Röhrenradio brummt bei mittlerer Lautstärke

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Stefan_Schrat
Neuling
#1 erstellt: 20. Feb 2011, 16:10
Mein Loewe-Opta Truxa 3731 brummt bei schwacher Zimmerlautstärke (ca. 44 dB A) kaum (normales Summeln für RöhrenRadio) aber wenn ich nur ein wenig lauter drehe (ca. 48 dB A) schwillt das Brummen exponentiell an. Kurz vor voller Lautstärke (1 cm Potidrehbewegung vor Anschlag) lässt das Brummen plötzlich nach (zu hören, wenn ich auf TA-Quelle schalte, um z.B. Netradio per Laptop zu hören und dieser gerade nichts sendet - bei Normalradioempfang würden in dieser Lautstellung die Tassen fliegen. Regel ich in dieser Extremlautstellung die Laptoplautstärke runter, ist der Klang leider verrauschelt, sonst wärs ja schon eine Lösung des Problems, zumindest bei dieser Tonquelle.)
Leider bin ich absoluter Laie, traue mir aber zu, evtl. Röhren zu tauschen, wenn die Geldanlage Erfolg verspräche. Verbaut sind je eine: ECC85 ECH81 EF89 EABC80 EM80 EL84. Wäre das bei einer oder einigen bestimmten Röhren weiterführend?
Gruß Stefan
Ingor
Inventar
#2 erstellt: 20. Feb 2011, 16:57
Das hat nichts mit den Röhren zu tun.Ich tippe auf defekte Kondensatoren im Signalweg. Wenn du keine Ahnung von Elektronik hast, oder noch nie gelötet hast, kann ich nicht empfehlen hier Hand anzulegen. Die Spannungen im Radio sind lebensgefährlich.
tebbi
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 20. Feb 2011, 20:58
Moin,

wie kommst du denn auf die dB A Werte?
Das Baujahr ist 1958/1959.
Meinst du die Teile im inneren halten ewig?
Wer eine feines Radio haben will, muß in Kondensatoren Investieren.
Hol dir Rat bei:
www.radiomuseum-bocket.de
Die sind Spezialisiert auf Loewe und Leute mit wenig kenntnis.

Gruß
Stephan
selbstbauen
Inventar
#4 erstellt: 22. Feb 2011, 14:27
Ohne jetzt genau dieses Radio zu kennen: Damals wurde die Lautstärke nicht als Spannungsteiler gegen Masse geschaltet, sondern mit dem Lautstärkeregler wurde auch der Grad der Gegenkopplung verändert. Der "kalte" Pol des Reglers war direkt mit dem Ausgang verbunden worden. Daher ändert sich das Brummen mit dem Drehen am Poti.

Irgendwas streut in die Endstufe ein Brummpotential ein - ein Laptop eigentlich immer. (Diesen mal nur auf Batterie laufen lassen, brummt es dann immer noch?) Vielleicht aber auch ein kaputter Elko, der Gleichrichter, ein Koppelkondensator, eine defekte Röhre, ...

Solche Einstreuungen sollen teilweise über die Gegenkopplung ausgelöscht werden. Bei diesen Modellen ist sie variabel über den Laustärkeregler - daher die Änderungen.

Also zunächst ohne Laptop versuchen. Dann einfache Sichtprüfung, ob man verkohlte Teile sieht, oder ausgelaufene Flüssigkeit. Insbesondere ob die Teer-Kondensatoren bereits alle ausgewechselt wurden - die müssen auf jeden Fall alle raus.

Das macht einem eigentlich jede Servicewerkstatt - das ist etwas, bei dem die Lehrlinge noch was lernen können, was man im Leben wirklich braucht.
tebbi
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 22. Feb 2011, 15:40
Moin,


Damals wurde die Lautstärke nicht als Spannungsteiler gegen Masse geschaltet, sondern mit dem Lautstärkeregler wurde auch der Grad der Gegenkopplung verändert


Ja und zwar um Technisch bedingte Gleichlaufeigenschaften des Potis zu kompensieren.


Irgendwas streut in die Endstufe ein Brummpotential ein - ein Laptop eigentlich immer. (Diesen mal nur auf Batterie laufen lassen, brummt es dann immer noch?)


Rechnerbrumm ist mit weiteren Frequenzen überlagert klingt also eher wie "Nasses Brummen"
Wenn es Trocken klingt ist es eher eine Brummschleife durch das Netzteil oder Taube Bauteile wie den Sieb C´s.
Also Brumm ist nicht gleich Brumm.
Genau hinhören!


Also zunächst ohne Laptop versuchen. Dann einfache Sichtprüfung, ob man verkohlte Teile sieht, oder ausgelaufene Flüssigkeit. Insbesondere ob die Teer-Kondensatoren bereits alle ausgewechselt wurden - die müssen auf jeden Fall alle raus.


Genau,und es gibt die Möglichkeit z.b. den Eingang Kurzzuschließen um herauszufinden ob dort eine Masseschleife ist oder du ziehst die Vorstufen Röhre um herauszufinden ob das Brumm aus der Laststufe(Endstufe) herrührt und somit Netzteilbedingt ist.


Das macht einem eigentlich jede Servicewerkstatt - das ist etwas, bei dem die Lehrlinge noch was lernen können, was man im Leben wirklich braucht


Hahaaa guter Witz!
Die Servicewerkstatt musst du mir mal zeigen die sowas noch kann und die Stifte dort ranlässt (Viel zu gefährlich bei den Spannungen sagt der Meister,da brutzelt mir noch der Azubi weg wenn er daneben greift!)
Und ich bin mir nicht sicher ob ein bilaterales Oligopol im Leben wirklich wichtig ist?

Und weil sich es danach anhört:
Das Brummen geht ja durch das Regeln des Potis in die Verstärkung mit ein.
Sonst würde es Logischerweise unabhängig davon sein.
Das Lastteil (Endstufe) besteht in der Siebung aus Bauteilen die viel Arbeiten müssen,besonders die C´s.
Da wäre es nur Konsequent erstmal genau diese zu erneuern, um sich auf eine einwandfreie Versorgungsspannung verlassen zu können.
Ausserdem sind die alten Kondensatoren Dioxinhaltig,ich Wechsel bei jedem Gerät diese Teile aus, um auch mein gewissen zu beruhigen (Wenn so ein Becherelko langsam abpfeift durch Alterung,steigenden Druck,sonstigen Defekt. Muss man es nicht unbedingt mitbekommen, trotzdem ist das Gift dann mit in der Luft)
Bis in die 80er Jahre wurde sowas verbaut.
Über Kompromisse entscheidet Ihr selbst!

Meine Empfehlung sind die Bocket Leute die Kollektiv arbeiten, im Namen der Fehlerbeseitigung.
Unerfahrene haben die Möglichkeit bei Interesse, bis zum Fehler ge-coacht zu werden.

Gruß
Stephan
E130L
Inventar
#6 erstellt: 22. Feb 2011, 20:07
Hallo,

Stephan schrieb:

Ausserdem sind die alten Kondensatoren Dioxinhaltig,ich Wechsel bei jedem Gerät diese Teile aus, um auch mein gewissen zu beruhigen


Die Elkos enthalten einen Elektrolyten, der auch nicht sehr umweltfreundlich ist, aber definitiv kein Dioxin und auch kein PCB.

MfG Volker
tebbi
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 22. Feb 2011, 23:28
Moin,

Die Elkos enthalten einen Elektrolyten, der auch nicht sehr umweltfreundlich ist, aber definitiv kein Dioxin und auch kein PCB.


Kannst du das beweisen?

Gruß
Stephan
E130L
Inventar
#8 erstellt: 23. Feb 2011, 01:42
Hallo,

tebbi schrieb:

Kannst du das beweisen?


RM.org

ZVEI

MfG Volker
tebbi
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 23. Feb 2011, 02:19
Moin,
das Truxa von dem die Rede ist,ist Baujahr 1958/1959
Die Links sind nett gemeint.

Ernst Erb weiss auch nicht alles.
Er schrieb:

Er ist ziemlich sicher, dass PCB nur dann Dioxin entwickelt, wenn hohe Hitze UND Sauerstoff mit im Spiel sind

Nun frage ich was passiert im Fehlerfall?
Genau eben das Hitze durch überschläge zwischen den Folien stattfinden im Fehlerfall,der Sauerstoff kommt hinzu durch undichtigkeiten und Thermische Eigenarbeit.
Es findet in jedem Fall genau diese Chemische Reaktion statt.
In welchem Maße hängt von der Dauer ab, wie lange solch ein Defekter Kondensator dann an der Spannung bleibt.

Im übrigen steht,falls du es dir richtig durchgelesen hast was du mir an verlinkungen zu Thema angeboten hast,das genau diese Teile bis in die 80er verbaut wurden.

Also das schönreden solcher Dinge ist nicht meine Sache,das kann gerne Erb machen.
Ich aber habe Kinder, da denke ich weiter als so ein alter Radiosammelzausel,der alles auf biegen und brechen erhalten will,möglichst Originär.
Das was von den Leuten kommt ist nichts als,von der Industrie beschwichtigenden Publikationsmaßnahmen die viel Verharmlost haben, damit sie dafür nicht in Haftung für Ihren Unrat genommen wurden.
Und der Beitrag Radio.Org ist nichts weiter als eine Pro Industrielle Weiterführende Kollektiv Onanie zu diesen Thema.
Abschließend steht nicht umsonst in deinem ZVEI Link ganz unten Im Anhang:
Im Zweifelsfall sollten alle Kondensatoren die vor 1988 eingesetzt wurden und solche ohne Jahreskennung als PCB haltig betrachtet werden.
Und das steht dort nicht Umsonst!

Weiterhin nicht Überzeugt
Gruß
Stephan
Stefan_Schrat
Neuling
#10 erstellt: 26. Feb 2011, 20:29
Hallo Leute,
danke für eure Antworten.
Truxa brummt mit Laptop bei Akku oder Netzteilbetrieb - lästig. Er brummt auch im originären Radiobetrieb - weniger lästig - da das Empfangsteil anscheinend mehr vorverstärkte Power liefert als der kleine Laptop (eher ein Netbook für Netradio angeschafft)und ich entsprechend weniger aufdrehen muss.
(Die dB A-Werte wurden per Messgerät ermittelt und sollten einen konkreteren Anhaltspunkt für "schwache Zimmerlautstärke" liefern.)

Tja und nun bin ich wohl an der Reihe. Alle möglichen Teile auswechseln "...Vielleicht aber auch ein kaputter Elko, der Gleichrichter, ein Koppelkondensator, eine defekte Röhre, ..." traue ich mir wohl nicht ganz zu --- muss man danach eigentlich das Gerät wieder "einmessen" oder ähnliches habe ich mal beim Stöbern im Netz aufgeschnappt. Ich habe nämlich dafür weder Messgerät noch Kenne.

Nichts desto trotz vielen Dank euch und Grüße Stefan
Ingor
Inventar
#11 erstellt: 26. Feb 2011, 20:52
Wenn du keine Ahnung hast, lass die Finger vom Gerät. Du holst dir noch einen elektrischen Schlag. Einmessen musst du nichts, solangen du dich im Bereich des NF-Verstärker und des Netzteils bewegst, um den es hier geht.
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