Impedanzlinearisierung nach Formel; Quelle HH 6/99

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Tomderbär
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 04. Mai 2006, 21:18
Hallo ins Forum,

ich habe mich mal daran gemacht, am Beispiel des Seas W 17 PPI (H571) einen Saugkreis zur Glättung der Impedanzkurve zu berechnen.

Anhand der Impedanzkurve habe ich folgende Parameter abgelesen:

f(s) = die Frequenz, bei der die Impedanzkurve das zu linearisierende Maximum hat

Z(max) = die max. Impedanz bei dieser Frequenz f(s)

R = der Zielwiderstand, der Wert des Impedanzminimums ohne Impedanzkorrektur

f(1) und f(2) = Frequenzen unter- und oberhalb der Resonanzfrequenz, bei denen die Impedanz Z(f1/2) annimmt

f(s) = 68 Hz
Z(max) = 26,7 Ohm
R = 6,7 Ohm
f(1) = 40 Hz
f(2) = 95 Hz

Mathematik:

Z(f1/2) = Mittelwert aus Z(max) und R

Für Z(f1/2) ergibt sich rechnerisch 13,37 Ohm

Ferner wird für die Berechnung des Saugkreises die Güte benötigt:

Q = Güte des zu linearisierenden Buckels

Q = 0,62 -> (f(s)*sqr R)/(f(2)-f(1))*sqr Z(max)

Nach dem Formelwerk folgt daraus für

R(k) = 8,94 Ohm
L(k) = 12 mH
C(k) = 422 µF

wobei der Widerstand von 8,94 Ohm sich aus der Summe der Widerstände L(k) + R(k) ergibt.

Nun zu meinen Fragen:

Mir erscheint der Wert von C(k) ungewöhnlich hoch. Stimmt der Wert

Ist es möglich, dass jemand von euch diese Rechnung nachvollzieht und auf Plausibilität prüft?

Kann jemand bitte überprüfen, ob ich die Werte aus der Impedanzkurve des Seas W 17 PPI richtig übernommen habe?

Meine Quelle ist etwas undeutlich gewesen + Augenproblem = schlechte Karten

Danke und Grüße, Tom


[Beitrag von Tomderbär am 04. Mai 2006, 22:03 bearbeitet]
nailhead
Stammgast
#2 erstellt: 05. Mai 2006, 09:25
Hi!

Was hast du denn genau vor? Nur ein bißchen rumprobieren, oder willst du die Impedanz einer Box glätten?

Woher hast du denn deine Informationen, sprich den Impedanzgang? Denn du musst bedenken, dass du erst die Impedanz glätten kannst, wenn du den Impedanzgang des Chassis im fertigen Gehäuse hast, die Impedanzlin. anhand der Freiluftimpedanzkurve zu berechnen macht keinen Sinn.
Die Impedanz ist maßgeblich abhänglich vom Gehäuse!!


mfg Andy
Radiologe
Inventar
#3 erstellt: 05. Mai 2006, 14:20
Hallo,

nur mal grob geschätzt könnte der hohe C in etwa hinkommen.
Ansonsten siehe nailheads Beitrag.

Ich hatte zur Kontrolle wo der Saugkreis wirkt einfach mal die Werte mit meinem Chassis in Winboxsimu simuliert.Der Buckel,der auch in Winboxsimu zu sehen war,war danch relativ gut geglättet.
Bei meinem Delta 12LF waren die Werte in meinem Gehäuse 10mH 6,8R 400µF (Werte gerundet)

MfG Markus
Tomderbär
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 05. Mai 2006, 16:17
Ich bezeichne mich mal als Selbstbau-Novize mit mittelprächtigem theoretischem Hintergrundwissen und Lernbedarf ohne Ende!!

Bisher habe ich lediglich den einen oder anderen CT nachgebaut, im Grunde also nix Wildes und ohne jedes Risiko.

Will man jedoch ein eigenes Konstrukt auf die Beine stellen, kommt man um die Mathematik nicht herum (wahrscheinlich auch nicht um entsprechende Software) - Übung macht aber den Meister, daher betrachte ich das als reine Übung, selbst wenn das Ergebnis keine praktische Anwendung findet oder nur annähernd praxistauglich ist.

Der Impedanzschrieb, den ich zu Grunde gelegt habe, stammt natürlich vom nackten Chassis.

2 Stück dieser Chassis Seas W 17 PPI parallel geschaltet und eingebaut in jeweils ein 16 Liter Gehäuse bietet die IT Pontus aus dem Handbuch 04/05 Seite 319 in Verbindung mit dem Seas NoFerro 900.

Dieser Impedanzschrieb sieht natürlich anders aus mit den zwei typischen BR-Buckeln. Der erste hat sein Maximum von knapp 10 Ohm bei rund 35 Hz und das zweite Max. liegt mit etwas über 10 Ohm bei ca 95 Hz. Das Minimum liegt bei ca. 4 Ohm.

Im Weichenschaubild kann ich keinen Saugkreis vor den TT erkennen, lediglich ein 12 dB Tiefpassfilter, bestehend aus 0,68 mH und 12,2 µF.

Eigens für Röhrenverstärker wurde ein Linearisierungsglied mit angegeben, das jedoch für Halbleiter-Verstärker keinen Sinn ergibt.

Kann man bei diesem Impedanzverlauf von Linearisierung sprechen?

Falls ja, wurde die Linearisierung durch die Dimensionierung des Tiefpassfilters als solches erreicht?

Falls nein, warum wurde hier darauf verzichtet? Wäre es nicht einfacher, immer die Impedanz zu glätten?

Es heißt doch: Wenn die Impedanz sorfältig geglättet wird, kann man im Prinzip die Weiche mit dem Taschenrechner bestimmen.

Sehe ich da was falsch?

Grüße, Tom
richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 05. Mai 2006, 16:58
Hallo Ton, die Weiche kannst Du mit dem Taschenrechner berechnen, wenn Du die richtige Impedanz zugrunde legst.
Für die Weiche ist nämlich in der Regel der Impedanzverlauf bei der Eigenresonanz absolut belanglos. Du trennst ja bei höheren Frequenzen, also bei 500 Hz oder mehr. Die Linearisierung im Eigenresoanzbereich ist dafür schon mal nicht nötig.
Du musst aber gerade bei einer Zweiwegkonstruktion mit hoher Trennung die Impedanz (oder die Schwingspuleninduktivität in Verbindung mit dem Drahtwiderstand) in die Rechnung einfliessen lassen. Dann bringt der Taschenrechner das Resultat.
Wenn Du allerdings hergehst und mit der Weiche irgendwelche Unzulänglichkeiten des Chassis ausgleichen willst (was eigentlich Unsinn ist), dann bleibt nur probieren. Die Unzulänglichkeiten durch Ferquenzgangfehler lassen sich kaum vernünftig messen, das sie sich bei Impulsen anders auswirken als bei Dauerton. Nur ist es schon mal besser, vernünftige Chassis zu verwenden, die solcher Tricks nicht bedürfen.

Ob es generell Sinn macht, den Impedanzverlauf zu glätten, ist eine andere Frage. Letztlich spielt es nur bei Röhrengeräten mit hohem Innenwiderstand eine Rolle, weil man damit den Frequenzgang glätten kann. Aber es ist ja gerade dieser warme Klang, der unter vielem anderem auch durch diese Resonanzbetonung entsteht, den die Röhrenfreunde so lieben. Daher sehe ich es als kontraproduktiv an, der liebgewonnenen Röhrenkiste einen linearen Impedanzverlauf zuzumuten und damit einen Teil der "Wärme" in Abwärme zu verwandeln.
Tomderbär
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 11. Mai 2006, 21:09
Einen herzlichen Dank an alle, die mir geantwortet haben.

Grüße, Tom
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