Neu aufgetretenes Brummen eines Endstufenkanals

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soccerdoc
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 29. Mrz 2007, 09:39
Hallo zusammen!

Ich habe ein neu aufgetretenes Brummproblem meiner Enstufe und hoffe auf Hilfe aus dem Forum.
Ich besitze zu meiner vollsten Zufriedenheit einen Parlando Audire, ein 50 kg schwerer Class A Bolide. Leider besteht seit etwa 2 Wochen ein Brummen, etwa 100 Hz, auf dem linken Kanal. Ich habe alle moeglichen Kabel-Umsteck-Konstellationen betrieben, so dass ich das Problem auf den linken Endstufenkanal reduzieren konnte. Im Inneren der Endstufe liegen 8 riesige Becher-Elkos fuer die Strombereitstellung - diese sehen aber unversehrt aus und auch ist kein typischer Elko-Defekt-Geruch wahrzunehmen, so dass ich als Elektronik-Halblaie die oft fuer Brummen beschuldigten Elkos ausschliessen moechte. Ich habe auch alle Transistoren durchgemessen und auch die scheinen soweit in Ordnung zu sein.

Auffaellig: Wenn ich alle Chinchkabel von der Endstufe entferne, ist das Brummen aus dem linken Kanal weg. Schliesse ich die Chinchkabel (bereits mehrere ausprobiert, um einen Kabeldefekt auszuschliessen) auch nur verstaerkerseitig an (das andere Ende ist frei, also nicht am Vorverstaerkerausgang) - brummts, aber wie gesagt, nur aus dem linken Kanal.

Ich wuerde mich sehr ueber die Unterstuetzung aus dem Forum freuen! Vielleicht hat ja jemand eine sofortige "Blickdiagnose" und weiss, wo der Hase begraben ist.

Vielen Dank, soccerdoc


[Beitrag von soccerdoc am 29. Mrz 2007, 09:45 bearbeitet]
Albus
Inventar
#2 erstellt: 29. Mrz 2007, 12:39
Tag,

tja, ich vermute jetzt elektrischer oder magnetischer Pickup durch das Kabel, wahrscheinlich auch Lageabhängig; ist der Brumm stets gleich laut oder unterschiedlich laut, je nach Kabeltyp? - Der Punkt Kabelführung: Netzkabel und Signalkabel deutlich entfernt legen, Signalkabel mit reichlich Länge, dann als Bündel am metallenen Gehäuse entlang legen, nicht Antennen-artig abstehen lassen. Optimal im Hinblick auf die Vermeidung von Einkopplung ist der Kabeltyp STP - Shielded Twisted Pair = paarig verseilte und geschirmte Adern, möglichst mit doppelter Schirmung, gängig Folie plus Geflecht. Gut auch Koax-Kabel mit doppelter Schirmung. Vor- und Endstufe eher nebeneinander stellen, statt übereinander.

Vielleicht hilft's?

MfG
Albus
ruesselschorf
Inventar
#3 erstellt: 29. Mrz 2007, 13:32
Hallo,

eventuell hat die cinchbuchse des linken Kanals die Masseverbindung verloren? Mal mit einem Multimeter bei AUSGESCHALTETEM Verstärker den Widerstand links/rechts von der cinchbuchsen - Abschirmung, also Außen, gegen Gehäusemasse (hilfsweise auch - Lautsprecherausgang, schwarze Klemme) messen. Der Widerstand sollte gegen Null Ohm gehen, bzw nicht mehr als etwa 50 Ohm betragen, und Links und Rechts gleich sein.

Gruß, Helmut
soccerdoc
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 29. Mrz 2007, 13:41
Hallo Albus,

da das Brummen ohne irgendeine Veraenderung auftrat, nehme ich eine neue Genese an. Das Brummen ist immer gleich laut, unabhaengig vom Kabeltyp. Die Signalkabel sind in einigem Abstand von den Netzkabeln und wenn ueberhaupt, kreuzen sie fast senkrecht. Als Signalkabel kommen bei mir Analysis Plus Solo Crystal Oval zum Einsatz. Auch steht die Endstufe alleine, so dass ich auch hier eine Beeinflussung durch andere Geraete ausschliessen moechte.

Kann es denn eine Art (Masse-)Problem am Chinch-Eingang selbst sein? Ich habe kurz mal mit einem Digitalvoltmeter gemessen und habe am betroffenen Kanal eine erhoehte Spannung zwischen Signalpol und Masse ermitteln koennen. Am funktionierenden Kanal war eigentlich keine Spannung zu messen.
Kann dies der Grund sein und wo ist die Ursache hierfuer zu suchen?
Hat jemand 'ne Idee?

Danke, soccerdoc
soccerdoc
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 29. Mrz 2007, 13:48
Guten Tag Helmut,

ich habe gerade meine Antwort geschrieben, bevor ich Ihre lesen konnte. Ich bin lediglich Elektroniklaie, deshalb wuerde ich mich freuen, wenn Sie mich nochmal kurz anleiten koennten, wie ich was wo messen muss. Und wie ich den Fehler beheben koennte. Denken Sie, dass die Chinchbuchse selbst die Ursache ist? Denn Kabel sind alle dran.

Vielen Dank.
ruesselschorf
Inventar
#6 erstellt: 29. Mrz 2007, 15:04
...schlies mal das lose cinchkabel an, so dass Du das Brummen hörst. Mit der ABSCHIRMUNG des offenen cnchsteckers mal auf ein Metalteil des Gehäuses oder an den Kragen der cinchbuchse rechts kontaktieren, ändert sich was ?

Helmut
soccerdoc
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 29. Mrz 2007, 16:26
Als ich beide Chinchkabel bei ausgeschaltetem Vorverstaerker, aber eingeschalteter Endstufe vom Vorverstaerkerausgang abzog, hat es zunaechst einmal auf dem brummenden Kanal relativ laut geknackt, bevor es dann etwas leiser brummte. Sobald ich die Abschirmung des Chinchkabel des brummenden Kanals an das Endstufen-Gehaeuse hielt, brummte es deutlich lauter!
Bei derselben Prozedur mit dem Kabel des anderen Kanals passierte nichts, weder beim Abziehen noch bein Anhalten ans Gehaeuse.

Ist das ein gutes Zeichen?
Christian
ruesselschorf
Inventar
#8 erstellt: 29. Mrz 2007, 17:08
....gute Zeichen? Na, da ist sicher nur was kaputt an der Endstufe Wahrscheinlich keine große Sache, aber für den Laien von Außen nicht zu beheben.
Was ist das überhaupt für eine Endstufe? Wo ist Dein Standort?

Gruß, Helmut
soccerdoc
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 29. Mrz 2007, 17:20
Das ist eine Audire Parlando, eine amerikanische Class A Endstufe mit 100 Watt Leistung und 55 kg Kampfgewicht. Ist jetzt knapp 12 Jahre alt und betreibt meine Martin Logan CLS IIz zu meiner vollsten Zufriedenheit.
Der Aufbau im Inneren erscheint mir aeusserst solide und durchdacht. Keine black boxes, etc...
Mein Standort: ich bin vor 2 Jahren nach Mecklenburg-Vorpommern gezogen und damit strategisch relativ weit weg von allem....

Wie sollte ich am besten vorgehen, zumal ich dieses Monstrum nicht so einfach verschicken kann. Ein Elektroniker, der sich mit solchen Geraeten auskennt, ist mir leider auch nicht bekannt.

Christian
ruesselschorf
Inventar
#10 erstellt: 30. Mrz 2007, 12:38
...das ist schwer Dir da aus der Ferne zu helfen. Ich komme übrigens aus Bayern. Hast Du einen Schaltplan zur Endstufe? Was geschieht wenn Du bei eingestecktem cinchkabel nur die Abschirmung des rechten und linken Kanals miteinander verbindest? Messe mal mit dem Multimeter im DC = Gleichspannugsbereich die Spannung an den Lautsprecherklemmen links und Rechts. Dazu Endstufe einschalten aber ohne Eingangsignal. Die gemessene Spannug sollte nur wenige Millivolt betragen....

Gruß, Helmut
soccerdoc
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 31. Mrz 2007, 08:22
...ich bin auch Bayer, bin Regensburger. Na dann, servus.

Also, wenn ich nur die Abschirmungen des rechten und linken Kanals verbinde, wird das Brummen auf der eh' schon brummenden Seite lauter, auf dem anderen Kanal passiert nichts!
Bezueglich Spannung an den Lautsprecherklemmen messe ich auf dem brummenden Kanal 338 mV, auf dem "gesunden" Kanal 48 mV.
Schaltplan habe ich leider nicht. Es wird wahrscheinlich sowieso recht wenig Informationen ueber das Geraet zu finden sein, da Audire im Gegensatz zu beispielsweise Mark Levinson ein kleiner Betrieb, zum Schluss sogar eine One-Man-Show war.

Hoffe das du mit diesen Informationen was anfangen kannst.

Bis bald, Christian
soccerdoc
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 31. Mrz 2007, 18:57
Ach ja, noch ein Nachtrag:
da ich gerade beim Messen war habe ich auch die Spannung an den beiden Chinchbuchsen, also jeweils Masse gegen Signal gemessen und habe festgestellt, das die Spannung an der Chinchbuchse des brummenden Kanals 18 mV betraegt und am "funktionierenden" Kanal hingegen 67 mV !?!
Ist das eine brauchbare Zusatzinformation?

Gruss, Christian
ruesselschorf
Inventar
#13 erstellt: 01. Apr 2007, 02:55
...aus der Ferne kann ich da nicht weiterhelfen. Wohl hat der besagte Kanal irgendwo seine Massereferenz verloren. Für den routinierten Elektroniker wohl keine große Sache. Vielleicht findest Du hier im Forum jemand aus Deiner Umgebung der sich den schweren Brocken mal 'live' ansieht.

Gruß, Helmut
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