Hilfe bei Schaltungsanalyse

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Cpt_Chaos1978
Hat sich gelöscht

#1 erstellt: 12. Aug 2021, 14:02

Hallo,

nach laaaaanger Abwesenheit hier bräuchte ich die Hilfe des Forums,
Ebenfalls nach langer, berufsbedingter, Pause möchte ich mal wieder etwas Basteln.
Und zwar möchte ich einen China-6L6-Amp auf 6F6 in Triodenschaltung ohne Über-Alles-GK umbauen.
Diesen hier:

Jetzt stehe ich leider bezüglich dieser Kaskoden-Schaltung, welche auch irgendwie eine Gitterbasis-Schaltung an der zweiten Röhre zu beeinhalten scheint total auf dem Schlauch. Weder mein Mathe noch mein Wissen reicht um die für den Umbau sehr maßgebliche Verstärkung der Kaskode auszurechnen.
Ich habe sie mal so gut es geht ausgerechnet, aber mit einer Formel für 2x Kathodenbasis, und kam auf ca. 175x. So wäre der Amp viel zu empfindlich.
Kann mir jemand die Verstärkung der Kaskode ausrechnen und noch einmal mit unüberbrücktem Rk? Ich würde schätzen ein Drittel weniger. Aber Schätzen ist nicht so gut.
Ebenso verstehe ich die Wirkweise der Gegenkopplung über den 1,5M Widerstand auf die Vorstufe nicht. Auch hier wäre Aufklärung toll. Ergibt diese überhaupt Sinn wenn die 6F6 als Triode geschaltet ist?
Und zuletzt, welche Eingangsempfindlichkeit erhalte ich bei einem AP von -19,5V@40mA der triodisierten 6f6 mit/ohne dieser GK jeweils mit/ohne überbrücktem Rk.

Eine Menge Fragen, sorry. Aber ich bin "out of my water".

Vielen Dank.

Cpt_Chaos

Ste_Pa
Stammgast

#2 erstellt: 13. Aug 2021, 19:15

Moin Cpt_Chaos,

wegen der Berechnung der Kaskode-Schaltung habe ich mal in mein Büchlein geschaut ...

[Quelle: Alexander Potchinkov: Simulation von Rährenverstärkern mit SPICE, 2. Auflage, Springer-Verlag, S. 176 - 178]

Im Kompendium vom leider viel zu früh verstorbenen Forenkollegen richi44 finden sich auch einige nützliche Infos zur Berechnung der Kaskode Schaltung (

Klick (und etwas herunter Scrollen)).

Was in der Schaltung des China-Amps auffällt ist der Punkt, dass das Gitter der oberen Röhre über ein R/C-Parallelglied mit der Kathode der unteren Röhre verbunden ist und nicht als Spannungsteiler UB zu Masse, wie das bei der klassischen Kaskode der Fall ist. Warum das so gemacht worden ist, kann ich leider nicht sagen, auch nicht, ob die im Ausgangspost gezeigte Topologie noch einer Kaskode im eigentlichen Sinne entspricht.

Ich habe auch mal mein LT-Spice bemüht ... Die Simulation ergibt für 100mV Eingangsspannung (Amplitude) ein Ausgangssignal nach der Kaskode von ca. 7V (Amplitude). Allerdings "meckert" Spice die Topologie der Schaltung an (ERROR: Node N005 is floating and connected to current source G:U3:P), simuliert aber dennoch. Demnach würde sich ohne die globale GK und ohne GK über den 1,5-Megaohm-Widerstand eine Spannungsverstärkung von ca. 70 ergeben. Das erscheint mir aber für eine Kaskode deutlich zu niedrig.

Das nur meine "2 cents" ... ich hoffe die Röhrenprofis bringen hier etwas mehr "Licht ins Dunkel".

Viele Grüße
Steffen

PS: Möchtest Du unbedingt diese Kaskode als Eingangsstufe einsetzen oder ginge auch eine normale Kathodenbasisschaltung eines Röhrensystems, das würde Einiges vereinfachen und auch die Spannungsverstärkung reduzieren.

[Beitrag von Ste_Pa am 14. Aug 2021, 04:08 bearbeitet]

Cpt_Chaos1978
Hat sich gelöscht

#3 erstellt: 14. Aug 2021, 13:25

Hallo Ste_Pa,

ja Richi ist ein harter Verlust.
Danke für die Antwort.
Ich bin da wie gesagt absolut überfordert. Würde die Kaskode gerne behalten weil sie in der Ursprungsschaltung wirklich sehr nett klingt.

Dann werde ich mal lesen und hoffen das der Groschen fällt ;).

Cpt_Chaos1978

DB
Inventar

#4 erstellt: 15. Aug 2021, 10:38

Hallo,

ein paar Gedanken zur Schaltung: für Kaskodestufen nimmt man üblicherweise Röhren großer Steilheit (ECC81, ECC84, ECC88). Dann erhält man enorme Verstärkungswerte wie bei einer Pentode, aber ohne deren Stromverteilungsrauschen. Dazu braucht man aber hohe Anodenwiderstände. Mit ECC81 und Ra=100k komme ich auf V=42dB.
Den Spannungsteiler für die Gittervorspannung des oberen Systems würde ich entweder direkt von der Spannungsversorgung abgreifen oder mittels Katoden- und Gitterableitwiderstand erzeugen.

6F6 in Triode würde ich sein lassen. Für kümmerliche knapp 1W lohnt sich der Aufwand nicht. Dann lieber 6F6 als Pentode und ordentlich gegenkoppeln. Gegenkopplung von Anode zu Anode geht, kann man machen. Anode zurück auf die Katode geht auch.

MfG
DB

Cpt_Chaos1978
Hat sich gelöscht

#5 erstellt: 18. Aug 2021, 14:07

Moinsen,

verstehe ich es richtig das eine Cascode mit zrwei Trioden nicht nur wie eine Pentode verstärkt sondern auch so klirrt? Sprich mit steigender Aussteuerung beträchtlicher, sogar dominanter K3?
Grüße

DB
Inventar

#6 erstellt: 18. Aug 2021, 14:27

Ich habe hier gerade nochmal die ECC81-Kaskodestufe simuliert: bei 50Vss ist k c. 3%, k3 liegt bei ca. -54dB

Cpt_Chaos1978
Hat sich gelöscht