Problem mit der Gruppenlaufzeit

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cyr1ll
Stammgast
#1 erstellt: 22. Jan 2006, 23:58
Bei mir hat sich im Laufe einer Projektplanung (vielleicht) ein Problem eingeschlichen. Hat mit der Gruppenlaufzeit zu tun. Ich fang mal Schritt für schritt an

Es geht konkret um einen mivoc AWX 184 zusammen mit einem inosic Ras 100+

Eingabe der TSP aus der K+T 2/2006 in WinISD Pro:

Die Parameter weichen stellenweise stark von den Herstellerangaben ab. Mein erstes simuliertes Gehäuse hätte einen unbrauchbaren Frequenzgang ergeben.

Eingabe der aktiven Filter:
Das Inosic Ras 100 (plus) bietet eine 6dB Bassanhebung bei 30 Hz, ein Hochpass vierter Ordnung bei 32Hz und ein variables Tiefpass ebenfalls vierter Ordnung bei 45-155 Hz. Die Phase ist von 0°-180° stufenlos regelbar, was eine bessere Anpassung an die Satelliten verspricht. Die angegebenen 100 Watt an 4 Ohm sollten in diesem Fall reichen, da der durch seine Größe AWX einen relativ hohen Wirkungsgrad hat.

Frequenzgang des Ras 100+, hier bei einem TP bei 130Hz

Simulation des Gehäuses:

Gehäusevolumen : 168l
Abstimmfrequenz : 34,5 Hz

Frequenzgang, mit (weiß) und ohne (gelb) Filter; ein schöner glatter Frequenzgang, aber:

das Problem:

Eine Gruppenlaufzeit von 50ms ist nun wirklich bescheiden, das weis sogar ich.
Ich habe mal gehört, dass das nicht weiter stört, wenn das außerhalb eines gewissen Bereichs liegt. Bei 30Hz passiert normalerweise bei der Musik die ich höre nicht viel und er Sub ist ja dann auch schon an seinem unteren Übertragungsende, nur ist der Verlauf alles andere als Gleichmäßig und gerade darauf kommt es ja an, oder? Zustande kommt das ganze ja durch die steilen Filter, die el. Anhebung und die Bassreflex-Abstimmfrequenz die in diesem Fall sogar alle an der Gleichen stelle sind. (gelb ist wie oben ohne Filter)
-Man könnte das Modul modifizieren und den HP, und damit auch den steilen Anstieg in der Gruppenlaufzeit nach unten schieben
-Geschlossen sieht die Gruppenlaufzeit in diesem Fall etwas besser aus, dafür stimmt der Frequenzgang nicht. Nachhelfen könnte man mit 1250uF Hochpasskondensatoren sodass der Frequenzgang in einer 168l CB etwa dem der BR-Abstimmung aussieht. Jetzt könnte ich mir Vorstellen, dass sich dadurch die Gruppenlaufzeit nicht gerade verbessert.

Nun zur eigentlichen Frage:
Soll ich das ganze Konzept vergessen und nach einer anderen Möglichkeit mit flacheren Filtern + CB suchen oder ist das mit der Gruppenlaufzeit nicht so tragisch? Wie Verhält sich ein Kondensator als Hochpass bezüglich der Gruppenlaufzeit?

Hätte dann wenn es dann mal soweit ist, vorgehabt ein Testgehäuse zu bauen und beide Möglichkeiten auszuprobieren. Bin aber jetzt am grübeln ob das der richtige Weg ist...

Hoffe mal, dass ich jetzt nicht zu weit ausgeholt habe
SRAM
Inventar
#2 erstellt: 23. Jan 2006, 01:26
Den größten Beitrag zur Laufzeit bringt das steilflankige Filter selber. Wenn Du den Frequenzgang so haben willst wie abgebildet, wirst Du mit der Laufzeit leben müssen, auch bei der passiven Lösung mit Kondensator (der übrigens als MP SEHR teuer wird und als Elko keinen Spass bereitet).

Ich verstehe nicht wieso alle Welt gute Impulsantwort will, aber dann brutal hohe Filtersteilheiten verwendet.....das geht nicht zusammen.

Die Lösung ist recht einfach: reduziere die Filtersteilheit des subsonic-Filters, oder noch besser --> lass es ganz weg. Für Zuhause geht das. Dein flachgebogener Frequenzgang wird übrigens in normaler Wohnumgebung normalerweise als dröhnig empfunden. Meine Faustregel: BR so abstimmen, dass GD nach erreichen des Höchstwertes diesen als Plateau beibehält. Das ergibt eine leicht abfallende Characteristik die als angenehm empfunden wird. (Chassis, die bei dieser Art der Abstimmung zu stark abfallen werden zu stark nach unten gezogen --> anderes Chassis)

Gruss SRAM
10_BGS
Stammgast
#3 erstellt: 23. Jan 2006, 03:59
Hi,


Dein flachgebogener Frequenzgang wird übrigens in normaler Wohnumgebung normalerweise als dröhnig empfunden.


Ist auch meine Erfahrung. Wenn man nicht gerade einen Saal als Hörraum nutzt dann fährt man mit einem sanft nach unten
abfallenden Frequenzgang wesentlich besser. Bei meinen 18 m² beispielsweise ergibt sich der gleichmäßigste Verlauf mit
einer Einstellung, bei der der Freifeld-Frequenzgang laut WinISD von 80 Hz abwärts mit ca. 3 dB/Oktave sinkt.
Wenn du mit der Zielsetzung mal was simulieren würdest, dann gelänge es dir bestimmt die Gruppenlaufzeit deutlich
ansehnlicher zu gestalten.
Wie bedeutsam dieser Unterschied dann akustisch wäre ist natürlich ein anderes Thema...

Grüße,
10 BGS.


edit: Also eigentlich sieht von daher dein gelber Frequenzgang (mit ohne Filter) schon gar nicht so schlecht aus.


[Beitrag von 10_BGS am 23. Jan 2006, 04:03 bearbeitet]
cyr1ll
Stammgast
#4 erstellt: 23. Jan 2006, 16:15
Hmm,

das der Frequenzgang im Bassbereich später im Raum alles andere als Linear verläuft weis ich auch. (Gerade in meinem Raum )

Wenn ich an der Tuningfrequenz schraube kommt ein brauchbarer Kompromiss aus Frequenzgang und Gruppenlaufzeit raus. Nur fällt der BR-Kanal mit mehr als einem Meter für meinen Geschmack doch etwas zu lang aus.




Lösung ist eigentlich nur die Verwendung eines Moduls mit anderen Filtern, dabei hätte es so gut zu einem eventuellen Nachfolgeprojekt gepasst. Warscheinlich aber eh nur mit den gleichen Problemen, die ja mehr oder weniger unumgänglich sind.


edit: Also eigentlich sieht von daher dein gelber Frequenzgang (mit ohne Filter) schon gar nicht so schlecht aus.


Stimmt eigentlich... Wobei das mal dahingestellt sei ob ICH das Höre, denke da ist das Argument mit dem Dröhnen schon von größerer Bedeutung, das hasse ich nämlich auf den Tod

Ich werde mal versuchen nach einer anderen aktiven Weiche ausschau halten (vielleicht eine Endstufe+Weiche Kombi wie in der aktuellen HH)
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