Wie testet ihr Kopfhörer?

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Schlappen.
Inventar
#1 erstellt: 06. Dez 2014, 13:15
Guten Morgen,
wie geht ihr vor, wenn ihr neue Kopfhörer zu hause habt, und diese bzgl. Klang testen wollt?
Worauf achtet ihr genau, welche Test-Stücke nehmt ihr, was ist eher nicht so wichtig, usw?
Nehmt ihr andere KHs zum Vergleich?

Ich bin mittlerweile so weit, dass ich vorrangig nur noch auf "Sibilanz" achte (Zischeln bei stimmlosen S-Lauten) und darauf, ob der Kopfhörer irgendwo - v.a. bei höheren Pegeln - plärrt, bzw. schreit.
Wenn diese Faktoren positiv gemeistert werden, dann erst kommen noch andere Dinge hinzu, auf die ich achte.

Hoffe auf eine schöne Diskussion


[Beitrag von Schlappen. am 06. Dez 2014, 13:17 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#2 erstellt: 06. Dez 2014, 13:38
Das Problem ist, der Klangeindruck ist keine isolierte Eigenschaft des Kopfhörers. Insofern sind Reviews eher Orientierungspunkte, mehr erstmal nicht.

Ich habe eine Handvoll Musikstücke, die ich lange kenne und schaue, ob ein Kopfhörer die so rüberbringt, wie ich es mir vorstelle. Dann habe ich noch Aufnahmen, gemacht von einem befreundeten TonIng, mit mit bekannten akustischen Situationen aus dem Alltag. Die Sprechstimmen von Freunden sind da schon eine harte Nummer. Aber auch das Geräusch an einer Straße entlarvt Verfärbungen.
Bewusstes Hören im Alltag ist da auch interessant. So manch Hörer der nicht so piekfeinbrilliant
erscheint, ist der, der realistischer ist.
Ob ich einen Kopfhörer mag, das entscheidet sich innerhalb einer Stunde. Wenn unter dem Strich der Eindruck entsteht, das ich akustisch keine Schallwandler vor den Lauschern habe, sondern nur die Musik einfach da ist, dann hat der Hörer gewonnen.
Unter dem Strich ist mir ein rein subjektives Gesamtgefühl wichtig. Es ist wie bei Wein, ich brauch nicht die Sprache eines Sommeliers sprechen um zu wissen ob er mir schmeckt.
Ich mache mir aber auch keine Illusion, das ich da auf den einen oder anderen psychoakustischen Effekt hereinfalle, der einfach nur schön klingt.

Bekannte Alltagsgeräusche mal anzuhören kann ich Jedem mal empfehlen.
Schlappen.
Inventar
#3 erstellt: 06. Dez 2014, 14:06
Also auf möglichst viel Authentizität, zB was Stimmen anbelangt, leg ich mittlerweile gar nicht mehr so viel wert.

Ich weiß ungefähr, wie die Stimmen von Mark Knopfler oder David Gilmour oder Steven Wilson klingen (bzw. hab eine Vorstellung davon) und wenn der Kopfhörer das dann so wiedergibt, wie ich es mir vorstelle, dann ist alles ok.
Ob er dann dennoch etwas "verfärbt" hier und da, ist mir egal. Ich will keine "akustische Lupe", ich will einen KH, der mich mit seinen Klangfarben bezaubert.

Was nützt es mir, wenn der KH zB. Gewitter/Donner absolut "realistisch" wieder gibt, mich dieses Geräusch letztlich aber nicht wirklich fesseln will. Dann soll er lieber etwas verfärben... wichtiger ist mir, Gänsehaut dabei zu kriegen.


[Beitrag von Schlappen. am 06. Dez 2014, 14:07 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#4 erstellt: 06. Dez 2014, 14:15
DSP. EQ ... Wenn ich müsste, würde trotz Stax der MA900 bleiben. Ohne zu Messen würde ich sagen, das der mit EQ einen eher flachen Frequenzgang in den Höhen für mich hat. Ein zu arges Alpenpanaorma da oben führt m.E. zu Verdeckungseffekten.
So, jetzt lehne ich mich zürück und und geniesse Parsons Pyramid ...
vanda_man
Inventar
#5 erstellt: 06. Dez 2014, 14:17
Wie ich neue KH teste? Ganz einfach:
Klinke ins iPhone rein, Kopfhörer auf, Musik an. Das war's
ZeeeM
Inventar
#6 erstellt: 06. Dez 2014, 14:25
Musik ist für mich aber auch etwas, das hat mit technischer Perfektion im Sinne der Wiedergabe nix zu tun. Es ist Kopfkino.
Es gibt Musik und Kopfhörer und die passende Stimmung, die saugt mich komplett von der Realität weg. Da ist nur noch die Musik, ein Universum von Details, man entdeckt kleine Dinge. Aber an Kopfhörer und Amp, Kabel und Quellen denkt man nicht.

Interessant finde ich zu schauen in wie weit kann man den subjektiven Eindruck mit akustischen Gegebenheiten in Bezug bringen.
Schlappen.
Inventar
#7 erstellt: 07. Dez 2014, 13:53
Schade, ich dachte, es gibt hier etwas mehr Resonanz.
Alle haben Kopfhörer, alle haben schon mal getestet, aber keiner will erzählen, wie er das genau macht.
grindling
Stammgast
#8 erstellt: 07. Dez 2014, 13:58
ich teste den kopfhörer indem ich meine musik damit höre ,hört es sich gut an bleibt er ,wenn nicht dann nicht.
ich weiss sehr amateurhaft,aber man muss ja nicht überall ne *wissenschaft draus machen. zumal die eindrücke sowieso subjektiv sind.
Schlappen.
Inventar
#9 erstellt: 07. Dez 2014, 14:14

grindling (Beitrag #8) schrieb:
ich teste den kopfhörer indem ich meine musik damit höre ,hört es sich gut an bleibt er ,wenn nicht dann nicht.

Und in Deinen Reviews (falls du welche machst) steht dann auch nur "hört sich gut an.." oder wie?
kopflastig
Inventar
#10 erstellt: 07. Dez 2014, 14:15
Zum Probehören nutze ich zuerst einmal ein gutes Dutzend Musiktitel, die ich schon lange kenne und die mir sehr gut gefallen. Darunter sind die verschiedensten Genres: Elektro, Klavier, Klassik, Jazz, Pop, ... von allem etwas um jeweils einen oder auch zwei bestimmte Aspekte auszutesten. Fällt mir dabei nix negatives auf, wird erstmal ein paar Tage lang ausschließlich der neue Hörer genutzt.
Dann kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem ich ein völlig subjektives Urteil darüber fällen muss, ob mir das Modell besser gefällt als meine bisherigen Lieblinge. That's it.
grindling
Stammgast
#11 erstellt: 07. Dez 2014, 14:24
@ schlappen nee ich mache keine rewiews, diese *blümchenwiese *schwurbelsprache ^^ liegt mir einfach nicht . gerade bei kopfhörern muss es halt MIR gefallen.
klar lese ich mir auch rewiews durch und höre mir in den einschlägigen märkten auch kopfhörer an. allerdings reichen mir bei rewiews z.b. so aussagen wie *bassschleuder oder eher neutral eigentlich aus um mir dann entsprechende modelle mal genauer anzuhören..
ist aber jetzt auch nicht so ,das ich schon wieder auf der suche wäre .
Schlappen.
Inventar
#12 erstellt: 07. Dez 2014, 14:31

schlappen nee ich mache keine rewiews, diese *blümchenwiese *schwurbelsprache ^^ liegt mir einfach nicht

Naja, diese Schwurbelsprache a la "Wenn über Kopfhörer X David Gilmour die dicke E-Saite anschlägt ist es, als wenn Gott die Erde berührt.." ist ja auch nicht zwingend gefordert. Das können sowieso nicht viele.
ZeeeM
Inventar
#13 erstellt: 07. Dez 2014, 14:40
Aufsetzen die Musik hören die man gerne hört, passt die Geschichte, dann bleibt das Teil. Mehr brauch es eigentlich nicht. Ist wie in einem Schuhladen, da ziehe ich auch einen Schlappen an und wenn ich in dem gut Laufen kann, dann kaufe ich ihn. Das man sich darüber Gedanken macht, was technisch dahinter steckt ist eine andere Schiene, die den normalen Anwender nicht interessieren brauch.
Schlappen.
Inventar
#14 erstellt: 07. Dez 2014, 15:21

ZeeeM (Beitrag #13) schrieb:
Ist wie in einem Schuhladen, da ziehe ich auch einen Schlappen an .

Ey, lass mich bitte aus dem Spiel, ja?!
liesbeth
Inventar
#15 erstellt: 07. Dez 2014, 17:56
Bei Hörern interessiert mich ja nur, wie sie mir gefallen und mein Ziel ist normalerweise keine Objektive Bewertung als Ergebnis, daher teste ich mit einigen bestimmten Stücken und gucke ob der Hörer was hat, das mich fesselt. Gibt es da was, höre ich auch mal im a/b Vergleich.
michi.plangger
Stammgast
#16 erstellt: 07. Dez 2014, 21:23
Ich höre Musik
meltie
Inventar
#17 erstellt: 11. Dez 2014, 14:23
Ich mache es wie alle hier. Ich höre einfach mit meiner normalen Kette die Musik, die ich sonst auch immer höre, insbesondere einige Stücke, die ich sehr gut kenne.

Ich habe auch ein paar Lieder, die ich nach bestimmten Kritierien (unterschiedliche Genres, unterschiedliche Aufnahmequalittät, viel Tiefbass, besonders sibilant, ...) rausgesucht habe, mit denen ich jeden neuen Kopfhörer erstmal quäle. Wenn der Hörer mit damit gefällt, ist er erstmal eine Runde weiter. Außerdem habe ich ein paar Kopfhörer, die meine persönlichen klanglichen Referenzen darstellen. Im Vergleich mit denen mache ich mir dann ein paar Notizen zum Klang des neuen Hörers.

Dann höre ich einige Tage ausschließlich mit dem neuen Hörer (es sei denn, es ist ein offener Bügelkopfhörer, dann nutze ich zwischendurch noch Inears) und ergänze oder ändere gelegentlich meine Notizen.

Wenn ich den Hörer dann immernoch mag, bleibt er erstmal.


[Beitrag von meltie am 11. Dez 2014, 14:23 bearbeitet]
LaVeguero
Inventar
#18 erstellt: 11. Dez 2014, 16:10
Über die Jahre ist es mir endlich "wieder" wichtiger geworden, Musik zu hören, statt Equipment und Produktion. So gehe ich dann auch beim Probehören ran. Meistens einfach das, was ich gerade höre. Dann immer irgendeine schlechte Produktion (die hörbar bleiben soll) und auch etwas bewusst bassiges sowie eine, die "zischelt".

Beim eigentlichen Hören nehme ich zwar dann alle üblichen Teildisziplinen war, die einen guten Hörer/gute Lautsrpecher ausmachen. Die Kaufentscheidung hängt davon aber nicht ab. Es gewinnt das Produkt, was am stimmigsten ist und mich Musik hören lässt, ohne auf den Klang zu achten.

Daher finde ich die bisherigen Antworten auch erfrischend gut! Früher war eher der Tenor, irgendwelche audiophilen Scheiben zu nehmen, auf die man gar keinen Bock hat - und die im übrigen ohnehin überall gut klingen, weil meistens eh nur eine beliebige Jazzsängerin zum Kontrabass haucht.


[Beitrag von LaVeguero am 11. Dez 2014, 16:10 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#19 erstellt: 11. Dez 2014, 19:42
Das witzige dabei ist wenn man sich rein auf den persönlichen subjektiven Eindruck verlässt, geraten manchen propagierte Aussagen in den HIntergrund.
Hören mit Kopfhörern ist auch aus ganz einfach akustischen Gründen individuell verschieden.
Klassikliebhaber
Stammgast
#20 erstellt: 11. Dez 2014, 20:20
An Kopfhörer und Lautsprecherbesitzer:

Achtet ihr darauf, dass der Kopfhörer so ähnlich klingt wie euer (Stand-)Lautsprecher???
"Vergleicht" ihr dann Kopfhörer und Lautsprecher 1 zu 1?

Also jetzt z.B. Canton Chrono (bei höherer Lautstärke gibt es ja Zischlaute), dezenter Bass, eher neutral abgestimmt greifen z.B. Beyerdynamic DT 880 mit Höhenpieks.

Oder ist es bei der Kopfhörerwahl ganz anders?
streifenkauz
Inventar
#21 erstellt: 11. Dez 2014, 20:21
Ich mach da eigentlich kein Fass auf, es werden Titel gehört die ich gut kenne oder was aktuell grade gefällt.
Die sind dann oft aus unterschiedlichen Genre, Aufnahmequalität usw. und wenn es passt dann passt es.
Idealerweise kann der Hörer alles und es bleibt nur die Musik über. Und klingt wenig nach KH bzw. "im Kopf"..
Tragekomfort spielt für mich auch eine sehr wichtige Rolle.
zuglufttier
Inventar
#22 erstellt: 11. Dez 2014, 20:27
Ich höre unter anderem auch Musik damit! Was immer gut geht, sind übrigens TV oder Filme. Da wird's schnell nervig, wenn der Hörer ne Schwäche bzw. eine ausgeprägte Stärke bei Sibilanten hat

Ansonsten höre ich die Musik, die ich gut kenne. Wenn die gefällt, schmeiße ich noch einige ältere Aufnahmen ins Rennen, die nicht viel Bass haben. Wenn die auch noch gut wiedergegeben werden, passt es für gewöhnlich. Hier höre ich dann Sachen wie The Doors oder auch gerne "Ten" von Pearl Jam. Auf nem Lautsprechersystem klingen beide Sachen ziemlich gut und auch durchaus bassig. Ist eine Sache des Körperschalls, denke ich. Ein Kopfhörer muss das irgendwie kompensieren.
streifenkauz
Inventar
#23 erstellt: 11. Dez 2014, 20:36
Stimmt! Hab ich ganz vergessen, Filme und Serien werden bei Gelegenheit auch mal über KH geschaut. Stimmwiedergabe, Räumlichkeit, Bassfundament etc.
lotharpe
Inventar
#24 erstellt: 11. Dez 2014, 20:40
Ich teste neue Kopfhörer sehr intensiv und versuche dabei auf jedes Detail zu achten, das aber über mehrere Tage.
Denn das Hörempfinden kann je nach Tagesform sehr trügerisch ausfallen und einem oft einen Streich spielen.

Innere Ruhe und Ausgeglichenheit ohne jeglichen Stress ist dabei Pflicht, sonst funktioniert es nicht.
Schlappen.
Inventar
#25 erstellt: 11. Dez 2014, 20:49

meltie (Beitrag #17) schrieb:

Ich habe auch ein paar Lieder, die ich nach bestimmten Kritierien (unterschiedliche Genres, unterschiedliche Aufnahmequalittät, viel Tiefbass, besonders sibilant, ...) rausgesucht habe, mit denen ich jeden neuen Kopfhörer erstmal quäle. Wenn der Hörer mit damit gefällt, ist er erstmal eine Runde weiter..

So mache ich das auch.
Ich hab mittlerweile so ein Set von ca. 10 CDs zusammen, die alle auf ihre Weise besondere Anforderungen an den KH stellen.
Und die gehe ich reihenweise durch, und wenn der Hörer die gut packt, hat er schon mal ein Stein im Brett.

Solche Sachen wie "Yello" zb. oder andere gut produzierte Elektro-Mucke nehme ich gar nicht zum Testen, weil die mMn einfach keine großen Herausforderungen an den KH stellen. Yello klingt eigentlich auf fast jedem Kopfhörer gut.

Ganz am Anfag steht der Sibilanz-Test. Dazu nehme ich ein paar extreme Zischel-Beispiele, und guck, wie der KH damit klar kommt.
Wobei ich das Zischeln aber auch nicht jeden Tag gleich nervend finde.

Meistens höre ich beim Testen auch recht laut. So merke ich am schnellsten, welcher KH "Nerv-Potenzial" bietet.


Denn das Hörempfinden kann je nach Tagesform sehr trügerisch ausfallen und einem oft einen Streich spielen.

Ganz wichtiger Punkt.


[Beitrag von Schlappen. am 11. Dez 2014, 20:57 bearbeitet]
meltie
Inventar
#26 erstellt: 11. Dez 2014, 21:40

Klassikliebhaber (Beitrag #20) schrieb:
Achtet ihr darauf, dass der Kopfhörer so ähnlich klingt wie euer (Stand-)Lautsprecher???
"Vergleicht" ihr dann Kopfhörer und Lautsprecher 1 zu 1?


Absolut nicht. Sind für mich zwei verschiedene paar Schuhe. Ich habe noch nicht mal darüber nachgedacht, wie die Lautsprecher genau abgestimmt sind oder welchem Kopfhörer sie gleichen. Klar, man hört mit beidem dieselbe Musik und hat ja auch ähnliche Anforderungen an den Klang. Aber aktiv vergleiche ich da gar nicht. Klar hat man mal den Gedanken, dass die und die Passage sich auf den Boxen gerade genauso schon anhört wie mit dem und dem KH, aber das ist auch schon alles. Mir gefallen meine Lautsprecher und meine Kopfhörer


lotharpe (Beitrag #24) schrieb:
Innere Ruhe und Ausgeglichenheit ohne jeglichen Stress ist dabei Pflicht, sonst funktioniert es nicht.


Auch körperliche Fitness. Wenn ich Kopfschmerzen habe, nehme ich Kopfhörer ganz anders wahr als wenn es mir gut geht. Da hat auch ein gar nicht so fieses Modell plötzlich pieksige Höhen und üblen Bummsbass.


[Beitrag von meltie am 11. Dez 2014, 21:47 bearbeitet]
lotharpe
Inventar
#27 erstellt: 11. Dez 2014, 21:44

Solche Sachen wie "Yello" zb. oder andere gut produzierte Elektro-Mucke nehme ich gar nicht zum Testen..


Das muss bei mir sein, gerade diese Mucke kann je nach Aufnahme ein extrem trockenes und tiefreichendes Bass-Fundament haben.
ZeeeM
Inventar
#28 erstellt: 11. Dez 2014, 21:51
Als Musik nehmen ich in der Regel Aufnahmen die möglichst ausgewogen sind. Mit sibilanten Aufnahmen auf Sibilanz zu Testen kann für eine Laien nach hinten los gehen, wenn man dann zum KH mit möglichst wenig Sibilanz greift.
AG1M
Inventar
#29 erstellt: 11. Dez 2014, 21:56

Schlappen65 (Beitrag #7) schrieb:
Schade, ich dachte, es gibt hier etwas mehr Resonanz.
Alle haben Kopfhörer, alle haben schon mal getestet, aber keiner will erzählen, wie er das genau macht. ;)


Also ich habe mir einen Tag Zeit genommen und Modelle von Audeze (LCD-3 & LCD-X), Sennheiser (HD700 & HD800), Beyerdynamic (T1), Hifiman (HE-500 & HE-6) und STAX (vom SR507 bis zum hoch zum SR007) einfach mit meinen Favoriten aus meiner Klassiksammlung angehört (ala Stabat mater und Co.) und einige sind schon nach ein wenigen Minuten wieder vom Kopf gewandert, da einfach nichts zu gesagt hat was meinem Geschmack getroffen hätte, andere sind richtig richtig lange auf dem Kopf geblieben weil die einfach etwas hatten was die Musik genau "richtig" (natürlich für mich gesehen) wiedergegeben haben.

Ansonsten gibts da nicht viel zu erzählen, entweder Klangsignatur sagt zu, oder nicht. Tragekomfort usw. damit hatte ich bei keinem der genannten Modelle wirklich etwas zu bemängeln, es war wirklich ein rein klanglicher Vergleich.
lotharpe
Inventar
#30 erstellt: 12. Dez 2014, 21:45

ZeeeM (Beitrag #28) schrieb:
Als Musik nehme ich in der Regel Aufnahmen die möglichst ausgewogen sind.


Als Musik zum testen nehme ich alles was verfügbar, bzw. auf meinen Festplatten vorhanden ist, also querbeet.
Dazu zählen gute Klassik Aufnahmen, Rock, Pop, Chartmusik und House-Techno von aktuellen Vinyl Maxis.
8Quibhirfd8
Stammgast
#31 erstellt: 15. Dez 2014, 21:05
Zum Einspielen ist das erst einmal egal. Da kann jede x-beliebeige CD (vom PC) genommen werden. Nach drei Tagen geht es an den richtigen Test. Dann kommen die von mir als letzte gekaufte LP`s (auch vom PC, was aber kein Unterschied macht) zum Einsatz.
Das sind dann z.B. Neil Diamond, Glen Campbell, aber auch deutsche Produktionen wie Nena oder Andre Heller um nur einige zu nennen. In diesen analogen Aufnahmen aus den 80-ern ist einfach mehr Leben, mehr Dynamik drin, was bei den darauf folgenden CD`s (mit einzelnen Ausnahmen) nicht mehr der Fall ist. Von daher nehme ich zum testen analoges Grundmaterial.
Dieselrocker
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 15. Dez 2014, 21:45
Mir geht es in der Regel um die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Ohrhörern in meinem Sortiment. Dabei höre ich meine Musik über Spotify.
Die grundsätzliche Tonalität muss allerdings zusagen, sonst bleiben die nicht. Für mich kommt es, wie gesagt, speziell auf die Unterschiede an.
peacounter
Inventar
#33 erstellt: 16. Dez 2014, 15:03
na dann will ich auch mal...

ich teste grundsätzlich NICHT mit musik, die ich auch sonst gerne höre.
da ich nämlich viel zu oft testen muß, würde ich mir diese sonst verleiden.
mit einigen tollen stücken ist mir das schon passiert und wenn die mal zufällig irgendwo laufen, ziehts mir regelrecht den magen zusammen.

ich hab einfach ne auswahl von so ca 20 stücken, die ich dafür benutze.
ein paar der stücke mochte ich mal gerne, aber jetzt sind sie für mich "verbrannt".

und worauf ich dabei achte ist schwer zusammenzufassen.
das sind einfach zu viele einzelheiten.
näseln, sibilanten, attack auf den becken, tiefbass, double-bass-blasts, die authentizität von dreckigen und sauberen gitarren usw...
ich nehme auch viele sachen, die garnicht unbedingt die besten aufnahmen sind, einfach, weil ich sie gut kenne und weiß, wo sie "schmutzen" müssen und wo nicht.
"mavis staples" zb mit "you gotta serve somebody" (cover von bob dylan).
sie war mitglied der staple-singers (tochter von pops staples) und hat bei prince im background gesungen.
mochte ich mal sehr, kann ich aber jetzt nicht mehr hören.
die MUSS näseln, aber eben auf eine bestimmte art.
außerdem ist noch ne "dampfende" schweineorgel auf der aufnahme, die auch recht aussagekräftig ist.
solche sachen halt...


[Beitrag von peacounter am 16. Dez 2014, 15:08 bearbeitet]
Schlappen.
Inventar
#34 erstellt: 16. Dez 2014, 15:21

peacounter (Beitrag #33) schrieb:
na dann will ich auch mal...

ich teste grundsätzlich NICHT mit musik, die ich auch sonst gerne höre.
da ich nämlich viel zu oft testen muß, würde ich mir diese sonst verleiden.
mit einigen tollen stücken ist mir das schon passiert und wenn die mal zufällig irgendwo laufen, ziehts mir regelrecht den magen zusammen.

ich hab einfach ne auswahl von so ca 20 stücken, die ich dafür benutze.
ein paar der stücke mochte ich mal gerne, aber jetzt sind sie für mich "verbrannt".

und worauf ich dabei achte ist schwer zusammenzufassen.
das sind einfach zu viele einzelheiten.
näseln, sibilanten, attack auf den becken, tiefbass, double-bass-blasts, die authentizität von dreckigen und sauberen gitarren usw...
ich nehme auch viele sachen, die garnicht unbedingt die besten aufnahmen sind, einfach, weil ich sie gut kenne und weiß, wo sie "schmutzen" müssen und wo nicht.
"mavis staples" zb mit "you gotta serve somebody" (cover von bob dylan).
sie war mitglied der staple-singers (tochter von pops staples) und hat bei prince im background gesungen.
mochte ich mal sehr, kann ich aber jetzt nicht mehr hören.
die MUSS näseln, aber eben auf eine bestimmte art.
außerdem ist noch ne "dampfende" schweineorgel auf der aufnahme, die auch recht aussagekräftig ist.
solche sachen halt...

Na, das ist doch mal ne Aussage, womit ich was anfangen kann !!

btw. aktuell vergleiche ich Senni HD600 und 650 miteinander.
Beides sind KHs, die eigentlich so gut wie nix falsch machen, mit beiden könnte ich als "Stand-alone" Hörer glücklich werden.
Deshalb hab ich mich in erster Linie mal auf die Stimmenwiedergabe konzentriert, und geguckt, was mir letztlich mehr zusagt.

Auch bekannte Gitarren-Soli von den großen Meistern höre ich mir an, und gucke welcher KH den "Charakter" der jeweiligen Gitarre so wiedergeben kann, dass es in mir bestimmte Gefühle auslöst.
Wenn ich mir "Brothers in Arms" mit Kopfhörer A anhöre und es klingt gut bis sehr gut und danach den gleichen Song mit Kopfhörer B höre, und ich bekomme plötzlich Gänsehaut und Freudentränen, dann sagt das schon was aus.


[Beitrag von Schlappen. am 16. Dez 2014, 15:30 bearbeitet]
bubbasworld66
Stammgast
#35 erstellt: 16. Dez 2014, 15:42
Dazu habe ich eine Playlist die immer erweitert wird. Das mach ich dann in Ruhe in der Mittagspause auf der Arbeit.
Und zu Hause dann am Computer was ich grade so stream. Auch im Vergleich zu meinen Computer Lautsprechern (NubertA-20)
Oder z.B. aus dem Forum (Was hört Ihr gerade über KH (und was ist an der Scheibe so interessant)?
Öfters mal was neues.
Schlappen.
Inventar
#36 erstellt: 17. Dez 2014, 16:32
Was nervt Euch auf Dauer eigentlich mehr bei einem Kopfhörer..
Wenn er eine bestimmte (klangliche) Eigenschaft zu wenig hat oder eine bestimmte Eigenschaft zu viel hat?

Also könntet ihr Euch eher mit einem KH anfreunden, der zB. etwas zu viel Bass hat, oder zu wenig davon?
zuglufttier
Inventar
#37 erstellt: 17. Dez 2014, 16:39
Zuviel Bass und Grundton gehen: Mein Sennheiser Amperior gefällt mir recht gut. Aber er muss momentan auch nicht mit anderen Hörern konkurrieren...

Wenn der Klang zu dünn und leicht nervig ist, passt mir das auf Dauer nie. Ein Beispiel bei mir war der Stax SR303. Den hatte ich mehrere Monate und war anfangs sehr zufrieden! Später dann nicht mehr so und ich habe ihn verkauft. Ich hatte dann den NAD RP18 ja sehr lange und meiner klang schon seeehr dunkel aber eben auch nie nervig aber ich hatte während des Hörens nie das Verlangen etwas am Klang ändern zu wollen.

Für mich geht ne dunkle Abstimmung immer, selbst wenn es sehr mumpfig wird. Erst der Vergleich zu anderen Hörern rückt sie dann in ein schlechtes Licht.
Schlappen.
Inventar
#38 erstellt: 17. Dez 2014, 16:53
Jupp, sehe ich sehr ähnlich.
Für mich gibt es nix schlimmeres, als "zu wenig Bass und Grundton".
Ein gewisses "Fundament" muss einfach vorhanden sein.
Wenn ein KH zu sehr nach Telefon klingt, dann ist das grausam.

An einem "etwas zu viel Bass" kann man sich imo gut gewöhnen.


[Beitrag von Schlappen. am 17. Dez 2014, 16:55 bearbeitet]
zuglufttier
Inventar
#39 erstellt: 17. Dez 2014, 16:59
Das Problem sind dann nur die anderen Kopfhörer mit einem anspringenden Klangbild! Im Vergleich sind sie dann am Anfang attraktiver aber auf Dauer kommt man mit den Kopfhörern besser zurecht, die einfach mehr Substanz bieten.
Ist wie mit den Frauen
Schlappen.
Inventar
#40 erstellt: 17. Dez 2014, 17:10
Yo.. irgendein ganz schlauer Mensch hat mal geschrieben (sinngemäß)...

Wer Kopfhörer miteinander vergleicht, ist doof.

Warum tue ich mir das dann immer wieder an?


Das Problem sind dann nur die anderen Kopfhörer mit einem anspringenden Klangbild! Im Vergleich sind sie dann am Anfang attraktiver aber auf Dauer kommt man mit den Kopfhörern besser zurecht, die einfach mehr Substanz bieten.

Genau den gleichen Heckmeck erleb ich aktuell wieder mit meinen Sennis HD600/650.
Gestern fand ich den 600 noch besser und am Abend mal in den 650 reingelauscht und gedacht: "Yo, das hat auch was kuscheliges an sich..."


[Beitrag von Schlappen. am 17. Dez 2014, 17:13 bearbeitet]
littlered
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 17. Dez 2014, 17:24
Ich habe mir angewöhnt Kopfhörer immer nachts zu testen. Nach einem Abendspaziergang (frische Luft schadet nie) einfach mal im dunkeln ganz in Ruhe und ohne Vergleichsdruck die ein oder andere Lieblings CD anhören. Wenn der Funke dann überspringt passt der KH. Auf den Fusswippfaktor achten. Ohren sind nachts viel empfindlicher als tagsüber.
Für den technischen Schnickschnack reichen mir Reviews im Internet.

Und ja, Kopfhörer vergleichen ist generell keine gute Idee.
peacounter
Inventar
#42 erstellt: 17. Dez 2014, 17:49
ich teste meine entwicklungen wenns geht vormittags und in insgesamt möglichst fittem zustand.
wenn ich die 10km zur arbeit mit dem rad gemacht habe, ist das schonmal ne gute basis (kreislauf und sauerstoffversorgung).
dazu noch ausreichend flüssigkeit aufgenommen zu haben, bringt imo ebenfalls was.
im prinzip die selben eckdaten, die ich auch leuten empfehle, die mal nen hörtest beim hno oder hörgeräteakustiker machen wollen.

ich hab das gefühl, dass ich so vorbereitet am genauesten die unterschiede wahrnehme und mein akustisches gedächtnis tatsächlich auch etwas länger ist.
And0
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 17. Dez 2014, 17:55

schlappen65 schrieb:
Gestern fand ich den 600 noch besser und am Abend mal in den 650 reingelauscht und gedacht: "Yo, das hat auch was kuscheliges an sich..."


Ja, das macht auf Dauer richtig schön irre Aber ich hätte gedacht, das passiert nur einem Anfänger wie mir und nicht einem gestandenen Experten, wenn es um Kopfhörer geht. Ich bin ja noch nicht lange auf der Suche nach dem perfekten Hörer, alles hat aber schon die vernünftigen Dimensionen verlassen (ich wollte doch nur nen Ersatz für meinen billigen Sennheiser PX200, mit abnehmbaren Kabel, der nicht zu viel leakt und gut klingt).

Aber ich war auch schon häufiger an dem Punkt, an dem ich die Kraft der Selbstsuggestion zu spüren bekommen habe. Gestern war Hörer X noch Kacke, heute gar nicht so schlecht. Nen Tag später richtig genial. Den Tag drauf weiß ich nicht, was gestern an dem Ding noch genial gewesen sein kann? Inzwischen bin ich auf meiner Suche und auch dem ersten Testhören wesentlich unkritischer. Ich möchte nicht direkt mit dem Neuen ins Bett und dann heiraten und Kinder planen, eher langsam kennenlernen. Mal ins Kino gehen. Was Essen. Nix Verrücktes.

Klar habe ich auch Testtracks. Aber es sind übliche Verdächtige, die ich einfach gern höre und bei denen ich grob weiß, was ich zu erwarten habe. Die ersten Tracks sind auf Bass und Stimmwiedergabe fixiert. Der Bass beim B&W P7 bei "Royals" von Lorde hat mich damals extrem begeistert und ich gucke seitdem, ob andere diese Begeisterung auch auslösen können. Oder Modeselektor mit "Pretentious Friends", was ich mit dem M100 rauf und runtergehört habe. Nach dem Bass kommen dann Männer- und Frauenstimmen in den Test. Ich liebe Leonard Cohen, habe Diana Krall für mich entdeckt, dazu noch ein bisschen "Unplugged in New York" von Nirvana und Adele. Hier kommt es darauf an, wie sehr mich die Stimmen einfangen können. Wenn sie mich emotional berühren und dabei nicht zu zurückgefahren sind, hat der Kopfhörer schon fast gewonnen. Es muss eine wohlige Wärme rüberkommen.

Zuletzt wird dann noch was Krachigeres reingeworfen und die Rockfähigkeit getestet. Rock finde ich dabei am schwierigsten für die Kopfhörer, die ich bisher hatte. Ich erinnere mich daran, dass ich damals mit Billig-In-Ears mehr Spaß an dreckigen, drei Akkorden spielenden Gitarren hatte. Naivität macht glücklich. Und dumpfer Klang federt viele für Ohren schmerzvolle Höhen ab. Daher ist das der für mich schwierigste Test, weil die Kopfhörer hier eine entsprechende Bühne haben müssen, um Gesang, Schlagzeug, Gitarre und Bass so zu trennen, dass es nichts breiig wird, dabei muss aber genug Detail und Dynamik rüberkommen, damit der Song kracht, aber auch nicht zu viel nach oben hin, weil es sonst in den Ohren wehtut. Wenn Nirvanas "In Utero" und Rage against the machine hier noch gut klingen, dann sind wir schon ein gutes Stück weiter.

Und auch wenn das jetzt wie ein übler Anforderungskatalog klingt, das passiert alles nach und nach automatisch, weil ich einfach wissen will, wie die Sachen klingen. Und wenn nach ein paar Tagen die überkritische Phase vorbei ist, kann man sich aufs Hören konzentrieren.
kopflastig
Inventar
#44 erstellt: 17. Dez 2014, 18:17

Schlappen65 (Beitrag #40) schrieb:
Yo.. irgendein ganz schlauer Mensch hat mal geschrieben (sinngemäß)...

Wer Kopfhörer miteinander vergleicht, ist doof.

Vor kurzem bin ich in einem Forum über folgendes Zitat Kierkegaards gestolpert:

Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.

Das ist zwar nicht auf Kopfhörer gemünzt ( ) beschreibt aber treffend das Dilemma.
coreasweckl
Hat sich gelöscht
#47 erstellt: 17. Dez 2014, 18:47
manchmal hilft auch der Zufall, bevor man nicht zur Ruhe kommt...

wollte einen KH für unterwegs, nahm meinen damaligen MD-Player mit zu Saturn Hamburg. Der Verkäufer zeigte mir zuerst diesen hippen basslastigen Monster Beats (die Ur-Version). "der wäre toll" ich entgegnete "nee, der geht gar nicht" .

Anchließend mehrere kleine Modelle von AKG, Beyer, Sennheiser etc probiert, bis ich auf den HD 25-1 stieß.
Ich sagte zum Verkäufer, "genau den Sound will ich" warum haben sie mir den gar nicht gezeigt??" Achselzucken....

Das Teil habe ich seit Jahren für unterwegs und da brauche ich nichts anders. selbst wenn es "mittlerweile besseres" geben sollte.
für mich keine wirklich großen Schwächen, zumindest bei Jazz etc. etc. erkennbar...
Schlappen.
Inventar
#48 erstellt: 17. Dez 2014, 20:01

And0 (Beitrag #43) schrieb:

Ja, das macht auf Dauer richtig schön irre Aber ich hätte gedacht, das passiert nur einem Anfänger wie mir und nicht einem gestandenen Experten, wenn es um Kopfhörer geht. Ich bin ja noch nicht lange auf der Suche nach dem perfekten Hörer, alles hat aber schon die vernünftigen Dimensionen verlassen (ich wollte doch nur nen Ersatz für meinen billigen Sennheiser PX200, mit abnehmbaren Kabel, der nicht zu viel leakt und gut klingt).

Aber ich war auch schon häufiger an dem Punkt, an dem ich die Kraft der Selbstsuggestion zu spüren bekommen habe. Gestern war Hörer X noch Kacke, heute gar nicht so schlecht. Nen Tag später richtig genial. Den Tag drauf weiß ich nicht, was gestern an dem Ding noch genial gewesen sein kann? Inzwischen bin ich auf meiner Suche und auch dem ersten Testhören wesentlich unkritischer. Ich möchte nicht direkt mit dem Neuen ins Bett und dann heiraten und Kinder planen, eher langsam kennenlernen. Mal ins Kino gehen. Was Essen. Nix Verrücktes.

Klar habe ich auch Testtracks. Aber es sind übliche Verdächtige, die ich einfach gern höre und bei denen ich grob weiß, was ich zu erwarten habe. Die ersten Tracks sind auf Bass und Stimmwiedergabe fixiert. Der Bass beim B&W P7 bei "Royals" von Lorde hat mich damals extrem begeistert und ich gucke seitdem, ob andere diese Begeisterung auch auslösen können. Oder Modeselektor mit "Pretentious Friends", was ich mit dem M100 rauf und runtergehört habe. Nach dem Bass kommen dann Männer- und Frauenstimmen in den Test. Ich liebe Leonard Cohen, habe Diana Krall für mich entdeckt, dazu noch ein bisschen "Unplugged in New York" von Nirvana und Adele. Hier kommt es darauf an, wie sehr mich die Stimmen einfangen können. Wenn sie mich emotional berühren und dabei nicht zu zurückgefahren sind, hat der Kopfhörer schon fast gewonnen. Es muss eine wohlige Wärme rüberkommen.

Zuletzt wird dann noch was Krachigeres reingeworfen und die Rockfähigkeit getestet. Rock finde ich dabei am schwierigsten für die Kopfhörer, die ich bisher hatte. Ich erinnere mich daran, dass ich damals mit Billig-In-Ears mehr Spaß an dreckigen, drei Akkorden spielenden Gitarren hatte. Naivität macht glücklich. Und dumpfer Klang federt viele für Ohren schmerzvolle Höhen ab. Daher ist das der für mich schwierigste Test, weil die Kopfhörer hier eine entsprechende Bühne haben müssen, um Gesang, Schlagzeug, Gitarre und Bass so zu trennen, dass es nichts breiig wird, dabei muss aber genug Detail und Dynamik rüberkommen, damit der Song kracht, aber auch nicht zu viel nach oben hin, weil es sonst in den Ohren wehtut. Wenn Nirvanas "In Utero" und Rage against the machine hier noch gut klingen, dann sind wir schon ein gutes Stück weiter.

Und auch wenn das jetzt wie ein übler Anforderungskatalog klingt, das passiert alles nach und nach automatisch, weil ich einfach wissen will, wie die Sachen klingen. Und wenn nach ein paar Tagen die überkritische Phase vorbei ist, kann man sich aufs Hören konzentrieren.

Sehr guter Beitrag !!
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