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AKG K 1000 und was dazu?

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MarGan
Stammgast
#51 erstellt: 15. Mai 2005, 06:45

Zweck0r schrieb:

Hoffentlich kommt diese neue Creative-Karte bald und hält die großen Versprechen. Unbekannt ist dann nur noch, für welche Art Kopfhörer deren Signal dann gedacht ist.


Dummerweise ist diese PC-Variante dann aber nicht wohnzimmerkompatibel. Was fehlt ist eine ordentliche Consumer-Lösung.

MarGan
stefle
Stammgast
#52 erstellt: 17. Mai 2005, 11:16
Hi A.H.!

Die Kurven für die Diffusfeldentzerrung findet man in der Literatur.

Hast Du evtl. einen Link?

Mit einem Mischpult und zwei Equlizern müßte man sich eigentlich eine LS-Simulation zusammenpopeln können.
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#53 erstellt: 17. Mai 2005, 14:39

stefle schrieb:
Mit einem Mischpult und zwei Equlizern müßte man sich eigentlich eine LS-Simulation zusammenpopeln können.


nein, weil der delay fuer die verschiedenen Frequenzen (re->li und li->re) individuell verschieden ist.

So, wie ich die LS-Simulation verstanden habe, ist es nicht nur ein individueller Frequenzgang re und li, sondern auch zusaetzlich eine individuelle, spezifisch-frequenzabhaengige Verzoegerung des kontralateralen Schallanteils, die von der persoenlichen Kopfform, Ohrenposition und Ohrmuschel abhaengt..

Gruss
geniesser_1


[Beitrag von geniesser_1 am 17. Mai 2005, 14:40 bearbeitet]
cosmopragma
Inventar
#54 erstellt: 17. Mai 2005, 14:55

Mit einem Mischpult und zwei Equlizern müßte man sich eigentlich eine LS-Simulation zusammenpopeln können.
Na ja, Crossfeed ist etwas komplexer als einfaches Kanalübersprechen, da ist ein Delay involviert und was weiss ich noch.
Die Werkzeuge zum "zusammenpopeln", oder nennen wir es doch lieber eine Projektstudie oder einen Prototyp, stehen allerdings jedem kostenlos zur Verfügung, der die Mühe der Einarbeitung nicht scheut.
Man nehme z.B. Winamp mit nachgerüsteter ASIO-Schnittstelle und die DSP-Effekte headplug (feineinstellbares Crossfeed), den Shibatch Equalizer (zwei Kanäle unabhängig voneinander, graphisch und parametrisch),und ein Hall-DSP, die gibt es reichlich, und schon kann man am Spiel "wir basteln uns eine BAP1000 - Emulation" teilnehmen.

AH. schrieb vor einigen Tagen

Um Aufnahmen für Lautsprecher kompatibel zur Kopfhörerwiedergabe zu machen, führt an der Simulation (am besten unter Verwendung der eigenen HRTF) kein Weg vorbei. Die Bestimmung der eigenen HRTF ist nicht schwer, das Problem ist durch Sondenmikrophone auf dem Trommelfell lange gelöst.
Wer und wo?
Meine exakten HRTFs könnte ich gut gebrauchen.
Der Einzige, den ich je getroffen habe, der seine hat, hat mir eine sehr aufwendige Prozedur geschildert.
Der Kopf immobilisiert durch eine schraubstockähnliche Konstruktion, ein extrem reflektionsarmer Raum, Präzisionslautsprecher, die aus genau definierten Positionen den Messschall erzeugen, zig Durchgänge, sowas halt.
Wenn es inzwischen pfiffig weiterentwickelt worden sein sollte, dann her damit.

Edit: Syntaxfehler


[Beitrag von cosmopragma am 17. Mai 2005, 14:58 bearbeitet]
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#55 erstellt: 17. Mai 2005, 15:03

cosmopragma schrieb:

Mit einem Mischpult und zwei Equlizern müßte man sich eigentlich eine LS-Simulation zusammenpopeln können.
Na ja, Crossfeed ist etwas komplexer als einfaches Kanalübersprechen, da ist ein Delay involviert und was weiss ich noch.
Die Werkzeuge zum "zusammenpopeln", oder nennen wir es doch lieber eine Projektstudie oder einen Prototyp, stehen allerdings jedem kostenlos zur Verfügung, der die Mühe der Einarbeitung nicht scheut.
Man nehme z.B. Winamp mit nachgerüsteter ASIO-Schnittstelle und die DSP-Effekte headplug (feineinstellbares Crossfeed), den Shibatch Equalizer (zwei Kanäle unabhängig voneinander, graphisch und parametrisch),und ein Hall-DSP, die gibt es reichlich, und schon kann man am Spiel "wir basteln uns eine BAP1000 - Emulation" teilnehmen.

AH. schrieb vor einigen Tagen

Um Aufnahmen für Lautsprecher kompatibel zur Kopfhörerwiedergabe zu machen, führt an der Simulation (am besten unter Verwendung der eigenen HRTF) kein Weg vorbei. Die Bestimmung der eigenen HRTF ist nicht schwer, das Problem ist durch Sondenmikrophone auf dem Trommelfell lange gelöst.
Wer und wo?
Meine exakten HRTFs könnte ich gut gebrauchen.
Der Einzige, den ich je getroffen habe, der seine hat, hat mir eine sehr aufwendige Prozedur geschildert.
Der Kopf immobilisiert durch eine schraubstockähnliche Konstruktion, ein extrem reflektionsarmer Raum, Präzisionslautsprecher, die aus genau definierten Positionen den Messschall erzeugen, zig Durchgänge, sowas halt.
Wenn es inzwischen pfiffig weiterentwickelt worden sein sollte, dann her damit.

Edit: Syntaxfehler


interessant!

Und wieviel muss man fuer die BAP-1000-Emulation so hinblaettern fuer hard- und Software?

Wohlwissend, das man dann immer noch keine HRTF-Messung sein eigen nennt..

Gruss
geniesser_1
cosmopragma
Inventar
#56 erstellt: 17. Mai 2005, 15:43

Und wieviel muss man fuer die BAP-1000-Emulation so hinblaettern fuer hard- und Software?
Vorrausgesetzt du hast eine gute Soundkarte oder besser einen externen Wandler, kostet der Versuch erst einmal nichts ausser Zeit.
Den SoftEQ könnte man natürlich durch einen vielseitigeren 300-Euro Behringer DEQ 2496 austauschen, einen Studioeffektprozessor für das bisschen Hall und ein hardwarecrossfeed benutzen, um vom PC unabhängig zu sein.Für die Traditionalisten wird es halt teuer, aber zumindestens der Hall und das Crossfeed sind auf dem PC sehr gut aufgehoben, das Headplug-Crossfeed ist meiner Meinung nach sogar überhaupt das Beste auf dem Markt.
stefle
Stammgast
#57 erstellt: 17. Mai 2005, 19:20
@cosmopragma
Dir ist aber klar, daß Crossfeed nicht reicht? Man muß vier jeweils verschiedene Signale zu zweien zusammenmischen.


[Beitrag von stefle am 17. Mai 2005, 19:21 bearbeitet]
cosmopragma
Inventar
#58 erstellt: 17. Mai 2005, 21:18
[quote]Nee, ist mir nicht klar.Ich hatte AH. so verstanden, dass der BAP1000 nichts anderes macht, als zu dem durch die Konstruktionsweise des K1000 bedingten sowieso schon vorhandenen natürlichen Crossfeed noch etwas algorithmisch erzeugtes hinzuzufügen, ein kleiner Schuss Hall dazu, equalizing auf die persönlichen HRTFs, gut umrühren (nicht schütteln!!!), fertig.
Erklär doch mal, was du da vorhast.
stefle
Stammgast
#59 erstellt: 18. Mai 2005, 07:37
Aaaalso. Das linke Ohr hört den rechten Lautsprecher mit. Das ist aber nicht alles. 1. Es hört ihn leiser und in zeitlicher Verzögerung. 2. Es hört ihn etwas "dumpfer". Je nachdem, in welchem Winkel die Schallquelle zum Ohr positioniert ist, ändert sich auch die entsprechende Diffusfeldentzerrung. Man braucht demnach vier Signale: 1. Linkes Signal mit Entzerrung für linkspositionierten Lautsprecher. 2. Linkes Signal mit Entzerrung für rechtspositionierten Lautsprecher plus Delay. 3. + 4. Rechtes Signal (wie 1. und 2., jedoch "rechts" statt "links" und umgekehrt).
1. + 4. kommen aufs linke Ohr, 2. + 3. aufs rechte.
Edit: Ein a bei Aaalso hinzugefügt.


[Beitrag von stefle am 18. Mai 2005, 07:47 bearbeitet]
stefle
Stammgast
#60 erstellt: 18. Mai 2005, 11:44
Ich muß mich berichtigen.

1. Linker Kanal mit Entzerrung für das linke Ohr (natürlich linkspositionierter LS, ist ja linker Kanal)
2. Linker Kanal mit Entzerrung für das rechte Ohr (ebenso linker LS, jedoch so, wie er sich für das rechte Ohr anhört) plus Delay
3. Rechter Kanal mit Entzerrung für das rechte Ohr
4. Rechter Kanal mit Entzerrung für das linke Ohr plus Delay.

1.+4. aufs linke, 2.+3. aufs rechte Ohr.

Jetzt stimmt's wohl.
cosmopragma
Inventar
#61 erstellt: 18. Mai 2005, 12:19

Edit: Ein a bei Aaalso hinzugefügt.
Hihi, schon komisch.
Es hat aber seinen Grund, dass ich dazuschreibe, warum ich etwas redigiert habe.Viele threads sind durch nachträgliche sinnverändernde Überarbeitung einzelner posts kaum noch lesbar.Ist im Grunde überflüssig, solange noch niemand geantwortet hat, eine automatisch gewordene Angewohnheit.

Aaaalso. Das linke Ohr hört den rechten Lautsprecher mit. Das ist aber nicht alles. 1. Es hört ihn leiser und in zeitlicher Verzögerung. 2. Es hört ihn etwas "dumpfer". Je nachdem, in welchem Winkel die Schallquelle zum Ohr positioniert ist, ändert sich auch die entsprechende Diffusfeldentzerrung.
Also, das meiste davon ist klar, und das ist es auch genau, was ein guter Crossfeedeffekt bewirkt.Einstellbare Stärke, einstellbares Delay, einstellbare Trennfrequenz der Höhen für die Dumpfheit, Defaultwerte für den Durschnittskopf.
Was ich nicht genau verstehe ist, was du mit Winkel der Schallquellen meinst.Phantomschallquellen?
Dieses von dir angesprochene Phänomen wird von Crossfeedalgorithmen insofern berücksichtigt, als das die relative Position von Phantomschallquellen durch den Vergleich der Anteile gleicher Signale verschiedener Amplitude in den zwei Kanälen ermittelt wird, je weiter "mittig" desto weniger Crossfeed, die typische Leadstimme genau in der Mitte kriegt natürlich gar kein Crossfeed.
Im Stereo haben wir nur zwei im Idealfall punktförmige Schallquellen.
Und die Diffusfeldentzerrung sehe ich eher unabhängig vom Crossfeed, mal ganz davon abgesehen, dass sie für mich nicht gut passt.Ich habe Stax SR5, Stax Lambda und AKG K 240 in diffusfeldentzerrt gehört, das fand ich jetzt nicht herrausragend natürlich klingend, und das ist ja wohl der Zweck der ganzen Übung.Für mich tut es die Entzerrung von der Stange nicht.Leider.
Eine sehr gute unnatürlich klingende Kette hab ich schon.Grados mit flat pads, unnatürlich nah dran, unnatürlicher Punch, der Frequenzgang eiert unnatürlich in den Höhen, macht unnatürlich viel Spass mit Allem was rockt.
Ich hätte nur gern auch eine KHkette für Klassik und manchen Jazz, die natürlich klingt, Ich bin da zwar mit getuntem Stax- und K1000-Sound schon vorangekommen, aber immer noch nicht ganz da.
Dabei braucht es gar nicht perfekt zu sein, mein Gehör ist in Maßen anpassungsfähig.

Edit : Tippfehler


[Beitrag von cosmopragma am 18. Mai 2005, 12:23 bearbeitet]
stefle
Stammgast
#62 erstellt: 18. Mai 2005, 16:10
Meine Edits sind auch meist Tipp-, Grammatik- oder Ausdrucksfehler. Ich geb's nur nicht so gern zu.

Daß bei Crossfeed so viele Faktoren einfließen, wußte ich nicht.
Je nachdem, in welchem Winkel die Schallquelle zum Ohr positioniert ist, ändert sich auch die entsprechende Diffusfeldentzerrung.
- Tja, das kann man wohl verschieden interpretieren. Eigentlich wollte ich sagen, daß bei einer realen Schallquelle der Einfallwinkel für die klangliche Verfärbung am Trommelfell verantwortlich ist. Der Begriff "Diffusfeldentzerrung" paßt hier aber nicht so recht, denn darunter versteht man ja einen nachträglichen technischen Eingriff. "Diffusfeldverzerrung" wäre vielleicht angemessener. Wenn ich Dich richtig verstehe, können Crossfeed-Algorithmen die klangliche Verfärbung am Trommelfell auch für Phantomschallquellen berechnen. Dann wäre eine LS-Simulation, wie ich sie beschrieben habe, eigentlich der schlechtere Weg. Deine Crossfeed-Algorithmen können offenbar eine Normalo-Aufnahme in eine Kunstkopfaufnahme umrechnen. Cool. Ich hatte ja schon gesagt, daß ich von all dem nicht viel verstehe. A.H. meinte irgendwann, Crossfeed wäre noch keine LS-Simulation. Das habe ich halt nachgeplappert. Aber ich weiß wirklich nicht, wer recht hat.
Daß der "Punch" der dynamischen KH-Systeme unnatürlich ist, empfinde ich auch so. Kannst Du beschreiben, was Du bei Stax und K1000 vermißt? Du hast doch bestimmt schon mit einem EQ herumgespielt. Da müßtest Du Deinen Klang doch finden.
Herr Zuehlke (Stax-Vertretung) hatte mir kürzlich erklärt, daß die Diffusfeldentzerrung nicht unbedingt besser klingt. Kommt auf die Aufnahme an. (Kennst Du eigentlich die Stax-Kunstkopfaufnahmen?) Er meinte, die neueren Lambdas wären von sich aus fast schon diffusfeldentzerrt (im Gegensatz zu den früheren Modellen aus den 80ern), so daß die dazugehörigen Diffusfeldentzerrer nur noch minimal in den Frequenzgang eingriffen. An einem neueren Gerät, das für alle bisherigen Staxe eine Entzerrung anbietet, würde gearbeitet. Angeblich wird es auch einen digitalen Raum- oder Lautsprecher-Simulator geben (mit AD- und DA-Wandlung).
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#63 erstellt: 18. Mai 2005, 16:18

stefle schrieb:
Meine Edits sind auch meist Tipp-, Grammatik- oder Ausdrucksfehler. Ich geb's nur nicht so gern zu.

Daß bei Crossfeed so viele Faktoren einfließen, wußte ich nicht.
Je nachdem, in welchem Winkel die Schallquelle zum Ohr positioniert ist, ändert sich auch die entsprechende Diffusfeldentzerrung.
- Tja, das kann man wohl verschieden interpretieren. Eigentlich wollte ich sagen, daß bei einer realen Schallquelle der Einfallwinkel für die klangliche Verfärbung am Trommelfell verantwortlich ist. Der Begriff "Diffusfeldentzerrung" paßt hier aber nicht so recht, denn darunter versteht man ja einen nachträglichen technischen Eingriff. "Diffusfeldverzerrung" wäre vielleicht angemessener. Wenn ich Dich richtig verstehe, können Crossfeed-Algorithmen die klangliche Verfärbung am Trommelfell auch für Phantomschallquellen berechnen. Dann wäre eine LS-Simulation, wie ich sie beschrieben habe, eigentlich der schlechtere Weg. Deine Crossfeed-Algorithmen können offenbar eine Normalo-Aufnahme in eine Kunstkopfaufnahme umrechnen. Cool. Ich hatte ja schon gesagt, daß ich von all dem nicht viel verstehe. A.H. meinte irgendwann, Crossfeed wäre noch keine LS-Simulation. Das habe ich halt nachgeplappert. Aber ich weiß wirklich nicht, wer recht hat.
Daß der "Punch" der dynamischen KH-Systeme unnatürlich ist, empfinde ich auch so. Kannst Du beschreiben, was Du bei Stax und K1000 vermißt? Du hast doch bestimmt schon mit einem EQ herumgespielt. Da müßtest Du Deinen Klang doch finden.
Herr Zuehlke (Stax-Vertretung) hatte mir kürzlich erklärt, daß die Diffusfeldentzerrung nicht unbedingt besser klingt. Kommt auf die Aufnahme an. (Kennst Du eigentlich die Stax-Kunstkopfaufnahmen?) Er meinte, die neueren Lambdas wären von sich aus fast schon diffusfeldentzerrt (im Gegensatz zu den früheren Modellen aus den 80ern), so daß die dazugehörigen Diffusfeldentzerrer nur noch minimal in den Frequenzgang eingriffen. An einem neueren Gerät, das für alle bisherigen Staxe eine Entzerrung anbietet, würde gearbeitet. Angeblich wird es auch einen digitalen Raum- oder Lautsprecher-Simulator geben (mit AD- und DA-Wandlung).


Die neuigkeiten bzgl. Lautsprechersimulation a la BAP 1000 ist fuer mich eine schoene Nachricht. ware eine der immer selteneren Nachrichten, dass in der HiFi-Welt auch mal wieder FORT-und nicht Rueckschritte gemacht werden... den detailreichtum der Stax-Wiedergabe kann ich nur loben - wenn man dann noch eine BAP1000-aehnliche Option haette... traumhaft.

Du schriebst:


Der Begriff "Diffusfeldentzerrung" paßt hier aber nicht so recht, denn darunter versteht man ja einen nachträglichen technischen Eingriff. "Diffusfeldverzerrung" wäre vielleicht angemessener


es mag vielleicht an Sophismus grenzen, aber:

Das Ur-Signal wird nun mal am Trommelfell VERzerrt ankommen und erst die ENTzerrung sorgt dafuer, dass es trotz systemimmanenter VERzerrung letzlich nach zusaetzlicher Entzerrung unverzerrt auf dem TRommelfell ankommt....

Gruss
geniesser_1

(der sich auf die zukuenftigen Stax-Optionen freut, wenn sie nicht unerschwinglich wie die Omegas sein sollten)
stefle
Stammgast
#64 erstellt: 18. Mai 2005, 16:28
Ja ja, das ist nicht so leicht, sich halbwegs verständlich auszudrücken.
Ich muß noch etwas Dummtext zurücknehmen. Natürlich wird bei dem hier beschriebenen Crossfeed keine Kunstkopf-Stereophonie errechnet. Das ist gar nicht möglich bei zwei Signalen.
Daß bei einer mittigen Phantomschallquelle kein Crossfeed stattfindet, ist interessant. Daran erkennt man, daß es sich hier nicht um eine LS-Simulation handelt.
Es geht beim Crossfeed wohl auch nicht um die Vorne-Ortung, sondern eher um die Abmilderung einer für den Kopfhörer übertriebenen Kanaldifferenzierung.
AH.
Inventar
#65 erstellt: 18. Mai 2005, 16:41

Was ich nicht genau verstehe ist, was du mit Winkel der Schallquellen meinst.Phantomschallquellen?
Dieses von dir angesprochene Phänomen wird von Crossfeedalgorithmen insofern berücksichtigt, als das die relative Position von Phantomschallquellen durch den Vergleich der Anteile gleicher Signale verschiedener Amplitude in den zwei Kanälen ermittelt wird, je weiter "mittig" desto weniger Crossfeed, die typische Leadstimme genau in der Mitte kriegt natürlich gar kein Crossfeed.


Hallo,

das würde aber ein falsches, d.h. nicht zur Lautsprecherwiedergabe kompatibles Ergebnis liefern. Eine Phantomschallquelle mit einer Auslenkung von 0% auf der Stereobasis führt bei Lautsprecherwiedergabe zu erheblichem Übersprechen, was auch deutlich hörbar ist.
Ein Mono-Lautsprecher vor dem Hörer ist von der Klangfarbe und vom Klangeindruck deutlich anders, die Mono-Wiedergabe über zwei Lautsprecher in Stereo-Anordnung.

Die Tonaufnahmen (incl. der Eigenschaften der Phantomschallquellen) werden fast immer für Lautsprecherstereophonie gemacht, das sollte man nicht vergessen.
Die Sinnlosigkeit des Unterfangens wird schon darin deutlich, daß Phantomschallquellen eine gewisse räumliche Ausdehung auf der Stereobasis haben, wenn sie denn nicht mono sind (also keine "Plastik"-Nahaufnahme). Phantomschallquellen sind keine Realschallquellen!

Eine Lautsprechersimulation für Kopfhörer muß nur den Einfluß der beiden Realschallquellen, d.h. der Lautsprecher simulieren. Was auf dem Trommelfell schließlich ankommt, ist vollständig durch diese beiden Realschallquellen determiniert.

Gruß

Andreas
$ir_Marc
Inventar
#66 erstellt: 21. Mai 2005, 13:45

burgundy schrieb:
Und der liesse sich am besten mit einem normalen Vollverstärker betreiben, nicht mit schwachen KH-Verstärkern und nicht mit schwachen Röhren-Endstufen.

Von Vincent gibt es einen Röhren KHV, den KHV-1.
http://vincent-tac.de/de/design/dl3/khv1.php
Habe hier gelesen, dass er wirklich besser als der KHV-111 sein soll!


[Beitrag von $ir_Marc am 21. Mai 2005, 13:48 bearbeitet]
cosmopragma
Inventar
#67 erstellt: 21. Mai 2005, 16:43
AH. schrieb

das würde aber ein falsches, d.h. nicht zur Lautsprecherwiedergabe kompatibles Ergebnis liefern.
Ich hab mal nachrecherchiert, und wie es scheint bezieht sich meine Erklärung eher auf hardwarebasiertes Crossfeed, das ist eine pfiffige und simple Opampanwendung.
Der Klangunterschied zwischen Hardware- und Softwarecrossfeed mag darin begründet sein.Ich versuche gerade, die Programmierer über die genauen Konstruktionsdetals auszuquetchen.
Alles in Allem kann ich über Crossfeed sagen, dass es nützlich ist.Es hängt aber stark von der konkreten Aufnahme ab, ob wenig, viel oder gar kein Crossfeed angemessen ist.Ich bin daher dazu übergegangen, die wichtigen Stücke per preprocessing zu bearbeiten, während ich höre kann ich schliesslich schlecht ständig an irgendwelchen Reglern rummachen.

Die Tonaufnahmen (incl. der Eigenschaften der Phantomschallquellen) werden fast immer für Lautsprecherstereophonie gemacht, das sollte man nicht vergessen.
Ja , leider.Was das betrifft, ist das für Lautsprecherwiedergabe gedachte Stereoverfahren wohl nicht so gut geeignet, die Realität abzubilden.
Ein vor dir stehender Sänger klingt einfach anders als ein Typ und sein Clone, die dich von rechts und links gleichlaut ansingen.
Ich verstehe zwar nicht genug von Aufnahme- und Masteringtechnik, aber ich denke, dass man das nicht wieder vollständig zurechtgetrickst bekommt.
hustbaer
Ist häufiger hier
#68 erstellt: 30. Mai 2005, 23:57
Also wer mich ausquetschen will (ich hab das "Headplug" verbrochen), der braucht nicht weiter zu suchen...

Wer an der Implementierung interessiert ist kann auch gerne den Source runterladen, der ist nämlich (inklusive vorcompilierter DLL) hier erhältlich:

http://www.stereo-balance.net/index.php?mod=wiki&w=headplug

Ahja, eines vorweg: software Crossfeed arbeitet (im Gegensatz zu hardware Crossfeed) normalerweise mit einem "echten" Delay, also nicht bloss der Phasendrehung + Group-Delay des verwendeten Tiefpassfilters bzw. irgendwelchen schweinischen Allpässen. Was ich schonmal als Vorteil ansehe :-)

sers, der bär
cosmopragma
Inventar
#69 erstellt: 31. Mai 2005, 15:42
Willkommen, hustbaer.
Ich hatte dich schon mal angemailt, ist wahrscheinlich in einem Spamordener gelandet, aber sich öffentlich über Crossfeed auszutauschen ist eh angemessener.
Ist vielleicht besser, später einen eigenen Crossfeed-thread aufzumachen.
Ich muss unbedingt noch mal zum Strand, ich bin erst zwei Tage an der See, aber auf die Schnelle:

Ich nehme an, dass du dir für die Mühe der Recherche und der Programmierung Anerkennung erwartest, und hier ist sie von meiner Seite.

Ich preise deinen Namen.
Prima Crossfeed, wirklich.Von denen, die ich kenne, das Beste, und ich denke ich habe die wesentlichen hardware- und softwarecrossfeed gehört.

Prima Arbeit, und jetzt erfahren wir auch noch mehr darüber, wie das intern funktioniert.

Also, bis demnächst hoffentlich.
hustbaer
Ist häufiger hier
#70 erstellt: 31. Mai 2005, 22:09
Örks, ja, sorry, muss ich übersehen haben. Ich gehe auch meinen Spamordner immer durch bevor ich den lösche, allerdings bei den Massen an Spam die ich täglich bekomme... und der GMX Spamfilter ist bekannterweise eher bescheiden :-( Naja.

Wenn du genug vom Strand hast mail mir einfach oder schick mir ne PM.

sers derweilen, der bär
vismars
Stammgast
#71 erstellt: 16. Sep 2005, 12:32
Nochmal Papers zu Studer BRS, weil ich grad drauf gestoßen bin:

http://www.irt.de/wittek/hauptmikrofon/theile/BRS_TMT1998_.PDF
http://www.irt.de/IRT/FuE/as/pdf/Spi19thAES%20Conf.pdf

@hustbaer: Meinst du es wäre auf einem aktuellen Rechner drin, die 4 Faltungen Echtzeit hinzubekommen für Lautsprechersimu?
Für meine Eigenkopfaufnahmen benutz ich bei der Wiedergabe eine Linearisierung des Systems Mikro + Kopfhörer.
Hab den Filter als Impulsantwort erstellt und falte in Winamp mit Realreverb (Adware).
Schade nur, dass man nicht die für Lautsprecher-Simulation benötigten 4 Filter machen kann :/
Jedenfalls frisst das Realreverb garnicht mal so viel Rechenzeit, hängt natürlich vollkommen von der Länger des IR ab.
Was auch zu überlegen wäre: Man könnte doch so ein System für Batch-Betrieb machen. Ich rippe tagsüber die CDs die ich hören mag und nachts rechnet mein PC die Lautsprecher-Raumsimulation drauf, dann wirds am Morgen gebrannt o.ä.
Natürlich ist der Markt sehr klein, man müsste schon schauen dass man nicht zu viel Entwicklungsarbeit reinsteckt.

mfg Tom
Miles
Inventar
#72 erstellt: 16. Sep 2005, 12:39

AH. schrieb:
Hallo,

für den K 1000 tuts eigentlich jeder normale hifi-Verstärker, diesbezüglich möchte ich mich cr anschließen.


Ja, das klappt natürlich und man kann damit ordentlich Musik hören, trotzdem wird das potential bei weitem nicht ausgeschöpft.

Ich habe den K1000 an mehreren hochwerigen Verstärkern getestet, teilweise Class A (Electrocompaniet ECI-3), aber erst mit dem Audio Valve RKVII klang es traumhaft gut, vor allem bei Orchesteraufnahmen. Jazz und Kammermusik höre ich lieber über Lautsprecher.

Ich würde daher zu einem Röhrenverstärker raten. Es muss ja nicht so teuer wie der RKV sein.
hustbaer
Ist häufiger hier
#73 erstellt: 16. Sep 2005, 14:23
@vismars:

Du möchtest also ein Programm/Plugin wo du 4 FIR Filter reinstecken kannst, so dass der Output dann
OutL=FIR1(InL)+FIR2(InR)
und
OutR=FIR3(InR)+FIR4(InL)

ist?
Das ist grundsätzlich nicht wirklich schwer zu machen. Die meiste Arbeit ist dabei der Config-Dialog und der Teil zum Einlesen der FIR Taps (Impulse Response). Wie liegt die IR vor? Ist das ein WAV File oder ein CSV File oder ... ?

Schick mir die IRs mal, dann kann ich dir vielleicht was machen. Blöd ist nur dass ich im Moment schwer beschäftigt bin - muss was fertigmachen wofür ich Geld bekommen und bin da schon spät dran. Aber wenn du mich in ein paar Wochen nochmal erinnerst dann könnte man schon was machen.

Vonwegen Rechnezeit - grundsätzlich sollte sich das mit einem modernen PC ausgehen ohne weitere Optimierungen. Was sicher geht (weils weniger Rechenzeit braucht) wäre wenn man den FIR nicht brute-force drüberrechnet, sondern ne FFT verwendet. Das Ergebnis ist (bis auf geringe Unterschiede durch die begrenzte Genauigkeit der float zahlen) zu 100% gleich, bloss mit einer kleinen Verzögerung. Ist aber leider aufwändiger zu programmieren, speziell bei variablen Filterlängen.

Und zu der BRS Sache - das schwierigste dabei ist wohl das Set an IRs zu bekommen für die 4 Filter, und diese IRs dann entsprechend der aktuellen Auslenkung zu interpolieren.

sers,
Paul


[Beitrag von hustbaer am 16. Sep 2005, 14:25 bearbeitet]
vismars
Stammgast
#74 erstellt: 16. Sep 2005, 14:31
Es gibt ja die HRTF vom Kemar Kunstkopf als .wav runterzuladen, das wäre mal ein Ansatzpunkt.

http://sound.media.mit.edu/KEMAR.html

Als nächstes könnte man mal ein Hearo 999 Messen, also die 4 IR für jede der Einstellungen. Es gab Diskussionen im Tontechniker-Bereich ob es legal ist von einem speziellen Filter-Gerät im weitesten Sinne die gemessenen IR zu veröffentlichen. Tatsache ist : man darf sie sogar verkaufen.
Es wäre also die Möglichkeit gegeben ein günstige Hearo Adaption zu machen.

Schade, dass du wenig Zeit hast, geht dir wohl wie mir
Ich hab mal in den Code reingeschaut ist wirklich sehr lobenswert übersichtlich. Vielleicht guck ich selber mal ob ich was hinbekomme, in jedem Fall würd ich dir dann Bescheid geben wenns tut. Im Grunde müsste man ja nur das GetSample anpassen und wie du sagst Configfenster etc. Das könnte man ja erstmal hart codieren das Config zeug.
Die Kemar IR sind glaub 512 Samples lang, das sollte Rechenzeitmässig hinkommen.
Man müsste allerdings für die Überkreuz-Responses noch einen extra Delay machen (linker Lautsprecher->rechtes Ohr).

Wenn du das ganze kommerzialisieren wolltest, würde ich dir raten nochmal eine extra Plugin-Im-plugin schicht einzuziehen, du könntest dann die Auralisierung mit HRTF etc auslagern und extra Verkaufen ohne den Freeware Status des eigentlichen Plugins zu ändern.
Man müsste halt nochmal eine Schnittstelle machen ..

Wenn du Probleme mit den Kemar HRTF hast kannst du nochmal PM schreiben, ich hab sie auch hier und glaub auch als Wav etc.

mfg Tom
vismars
Stammgast
#75 erstellt: 16. Sep 2005, 14:33
FLOOOOD

P.S.: Ich hab noch ne ganze Reihe von In-Ohr Mikros, wenn du magst kann ich dir mal Leihweise eins schicken + Erklärung wie du an deine IR rankommst. (Von deinen Ohren mit deinen Lautsprechern in deinem Raum)
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#76 erstellt: 16. Sep 2005, 14:59
@ viamare

Danke fuer die interessanten IRT-Links.

Gruss
geniesser_1



[Beitrag von geniesser_1 am 16. Sep 2005, 20:09 bearbeitet]
hustbaer
Ist häufiger hier
#77 erstellt: 18. Sep 2005, 20:16
@vismars:

Zu den Micros, danke für das Angebot, aber ich kann im Moment damit nix anfangen. Ich hab noch kein geeignetes Mess-Equipment. Ich möchte mir zwar schon lange einen brauchbaren Micro-Vorverstärker kaufen, hab ich aber eben noch nicht.

Vonwegen IR von "Ohren + LS + Raum" - das ist ja erst die 1. Hälfte. Dann müsste man noch die IR vom System "Kopfhörer + Ohr" haben. Und das ist schonmal recht schwierig zu messen denke ich. Aber weiter. Nennen wir diesen Filter, der dem System "Kopfhörer + Ohr" entspricht einfach mal HP(x) - wobei x das eingangssignal ist, und die IR dieses Filters nennen wir IRhp.

Dann bräuchte man einen Filter "IHP" so dass
HP(IHP(x)) = x
D.h. wir müssen einen Filter machen dessen IR (nennen wir "IRihp") so aussieht so dass
HP(IRihp) = "unity pulse" aka "dirac pulse"

Ohne dem Filter "IHP" wird das nie ordentlich klingen.

>> Tatsache ist : man darf sie sogar verkaufen

Wohl nur solange da nix patentiert ist :-(

>> Ich hab mal in den Code reingeschaut ist wirklich sehr lobenswert übersichtlich.

Der Code ist eigentlich ziemlich grauenhaft - was a) daher kommt dass ich wenig Zeit habe :-) und b) dass er schonwieder relativ alt ist. Heute würd ich das etwas anders schreiben...

Naja, man liest sich,
sers,
Paul

p.S.: wenn man das alles zu 100% genau durchführen kann hat man allerdings dann ein Kopfhörersystem dass um keinen Tick besser klingt als der Lautsprecher der verwendet wurde um die IR zu messen. Was ja irgendwo nicht so ganz das wahre ist. Man müsste also fast hergehen und dann noch die IR des Lautsprechers alleine (ohne Raumeinflüsse etc.) messen, und die quasi aus der gemessenen IR rausrechnen. Ich will ja schliesslich nicht die gleichen öden "Fehler" (Phasendrehung durch die Weichen, ...) die man von LS kennt haben wenn ich mit Kopfhörern höre...
Oder wenigstens wirklich gute LS wie ne Manger Zerobox zum Messen nehmen.


[Beitrag von hustbaer am 18. Sep 2005, 20:22 bearbeitet]
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