Neues aus der Bastelbude: verstellbarer Kondensator

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Robert_K._
Inventar
#1 erstellt: 23. Apr 2006, 13:00
Grüßt euch!!!

Gestern habe ich mir einen verstellbaren Kondensator gebaut.
Dieser soll noch um zwei oder drei weitere ergänzt werden. Dazu kommen noch ein paar geeignete Potis und verstellbare Spulen. Habe zu den Spulen schon unterschiedliche Ideen. Zuerst kommen aber die Kondensatoren an die Reihe.

Wer schon mit Frequenzweichen experimentiert hat, wird schnell den Wert dieses Tools erkennen. Endlich ist die Zeit vorbei, in der provisorische Frequenzweichen mit Lüsterklemmen zusammengesteckt werden. Und ah hier ist wieder der Draht zu kurz usw...

Der Kondensator kann mit Hilfe von Bananensteckern einfach an ein weiteres Bauteil angeschlossen werden.

Einstellbar ist er im binären System. Heißt Schalter 1 entspricht einem Mikrofarad, Schalter 2 entspricht 2, Schalter 3 entspricht 4, Schalter 7 entspricht 64.
Somit kann man diesen Kondensator in 1 Mikrofaradschritten von 1 bis 127 verstellen.

Und so sieht das ganze aus:




Und so von innen:



Man erkennt die verwendeten Bauteile.
Bestellt wurde preisgünstig bei Pollin:

7 x ein/ein Schalter 2,80
6 x Telefonbuchsen 1,65
1 x Platine 1,65
1 x Universalgehäuse 3,75
26x Kondensator MKT 5,00

Macht mit Kabeln, Lötzinn und Stromverbrauch unter 20 Euro /pro Stk.
Die MKT-Kondensatoren, habe ich alle gemessen und sie so sortiert, dass ich auf die entsprechenden Werte gekommen bin. > 1,2,4,8,16,32,64
Hier musste ich bei dem Wert 2 eine Reihenschaltung vornehmen, ansonsten reichten Parallelschaltungen. Über die Kippschalter werden die kombinierten Werte wiederrum parallel geschaltet.

Fragen und Anregungen sind erwünscht!!

Viele Grüße

Robert
-beastyboy-
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 23. Apr 2006, 13:31
Das ist ja mal ne fette idee!!!
Ich werde mir auch noch sowas bauen, sehr nützlich!
SRAM
Inventar
#3 erstellt: 23. Apr 2006, 13:36
Das ist mal eine gute Idee !

Wenn eine Serienproduktion geplant ist: ich würde je vier Kaskaden R,L,C abnehmen.

Neben der R-Kaskade wäre ein Teiler (Funkton wie L-pad, nur als Kaskade) sehr nützlich.

Jetzt mal gesponnen: wenn man statt der Schalter Relais verwendet (bipolare) und das Ganze über eine Schaltkarte mittels Rechner ansteuert, hat man ein sehr mächtiges Entwicklungswerkzeug. Und wenn mann einen draufsetzen will, dann schreibt man sich ein kleines Programm, das gleichzeitig mittels Messsystem (soundkarte) einen soll mit dem ist Frequenz- (Phasen, Impedanz,....) gang vergleich und automatisch evolutionär optimiert.......



Gruß SRAM
Spatz
Inventar
#4 erstellt: 23. Apr 2006, 14:08
Und ein weiteres Projekt auf meiner ToDo-Liste, gleich nach dem 20€-Messsystem... Tolle Sache das!

Kannst du mal noch einen Schaltplan und die Artikelnummern bei Pollin posten, danke!

Sind die MKTs beschriftet, oder muss man sie messen? Ich habe nämlich kein Messgerät...

Auf die Spulenversion wartend,

Spatz
bandini
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 23. Apr 2006, 14:27
Hallo

Tolle Idee !!

Dann brauch ich für ne einigermassen anspruchsvolle 3-Wege- Weiche nur 15 von diesen Kästen,10 Kästen mit Spulen,5 Potis,
200 Meter Draht,120 Schalter und ein ein vernünftiges Programm,um alle Einstellungen reproduzierbar zu dokumentieren.

Eine Behringer wäre nicht nur wesentlich komfortabler,sondern im Endeffekt auch billiger.

Duck und ab durch die Mitte
Robert_K._
Inventar
#6 erstellt: 23. Apr 2006, 14:40
Hallo,

Ich freu mich, dass die Idee Anklang findet.


Kannst du mal noch einen Schaltplan und die Artikelnummern bei Pollin posten, danke!


Einen Schaltplan habe ich mir gespart. Das ganze ist wirklich leicht aufzubauen. Hier eine schnelle Paint-Zeichnung:


Folienkondensatoren 25 Stk. 18-800 143
Da habe ich einen riesigen Haufen von.

Telefonbuchsen-Set: 10 Stk 18-800-148
Sollte man auch mehr von haben, sonst wird es bunt

Kippschalter: ein/ein 18-420 179
ein/aus reicht auch 18-420 178 Kostet 5 Cent weniger

Kunsstoff-Universalgehäuse 30P: 18-460 023
Es wurde schon eng. Der Platz ist aber ausreichend

Punktrasterplatine: 18-440 260
Die Platine muss ein wenig verkleinert werden. Besonders einfach ist es, sie mit einem Messer anzuritzen und dann mit einer Kombizange abzubrechen.


Da die Kondensatoren alle aus dem Sortiment stammen, haben sie teilweise recht große Toleranzen. Messen ist auf jeden Fall Pflicht. Teilweise sind die Beschriftungen der Kondensatoren falsch. Ein 3,3 Mikrofarad-Kondensator könnte also auch ein 4,7 Mikrofarad-Kondensator sein.

Das Messen von Kapazitäten ist nicht teuer. Es gibt viele Multimeter, die diese Funktion besitzen. Ausleihen oder auch bei Pollin bestellen. Mastech PM 334 für 19,95 Euro.
Es sei aber gesagt, dass das Endergebniss so gut, wie die Messgenauigkeit wird. Es gibt sicher besseres als das günstige Multimeter.

Grüße

Robert
Robert_K._
Inventar
#7 erstellt: 23. Apr 2006, 14:50

Duck und ab durch die Mitte


Stein geworfen - Mist hatter sich geduckt

Passiv-Aktiv Diskussion. Das schöne ist, dass man sich das ganze passiv aufbauen kann. Ich habe meine helle Freude an diesen Kästchen. Man kann sie überall hin mitnehmen(z.B. ins Auto), kurz mal etwas ausprobieren. Und man spart sich Endstufen und hat Freude am Basteln.
A._Tetzlaff
Inventar
#8 erstellt: 24. Apr 2006, 18:25

bandini schrieb:

Eine Behringer wäre nicht nur wesentlich komfortabler,sondern im Endeffekt auch billiger.

Nein! Ohne die Wechselwirkung Weiche-Lautsprecher kannst Du keine Passivweiche mit dem Behringer entwickeln. Ein mit der Aktivweiche konstuierter LS lässt sich nicht einfach auf "passiv" umrechnen.
Cinch-Master
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 24. Apr 2006, 18:45
Hallo Robert!
Man könnte das Kästchen auf Zwischenwerte erweitern,
z.B. 0.33µF und 0.7µF .
Dann könnte man unter Umständen auch handelsübliche Werte simulieren.

Gruß,

Claudius
Robert_K._
Inventar
#10 erstellt: 24. Apr 2006, 18:50
Hallo Claudius

Soetwas hatte ich vor. Ich wollte noch einen "Calibrator-Cap" bauen. Dieser soll in 0,1 Mikrofaradschritten von 0,1 bis 2 oder 3 verstellbar sein.

Grüße

Robert
Cinch-Master
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 24. Apr 2006, 18:55

Robert_K._ schrieb:
Hallo Claudius

Soetwas hatte ich vor... Dieser soll in 0,1 Mikrofaradschritten von 0,1 bis 2 oder 3 verstellbar sein.

Grüße

Robert


Ah!Na dann...
0,1 bis 1µF sollten reichen,die anderen Werte ergeben sich ja schon
Justaf
Inventar
#12 erstellt: 25. Apr 2006, 14:19
Eine Idee dazu:

edit: War ne blöde bzw. unnötige Idee. Sorry für den vorschnellen Post.


[Beitrag von Justaf am 25. Apr 2006, 14:33 bearbeitet]
ukw
Inventar
#13 erstellt: 01. Mai 2006, 01:50
*Hochschieb*
Geniale Idee!!
derboxenmann
Inventar
#14 erstellt: 01. Mai 2006, 01:55
Spitzenteil... baust du die in Serie?
Kann man die bei dir bestellen ?
Robert_K._
Inventar
#15 erstellt: 02. Mai 2006, 18:43
Hallo,

Vielen Dank!!!

Ich habe jetzt einen zweiten fertig. Pro Wochenende schaffe ich es einen zu bauen. Die Bauzeit beträgt ca. 4 Stunden. Das ist ganz schön lange. Da lohnt sich eine Serienproduktion nicht.
Wären genügend Anfragen vorhanden, würde ich mir Gedanken über eine zügige Fertigung machen, sowie mir genaueres Messequipment zulegen, um der Serie gerecht zu werden.
Würde ich diese ersten Prototypen verkaufen, müsste ich anhand der Bauzeit ja schon ca. 60 Euro verlangen. Das wäre eindeutig zu teuer. Ca. die Hälfte wäre hingegen ein realistischer Preis, da man schließlich mehrere benötigt. Eine einfache 12dB-Frequenzweiche käme noch mit zweien aus. Ein ausgewachsener Dreiwegerich mit Saug- und Sperrkreisen würde vermutlich schon nach mindestens 6 schreien. Obwohl sich die verstellbaren Kondensatoren teils schon in der Entwicklung gegen feste Werte austauschen lassen.

Vielen Dank für das Interesse und viele Grüße.

Robert
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