Kopfhörer pur genießen, ohne EQ

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Midgardsven
Stammgast
#1 erstellt: 18. Okt 2021, 20:11
Hallo
Immer wieder lese ich das sich sehr viele Leutchens Kopfhörer kaufen, und diesen dann erstmal mittels eines EQ der Seele berauben.
Zeit meines Lebens bin ich ohne EQ ausgekommen, sei es an meiner Hifi Anlage oder an meinen Kopfhörern. Denn diese habe ich aufgrund ihrer Soundsignatur erworben. Versteht mich nicht falsch, ich hab nichts dagegen das scheinbar sehr viele Nutzer ihre Kopfhörer verbiegen, nur verstehen kann ich es nicht. Vielleicht bin ich auch zu alt dafür
Gibt es denn hier noch Kopfhörer Hörer die diesen unverfälscht betreiben? Wenn ich schon Harman Curve lese gruselts mich irgendwie.
Mich würde halt interessieren warum man sich einen Kopfhörer aussucht, und diesen dann verschlimmbessert. Nehmt es mir nicht krumm und klärt mich auf. Ich liebe meine Kopfhörer so wie sie sind!
Otis_Sloan
Inventar
#2 erstellt: 18. Okt 2021, 20:18
Ich benutze den EQ um die Musik entsprechend anzupassen.

Wenn ich Jay Z höre ist da von Natur aus viel Bass und Trebble drin.
Bei alten Motörhead Alben aus den 70ern ist da viel weniger im Mix und klingt mir dann zu flach.

PS: Ich war noch auf einem der letzten Motörhead Konzerte im Münchner Zenit.
Bin froh, dass ich das noch erleben durfte.

Rock ´n´ Roll
Midgardsven
Stammgast
#3 erstellt: 18. Okt 2021, 20:23

Otis_Sloan (Beitrag #2) schrieb:


Wenn ich Jay Z höre ist da von Natur aus viel Bass und Trebble drin.
Bei alten Motörhead Alben aus den 70ern ist da viel weniger im Mix und klingt mir dann zu flach.




Deshalb habe ich mehrere Kopfhörer

Ich hab Motörhead vor 25 Jahren hier in Berlin live gesehen, sehr sehr geil!
Basstian85
Inventar
#4 erstellt: 18. Okt 2021, 20:36
IMO ist es schwer einen Kopfhörer zu finden bei dem Alles passt. Es hat auch nicht jeder Bock auf eine Odysee (Oder Unsummen auszugeben). Irgendwas ist immer. Ob Tragekomfort, Irgendwas im Klang, für mich ist Ersatzteilverfügbarkeit auch sehr wichtig. Mit einem EQ kann man zB klangliche Schwächen schonmal angehen. Oder nach seinem Geschmack einen Hauch Bass zufügen, falls er etwas zu dünn ist und sowas.

Am DT880 gefällt mir zB eigentlich alles bis auf den Peak im Hochton. Der nervt mich idR. Per EQ abgesenkt ist das eine Verbesserung. Ich habe auch einen DT990 Edt günstig erstanden, obwohl ich "wusste", dass er mir klanglich nicht wirklich gefallen wird. Per EQ mag ich den sehr gerne und er ist soooo bequem

Ausserdem lassen sich per EQ individuelle Peaks/Dips (durch HRTF, Gehörgangsresonanzen etc) abmildern. Oder Eigenheiten des individuellen Gehörs ausgleichen.

Bester Klang ist immer personalisiert


[Beitrag von Basstian85 am 18. Okt 2021, 20:39 bearbeitet]
Midgardsven
Stammgast
#5 erstellt: 18. Okt 2021, 20:50
Der Beyerpeak geht gar nicht, deshalb musste mein DT 990 Edition gehen.
Midgardsven
Stammgast
#6 erstellt: 18. Okt 2021, 20:53

Basstian85 (Beitrag #4) schrieb:


Bester Klang ist immer personalisiert :)


borland123
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 18. Okt 2021, 20:58
Ich habe lieber 2 KH die ich mittels EQ an mein Hörempfinden anpasse als 10 aus denen ich immer den passenden raussuchen muss.
Ohne EQ ist das doch völlig ineffizient.



[Beitrag von borland123 am 19. Okt 2021, 13:51 bearbeitet]
touri22
Stammgast
#8 erstellt: 18. Okt 2021, 21:06
Hi Sven, auch hier melde ich mich auf dein Thema. Und (kaum überraschend) auch zu dem Thema stimmen wir überein. Kein EQ am Kopfhörer bei mir. Entweder passt der Klang für mich oder nicht. Dieses rum Spielen und diese Hin und Her bzgl der Harman Curve ist absolut nicht mein Ding!

Ich mag meine verschiedenen Hörer genau so, wie ich meine zwei unterschiedliche KHV mag (Röhre und Kondensator). Und wenn es nicht passt, dann bleiben die „Partner“ eben nicht.

Gruß vom
touri - Sven


[Beitrag von touri22 am 18. Okt 2021, 21:06 bearbeitet]
Midgardsven
Stammgast
#9 erstellt: 18. Okt 2021, 22:11

borland123 (Beitrag #7) schrieb:
Ich habe lieber 2 KH die ich mittels EQ an mein Hörempfinden anpasse als 10 aus denen ich immer den rasenden raussuchen muss.




Ich brauche auch keine 10! 3 reichen mir.
Soundwise
Inventar
#10 erstellt: 18. Okt 2021, 22:33
Ich habe eine bevorzugte Klangsignatur und erreiche diese nur mit EQ. Der Kopfhörer muss mir grundsätzlich gefallen und sollte vom Klang in die richtige Richtung gehen aber das Feintuning mache ich mit EQ.

Meiner Meinung nach spricht nichts dagegen, weil es im digitalen Zeitalter keine Klangverschlechterung mit sich bringt. In den 70ern und 80ern wurde der Klang mit analogen EQs teilweise gravierend schlechter (Rauschen, Verzerrungen, etc) - vielleicht kommt daher der schlechte Ruf von EQs.

Einige Freunde von mir kaufen ständig neue Kopfhörer, weil am Frequenzgang dann doch wieder was nicht passt. Andere modifizieren Kopfhörer und bauen sie um. Das finde ich alles nicht zeitgemäß.

Moderne Hörgeräte arbeiten auch zu 100% mit präzisen EQs - der Klang muss natürlich an das individuelle Gehör angepasst werden.
Target-Kurven hin oder her - das ist alles nicht relevant. Der Frequenzgang von Kopfhörern muss zum individuellen Gehör und Empfinden passen und die einfachste Methode heute ist ein digitaler EQ.
Ghoster52
Inventar
#11 erstellt: 18. Okt 2021, 23:18
Bei Diskussionen zu Klangsteller und EQ zitiere ich gern das RME ADI 2 Handbuch...


Der Verzicht auf Klangregelung und rein lineares Hören waren viele Jahre ein Mantra der High-
End Szene. Doch die Forschung sagt: Ohren sind unterschiedlich, und besonders im Nahfeld-
bereich (mit Kopfhörern) machen allein biologische Differenzen schon eine individuelle Klang-
korrektur erforderlich. Keine zwei Ohren hören identisch. Zusätzlich gibt es individuelle Vorlie-
ben beim Grundklang, welcher auf verschiedenen Kopfhörern mit einem guten EQ einfach an-
geglichen (equalized) und kopiert werden kann. Die Vorteile der Nutzung eines EQ überwiegen
alle angeblichen Nachteile - die sich bei genauer Betrachtung oft als unwahr herausstellen.


Im Prinzip sollte der KH schon passen, aber hin und wieder ist ein Eingriff eben notwendig.
Zu 90% reichen mir (wenn überhaupt) einfache Klangsteller, in Ausnahmefälle muss eben ein EQ her,
wenn doch mal was nervt oder eben nicht optimal klingt, viele Genres sind einfach zu verschieden....
Noch schwieriger wird es, wenn man Musik über Jahrzehnte sammelt usw.
borland123
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 19. Okt 2021, 05:40

Midgardsven (Beitrag #9) schrieb:


Ich brauche auch keine 10! 3 reichen mir. :D


Und das wäre mir schon einer, eigentlich zwei zu viel
Am liebsten hätte ich nur einen geschlossenen Kopfhörer der grundsätzlich schon mal genial in meinen Ohren klingt und sich bei Bedarf durch einen EQ (da ich nicht am Rechner höre ist das bei mir ein Hardware EQ und zwar der Schiit Lokius) anpassen lässt.
Leider habe ich noch keinen perfekten gefunden, daher nutze ich einen (Halb) Offenen und einen geschlossenen.
Den geschlossenen benötige da ich auch Musik hören möchte wenn ich nicht alleine bin im Haus.

Ich möchte nur einen haben da ich Musik, und keine Kopfhörer hören möchte
Ich möchte ja auch nicht 3 verschiedene Lautsprecher im Wohnzimmer stehen haben ...



[Beitrag von borland123 am 19. Okt 2021, 06:19 bearbeitet]
trashman
Stammgast
#13 erstellt: 19. Okt 2021, 11:27

Midgardsven (Beitrag #1) schrieb:

Gibt es denn hier noch Kopfhörer Hörer die diesen unverfälscht betreiben?

Ich ... bisher. Würde mich aber Optimierungen durch Wechsel von Ohrpolstern oder EQ-Einsatz nicht verschließen wollen. Gut möglich, dass so was wie ein RME ADI-2 DAC irgendwann auch bei mir steht.

Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an die Fotos in einem High-End-Magazin, die im Rahmen einer Reportage über David Wilson (der Gründer von Wilson Audio, RIP) zu sehen waren. Der stand da in seinem Wohnzimmer vor dem damaligen, schweineteuren Top-System aus deren Sortiment - und auf einem anderen, kleineren Foto war in einer Ecke ein Schrank mit einem großen Equalizer zu sehen, der laut Text einmal eingestellt und dann mit einer darüber installierten Glasplatte verschraubt worden war. Mit anderen Worten: Selbst eine Koryphäe wie er, dessen Firma mit die aufwändigsten Boxen der Welt baut, hat im eigenen Haus sein State-Of-The-Art-Modell dadurch noch optimiert. Natürlich könnte man jetzt einwenden, dass Lautsprecher im Gegensatz zu Kopfhörern ja auch immer der Raumakustik ausgeliefert sind und dies also etwas anderes sei. Aber Wilson hätte dafür ja auch alle möglichen Maßnahmen zu deren Verbesserung durchführen lassen können, griff aber mindestens zusätzlich zum elektrischen Helferlein. Spätestens da kann einem selbst als Hardcore-Purist der Gedanke kommen, ob man nicht auch mal umdenken sollte ...

Das Foto, wie er zwischen seinem damaligen WAMM-System stand, hab ich übrigens gerade hier gefunden ...

https://www.fidelity...tage-10-809x1024.jpg

https://www.fidelity...ties-die-wamm-story/


[Beitrag von trashman am 19. Okt 2021, 11:37 bearbeitet]
Blechdackel
Inventar
#14 erstellt: 19. Okt 2021, 13:19
Ich gehöre auch zu denjenigen, die gut ohne EQ leben. Man muss die KH nehmen wie sind, es gibt doch genug Auswahl.

Ganz einfach weil ich klassische Hifi Komponenten bevorzuge.
Meinen PC nutze ich musikalisch nur für Youtube Videos. Ich schaue auch mal DVDs darauf. Aber Hifi und Musik gehört der klassischen Hifi Technik.
Ich arbeite und schreibe so schon sehr viel, mit meinem Privat PC.

Und den berühmten Beyer Peak kenne ich bis heute nicht. Und ich besitze DT 75, DT 331, DT 531, DT990 Pro und yeahhh.. den T 90.

Heiko


[Beitrag von Blechdackel am 19. Okt 2021, 13:20 bearbeitet]
Leranis
Inventar
#15 erstellt: 19. Okt 2021, 16:54
Bei mir gibt es kaum einen Kopfhörer, der nicht durch einen EQ angepasst wird. Anfänglich war ich ebenfalls der Überzeugung, dass eine Kopfhörer "out-of-the-box" meinen Ansprüchen genügen sollte, ansonsten wäre es der Falsche.

Im Laufe der Zeit hat sich meine Meinung geändert: Warum sollte ich einen (sehr) guten Kopfhörer nicht durch einen EQ, der kostenlos und so gut wie keinen Aufwand bedeutet, nicht optimieren?

Die Beyer sind super Kopfhörer, die ich sehr gerne nutzen, nur leider fehlt mir ein wenig der Bass. Soll ich wirklich die Kopfhörer weggeben und mir neue kaufen? Oder soll ich in den unteren Frequenzen ein wenig nachhelfen und einen für mich fast perfekten Kopfhörer zu bekommen?

Bei Kopfhörern ist mir zudem nicht nur die reine Tonalität wichtig, sondern auch Haptik, Optik, Verwendungszweck (mobil, im Büro), ....
touri22
Stammgast
#16 erstellt: 19. Okt 2021, 17:21
Ich möchte mich dem thema auch gar nicht verweigern. Dann mal Butter bei die Fische. Ich höre nicht am PC. Ich höre an meiner Anlage per Streamer oder per Plattenspieler, wenn es auf die Kopfhörer geht, dann per KHV. Welche EQ-Möglichkeiten gäbe es denn da? Der Schiit Lokius wurde schon genannt. Oder sind das hauptsächlich „PC-Spielerein“?

Bin gespannt - immer offen und neugierig bleiben - und natürlich a bisserl verrückt! 🤪
Midgardsven
Stammgast
#17 erstellt: 19. Okt 2021, 17:25

trashman (Beitrag #13) schrieb:
Spätestens da kann einem selbst als Hardcore-Purist der Gedanke kommen, ob man nicht auch mal umdenken sollte ...



Ich wüsste nicht weshalb, da ich meine Kopfhörer so liebe wie sie sind mit allen Ecken und Kanten.
Midgardsven
Stammgast
#18 erstellt: 19. Okt 2021, 17:30

Blechdackel (Beitrag #14) schrieb:


Und den berühmten Beyer Peak kenne ich bis heute nicht.


Das kann ich fast gar nicht glauben. Sollte es solche Menschen wirklich geben? Ich hatte ihn sofort rausgehört und angenommen damit leben zu können, aber weit gefehlt.
Daiyama
Inventar
#19 erstellt: 19. Okt 2021, 17:41

touri22 (Beitrag #16) schrieb:
Ich möchte mich dem thema auch gar nicht verweigern. Dann mal Butter bei die Fische. Ich höre nicht am PC. Ich höre an meiner Anlage per Streamer oder per Plattenspieler, wenn es auf die Kopfhörer geht, dann per KHV. Welche EQ-Möglichkeiten gäbe es denn da? Der Schiit Lokius wurde schon genannt. .......


z.B. RME-ADI-2 DAC zwischen Streamer und KHV oder anstatt KHV.
trashman
Stammgast
#20 erstellt: 19. Okt 2021, 18:04

Daiyama (Beitrag #19) schrieb:

z.B. RME-ADI-2 DAC zwischen Streamer und KHV oder anstatt KHV.

Hab in diesem Forum übrigens noch zu keiner anderen HiFi-Komponente einen so einhelligen Zuspruch mitbekommen wie beim "ADI". Gibt zwar gelegentlich vereinzelte Kritikpunkte, aber insgesamt scheint dieses kleine Teil unter seinen Besitzern so beliebt zu sein wie kaum was anderes ...


[Beitrag von trashman am 19. Okt 2021, 18:05 bearbeitet]
borland123
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 19. Okt 2021, 19:49

touri22 (Beitrag #16) schrieb:
Ich möchte mich dem thema auch gar nicht verweigern. Dann mal Butter bei die Fische. Ich höre nicht am PC. Ich höre an meiner Anlage per Streamer oder per Plattenspieler, wenn es auf die Kopfhörer geht, dann per KHV. Welche EQ-Möglichkeiten gäbe es denn da? Der Schiit Lokius wurde schon genannt. ....


Na z.B. den kleinen Bruder, den Loki

oder den Bellari

oder, günstig aber vielleicht nicht so ganz pralle den Behringer

oder alt und schön aber kaum zu finden den Kenwood

VG

B.


[Beitrag von borland123 am 19. Okt 2021, 20:00 bearbeitet]
Ghoster52
Inventar
#22 erstellt: 19. Okt 2021, 23:09

Hab in diesem Forum übrigens noch zu keiner anderen HiFi-Komponente einen so einhelligen Zuspruch mitbekommen wie beim "ADI 2"


Die umfangreichen Einstellmöglichkeiten sprechen für sich,
mal abgesehen vom Preis gibt es kaum vergleichbares...


Dann mal Butter bei die Fische. Ich höre nicht am PC....


Da meine KH eh meist etwas "optimiert" sind reicht mir ein kleiner "Inline Amp EQ" als Klangverbieger.
Die 3 Klangsteller + Loudness reichen mir für YT & co.
Ich höre zwar mit dem Teil fast nur am PC, aber das Teil lässt sich fast überall (analog) einschleifen und ist als VV nutzbar.
Als reinen KHV geht ihm aber schnell die Puste aus (150 mW, bei 5 Volt USB-Spannung kein Wunder)
Vor Jahren gab es nur wenige KHV's mit Klangregelung, scheint etwas besser geworden zu sein.


[Beitrag von Ghoster52 am 19. Okt 2021, 23:11 bearbeitet]
Poe05
Inventar
#23 erstellt: 08. Nov 2021, 14:42

Basstian85 (Beitrag #4) schrieb:

Ausserdem lassen sich per EQ individuelle Peaks/Dips (durch HRTF, Gehörgangsresonanzen etc) abmildern. Oder Eigenheiten des individuellen Gehörs ausgleichen.

Das ist aus meiner Sicht der Hauptgrund einen „Klangverbieger“ zu benutzen.
Dort wo bei den Boxen Unsummen ausgegeben werden um den Raumeinfluss zu minimieren, reicht bei Kopfhörern eben ein kostengünstiger EQ Einsatz.
Einen entsprechend passenden Kopfhörer zu finden ist reine Glückssache. Und warum sollte man sich auf das Glück verlassen?
Ich empfinde das Hören ohne die Ohrresonanzen ist sooooooo viel entspannter. Ich möchte den EQ nicht mehr missen.
Da ist mir die „Seele“ des Kopfhörers dann völlig schnuppe. Meiner Seele tut es gut.


[Beitrag von Poe05 am 08. Nov 2021, 14:46 bearbeitet]
touri22
Stammgast
#24 erstellt: 08. Nov 2021, 23:10
Vielleicht habt ihr es in dem „Heute gekauft“-Thread gesehen… ein ADI-2 DAC FS hat bei mir Einzug gehalten. Ich bin schon fleißig am Ausprobieren. Ist echt heftig, was es da für Einstellungsmöglichkeiten gibt.

Gruß vom
touri
Hgh-Fdlt
Stammgast
#25 erstellt: 08. Nov 2021, 23:38
Also mit KH habe ich noch nicht die Erfahrung, aber auch über meine Anlage habe ich nie EQ genutzt und tue es bei meinen KH's auch nicht.
Mit geht es dabei nicht darum den klang der LS oder der KH aufzupeppen, denn das sind ja nur "Ausgabegeräte". Was ich mit einem EQ tatsächlich verändere ist das Lied, welches ich abhöre. Wenn auf der Aufnahme zu wenig Bass ist, dann ist das vielleicht so gewollt, vielleicht gab bei alten Aufnahmen die Technik nicht mehr her oder es war schlicht ein Fehler beim Mastering, der schließlich in der Pressung landete. Wer weiß das schon bei jeder aufnahme genau? Aber zumindest gehe ich vom Idfealfall aus, dass das Stück genau so klingen sollte und so will ich es dann auch hören. Auch wenn es in meinen Ohren nicht optimal klingt. Deshalb möchte ich auch mlglichst neutrale, nicht wie auch immer gesoundete Komponenten haben.
Aber jeder hört anders, aus anderem Grund und such in der Musik was anderes. Das ist ja auch so spannend an Musik. Hauptsache jeder dindet für sich das Richtige, dann ist alles gut.
Das einzige was ich dzgl. nutze ist die Loundness-Funktion meines Receivers, weil unsere Ohren nun mal nicht Linear arbeiten.
Poe05
Inventar
#26 erstellt: 08. Nov 2021, 23:43

Hgh-Fdlt (Beitrag #25) schrieb:

Das einzige was ich dzgl. nutze ist die Loundness-Funktion meines Receivers, weil unsere Ohren nun mal nicht Linear arbeiten.

Und ich bügle mit dem EQ die Ohr-/Kopfhörer Resonanzen aus. Weil unsere Ohren nicht für Kopfhörer "entwickelt" wurden.
Gleiches Prinzip.
touri22
Stammgast
#27 erstellt: 08. Nov 2021, 23:52

Hgh-Fdlt (Beitrag #25) schrieb:

Mit geht es dabei nicht darum den klang der LS oder der KH aufzupeppen, denn das sind ja nur "Ausgabegeräte". Was ich mit einem EQ tatsächlich verändere ist das Lied, … Aber zumindest gehe ich vom Idfealfall aus, dass das Stück genau so klingen sollte und so will ich es dann auch hören. …
Das einzige was ich dzgl. nutze ist die Loundness-Funktion meines Receivers…


Ich will niemanden bekehren und für mich ist es das erste Mal überhaupt, dass ich mich damit befasse, Klang per EQ zu verändern. Und ob ich das schlussendlich gut finde oder wieder die Finger davon lasse, das werde ich erst noch herausfinden.
Aber das was du da schreibst, widerspricht sich schon. Loudness ist doch nichts anderes, als eine Veränderung der Klangparameter.
Basstian85
Inventar
#28 erstellt: 09. Nov 2021, 00:09

Hgh-Fdlt (Beitrag #25) schrieb:
denn das sind ja nur "Ausgabegeräte".

IMO sind die Ausgabegeräte die, woran man den Kopfhärer anschließt. KHs und LS sind Schallwandler. Die Ausgabegeräte mögen noch einen perfekt linearen Frequenzgang haben. Der KH gibt dem dann aber seine SIgnatur. Hinzu kommt noch das Zusammenspiel mit dem Kopf/Ohren. Es existieren keine "wirklich neutralen" KHs, es gibt verschiedene Zielkurven. Oratory1990 zB misst KHs und erstellt aufgrund dieser Messung EQ-Settings um sie auf die Harman-Curve zu biegen. Equalizer heißt auf Deutsch "Entzerrer"...

Was ich mit einem EQ tatsächlich verändere ist das Lied, welches ich abhöre.

Nicht wirklich. Man ändert das Ausgabesignal der Soundkarte, das Lied ist gemastert/abgemischt und gespeichert. Aber natürlich hat das einen ähnlichen Effekt.
Frarie
Stammgast
#29 erstellt: 09. Nov 2021, 01:44
Ich finde alle bisherigen Aussagen zu diesem Thema hier gut, plausibel und richtig. Auch wenn sie gegensätzlich sind. Ich selbst bin genau bei diesem Thema hin- und hergerissen. Und zu folgendem Schluss gekommen: Ich liebe die Vielfalt der Kopfhörer und möchte ein bisschen davon genießen. Das heißt, ich möchte viele Kopfhörer ausprobieren und auch besitzen.

Ich habe mir ein Hobby daraus gemacht, die Unterschiede der Kopfhörer zu dokumentieren. Und zwar derart, dass ich eine Datenbank erstellt und immer weiterentwickelt habe, in der für jedes Album, also LP, CC, CD, drinsteht, mit welchem Kopfhörer welches Album für MICH am besten klingt. Mein Hobby ist also nicht das pure Musikhören, sondern das ständige Vergleichen. Das kann schon mal länger dauern als die Scheibe lang ist. Aber ich habe mich vorher noch nie so intensiv mit meinem Musik-Archiv auseinandergesetzt. Das gefällt mir.

Nun zur EQ-Frage. Ich gehörte immer zur Fraktion, die das ablehnt, per EQ das Signal zu verändern. Doch dann kam irgendwann der ADI 2 DAC ins Haus. Und dieses Gerät half mir in der Tat, alles noch schöner zu haben. Nach wie vor lehne ich es ab, ganze EQ-Kurven für jeden Kopfhörer zu erstellen, mit einer Ausnahme. Aber ich nenne extrem lieb gewonnene Kopfhörer mein Eigen, die irgendwo in manchen Titeln für meine Ohren immer das Gleiche falsch machen, also zu dumpf, zu hell, zu wenige oder zu viele obere Mitten oder Ähnliches. Hier kann man sich dann ein Preset programmieren, was diesen kleinen Makel in einem ganz bestimmten Frequenzbereich ausgleicht. Und niemals mit extrem hohen Plus- oder Minuswerten an db. Meist sind es 2 bis 4 db.

So bleibt der Grundcharakter jedes Hörers erhalten. Und witzigerweise gibt es nur eine geringe Anzahl an Alben, wo ich dieses Preset dann auch wirklich nutze. Meistens bringt ein anderen Kopfhörer eher die gewünschte Veränderung. Es ist übrigens nicht so, dass jeder Kopfhörer die EQ-Veränderungen klaglos hinnimmt, manch einer klingt sehr schnell verschlimmbessert. Dann muss man es lassen. Mit einer Ausnahme.

Und nun zur zweimal erwähnten Ausnahme. Der Nighthawk ist im Urzustand für mich völlig inakzeptabel. Es gibt bei knapp 1400 Alben in meiner Sammlung kein einziges Album, dass mir mit dem saubequemen Nighthawk ohne EQ gefällt. So habe ich in vielen Hörsitzungen mir ein Preset mit mehr als nur einer Veränderung zusammengesucht. Der Nighthawk nimmt das klaglos an, als wäre es seine ursprüngliche Signatur. Und mit diesem EQ-Preset gehört er tatsächlich zu meinen meist gehörten Kopfhörern. Grob gesagt habe ich die unteren Mitten abgesenkt und die oberen Mitten angehoben.

Also: Ich kann jeden verstehen, der absolut gegen jede EQ-Manipulation ist. Und ich kann jeden verstehen, der mit EQ rumprobiert und das gut findet.

Danke für die Geduld, Frank
trashman
Stammgast
#30 erstellt: 09. Nov 2021, 12:09

Frarie (Beitrag #29) schrieb:

Und nun zur zweimal erwähnten Ausnahme. Der Nighthawk ist im Urzustand für mich völlig inakzeptabel. Es gibt bei knapp 1400 Alben in meiner Sammlung kein einziges Album, dass mir mit dem saubequemen Nighthawk ohne EQ gefällt.

Witzig - ich habe den Nighthawk auch in meiner kleinen Sammlung und nutze bislang keine EQ-Technik. Und zumindest bei diversen Dancefloor-Produktionen (z. B. Eurodance/Techno/Trance der 90er) finde ich davon vieles mit der Abstimmung des Nighthawk (satter, wuchtiger, aber recht präziser Bass und dunkle Mitten) vor allem bei höheren Lautstärken sehr angenehm und spaßig.

Allerdings passt deine Aussage zu den vielen Kommentaren, die ich über den Nighthawk schon gelesen habe (das in ihm schlummernde Potenzial bei EQ-Einsatz oder Austausch der Ohrpolster). Allein schon deshalb werde ich mir wohl auch mal die kleine Zauberkiste aka ADI-2 DAC zulegen ...


[Beitrag von trashman am 09. Nov 2021, 12:12 bearbeitet]
touri22
Stammgast
#31 erstellt: 10. Nov 2021, 00:10

Frarie (Beitrag #29) schrieb:

Nun zur EQ-Frage. Ich gehörte immer zur Fraktion, die das ablehnt, per EQ das Signal zu verändern. Doch dann kam irgendwann der ADI 2 DAC ins Haus. Und dieses Gerät half mir in der Tat, alles noch schöner zu haben. Nach wie vor lehne ich es ab, ganze EQ-Kurven für jeden Kopfhörer zu erstellen, mit einer Ausnahme. Aber ich nenne extrem lieb gewonnene Kopfhörer mein Eigen, die irgendwo in manchen Titeln für meine Ohren immer das Gleiche falsch machen, also zu dumpf, zu hell, zu wenige oder zu viele obere Mitten oder Ähnliches. Hier kann man sich dann ein Preset programmieren, was diesen kleinen Makel in einem ganz bestimmten Frequenzbereich ausgleicht. Und niemals mit extrem hohen Plus- oder Minuswerten an db. Meist sind es 2 bis 4 db.

Also: Ich kann jeden verstehen, der absolut gegen jede EQ-Manipulation ist. Und ich kann jeden verstehen, der mit EQ rumprobiert und das gut findet.


Das fasst meine ersten Tests nach ein paar Tagen sehr gut zusammen und der Meinung schließe ich mich vorerst an.
Den Ananda fand ich vorher schon traumhaft. Nachdem ich mich mit den Einstellungen etwas angefreundet habe, habe ich dann einen wie ich finde schon sehr intensiven Eingriff vorgenommen um an die Harman Kurve heran zu kommen - aus dem Netz von oratory1990. „Ach du Sch***!!!“, war meine erste Reaktion. Das hatte mit „meinem“ Ananda gar nichts mehr zu tun. Da wollte ich den ADI schon fast wieder einpacken.
Dann habe ich einfach mal angefangen selbst auszuprobieren und ein paar Kleinigkeiten angepasst, die meinem ganz persönlichen Empfinden nach leicht angepasst werden könnten und siehe da - ich schalte immer mal hin und her und stelle eben genau das fest: Für mich geht da noch ein bisschen was, aber nur in einem Bereich, dass der Ananda seinen eigenen Charakter nicht verliert. Und das macht schon echt Spaß die letzten drei Abende. Ein bisschen was geht halt wirklich - für mich!

So werde ich mal weiter hören und testen. Aber egal wie, ob mit EQ oder ohne, der ADI ist schon ein sehr feines Gerät. Und ich freue mich darauf, dass mein Elear von Focal zurück kommt, denn bei dem habe ich noch ein paar mehr Ideen… und ich finde ihn ebenfalls auch ohne EQ toll.

👍

Gruß vom
touri

P.S. Und ganz nebenbei ist es toll, dass ich nun von der Coauch aus per Fernbedienung auch beim KH-Hören die Lautstärke regeln kann!
Marcel21
Inventar
#32 erstellt: 10. Nov 2021, 01:34
Ein EQ ist schon eine praktische Sache.
Dabei geht es gar nicht unbedingt darum, den kompletten Charakter eines Kopfhörers zu verändern. Für mich sollte ein Kopfhörer generell auch ohne EQ sehr gut nutzbar sein, aber mit EQ kann ich dann eben das Maximum rausholen.

Vor allem geht auch darum, Resonanzfrequenzen im Gehörgang abzumildern. Ich hab bei mir z.B. festgestellt, dass für mich jeder Kopfhörer angenehmer klingt, wenn ich den Bereich um 6,7KHz schmalbandig um ca. 6dB reduziere. Wenn ich schon dabei bin nehme ich noch den einen oder anderen Peak raus, glätte so einfach den gesamten Frequenzverlauf etwas. Das macht den Kopfhörer für mich auf jeden Fall besser.

Die Presets von Oratory1990 sind meist eine gute Basis. Damit man nicht von 0 anfangen muss, kann man seine Presets sehr gut von diesem ausgehend aufbauen. Dann noch ein bisschen mit nem Sinus-Generator und weißem Rauschen rumspielen, wo man z.B. leicht überprüfen kann, wie sich einzelne Filter aufs Frequenzband auswirken. Mit EQ sollte das weiße Rauschen gleichmäßiger und angenehmer klingen.
Das ganze kann man dann noch bei Musik austesten, aber Musik ist einfach viel zu ungleichmäßig und unterschiedlich, um damit einen EQ zu erstellen. Wenn es für das eine Lied perfekt ist, kann es für das nächste ein Griff uns Klo sein.

So gibt es eigentlich keinen Grund, keinen EQ zu nutzen. Die meisten Kopfhörer können damit nur besser werden. Ich hatte auch schon öfters mal den Eindruck, dass es mit EQ schlechter klingt...dann war es einfach das flasche Preset für mein Kopfhörer-Exemplar (die sind ja nicht alle identisch) sowie meine Ohren. Das kann passieren. Dann kann man den immer noch ausschalten, oder einfach so lange dran rum werkeln, bis es passt.

Der größte Aha-Moment kommt eigentlich dann, wenn man mit dem EQ zufrieden ist, und den dann mal wieder ausschaltet, und den Kopfhörer so hört, wie er wirklich ist. Da fragt man sich dann schnell, wie man es so lange ohne aushalten konnte

Und bevor ich jetzt abertausende Euros ausgebe, um den für mich ohne EQ bestmöglichen Kopfhörer zu finden, gebe ich lieber ein paar hundert Euro aus, finde einen für mich passenden Kopfhörer, und bringe ihn per EQ aufs nächste Level.
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#33 erstellt: 10. Nov 2021, 01:45
Besser hätte man es nicht ausdrücken können
RunWithOne
Inventar
#34 erstellt: 13. Nov 2021, 00:18

Frarie (Beitrag #29) schrieb:

Ich habe mir ein Hobby daraus gemacht, die Unterschiede der Kopfhörer zu dokumentieren. Und zwar derart, dass ich eine Datenbank erstellt und immer weiterentwickelt habe, in der für jedes Album, also LP, CC, CD, drinsteht, mit welchem Kopfhörer welches Album für MICH am besten klingt.

Geniale Sache, da habe ich auch schon öfter dran gedacht. Ist aber immer an meiner Faulheit gescheitert.

In jedem Fall nutze ich gegebenenfalls EQ um KH zu entzerren. Einerseits wegen Hörresonanzen, andererseits um Alben ein wenig anzupassen, sollte die Produktion zu stark daneben liegen.
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