Röhren-Tuner basteln

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Basteltante
Inventar
#1 erstellt: 22. Sep 2006, 17:11
ich suche dafür noch etwas Knoff Hoff

Problemliste:

1.) Das Beschalten einer "H" Röhre als Mischdose Oszillator mit Ausgang vom Antennenvorverstärker. Die geht ja eng vergleichbar mit einem Dual-Gate Mosfet, vgl. BF962 und Verwandte... das C System (ECH81 zB) würde ich dann gleich als Oszillator nehmen
2.) Abregeln der Vorstufe mit Steuerspannung von hinten, gleichzeitig damit eine EM füttern (Tuninganzeige)
3.) Oszilator nachziehen (AFC)
4.) Steroedekodierung mit Röhren, also ohne den blöden IC der heute üblich ist.

Wer dazu etwas Unterlagen hätte, idealerweise Schaltpläne, dafür wär ich schon dankbar.

Es geht mir vor allem um den Bastelspaß, also handgewickelte ZF und Ratiodetektor,ein richtiger Murks eben. Und dabei möglichst noch die Unterschiede vom Amateuerfunk zum FM Stereoempfang lernen und umsetzen.
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 29. Sep 2006, 10:50



Kennst Du die Bücher? Sind von 1971 und es steht viel so alter Kram drin. Kann sein, dass Du die Dinger irgendwo antiquarisch bekommst.

Und sonst müssten wir halt mal schauen, was wir zusammenkriegen.
http://www.radiomuseum.org/
Hier gibt es für Mitglieder Schaltbilder und alles Mögliche. Hätte ich nicht das Passwort verlegt und mich unter dem üblichen Namen angemeldet, könnte ich mich noch einloggen, aber so... Da müsste ich mich direkt neu anmelden. Aber mach Du das mal, da hast Du zumindest Zugang zu etlichem Wissen.
Und wenn Du was hast, Fragen oder so, dann weisst Du ja
lfx
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 29. Sep 2006, 12:46
Ich lese euer Vorhaben mit Interesse. Ich würde vorschlagen das FM-Teil aus einem alten Röhrenradio auszuschlachten und auch die ZF-Filter zu verwenden. Das Hochfrequenzteil bekommt ihr ohne einschlägige Erfahrung und Meßmittel nicht zum Laufen und für die Filter braucht ihr mindestens ein Dipmeter.
Wenn einer mit Röhren basteln will sollte er mit einer einfachen Röhrenschaltung beginnen wie einem Audion. Das macht auch Spaß und Chance daß es funktioniert ist auch größer. Mit Röhren basteln ist auch gefährlicher wegen der hohen Spannungen. Da gibts öfters was auf die Finger weswegen ich als Fernsehtechnikerlehrling ( 1965 ) bald einen 7.Sinn dafür entwickelt habe .

Ich sage euch das weil ich ein "Oldie" bin der noch mit Röhren aufgewachsen ist und als Schüler viel damit gebastelt hat (Verstärker und Hochfrequenzgeräte ).

Grüße an die Bastler lfx
Basteltante
Inventar
#4 erstellt: 29. Sep 2006, 13:07
hm, yo
einen Diodenabgestimmten Doppelsuper mit Dualgate-Mischer oder Shottkyringmischer krieg ich wohl hin, eine ZF wohl auch, mit oder ohne SO41, 42, das sollte somit nicht das Problem sein. Ich wills nur eben jetzt warm lösen
und ich verletze kein gesundes Röhrenradio, das ist pfui.
Der Bastlerehrgeiz reicht für 13 Windungen mit Abgriff und Ferritkern.


[Beitrag von Basteltante am 29. Sep 2006, 13:07 bearbeitet]
lfx
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 29. Sep 2006, 15:14
Ich kann natürlich Deine Kenntnisse nicht beurteilen. Aber die Röhrentechnik hat schon auch ihre Tücken.

Es gibt aber totkranke Röhrenradios die das Ausschlachten doch lohnen. Aber ich würde mich dann doch lieber im Ebay nach einem Gerät umschauen und das eventuell auf Vordermann bringen. Obwohl ich manchmal ein wenig nostalgisch an das heimelige Glühen der Kathoden und den eigenen Geruch der heißen Röhren zurückdenke muß ich doch zugeben daß all diese Kisten mit ihrer Leistung nicht an moderne Geräte ranreichen.
Da ist mir ein Tuner von Onkyo oder xxx schon lieber. Aber ich will Dich nicht abhalten.
Viel Spaß dann ...

lfx
Basteltante
Inventar
#6 erstellt: 29. Sep 2006, 15:19
du kennst die Zusammenhänge nicht
lfx
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 29. Sep 2006, 17:31
Hab`s gelesen - alles klar. Ich werde die Sache lesenderweise
mitverfolgen. Viel Erfolg!

lfx
DB
Inventar
#8 erstellt: 29. Sep 2006, 19:55
Hallo,

ich nehme an, das Ganze soll ein UKW-Tuner werden. Da würde ich von einer multiplikativen Mischung mit ECH81 oder ähnlichen Röhren abraten.

Besser ist es, hier eine additive Mischstufe zu verwenden. Wenn man 2x ECC88 im Eingangsteil verbaut, hat man vier Trioden für: den Oszillator, die Mischstufe, eine Eingangsstufe und für die AFC eine Reaktanzstufe.

Die ZF könnte man mit Allerweltsröhren aufbauen, 4x EF80 sollten reichen. Demodulator mit zwei Dioden oder EAA91. Die dafür erforderlichen Filter sollte man bei Reinhöfer electronic bekommen.

MfG

DB
Basteltante
Inventar
#9 erstellt: 29. Sep 2006, 20:12
wenn du mir eine Röhre hinlegst die so funzt wie ein Dual Gate mosfet weis ich automatisch wies weitergeht.
Was mich an der ZF noch wurmen würde:
Da entsteht hinten eine Regelspannung (Empfangsstärke, S Wert) die zurückgeführt wird nach vorne um eine Übersteuerung und Übersprecher zu vermeiden. Damals gabs ja noch keine Kapdioden - ich könnte dahergehn, eine Kapdiode setzen und einen Resonanzkreis damit verstimmen, schon hätte ich echte Regelung. Müßte aber auch auf einer Röhre gehn sowas.
Besonders lustig wirds dann im Ratio Detektor: da entsteht ein Ungleichgewicht bei Abweichung von der Frequenzmitte, und selbis wird zum nachführen des Oszillators zurück nach vorn verwendet.
Mit fertigen Filtern würde ich das zwar bauen, aber nicht lernen. Genau deswegen würden die alle brav gewickelt und abgeglichen Das ist nämlich genau das was mein hobby darstellt, Extrem-Murksen ... ich brauch das. Und es darf richtig übel schwer sein, um so besser.
Eine Tauchkernabstimmung mit Kurvenscheiben und handgewickelte ZF, das klingt schon nach großem spaßfaktor.


[Beitrag von Basteltante am 29. Sep 2006, 20:14 bearbeitet]
DB
Inventar
#10 erstellt: 29. Sep 2006, 20:38
Für UKW-AFC kannst Du auch normale Dioden nehmen, das geht auch. Die 3MHz Haltebereich meines Hartmannsdorfer Hasenstalls wirst Du damit allerdings vermutlich nicht erreichen.

Ich kann Dir den Schaltplan eines komplett röhrenbestückten Tuners zumailen. Dazu benötige ich Deine email-Adresse per PN.

MfG

DB


[Beitrag von DB am 29. Sep 2006, 20:39 bearbeitet]
Zweck0r
Moderator
#11 erstellt: 30. Sep 2006, 00:33
Hi,


Extrem-Murksen ... ich brauch das. Und es darf richtig übel schwer sein, um so besser.
Eine Tauchkernabstimmung mit Kurvenscheiben und handgewickelte ZF, das klingt schon nach großem spaßfaktor.


Was hältst Du von einem Digital-Synthesizer mit Motorabstimmung und Nixieröhrenanzeige ? Das wäre dann wohl Coolness-Faktor 100 %

Ich hätte übrigens ein paar Seiten zu den Röhren-Stereodecodern von Grundig aus der TI.

Grüße,

Zweck


[Beitrag von Zweck0r am 30. Sep 2006, 00:34 bearbeitet]
Basteltante
Inventar
#12 erstellt: 30. Sep 2006, 06:23
ächz
nein ich hätte gern die gute alte Glasplatte vorn, beleuchtet
Übrigends ist das mit den Kurvenscheiben garnicht doof, man kann sich die Abstimmungen so schön in Gleichlauf bringen.


[Beitrag von Basteltante am 30. Sep 2006, 06:24 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 30. Sep 2006, 09:00
Ich würde die ganze Sache so machen, wie man es immer gemacht hat:
Eine Vorstufe und eine selbstschwingende Mischtufe. Macht ECC85
Eine EF 89 oder 183 als erste ZF, das sind Regelröhren, da geht das Ratiosignal als Regelspannung auf das Steuergitter.
Dann eventuell das Selbe nochmals, oder EF80 oder EF184 als zweite ZF, ungeregelt und gleich nochmals. Irgendwann hätten wir mit mehr Stufen keinen echten Vorteil mehr, weil wir rauschmässig an die Grenze stossen. Und mit mehr Röhren und mehr Verstärkung schwingt so eine Kiste, dass es nicht mehr schön ist.

Generell: Normalerweise waren die einfachen Geräte mit ECC85, ECH81, EF89 und EABC80 bestückt.
Das bedeutet CC für UKW Vorstufe und selbstschwingender Mischer, H als erste ZF, F als zweite ZF und AB als Demodulator. Die ZF-Kreise waren fix gekoppelt und auf Maximum abgegelichen.
Sobald eine weitere ZF-Stufe dazu kam (Saba), musste die Kopplung einstellbar sein, damit man die Filter abstimmen konnte. Ohne die veränderliche Kopplung kriegte man das Ding nicht hin, ohne dass es Jodelte.
Basteltante
Inventar
#14 erstellt: 30. Sep 2006, 09:57
selbstschwingende Mischstufe, das kenn ich nicht, sehr interessant. Der kalte Weg ist ja ein Oszillator, eine Vorstufe, und beides dann in einen BF900 oder BF962 wo der erste ZF Filter sitzt.
Ich muß mal im Keller graben, hab irgendwo noch diesen Nachrüst-Tuner , der hat allerdings sehr komische Röhren mit einem Glaspickelchen , ich glaub das waren EF41. Das Ding wurde induktiv durchgestimmt, Tauchkerne.
Und ganz hinten saß ein riesiger Ratiodetektorkasten der oben raus eine Lötfahne mit NF hat.
Es hat drei große Filtergehäuse, und 2 Tauchkreise vorn, einer davon ist der Osz.
Versorgt wurde es mit 6,3~ +250DC
richi44
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 01. Okt 2006, 09:07
Nochmal was Generelles:
UKW-Tuner basteln ist nicht ganz so einfach, wenn es denn funktionieren soll.
Du brauchst sicher mal eine genügende Selektivität, damit Du auch wirklich nur den gewünschten Sender hörst. Andererseits ist eine ausreichende Bandbreite nötig, damit das Signal mit maximalem Hub auch wirklich voll übertragen wird. Und natürlich doll die Durchlasskurve innerhalb der gewünschten Bandbreite optimal eben sein, um Verzerrungen zu vermeiden.
Ich habe früher verschiedentlich versucht, alte, hochwertige Empfangsteile auch für Stereo zu nutzen. Natürlich ist klar, dass die normale Deemphasis auszubauen ist, weil diese ja den Differenzanteil im NF-Bereich 23 bis 53 kHz reduzieren würde. Trotzdem ist mit den reinen Mono-Radios nichts zu machen. Die ZF-Bandbreite ist zu knapp und das beeinträchtigt wieder das Differenzband (warum, weiss ich nicht, es ist mir im Moment nicht logisch). Das Ergebnis ist jedenfalls, dass solche Geräte mit einem nachgerüsteten Decoder eine Kanaltrennung von 10dB oder so bekommen, gegenüber 40dB bei einem normalen Stereotuner.
Wenn ich also ein Ding selber bauen möchte, müsste ich einen HF-Generator mit Wobbler und ein Oszilloskop haben, damit ich die ZF optimal abstimmen und auf die richtige Durchlasskurve trimmen kann. Und ZF-Filter-Selbstbau ist eher nicht, denn man muss die geometrischen Verhältnisse beachten, damit eine praxisgerechte Kopplung der Kreise resultiert. Oder dann halt eine kapazitive Kopplung verwenden, die man mittels Trimmer einstellbar machen könnte. Und dann die Kreise jeweils so abschirmen, dass sie nicht in der Gegend rum streuen und damit die ganze Kiste zum Schwingen bringen. Ich hab mich jedenfalls nie an den HF-Selbstbau gewagt, weil da noch viel mehr zu bechten ist als an einem popligen NF-Verstärker.
Basteltante
Inventar
#16 erstellt: 01. Okt 2006, 09:30
Das ist eben massiver Bastelspaß, und der Kopf raucht auch. So gefällt mir das
Zu der ZF: da würde ich paarige Filter ansetzen, einen der vorgeht und einen der nachgeht, beide recht feste gekoppelt. Das ist schon in den Griff zu kriegen. Viel lustiger ist das Ziehen der Spiegelfrequenzen, beim Amateuersuper setzt man einfach eine erste ZF die noch höher steht als die Empfangsfrequenz, schon ist das gebügelt, in UKW Tunern muß es so gehn. Läuft auf mehrkreisige Filter hinaus (LC Bandpass aus verstimmten Resonanzkreisen). Das läßt sich mit dem Spektrumanalyser schön begutachten. Ein durchaus gehbarer Weg für genügend Bandbreite ist auch eine hohe ZF, 10MHz ist noch etwas knapp. Fernseher schaffen es mit 5,5. sogar das geht ?!


[Beitrag von Basteltante am 01. Okt 2006, 09:32 bearbeitet]
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