600 Ohm KH, Auswirkungen auf Klang?

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Sup
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Feb 2006, 15:42
Hallo zusammen!

Der Kopfhörerausgang meines Vollverstärkers hat eine Impedanz von 220 Ohm. Die abgebene Leistung ist recht hoch, sprich ein kleiner Dreh am Lautstärkeregler bringt schon eine sehr kräftige Lautstärkesteigerung mit sich. Nun habe ich mir überlegt, dass man dieses Problem dadurch verringern könnte, einen 600 Ohm - KH zu verwenden. Ist prinzipiell richtig, oder? Wie sieht es aber mit unerwünschten Nebenwirkungen bezüglich des Klangs aus, sind diese zu befürchten? Beim Verstärker handelt es sich um einen NAD C 352, wenn euch das hilft. Vielen Dank im Voraus!

Schönen Gruß, Sup
cosmopragma
Inventar
#2 erstellt: 17. Feb 2006, 16:55

Sup schrieb:
Hallo zusammen!

Der Kopfhörerausgang meines Vollverstärkers hat eine Impedanz von 220 Ohm. Die abgebene Leistung ist recht hoch, sprich ein kleiner Dreh am Lautstärkeregler bringt schon eine sehr kräftige Lautstärkesteigerung mit sich. Nun habe ich mir überlegt, dass man dieses Problem dadurch verringern könnte, einen 600 Ohm - KH zu verwenden. Ist prinzipiell richtig, oder?
Ist nicht ganz falsch, da tendenziell ein loser Zusammenhang besteht, aber im Grunde ist die hier relevante Grösse die Sensitivität angegeben in dB/mW.Du brauchst also einen KH mit niedrigerer Sensitivität, um eine brauchbarere Lautstärkeeinstellung zu bekommen.

Wie sieht es aber mit unerwünschten Nebenwirkungen bezüglich des Klangs aus, sind diese zu befürchten?
Ein KH hoher Impedanz wird eher besser an deinem KH-Ausgang mit der relativ sehr hohen Ausgangsimpedanz von 220 Ohm klingen, aber das hängt natürlich in erster Linie vom KH selbst ab, wie er klingt bzw. welches Potential er hat.
Wenn dir dein gegenwärtiger KH und der Klang am Amp grundsätzlich gefallen, wäre es weit billiger, einen angepassten Spannungsteiler zu bauen, statt einen neuen KH zu kaufen.Guckst du ganz oben hier im Kopfhörersubforum, da findest du einen festgeklebten thread zum Thema Betrieb eines KH am Lautsprecheramp. http://www.hifi-foru...m_id=110&thread=1451


[Beitrag von cosmopragma am 17. Feb 2006, 16:55 bearbeitet]
Sup
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 17. Feb 2006, 17:53

cosmopragma schrieb:
Ist nicht ganz falsch, da tendenziell ein loser Zusammenhang besteht, aber im Grunde ist die hier relevante Grösse die Sensitivität angegeben in dB/mW.Du brauchst also einen KH mit niedrigerer Sensitivität, um eine brauchbarere Lautstärkeeinstellung zu bekommen.

Ich kenne mich da leider nur bei Lautsprechern halbwegs aus. Welcher Wert ist bei Kopfhörern niedrig und welcher hoch?

Wenn dir dein gegenwärtiger KH und der Klang am Amp grundsätzlich gefallen, wäre es weit billiger, einen angepassten Spannungsteiler zu bauen, statt einen neuen KH zu kaufen.Guckst du ganz oben hier im Kopfhörersubforum, da findest du einen festgeklebten thread zum Thema Betrieb eines KH am Lautsprecheramp. http://www.hifi-foru...m_id=110&thread=1451

Danke für den Tipp, ich hab aber noch gar keinen Kopfhörer Hatte mir nur testweise den von einem Freund ausgeliehen.
m00hk00h
Inventar
#4 erstellt: 17. Feb 2006, 20:59

cosmopragma schrieb:
Ist nicht ganz falsch, da tendenziell ein loser Zusammenhang besteht, aber im Grunde ist die hier relevante Grösse die Sensitivität angegeben in dB/mW.Du brauchst also einen KH mit niedrigerer Sensitivität, um eine brauchbarere Lautstärkeeinstellung zu bekommen.


Also erstmal ist die Angabe der Empfindlichkeit (bzw. "Kennlautstärkepegel") in dB/mW veraltet, heute gibt man normalerweise die Lautstärke bei 1V an, also dB/V. Dieser Wert ist nämlich nicht, wie die Leistung, abhängig von der Stromstärke, die ja auch durch die Impedanz bedingt wird, weshalb dB/mW was anderes ist als dB/V.
Und Empfindlichkeit und Impedanz bilden bei der Lautstärke eine Einheit, man kann sich das so vorstellen:
Die Impedanz gibt an, wie viel Spannung über der Spule des Kopfhörers abfällt. Je mehr dort abfällt, desto weniger Spannung bleibt, um die Membran anzutreiben. Die Empfindlichkeit sagt nun, wie laut der Hörer mit der verbleibenden Spannung werden kann. (bei 1KHz)

Ich hoffe das ist einigermaßen verständlich, wenn auch physikalisch nicht 100%ig korrekt.

Gängige Werte für die Empfindlichkeit bewegen sich zwischen 95 und 120 dB/V, wobei man deutliche Tendenzen findet, heute Hörer mit mehr als 100dB/V zu bauen. Das sollte auch völlig ausreichen.

Du sagst, dass du an deinem Lautstärkeregler nur ganz wenig drehen musstest mit dem KH deinen Freundes. Demnach hatte der wohl eine geringe Impedanz und/oder eine hohe Empfindlichkeit. Die "normalen" Topmodelle sind alle etwas hochohmiger (HD600, DT880/990 ect.) mit 250 bis 300Ohm, damit dürfte das schon OK gehen.
Ob der Hörer, den du dir letzten endes aussuchst mit den 220Ohm deines Verstärkers klarkommt, ist eine andere Frage. Der HD600 z.B. wird mit abnehmender Impedanz immer besser im Frequenzverlauf. Andereseits weiß ich nicht, wie es mit niederimpedanten Kopfhöreren z.B. von Philips aussieht. Aber ich wage mal zu sagen, dass diese Hörer auch eher niedrige Impedanzen bevorzugen.

Hast du einen CD-Spieler mit KH-Ausgang?
Wenn ja, solltest du deinen KH mal versuchen daran zu betreiben. Die Ausgänge von CDPs sind weit weniger impedant und sollten daher besser geeignet. Was nicht heißen muss, dass der Vollverstärker besser klingt, weil die Technik zur Verstärkung im CDP so schlecht ist...


Hoffe das hilft.

m00h
cosmopragma
Inventar
#5 erstellt: 19. Feb 2006, 07:44

m00hk00h schrieb:


Also erstmal ist die Angabe der Empfindlichkeit (bzw. "Kennlautstärkepegel") in dB/mW veraltet, heute gibt man normalerweise die Lautstärke bei 1V an, also dB/V..
Ich hab der Neugier halber gerade nachgeschaut.Sennheiser, Grado , Audio Technica und Ultimate Ears pfeifen auf die EN 60268-7:1996-10 und geben die SPL wie schon immer in dB/mW an, AKG ist uneinheitlich, Etymotics Research gibt in dB pro 0,1 V an und Beyerdynamic scheint neuerdings in dB/V anzugeben, also kann von "normalerweise" wohl keine Rede sein.


[Beitrag von cosmopragma am 19. Feb 2006, 08:54 bearbeitet]
Sup
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 19. Feb 2006, 12:25

cosmopragma schrieb:
und Beyerdynamic scheint neuerdings in dB/V anzugeben, also kann von "normalerweise" wohl keine Rede sein.


Womit wir wiederum beim Thema wären, denn vom reinen Mitlesen hier würde ich momentan zum Beyerdynamic DT 880 tendieren. Ich werd nächste Woche mal schauen, ob ich hier ein Geschäft auftreiben kann, um ihn Probe zu setzen und hören. Dennoch die theoretische Überlegung: das Ding gibt es ja auch mit 600 Ohm statt den normalen 250 Ohm. Könnte das a) den Klang noch verbessern und/oder b) zumindest das Lautstärkeproblem dämpfen?

Ciao, Sup
Sup
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 20. Feb 2006, 20:44
*push*
-resu-
Inventar
#8 erstellt: 20. Feb 2006, 21:07

Sup schrieb:
das Ding gibt es ja auch mit 600 Ohm statt den normalen 250 Ohm. Könnte das a) den Klang noch verbessern und/oder b) zumindest das Lautstärkeproblem dämpfen?

Ciao, Sup


Hallo,
das alte Modell hat schon immer 600 Ohm gehabt.
Das neue Modell (gibt´s bis dato nur recht selten im Handel) gibt´s, wie du schon sagt´s, in 3 Versionen.
32, 250 und 600 Ohm.
Kommentar von Beyerdynamic dazu:

Generell gibt es keine klanglichen Unterschiede im Frequenzgang zwischen den verschiedenen Impedanzen, da die Kopfhörertreiber identisch aufgebaut sind. Allerdings besitzt die 600-Ohm-Spule die geringste Masse, und hat dadurch die geringste Massenträgheit, was bei der Wiedergabe von Impulsen vorteilhaft ist


Sprich: Wenn überhaupt, nur ein geringer Qualitätsgewinn bei hoher Impedanz.

Lautstärkeproblem: Ich denke schon, dass ein hoch-ohmiger KH besser geeignet ist - zum. in diesem Fall.

Gruss
Frank
Sup
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 21. Feb 2006, 17:09
Okay, vielen Dank

m00ok00h: mein CDP hat keinen KH-Ausgang, aber die Ausgänge an NAD-VVs sollen doch recht passabel sein. Was die Impedanz angeht: welchen Wert hat denn Dein KHV?

Hach, ich liebe diesen Abkürzungswahn...
m00hk00h
Inventar
#10 erstellt: 21. Feb 2006, 17:25

Sup schrieb:
Okay, vielen Dank

m00ok00h: mein CDP hat keinen KH-Ausgang, aber die Ausgänge an NAD-VVs sollen doch recht passabel sein. Was die Impedanz angeht: welchen Wert hat denn Dein KHV?

Hach, ich liebe diesen Abkürzungswahn... :cut


Hab nir nachgefragt, aber Cordas haben allesamt eine sehr geringe Ausgangsimpedanz, wüsste nicht, warum das auf den Aria nicht zutreffen sollte...

Aber ich kann Jan ja mal fragen.

m00h
Sup
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 22. Feb 2006, 15:22

m00hk00h schrieb:
Hab nir nachgefragt, aber Cordas haben allesamt eine sehr geringe Ausgangsimpedanz, wüsste nicht, warum das auf den Aria nicht zutreffen sollte...

Aber ich kann Jan ja mal fragen.

m00h


Interessant wäre es ja schon mal
m00hk00h
Inventar
#12 erstellt: 22. Feb 2006, 16:14
Überredet, ich frag nach.

m00h
m00hk00h
Inventar
#13 erstellt: 22. Feb 2006, 17:24
Also real sind es zwischen 6 und 8 Ohm beim Aria (was schon verdammt niedrig ist...120 Ohm sind "Standard"), durch die spezielle Bauweise sieht der Kopfhörer aber nur etwa 0.1 Ohm.

Zitat:

Hier gibt es zwei Sachen zu berücksichtigen. Die open-loop
Ausgangsimpedanz der Ausgangspuffer (BUF634) ist etwa 6..8
Ohm. Jedoch ist durch lokale Rückkupplung die effektive
Ausgangsimpedanz wesentlich niedriger als 0,1 Ohm.


Dank an dieser Stelle noch mal an Jan.

m00h
Sup
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 23. Feb 2006, 11:01
Hui, ist ja krass. Und ich dachte, solche Werte gäbe es nur bei LS-Ausgängen!

Danke für's Nachfragen

Ciao, Sup
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