Custom IEM Demo-Hörer als Universal IEM verwenden?

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Moody
Stammgast
#1 erstellt: 17. Jul 2013, 12:46
Hallo zusammen,

als frischer Besitzer der Stagediver 2 und aktuell starkem Interesse an universellen IEMs mit Custom-Technik, frage ich mich schon eine ganze Weile, ob man sich nicht einen Custom IEM, wie z.B. den JH Audio 16 Pro als universelle Ausführung bestellen könnte. So wie hier zu sehen:

http://www.mp4audio....hrhorer-kaution.html

Was spicht dagegen bzw. macht das klanglich und vom Sitz im Ohr her überhaupt Sinn? Bin gespannt.


[Beitrag von Moody am 17. Jul 2013, 12:46 bearbeitet]
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 17. Jul 2013, 13:54
Hallo,

die bekommt man (als Endkunde) nicht so einfach. Die Hersteller verkaufen oder vergeben die normalerweise nur an ihre Händler.

Wenn du dich also an mp4audio wendest, werden die dir diesen Wunsch nicht erfüllen können (weil sie selbst nur die Vorführmodelle vom Hersteller bekommen).

Einzige Ausnahme, nur so btw, ist der UniqueMelody PP6; den Demohörer will mp4audio verkaufen, für 1400 Euro (mangels Nachfrage; der fertige Custom ist anscheinend zu teuer).

Generell spricht, finde ich, nichts dagegen, einen Demo-Custom-Hörer als Universal zu verwenden; solange er paßt. Mir persönlich paßt der PP6-Demohörer z.B. wunderbar in meine Ohren (sitzt bei mir so gut wie ein Stage Diver 3). (Ich will den PP6 allerdings selbst auch nicht; die Soundsignatur gefällt mir nicht.)

Viele Grüße,
Markus
mazeh
Inventar
#3 erstellt: 17. Jul 2013, 15:45
Dieses Thema betrifft mich auch gerade , vom Akustiker habe ich gesagt bekommen dass es die Demos, wenn, dann nicht viel günstiger geben würde als nen Custom.
Weil mir meine Customs aber trotz Retour ganz furchtbar drücken, steht jetzt erstmal eine Anfrage beim Hersteller an um eventuell doch einen Demo zu bekommen . Ganz so einfach kommt man da offenbar nicht ran.


[Beitrag von mazeh am 17. Jul 2013, 15:49 bearbeitet]
Soundwise
Inventar
#4 erstellt: 17. Jul 2013, 19:18
Ich hab mir diese Frage auch schon mal gestellt. Bei den JH Demos hatte ich allerdings das Gefühl, daß mir die aus den Ohren fallen würden, wenn ich mich normal bewege.
Ich versteh auch nicht ganz, wieso sich nicht mehr Custom-Hersteller an das Universal-Custom-Design wagen.
In Ear hat beim Design des SD2 und SD3 aus hunderten Ohrabdrücken einen "Durchschnitt" errechnet - warum machen das andere Custom-Hersteller nicht auch so und bringen Universals raus ?
Custom mag ich nicht wegen niedrigem Wiederverkaufswert...
HuoYuanjia
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 17. Jul 2013, 19:41
Ich denke Universal heißt auch den Massenmarkt anzugreifen. Das ist ein großes Risiko. Ich denke mal es ist auch ordentlich Aufwand und eine ziemliche Investition sich das nötige Messequipment zu besorgen, um die Ohrabdrücke digital zu erfassen.
Um aus den digitalen Werten eine größtmögliche dreidimensionale Schnittmenge bei höchster Passform zu ermitteln, wird die Schulmathematik auch nicht mehr ausreichen.

Bei den meisten Versuchen würde ich das Risiko als zu hoch einstufen, dass sich die Kunden über die Passform beschweren. Da reichen die ersten zwei Rezensionen und dann war alles für die Katz!
Thien
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 19. Jul 2013, 00:23
Ich denke, dass die Einführung von "universal Customs" die Verkäufe der maßgefertigten Zustroms kannibalisieren könnte. Etablierte Hersteller wie UE oder JH wären quasi gezwungen, die Universals zum gleichen Preis zu verkaufen, wie die Customs, wodurch die Zielgruppe nur noch sehr klein wäre. (Potentielle Custom Käufer wandern zu Universal Customs)

Nicht zu unterschätzen sind auch die Themen Exklusivität und Prestige, die sie durch den Schritt einbüßen könnten.

Es ist nicht so einfach, das Produkt einfach auf den Markt zu werfen, ohne sich Gedanken über das Gesamtportfolio zu machen.
UE hat zudem bereits seine Consumer Serie, die sowohl preislich als auch technisch auf den Massenmarkt zugeschnitten ist, der sich bereits in etliche Segmente unterteilt.

Simpel gesagt: Entweder, man ist Consumer und ist mit der Consumer Serie abgefertigt oder man ist wirklich Pro- User und nimmt dann einen Custom (sicherlich hier schon ein deutlich kleineres Segment).
Die Kunden, die sich UE RM+ oder JH-13+ kaufen möchten und bereit wären, das Geld dafür ausgeben und das aber in einem Custom Gehäuse haben möchten, werden eine sehr kleine Nische repräsentieren.
Dürfe den F&E Aufwand aktuell noch nicht wert sein.

Die StageDiver Serie ist in einen ähnlichen Nischenmarkt vorgestoßen (audiophil, technikaffin, dennoch preissensitiv). Ursprünglich wurde mit der Bassanhebung des SD3 auf den Massenmarkt gezielt, die audiophilen haben den SD aber schnell für sich entdeckt. Zusammen mit einem geschickten Marketingansatz haben sie sehr viel Aufmerksamkeit erreicht, was ich wirklich sehr beeindruckend finde.
Aber anders als UE und JH haben sie aber einen anderen Hintergrund und haben einen anderen Ansatz gewählt. (Hier im Forum schön nachzulesen)


[Beitrag von Thien am 19. Jul 2013, 00:26 bearbeitet]
Tob8i
Inventar
#7 erstellt: 19. Jul 2013, 22:13
Also das mit den StageDiver stimmt so nicht. Eigentlich sollte es ein ordentlich passendes Demo Modell für Customs geben. Daraus entstand dann, dass man die In-Ears vielleicht auch als universelle Modelle anbieten kann und so kamen die StageDiver. Deshalb ist der SD 3 auch nicht für den Consumer Markt abgestimmt, sondern er hat halt eine Abstimmung, wie sie einige Musiker auf der Bühne brauchen können. Das Geschäft im Consumer Markt in der Preisklasse wäre wohl sont auch eine zu kleine Zielgruppe und dazu handelt es sich um einen Hersteller aus dem professionellen Bereich. Und Marketing haben sie auch kaum betrieben. Eigentlich gab es sonst nur wenige Erwähnungen in der Fachpresse. Der Rest kam durch Erfahrungen von Nutzern und Leuten, die sie vorab Probe hören durften. Der Rest ist eher ein Hype.

Um mal wieder aufs eigentliche Thema zurück zu kommen. Mir ging es damals auch so, dass mir das Demo Modell von Compact Monitors gut gepasst hat und ich eigentlich keinen Custom brauchte. Habe auch zu den Jungs von Compact Monitors gemeint, dass sie ja mal drüber nachdenken könnten, ob sie die nicht einfach auch als universelles Modell anbieten wollen. Die In-Ears gab es und gibt es natürlich nur angepasst.

Die Frage ist allerdings, warum sollten sie das auch tun? Dadurch kaufen potentielle Hifi Kunden eher das günstigere universelle Modell und zahlen nicht extra für die Anpassung. Das ist ganz einfach Gewinn, der wegfällt. Wie viele zusätzliche Kunden, die sich keinen Custom leisten können oder wollen, man dadurch verliert, ist natürlich eine andere Frage. Außerdem bekommt man schnell das Problem, wie beim SD 2 und SD 3 momentan, dass viele einfach das teuerste Modell bestellen ohne zu vergleichen und dann nicht ganz zufrieden sind. Bei einem Custom macht man sich ja vorher doch mehr Gedanken, welher klanglich am besten passt. Auch einige Musiker würden wahrscheinlich wegen des Preises ein universelles Modell vorziehen. Dabei ist auf der Bühne ein Custom sicher doch vorteilhaft, weil er einfach fester im Ohr sitzt.

Wenn SD 2 und SD 3 jetzt ein großer Erfolg sind und dadurch die Bestellungen bei den LivePro Modellen zurück gehen, weiss man ja nicht, ob es dann noch einen SD 4 geben wird, wenn ein neuer LivePro 4 irgendwann mal auf den Markt kommt.

Und eins noch. Das mit der Custom Technik, was man hier im Forum teilweise liest, ist nicht alles so ganz richtig. Warum sollten z.B. andere Frequenzweichen in Customs stecken? Das sind gleiche oder sehr ähnliche mikroelektronische Bauteile bei universellen und angepassten In-Ears. Die Frequenzweichen und das Zusammenspiel der Treiber sind vielleicht besser abgestimmt, weil mehr Zeit und Geld in Entwicklung gesteckt wird und der Gewinn auch teilweise höher ist. Kann ich aber auch nur raten, weil es natürlich keine Fakten zu solchen Themen gibt. Soweit ich weiss, werden bei Customs auch hauptsächlich andere Treiber eingesetzt, weil sie auf der Bühne pegelfester sein müssen und nicht wegen irgendeinem deutlich besseren Klang oder besserer Räumlichkeit. Deshalb habe ich auch schon öfters geschrieben, dass die klangliche Leistung generell in den letzten Jahren zugenommen hat und man in den höheren Preisklassen inzwischen viele klanglich ziemlich gute In-Ears bekommt, weshalb es sich lohnt zu vergleichen. Der SD 3 ist ein sehr guter In-Ear, aber der SD 2 und Modelle von anderen Herstellern sind auch hörenswert. Wäre schade, wenn der SD 3 jetzt nur wegen dem Hype so oft gekauft wird und in ein paar Monaten laufen alle dann einem anderen Modell hinterher.
AtratusNex
Stammgast
#8 erstellt: 22. Jul 2013, 14:56
Für alle die es inreresiert , es scheint als würde sich Cleartube monitors auch min. ein universal modell erarbeiten und bald anbieten:hier

A.N
Thien
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 22. Jul 2013, 17:08

Tob8i (Beitrag #7) schrieb:

Und eins noch. Das mit der Custom Technik, was man hier im Forum teilweise liest, ist nicht alles so ganz richtig. Warum sollten z.B. andere Frequenzweichen in Customs stecken? Das sind gleiche oder sehr ähnliche mikroelektronische Bauteile bei universellen und angepassten In-Ears. Die Frequenzweichen und das Zusammenspiel der Treiber sind vielleicht besser abgestimmt, weil mehr Zeit und Geld in Entwicklung gesteckt wird und der Gewinn auch teilweise höher ist. Kann ich aber auch nur raten, weil es natürlich keine Fakten zu solchen Themen gibt. Soweit ich weiss, werden bei Customs auch hauptsächlich andere Treiber eingesetzt, weil sie auf der Bühne pegelfester sein müssen und nicht wegen irgendeinem deutlich besseren Klang oder besserer Räumlichkeit. Deshalb habe ich auch schon öfters geschrieben, dass die klangliche Leistung generell in den letzten Jahren zugenommen hat und man in den höheren Preisklassen inzwischen viele klanglich ziemlich gute In-Ears bekommt, weshalb es sich lohnt zu vergleichen. Der SD 3 ist ein sehr guter In-Ear, aber der SD 2 und Modelle von anderen Herstellern sind auch hörenswert. Wäre schade, wenn der SD 3 jetzt nur wegen dem Hype so oft gekauft wird und in ein paar Monaten laufen alle dann einem anderen Modell hinterher.


Zu den Frequenzweichen zitiere ich hier mal unseren guten bad_robot:


Bad_Robot (Beitrag #9) schrieb:

manolo_TT (Beitrag #8) schrieb:
was ist nun mit der bühne, warum soll die bei customs besser sein als bei unis?

Weil in den bisherigen kleinen Gehäusen der Universal InEars keine gescheiten Frequenzweichen 'reinpassen. Die Frequenzweichen von Customs sind viel größer und aufwändiger. Bei den Frequenzweichen der bisherigen Universal Inears muss man Phasenverschiebungen an den Übergängen in Kauf nehmen. Das erklärt diese verschiedenen Effekte wie "verhangene" Mitten, unnatürlich breite Bühne, keine gescheite Tiefenstaffelung. Oder (wie bei Westone UM3x etc) gute Tiefenstaffelung, aber dafür eine sehr enge Bühne.

So einige verbaute "Frequenzweichen" in Universals (wie z.B. im Westone 4) verdienen genau genommen gar nicht die Bezeichnung "Frequenzweiche"; da stecken nur Dämpfungsfilter, ein Kondensator und ein Widerstand drin.

Viele Grüße,
Markus


http://www.hifi-foru...ead=14211&postID=9#9
in10sive
Stammgast
#10 erstellt: 02. Sep 2013, 14:21
Ich fand den Demo-UERM Spitzenklasse von den Ergonomics her. Ehrlich gesagt, sogar besser als jeder Universal. Auch die Customtechnik war schon drin zu hören.. Die Bühne
Schade, dass es ihn nicht als Universal gibt.
MacFrank
Inventar
#11 erstellt: 03. Sep 2013, 15:09
Ich kann nur ganz schwer einschätzen, wie groß der Anteil "highfideler" Kunden am gesamten Umsatz mit customs wirklich ist. Gibt's hier irgendwo Zahlen? Weil an sich ist der Custom IEM ein Arbeitsgerät (z.B. hinsichtlich UERM - der wurde mW für die kritische Bewertung von Sound konzipiert, nicht für Heimanwender); es mag schon sein, dass gewisse Hersteller ausschließlich von Privatkunden leben, aber der gesamte Markt ist für mich nicht greifbar.
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