Hilfe bei Impedanzlinearisierung

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GoFlo
Stammgast

#1 erstellt: 23. Okt 2006, 23:47

Nabend zusammen,

ich will meine Jerichos mit einer Impedanzlinearisierung versehen, da nun ein Röhrenamp ansteht.

Ich habe das Jericho mit dem Fostex FE206 gebaut, als Sperrkreis ist 1mH, 6,8 Ohm und 2,2µF verbaut.

Im Originalplan ist ja 10-33 Ohm und 15µF als Impedanzlinearisierung vorgeschlagen, allerdings ja mit einem anderen Chassis und einem anderen Sperrkreis.

Hat jemand eine Idee was ich bei meiner Konfiguration einsetzen sollte, oder wie ich das korrekt berechne?

Gruss Flo

geist4711
Inventar

#2 erstellt: 24. Okt 2006, 14:11

hallo,
ich habe die erfahrung(auch mit röhren-amp's) gemacht, das impedanz-linearisierung sich negativ auf den klang(auflösung und impulsverhalten) auswirkt.
probiere erstmal, ob sich das wenn du mit röhre hörst überhaupt negativ auf den klang auswirkt, bevor du eine linearisierung einbaust.
mfg
robert

richi44
Hat sich gelöscht

#3 erstellt: 24. Okt 2006, 17:54

Röhre ist nicht gleich Röhre. Wenn es ein Gerät ist, bei dem das Hirn mehr Entscheidungskraft hatte als der Voodoogedanke, hat es eine Gegenkopplung. Und damit kann der Dämpfungsfaktor zumindest so sein, dass die unterschiedliche Lautsprecherimpedanz nicht zu abenteuerlichen Frequenzgängen des Verstärkers führt.
Dies einfach mal generell.

Weiter hast Du bei einem Lautsprecher nicht nur die Grundresonanz, sondern da sind noch etliche weitere, welche die Impedanzkurve mehr oder weniger stark beeinflussen. Und ob eine elektrische Entzerrung genau den gleichen zeitlichen Verlauf aufweist wie der mechanische Resonanzverlauf, steht auf einem anderen Blatt.
Ich würde es mal versuchen, und zwar würde ich einen Vergleich zwischen Deinem Röhrengerät und einem ganz normalen Transistorverstärker anstellen. Dann siehst Du selbst, ob die Röhre besser oder schlechter klingt (was nicht bedeutet, dass der "bessere" Klang technisch richtig ist, sondern nur, dass er Dir besser gefällt). Und dann kannst Du entscheiden, wie Du die Entzerrung vornehmen willst.

Zur Berechnung nur mal so viel: Du kannst ja einen Schwingkreis mit grossem L und kleinem C bauen oder auch umgekehrt. Das Ergebnis ist theoretisch das Selbe. Nur bekommst Du im einen Fall vielleicht einen hohen Drahtwiderstand, der als Verlust in die Rechnung eingeht und die Schwingkreisgüte reduziert. Die erreichbare Güte hängt also von diesem Verlustwiderstand ab, aber auch von der Impedanz, welche die Spule bei dieser Frequenz hat. Du kannst also diesen Verlustwiderstand so wählen, dass die gewünschte Güte entsteht, welche der Resonanzüberhöhung entgegen wirkt. Du kannst aber ebensogut einen Kreis höherer Güte bauen und den Verlust (und damit die grössere Bandbreite) durch einen passiven Widerstand bewirken.
Grundlage ist immer die Impedanzkurve des Lautsprechers und die Berechnung der Impedanz des Kreises für alle in Frage kommenden Frequenzen. Aus dieser Kreis-Impedanzkurve kannst Du die Resonanzfrequenz und die Güte ableiten und dies alles entweder in einen reinen LC-Kreis mit vorhandenem R-Anteil integrieren oder R, L und C separat berechnen.