Verstärker streikt aus heiterem Himmel

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GüntherGünther
Inventar
#1 erstellt: 21. Sep 2014, 18:33
Hallo,

nachdem ich meinen 6V6 Gegentakter heute (wie jeden Tag) in Betrieb hatte und von Laptop auf Phono umschaltete, ging plötzlich gar nichts mehr.

Meine erste Vermutung war der Preamp, der war es nicht, der Rest auch nicht. Die LS auch nicht, also konnte es ja nur der Verstärker gewesen sein.
Das Problem ist, dass alle Parameter normal sind: Ströme, Spannungen und alle Röhren glühen auch.

Weiterhin ist bedenklich, dass die typische Mikrophonie, wenn kein Kabel angeschlossen ist, glasklar klingt. Wenn ich jedoch über die Cinch-Eingänge in den Verstärker gehe, kommt nur ein sehr leises, extrem (wirklich unerträglich) verzerrtes Signal aus den LS, wobei die Höhen komplett fehlen.

Woran kann das liegen? An der Schaltung direkt kann es ja eigentlich nicht liegen, wenn man die Mikrophonie noch perfekt hört. Sobald aber ein Cinch-Kabel angeschlossen wird, geht nichts mehr.


Ich hoffe, ihr könnt mir helfen

Grüße, Thomas
pragmatiker
Administrator
#2 erstellt: 21. Sep 2014, 18:47
Stereo? Mono? Betrifft es beide Kanäle? Kabelbruch oder Kurzschluß des Cinch-Kabels? Brummt der Verstärker, wenn man das Cinch-Kabel am Eingang absteckt und stattdessen mit einem kurzen Stückchen Draht und dem Finger auf den Eingang geht? Funktioniert der Lautstärkesteller (zumindest rudimentär)? Ist der Quellenumschalter ("Laptop auf Phono") vielleicht von "exquisiter" Qualität und deswegen defekt (sprich: macht jetzt nur noch Kurzschlüsse / Unterbrechungen an Schaltpositionen, wo er nicht soll)? Hat der Quellenumschalter vielleicht mehr Stellungen als erforderlich, keine Schaltstellungsbegrenzungsanschläge (oder er hat sie, sie wurden aber nicht benutzt) und der Knopf auf der Welle ist locker und zeigt dadurch eine völlig andere Schalterstellung an? Gibt es Relais in der Eingangsumschaltung? Wenn ja: Stimmt deren Betriebsspannung?

Fragen über Fragen........

Grüße

Herbert
GüntherGünther
Inventar
#3 erstellt: 21. Sep 2014, 18:59
Hallo,

Verstärker ist Mono, jedoch mit Stereo Eingang, beide Kanäle werden dann gemischt.

Andere Cinch-Kabel habe ich schon ausprobiert, das bringt leider nichts.

Ein Lautstärkesteller ist nicht vorhanden.

Der Preamp ist eine Stereoanlage, die Umschaltung funktioniert bestens an anderen Endgeräten.

Wenn ich mit einem kurzen Draht an den Eingang gehe brummt es, aber niederfrequenter und deutlich leiser als sonst.

Scheint wohl an der Eingangsbeschaltung zu liegen, oder? Ich habe ihn gerade offen und kann nichts außergewöhnliches feststellen.

Grüße, Thomas
sidolf
Inventar
#4 erstellt: 22. Sep 2014, 16:34

GüntherGünther (Beitrag #3) schrieb:
Verstärker ist Mono, jedoch mit Stereo Eingang, beide Kanäle werden dann gemischt.

Scheint wohl an der Eingangsbeschaltung zu liegen, oder? Ich habe ihn gerade offen und kann nichts außergewöhnliches feststellen.


Hallo Thomas,

mal die Eingangsröhre tauschen, ich schätze mal, die hat eine Macke! Ruheströme der Endröhren OK? Wenn nicht, dann könnte auch einer der Koppel-Cs von Vorstufe/Phasendreher zu den Endröhren defekt sein. Schaltbild vorhanden?

Gruß


[Beitrag von sidolf am 22. Sep 2014, 16:34 bearbeitet]
GüntherGünther
Inventar
#5 erstellt: 22. Sep 2014, 19:24
Hallo,

der Verstärker lief ebenso aus heiterem Himmel wieder wie er "kaputt" ging

das Einzige, was ich gemacht hatte, war alle Spannungen zu überprüfen, die waren alle bestens.

Hier das Schaltbild: Endversion

Grüße, Thomas
mk0403069
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 23. Sep 2014, 03:41
Hallo Thomas,

Ein Fall von "spontaner Selbstreparatur"
Hat man eben manchmal.
Noch ein paar Worte zu Deinem Schaltplan...
Mir gefällt er zunächst erstmal sehr..."reduced to the max"...schöner Ansatz. Wo hast Du die die Eingangs- und Phasenumkehrstufe mit galvanischer Koppelung und Auslegung "abgeschrieben" oder ist das gar selbst erdacht?
Der Hammond Übertrager kann übrigens richtig was...Versuche doch mal die C6 und C7 mit 1 oder 2,2µF und den C1 mit 1µF zu ersetzen...Das bringt die Phase im Tiefbass um einige Grad näher an Null. Die Gruppenlaufzeit wird es Dir danken und die Impulstreue des Verstärkers legt um Einiges zu. Und das hört man dann auch
Hast Du Gehörverlust auf einem Ohr, oder warum werkelt das Ganze immernoch in Mono?

Gruß, Matthias

Edit:
Achso, Nachbrenner...
Versuch esvielleicht auch mal ohne die Gridstopper...wenns ohne nicht schwingt, wird es die Phasentreue im Hochton verbessern.


[Beitrag von mk0403069 am 23. Sep 2014, 03:45 bearbeitet]
GüntherGünther
Inventar
#7 erstellt: 23. Sep 2014, 21:25
Hallo,

die Vorstufe ist selbst berechnet, die galvanische Kopplung habe ich auch so vorgesehen, lediglich die Kathodynstufe ist eine abgewandelte Form von jener, die Pragmatiker hier im Forum mal berechnet hatte.

In Mono ist das Ganze, weil ich eine Belegarbeit über frühe Röhrentechnik geschrieben habe, zu der dieser Verstärker gebaut wurde. Damals gabs halt noch kein Stereo
Sollte also etwas werden, was der damaligen Zeit entsprach, deshalb kam auch kein Differenzverstärker, sondern Williamson (wenn auch vereinfacht) zum Einsatz.

An dem Verstärker wird nichts mehr verändert, denn es soll ein Andenken bleiben - mein erster mehr oder weniger selbst berechneter Verstärker, geplant mit 16, fertiggestellt mit 17 Jahren.
Mit dem ECC99 Gegentakter kann ich klanglich deutlich mehr rausholen: Reinhöfer Übertrager, große Koppel-Cs, lineare GK. Und der 300B wird nochmal was ganz Anderes, die Übertrager habe ich immerhin schon hier, aber der Rest wird wohl noch dauern.

Grüße, Thomas
DB
Inventar
#8 erstellt: 23. Sep 2014, 21:34
Die Schwingschutzwiderstände sind schon genau richtig so. 1k vor dem Steuergitter, vor dem Schirmgitter hätte ich nur 100 Ohm genommen.

MfG
DB
mk0403069
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 24. Sep 2014, 01:31
Hallo,


Die Schwingschutzwiderstände sind schon genau richtig so. 1k vor dem Steuergitter, vor dem Schirmgitter hätte ich nur 100 Ohm genommen.

Hast ja völlig Recht, aus der Sicht..."Dös ham wa schon imma so gemacht..." Aber wenn's nicht schwingt (weil die Verdrahtung gut gemacht etc.pp), dann, und nur dann, sind die Teile obsolet. Versuch macht evtl. klug.
Und wenn schon Schwingschutz und Gridstop, dann wäre der vor der V1A wesentlich wichtiger, als der vor der V1B ...aber genau dieser ist nicht da...Und?! Keine Probleme deswegen.
Aber diese Diskussion ist eh sinnlos, da der Tom ja, aus gutem Grund, an diesem Verstärker nichts mehr ändern will.

Gruß, Matthias
DB
Inventar
#10 erstellt: 24. Sep 2014, 15:33
Na, an einer ECC83 braucht man die kaum, an Endpentoden / -tetroden schon eher.

MfG
DB
chris2178
Gesperrt
#11 erstellt: 24. Sep 2014, 23:56
Abend Thomas

Schon den Fehler gefunden ?Ich glaube das Hochspannungs Netzteil von Tubeland ist hops gegangen.

Ich habe mir selber so ein Netzeil als Spannungsversorgung für Phono Riaa gekauft.

Jetzt weiss ich nicht was das Tubeland Netzeil für einen Strom verträgt,ich denke es ist zu schwach für deine Anwendung.

Gruss Chris


[Beitrag von chris2178 am 24. Sep 2014, 23:59 bearbeitet]
GüntherGünther
Inventar
#12 erstellt: 25. Sep 2014, 11:40
Hallo Chris,

das Netzteil von Tubeland wurde auf den geforderten Strom umgebaut. Aber selbst mit originalem IRF640 hat es Markus ja mit einer 40W Birne belastet, ohne Probleme. In meinem Netzteil werkelt ein IRFP240, der im Betrieb nicht wärmer als 50°C wird. Er ist über Glimmerplättchen direkt mit einem Kühlkörper verbunden, der zusätzlich direkten Gehäusekontakt hat.

Das Problem hatte ich gestern wieder und wieder war das Problem behoben, indem ich den Amp ausgeschalten habe, die Vorstufenröhre gezogen und alle Spannungen bei im Betrieb befindlichen Amp gemessen habe.

Grüße, Thomas
chris2178
Gesperrt
#13 erstellt: 25. Sep 2014, 11:56
Hallo Thomas

Achso mit grösserem Kühlkörper ?Der original vorhandene Kühlkörper ist ja sehr klein,wohl nur für Vorstufen gedacht die wenig strom ziehen.

Eigentlich müsste ich bei meinem 6c33c Eintakter,den Kühlkörper durch einen grösseren ersetzen(der hat zwei IRFP450 in der Hochsp.Schaltung für Anodensp.)
Der Kühlkörper wird etwa 60 Grad Heiss !Habe den so vom Bauplan übernommen.Aber 40 Grad wären mir auch lieber.

vielleicht hat deine ecc83 ein Defekt...

Gruss Chris


[Beitrag von chris2178 am 25. Sep 2014, 11:58 bearbeitet]
selbstbauen
Inventar
#14 erstellt: 25. Sep 2014, 13:06
Hallo Thomas,

auch bei meinem Verstärker hatte ich mal Probleme mit einem IRFP xxx. Manchmal hat er im Probebetrieb geschwungen. Als Ursache für eine verzerrte Verstärkung konnte ich ihn nur ausfindig machen, weil das Gehäuse offen war. Ganz leises Surren.

Beseitigt habe ich das Problem durch einen kleinen Widerstand am Ausgang vor (in deinem Schaltbild) C10.

Der Fehler ist dann nie wieder aufgetreten.

Gruß
SB
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