Angst vor Tinnitus - Tipp an IEM-Besitzer

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glubsch
Stammgast
#1 erstellt: 09. Mai 2006, 12:03
Die letzten 2 Tage habe ich miserabel geschlafen. Grund: Ein hoher, unangenehmer Piepton im Ohr.
Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht: Liegts an den vielen lauten Discobesuchen? An meinen In-Ears? An Stress?
Heute beim Arzt habe ich zum Glück eine Entwarnung bekommen. Durch den Gebrauch von Oropax und IEMs hat sich mein Gehörgang total verstopft. Daher das Pfeifen und die leichte Taubheit. Mein Gehör ist zum Glück völlig in Ordnung.
Trotzdem war es ein schreckliches Gefühl, die ganze Zeit ein Dauerpfeifen auf dem Ohr zu haben.
Ich werde in Zukunft noch besser auf mein Gehör aufpassen.
Zum Schluss noch ein Tipp an alle IEM-Besitzer: Lasst euch regelmäßig die Ohren durchspülen. Mein Arzt hat mir alle 2 bis 3 Monate empfohlen. Generell hält er IEMs bei mäßiger Lautstärke nicht für bedenklich
Silent117
Inventar
#2 erstellt: 09. Mai 2006, 14:38
@glubsch

nicht zwangsweise notwenig , auf head-fi gibts davon genug threads , es hat damit zu tun wieviel talg (sprich ohrenschmalz) ein mensch produziert. Wenn leute viel produzieren dann verstopft das eben nach 2 monaten. Andere haben nach 40 jahren kein problem...

das ist genetisch veranlagt... d.h. nicht JEDER alle 2 monate spülen weil:
wenn man wenig produziert und dieses wenige auch noch jedes mal wegspült wird die reinigende funktion des schmalzen beeinträchtigt und es kann zu mittelohrentzündungen usw führen...

aber ist gut das du das mal ansprichst...

PS: auf head-fi wird auch diskutiert ob triflange´s dies verschlimmern (wegen der tiefe)
DaDude
Stammgast
#3 erstellt: 09. Mai 2006, 14:49
bei triflanges könnte ich es mir vorstellen, die gehen ja schon abartig tief rein. mir reicht schon die tiefe von den SL71 oder den EP630, alles andere geht mir ja fast bis ans trommelfell, hab halt keine großen Ohren^^
glubsch
Stammgast
#4 erstellt: 09. Mai 2006, 18:29

nicht zwangsweise notwenig , auf head-fi gibts davon genug threads , es hat damit zu tun wieviel talg (sprich ohrenschmalz) ein mensch produziert. Wenn leute viel produzieren dann verstopft das eben nach 2 monaten. Andere haben nach 40 jahren kein problem...


Sollte nur mal ein Generalhinweis sein. Manchmal merkt man auch gar nicht, dass man schlechter hört und dann spült der Arzt einmal durch und die Sonne geht auf
Durch solche Erlebnisse wird man sich zumindest dessen bewusst, was man an seinem Gehör hat und dass man es unbedingt schützen sollte. Wenn ich mir vorstellen, den Rest meines Lebens mit einem Piepen zu verbringen-graus!
Ob es speziell an Tri-Flanges liegt, weiß ich nicht. Die Foamies sollte man ja auch tief einführen und stopft sich dazu evtl. die Eingänge zu.
Bei mir war es glaub ich der Versuch, Oropax zu nehmen, da ich den Discolärm mittlerweile abartig finde.
Man wird dermaßen vollgedröhnt und das über Stunden.
Auch im Kino finde ich es häufig viel zu laut.
Habe da schon auf lange Sicht Angst um mein Gehör.
ma66ot
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 09. Mai 2006, 18:45
Das mit dem Kino stimmt allerdings. Ich glaube, dass es nicht schlecht wäre sich für Kinobesuche eventuell Oropax zu besorgen.
Hab mir vor kurzem Ice Age angeschaut und teilweise war es so dermaßen laut. Ich hab mich gewundert, dass die Kinder, die sich den Film angeschaut haben, nicht schreiend aus dem Saal gerannt sind.


Achja ich würde gerne noch etwas loswerden:
Das hat jetzt zwar nicht wirklich was mit KH zu tun, aber da uns KH-Benutzern unsere Ohren wichtig sind....
Zum Reinigen der Gehörtgänge sollte man nie WAttestäbchen verwenden. Einige wissen das sicher.
Meine Freundin hat sich nämlich in der Logopädie-Akademie beworben und bei ihr wurden deshalb Krusten auf dem Trommelfell festegestellt.

OK das wars für heute mit klugscheißern

LG
ma66ot
Nickchen66
Inventar
#6 erstellt: 09. Mai 2006, 20:50
Ich hatte 2003 einen leichten Hörsturz und lebe seither mit einem Tinnitus. Das schwankt, je nach Befindlichkeit, zwischen Kampklasse PC-Lüfter oder halt auch schon mal lauter.

Regel Nr.1: Nervenbehalterei! Wer sich auf seinen Tinnitus konzentriert und das als erleiden klassifiziert, hat schon halb verloren.

Ich find's fast gut mittlerweile. Ein wertvolles Tool zur Selbstkontrolle für dumpfbackige berufstätige Männer wie mich, wo viel zu viele Dinge viel zu wichtig sind. Mein Piiiep macht mir immer wieder klar, wo der Hammer hängt. Wenn's zu laut wird, wird's Zeit, kürzer zu treten in der dann zumeist grimmigen Weltsicht.
glubsch
Stammgast
#7 erstellt: 09. Mai 2006, 20:55

Mein Piiiep macht mir immer wieder klar, wo der Hammer hängt.




Eine gesunde Sicht, damit umzugehen. Jedenfalls besser als sich in den Selbstmord zu stürzen, wie manch andere es machen. Hab ich jedenfalls im Internet gelesen, dass viele so sehr verzweifeln.


[Beitrag von glubsch am 09. Mai 2006, 20:56 bearbeitet]
Audioshark
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 09. Mai 2006, 21:41
Ich lebe seit 10 Jahren mit einem Tinnitus (hoher, konstanter Pfeifton im linken Ohr) und habe seither einen schweren Hörsturz, einen leichten Hörsturz und gelegentliche aktuten Tinnitus gehabt, die jedoch allesamt reversibel waren.

Und trotzdem bin ich nicht unbedingt zum Leisehörer geworden.

Vor drei Wochen hatte ich in einer üblen Stressphase ein schreckliches Erlebnis indem ich nachts aufgewacht bin, und im linken Ohr den 10jährigen Tinnitus in erheblich stärkerer Lautstärke wahrgenommen habe. Meine erste Reaktion war eine Aspririn zu nehmen (die wohl beste "Notfallbehandlung" bei Tinnitus, da es das Blut verdünnt... allerdings ist wissentschaftlich umstritten, ob Tinnitus ein Durchblutungsproblem ist). Nachdem ich mich tagelang bekloppt gemacht habe, ist langsam die Erkenntnis eingekehrt, dass sich mein Tinnitus gar nicht verschlechtert hat sondern dass ich ihn nur wieder sehr bewußt wahrnehme.

Der "Trick", mit einem Tinnitus zu leben, besteht darin, das Gehirn zu trainieren, ihn zu ignorieren. Jahrelang habe ich den Tinnitus gar nicht wahrgenommen; nur wenn ich hören wollte, ob er noch da ist, habe ich ihn auch gehört, sonst nie. Mittlerweile lebe ich wieder beschwerdefrei.

Auch die Frage, ob laute Musik überhaupt Tinnitus auslösen kann, ist umstritten. Knalltraumata ja (mein Tinnitus stammt von Böllerei mit dicken Silvesterknallern in einem Tunnel), aber selbst laute Musik erreicht glaube ich nicht diese Schockwirkung). Wahrscheinlicher sind Stressfaktoren als Auslöser. Ganz interessant ist dieser sehr umfassende Artikel:

http://www.neuro24.de/tinnitus.htm

Ich glaube mittlerweile auch, das Tinnitus überhaupt kein organisches Problem des Ohres ist, sondern ein solches des Gehirns. Dafür spricht neben eingen wissenschaftlichen Erkenntnissen (Durchtrennung ! des Hörnervs führte zu keinerlei Linderung) auch meine eigene Erfahrung, dass ich Tonhöhe und Lautstärke meines Tinnitus durch Konzentration "modulieren" kann.

Kurzum: man sollte sich meines Erachtens beim Musikhören per KH auch nicht zuuu viele Sorgen machen. Ein Konzertbesuch oder das Bremsgräusch eines Zuges ist nach meiner Erfahrung um Längen schlimmer als mehrstündiges Musikhören in gehobener Lautstärke.


[Beitrag von Audioshark am 09. Mai 2006, 21:42 bearbeitet]
glubsch
Stammgast
#9 erstellt: 09. Mai 2006, 22:01
Wow, vielen Dank für den Bericht und vor allem den Link. Das war wirklich sehr informativ zu lesen. Vor allem sollte man sich wohl nicht verrückt machen lassen und einfach normal weiterleben. Beispielsweise wie Nickchen das macht
anavrin
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 17. Mai 2006, 09:08
Hab seit 1997 Tinnitus. Hört sich etwa so an, wie das Pfeifen eines defekten PC-Monitors. Hell und hoch. Richtig. Ohrenschmalz, oder alles, was das Ohr verstopft macht ihn lauter. Ob wir es noch erleben werden, daß es eine heilende Therapie gibt? Ich glaube nicht so dran. Aber das Hoffen darauf hilft. Genauso wie Ablenkung und vorsichtiges Übertönen.

KHs hör ich nur leise, hab aber trotzdem das Gefühl, daß der Tinnitus nach viel KH-Gebrauch an Intensität zunimmt. Liegt es an den Magneten? Keine Ahnung.

Hat mal einer von Euch diese Noiser-Therapie versucht? Dabei hat man über Monate ein Gerät mit monotonem Geräusch auf dem Ohr. Soll helfen, den Tinnitus zu "vergessen" oder abzumildern. Jo. Im Prinzip falsches Forum hier. Aber das Thema Tinnitus im Zusammenhang mit Hifi und Kopfhörern ist gar nicht so weit hergeholt.
Musikaddicted
Inventar
#11 erstellt: 17. Mai 2006, 16:13
Direkt nach der "Beschädigung" kann man mit Infusionen einen Tinnitus wieder wegbekommen. Nervt zwar krzzeitig, aber danach ist wiedr alles gut (also gleich zum Arzt wenn man sowas hat).
Dass das Geräusch lauter wird nach dem Hören per KH ist normal. Es wird auch lauter, wenn man den ganzen Tag in einer lauten Stadt rumläft, nur hört man es da halt weniger.
Thrakier
Inventar
#12 erstellt: 04. Mai 2007, 10:13

Musikaddicted schrieb:
Direkt nach der "Beschädigung" kann man mit Infusionen einen Tinnitus wieder wegbekommen. Nervt zwar krzzeitig, aber danach ist wiedr alles gut (also gleich zum Arzt wenn man sowas hat).


Das stimmt doch so pauschal gar nicht.
xstnecro
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 04. Mai 2007, 17:45

Musikaddicted schrieb:
Direkt nach der "Beschädigung" kann man mit Infusionen einen Tinnitus wieder wegbekommen. Nervt zwar krzzeitig, aber danach ist wiedr alles gut (also gleich zum Arzt wenn man sowas hat).
Dass das Geräusch lauter wird nach dem Hören per KH ist normal. Es wird auch lauter, wenn man den ganzen Tag in einer lauten Stadt rumläft, nur hört man es da halt weniger.


Als Notfall werden Sie zu einer nachgewiesenermaßen wirkungslosen Infusionstherapie gedrängt, vielleicht sogar einer Sauerstoffüberdruckbehandlung. Effekte liegen in Studien auf dem Placeboniveau- das heißt nicht dass es dabei nicht besser werden kann, - vermutlich aber nur dann, wenn es von alleine ebenfalls besser geworden wäre.


Auszug aus http://www.neuro24.de/tinnitus.htm
Thrakier
Inventar
#14 erstellt: 04. Mai 2007, 17:58
Diese Therapie kann sinnvoll sein wenn ein physischer Schaden am Ohr vorliegt. Meistens also bei Tinnitus in Kombination mit einem Hörsturz. Hört man normal und bekommt trotzdem einen Tinnitus hat man sozusagen leider die Arschkarte gezogen. Entweder man tingelt zu den Ärzten und lässt sich alle möglichen Behandlungen unterjubeln oder man wartet halt dass es weg geht.
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