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1-W-SE-Röhren-Amp / Hammond 1750A Reverb 125A20B / SPARbrötchen

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Autor
Beitrag
Rolf_Meyer
Inventar
#101 erstellt: 28. Nov 2021, 14:44
Moin Steffen,

Feine Wickelarbeit...


7,6VAC @2,0A (ca.0,7V will ich hier verheizen, als "Anlaufschutz")

Na da verheize mal lieber 1,3V ... Oder doch wieder ein paar Windungen abwickeln? Wie ist der Rdc der Sekundärwickelungen?

Gruß, Matthias
Ste_Pa
Stammgast
#102 erstellt: 28. Nov 2021, 20:58
Moin Matthias,

ich habe mal nachgemessen Multimeter (Uni-T UT139C) ...
Primärwicklung: R_DC: 63,7 Ohm
Hochvolt-Wicklung: 276,3 Ohm
Heizwicklung: 0,5 Ohm

Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass man Röhren mit etwas mehr als 6,3 Volt heizen soll (leichtes "Überheizen"). Ich weiß aber leider nicht was "leicht" nun genau bedeutet. Ansonsten las ich noch von 6,3V +/-5%. Aber man muss ja auch noch die Schwankungen der Netzspannung beachten.
Abwickeln könnte ich aktuell noch etwas (zum Glück habe ich außen noch nicht mit Kaptonband "zugewickelt").

Da wir grad bei der Heizerei sind ... Ich brauche für meine Relais auch noch DC. ... Sind Auswirkungen der Nachladeströme vom Ladeelko auf die Wechselspannung zu befürchten, die sich ggf. nachteilig auswirken auf "Sparbrötchens" AC-Röhrenheizung, wenn ich den Heizungswickel auch für die Gleichspannungserzeugung für die Relais nutze? Die 5V-Relais brauchen, wenn alle eingeschaltet sind, ca. 550mA. Ich kann natülich auch noch fix eine weitere Wicklung aufbringen, die paar Wicklungen für die 5 Volt machen den "Kohl jetzt nicht fett".

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 28. Nov 2021, 21:00 bearbeitet]
AndyGR42
Stammgast
#103 erstellt: 29. Nov 2021, 10:35
Bei vielen Röhren wird die Garantie auf die Lebensdauer nur bei eng tolerierter Heizung angegeben. Bei Long Life Röhren z.B. oft +/- 5%. Daher würde ich von einem grundsätzlichen Überheizen mal absehen. Je nach Röhrentyp ist auch nicht die Spannung entscheidend, sondern der Strom. Steht im Datenblatt. Bei der 6SN7 ist es eine spezifizierte Spannung.

P.S.: Wenn Du negative Auswirkungen aus der Gleichrichtung für die Relais auf die Heizung befürchtest, so dürften die eher von den Gleichrichter Dioden kommen. Ich habe es noch nicht getestet, aber ich fürchte die können sich auch zurück in den Trafo auswirken. Inwieweit das in der Praxis relevant ist, lassen wir mal außen vor. Aber ich würde mir überlegen ein externes Stecker Netzteil zu verwenden. Durch die galvanische Trennung der Relais muss auch keine Masseverbindung bestehen und mögliche Störungen durch das Netzteil sind ausgeschlossen und außerhalb des Gehäuses. Einfacher als Wickeln und eine Siebung aufbauen ist es auch noch.


[Beitrag von AndyGR42 am 29. Nov 2021, 10:42 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#104 erstellt: 30. Nov 2021, 23:18
Moin,

Wie Andreas richtig schreibt, soll die Heizspannung (bei z.B. "P"-Röhren der Heizstrom) möglichst genau den Datenblattangaben entsprechen.
Die erwartbare Lebensdauer ist dann am höchsten.
Eine geringe Unterheizung (bis ~-10%) vertragen die meisten Kleinsignalröhren klaglos. Die meisten halten dabei sogar noch die Kennlinien innerhalb zulässiger Toleranzen ein. Bei direkt geheizten Endstufenröhren ist aber auch eine Unterheizung nicht zu empfehlen.

Eine Einhaltung von +/-5% Spannungsabweichung ist bei zu berücksichtigenden Netzspannungsabweichungen von +/-10% schon nicht ganz einfach darstellbar. Eine einfache Heizerei mit einem Heiztrafo und Wechselstrom wird den 10% Netzspannungsabweichungen folgen.
Zum Glück sind (meist) weder die Netzschwankungen so hoch, noch sind Röhren "Mimosen"... kurzzeitige moderate Unter- oder Überheizungen überstehen die völlig unbeschadet. Im Mittel sollte aber die Heizspannung (Heizstrom) möglichst genau den Datenblattangaben entsprechen.
Übrigens, viele alte Röhrenradios, die für 220V ausgelegt waren, haben viele Jahre die 230V auf dem Netz überstanden...
Eine Gleichrichtungs- und Regelungsorgie ist also nicht nötig.
Viel wichtiger ist, den Einschaltstrom im kalten Zustand zu begrenzen. 0,5Ohm auf der Heizungswickelung ist da noch nicht so richtig zielführend. Die Idee, etwas Überspannung über einen zusätzlichen Serienwiderstand zu "verbraten" halte ich deshalb schon für ganz gut.


Die 5V-Relais brauchen, wenn alle eingeschaltet sind, ca. 550mA.

Mein Gott, was hast Du vor? Normale Printrelais für 5V brauchen einige 10mA Schaltstrom.. 10 Stück von den Dingern, oder willst Du Schütze verbauen?
Und wofür? Umschaltbare Gegenkoppelung? Dafür gibt es doch mehrpolige Umschalter.
Back to the Roots... "Sparbrötchen"

Die Rückwirkungen einer Gleichrichtung mit folgender großer Ladekapazität schlägt auf den Trafokern und alle darauf befindlichen Wickelungen durch. Ist also egal, ob Du da nun die Gleichspannung für Relais aus der Heizwickelung oder einer Extrawickelung gewinnst... Schon die Gleichrichtung für die HV versaut das Ergebnis. Abhilfe: Röhrengleichrichter und L-Eingangsfilter... Aber das ist nicht sparbrötchenkonform...

Und bei den begrenzenden Übertragern sollte man sich auch nicht all zu viele Sorgen machen. Es tut auch ein konsequent umgesetztes "Sparbrötchen-Konzept", High-End wird das eh nie.

Ich höre momentan vergleichsweise mit dem hier:
2A3

Der hat es nie in ein Gehäuse geschafft ("Sparbrötchen" schon ) 2A3 mit Männer-Übertragern. Die drücken natürlich "untenrum" wesentlich mehr (Meine kleinen "Single-Malts" wollen da, bei baßlastigem Material mit 2,5W geradezu ihre Tief-Mittelton-Membranen auskotzen, aber der Klirr mit 2,5% geht mir tierisch auf die Nerven) aber das kleine "Sparbrötchen" hat mehr "Mittelton-Zauber" und spielt eben wesentlich "sauberer"... auch wenn es nicht bis in den Baßkeller langt. Eine Mischung aus beidem ist für mich wohl am angenehmsten... und da bin ich dann bei meiner "Eisenbahnplatte für Männer"...

Und immer dran denken... SIMPEL!!!

Gruß, Matthias
Ste_Pa
Stammgast
#105 erstellt: 01. Dez 2021, 00:22
Hallo Andy, moin Matthias,

Dank Euch für die Antworten.

Dann werde ich mich mal an den 6,3 Volt als AC-Heizspannung orientieren und keine absichtliche Überheizung einbauen.

@Matthias: Was meinst Du wäre als Vorwiderstand angemessen, quasi als Break-Even zwischen einer angemessen Einschaltstrombegrenzung und zu viel Wärme im Sinne des Widerstandsverheizens?
Wenn ich bei meinen 7,6V bleibe, die die aktuelle Wickellei abgibt, hätte ich 1,3V zu verheizen. Das ergibt einen R von ca. 0,7Ohm und eine (Ver)heizleistung von 2,34W. Ich kann an der Wicklung aber auch noch Änderungen vor nehmen. Das Kaptonband kommt erst morgen.

Back-to-the-roots ist ein gutes Stichwort. Eigentlich wollte ich des "Sparbrötchens" Namen ja auch zum Programm machen.
Umschalten will/wollte ich:
1) Kopfhörer / Lautsprecherbetrieb: 2x Wechsler Eingangstiefpaß (C = fix, Gitterableitwiderstand = umschaltbar) und 2x Wechsler Ausgänge (Klinke / LP-Buchsen)
2) "gute" und "schlechte" Zuspieler im Sinne von Eingangsspannung, die "Sparbrötchen" bekommen kann, 2x Wechsler umschaltbare Gegenkopplung (nur ohmscher R, C = fix)

5-V-Einzel-Relais weil besser anzuordnen. 5V und 56Ohm -> 89mA. x6 -> 535mA

Aber mal schauen, ich denke, hier muss ich irgendwie vereinfachen. Mechanische Umschalter sind da schon eine gute Idee, wobe ich zumindest in der GK-Schleife und auch am Eingang da immer Sorgen habe, dass ich mir wegen langer Leitungen Störungen einfangen könnte. Eine Klinkenbuchse mit Umschaltkontakt hätte ich auch, aber die schaltet mit den Eingangstiefpaß nicht um. Die Lautsprecher-Kopfhörer-Umschaltung damit ist allerdings sehr elegant.

@Andy: Wegen der zusätzlichen AC-Spannung ... Wie gesagt die ca. 50 weiteren Wicklungen sind kein Problem (besonders im Vergleich zu der Anodenspannungswicklung ), ist ja eh ein DIY-Trafo. Ein weiteres Netzteil möchte ich nicht einsetzen. Aber wenn sich, wie Matthias es anführte, die Störungen der Gleichrichtung eh auf den Trafokern übertragen (und damit auch alle weiteren Wickel), kann ich ja auch gleich die Heizwicklung nehmen, um die Relais zu versorgen (oder ich nehme doch etwas rein Mechanisches und spare mir Relais, aber das ist, wenn ich auf die Betriebsartenkombinationen nicht verzichten will, auch nicht so leicht, oder ich muss an diesem Punkt abspecken (auch wegen "Sparbrötchen"). *grübel*)

Beste Grüße
Steffen

PS: Die 2A3 und die Männer-Übertrager sind ja mal richtig fett.


[Beitrag von Ste_Pa am 01. Dez 2021, 05:48 bearbeitet]
AndyGR42
Stammgast
#106 erstellt: 01. Dez 2021, 09:28
Ach ja, Reed Relais brauchen in der Regel deutlich weniger Strom und sind durch die Bauform grundsätzlich mal staubdicht und korrodieren nicht. Außerdem gibt es sie auch bis 1kV oder höher, z.B. zum Schalten der Anoden Spannung. Es ist zwar im Moment etwas schwierig in kleinen Stückzahlen an Abgeschirmte zu kommen, aber das ist natürlich dann die optimale Lösung für den Signalweg
sidolf
Inventar
#107 erstellt: 01. Dez 2021, 13:01

Ste_Pa (Beitrag #105) schrieb:
Mechanische Umschalter sind da schon eine gute Idee, wobe ich zumindest in der GK-Schleife und auch am Eingang da immer Sorgen habe, dass ich mir wegen langer Leitungen Störungen einfangen könnte.


Hallo Steffen,

ich hatte mal bei einer Endstufe die ÜAGK (Aus, Fix und Regelbar) und auch die zuschaltbare Mitkopplung (Aus und Ein) mit mechanischen Umschaltern realisiert. Keine so gute Idee! Schon nach kurzer Zeit gab es ein störendes Krachen beim Umschalten. Dazu kommt, dass die Kontakte beim Umschalten nicht nahtlos von einer Stellung zur Nächsten schalten, also z.B. die ÜAGK kurz unwirksam wird, was sich in einem unangenehmen Lautstärkeanstieg bemerkbar machte Relais an diesen Stellen sind da eindeutig besser. Die Gegen- und Mitkopplungszweige sind ja sehr niederohmig, also praktisch gegen Einstrahlungen immun.

Na ja, vielleicht hatte ich ja auch nur minderwertige Drehschalter erwischt, aber, so wirklich billig waren die nun auch wieder nicht.

Gruß
AndyGR42
Stammgast
#108 erstellt: 01. Dez 2021, 13:48
Ich würde sowas hier verwenden: https://cdn-reichelt...E3621A0510_DB_EN.pdf

10mA Spulenstrom bei 5V, IP67 (vermutlich Schutzgasgefüllt) korrodiert also nicht, inkl. Diode, schön klein und passt überall rein.
sidolf
Inventar
#109 erstellt: 01. Dez 2021, 20:07

AndyGR42 (Beitrag #108) schrieb:
Ich würde sowas hier verwenden: https://cdn-reichelt...E3621A0510_DB_EN.pdf

10mA Spulenstrom bei 5V, IP67 (vermutlich Schutzgasgefüllt) korrodiert also nicht, inkl. Diode, schön klein und passt überall rein.


Hallo,

für Ein/Aus je Kanal eines dieser Dinger, Für 3-state wird es etwas komplizierter, aber durchaus machbar. Funktioniert überragend!

Gruß
Rolf_Meyer
Inventar
#110 erstellt: 01. Dez 2021, 23:13
Moin,

Man kann ja alles Mögliche machen... die Kiste mit Relais vollstopfen... immer schön mit einzeln geschalteten Kontakten etc. Oder gar einen µC mit Browser-Interface... dann kann man sogar mit einer App die Gegenkoppelung umschalten...

Puristischer Ansatz:
Für die Kopfhörer diese Buchse. Da sind auch zwei getrennte Umschalter dran... mit den Öffnern einfach die Lautsprecher abschalten... Funktioniert tadellos.

Für die umschaltbare Gegenkoppelung einfach einen zweipoligen Kippschalter ... und den nicht als Umschalter, der zwischen den Widerständen umschaltet, sonder einfach zu einem vorhandenen Gegenkoppelungswiderstand (z.B. 68kOhm für geringe Gegenkoppelung) einen zusätzlichen Widerstand (von Z.B. 1,8kOhm für hohe Gegenkoppelung) parallel schaltet.
Gleiches für einen umschaltbaren Gitterableitwiderstand. Zu einem vorhandenen Widerstand (z.B. 470kOhm für tiefere untere Grenzfrequenz) wird ein Widerstand (z.B. 120kOhm für eine höhere untere Grenzfrequenz) parallel geschaltet.

Dadurch kommt es nicht zu den, von Sidolf beschriebenen, Problemen...

Feddich ist die Laube.

Übrigens gibt es auch "make-before-break" Schalter... da kann man dann auch ohne laute Umschaltgeräusche umschalten. Allerdings diese meist nur als Drehschalter... ist gut für Stepper-Attenuatoren... da will man ja auch keine "Umschalt-Plopse" beim Ändern der Lautstärke hören... Habe sowas auch als Schiebeschalter, aber nix auf die Rasche gefunden.

Nix Relais, Spannungserzeugung dafür etc...

SIMPEL!!!

Gruß, Matthias
Ste_Pa
Stammgast
#111 erstellt: 02. Dez 2021, 00:16
Moin Matthias,

schreibst bitte noch was zum Vorwiderstand (Einschaltstrombegrenzung) der AC-Heizung ?
R_DC des RKT von 0,5Ohm waren Dir zu wenig, ich hätte jetzt 0,7Ohm als Vorwiderstand im Angebot ... oder besser noch etwas mehr?

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 02. Dez 2021, 00:17 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#112 erstellt: 02. Dez 2021, 01:12
Moin Steffen,

Tschulligung...
War mit der Anti-Relais-Schreiberei abgelenkt...
Da war ja noch was...

R_DC des RKT von 0,5Ohm waren Dir zu wenig, ich hätte jetzt 0,7Ohm als Vorwiderstand im Angebot ... oder besser noch etwas mehr?


Genau richtig... so lassen. (1-2Ohm Gesamtwiderstand ist die Zielsetzung... )

Gruß. Matthias
Ste_Pa
Stammgast
#113 erstellt: 02. Dez 2021, 04:39
Hallo Andy, Hallo Sidolf, Moin Matthias,

solch Reed-Relais sind natürlich eine feine Sache, wobei ich persönlich bisher damit noch keine Erfahrungen habe. Ich hatte da immer Bedenken, dass die direkt über den Schaltkontakt liegende Spule Störungen (nicht gut genug gesiebter Steurer-DC) ins Signal einstreuen könnten. Ansonsten haben die Teile schon viele Vorteile, wie von Dir genannt (staubdicht, klein, robust).

@Sidolf: Danke Dir auch für Deinen Erfahrungsbericht. Diese Drehschalter, wo der Kontakt nicht abreißt sondern "fließend übergeht", hatte ich mal bei Bauvorschlägen für Verstärker bei Lautstärereglern mittels Stufen gesehen. Die Teile waren mir bisher aber leider immer zu teuer.

Ich werde mir die Anregungen auf jeden Fall merken, für "Sparbrötchen" dann mich aber doch zu den Wurzeln begeben. (Hast schon recht Matthias. ) Relais passen nicht so wirklich in das "SPARbrötchen"-Konzept (µCs zur Umschaltung der Gegenkopplung auch nicht. ). Es soll ja einfach und nicht (künstlich) komplex werden. Gab da auch mal den Begriff K.I.S.S. ("keep it simple, stupid").

Beste Grüße
Steffen
(, der sich immer freut hier Neues zu erfahren, die Reedrelais hatte ich so nämlich gar nicht mehr auf dem Radar, auch wenn ich sie jetzt nicht einsetzen werde.)


[Beitrag von Ste_Pa am 02. Dez 2021, 04:41 bearbeitet]
sidolf
Inventar
#114 erstellt: 02. Dez 2021, 12:10

Rolf_Meyer (Beitrag #110) schrieb:

Nix Relais, Spannungserzeugung dafür etc..SIMPEL!!!


Hallo Leute,

so schlimm ist das mit der Spannungserzeugung für Relais nun auch wieder nicht. Wenn nicht gerade eine Glimmlampe für die Betriebsanzeige vorgesehen ist, dann kommt doch fast immer eine LED hierfür zum Einsatz. Also ein kleines DC Netzteil! Der VR70 macht es noch simpler er betreibt die LED mit VW direkt aus der Heizspannung und..., das flackern sieht man!

Beim Umschalten von Gittervorwiderständen sind die Leitungen zum Schalter mehr oder weniger empfindlich für Einstrahlungen.

Ich habe mir ein kleines Netzteil entworfen, welches ca. 5 Volt DC (ca. 1A ) für LEDs und Relais erzeugt, zusätzlich noch 5 Volt DC (ca. 0,5A) mit einstellbarer Zeitschwelle (NE555) und Relaisschalter für das Hauptnetzteil. Dieses winzige Modul liegt dauerhaft am Netz. Hat sich seit Jahren in meinen Vorverstärkern (Röhrengräbern) bewährt und funzt ohne Probleme.

Gruß


[Beitrag von sidolf am 02. Dez 2021, 12:11 bearbeitet]
AndyGR42
Stammgast
#115 erstellt: 02. Dez 2021, 12:28
Ich denke, das ist der Unterschied zwischen den Ansprüchen. Also in diesem Fall minimalistisch vs. mehr Funktionen, Gimmicks etc.

Ich würde aber IMMER die Potentiale solcher Zusatzschaltungen strikt vom eigentlichen Netzteil trennen, wenn diese über eine Power LED hinaus gehen. In meinem KT88 Verstärker habe ich auch eine NodeMCU, zwei OLED Displays und zwei Reed Relais für eine verzögerte Einschaltung der Anodenspannung zwecks "Vorheizen" eingebaut. Inkl. einem kleinen 5V Schaltnetzteil. Natürlich alles in einem abgeschirmten Gehäuse und potentialfrei. Davon ist absolut nichts zu hören, obwohl solche Microcontroller sonst eine Menge Störungen in alle Richtungen blasen.
Rolf_Meyer
Inventar
#116 erstellt: 03. Dez 2021, 00:04
Moin,

Ja... genau, die Ansprüche...

Und dazu...
Jeder, der sich einige Zeit mit der Thematik beschäftigt, entwickelt früher oder später seinen eigenen Stil (so er nicht nur nachbaut und nachplappert).
Und ich will auch nicht irgendwie irgendetwas bewerten, was nicht meinem Stil entspricht, außer jemand quält ganz offensichtlich arme Röhren... da werde ich zuweilen sehr direkt.
Und wenn jemand meint, seine Röhrenschaltungen mit haufenweise Halbleitern und elektronischen Helferlein zu versehen, bitteschön... Wer bin ich, das zu ver- oder zu beurteilen. Ich habe über die Jahre gelernt, daß es im Bereich ernsthaften Musikhörens, kein Richtig oder Falsch gibt. Kein Sinn ist so individuell, wie der Gehörsinn... Und jeder hört eben mit seinen Ohren, was für den Einen total genial ist, klingt für den Nächsten grausam. Ich wehre mich jedoch regelmäßig gegen Aussagen, wie "Alle Verstärker klingen gleich"... Das mag ja für Blödmarkt-Produkte zutreffen... Und wer damit hört ist soweit von mir entfernt, daß ich da gar nicht mehr diskutiere...

Zurück zum Thema...
Natürlich ist eine Spannungserzeugung und ein paar Relais für irgendwelche Umschaltungen kein Hexenwerk oder Raketenwissenschaft. Aber das wird dann irgendwie nicht wirklich "Sparbrötchen". Ich habe ja auch nix gegen Relais wenn zwingend erforderlich, ist aber hier nicht der Fall, außer man will die Schalter unbedingt räumlich möglichst weit entfernt unterbringen. Aber wozu? Diese Umschaltrereien werden wohl eher selten benutzt und erst noch viel seltener im Betrieb. Und auch ein Relais wird man wohl eher nicht direkt an die Eingangsröhre löten... Da kann man also auch einen Umschalter in gleicher Entfernung installieren. Der muß ja nicht unbedingt in der Frontplatte sitzen...

Hier ein Beispiel, wo ich Helferlein + Relais für unbedingt notwendig erachtet habe und deshalb auch einsetze...
SAM_5253
Diese Einschaltverzögerung sorgt dafür, daß diese Queckies
SAM_5260
erst nach 2 Minuten Heizen mit Hochspannung versorgt werden. Quecksilbergleichrichter nehmen das fürchterlich übel, wenn sie kalt Hochspannung bekommen. Und man kann sich im Suff schon mal mit der Einschaltreihenfolge verheddern...
Die Spannung dafür wird aus einem Heiztrafo einer Endstufenröhre entnommen, gleichgerichtet und geregelt... natürlich mit keinerlei negativen klanglichen Auswirkungen... bei den paar mA.
Die Queckies (866A) sind da nicht wegen ihres blauen Leuchtens montiert, sondern, weil sie zwischen den Röhrengleichrichtern den geringsten Spannungsabfall erzeugen. Und die werden mit 2,5V/5A pro Stück beheizt... (was im Vergleich zu den 6,3V/600mA für die Sparbrötchen-Endröhren!)
War notwendig, weil ich ALLES konsequent auf Drosseleingangsfilter umgestellt habe. Seit dem habe ich auch mechanisch Totenstille... aber nur noch 430V statt 620V Ub... und da zählt dann jedes Volt Spannungsabfall. Sind jetzt auch nur noch 3W statt 6,5W am Ausgang, aber das juckt mich nicht... Ist bei 100dB/W/m eine rein akademische Betrachtung...

Nochmal zum Sparbrötchen...
Wenn man die Gegenkoppelung soweit verringert, daß 400mVeff am Eingang ausreichen, holt man sich nicht nur höheren Klirr, sondern auch
Brumm. Mit der straffen Gegenkoppelung haben wir ca. 0.5mVeff Brumm am Ausgang ... bei zaghafter Gegenkoppelung sind es ca. 2,5mVeff...
Das bei besagter HV-Siebung mit 100µF/470Ohm/100µF. Also vieleicht die zweite Kapazität erhöhen... (eine Drosel statt des 470Ohm Widerstandes ist wohl eher nicht sparbrötchenkonform...)
Hier mein "Sparbrötchen" mit einer 30H Drossel...
SAM_5249
... Ist ja jetzt auch High-End KHV...

Über Intermodulationen zischen verschiedenen Nutzfrequenzen untereinander und der Brummfrequenz (100Hz) will ich mich gar nicht auslassen.
Vielleicht wäre eine zusätzliche Röhrenstufe doch zielführender, als eine umschaltbare Gegenkoppelung... ist aber auch irgendwie nicht Sparbrötchen...

Gruß, Matthias
Ste_Pa
Stammgast
#117 erstellt: 03. Dez 2021, 01:06
Moin Matthias,

die Eisenbahnplatte für Männer mit dem Quecksilber im Glas kannte ich noch nicht, auch alles sehr beeindruckend.

Den Gedanken mit der zusätzlichen Röhre bei 400mV-Quellen hatte ich schon vorige Woche verworfen, das passt dann gar nicht mehr zu "Sparbrötchen". Wegen dem Brumm hatte ich mir vorsichtshalber schon noch einen 220µF/450V Elko mitgeordert.

Geplant habe ich jetzt Folgendes:

  • Zwei DIP-Schalter links und rechts an der Röhrenplatte (von vorn errreichbar) zum Umschalten der GK. Ich denke so oft schalte ich da nicht um und im laufenden Betrieb eh nicht. Wenn ich einen anderen Zuspieler einsetze, kann ich auch mal mit einem Schraubenzieher oder Ähnlichem die DIP-Schalter umstellen.
  • Für die Umschaltung des Eingangstiefpasses dann ein Stereo-Poti mit 470kOhm zusätzlich dazu je ein 100kOhm-Widerstand in Reihe. Die Potiachse kann ich dann je nach Gehäuseaufbau nach vorn verlängern, ist dann halt eine Art Poti-Schalter. Das Poti deshalb, weil die Drehschalter (die ich kenne) IMHO viel zu groß sind, Dualpotis gibt es auch in klein.


Beste Grüße
Steffen

PS: Dass "Sparbrötchen" bei Dir noch eine Drossel bekommen hat, war mir neu. Solch Eisen wollte ich eigentlich hier nicht einbauen , dann doch eher noch den bewährten MOSFET-Capacitance-Multiplier, aber auch das will ich hier eigentlich nicht (ist ja wieder "Sand" und passt nicht wirklich zum Konzept). Ich hatte bei meiner Wickelei noch eine (Ersatz)zusatzwicklung aufgebraucht, für den Fall, dass mir die Anodenspannung bei belasteteter Heizung einsackt. Da sie das aber nicht tut, hätte ich mit der Zusatzwicklung sogar 325V AC und könnte mehr Spannung aussieben, aber wird es dann mit den 450V Elkos Nichts , daher lasse ich das lieber auch bleiben.


[Beitrag von Ste_Pa am 03. Dez 2021, 01:15 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#118 erstellt: 05. Dez 2021, 18:39
Moin Steffen,


...die Eisenbahnplatte für Männer mit dem Quecksilber im Glas kannte ich noch nicht...


DochDoch... Du warst nur etwas unaufmerksam... schau mal #8 in diesem Thread
Ich habe (zum Glück) nur eine Dauerbaustelle.

Ich habe dann auch noch mal mit "Sparbrötchen" rumsimuliert. Bezüglich Gegenkoppelungsgrad und Brumm/Intermodulationen...
Dazu einen realistischen Ripple vin 100Hz/120mVss auf die Ub gegeben und als Stimulus ein Mischsignal von 60Hz und 7kHz im Verhältnis 4:1 verwendet.

Hier die originale Schaltung mit straffer Gegenkoppelung:
Sparbroetchen IM straffe GK

Dagegen die entschärfte Version für 400mVeff am Eingang:
Sparbroetchen IM wenig GK

Da sieht man sehr schön, was Gegenkoppelungen so treiben, vor allem, wenn zu zaghaft angewendet.
Und genau deshalb kommen diese in meinen "ernsthafteren" Projekten auch nicht vor.

Hier zum Vergleich meine "Eisenbahnplatte". Da ist keine Gegenkoppelung enthalten...
Eisenbahnplatte IM
Aber, wie schon geschrieben, der Aufwand ist immens. Aber klanglich eine komplett andere Welt.

Gruß, Matthias
Ste_Pa
Stammgast
#119 erstellt: 06. Dez 2021, 04:12
Moin Matthias,


... Du warst nur etwas unaufmerksam... schau mal #8 in diesem Thread.

Up's .. tatsächlich, da leuchtete es auch schon blau. Hatte ich vor lauter Staunen über die großen viereckigen Kisten (Monilith Magnetics S-5) irgendwie übersehen oder nicht mehr auf dem "Radar".

"Rumsimulieren" tust Du immer schön. Ich werde die Schemata auch mal versuchen mit meinem LT-Spice hier nachzuvollziehen, das Wissen um die Bedienung von LT-Spice zu erweitern ist immer gut für mich.

Und die Ergebnisse sind schon beeindruckend, was so eine starke Gegenkopplung alles macht bzw. "wegbügelt" ist schon erstaunlich. Auch gut zu sehen, was eine kleine Gegenkopplung schlecht macht. Ich werde dann den Unterschied sicher auch bald mit meinen Lauschern erhören ...

Im direkten (Simulations-)Vergleich mit der großen Eisenbahnplatte für Männer schlägt sich "Sparbrötchen" mit strammer Gegenkopplung gar nicht so schlecht, finde ich. Wie Du schon geschrieben hast, man muss ja immer die Preisrelationen und den getriebenen Aufwand in die Gesamtbetrachtung einfließen lassen.

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 06. Dez 2021, 05:49 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#135 erstellt: 12. Dez 2021, 09:17
Diese Nachricht wurde automatisch erstellt!

Das Thema wurde aufgeteilt und einige themenfremde Beiträge wurden verschoben. Hier geht's zum neuen Thema: http://www.hifi-foru...m_id=111&thread=5755


[Beitrag von pragmatiker am 12. Dez 2021, 09:28 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#136 erstellt: 16. Dez 2021, 04:06
Hallo Zusammen,

ich hatte am Wochende endlich mal wieder etwas Zeit mich um das "Sparbrötchen" zu kümmern ...

Jetzt sind alle Einheiten (DIY-Ringkerntrafo, Haupteinheit mit den 4 Röhren, Platine des Hochvoltnetzteils (CRC), Platine für Heizung (Entbrummer, Widerstände zur Einschlatstrombegrenzung)) fertig.

Sparbroetchen: Module - Ansichten von oben

Sparbroetchen: Roehrenmodul - Ansicht von unten

Wenn das Ärgernis mit den Ausgangsübertragern nicht wäre (vgl anderer Thread ( Klick)), könnte es jetzt an in die Inbetriebnahme gehen.

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 16. Dez 2021, 04:27 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#137 erstellt: 16. Dez 2021, 10:14
Moin Steffen,

Wenn Du schon so weit bist, mache doch erstmal fertig und hör Dir das an...

Mir ist zunächst gar nichts aufgefallen, nur, daß es bei baßlastigem Material doch etwas früh ins Clipping geht.
Es kommt eben nicht mehr das eine Watt sauber (war ja auch vorher bei 50Hz nicht erreichbar) sondern weniger unverzerrte Leistung.
An KH reicht es allemal und mit meinen Schreibtischlautsprechern (84dB/W/m) reicht es auch für gediegene Zimmerlautstärke, sonst wäre ich schon viel früher über das Problem gestolpert, nicht erst nach Andreas' Anfrage, ob ich die Hammonds gemessen hätte. Und ich hatte sie gemessen, siehe #58, allerdings nur durchgewobbelt ohne Gleichstromlast... ... Wer rechnet schon mit einem Totalversagen eines renomierten Herstellers?
Deine Übertrager sind ja auch etwas größer.... vielleicht reicht es ja für die 20H... Vielleicht kannst ja auch messen, wie im Nachbar-Thread beschrieben...
So, muß auf Arbeit...

Gruß, Matthias
Ste_Pa
Stammgast
#138 erstellt: 20. Dez 2021, 06:40
So ... "Sparbrötchen" hat eine provisorische Holz-Behausung bekommen, damit ich gut messen (und auch probehören) kann.

Sparbroetchen Testaufbau mit Mess-Rechner

Der Frequenzgang sieht eigentlich gar nicht so schlecht aus, aber es brummt und klirrt.

Ich poste wahrscheinlich morgen einige Messergebnisse.

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 20. Dez 2021, 06:44 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#139 erstellt: 27. Dez 2021, 20:07
Moin,

Nachdem sich die Hammond 1750A als weniger brauchbar erwiesen haben, als die Fender Originale ( Messungen hier #64) habe ich einige Versuche angestellt. Das "Sparbrötchen"-Konzept hat es mir irgendwie angetan.
Allerdings, wenn man erstmal weiß, das da etwas nicht stimmt, dann hört man es natürlich auch...Psychoakustik... Also andere Übertrager.
Die Fender sind nicht so leicht zu beschaffen, leider.
Also zunächst mal mit den SABA Ausbauübertragern versucht:
SABA
Hier die Messungen am Generator
SABA Messung
Nun, Heinriche haben die Teile. Immerhin noch über 20H bei 40mA Gleichstromvorbelastung.
Aber der exorbitant hohe Pegelabfall (verbunden mit dem rasanten Anstieg der Impedanz) zum Hochton, das verspricht nix Gutes.
Hier der Frequenzgang:
Frequenzgang
Die Gegenkoppelung bügelt alles schön gerade. Die 2dB, die vorn und hinten fehlen, liegen an einem leichten Hochpaß am Eingang (20n/220kOhm) und an dem gebrückten Gegenkoppelungswiderstand (4,7nF).
Baßbegrenzung brauchen die SABAs eigentlich nicht:
Hier 50Hz
Sinus 50HzKlirr 50Hz
Völlig Ok.
Klirr bei 1kHz/1W
Klirr 1kHz
Wirklich wenig Klirr, allerdings nur reiner K2.
Die Probleme liegen im Hochton... und nicht erst bei 15kHz, das Drama geht schon bei 3-4kHz los.
Sinus 15kHzKlirr 15kHz
Das ist nicht schön... und bestätigt meine Aussage weiter vorn, klingt nach Dampfradio.
Satte Bässe, Mittelton ohne Feenstaub und obenrum hoffnungslos verklirrt. Sowas saugt sich nicht am Ohr fest.

Und wo nun einen zweiten baugleichen Fender her nehmen? Zurückbauen auf die Hammonds? Richtig gute Übertrager beschaffen... Aber die sind viel zu groß und nicht sparbrötchenkonform... Und dann besteht die Gefahr, daß da gar nix mehr klirrt... Kann ich mir ja eine China-Billigtranse hinstellen.

Bei meinen ganzen Meßorgien habe ich einfach mal einen Netztrafo gemessen. Eigentlich nur mal als Vergleich und um die Primärinduktivität zu ermitteln.
Und, Oh Wunder:
Netztrafo Messung
Der hat tatsächlich mit Gleichstromvorlast 20mA noch die 20 Heinriche, der Frequenzgang fällt nur um schlappe 2dB zum Hochton ab. Das hatte ich so nicht erwartet.
Dieser Universaltrafo ist es.
Auf das "Sparbrötchen" geschraubt:
ELMA TT IZ54
Und siehe, Musik ist
Messungen:
50Hz
Netztrafo 50HzNetztrafo Klirr 50Hz
Die Baßschwäche hat der Fender auch, nur ausgeprägter.

1kHz
Netztrafo Klirr 1kHz

15kHz
Netztrafo Klirr 15kHz

Frequenzgang:
Netztrafo Frequenzgang gemessen

Die Hochtonbremse ist entfernt... läuft bis über 20kHz sauber

Schon erstaunlich. Diese Trafos haben tatsächlich noch einen Restluftspalt... Ist ja auch SE gestapelter Kern, allerdings sind die E und I Bleche verschweißt. Egal wie, die 22-23mA Ruhestrom können sie gut ab.... (mehr allerdings nicht!) Und ohne irgendwelche Verschachtelungen der Wickelungen leisten sie sich absolut keine Schwäche im Hochton.
Übrigens gehören 8Ohm Last an den 8V Abgriff, nicht wie zuerst von mir gemessen und getestet am 6V Abgriff.

Damit habe ich mein "Sparbrötchen" doch noch sparbrötchenkonform hinbekommen. Nur muß ich mir jetzt was mit Abdeckhauben einfallen lassen, der Berührungsschutz ist ja beim Deubel...

Gruß, Matthias
AndyGR42
Stammgast
#140 erstellt: 28. Dez 2021, 12:59
Moin.

Ich habe übrigens mal einem der Hammond die Luftspalte verpasst. Ging sogar mit einer Handbügelsäge relativ einfach. Im Schraubstock kann man den Kern dann wieder etwas zusammendrücken, damit der Spalt wirklich schmal ist. Nur zu Messen / Testen bin ich noch nicht gekommen. Das wird vermutlich auch nix mehr in diesem Jahr.

Grüße,

Andy
Ste_Pa
Stammgast
#141 erstellt: 28. Dez 2021, 15:23
Moin Matthias,

da hast Du Dich ja mächtig "reingekniet" , um dem Sparbrötchen doch noch einen adäquaten Übertrager zu spendieren. Besten Dank!

Dieser Conrad Netztrafo passt IMHO perfekt zu "Sparbrötchen". Ich hatte zwischenzeitlich auch gegrübelt ... mir wäre aber nur der Hammond 125ASE / 125BSE noch in den Sinn gekommen. Dass ein Netztrafo zu solch guten klanglichen Leistungen fähig ist, hätte ich nicht erwartet. Ich hatte vor Jahren mal ein wenig mit (kleineren) Printtrafos an KHV experimentiert, war damit aber immer unzufrieden.

Ein Exemplar dieses Netztrafos vom "blauen C" habe ich sogar noch hier in der Bastelkiste, so dass ich die kommenden Tage direkt mal einen Testlauf starten kann. Die Frequenzgänge sehen auf jeden Fall schon mal einwandfrei aus.

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 28. Dez 2021, 19:02 bearbeitet]
AndyGR42
Stammgast
#142 erstellt: 28. Dez 2021, 17:03
Moin.

Der 125BSE ist aber weit von Sparen entfernt. Auf den ersten Blick macht zu einem ähnlichen Preis der ATR10 von TBT einen DEUTLICH besseren Eindruck. Leider aktuell nicht lieferbar. Ich habe aber zwei hier rumliegen für ein späteres Projekt.
TrueHighFidelity
Stammgast
#143 erstellt: 28. Dez 2021, 18:03
Hallo zusammen,

ich habe nur so am Rande mitbekommen, dass der Hammond-Übertrager wohl doch nicht so das Gelbe vom Ei ist. Schade eigentlich, Aber schön, dass Ihr, Matthias und Steffen, euch trotzdem so viel Arbeit damit macht. Es wird ja sowieso nur noch so wenig gebastelt im Forum...

Ich möchte als Idee nochmal den ATRA0121 von Jan Wüsten einwerfen.

"Ausgangstrafo für kleine Leistungen.
Prim 8 und 10 kOhm, 15-20mA max DC-Belastung, ASek. 4 und 8 Ohm.
Für D- /K-Röhren zur Reparatur von Batterieradios, für Kopfhörerverstärker,
für Verstärker kleiner Leistung und auch als Step-up Zwischenübertrager, ü = 33-50."


Ist etwa genauso groß (4 cm) und nur sehr wenig teurer (23,68 Euro) als der Hammond. Und ich denke nicht, dass Jan Wüsten solche Späße macht, wie einen Eintakt-Übertrager ohne Luftspalt anzubieten.

Und noch eine Idee zum Thema Berührschutz:

Wenn die Trafos relativ dicht nebeneinander montiert werden und zwar so, dass alle Anschlüsse in die Lücke in der Mitte zeigen, kann diese Mitte mit einem passend gebogenen dünnen Blechstreifen verschlossen werden, der auf den Trafokernen aufliegt und am Chassis festgeschraubt wird.


[Beitrag von TrueHighFidelity am 28. Dez 2021, 18:12 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#144 erstellt: 28. Dez 2021, 21:00
Servus Steffen,

Ste_Pa (Beitrag #141) schrieb:
Dass ein Netztrafo zu solch guten klanglichen Leistungen fähig ist, hätte ich nicht erwartet

Ja, Netztrafos als Ausgangsübertrager verwendet, sind oft deutlich besser als ihr Ruf. Ich schreib' ja seit Jahren auch immer wieder mal, daß ich da gute Erfahrungen damit habe - allerdings: Ich habe aufgrund meiner Schaltungstopologie (H-Brücke aus 2 SRPP-Hälften) einen gleichspannungsfreien Übertrager. Mein Avatar zeigt den Frequenz- und Phasengang einer solche Netztrafo-Mimik bei 10[W] Ausgangsleistung in 8[Ohm] (R(a) 3[kOhm]) - es ist ein ganz gewöhnlicher, handelsüblicher 80[VA] Ringkernnetztrafo vom Bürklin (mit einer 230[V] Primär- und einer 12[V] Sekundärwicklung):

Frequenz- und Phasengang PA1 8[Ohm] 10[W] cutout

Der 0,2[dB]-"Nippel" bei ca. 9,5[kHz] ist die Streuspitze des Trafos (also die Resonanzfrequenz). Die ist hier deswegen so gut zu sehen, weil es bei diesem Verstärker vom Ausgangsübertrager weg keinerlei Gegenkopplung gibt, die sowas wegbügeln würde.

Grüße

Herbert
AndyGR42
Stammgast
#145 erstellt: 28. Dez 2021, 22:05
Nabend.

Ich hatte heute keine Ruhe und bei dem Sch... Wetter eh nix anders zu tun. Ich habe mal meine Version des Sparbrötchen aufgebaut. Die Schaltung ist zwar grundlegend anders, der 1750A passt aber auch hier einigermaßen. Mich hat etwas gestört, dass für die 6SN7 mittlerweile Phantasiepreise aufgerufen werden. Und wenn man nicht gerade den Keller voll davon hat, kann es durchaus schnell teuer werden. Für ein anderes Projekt habe ich noch ein par PCL86 rumliegen gehabt. Das Paar bekommt man neu für 20-25 Euro und charmant ist auch die Option der Allstrom Schaltung, um den Netztrafo einzusparen. Um für die Heizung keine 60Watt verbraten zu müssen reicht ein kleiner Trafo für 7-8 Euro. Der größte Nachteil ist die Leistung durch die begrenzte Anoden Spannung. Mit diesem AÜ kommen da maximal 0,8 Watt raus, bevor es anfängt zu klirren. Bis 1 Watt sicher noch akzeptabel. Das reicht aber erstaunlicherweise um selbst meine 86dB Regalboxen (Visaton Aria) in Wallung zu bringen. Für den Schreibtisch mehr als ausreichend.

Screenshot 2021-12-28 194709

Rein Subjektiv klingt der 1750A mit eingesägtem Liftspalt besser, satter. Ohne neigt es etwas wie aus der hohlen Dose zu klingen und schneller zu scheppern. Da ich bisher nur einen Kanal aufgebaut habe kann ich nicht direkt vergleichen, sondern muss den AÜ umklemmen. Aber ich hatte schnell einen Favoriten.

Objektiv habe ich mal schnell zwei Frequenzgänge aufgezeichnet:

1750A_mit
1750A mit Luftspalt

1750A_ohne
1750A ohne Luftspalt

Grüße Andreas

P.S.: Ja, ich weiß, in der Simulation liegt Wa der pentode über dem Maximum. Der Punkt muss in der Realität eben an den AÜ angepasst werden.


[Beitrag von AndyGR42 am 28. Dez 2021, 22:10 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#146 erstellt: 28. Dez 2021, 23:41
Moin,


AndyGR42 (Beitrag #140) schrieb:
Moin.
...
Ich habe übrigens mal einem der Hammond die Luftspalte verpasst. Ging sogar mit einer Handbügelsäge relativ einfach. ...


Cool. Mit etwas Geschick ist das auch sicher eine lösbare Aufgabe. Allerdings macht so eine Bügelsäge ja eine ganz schöne Schnittbreite, da bleibt wohl wenig vom I des Kerns übrig. Wenn Du ein paar Messungen hast und sich das Unternehmen lohnt, geht es meinen 1750ern auch an den Kragen....


TrueHighFidelity (Beitrag #143) schrieb:

...
Ich möchte als Idee nochmal den ATRA0121 von Jan Wüsten einwerfen.

"Ausgangstrafo für kleine Leistungen.
Prim 8 und 10 kOhm, 15-20mA max DC-Belastung, ASek. 4 und 8 Ohm.
Für D- /K-Röhren zur Reparatur von Batterieradios, für Kopfhörerverstärker,
für Verstärker kleiner Leistung und auch als Step-up Zwischenübertrager, ü = 33-50."


Ist etwa genauso groß (4 cm) und nur sehr wenig teurer (23,68 Euro) als der Hammond. Und ich denke nicht, dass Jan Wüsten solche Späße macht, wie einen Eintakt-Übertrager ohne Luftspalt anzubieten.
...


Sehr schön, danke, scheint gut zum "Sparbrötchen" zu passen!



Und noch eine Idee zum Thema Berührschutz:

Wenn die Trafos relativ dicht nebeneinander montiert werden und zwar so, dass alle Anschlüsse in die Lücke in der Mitte zeigen, kann diese Mitte mit einem passend gebogenen dünnen Blechstreifen verschlossen werden, der auf den Trafokernen aufliegt und am Chassis festgeschraubt wird.


Danke. Mir wird da schon was einfallen... Ich mach das ja nur für die Öffentlichkeit. Ich selbst bin recht spannungs- und temperaturfest.

@Andy,

Du schickst zu viel Ruhestrom durch den Übertrager... fast 40mA... da bleibt dann wirklich nicht mehr viel übrig an Heinrichen und für das Signal.

Ich habe da auch ein neues Modell für den Fender mit Luftspalt:
Anpassung Spice Modell
Für den Hammond ohne sieht es so aus:
Anpassung Spice Modell

Das mit den 31H Primärinduktivität beim Hammond war nur geschätzt, auf der Grundlage der vermeintlich besseren Baßwiedergabe, die sich ja bei genauerem Hinsehen nicht bestätigt hat.
Diese Modelle gelten aber nur für ~20mA Gleichstromlast... bei mehr, muß großzügig die Induktivität herunter genommen werden.

Die PCL86 liegt hier auch noch. Schön, daß da auch andere Varianten bearbeitet werden.

Gruß, Matthias
AndyGR42
Stammgast
#147 erstellt: 29. Dez 2021, 02:29

Rolf_Meyer (Beitrag #146) schrieb:
Moin,
Cool. Mit etwas Geschick ist das auch sicher eine lösbare Aufgabe. Allerdings macht so eine Bügelsäge ja eine ganz schöne Schnittbreite, da bleibt wohl wenig vom I des Kerns übrig. Wenn Du ein paar Messungen hast und sich das Unternehmen lohnt, geht es meinen 1750ern auch an den Kragen....


Jain. Der Schnitt liegt so bei 0,5-0,6mm Das ist recht wenig, so klein isser nun auch wieder nicht Ich habe bisher auch nur die beiden äußeren Schenkel vom "E" durchtrennt, jeweils rechts und links oben. Der Unterschied beim Hören und Messen war schon deutlich. Eventuell reicht es aus als Kompromiss. Ich habe den ganzen Kern dann im Schraubstock vertikal zusammengepresst. Dadurch hat sich der Spalt weiter geschlossen. So in etwa ein Blatt Papier könnte man noch durchziehen. Beim Sägen lösen sich schon mal einzelne Bleche oder biegen auf. Die habe ich einfach mit 2K Kleber und dem Schraubstock wieder verklebt / verpresst.


Rolf_Meyer (Beitrag #146) schrieb:

Du schickst zu viel Ruhestrom durch den Übertrager... fast 40mA... da bleibt dann wirklich nicht mehr viel übrig an Heinrichen und für das Signal.


Stimmt. Die Schaltung war auch für einen anderen AÜ gedacht. Allerdings machen die 40mA bei den 22,5k auch überhaupt keinen Sinn. Da reichen 20mA völlig aus. Leider kristallisiert sich die hohe primär Impedanz auch zunehmend als k.o. Kriterium für die Schaltung heraus. Die PCL86 kann mehr. Viel mehr. Aber eher an 5k. Ich baue das die Tage trotzdem nochmal um. Und danke für das neue AÜ Model. Wobei das bisherige auch ziemlich gut gepasst hat. Zumindest beim Frequenzgang. Die Mühe THD zu messen habe ich mir bei Version 0.1 nicht gemacht

Grüße,

Andy

P.S.: Nach einer Nacht drüber schlafen und nochmal durchrechnen denke ich, der 1750A ist für die Pentode ungeeignet. Bei 22,5:8 wäre die Arbeitsgerade extrem flach und lässt kaum Raum für eine halbwegs unverzerrte Auslenkung der Anodenspannung. Der AÜ darf maximal 10k, idealerweise 5k primär haben damit das funktioniert. "Irgendwie" geht natürlich auch mit dem 1750A, aber das ist weit weg von optimal.


[Beitrag von AndyGR42 am 29. Dez 2021, 10:57 bearbeitet]
AndyGR42
Stammgast
#148 erstellt: 29. Dez 2021, 11:54
Moin.

Also, mit dem "richtigen" AÜ sollte die PCL86 locker auf 4 Watt bei <0,5% THD kommen. Selbst wenn es am Ende wegen dem nicht idealen AÜ nur 2 Watt werden, dann wäre das absolut ausriechend. Mir erscheint der ATRA0211 als passend, auch wenn der gut einen Zehner mehr kostet als das 1750A. Alternativ der TBT ATR10. Der kostet aber nochmal 10 Euro mehr und dürfte auch größer / schwerer sein als der ATRA2011, hätte aber einen UL Tap. Leider hat Jan keine Angaben zu Größe und Gewicht gemacht. Da meine ATR10 schon verplant sind werde ich wohl mal zwei ATRA2011 bestellen.

Ich habe das Ganze mal mit einem generischen 5k AÜ simuliert:

5kSE_FR

5kSE_FFT

PCL86_4W_V3

Grüße

Andy
TrueHighFidelity
Stammgast
#149 erstellt: 29. Dez 2021, 20:59

AndyGR42 (Beitrag #148) schrieb:
Leider hat Jan keine Angaben zu Größe und Gewicht gemacht.

Der ATRA0211 hat eine Kerngröße von 7,8 x 6,5 x 2,7 cm. Gewicht kann ich mangels Waage gerade nicht bestimmen, aber deutlich schwerer als typische Röhrenradio-AÜs.


charmant ist auch die Option der Allstrom Schaltung, um den Netztrafo einzusparen.

Aber nur solange, wie man nicht mal aus Versehen den Netzstecker falsch herum einsteckt. Oder schlimmer noch: Jemand Anderes das Gerät in die Finger kriegt und den Netzstecker falsch herum einsteckt. Ich habe solche Experimente auch schon gemacht, aber das wurde mir irgendwann doch zu heiß.
AndyGR42
Stammgast
#150 erstellt: 29. Dez 2021, 22:01

TrueHighFidelity (Beitrag #149) schrieb:
[
Aber nur solange, wie man nicht mal aus Versehen den Netzstecker falsch herum einsteckt. Oder schlimmer noch: Jemand Anderes das Gerät in die Finger kriegt und den Netzstecker falsch herum einsteckt. Ich habe solche Experimente auch schon gemacht, aber das wurde mir irgendwann doch zu heiß. :KR


Naja, das hängt von der Konstruktion ab. Ich habe als Gehäuse einen alten Bakelit HAK vorgesehen. Den gab es mal günstig auf dem Flohmarkt. Zugelassen bis 600V, IP45 und damit komplett schutzisoliert. Die Ausgänge sind durch den AÜ eh galvanisch getrennt. Bleiben noch die Chinch Buchsen. Eventuell baue ich auch auch einfach einen günstigen Toslink DA Wandler ein. Kostet 15-20 Euro und damit wäre der Drops auch gelutscht.
pragmatiker
Administrator
#151 erstellt: 30. Dez 2021, 12:21

AndyGR42 (Beitrag #145) schrieb:
charmant ist auch die Option der Allstrom Schaltung, um den Netztrafo einzusparen. Um für die Heizung keine 60Watt verbraten zu müssen reicht ein kleiner Trafo für 7-8 Euro

Oder - wenn schon Allstrom - vielleicht eine "Blindstrom"heizung?: 3,9[µF] || 0,47[µF] hinreichender Spannungsfestigkeit (also 400[V]AC) vor den Heizfaden der PCL86 - und schon stellen sich bei 230[V] / 50[Hz] Netzspannung (X(C) von 4,37[µF]: 728,4[Ohm]) fast punktgenau 13,5[V] / 300[mA] am Heizfaden der PCL86 ein... ....man muß natürlich (es wurde ja schon erwähnt) bei solchen Allstromgeschichten penibelst auf Isolation und alle anderen Aspekte der elektrischen Sicherheit achten!! Diese Mimik hätte auch noch den Vorteil, daß selbst im Einschaltmoment (also mit völlig kaltem Heizfaden) bei genau 230[V] Netzspannung @ 50[Hz] und genau 4,37[µF] Kapazität nie mehr als ca. 316[mA] Heizstrom fließen können - den üblichen "Kalt-Stromstoß" gibt es hier also nicht und die Röhre wird langsam und sanft hochgeheizt.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 30. Dez 2021, 12:34 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#152 erstellt: 30. Dez 2021, 22:06
Moin Andy,


...Jain. Der Schnitt liegt so bei 0,5-0,6mm Das ist recht wenig, so klein isser nun auch wieder nicht Ich habe bisher auch nur die beiden äußeren Schenkel vom "E" durchtrennt, jeweils rechts und links oben. Der Unterschied beim Hören und Messen war schon deutlich. Eventuell reicht es aus als Kompromiss. Ich habe den ganzen Kern dann im Schraubstock vertikal zusammengepresst. Dadurch hat sich der Spalt weiter geschlossen. So in etwa ein Blatt Papier könnte man noch durchziehen. Beim Sägen lösen sich schon mal einzelne Bleche oder biegen auf. Die habe ich einfach mit 2K Kleber und dem Schraubstock wieder verklebt / verpresst.
...


Habe gestern auch Laubsägearbeiten an einem 1750A vorgenommen...
Allerdings wirklich mit einer Laubsäge mit Metallblatt. Schnittbreite damit ca. 0,4mm... mein dünnstes Sägeblatt für eine Bügelsäge hat mit Schrank ca. 0.9mm Schnitbreite... Das mit dem "Schraubstock-Pressen" wollte ich meinen Kernen ersparen. Auch wenn die Trafos mißlungen sind, haben sie eine derartig grobe Behandlung nicht verdient. Also die Schenkel links und rechts, viel mehr oben und unten, entlang der E/I-Fuge durchgesägt... und, siehe, SE ist.

Aus gegebenen Anlaß hier mal der Fender mit verschiedenen Gleichstromvorbelastungen:
Variable Gleichstromlast Fender
Da sieht man recht deutlich, daß da 40mA nix zu suchen haben. Die Induktivität bricht auf nicht mal die Hälfte zusammen und die Impedanz sackt in den Keller. Also nix mit PCL86 in Pentode!

So, und der Hammond hat sich nach dem Zersägen gerettet:
Hammond variabler Idc
Damit hat er etwa die gleichen Heinriche unter Idc, wie der Fender... geht doch.
Ich will aber auch noch zeigen, was da so ein 40Hz Sinus bei 20mA:
20mA
und bei 40mA Gleichstromvorbelastung:
40mA
so macht. Wie man sieht, ist der Kern schon bei nur einigen hundert mW bei 40mA "pappsatt"... das gleicht keine Gegenkoppelung mehr aus.



...
P.S.: Nach einer Nacht drüber schlafen und nochmal durchrechnen denke ich, der 1750A ist für die Pentode ungeeignet. Bei 22,5:8 wäre die Arbeitsgerade extrem flach und lässt kaum Raum für eine halbwegs unverzerrte Auslenkung der Anodenspannung. Der AÜ darf maximal 10k, idealerweise 5k primär haben damit das funktioniert. "Irgendwie" geht natürlich auch mit dem 1750A, aber das ist weit weg von optimal.


Man könnte auch sagen, die PCL86 ist für den Übertrager völlig ungeeignet. Gehe einfach daher und schalte die völlig überflüsigen Gitter so, daß aus dem Pentodenteil eine brauchbare Röhre(Triode) wird, vermindere den Ruhestrom und siehe, Musik wird sein.
Zur Verdeutlichung... Lege eine waagerechte Arbeitsgerade über eine Triodenkennlinienschar.... Dann siehst Du, worum es geht.

Ich erinnere noch mal an den Threadtitel... Es geht nicht darum, den 3786ten Studentenröhrenverstärker zu bauen.. ECC83 auf EL84 gibt es wie Sand am Meer... und bei der 86 wurden aus Kostengründen die beiden Röhren in einen Kolben gepresst, wobei die EL84 1/3 ihrer Leistung eingebüßt hat... man will ja Taillierungen des Glases vermeiden... Die Vorschläge mit dem billigen dickem Eisen à la EI 75 und EI 84 sind zwar alle sehr schön (allerdings, wenn ich mir die Performance laut den Ausführungen vom Frank Kneifel anschaue, doch eher zweifehaft....) haben aber mit dem Thema nix zu tun. Eher ist es peinlich, was da so rauskommt.

Glaub mir einfach... mit den richtigen Lautsprechern und Quellen, macht "Sparbrötchen" mit Fendern (oder zersägten Hammonds) auch mit triodisierten PCL86 endlich richtig MUSIK, Nicht 4W Lärm. Aber das hat auch wieder was mit Stil zu tun...

@Herbert,
Cool, die Heizerei der PCL!

Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 30. Dez 2021, 22:12 bearbeitet]
AndyGR42
Stammgast
#153 erstellt: 01. Jan 2022, 14:51
Guten Morgen


pragmatiker (Beitrag #151) schrieb:
Oder - wenn schon Allstrom - vielleicht eine "Blindstrom"heizung?


Danke für den Tipp. Das werde ich mal ausprobieren.


Rolf_Meyer (Beitrag #152) schrieb:
Also nix mit PCL86 in Pentode!

Die Vorschläge mit dem billigen dickem Eisen à la EI 75 und EI 84 sind zwar alle sehr schön (allerdings, wenn ich mir die Performance laut den Ausführungen vom Frank Kneifel anschaue, doch eher zweifehaft....) haben aber mit dem Thema nix zu tun. Eher ist es peinlich, was da so rauskommt.

Glaub mir einfach... mit den richtigen Lautsprechern und Quellen, macht "Sparbrötchen" mit Fendern (oder zersägten Hammonds) auch mit triodisierten PCL86 endlich richtig MUSIK, Nicht 4W Lärm. Aber das hat auch wieder was mit Stil zu tun...


Naja, hinsichtlich größerer AÜ hast Du recht. Das passende Pendant wäre eher der 125ASE. Ich glaube aber dennoch nicht, dass man unbedingt im Trioden Modus sein muss. Die Reduzierung auf 15-20mA lässt bei 5k recht problemlos 1Watt zu. 4 Watt betrachte ich auch eher als das Maximum, was man innerhalb der Parameter aus der Röhre rausholen kann, nicht muss. In der Simulation schaut auch das Klirr Profil bei 1-2W ganz ok aus. Wenn ich mir sicher wäre, dass die 125ASE eine Luftspalt haben, würde ich glatte mal zwei bestellen. Sie sind etwas teurer als die 1750A, was aber auch an der Konstruktion mit den zusätzlichen Abgriffen liegen kann.

Ich hab's irgendwie nicht so mit triodisiertem Klang. Zudem finde ich etwas absurd einen "günstigen" Verstärker zu bauen für den ich dann aber hochwertige und teure Lautsprecher brauche damit er klingt. Da stimmt die Relation nicht mehr. Für's Büro brauche ich kleine, kompakte Boxen und hier bietet sich ein 2 Wege BR System an. Breitbänder haben in der Größe einfach zu wenig Tiefen und auch längst nicht so einen hohen Wirkungsgrad. Vom nötigen Volumen für einigermaßen Bass mal gar nicht zu reden. Für die meine 86dB Regallautsprecher reichen erwiesenermaßen 1-1,5 Watt für eine ordentliche Zimmerlautstärke. Beim Arbeiten eher 0,5W. Mein Ziel ist daher eine Leistung von 1,5-2W maximal. Da ist ein System, was da noch nicht am Rande des Möglichen betrieben wird, eine sehr interessante Variante.

Jetzt muss mir nur noch was einfallen, um die Gegenkopplung sicher in der Allstromschaltung zu realisieren, ohne das ggf. 230V an den Lautsprecherklemmen anstehen. Dann würde ich das Ding einfach mal komplett aufbauen und testen.


Grüße,

Andreas
Rolf_Meyer
Inventar
#154 erstellt: 01. Jan 2022, 20:09
Moin Andy,

Hier mein Plan, wenn ich was mit der PCL86 tun müßte...
PCL86 auf Netztrafo

Da sind die ELMA TT Universal-Netztrafos verwendet.
Und ich glaube ganz sicher, daß die Dinger besser sind, als die 125ASE... Die haben ja schon laut Datenblatt keine Heinriche. Nehmen wir mal an, der neue Meßkünstler hat für den 1630SEA 15H gemessen... der praktisch unter Gleichstromlast sogar >25H hat, würde das für den 125ASE mit angegebenen 5H dann ca. 8,nochewas Henry sein. Da kannst auch mit dem gesägten 1750A weiter machen und Dir 4Ohm Lautsprecher anklemmen. Wird besser.
Im Datenblatt (125ASE) steht da auch was von "Max DC Bias", der wird also tatsächlich einen Luftspalt haben. Aber 100Hz bis 15kHz... wirklich nicht üppig.
Hier die Messungen an den Netztrafos mit verschiedenen Gleichströmen:
Netztrafo variabler Idc
Wie man sieht, ist es bei 35mA noch relativ Wumpe, ob die Schweißnäte aufgesägt sind, oder nicht. Habe in diesem Fall mit dickem Bügelsägeblatt aufgesägt. Dann fällt einem natürlich das I-Joch entgegen. Alles hübsch entgratet und wieder glatt zusammengelegt. Schön knirsch zusammengedrückt (nur von Hand!) und mit Montagewinkeln das I-Joch wieder fixiert. Hat offensichtlich den Luftspalt vergrößert

Zur Schaltung...
Die Gegenkoppelung kommt von der Anode. C6 hebt den Hochtonabfall auf, während C7 die Resonanzüberhöhung bei >100kHz bekämpft. War nötig, ohne hat man ~-3,5dB/20kHz. (Das liegt an dem relativ schlechten Koppelfaktor des Netztrafo, der ja durchschlägt, weil die GK ja jetzt von primär entnommen wird...) Die Sekundärseite ist eigentlich offen, womit man eine galvanische Trennung zum Rest der Schaltung hat. RX mit dem Gigaohm ist nur für die Simulation notwendig, LTSpice verweigert sonst den Dienst. Damit wäre das allstromtauglich, wenn man einen Eingangsübertrager nutzt.

Gruß, Matthias

PS:Die Schalte kann natürlich wesentlich mehr Leistung als das dargestellte eine Watt... allerdings clippt es dann im Baß.


[Beitrag von Rolf_Meyer am 01. Jan 2022, 21:16 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#155 erstellt: 01. Jan 2022, 21:06
Moin Mathias,


... Habe in diesem Fall mit dickem Bügelsägeblatt aufgesägt. Dann fällt einem natürlich das I-Joch entgegen. Alles hübsch entgratet und wieder glatt zusammengelegt. ...


mir scheint Du hast am Eisensägen Gefallen gefunden. Der Thread entwickelt sich ja ganz nach meinem (DIY-) Geschmack. Jetzt haben wir sogar noch ein kostengünstiges "Allstromgerät", was ebenfalls dem "Sparbrötchen"-Grundprinzip folgt.

Ich bin mittlerweile auch wieder zu Hause und will mich die kommenden Tage dann wieder mit meinem "Sparbrötchen"-Aufbau beschäftigen. Irgendwas brummte da ziemlich laut und klirrte.

Beste Grüße
Steffen

PS: Könntest Du evt mal ein Foto vom aufgesägten Hammond 1750A und auch vom aufgesägten Conrad-Universal-Netztrafos posten. Ich würde dann nämlich auch zur Säge greifen wollen, zumindest was die Hammonds anbelangt.


[Beitrag von Ste_Pa am 01. Jan 2022, 21:07 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#156 erstellt: 02. Jan 2022, 03:34
Moin Steffen,


Bitteschön:
20220101_193142[1]20220101_193233[1]

Gruß, Matthias
AndyGR42
Stammgast
#157 erstellt: 02. Jan 2022, 14:41
Moin Matthias


Rolf_Meyer (Beitrag #154) schrieb:
Moin Andy,

Hier mein Plan, wenn ich was mit der PCL86 tun müßte...


So in etwas sah mein Versuch auch aus, allerdings von der Sekundärseite GK, da sonst die Unzulänglichkeiten des AÜ nicht zu kompensieren waren. Und mit nur 20mA. Finetuning hat sich auch nicht gelohnt. Ich nehme mal an, das ist der ELMA Netzrafo? Dem würde ich jetzt spontan auch mehr elektrische Sicherheit zutrauen als einem Mini-AÜ.

Primär werde ich wohl wirklich einen kleinen DAC mit optischem Eingang verbauen. Die Dinger sind recht günstig und ich will den Verstärker ja ausschließlich vom PC aus bespielen. Ein guter Eingangs Übertrager dürfte deutlich teurer sein.

Danke,

Andreas


[Beitrag von AndyGR42 am 02. Jan 2022, 14:49 bearbeitet]
AndyGR42
Stammgast
#158 erstellt: 02. Jan 2022, 15:47
Mir ist in den Messungen aufgefallen, dass der ELMA bei 25mA ohne Luftspalt noch mehr H hat als mit. Wenn wir also von 1-1,5W als Ziel ausgehen, dann wäre die geschweißte Variante besser. In der 1,5W Version fängt der Bass so unterhalb von 50-60 Hz deutlich (>5%) an zu verzerren. Inwieweit das in der Praxis relevant ist lasse ich mal offen. Da müsste man eh erstmal mit den Lautsprechern messen und nicht gegen eine ohmsche Last.

PCL86_1W_ELMA
Ste_Pa
Stammgast
#159 erstellt: 02. Jan 2022, 18:55
Moin Matthias,

besten Dank für die Bilder. Sehr schöne Sägearbeiten.

Ich bestelle mir nachher erst mal Laubsägeblätter für Metall.

Beste Grüße
Steffen
Rolf_Meyer
Inventar
#160 erstellt: 03. Jan 2022, 00:11
Moin Steffen,


...mir scheint Du hast am Eisensägen Gefallen gefunden...


...Sehr schöne Sägearbeiten...

HäHäHä... noch machst Du witzige Bemerkungen zum Thema... Warte nur, bis Du selbst die Laubsäge in der Hand hast... dann vergeht Dir das.
Dieses Siliziumeisen ist verdammt hart. Vielleicht habe ich mich auch nur weit hinten angestellt, oder meine Laubsägeblätter taugen nix. Ich habe pro Schenkel 3 Blätter und jeweils eine Stunde gebraucht... Und die Blätter sind nicht gerissen, sondern einfach nur völlig stumpf geworden.
Du wirst schon sehen...

Aber es lohnt sich. Habe nach Zersägung wieder auf die Hammonds umgebaut. Lecker!
Das Interessante ist, daß mit den Dingern über den 6SN7 nicht nur ein schön abfallendes Klirrspektrum entsteht, sondern, daß Dieses auch nahezu komplett von 60Hz bis 8kHz den gleichen Anteil hat. Das ist perfekt! Es ist keine Klirrbadewanne, wie mit den Netztrafos über einer triodisierten EL84, wo es im Baß und den Höhen mehr klirrt, aber in den Mitten nahezu gar nicht... So auch simuliert mit der PCL in Pentode... Nein, der gleiche Klirranteil über das wichtige Audioband. Und nicht zu viel davon. Habe jetzt die Tiefbaßbremse auch gelöst. Damit habe ich zwar nur ~1/4 Watt ohne Clipping im Baß an den 84dB Schreibtischlautsprechern, aber den gleichen Pegel von 20Hz bis 20kHz. Und das reicht für Schreibtischuntermalung völlig... und macht "Pipi in die Augen"...
Wenn es lauter sein muß, kann ich ja in den Hörraum gehen und mir die 3W der 300B oder die 20W der 845er an den Cornwalls reintun.
Das Letztere geht leider nicht, denn sonst habe ich keine Ziegel mehr auf dem Dach und einen Gehörschaden.

Also, viel Spaß beim Sägen und hoffentlich tun die Fender-Nachbauten, die Du da hast, genau so über den Hammond 6SN7GTB

Gruß, Matthias
AndyGR42
Stammgast
#161 erstellt: 03. Jan 2022, 11:59
Laub- und Dekupiersägen sind vor allem bei Metall nicht für solche dicken Materialien vorgesehen. Eher für dünne Bleche, daher auch die geringe Standzeit. Ich hatte vor Urzeiten mal Blätter für Edelstahl. Die dürften etwas länger halten, nur scheint es sowas nicht mehr zu geben. Zumindest habe ich keine mehr gefunden.
Ste_Pa
Stammgast
#162 erstellt: 03. Jan 2022, 15:45
Moin Matthias,

das war gar nicht so ironisch gemeint von mir. Das mechanische Ergebnis sah doch ordentlich aus und Klang samt Messungen sind sehr gut.
Vor allem ... ohne das Ergebnis zu kennen, hätte ich mich sicher nicht getraut die Säge anzusetzen, daher ein großes Lob für Deinen Pragmatismus.

Von diesen Sägeblättern (Blattstärke: 0,30 mm / Zähne/cm: 19 / Schnittstärke: 0,32 mm / Opt. Materialstärke: 2 - 6 / Material-Eignung: Nicht-Eisenmetalle/Eisenmetalle) habe ich mir 12 Stück geordert ... Mal schauen ... So eine einfache Handbügelsäge habe ich noch hier im Werkzeugkasten.

Ich berichte dann. Hauptsache ich mache Nichts kaputt. Zuvor (also vor dem Sägen) will ich aber noch mal Messungen machen, auch im Vergleich zu dem Conrad Netztrafo. Dieses starke Brummen und das Klirren, was mein "Sparbrötchen"-Aufbau noch hat, muss ja irgendwo herkommen (an der GK / MK lag es nicht).

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 03. Jan 2022, 16:12 bearbeitet]
AndyGR42
Stammgast
#163 erstellt: 03. Jan 2022, 16:16
Brummen kommt meist vom Netzteil oder schlechter Masse. Ich habe mir mittlerweile angewöhnt, 5 Euro mehr für das Netzteil zu spendieren und es zu stabilisieren. Zumindest für Vorverstärker und Endstufe minimaler Leistung. Am Ende kann man, wenn man es spitz rechnet, die Schaltung damit vielleicht sogar günstiger machen weil die Siebung etwas schlanker ausfallen kann.

Die Idee der Schaltung stammt nicht von mir und es sollte erwähnt werden, dass er LM317 eigentlich nicht für die Aufgabe gebaut wurde. Es funktioniert aber ganz hervorragend. Diese Dimensionierung liefert 250V (einstellbar vermutlich +/-20V) bei 80mA. Denk dir am Anfang einfach einen Trafo und eine Brücken Gleichrichtung rein, das hier ist der Entwurf für Allstrom.

Netzteil
Rolf_Meyer
Inventar
#164 erstellt: 05. Jan 2022, 02:43
Moin Steffen,


Ste_Pa (Beitrag #162) schrieb:

...
das war gar nicht so ironisch gemeint von mir....

Aber das weiß ich doch
Aber meine Hinweise, daß das Ganze ein ziemliches Geduldsspiel ist sind durchaus ernst gemeint. Wer da nicht die Ruhe und Ausdauer zu hat, sollte die Finger davon lassen...
Ich fühlte mich jedenfalls in meine erste Lehrausbildung zurückversetzt, als man am Schichtbeginn vom Meister 3 Eisensägeblätter in die Hand gedrückt bekam... mit den Worten "Die müssen aber bis Schichtende reichen!".. sodann jeweils ein Ende mit Putzlappen umwickelt und Rohrbögen aus Wärmetauscherbehältern heraussägen... (so mit Reinkriechen und allem Drum und Dran) Durchmesser ~40mm, 3mm Wandstärke... und kein "Feld-Wald- und Wiesenstahl". Die Preßluftstichsäge, die in der Wartugsinstruktion erwähnt war, gab es im gesamten Kraftwerk nicht. Wenn am Ende der Schicht 4 oder gar 5 Schnitte vollbracht waren, war man schon ganz weit vorn...

Deine Brummprobleme...
- Netztrafo mal gebührend weit entfernt betreiben... vielleicht macht der Einstreuungen.
- Schaltungsmasse mit der Masse des DAC verbinden
- vielleicht schwingt auch was... 1kOhm Widerstände direkt an die Gitteranschlüsse der Röhren... oder die Gegenkoppelungsleitung geschirmt ausführen...

@Andy,

Ganz wohl wäre mir bei der "Allstrom-Geschichte" nicht. Aber wenn alles in einem schutzisolierten Gehäuse untergebracht ist, warum nicht.
Schon eine Idee, wie Du die Spannung für die DAC-Baugruppe erzeugen willst? Die darf ja eigentlich auch nicht aus der Schutzisolierung rausgucken. Optischer Eingang ist ja perfekt... aber da muß ja auch beachtet werden, daß die Schaltungsmasse des DAC von der Schaltungsmasse des Amp getrennt sein muß. Ein Steckernetzteil ? Was, wenn das nicht sauber galvanisch getrennt ist... Auch ist es nicht schön, wenn da eines der dünnen Drähtchen plötzlich P-Potenzial führt.... Billiges Schaltnetzteil mit in das schutzisolierte Gehäuse? Das wäre galvanisch getrennt...

Dein Netzteil...
Habe das auch schon vor 3 1/2 Jahren durchdrungen, wenn auch mit anderem Hintergrund... Hier, #111
Der IRF in Deiner Schalte, was macht der? Sieht für mich wie eine Strombegrenzung (mit dem angenehmen Nebeneffekt der Spannungsbegrenzung) aus. Strombegrenzung kan der LM allein, aber die Spannung über I und O muß doch begrenzt sein. Da gefällt mir meine Variante mit den Zener besser.
Was für eine Type ist denn D2? Dann könnte man sich näher damit befassen... und auch nachbauen.
Viel zu viele Nebenbaustellen... Besser ein 40€ (oder gar 25€ ELMA TT) Trenntrafo für die popeligen 250V Ub scheinen mir zielführender...

Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 05. Jan 2022, 03:11 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#165 erstellt: 05. Jan 2022, 04:06
Hallo Zusammen,

jetzt habe ich mich endlich mal wieder an meinen "Sparbrötchenaufbau" gesetzt. ...

Das hörbare starke Klirren, was ich vor Weihnachten hatte, ist nun weg, Ursache war eine kalte Lötstelle an einer Masseverbindung.

Sparbroetchen im Testgehäuse

Sparbroetchen Testaufbau mit Mess-Rechner (2)

Am linken Kanal ist aktuell mein Hammond-1750A-Übertrager in der 6W-Version und am rechten Kanal der Conrad-elma-TT-IZ54-Universal-Netztrafos installiert, beide noch ohne Luftspalt.

Sparbrötchen: Messungen 05.01.2022 korr

Sparbrötchen: Messungen Spektrum 05.01.2022

Die Bodediagramme sind mit dem REW-Tool gemacht und die Spektren mit der Software "Soundkarten-Oszillograph" von Christian Zeitnitz . Als USB-Soundinterface dient eine EMU202.
Die Messungen sind nur in Relation zu interpretieren. Zum einen nutze ich einen Spannungsteiler, damit die ADC-Eingänge des Soundinterfaces nicht überlastet werden, zum anderen ist mein Messaufbau unkalibriert, außerdem erfolgt nur eine einkanalige Messung ohne Referenz.

Was mir aufgefallen ist (alle Werte mit 8 Ohm ohmscher Last am "Sparbrötchen"-Aufbau gemessen):

_________________________Hammonds:________Netztrafo:
P=360mW, Bassabfall ab ca.: 60 Hz ____________ 25 Hz
P=700mW, Bassabfall ab ca.: 85 Hz ____________ 35 Hz
P=1000mW, Bassabfall ab ca.: 90 Hz ___________ 40 Hz

___________Hammonds:________Netztrafo:
P=360mW, THD: 0,21 % ____________ 0,38%
P=700mW, THD: 0,51 % ____________ 0,74%
P=1000mW, THD: 9,14 % ___________ 1,23%

An der Höhenwiedergabe ist gemäß der Bodedigramme nichts auszusetzen. Dafür dass beide Trafos keine verschachtelten Wickeltechniken verwenden, ist das Hochtonverhalten eigentlich erstaunlich gut.

Der "Brummbär" ist leider immer noch da. Ich habe Anodenspannung und Heizspannung separat schaltbar gemacht. Sobald ich die Anodenspannung abschalte ist Ruhe.

Hier noch mal der aktuelle Schaltplan meiner Netzteile ...

Sparbrötchen: Netzteil-Schaltungen

Als Ripple auf Ub messe ich mit meinem True-RMS-Multimeter: ca. 40mV. Meine DSO-138-"Schätzeisen" zeigen auch in etwa solch einen Wert (bei 100Hz).

Sparbrötchen: Ripple auf UB

Am Ladeelko habe ich aktuell 371V am Siebelko 348V. 23V werden verheizt. Mein DIY-RKT hat noch ca. 20V einer Zusatzwicklung, die ich noch dazu nehmen kann (hatte ich vorsichtshalber noch dazu gewickelt), aber es wird dann im Einschaltmoment eng für die Elkos , aktuell messe ich ca. 425 V beim Einschalten am Ladeelko.

Am Lautsprecher-/Kopfhörerausgang kann ich mit meinen Spielzeug-Scopes leider keine Restwelligkeit messen. Mit dem USB-Soundinterface kommen auch nur sehr niedrige Ripple zum Vorschein (ca. 180µV) ...

Als Kopfhörer hatte ich meine Veho-Z8-Kopfhörer verwendet. Deren Empfindlichkeit ist mit 92dB abgegeben, die Impedanz liegt bei 32Ohm. Mit diesem Hörer vernehme ich ein deutliches Brummen, unabhängig von der Stellung des Lautstärkepotis. Das Brummen ist sofort weg, schalte ich die Anodenspannung ab.

Sparbrötchen: Brummsignal auf Kopfhörerausgang

Achja ... Nachfolgendes Bild zeigt "Sparbrötchen"-Verdrahtungsansicht. Die untere Platte ist Cu-Basismaterial (einseitig). Die Heizungskabel liegen unter der Platte. Alle Massen (Lötstifte) sind durchkontaktiert von der Cu-Seite her.
Die noch zu sehende "Umschaltung" des Gitterableitwiderstandes der Eingangsstufe mittels Poti, habe ich mittlerweile entfernt. Ich fürchtete, dass die langen Kabel störend sein könnten. Aktuell sind 470k + 100k Festwiderstände verlötet.

Sparbroetchen: Roehrenmodul - Ansicht von unten

Bis hier hin erst einmal ...
Beste Grüße
Steffen


@Andy:
Ja diese elektronischen Helferlein in der Anodenspannungserzeugung habe ich auch schon einige Male eingesetzt , einerseits zur Spannungsstabilisierung mit dem LM317 und MOSFET (Klick)
Maida-Regler: LM317 & Mosfet, Anodenspannung.
(Mit mit dem LR8 habe ich für Vorstufen auch schon was gebaut.) Andererseits fand ich auch Kapazitätsmultiplizierer nur mit MOSFET interessant ( Klick). Das funktionierte auch eigentlich sehr gut. Das LM317 & MOSFET Konstrukt nennt sich wohl auch Maida-Topologie ( Klick und Klick), der Valve Wizard, Merlin Blencowe, hat die Schaltung in seinem Büchlein abgedruckt. Die Brummspannungsunterdrückung der Maida-Topologie soll lt. Autor bei ca. 66 dB liegen, das ist schon ne Menge "Holz".
Ich bin nun am Überlegen ... Eigentlich wollte ich es beim "Sparbrötchen" einfach halten und ohne die sandigen Helferlein auskommen. Aber wenn ich mehr Brummspannungsunterdrückung haben möchte, ohne noch mehr Spannung zu "vernichten", wird es ohne Helferlein ("sandige" oder "drosselige") vermutlich doch nicht gehen. Ich versuche es aber vorher noch mal mit einem größeren Siebelko.


@Matthias:
Sehr interessante Anekdote aus Deiner Lehrzeit. Das mit dem Lappen und dem Eisensägeblatt mache ich heute auch noch so. Aber ich säge ja auch nur wenig.
Eisensägeblatt

An was ich mich in Bezug auf meine Lehrzeit noch mit Schrecken erinnere war das Feilen eines Schlüssels aus einem Metallblock in ca. Zigarettenschachtelgröße. Dabei ging es auch um das "Herunterschrubben" von Fläche. Es wurde dann mit dem Haarlineal nachgeschaut, ob auch alles eben ist. Und wir hatten nur die Feile.


Achso ... zum "Allstromer" ... Die Idee finde ich auch sehr interessant. Zumal man hier ja mit einem relativ kleinem Gehäuse auskommen würde. Zwei PCL-Röhren und die beiden Conrad-Netztrafos als Übertrager nehmen relativ wenig Platz weg. (Mir ist vorhin aufgefallen, dass bei dem Conrad/elma-Universal-Netztrafo keine Zweikammertechnik, wie heute bei Netztrafos rel. gebräuchlich, angewendet wurde, evt. ist deshalb das Übertragungsverhalten recht passabel.) Als Kopfhörerverstärker würde ich so ein Gerät wahrscheinlich nicht einsetzen wollen, wobei ... eigentlich ist die Netz- und Potentialtrennung ja durch die Ausgangsübertrager (in dem Fall dann die Conrad Universalnetztrafos) zweifelsohne gegeben (da kenne ich OTL-Röhren-KHV mit Netztrafo aber hohen Anodenspannungen ohne schützenden Ausgangsübertrager, die mir deutlich gefährlicher erscheinen ... ). Bei Lautsprechern ist das auch wieder etwas unkritischer, denke ich, wobei klar auch hier "safety first". Hier "geht und fällt" die Sicherheit mit dem Aufbau und dem Gehäuse, denke ich. Als kleiner Büro- oder Zimmerverstärker etc. macht sich das Konzept sicher nicht schlecht. Für den DAC mit optischem Eingang könnte man ja einen Mini-Netztrafo (5VA oder so für 2,50€) noch einbauen.
Gibt es eigentlich SPDIF-Einbaubuchsen, so dass man sich den DAC-Board-Anschluss irgendwie verlängern kann?


[Beitrag von Ste_Pa am 05. Jan 2022, 08:07 bearbeitet]
AndyGR42
Stammgast
#166 erstellt: 05. Jan 2022, 10:09
Moin Matthias


Rolf_Meyer (Beitrag #164) schrieb:
Ganz wohl wäre mir bei der "Allstrom-Geschichte" nicht. Aber wenn alles in einem schutzisolierten Gehäuse untergebracht ist, warum nicht. Schon eine Idee, wie Du die Spannung für die DAC-Baugruppe erzeugen willst?


Nun, das Gehäuse ist tatsächlich ein HAK, also für richtig Saft ausgelegt und IP54. Das sollte mal reichen. Ich werde wohl auch verschiedene Maßnahmen kombinieren, z.B. keine offenen Lautsprecher Terminals, sondern 4mm Labor Buchsen. Kostet vermutlich auch weniger. Sollte also der AÜ nicht sauber isolieren wären keine blanken Teile außen zu sehen. Ähnlich wie bei einem in sich geschlossenen Allstrom Radio. Einen zusätzlichen Trenntrafo bekomme ich sehr wahrscheinlich nicht mehr in das Gehäuse. Hängt aber auch stark von der Größe der finalen AÜ ab. Ohne bzw. mit externem DAC und kleinen Kernen könnte das wieder passen. Ich habe mir gestern mal ein Paar alte EL84 AÜ für kleines Geld organisiert. Die müssten 3,5 oder 5k haben, allerdings sekundär vermutlich 4-5 Ohm. Charmant ist die separate Wicklung für den Gegenkopplung. Mal sehen wie die sich so schlagen.

Als Netzteil für den DAC wollte ich ganz simpel ein USB Steckernetzteil verwenden. Das habe ich schon öfter gemacht. Mit einer 4-6 mm2 Klemme kann man die Anschlüsse im Gehäuse realisieren. Das von dir verlinkte Modul geht sicher auch. Ist im Prinzip ja das Gleiche. Galvanisch getrennt müssen die Dinger ja eh sein.


Rolf_Meyer (Beitrag #164) schrieb:

Dein Netzteil...

Der IRF in Deiner Schalte, was macht der? Sieht für mich wie eine Strombegrenzung (mit dem angenehmen Nebeneffekt der Spannungsbegrenzung) aus. Strombegrenzung kan der LM allein, aber die Spannung über I und O muß doch begrenzt sein. Da gefällt mir meine Variante mit den Zener besser.
Was für eine Type ist denn D2? Dann könnte man sich näher damit befassen... und auch nachbauen.


Der IRF verheizt die Spannungsdifferenz über ca. 12V. Der LM317 kann ja maximal um die 40V zwischen Ein- und Ausgang verarbeiten. Die sind schnell mal überschritten, gerade bei kalter Röhre im Leerlauf. Charmant ist halt, dass er dies variabel tut, immer bezogen auf den Ausgang des LM317. Die D2 soll lediglich den Kondensator C5 entladen. C5 dient der Stabilisierung der Regelspannung und erzeugt als Nebeneffekt auch einen Soft-Start über 3-5 Sekunden. Je nach Dimensionierung

Grüße,

Andreas

P.S.: Ach ja, den Toslink Anschluss zu verlängern ist vermutlich eher keine so gute Idee. Ich würde das Ende einfach fest und sicher in das Gehäuse einführen und fertig.


[Beitrag von AndyGR42 am 05. Jan 2022, 10:12 bearbeitet]
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