Uralter Röhrenverstärker am Kopfhörerausgang des DVD-Players

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uhrenmichl
Neuling
#1 erstellt: 23. Apr 2008, 19:54
Hallo Leute, helft mir bitte. Ich habe einen uralten Röhrenverstärker (zwei kleine Monoblöcke) mit E-Gitarre getestet - lief super, dann mit MP4-Player - auch super. Und dann hab ich ich das Teil an den Kopfhörerausgang meines DVD-Players (Netzbetrieben) gehangen und diesen dabei abgefackelt und das gesamte Haus lahmgelegt. Die "Röhre" ist noch intakt. Warscheinlich habe ich durch die ungewöhnliche Bauweise - ohne Erdung einen Phase-Masse-Schluß produziert und somiet 220 V auf den Kopfhöreranschluß geknallt. Kann ich dies in Zukunft mit einem Masseentkoppler aus dem Handel vermeiden ?

Gruß an Alle



Danke schonmal für Eure Hilfe
Ich habe nämlich keine Ahnung

_ES_
Administrator
#2 erstellt: 23. Apr 2008, 22:56
Wenn das, was Du geschrieben hast stimmt, soltest Du die Monoblöcke entsorgen !
uhrenmichl
Neuling
#3 erstellt: 24. Apr 2008, 09:23
Leider stimmt es. Das Eigenartige ist, daß der Netzspannungschalter (Lautstärkepoti)an Masse hängt. Die Schaltung ist original aus einem Kofferplattenspieler. Daran wurde nichts verändert, nicht ein einzigws Kabelchen. Ein Leiter kommt vom Netz auf das Einschalt- Lautstärkepoti, von da auf das Gehäuse des Potis und weiter zu einem Glühbirnchen (brennt nach dem Einschalten)dann weiter zur Platine, von der Platine geht dann wieder ein Kabel zur Primärwicklung des Trafos und zurück zum Netz. Beim Anderen Block sieht das alles logischer aus. Phse und Null zum Netzschalter und von da zur Primärspule. Aus der Sekundärspule kommen dann vier Drähte, einmal 6,3 V Heizspannung Plus und Minus, und einmal die normale Verstärkerpannung. Den Kurzen gab es auch erst nachdem ich das Teil mit der Netz-Masse-Schaltung einschaltete. Allersings konnte ich auf der Din-Eingansbuchse keine 220 V messen. Warum dann trotzdem der Kurzschluß ?
Daß das lebesgefährlich sein kann ist mir jetzt schon bewußt.
Was kann ich tun, außer Verschrotten ?
Eine völlig kuriose Schaltung, wurde aber so original verkauft.

Gruß an alle, Uhrenmichl
Ingor
Inventar
#4 erstellt: 24. Apr 2008, 10:26
Also wenn ich das richtig verstehe ist der eine Verstärkerblock mit einem ganz normalen Netztrafo ausgerüstet, der andere Block scheint mit einem Spartrafo versorgt zu werden. Du kannst den Spartrafo einfach durch einen richtigen Netztrafo ersetzen. Miss die Spannung vor dem Gleichrichter. Hast du vielleicht ein paar Bilder, damit man sich das mal anschauen kann?
uhrenmichl
Neuling
#5 erstellt: 24. Apr 2008, 11:35
Hallo Ingor
Danke für Deine Reaktion. Du hast recht, das schaut schon nach Sparversion aus. Dieser "Netztrafo" ähnelt eher einem Ausgangsübertragerchen. Am liebsten hätte ich ja auch den richtigen Netztrafo des anderen "Blöckchens" angezapt. Da hab ich auch seperat Heiz- und Betriebsspannung. Die Röhren sind ja auch die gleichen (je eine ECL82). Nur weiß ich nicht, wie ich das umbauen soll. Im Prinzip müßte ich die komplette Schaltung ändern. Denn an dieser komischen Schaltung gibt es keine erkennbare Trennung zwischen Heiz- und Betriebsspannung. Ich weiß auch nicht, was da der Gleichrichter ist. Habe nur eine Vermutung.
An sich funktionieren die Teile ja ganz gut. Auch in Verbindung mit meinem V-Amp-Effektgerät gibt es keine Probleme. Nur hab jetzt ein wenig Angst, daß auf der E-Gitarre auch mal ordentlich Saft sein könnte. Und ich möchte einfach wissen, ob sogenannte Masse-Entkoppler mit galvanischer Trennung mehr Sicherheit geben oder zu weiteren Problemen führen können oder gar rausgeschmissenes Geld sind. Ich werde heute Nachmittag mal ein paar Fotos machen. Habe zur Zeit keine Blitzbüchse zur Hand.
Wenn Ihr mal Problem mit einer mechanischen Uhr habt, helfe ich Euch auch gern, davon hab ich wenigstens richig Ahnung. Aber ich bin lernfähig.

Gruß, Uhrenmichl
Ingor
Inventar
#6 erstellt: 24. Apr 2008, 14:25
Unter keinen Umständen weiter nutzen. Je nach Stellung des Netzsteckers Lebensgefahr. Spartrafo heißt nicht, dass der Trafo billig war, sondern das ist der Name für eine Schaltungsvariante bei der das Gerät nicht galvanisch vom Netz getrennt ist. Die Trennung zwischen Heizstrom und Anodenspannung muss auch gar nicht erfolgen, wenn die Heizung in Serie mit dem Trafo liegt. Wie gesagt, ohne mehr Infos kann ich da nur raten. Mach mal ein Foto, dann kann ich die sagen was der Gleichrichter ist.
Diese Art der Schaltung wurde gerne in Geräten eingesetzt, die keine Masseverbindung zu externen Geräten hatten. Also praktisch in sich geschlossen waren. Radios, Plattenspieler usw. Der kleine Trafo war leichter und vor allem billiger. Und darauf kam es in der schönen, alten Röhrenwelt an. Bilig, billig, billig, das war das Wichtigste. Die ECL 82 bringt ca. 3 Watt. Wenn du in Google ECL82 eingibst findest du jede Menge Hinweise und Schaltungsvarianten.


[Beitrag von Ingor am 24. Apr 2008, 14:43 bearbeitet]
uhrenmichl
Neuling
#7 erstellt: 24. Apr 2008, 15:04
So, habe mir jetzt mal die Digicam von Sohnemann gekrallt, vielleicht bringt es ja was. Daß ich je nach Stellung des Netzsteckers die gesamte Phase auf Masse habe ist mir mittlerweile auch bewußt. Mit einer einfachen Erdung (Schutzkontakt) ist natürlich auch nicht geholfen, da mir sofort mindesten der FI-Schutzschalter rausliegen würde.


Beide Blöckchen



Herangezoom mit AÜ und Netztrafo



Nur das Problemteil



Danke für Dein Engagement und daß Du Dir Sorgen um mein Leben machst. Bin aber jetzt sehr vorsichtig, da ich vor etwa zwanzig Jahren schon einmal Strom auf den Saiten hatte und einige Meter durch den Saal gesegelt bin. Ich hatte riesiges Glück. War damals ein viel größerer Verstärker und eine defekte Erdung. Das kleine Teil habe ich diesmal unterschätzt. Es hat aber meine Erinnerung wachgerüttelt.

Gruß, Micha
Ingor
Inventar
#8 erstellt: 25. Apr 2008, 13:52
Also das sind zwei verschiedene Verstärker, also keine Baugleichheit, bis auf den Umstand, dass beide mit einer ECL 82 arbeiten. Das Problemteil hat einen Spartrafo, der Gleichrichter ist das rechteckige Teil rechts auf der Platine in Flucht mit dem Poti. Wenn du es richtig betrachtest wirst du darauf +,- und ~ finden. Messe die Spannung zwischen den beiden ~,~ dann hast du die Spannung, die dein neuer Trafo benötigt. Wenn es sich tatsächlich um eine ECL 82 und nicht PCL 82 handelt, benötigst du noch eine 6,3 V Versorgung. Du wirst die 6,3 Volt direkt an den Röhrensockel führen müssen.

Meine Empfehlung wäre sich einfach einen kleinen Röhrenverstärkerbausatz kaufen, z.B.: für 99 Euro:
http://www.musikding...usatz-Madamp-G2.html

Hier findest du den vermutlich passenden Netzrafo für deinen Verstärker:
http://www.die-wuestens.de/dindex.htm Der Tra200 sollte prima passen.
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