tischler einen schwarzen Tisch hochglanz lackierte.
Nachdem die Oberfläche durch schleifen mit sehr feinem S-Papier schon Babyglatt war, und schon fast so aussah als wär es matt lackiert, machte er sich einen "Dutt". Also eine Knäuel aus alten Lappen. Diese Knäuel wiederum umschloß er mit einem Leinen- o. Baumwolltuch (altes Kopfkissen).
Darauf gab er etwas Lack, und rieb damit die Oberfläche ein.
Nach dem Trocknen wiederholte er diesen Vorgang. Ich glaube 4 o. 5 mal. Als er fertig war, sah das Holz aus wie von einem Konzertflügel.

Ich möchte fast sagen,daß sah sogar besser aus als gespritzt. Schaut Euch nur die antiken Intarsien-Möbel an. Die kannten damals auch noch keine Spritzpistole.


[Beitrag von lowbas am 18. Jul 2005, 09:15 bearbeitet]
JoschL
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 18. Jul 2005, 10:34
Das war bestimmt Schellack. Das verarbeitet man mit einem Ballen und Baumwollüberzug. Gibt zwar einen dicken Arm ist aber sehr schön.
Schellack gib es auch von CLOU... nicht ganz billig.
ukw
Inventar
#26 erstellt: 18. Jul 2005, 12:21

Schellack gib es auch von CLOU... nicht ganz billig.


...und sehr empfindlich.
wenn schon dann keine Aufbaupolitur sondern Hochglanz drauf und runter schleifen und schwabbeln.

Werr Nitro oder 1K Lacke verwendet hat selbst schuld, denn (siehe unten)
eBernd
Stammgast
#27 erstellt: 18. Jul 2005, 13:12
Hallo,


machte er sich einen "Dutt".


Das kenn ich auch von der Vearbeitung von sog. Ballenmattierung. Clou und Zweihorn hatten sowas im Sortiment (Ist schon ein paar Jährchen her). Weiß aber nicht, ob es das auch farbig und in Hochglanz gibt.

Gruß, Bernd
Quiety
Stammgast
#28 erstellt: 22. Jul 2005, 16:20
So, wollte mal Bericht erstatten bzgl. des oben von mir in Erwägung gezogenen Bootslackes (ich sehe allerdings jetzt nach Fertigstellung, daß der Bootslack erst gaanz unten Erwähnung findet ).

Dazu ist zu sagen, daß ich z.Z. mit Künstler Acryl- und Ölfarben experimentiere. Da für mich mit üblichen Haushaltsmitteln (also ohne Sprühpistole bzw. Lackierkammer) eine spiegelglatte Lackoberfläche nicht machbar ist, habe ich mich nach Alternativen umgesehen, mit denen man aus der Not eine Tugend machen kann.

1. Nach dem Schleifen bis ca. 150er, grundiere ich MDF und Furnier zuerst mit Clou Schnellschleif-Grund. Der zieht schön tief in's Holz ein und intensiviert dabei auch die Zeichnung des Furniers. Nur die MDF-Kanten tränke ich dort wo's nötig ist mehrfach. Schliff ist anschließend mit 240er empfohlen, wenn ich mich recht erinnere, das reißt mir aber doch zu tiefe Riefen, die ich später nur noch mühselig wegbekomme. Also fange ich direkt mit 320er an.
Ich schleife grundsätzlich von Hand, obwohl ich einen Schwingschleifer habe. Mit dem MDF-Brettchen als Schleifklotz habe ich einfach mehr Gefühl. Durch den Schaumstoff, auf dem beim Schwingschleifer das Papier aufliegt, gleicht der mir zu viele Unebenheiten aus, ohne die tatsächlich abzunehmen. Und an den Kanten wird's schnell rund. Außerdem bin ich sonst eh nur das Bleistifte-stemmen gewohnt, da ist das von-Hand-schleifen eine willkommene Abwechslung .

2. So, auf die glatte MDF-Fläche kommt dann weißer Malgrund aus dem Künstlerbedarf, der sich mit Acrylfarbe beliebig abtönen läßt. Ein Liter kommt auf knapp über 9,- Euro. Ich verdünne aber noch mit etwa 20% Wasser. Da, wie oben angeführt die Oberfläche eh nie so richtig spiegelglatt wird, trage ich den Malgrund satt als Muster auf. Da kann man z.B. tupfen, rollen, schwingen oder alles kombinieren. Mein Favorit ist z.Z. in kleinen Halbbögen Reihe um Reihe halb überlappend mit einem kleinen Fellstreicher aufzutragen. Je nach Deckung malgrundiere ich bis zu 3 mal. 3-4 mal ist auch laut Dosenaufschrift empfohlen.

Der Vorteil besteht u.a. darin, daß dieser Malgrund sowohl für Öl- als auch für Acrylfarbe geeignet ist und ich mir immer noch überlegen kann, was ich anschließend damit anstelle. Ist zwar auch noch für Tempera- und Gouachemalerei geeignet, dazu habe ich mich aber noch nicht schlau gemacht.

Hier mal ein Bild meiner ersten Streichprobe mit hellblau abgetöntem Grundierweiß. Das Zeug ist auch nach Verdünnung noch so dick, daß man sich anstellen kann wie man will, es wird eh nie ein glatter Film draus ...



Hier ein Test mit Ölfarbe Ultramarinblau. Die lasierenden Farben sind für Wischtechniken am Besten geeignet, da der Untergrund an den dünnen (weggekratzen) Stellen original durchscheint. Leider gibt es nicht alle Farbtöne in lasierend, so daß ich von einigen Versuchen wieder Abstand nehmen mußte: die Fläche sah hinterher nahezu einfarbig aus. Ich finde, durch die Kontraste lebt die Struktur doch erst. Zum Glück konnte ich übrigens auf ein paar Farben meiner Partnerin zugreifen, denn bei 4-6 Euro für's kleine Tübchen hauen diese Tests doch ganz schön in den Geldbeutel.



Dieses Ultramarinblau ist nach wie vor mein Favorit, leider etwas zu intensiv für mein Zimmer. Als einziger Farbtupfer bestimmt super, aber meine Couch ist auch blau und zwar mehr so Richtung Kobaltblau. Aus besagtem Grund (6 Euro) habe ich auf weitere Tests in Blau verzichtet und mich dem Gelb zugewandt. Diese hier finde ich einfach genial:


(die runden Muster oben sind mit einer gerissenen Pappe durch die feuchte Farbe gedreht entstanden)

Aber auch davon mußte ich wieder abrücken, da meine aktuellen Fostex FE103E Recommended Hörnchen rund um den Treiber in Nußbaum-Halbmaser furniert werden. Dazu kommt das Gelb etwas zu schrill, immerhin soll das Furnier doch als Tupfer oder Blickfang wirken.

So, kommen wir nun endlich zum Bootslack:
Ich habe auf meinem Testbrettchen einfach eine Schicht mit dem Naturhaar-Dachspinsel aufgetragen (der war halt grad da). Nicht zu dünn und nicht zu dick, reichlich halt. Er läßt sich für meine bisherigen Erfahrungen gut verarbeiten. Zieht sich selbst glatt, auch nach einigen Minuten noch. D.h. er ist relativ lange offen, was mir ja wichtig ist, da die Flächen der Gehäuse ja aneinanderstoßen. Habe - wie hier schon öfter gelesen - erst in die eine Richtung aufgetragen und dann in die andere verstrichen. Das ging mehrfach und gut.





Hier kann man ganz deutlich an den Reflektionen des Deckenlichts den Glanz sehen und halt auch noch die Struktur (s.u.).

Nach 16 Stunden ist er anfasstrocken und überstreichbar. Fühlt sich fürwahr toll an, schön glatt. So stelle ich mir eine mit Hausmitteln hergestellte Hochglanzoberfläche vor. Und das war erst der erste Anstrich. Natürlich gucken jetzt noch Spitzen des Designanstrichs hervor. Das hat sich aber mit den nächsten Schichten erledigt. Da der Lack auch "dick aufgeschwemmt" werden kann ohne zu runzeln oder zu reißen und sowieso für Boote bis zu 6 Schichten empfohlen werden, ist es einfach nur eine Frage der Geduld. Ich mag diesen Look, wenn man in den Lack hineinschauen kann und darunter den Grund sieht. So leicht dreidimensional und glänzend wie eine Speckschwarte. Da muß er gar nicht so spiegelglatt sein wie Klavierlack, das hat halt seinen ganz eigenen Reiz.

Achja, der Lack hat "am Pinsel" einen leichten violettstich, der nach dem Auftrag / nach der Trocknung offenbar verschwindet, später dazu mehr. Immerhin empfinde ich einen Stich in die bläuliche Richtung angenehmer, als einen in die gelbliche Richtung.

So, da ich vom Furnier noch keine Fotos hier eingestellt habe, werde ich Euch auf dem laufenden halten. Ich habe darauf keine Tests durchgeführt, weil ich mir ja nun gut vorstellen kann, was mich erwartet. Bei den Farben war mir halt wichtig zu sehen, ob sich die überhaupt miteinander vertragen. Ob die Ölfarbe z.B. den Lack abstößt. Ich werde diesbezüglich noch einige Härtetests durchführen z.B. mit dem Spachtel oder dem Fön. Dann erst geht's an die Hörnchen.

Hier zum Abschluß noch zwei Fotos vom derzeitigen Baustadium:





Mußte mich aufgrund der recht schwer zugänglichen Hornöffnung leider entgegen meiner oben favorisierten Schwingtechnik für eine Tupftechnik entscheiden, denn beides mixen (außen / innen) wollte ich nicht.

Gruß
Quiety


[Beitrag von Quiety am 22. Jul 2005, 16:48 bearbeitet]
castorpollux
Inventar
#29 erstellt: 29. Aug 2005, 01:28
Hallo Quiety,

sag mal, was genau sind lasierende Ölfarben (außer verdünnte Ölfarben) und woran erkenne ich die (gibt ja pastös und lasierend, aber was ist was?) - passt die hier: http://www.baveran.de/oelfarben_schmincke_norma_200_ml.htm ?

Oder was ist von der hier zu halten - wasserverdünnbar?
http://www.farbenpal...f196fe45127c085f4749

Ich google grade danach, weil irgendwie gefällt mir das verdammt gut, was du da auf deinen Testbrettchen veranstaltet hast, ich hoffe, du hast kein Copyright drauf ;-)

ach und, wie viel, meinst du, kostet so übers knie gebrochen ein qm mit Ölfarbe verschönern?

Grüße,

Alex
castorpollux
Inventar
#30 erstellt: 29. Aug 2005, 22:40
haha, ich hab es :o)

man gehe zu http://www.schmincke.de/data/content/de/de_index.htm
und schaue sich dort um, die Legende am rechten rand klärt darüber auf, welcher Farbton was ist und so weiter und so fort, nur falls es jemanden interessieren sollte.

200 ml kosten 9 €nen für die Akademie-Reihe.

Für Leute, die auf den Geschmack kommen und das erst mal probieren wollen, ist diese Seite vielleicht ganz interessant:

http://www.lukas-germany.de/produkte/kuenstler/kunst_fr.htm

bestellen kann man dann hierhttp://www.baveran.de/, 200ml zu 6-7 eur die tube, die 500 ml weisblechdose oder den 2 oder 5 Liter eimer von der homepage hab ich bis jetzt leider nicht finden können ;-)

Abschließend bleibt mir nur zu sagen, das ich keine ahnung von Ölfarben habe, bei Acryl könnte ich ein bischen was beisteuern, aber Erfahrungen folgen dann noch, vor allem nach dem Bootslack such ich noch

Un noch was @Quiety : Wie ich auf dem Bild sehe, hat Deine bessere Hälfte gemalt und du fotografiert (hoffe ich zumindest ), oder war das nur, weil du die Kamera ihr nicht anvertraust?
Quiety
Stammgast
#31 erstellt: 30. Aug 2005, 00:04
Hallo castorpollux!

Cool, der Thread wird also doch noch gelesen ... werde das hier gesagte aber auch noch in meinen FE103e-Thread mit einarbeiten.

Schön, daß Du Dir selbst schon helfen konntest. Ich hab zwar das Forum den ganzen Tag über im Auge, aber so schnell war ich dann doch nicht

Ich habe die Bastel- und Gestaltungshefte meiner Freundin durchgearbeitet, sie hat da so allerlei abonniert. Und es kommen einige sehr interessante Möglichkeiten zusammen, u.a. auch Edelstein-Imitationen, Schildpatt- und Leder-Imitationen etc. Und wenn man nicht imitieren möchte, kann man immer noch viele Tipps zur Anwendung mitnehmen, denn fast alles wird in Ölfarbe realisiert.

Nur Ölfarbe ist halt so lange offen bzw. bearbeitungsfähig, daß es sinnvoll handhabbar ist. Man kann sich also Zeit lassen, denn die braucht man für die unterschiedlichen Arbeitsgänge auch. Und wenn etwas in die Hose gegangen ist, kann man's einfach nochmal machen, ohne daß später Übergänge sichtbar wären.

Also eine tolle Sache, mit der Ölfarbe. Dumm ist nur, wenn's denn fertig ist, muß man einige Tage warten bis man weitermachen kann, denn Ölfarbe trocknet je nach Farbe (wohl abhängig von den verwendeten Zutaten) unterschiedlich lange. Das Ultramarinblau war recht schnell trocken, ich glaub so 2 Tage. Auf das Gelb habe ich mich doofgewartet.

Das war letztendlich auch der Punkt, warum ich meine Hörnchen mit Acrylfarbe designed habe. Und damit waren mir die Hände, was den Umfang der Arbeiten anging, gebunden. Acrylfarbe trocknet Dir quasi schon am Pinsel. Es ist durch einen Trocknungsverzögerer noch etwa 50% Spielraum möglich, aber für die paar Minuten lohnt denke ich weder der Aufwand noch die Kohle.

Ach ja, gemalt habe wohl ich und sie fotografiert. Stimmt was mit meinen Händen nicht?

EDIT:
kein Copyright auf Muster etc, sind soweit aus den Bastelheften und eh noch nix Wildes. Der Bootslack heißt "Asuso Alhorn extra Bootslack farblos glänzend", habe ich aus'm eBay, der Verkäufer heißt "farbenquelle". Er trocknet übrigens tatsächlich mit einem leichten Gelbstich auf, mehr als zwei satte Schichten würde ich also nicht empfehlen, da das Furnier dann einen deutlichen Stich bekommt.

Auf der Ölfarbe hält er prima, zumindest bisher. Drauf verlassen möchte ich mich aber an echten Lautsprechergehäusen lieber nicht. Denn laut Aufschrift soll wie immer der Untergrund trocken, staub- und fettfrei sein. Und was ist Ölfarbe wohl, wenn nicht fetthaltig?

Sollte ich noch etwas mit Ölfarben machen, werde ich Firnis verwenden. Auf die Acrylfarben habe ich Acryl-Hochglanzlack von Schmincke aufgetragen. Teuer, aber ergiebig und sein Geld absolut wert. Trocknet glasklar auf, wirft keine Blasen, ist wetterfest und fühlt sich hart und sehr gut an.

Den von neutz empfohlenen "National Super Bootslack" habe ich dann trotz Kaufrücktritt wegen Nichtlieferung doch noch nach einem Monat erhalten, aber noch nicht getestet. Werde ich aber auf jeden Fall noch nachholen, bin da sehr gespannt auf den Vergleich.

Gruß
Quiety


[Beitrag von Quiety am 30. Aug 2005, 00:20 bearbeitet]
castorpollux
Inventar
#32 erstellt: 30. Aug 2005, 08:45
Jau, da bin ich aber auch mal gespannt, wie sich das mit dem Halten des Bootslackes auf der Ölfarbe verhält / entwickelt... hab mal nachgeschaut, die "normalen" Firnisse für Ölfarben werden erst nach 8-12 Monaten aufgetragen - nach vollkommener Durchtrocknung laut Angabe der Schmincke Homepage.

Einen Versuch ists trotzdem Wert, dumm nur, das das Finish dann EIGENTLICH ca. 1 Jahr "on Hold" gestellt ist und das ganze in der Zwischenzeit zustaubt *nachdenk*
Und wenn du den Bootslack von national getestet hast, gib mal bescheid, wie es sich um diesen verhält, damit man vergleichen kann

Hm, zwei Schichten vom Bootslack sollten aber auch dicke ausreichen, wenn ich mir so die Bilder vom Furnier anschaue, dann scheint das ja wirklich dick drauf zu sein und ordentlich glatt scheints auch zu sein

Oh, ne, deine Hände sind okay - der Herr hat Fotografenhände ;-) (der Legende nach sehr soft wegen der vielen Chemikalien)

Grüße,

Alex
castorpollux
Inventar
#33 erstellt: 09. Sep 2005, 18:07
*Grübel* habe jetzt mal ein bischen rumprobiert, zunächst mal nur mit mdf pur.

habe geschliffen und 2-3 mal schnellschleifgrund aufgetragen und dann yachtlack von clou - dachte mir, den probierste halt mal.

ist am pinsel ähnlich violett, wie von dir beschrieben, was aber dann verschwindet. Der Lack zieht sich glatt, trocknet über nacht und ich dachte eigentlich, als ich eben heimkam, das das ganze jetzt fest sein müsste. hab also mal mitm finger draufgedrückt und nen fingerabdruck hinterlassen... nen fingerabdruck hinterlassen? ein bischen mit dem finger auf der oberfläche gerubbelt und ab war der lack...

habs jetzt noch mal komplett mit 240er angeschliffen und noch ne Schicht aufgetragen, die ich diesmal übers wochenende trocknen lasse... Ist das normal, dass der so leicht nachgibt?

Grüße,

Alex
Quiety
Stammgast
#34 erstellt: 09. Sep 2005, 18:34
Hallo Castorpollux!

Mein Alhorn-Bootslack ist nach 16 Stunden überstreichfähig, d.h. er ist spätestens dann auch anfaßbar ohne daß man Spuren hinterläßt.
Er bleibt jedoch dauerelastisch, ich kann also auch nach Tagen oder Wochen noch z.B. mit dem Fingernagel ritzen, der Ritz ist gut sichtbar, aber ein paar Tage später wieder weg.
Man sieht also auch Abdrücke von Dingen, die man auf den Lack draufstellt. Keine Ahnung ob das irgendwann noch verschwindet, oder ob es mit der Auftragsstärke zu tun hat. Für mich ist es jedenfalls ok so.
Die Fostexe FE103e werden mit maßgeschneiderter Schaumstoffunterlage zum Abdichten geliefert. Ich habe die Schrauben maßvoll angezogen, daß der Schaumstoff nur etwa 70-80% komprimiert wurde und das Metall des Korbes nicht so richtig glatt am Lack anliegt. Nun sieht man ganz leicht, wie der Lack nachgegeben hat und sich die Schaumstoffunterlage etwas hineingezogen hat. Ist aber auch ok für mich.
Zum Test des Panasonic-Lackes bin ich immer noch nicht gekommen ...

Achja, den Alhorn-Bootslack habe ich auf meinem Testbrettchen sogar ohne Grundierung und auch ohne Verdünnung aufgetragen. Zieht trotzdem gut in's Holz ein (was der Schmincke Acryllack z.B. nicht tut, d.h. unter dem Acryllack bleibt das Holz heller) und ist mit zwei Schichten glatt.

EDIT: ich habe nicht gerubbelt, aber ich habe auch während der Montagephase oder während der letzten Wochen nicht den Eindruck bekommen, er würde sich abrubbeln lassen.

Gruß
Quiety


[Beitrag von Quiety am 09. Sep 2005, 18:36 bearbeitet]
castorpollux
Inventar
#35 erstellt: 06. Nov 2005, 16:17
Hallo Quiety,

So, habe das brettchen noch mal in die Hand genommen, das ich eingeschmiert hab, der Bootslack ist nach einer Wartezeit von ca 14 Tagen komplett fest laut Packungsangabe, also hab ich ihn solange nicht angerührt. mal abgesehen von der schludirgen vorbearbeitung durch mich im ersten durchgang ist die jetztige schicht recht ansehnlich und ich denk' mal damit ließen sich recht gute ergebnisse erzielen....ein viertel Jahr ist gut und gerne rum, da wollt' ich außerdem mal fragen, ob und wie der Bootslack noch auf der Ölfarbe hält - denn die idee mit der Ölfarbe und dem Untergrund gefällt mir nach wie vor gut

Grüße,

Alex
Quiety
Stammgast
#36 erstellt: 10. Nov 2005, 19:34
Hallo castorpollux,

sorry für die späte Antwort aber ich komme im Moment seltener mal an meinem Probebrettchen vorbei ;-)

Der Bootslack hält immer noch fest am Untergrund, es sind keine Blasen o.ä. feststellbar. Den Fingernageltest hat er bestanden und sieht auch noch glatt und gut aus.

Gruß
Quiety
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
kurze Frage zum MDF Oberflächenfinish
Anorakker am 23.11.2006  –  Letzte Antwort am 24.11.2006  –  6 Beiträge
Welchen Lack soll ich nehmen?
hpsg am 03.09.2006  –  Letzte Antwort am 03.09.2006  –  3 Beiträge
Lack schützen??
Robhob am 07.10.2005  –  Letzte Antwort am 07.10.2005  –  4 Beiträge
Lack
schubidubap am 22.01.2005  –  Letzte Antwort am 22.01.2005  –  6 Beiträge
Hochglanz Lack auf MDF
rechtsstehtdertext am 12.08.2013  –  Letzte Antwort am 15.08.2013  –  30 Beiträge
Lack auch innen?
S&A am 09.08.2012  –  Letzte Antwort am 10.08.2012  –  7 Beiträge
lack abschleifen?
ThirdEye am 04.04.2004  –  Letzte Antwort am 05.04.2004  –  7 Beiträge
Lack retten
wiesonich am 02.07.2007  –  Letzte Antwort am 11.07.2007  –  15 Beiträge
Lack ab!
fams am 05.10.2007  –  Letzte Antwort am 05.10.2007  –  4 Beiträge
Probleme mit dem Lack.
Takeda am 16.09.2014  –  Letzte Antwort am 17.09.2014  –  7 Beiträge
Foren Archiv

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.731 ( Heute: 1 )
  • Neuestes MitgliedBluebyte75.
  • Gesamtzahl an Themen1.551.070
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.342

Hersteller in diesem Thread Widget schließen