guide to HD280 Professionals

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m00hk00h
Inventar
#1 erstellt: 11. Mrz 2006, 01:11
Hallo.
Möchte die Gelegenheit nutzen, hier mal ein paar allgemeine Tipps für alle HD280Pro-Besitzer zu geben.
Ich selbst habe zwar die HeadSet-version, aber die Hörer an sich sind identisch...

Auf diesen Hörer bin ich letzte woche wieder gekommen, als mich ein Kumpel anch einem guten geschlossenen Hörer bis 100€ für den PC gefragt hat.
Da kam ich doch glatt auf die Idee, meinen eigenen wieder rauszukramen (hatte seit Weihnachten nur noch den DT880 am Aria) und mal ein bisschen damit zu hören.
Als dann sein HD280 Pro kam (von Thomann, 99€ inklusive Versand - gewohnt gute Geschwindigkeit), haben wir verglichen.

Und OH WOW, meiner klingt ja so viel besser als der neue...
Womit wir bei Punkt 1 wären, worauf zu achten ist:
Burn In.

Ich habe meinem HMD280 damals 100 Stunden reines Burn In, also einfah am CD-Spieler laufen lassen, gegeben.
Das hat schon was gebracht, jedenfalls war ich der Meinung (kann auch psychologisch sein, ihr wisst ja wie das ist...).
Dann habe ich den Hörer SEHR lange zum Hören verwendet und darüber hinaus zum Zocken und TeamSpeak (ist ja ein Headset). In dieser Zeit habe ich natürlich keine weitere Verbesserung bemerkt, ist ja wie Gras beim wachsen zusehen zu wollen...

Wieviele Stunden er mitlerweile auf den Buckel hat, ist schwer zu sagen. Ich würde sagen, es wird etwas an die 500 Stunden sein. Etwa ein halbes Jahr lang täglich eine Stunde zocken mit MP3 im Hintergrund zur Entspannung. Davor und danach noch TS, lasst es ein weiteres Stündchen gewesen sein, dann sind das nur in dieser Zeit etwa 350 Stunden plus die 100 Stunden BurnIn...

Also lange Rede, kurzer Sinn:
Habt Geduld, es zahlt sich aus!
Die anfänglich extrem harschen Höhen werden sehr viel relaxter, das Klangbild verliert insgesamt am Härte und wird viel zarter.
Im Vergleich zu anderen (besseren) Hörern bleibt die rauhe Tendenz zwar bestehen, aber verbessert sich doch merklich.
Also, wenn ihr könnt: Ab an die Anlage für 14 Tage!

So.
Also nun hatte ich meine HMD280s mal wieder ausgekramt. Was ist mir als nächstes wieder aufgefallen?
Der Grundtonbereich!
Was ist der Grundtonbereich?
Das ist der Frequenzbereich, den wir mit unserer Stimme erzeugen können, also wenn wir z.B. "AAHH" sagen, ohne ins Falsett zu verafallen. Höhere Frequenzen entstehen durch Obertöne oder die Aussprache von Konsonanten. der Grundtonbereich von Männern geht etwa von 100 bis 200 Hz, der von Frauen etwa von 200 bis 400 Hz. (wenn ich mich richtig erinnere)
Vor allem beim Wechsel vom DT880 fällt auf, dass der Grundtonbereich des HD280Pro sehr zurückhaltend ist. Stimmen (vor allem Männer) klingen hohl, distanziert und nicht füllig genug. Das störte mich seitdem ich den DT880 habe schon immer ein wenig (habe das auch des öfteren im Forum berichtet) und ich habe eine Lösund gefunden: EQ.


Normalerweise bin ich keine Fan von Equilizern, zumindest was Topprodunkte angeht. Aber dieser Hörer hat so viel Potential, das durch ein ordentliches EQing herausgeholt werden kann!

Der Einfachheit halber spare ich mir große Reden und poste einfach mal eine EQ-Einstellung als Bild:

http://mitglied.lycos.de/tschnutschi/rest/eq1.gif

Diese Einstellungen sind relativ allgemein und sollten von jedem HD280Pro-Besitzer zumindest mal probiert werden.

Zur Erklärung:
Generell sollte man einen EQ ja eher runter, als hochregeln. Man siehr hier also sehr schön, dass das Gesamtlevel auf etwa -3 bis -4dB abgesenkt wurde, wodurch der Klang als ganzen leiser wird. Also: Lauter machen!
Das hat noch eine zweite Bewandnis:
Lautstärkeänderungen werden sehr oft als Qualitätsänderungen wahrgenommen. Etwas lauter wird oft als besser empfunden, etwas leiser als schlechter. Also unbedingt etwas am Knopf drehen, um das auszugleichen!

Zu den einzelnen Frequenzbereichen:
Der Grundtonbereich:
Im Vergleich zu den Allgemeinen Mitteltönen um 4 bis 5dB angehoben. Dadurch bekommen Stimmen wieder die Fülle, die sie haben soll(t)en.
Der 440-Hz Regler ist noch ein dB weiter runter geregelt, weil der Hörer hier sehr scharfe Töne produziert, was vor allem bei E-Gitarren auffällt. Die Mitten danach sind quasie nicht verändert.
Die Anhebung der Höheren Mitten bzw. der Höhen wirkt der nun tendenziellen Wäre durch den angehoben Grundtonbereich entgegen und sorgt für entspanntere, nicht so harsche Höhen. Ich vermute, diese entstehen, weil die höhsten Höhen immer leiser wiedergegeben weren, je höher es hochgeht. Damit klingen Hihats nicht so schön luftig, sondern eher metallisch hart. Das lässt sich durch die Anhebung der Höhen gut ausgleichen. Es funktioniert!
Der Bassbereich ist vor allem zwischen 70 und 100 Hz angehoben, das ist die Kickbasszone. Hier ist nämlich eine weitere Schwachstelle des Hörers. Allerdings sorgt die höhere Lautstärke in diesem bereich dafür, dass ein größerer Membranausschlag notwendigist. Daduch erhöht sich scheinbar der "Kick" im Bass. Der 55Hz Regler sorgt nur für eine bessere Angliederung des angehobenen Kickbasses an den Tiefbass.
Insgesammt sollte diese Einstellung ein (meiner Meinung nach) natürlicheres und entspannteres Klangbild erzeugen.
Selbstverständlich sollte man selbst noch etwas mit dieser "Grundeinstellung" herumexperimentieren, um den Klang zu finden, der einem wirklich zusagt!
Dabei soll erwähnt sein, dass der HD280Pro ein sehr pflegeleichter Hörer ist, was das EQing angeht. ALLES ist machbar: Extremer Bass, schöne warme Mitten oder extrem kühler, analytischer Sound...Er macht alles mit.

Ich habe meine generelle Einstellung mit dieser leichten Veränderung gefunden:
http://mitglied.lycos.de/tschnutschi/rest/eq2.gif

Der 440Hz Regler noch weiter runter, weil mir Egitarren noch zu aufdringlich klangen. Den 622Hz Regler zur Einpassung der Egitarren ins normale Musikgeschehen, um die Absenkung bei 440Hz zu kompensieren.
Aúßerdem bin ich nicht so der Bassfanatiker, daher habe ich den 55Hz Regler noch ein wenig weiter runtergezogen, weil in geschlossenen Hörern schnell viel Druck auf den Ohren entsteht. Und das mag ich nicht wirklich.

Aber wie schon gesagt, EQ-mäßig geht fast alles.
Wenn man den 55Hz ziemlich weit aufdreht hat man einen netten Subwooferähnlichen Vibrationseffekt.

So viel zum Thema EQ.

Kommen wir zu den Ohrpolstern. Ich habe versucht mit allerhand verschiedener Materialien durch Dämpfen der Höhen einen angenehmeren Klang zu erzielen.
Aber davon ist abzuraten. Der EQ bringt viel mehr!
Zumal der Aufwand für das Aufsetzen der Polster extrem ist. Ich hab jedes mal ziemlich lange gefummelt, um die Polster wieder aufzuziehen und kann nur davon abraten, sie abzunehmen!
Was passiert klangmäßig beim Dämpfen?
Nicht viel. Die Höhen verschwinden noch mehr und je dichter der Stoff, desto mehr Mitten verschwinden dazu. Bass ändert sich kaum. Nehmt lieber den EQ.

Und noch ein paar allgemeine Worte:
Der Sitz ist wichtig. Ein kleiner Spalt zwischen Polster und Kopf reicht aus, dann ist der Bass weg. Ein potenter KHV bringt dem HD280Pro so gut wie nichts. Er klingt auch am Zen Micro sehr gut, wenn auch realtiv leise. Aber ich würde ihn als "gerade noch so" MP3-Player tauglich bezeichnen...
Die Isolation ist enorm. Mit ganz leiser Musik an ist man quasie Taub.
Die Tiefbasswiedergabe ist unglaublich...Auch ohne EQ. Habe sowas überhauptnoch nicht gehört.

Warum ich das hier schreibe?
Ganz einfach:
Ich denke der HD280Pro ist unterschätzt. Für 100€ ganz sicher ein "sweet spot", was das Preis-/Leistungsverhältnis angeht. Zumal es sich um einen geschlossenen Hörer handelt und er damit in dieser Preisklasse eh so gut wie keine Konkurenz hat. Aber vor einem HD485 muss er sich nicht verstecken, wenn er auch fast doppelt so viel kostet. Aber das ist nunmal das Schicksal der geschlossenen Hörer im Allgemeinen und hier reiht sich auf der HD280Pro ein.

Wenn ihr das gleichzeitig als "Mini-Review" sehen wollt, OK.
Allerdings sind nicht viele Informationen enthalten, aber darum gingt mir auch nicht!

In diesem Sinne, viel Spaß mit diesem guten Hörer allen HD280pro-Besitzern!

m00h

PS: wer Rechtschreibfehler findet...und so weiter.
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