Frage zu Wattzahl bei Verstärkern

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hausera
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Dez 2010, 13:02
Hallo,

ich habe einen Yamaha RX-V640 mit 6x135 Watt
ich möchte jetzt weg vom Heimkino auf reines Stereo umsteigen.
Wenn ich nun statt dem RX-V640 einen Stereoverstärker ansehe z.B. den RX-497 mit 2x120 Watt hätte der ja sogar noch 15 Watt weniger pro Kanal wie der 640er....
Ich bin da ziehmlicher Laie deswegen die Frage ob ich das Richtig sehe daß der RX-V640 dem RX-497 im Stereobereich überlegen wäre?
Oder auf was ausser der Wattzahl muß man da noch achten?

Danke
Wolfgang_K.
Inventar
#2 erstellt: 29. Dez 2010, 13:25
Inwieweit überlegen? Meinst Du die klangliche Leistung - oder meinst Du die Leistung der Lautstärke? Wichtig ist doch, ob Du mit dem Klang zufrieden bist. Und da spielt es doch keine Rolle ob das jetzt 135 Watt oder 120 Watt pro Kanal sind. Abgesehen bezieht sich diese Angabe auf die maximal mögliche Musikleistung. Der Messwert 135 /120 Watt bezieht sich nämlich auf die Vollaussteuerung pro Kanal, man nennt das in Fachkreisen auch Impulsspitzenleistung. Kann man aber im praktischen Betrieb wegen der zu hohen Dynamik kaum einsetzen, praktisch kommt der Verstärker bei einem normalen Betrieb nicht über 10 Watt Sinusdauertonleistung hinaus, es sei denn Du provozierst mit Deinen Nachbarn Streit....

Auf der absolut sicheren Seite ist man natürlich mit reinen Stereoverstärken - AVR und Stereo das ist eine nicht ganz unumstrittene Sache....Es gibt da Geräte die sind auch für den Stereobetrieb vernünftig ausgelegt.

Gruß Wolfgang
GlennFresh
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 29. Dez 2010, 13:42
Der RX-V640 hat 6x135Watt bei einer Stromaufnahme lt. Hifi Wiki von 320Watt (theoretischer Maximalwert)!

Somit hat Yamaha ganz klar die Physik überlistet.

Saludos
Glenn
DOSORDIE
Inventar
#4 erstellt: 29. Dez 2010, 14:18
Bei Heimkinoverstärkern messen die die Leistung ja auch pro Kanal einzeln. Wenn der Verstärker also 6x135 Watt leistet, dann heißt das nur, dass ein einzelner Kanal das GLEICHZEITIG leisten kann, würden alle 6 Kanäle auf einmal diese Leistung bringen, würde das Netzteil wahrscheinlich schmilzen, weil es dafür viel zu schwach ist. Ich glaube auch nicht, dass mit 135 Watt die RMS Leistung gemeint ist. RMS bedeutet Root Mean Square und ist quasi der Durchschnittswert der entscheidend ist. Maximalleistung ist nicht aussagekräftig, da kann man nach obenhin noch einiges schummeln, wichtig ist was dein Verstärker dauerhaft leisten kann.

Wenn ein HiFi Verstärker nun beispielsweise 2x120 Watt RMS mit einem guten Klirr leisten kann, dann hast du wesentlich mehr Leistung als dein AVR derzeit leistet. Viel Leistung kostet immer Geld, es gibt auch AVRs die wirklich viel leisten, aber du musst auch bedenken, dass da in einem Gehäuse, das so groß ist wie das eines Stereoverstärkers 5 oder gar mehr Endstufen untergebracht werden müssen, die dann noch alle über einen Trafo und ein Netzteil versorgt werden müssen, 120 Watt RMS als HiFi taugliches Musiksignal auszugeben kostet ne Menge Leistung die reingeht. d.h. Aufnahmeleistung... d.h. großer Trafo, große Endstufentransistoren, große Kondensatoren... 1x120 Watt mit gutem Klirr erfordern mehr als das doppelte an Aufnahmeleistung, dann muss auch noch der Rest der Elektronik, die Beleuchtung, der Vorverstärker und die digitale Steuerung versorgt werden, das kommt dann alles noch dazu...

Ich habe einen alten HiFi Verstärker aus den 80ern, der hat ne Aufnahmeleistung von 700 Watt und wird mit ich glaube 2x160 oder 170 Watt RMS unter 1% Klirr angegeben. Die kann er konstant abgeben, der lief auch schon auf Parties die ganze Nacht bei fast voller Lautstärke, ohne Verzerrungen und der clippt auch nicht, weil er einfach Kraft hat und ein gut dimensioniertes Netzteil. So viel Leistung ist absolut unnötig. Mehr als 10 bis 15 Watt brauchst du nicht pro Kanal.

Wenn dein jetziger AVR eine Aufnahmeleistung von 320 Watt hat, dann kannst du froh sein, wenn er bei gleichzeitiger Belastung aller Kanäle noch konstant 25 Watt leisten kann und ich würde mal noch 10 oder 20 Watt für den Rest der Elektronik und den Tuner abziehen, dann wirds nämlich noch weniger, aber immernoch völlig ausreichend um damit richtig Krach zu machen und auch um gut Musik zu hören, je nach Verschaltung kommst du dann beim reinen Stereohören so auf 2x80 Watt RMS, oder eher 2x65 bis 70, das ist schon ne ganze Menge. Ich denke nicht, dass man mit AVRs schlechter Stereo hört als mit einem HiFi Verstärker, nur geht dem Netzteil eben schnell die Puste aus, selbst wenn der Rest der Schaltung in der Lage ist mehr zu leisten, wird das Netzteil das nicht mitmachen, das kann dann auch die Boxen schädigen, wenn mans übertreibt mit der Lautstärke.

Du kennst doch das Szenario mit der Autobatterie, wenn da so Tuningfritzen ne fette Anlage ins Auto bauen mit 8000000 Watt, es gibt tatsächlich Endstufen fürs Auto, die hohe Leistungen bringen können, also wirklich mehrere 100 Watt RMS Leistung, dafür brauchen sie aber auch genug Strom und das geht mit einer Autobatterie nicht, da fangen dann die Scheinwerfer an bei jedem Basschlag dunkler zu werden und irgendwann is Sense, weil selbst die stärkste Batterie zu schwach dazu ist, der Endstufe so viel Strom zu liefern, wie sie bräuchte um ihre 1000 Watt zu leisten... Auf so Tuningtreffen haben sie dann kleine Trafohäuschen hinter dem Auto versteckt und einen fetten Gleichrichter, der dann an die fette Autoanlage angeschlossen wird... Ich finde das ziemlich schwachsinnig, mein Autoradio leistet nach Gebrauchsanweisung angeblich 4x27 Watt RMS mit 10% Klirr. Das ist für ein Autoradio schon ein Haufen holz und für so einen kleinen Raum übermenschlich viel, das reicht schon um sich die Ohren kaputt zu machen, ich brauche kein Auto das von allein springt, weil die Bässe so heftig sind, aber das wird jetzt OT...

Weshalb ich damit eigentlich angefangen habe: dein Netzteil ist nun quasi die Autobatterie,je lauter du stellst, umso mehr Strom braucht die Endstufe. Am Netz ist zwar immer genug Strom vorhanden, aber der Trafo und das Netzteil selbst ist in dem Fall der Flaschenhals, das Netzteil kann ab einem gewissen Punkt nicht mehr genug Strom liefern, wenn es zu klein ist, deine Scheinwerfer fangen dann beim Bassschlag quasi an zu flackern.... Je geringer die Aufnahmeleistung ist umso mehr versucht das Netzteil aber nun bei gleichbleibender Ausgangsleistung umzusetzen, dadurch steigt auch der Klirrfaktor. Je sauberer das Netzteil arbeitet und umso stärker oder überdimensionierter es quasi ist, umso geringer ist bei höherer Lautstärke dann auch der Klirr, wenn du eh nie lauter drehst als 1/4 oder die Hälfte der Gesamtlautstärke braucht dich das alles nicht jucken, weil bei der Lautstärke nicht so viel Leistung abverlangt wird, insofern ist es eigentlich auch egal, wie viel der Verstärker leistet, selbst die kleinsten Verstärker namhafter Firmen, die man heute neu kaufen kann (und das ist schon seit Ende der 70er so) sind auf jeden Fall HiFi gerecht.

Ein Stereoverstärker hat in der Regel ein gut dimensioniertes Netzteil, meist ein bisschen größer als er bräuchte, wenns nicht ein ganz kleines Modell ist, der muss damit 2 Endstufen füttern und das kann er dann auch konstant.

Die Schummeln heute sowieso gerade in der Konsumerklasse hinten und vorn mit der Leistung. Im Saturn Prospekt stand jetzt so ein kleines Philips Heimkino System für 250 Euro, das sollte irgendwie 2x180 Watt RMS Leistung haben, völlig utopisch... Das wäre für das Geld garnicht realisierbar und wenn dann nur mit ganz viel Klirr, da müssen ja auch noch Lautsprecher dabei und Tuner, DVD Laufwerk und sowas...

Mein Boomblaster von JVC ist auch mit 60 Watt Maximalleistung angegeben, hat 2x10 und 2x5 Watt RMS Bi Amping mit 10% Klirr, bei einer Aufnahmeleistung von 43 Watt ist das das höchste der Gefühle, ich frag mich eh wie das Ding so viel Dampf machen kann...

Auf meinem Sharp Ghettoblaster der 90 Watt Aufnahmeleistung hat steht 200 Watt PMPO, absoluter Quatsch. Der hat angebich 2x13 Watt RMS, das klingt realistisch.

Nur so viel dazu, dass Watt Angaben meistens eh erstunken und erlogen sind, bei einem HiFi Verstärker kannst du dich immer nach der Aufnahmeleistung richten, zieh mehr als die Hälfte ab, halbiere den Wert dann nochmal dann hast du die ungefähre RMS Leistung Pro Kanal, also quasi Aufnahmeleistung durch 4 teilen, geht auch, wenn der dann mit dem was auf dem Blatt steht übereinstimmt, dann weißt du, dass du den Herstellerangaben trauen kannst...

LG, Tobi


[Beitrag von DOSORDIE am 29. Dez 2010, 14:25 bearbeitet]
hausera
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 29. Dez 2010, 14:20
"Auf der absolut sicheren Seite ist man natürlich mit reinen Stereoverstärken - AVR und Stereo das ist eine nicht ganz unumstrittene Sache....Es gibt da Geräte die sind auch für den Stereobetrieb vernünftig ausgelegt."


Und auf was muß man da achten ob der für den Stereobetrieb vernünftig ausgelegt ist?
Wie wäre denn der RX-V640 im Stereobetrieb gegenüber einem reinen Stereoverstärker?
hausera
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 29. Dez 2010, 14:24
@ Tobi

Danke für deine ausführliche Erläuterung,
hatte das vor meinem letzten Post noch nicht gelesen,
hat sich überschnitten...
GlennFresh
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 29. Dez 2010, 14:27
Yamaha gibt die Leistung des AVR´s mit 6x135Watt an und macht keinerlei Angaben wie die Messung zustande gekommen ist.
Onkyo ist da etwas ehrlicher, hinter den Angaben steht immer "One Channel Driven" damit kann man dann schon etwas anfangen.

Somit sind die Aussagen des ersten Absatzes nicht ganz richtig, mehr muss man zu der überlangen Post auch nicht sagen.

Saludos
Glenn
DOSORDIE
Inventar
#8 erstellt: 29. Dez 2010, 14:45
Also wichtig ist beim Stereohören eine lineare Wiedergabe. Der Verstärker soll ja nur das was reingeht verstärken und nicht verändern. Ich glaube nicht so wirklich an Verstärkerklang und ich denke nicht, dass du wenn du einen Stereoverstärker kaufst einen hörbar besseren Sound haben wirst, es sei denn du stehst auf Sounding, d.h. Einsetzen der Klangregler und Equalizer und so, dann kann es natürlich passieren, dass dir dann eins von beiden besser gefällt, weil unterschiedliche Verstärkertypen auch unterschiedliche Eigenschaften an den Klangreglern und der Loudness Taste haben.

Man kann anhand der Klangregler den Sound natürlich so einstellen, dass er für sein eigenes Empfinden gut klingt. Die richtigen HiFi Puristen hören aber komplett ohne Klangregler.

Eigentlich ist das aber auch nicht richtig, denn in jedem Raum klingt jede Box völlig anders. Der Raum hat seine eigenen Resonanzen und verändert das Verhältnis der unterschiedlichen Frequenzen zueinander. Nur weil die Boxen und der Verstärker im Studio irgendwo genau linear sind, heißt das nicht, dass das bei dir dann auch so klingt, die Sitzposition ist dann auch noch entscheidend, nahe zur Wand klingts anders, als mitten im Raum usw...

Die AVRs haben da ein recht sinnvolles Feature, bei vielen dieser Geräte wird ein Mikrofon mitgeliefert, dann werden Testtöne vom Verstärker aus über die Boxen geschickt, du stellst das Mikrofon in deiner Hörposition auf und der Verstärker justiert sich dann genau auf diese Position, sodass dort quasi tatsächlich lineares Hören möglich ist.

Das kann kein Stereoverstärker, es gab aber schon in den 80ern Equalizer und Soundprozessoren, die sowas auch können, die kann man dann zwischenschleifen...

Was du willst musst du selbst wissen und rausfinden. Ich fühle mich mit einem schönen alten Stereoverstärker wohler, das hat aber nichts mit Klang zu tun. Gut waren und sind die Geräte quasi alle, es ist eher ein Gefühl und eine Sache der Optik. Prestige eben.

Und dass AVRs kein Stereo können halte ich für Quatsch. Das ist ein Gerücht, das von der HiFi Presse verbreitet wird, damit die HiFi Jünger auch brav weiterhin Geld für sinnlosen Voodoo High End Kram ausgeben und niemals eine "Komplettlösung" für beides fahren. Das kann man super kombinieren, wenn man nicht alles glaubt. Das Schlimme ist, wenn man sich das einredet dann ist es halt auch so. Viele Menschen hier im Forum behaupten, dass Kabel wirklich Einfluss auf den Klang haben, weil sie es ständig lesen und sich auch selbst einreden, die kaufen dann für 1000 Euro teure Kabel und das muss dann natürlich auch besser klingen als irgend ein paar mal verdribbelter Klingeldraht, in Wirklichkeit siehts aber einfach nur besser aus. Die Kabel aus den 70ern funktionieren ja auch und klingen nicht schlechter, obwohl sie kleinere Querschnitte haben.

Heute fährt man schon bei 2x25 oder 2x50 Watt mit 2,5 qmm Kabeln, da hat man früher höchstens 0,75 qmm, benutzt. Ist doch auch totaler Quatsch, wie soll denn da so viel aus der Anlage rauskommen, wenn das Netzkabel das zum Verstärker geht auch nur maximal 1,5 qmm hat?!

Ich wünsch dir jedenfalls viel Spass beim experimentieren, lass dich nicht von irgendwelchen Werbeargumenten verarschen.

Es ist gut wenn ein Verstärker viel Kraftreserven hat, aber achte drauf, wenn du dich leistungsmäßig steigern willst, dass es dann auch wirklich mehr ist und nicht nur irgendein Verkaufsargument... Du siehst ja bei deinem AVR ist es im Endeffekt wesentlich weniger als beim von dir genannten HiFi Verstärker, obwohl du dachtest es sei viel mehr.

Achso, noch Eins: Um die Lautstärke zu verdoppeln brauchst du das 10 Fache an Leistung. Erwarte nicht, dass bei höherer Leistung auch gleich mehr Lautstärke drin ist. Der Sound ist dann nur in den höheren Lautstärken (die du wahrscheinlich nie brauchen wirst) halt kräftiger.

LG, Tobi
GlennFresh
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 29. Dez 2010, 15:04
Du schreibst gerne, oder?

Saludos
Glenn
rafatz99
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 29. Dez 2010, 15:16
@Tobi,

tolle Ausführungen.Was gelernt beim lesen.Danke!

Rafatz
DOSORDIE
Inventar
#11 erstellt: 29. Dez 2010, 15:24
Ja, Glenn ich schreib gern. Danke aber für die Berichtigung in Bezug auf die Leistungsangaben, auch wieder was dazu gelernt ^^.

Ich habe übrigens Urlaub, mir is grad langweilig, da ist es doch gut, was Produktives zu machen...

LG, Tobi
bbforce
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 29. Dez 2010, 15:28
Nur noch eins zum Thema Leistungsaufnahme der Verstärker:

Oftmals ist die Gesamtleistungsaufnahme gemessen nach EN60065 angegeben, diese beträgt beim Marantz PM15S2 z.B. 220 Watt. (Falls jemand mehr Informationen zur Leistungsmessung gemäß EN60065 hat - ich wäre brennend daran interessiert)

Dieser Verstärker ist aber laut Messungen und Datenblatt in der Lage, 2 x 140 W (RMS) an 4 Ohm abzugeben.

Bei einem Wirkungsgrad von z.B. 0.6 müsste er dazu aber bereits für die Endstufen ca. 470 W aufnehmen.

Das dem so ist zeigt sich am leistungsgleichen Vorgänger PM15S1, welcher ebenfalls 2x 140 W an 4 Ohm leistet.

Dieser ist gemäß EN60065 auch mit 220 W spezifiziert, wobei zusätzlich die maximale Leistungsaufnahme für den Fall 2x 140W an an 4 Ohm mit 550 W spezifiziert ist.

Dies sollte beim Vergleich beachtet werden.

Gruß!
stschroeder
Stammgast
#13 erstellt: 29. Dez 2010, 15:36

DOSORDIE schrieb:

Du kennst doch das Szenario mit der Autobatterie, wenn da so Tuningfritzen ne fette Anlage ins Auto bauen mit 8000000 Watt, es gibt tatsächlich Endstufen fürs Auto, die hohe Leistungen bringen können, also wirklich mehrere 100 Watt RMS Leistung, dafür brauchen sie aber auch genug Strom und das geht mit einer Autobatterie nicht, da fangen dann die Scheinwerfer an bei jedem Basschlag dunkler zu werden und irgendwann is Sense, weil selbst die stärkste Batterie zu schwach dazu ist, der Endstufe so viel Strom zu liefern, wie sie bräuchte um ihre 1000 Watt zu leisten... Auf so Tuningtreffen haben sie dann kleine Trafohäuschen hinter dem Auto versteckt und einen fetten Gleichrichter, der dann an die fette Autoanlage angeschlossen wird... Ich finde das ziemlich schwachsinnig, mein Autoradio leistet nach Gebrauchsanweisung angeblich 4x27 Watt RMS mit 10% Klirr. Das ist für ein Autoradio schon ein Haufen holz und für so einen kleinen Raum übermenschlich viel, das reicht schon um sich die Ohren kaputt zu machen, ich brauche kein Auto das von allein springt, weil die Bässe so heftig sind, aber das wird jetzt OT...



Dann bitte aber das nicht lernen. Denn das ist so völlig falsch. Leider eine im Home-Hifi Bereich recht verbreitete Unsitte.


Gruß,

Stefan.
Weidenkaetzchen
Gesperrt
#14 erstellt: 29. Dez 2010, 15:42
Schönes Thema...ich will dazu nur noch eins anmerken, das meiste ist ja schon gesagt worden....

AVRs haben einen Vorteil gegenüber Stereo Verstärkern: Sie werden in der Regel für den Betrieb mit einem aktiven Subwoofer ausgelegt.

Beachtet man dass der Sub die Leistung im Bereich bis ca 80-100 Hz übernimmt, dann braucht der AVR diese Arbeit nicht zu übernehmen und die Leistung des AVRs beschränkt sich auf den "relativ leistungsunproblematischen" Anteil darüber.

Ich will da mal aus eigener Erahrung sprechen. Ich habe einen kleinen Yamaha mit (lt. Herstellerangaben 5 x 105 Watt) Die Leistungsaufnahme beträgt 240 Watt,...das macht dann vielleicht "echte" 40 Watt am Ausgang. Dazu läuft ein aktiver Sub bis 90 Hz ...d.h. die 40 Watt des AVRs stehen für den Bereich oberhalb zur Verfügung. Und das ist dann schon ne Menge. Ich habe es in den 5 Jahren Betrieb noch nicht geschafft diese Leistung wirklich zu nutzen.

PS: Natürlich kann man auch einen Stereo-Verstärker mit aktivem Sub betreiben
DOSORDIE
Inventar
#15 erstellt: 29. Dez 2010, 15:46
@ stschroeder dann stells doch bitte richtig...

Wenn das so ist, dann stells doch richtig...
roger23
Inventar
#16 erstellt: 29. Dez 2010, 15:58

Die AVRs haben da ein recht sinnvolles Feature, bei vielen dieser Geräte wird ein Mikrofon mitgeliefert, dann werden Testtöne vom Verstärker aus über die Boxen geschickt, du stellst das Mikrofon in deiner Hörposition auf und der Verstärker justiert sich dann genau auf diese Position, sodass dort quasi tatsächlich lineares Hören möglich ist.

Das kann kein Stereoverstärker, es gab aber schon in den 80ern Equalizer und Soundprozessoren, die sowas auch können, die kann man dann zwischenschleifen..


Können wir uns auf "es gibt sehr, sehr wenige Stereo-Verstärker, die das können" einigen? Es gab mal einen von Sony (den wollte aber wohl keiner haben) und ein Oberklassemodell von Harman..
stschroeder
Stammgast
#17 erstellt: 29. Dez 2010, 16:04

DOSORDIE schrieb:
@ stschroeder dann stells doch bitte richtig...


Wer sich einlesen mag, kann das in einschlägigen Foren tun (Hier, Klangfuzzi, etc.). Auch gibt es etliche Seiten die sich mit dem Thema Car-Hifi auseinandersetzen.

Generell zur Stromproblematik und Leistungsaufnahme einer "kleinen" Anlage folgender Link:

Ich bin der Link!


Wo du das mit dem Trafohäuschen her hast... .

Achtung, grob vereinfachtes Beispiel:
Die Lima meines Autos schafft 120A bei 14V. Macht? Richtig, 1680Watt. Ziehen wir mal 20A für Zündung und Bordelektronik ab, bleiben mir noch 1400Watt. Die jage ich nun in meine 1KW Class D Endstufe mit nem Wirkungsgrad von 65%, und raus kommen keine 1KW, aber fast. Und das nur von der Lima, da macht die Batterie noch nichts.

Batterien erreichen heute Abgabeströme von über 1000A. Das sind bei 12V 12000Watt!


Ob das sinnvoll ist oder nicht, ist mir übrigens ziemlich egal.


Gruß,

Stefan.
Passat
Inventar
#18 erstellt: 29. Dez 2010, 17:12
Zuerst zum Autobatterie-Beispiel:
Es stimmt schon, das eine Autobatterie sehr viel Strom liefern kann. Aber das kann sie nur für sehr kurze Zeit.

Die genannten 1000 Ampere kann eine 63 Ah-Batterie gerade einmal ein paar Sekunden liefern, dann ist die Tiefentladen.

Zur Leistungsaufnahme, die auf den Geräten drauf steht:
Die Leistungsaufnahme, die auf Hifi-Geräten drauf steht, ist i.d.R. die sog. Nennleistungsaufnahme, nur äußerst selten die maximale Leistungsaufnahme.

Yamaha gibt bei einigen Geräten in der Anleitung beide Werte an.

Beispielsweise RX-797:
Nennleistung = 2x 155 Watt an 4 Ohm
Nennleistungsaufnahme = 260 Watt
Maximale Leistungsaufnahme = 650 Watt

Oder der RX-V 2600:
Nennleistung = 7x 140 Watt an 8 Ohm
Nennleistungsaufnahme = 500 Watt
Maximale Leistungsaufnahme = 1100 Watt

Hinzu kommt, das die meisten AV-Geräte im Stereobetrieb i.d.R. deutlich mehr Leistung pro Kanal haben als der Hersteller angibt und im Gegenzug bei Mehrkanalbetrieb deutlich weniger Leistung pro Kanal.
Das ist aber in der Praxis völlig unerheblich, da nur in deutlich weniger als 1% aller Fälle auf allen Kanälen gleichzeitig viel Leistung gefordert wird.

Die Leistung sagt auch über den Klang absolut gar nichts aus, sondern nur über die erreichbare Lautstärke.
10 Watt mehr oder weniger sind bei der Lautstärke absolut unerheblich, der Lautstärkeunterschied liegt unter der Wahrnehmbarkeitsschwelle.

Erst die 10-fache Leistung bringt die doppelte Lautstärke!

Bei der erreichbaren Lautstärke muß man aber auch den Wirkungsgrad der Lautsprecher berücksichtigen.
Nehmen wir beispielweise einmal 2 Lautsprecher, Lautsprecher A hat einen Wirkungsgrad von 85 dB/W/m, Lautsprecher B einen von 95 dB/W/m.
In den Lautsprecher A muß man 10 mal so viel Leistung rein pumpen, damit er genauso laut ist wie Lautsprecher B.

Und wenn man jetzt einmal annimmt, das der Lautsprecher A eine Belastbarkeit von 500 Watt hat und Lautsprecher B nur von 80 Watt, so ist das Ergebnis, das Lautprecher B sogar lauter spielen kann als Lautsprecher A ohne überlastet zu werden (Er spielt mit 80 Watt lauter als A mit 500 Watt!).

Die Ausgangsleistung eines Geräts ist also in der Praxis nahezu egal.

Grüsse
Roman
GlennFresh
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 29. Dez 2010, 17:24

Passat schrieb:

Die Ausgangsleistung eines Geräts ist also in der Praxis nahezu egal.


Wenn das mal so einfach wäre, der oben getroffenen Aussage kann ich so nicht zustimmen.
Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, das die Leistung und vor allem die Stromstabilität der Geräte ganz und gar nicht egal sind.
Hier spielen noch ganz andere Faktoren eine Rolle, wie z.B. Raumgröße, Impedanz der Lsp., gewünschter Pegel, Aufnahmequalität usw.

Was mich mal intressieren würde, woher hast Du die Information, das der Yamaha RXV 2600 tatsächlich eine max. Leistungsaufnahme hat und diese auch umsetzt.

Saludos
Glenn
Passat
Inventar
#20 erstellt: 29. Dez 2010, 19:22
Die Angabe der maximalen Leistungsaufnahme stammt, wie schon geschrieben, aus der Bedienungsanleitung des Geräts.
Dort stehen nämlich beide Angaben drin.

Bzgl. der Leistungstabilität hast du natürlich Recht, aber die kann man nicht aus der Leistungangabe herauslesen.

Grüsse
Roman


[Beitrag von Passat am 29. Dez 2010, 19:25 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#21 erstellt: 29. Dez 2010, 20:14
Meine alten SABA Röhrenradios haben keine 10 Watt Ausgangsleistung, die RMS Leistung wird da noch garnicht angegeben. Die Greencones haben aber so einen hohen Wirkungsgrad, dass man mit diesen alten Radios locker ähnliche Lautstärken die man mit modernen Boxen und durchschnittlichem Wirkungsgrad an einer großen Anlage erreichen kann, keine Ahnung wie hoch der bei den Dingern liegt, aber gefühlt sind es über 100 dB. In den ganz hohen Lautstärken klingts dann zwar ziemlich undeutlich, weil bei den Lautsprechern der Klirr auch höher ist, als bei welchen mit weniger Wirkungsgrad, allerdings reichen mir die Lautstärken in denen das Ding gut klingt eigentlich völlig aus.

Der Wirkungsgrad der meisten Boxen liegt ja so zwischen 91 und 96 dB, da ist auch bei kleineren Verstärkern schon sehr hohe Lautstärke erreichbar. Ich denke sowieso man sollte als erstes bei den Boxen anfangen, wenn man sich steigern will, der Rest fällt dann nicht mehr so stark ins Gewicht.

Wie lange läuft denn so ne durchschnittliche Batterie mit so ner dicken Endstufe, wenn man voll aufdreht? 2 Minuten? Die Lichtmaschine kann dauerhaft sauber so viel Leistung erwirtschaften? Wundert mich stark, ich mein wo soll die denn herkommen ohne Abstriche? Wie hoch steigt denn da der Spritverbrauch?

LG, Tobi
heip
Inventar
#22 erstellt: 30. Dez 2010, 19:34

GlennFresh schrieb:

Passat schrieb:

Die Ausgangsleistung eines Geräts ist also in der Praxis nahezu egal.


Wenn das mal so einfach wäre, der oben getroffenen Aussage kann ich so nicht zustimmen.
Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, das die Leistung und vor allem die Stromstabilität der Geräte ganz und gar nicht egal sind.
Hier spielen noch ganz andere Faktoren eine Rolle, wie z.B. Raumgröße, Impedanz der Lsp., gewünschter Pegel, Aufnahmequalität usw.(...) Saludos Glenn


Ihr habt beide recht.
Da die Angaben auf dem Amp nicht stimmen, die Impedanz auch keine Konstante ist, bleibt einfach nur das Hören.
Die gewünschten Ls mit dem bevorzugten Amp verbinden und die Lautstärke langsam bis zur max. gewünschten Lautstärke hochfahren. Ab einer bestimmten Stellung des Lautstärkereglers wird der Klang der Kombi anders, unpräzise u. Verzerrungen werden hörbar. Kurz bevor dieser Effekt auftritt, ist die max. mögliche Hörlautstärke dieser Kombi erreicht.
Das ist für jeden hör- u. nachvollziehbar.
Ein zusammenklappendes Netzteil ist für die HT/MT Chassis tödlich (clipping), Baßchassis sterben nur durch Überlast.
Die Überlastung der Ls durch den Amp ist durch das Anschlagen der Schwingspule des Basses gegeben, also das Hirn beim Hören bitte mitlaufen lassen... .


Gruß

Heino
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