Was sagen mir die Ohm-Angaben ?

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5th_element
Stammgast
#1 erstellt: 21. Feb 2008, 13:28
Eine Verständnisfrage.

Bei den technischen Daten der Kopfhörer findet man unterschiedliche Werte für die Nennimpedanz.

Kann man daraus Rückschlüsse ziehen, auf die Eignung des Kopfhörers für eine bestimmte Zuspielquelle ?

Ganz konkret, ist ein Kopfhörer mit hoher Nennimpedanz für einen iPod ungeeignet, weil der iPod es "nicht schafft" den Kopfhörer ausreichend zu versorgen, so daß dieser dann im Betrieb sehr leise ist ?

Oder verquirle ich hier jetzt laienhaft die technischen Zusammenhänge ?

Vielen Dank für etwas Aufhellung in meinem Dunkel ....

Grüße,
Stefan
McMusic
Inventar
#2 erstellt: 21. Feb 2008, 13:35
Einfach hier im FAQ nachlesen: Klick
5th_element
Stammgast
#3 erstellt: 21. Feb 2008, 17:59
Danke. Das FAQ ist generell klasse. Da muß ich noch mal ein bischen weiter stöbern.

Aber zurück zur Frage und auf den iPod bezogen. Scheinbar hat das Gerät eine gewisse Begrenzung bei der Lautstärke, um sich an neuere Vorschriften zu halten ?? und letzlich niemanden Gehör zu schädigen. Damit meine ich nicht den Lautstärkebegrenzer im Menu des iPod.

Anders ausgedrückt. Ich halte die maximale Lautstärke für ausreichen, konnte es aber bisher auch nur mit meinen "Sony-Halbkügelchen" testen und bei denen kenne ich nicht Modell und Ohmzahl. Darum wollte ich wissen, ob es sinnvoll ist beim Kauf eines neuen Kopfhörers für den iPod darauf zu achten, eine Nennimpededanz von X beim Kopfhörer nicht zu überschreiten. Denn ich meine aus dem FAQ abzuleiten, daß geringe Impedanz beim Quellgerät (iPod) und hohe Impedanz beim Kopfhörer zu "leiser" Musik führen.

Weil, leiser als die aktuelle maximale Lautstärke mit den kleinen Sony's wäre mir dann doch zu schlapp.

Oder ziehe ich falsche Schlüsse ?

Sprich lieber so in Richtung 50, max. 70 Ohm schauen, anstatt bei den 250 Ohm Kopfhörern ?

Gruß,
Stefan
civicep1
Inventar
#4 erstellt: 21. Feb 2008, 18:06
Der Wirkungsgrad, neuerdings in db/1V angegeben, ist hier von entscheidender Rolle.
Bsp.: Mein DT 880 hat 250 Ohm, spielt aber bei gleicher Poti-Stellung lauter als mein alter HD 414, der nichtmal eine halbso hohe Impendanz hat.

Gruß
audiophilanthrop
Inventar
#5 erstellt: 22. Feb 2008, 02:22
In der Tat, am direktesten wird man dieser Sache mit der Empfindlichkeitsangabe bezogen auf 1Vrms (nach IEC-schlagmichtot) habhaft. Eine Übersicht für die heimische Tabellenverkalkung (inkl. Umrechnung auf Kennschalldruck bezogen auf 1 mW und Berücksichtigung von Ausgangsimpedanz) findet sich verlinkterweise in meiner Signatur.

Daß ich einen 250-Öhmer nicht für den "Pott" ohne KHV empfehlen würde, hat nicht nur mit der Nennimpedanz zu tun, sondern auch damit, daß es sich dabei i.d.R. um große Kopfhörer handelt, die schon rein geometriebedingt deutlich weniger Schalldruck ans Ohr bringen als ihre kleinen supraauralen bzw. gar In-Ear-Kollegen. 25 Ohm gegen 250 Ohm macht bei niederohmigem Ausgang "nur" 10 dB bei der erhaltenen Leistung aus, der Bereich anzutreffender Empfindlichkeiten (/1Vrms) reicht aber von wenig über 100 bis jenseits der 130 dB.

Extrem niederohmige Hörer (bei IEMs finden sich teils welche mit <16 Ohm) sind auch nicht optimal, denn an kondensatorgekoppelten Ausgängen (wie z.B. in allen "Pötten" vor dem aktuellen 6G zu finden) rutscht die untere Grenzfrequenz ggf. so hoch, daß es deutliche Einbußen im Baßbereich gibt.

civicep1 schrieb:
Bsp.: Mein DT 880 hat 250 Ohm, spielt aber bei gleicher Poti-Stellung lauter als mein alter HD 414, der nichtmal eine halbso hohe Impendanz hat.

Dann muß es sich um einen Jubiläums-HD414 von '95 handeln, der hatte 52 oder 60 Ohm und Treiber verwandt mit denen der HD4xx von damals. Bei solchen Vergleichen muß man mit dem Ausgangswiderstand aufpassen - bei 120 Ohm ist in der Tat der DT880 etwas lauter als ein HD455, am "Pott" (niederohmig) sähe das aber genau umgekehrt aus.


[Beitrag von audiophilanthrop am 22. Feb 2008, 02:34 bearbeitet]
SilverME
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 22. Feb 2008, 02:32
Wenn du
1.)Mit der vorhandenen Lautstärke an einem Ipod der
6.Generation nicht auskommst (unabhängig vom Kopfhörer)

oder

2.Daran einen der grossen drei Sennheiser/Beyerdynamic/AKG
betreiben willst dann solltest du ernsthaft über einen
Kopfhörerverstärker nachdenken

Ansonsten geht es auch ohne.Kommt halt darauf an was man will
und was man bereit ist dafür auszugeben.
Ansonsten schliesse ich mich meinen Vorrednern an.


Silver


[Beitrag von SilverME am 22. Feb 2008, 02:35 bearbeitet]
civicep1
Inventar
#7 erstellt: 22. Feb 2008, 12:20

audiophilanthrop schrieb:
Dann muß es sich um einen Jubiläums-HD414 von '95 handeln, der hatte 52 oder 60 Ohm und Treiber verwandt mit denen der HD4xx von damals. Bei solchen Vergleichen muß man mit dem Ausgangswiderstand aufpassen - bei 120 Ohm ist in der Tat der DT880 etwas lauter als ein HD455, am "Pott" (niederohmig) sähe das aber genau umgekehrt aus.


Ja, das ist einer der Jubiläums-KH von ca.'95. Aber bisher ist dieser an allemn Quellen, die ich probiert habe, der mit Abstand leiseste KH.den ich kenn. Sowohl an ner Yamaha-Klinke, am Discman, am KHV des CDP und auch am Corda ...

Gruß
5th_element
Stammgast
#8 erstellt: 22. Feb 2008, 12:22
Ich danke Euch für Eure sehr kompetenten Ausführungen. Das hilft mir wirklich weiter

Als ich hier nach geschlossenen Kopfhörern für den iPod gefragt habe, kamen eben auch sehr unterschiedliche Empfehlungen und die Modelle schwanken stark, was die Impedanz angeht.

So etwas wie der Audio Technica ATH ANC 7 hat laut Hersteller 260 Ohm. Der hier oft empfohlene Sennheiser HD 25-1 II hat 70 Ohm, so auch in dem Bereich z.B. Ultrasone PRO-550 und PRO-650 (64 bzw. 75 Ohm).

Ist es richtig, daß Modelle mit solchen "Außen-Geräusch-Unterdrückungssystemen", á la Noiseguard und so, meistens eine sehr hohe Impedanz haben ? Ist mir aufgefallen (siehe besagter Audio Technica oder Sennheiser PXC 450 usw.). Oder ist das Zufall ?

Zu der Gruppe der von Audiophilantrop erwähnten "supraauralen" Kopfhörer gehört ja auch eben z.B. auch dieser HD-25 von Sennheiser. Bisher dachte ich immer, wenn man seine Nachbarn, z.B. im Zug, nicht belästigen möchte, dann ist ein "die-Ohren-voll-umschließender-Hörer" (circumaural, richtig ?) ausschließlich die erste Wahl. Mal abgesehen von InEar Stöpseln, die für mich nicht in Frage kommen.

Aber ich glaube da liege ich nicht ganz richtig. Auch supraaurale Kopfhörer können sehr gut abdichten. Oder ?

Mit Kopfhörer-Verstärkern habe ich mich noch nicht befasst. Aber ich möchte das Equipment auf Reisen natürlich begrenzen. Außerdem, sooooo ein headbanger bin ich nun auch wieder nicht ... Ich würde auf jeden Fall erst einmal den Kopfhörer ohne Verstärker nutzen wollen und darum war mir die Klärung des Zusammenhangs zwischen Impedanz und Lautstärke wichtig.

Viele Grüße,
Stefan
m00hk00h
Inventar
#9 erstellt: 22. Feb 2008, 15:53
Bei Noise-Cancellig Kopfhörern spielt die IMpedanz keine Rolle, weil die einen integrierten Verstärker haben. Der MP3-Player "sieht" in dem Sinne also den Verstärkereingang und nicht den Kopfhörertreiber.

Der HD25 macht seine für portable Zwecke grenzwertige Impedanz durch einen enormen Wirkungsgrad wieder gut.

Ansonsten spielt die Bauform für Isolation keine Rolle, geschlossen ist geschlossen - mal mehr, mal weniger.

m00h
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