Die Röhre unter psychoakkustischen Gesichtspunkten - ein Versuch.

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RogerJFX
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 05. Jul 2007, 20:52
Liebe Leser,

wir alle wissen, daß sich Musikgenuß bemessen läßt an der Qualität des Wiedergabe-Gerätes. Und wir alle wissen, daß das beste Wiedergabe-Gerät eben keines ist. Schließlich geht es bei solchen Geräten darum, so wenig wie möglich in Erscheinung zu treten. Oder kürzer: "live" ist der Maßstab.

Wiedergabe setzt indes Aufnahme voraus. Und eben dort möchte ich ansetzen.

Wir Tontechniker sind eigentlich Verbrecher, fürwahr. Wir halten dem Sänger das Mikrophon direkt vor die Nase. Und wir rechtfertigen das mit "Minimierung von Einstreuungen". Wäre in dieser Nähe ein menschliches Ohr, würde der dem Ohr zugehörige Mensch die Signale sofort als Bedrohung empfinden.

Und das sind nicht nur Sänger. Selbst Vionilisten im Orchestergraben haben alle 2 Meter ein Mikrophon über sich hängen.

Es geht weiter: nach dem Mix wird eine Aufnahme dem Mastering-Engineer übergeben. Der setzt künstliche Obertöne drauf bis zum Abwinken. Das Signal soll so modifiziert werden, daß es näher am Ohr wirkt. Dadurch wird das Lautstärke-Empfinden maximiert (man spricht von Lautheit).

Der geneigte Leser mag sich fragen, was ein solcher Beitrag hier zu suchen hat. Kommen wir also zur Sache.

Es soll mir um Latenzen gehen. Ist eine Klangquelle 50 Meter von mir entfernt, müssen erstmal 50 Meter Luftsäule überwunden werden. Das dauert. Bei 20 Zentimetern dauert es eben nicht so lang (oder irre ich hier? ).

50 Meter sitze ich von dem Orchestergraben entfernt, wenn ich mir nicht die teuerste Karte leisten kann. 20 Zentimeter sitze ich davon entfernt, wenn ich die CD auflege (Ok, plus Abstand meines Ohres zum Lautsprecher)? Naja, nicht ganz. Herr Tontechniker hat schon andere Signale zugemsicht, die Räumlichkeiten erzeugen sollen. Seien es digitale Hallgeräte oder Signale aus Stützmikrophonen.

Genug, kommen wir zum Schluß. Daß ein Röhrengerät eine größere Latenz hat als ein Transistor - ich glaube kaum, daß sich darüber streiten läßt.

Meine Behauptung: die Röhre bringt Latenzen, und damit Natürlichkeit, zurück, die bei der Aufnahme verlorengegangen sind.

Das mag befremdlich klingen. Vergessen wir aber nicht, daß unser Ohr schon ein ziemlicher Idiot ist.

Meinen hochempfundenen Dank an TAD (es kommt auf die Röhren an).

Best,

Roger
RoA
Inventar
#2 erstellt: 05. Jul 2007, 21:23

RogerJFX schrieb:
Daß ein Röhrengerät eine größere Latenz hat als ein Transistor - ich glaube kaum, daß sich darüber streiten läßt.


Okay, ich will nicht streiten, aber worauf willst Du hinaus bzw. was meinst Du damit?
Justfun
Inventar
#3 erstellt: 05. Jul 2007, 21:41
Häh

Daß ein Röhrengerät eine größere Latenz hat als ein Transistor - ich glaube kaum, daß sich darüber streiten läßt.

Die meisten, möchte sagen alle gängigen Röhren sind schneller als ein (HiFi)-Leistungstransistor.
Röhre und Leistungstransistor sind aber um 10er Potenzen schneller als nötig, wenn es um Tonsignale geht.
Da "latenzt" nix im hörbaren Bereich.
Gruß
Manfred
RogerJFX
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 05. Jul 2007, 23:44
Ich habe niemals behauptet, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.

Mir war nur so, diesen Fred mal erstellen zu müssen.



Best,

Roger
RogerJFX
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 05. Jul 2007, 23:58
Aha, dann ist es wohl was anderes.
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 09. Jul 2007, 14:57
Wenn Du ein Stereo-Hauptmik hast und irgendwelche Stützen, so ist es logisch diese zu verzögern. Ohne wird es nix.
Aber das geschieht heute digital. Da ist es kein Problem, auch mehrere Sekunden zu verzögern. Analog jedoch und gerade mit Röhren wird das nichts. Die Elektronen in der Röhre bewegen sich mit annähernd Lichtgeschwindigkeit, und auch wenn es nur 10% wären, bei einem Weg von 10mm ergäbe das (bei Lichtgeschwindigkeit = 30 Milliarden cm pro Sekunde)) eine Zeit von 33pS und bei einem Zehntel Lichtgeschwindigkeit rund 0,33nS.

Da lassen wir besser die Digitaltechnik arbeiten
bajasport
Stammgast
#7 erstellt: 09. Jul 2007, 18:43
struktur hat noch nie emotionen geschaffen.
und ein defizit oder besser phänomen, da es nicht um abschaffung etc. geht, der gesellschaft scheint die (missverstandene) verschränkung (missverstandener) (alltags-)metaphysik mit der banalität der lebenswelt zu beliebig reproduzierbaren formaten zu sein! "die welt als t-shirt" empfehle ich als immer noch ertragreichen buchtitel zum thema.
wenn nun all das rein physikalisch zu deuten sein könnte, wäre ich um (m)ein steckenpferd ärmer ...
grüße
Arcolette
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 10. Jul 2007, 16:05
Hallo bajasport,

ist Legasthenie Dein Steckenpferd?
bajasport
Stammgast
#9 erstellt: 11. Jul 2007, 17:20

ist Legasthenie Dein Steckenpferd?

ja, warum denn nicht?
grüße
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