Selbstbau Werkzeuge

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kyote
Inventar
#1 erstellt: 17. Mrz 2004, 10:27
Was für Werkzeuge braucht man eigentlich um selbst zu bauen?

Z.B. für Phasen und Rundungen

Und womit macht man am besten das Finish
(Lack, Beize, Folie etc)? und wie?
Epsilon
Inventar
#2 erstellt: 17. Mrz 2004, 13:02
Für Phasen und Rundungen kann man eine Handoberfräse benutzen. Es gibt sehr teure (Festo), teure (Makita, Bosch), und etwas günstigere (Elu, ...) die eigentlich ausreichen sollten. Ebay hilft...
Die entsprechenden Fräser, die man da einspannt, gibt es oft schon als günstige Sets im Baumarkt oder bei ebay, die reichen meiner Ansicht nach völlig aus.

Für die Gehäuse bieten sich an:

1) Kunststoffbeschichtete Spanplatten (Finde ich nicht sehr hübsch), gibt´s im Baumarkt

2) Folie (hab ich keine Erfahrung mit, solls im Car-Hifi-Bereich geben)

3) lackiertes MDF, meiner Ansicht nach das beste, auch für einen Anfänger mit etwas Geschick und Übung zu machen

4) Echtholzfurnier, lackiert. Da kann man vor dem Lackieren auch beizen. Das Beizen dient nur der Farbgebung des Holzes. Wenn man eine Holzoberfläche gebeizt hat, muss man danach in jedem Fall einen Lack zum Schutz aufbringen.
Mittlerweile bekommt man furnierte Platten auch im Baumarkt. Da müsste man die Kanten noch furnieren oder alles auf Gehrung zuschneiden.


Dann muss man sich noch überlegen, wie man die Gehäuse zusammenbaut. Ich würde Flachdübel, die "Lamellos" empfehlen. Leider kosten diese Maschinchen Geld. Vielleicht kann man eine ausleihen...
Oder:
-Holzdübel (für Anfänger nicht so leicht, die genau zu setzen)
-Spaxschrauben + Leim (etwas Heimwerkermässig), kann man bei MDF machen, man muss nur nachher die Schrauben zuspachteln und deckend überlackieren.

Wenn noch Fragen sind, ich helfe gern weiter.

Gruss
Karsten


[Beitrag von Epsilon am 17. Mrz 2004, 13:03 bearbeitet]
qnorx
Stammgast
#3 erstellt: 17. Mrz 2004, 13:18
Meine kleine, nicht abschliessende Liste...

- Holzleim
- 4 bis 6 mittlere bis grosse Schraubzwingen (je nach grösse des Lautsprechers und ob man gleichzeitit beide aufbauen will).
- Gummi-Hammer (zum gefühlvollen Ausrichten der Platten beim Verleimen)
- Schraubenzieher (normalerweise Kreuzschlitz für die Chassis)
- Oberfräse (falls man die Chassis versenken will in der Schallwand und für alle Schallwandöffnungen inkl. Anschlussterminal). Mit der Oberfräse kann man auch Phasen und Abrundungen fräsen. Dazu braucht man dann die entsprecheenden Fräser und idealerweise eine verstellbare Frässchablone/-zirkel. Das Ganze ist aber nicht ganz billig. Für den gelegentlichen Lautsprecherbauer empfehle ich bei einem Modellbauer o.ä mit CNC Fräsmaschine vorbeizugehen. Bei einfachen Formen kann die CNC Maschine schnell von Hand programmiert werden, bei komplexeren Formen ist eine CAD Datei sindvoll. Schlechte Alternative zu den beiden Vorschlägen wäre das Sägen von Hand und Nachbearbeiten mit Stechbeitel und Feile. Phasen und Abrundungen lassen sich auch mit Hobel/Raspel, Feile und Schleifpapier von Hand machen, aber ist erstens sehr aufwändig und mühsam und eine perfekte Gleichmässigkeit ist nicht zu erreichen (auch wenn man Führungsschienen verwendet).
- Lötpistole. Idealerweise mit regelbarer Temperatur.
- Lötzinn, mit Flussmittelseele und Silberzusatz.
- Atemschutz und Brille (v.a. beim Fräsen und Schleifen)
- Rechter Winkel, exaktes Lineal, Geodreieck und Zirkel helfen immer. Inkl. spitzes Bleistift.
- Haushaltspapier (beim Leimen unerlässlich, weil man immer reichlich Leim auftragen sollte, so dass dieser dann beim Anpressen auf allen Seiten rausdrückt).
- Stabile Arbeitsunterlage und ausreichend Platz
- U.U. Hammer für Einschlagmuttern (Chassis)
- Bohrmaschine (um z.B. beim Sägen Ansatzpunkte zu bohren) (braucht man aber nur wenn man die Schallwandöffnungen nicht fräst).
- dito für Stichsäge
- Schleifpapier und Schleifklotz, z.b. 120er um minimale Unregelmässigkeiten (Überstehen von Seitenwänden infolge Toleranzen im Zuschnitt) zu nehmen.


Oberflächen-Bearbeitung.
Neben dem was Du schon erwähnt hast (Lack, Beize, Folie) kann man auch Furnieren, Ölen oder beispielsweise mit einer Aluschicht umfassen. Zur Folie möchte ich sagen, dass diese zwar sehr einfach zu verarbeiten ist, aber ich finde, sie sieht oft sehr billig aus und ist grässlich zum Anfassen. Einer meiner Favoriten ist Furnieren und ölen. Lackieren würde ich nicht selbst machen, weil eine perfekte Oberfläche von Hand nicht zu machen ist, da bietet sich eine Lackiererei an (z.B. Autolackiererei). Hierfür ist aber der Untergrund (nach Möglichkeit keine Spanplatte) und die Vorbehandlung (Grundieren, Anschleifen) entscheidend.
qnorx
Stammgast
#4 erstellt: 17. Mrz 2004, 13:25

Dann muss man sich noch überlegen, wie man die Gehäuse zusammenbaut. Ich würde Flachdübel, die "Lamellos" empfehlen.


Meiner Erfahrung nach reicht im Normalfall verleimen völlig aus. Schnell härtende Holzleime sind nach 15 Minuten bereits weiterverarbeitbar.
Lamellos sind zwar sehr nützlich, aber auch entsprechend aufwendig zu verarbeiten (brauchen auch eine Fräse) und erfordern sehr präzises Arbeiten. Aber meiner Meinung nach geht's auch gut ohne bei den normalen Lautsprecherkisten.

Stark abraten muss ich von Verschrauben. Schrauben müssen dann nämlich versenkt und dann ausgespachtelt werden. Lackieren wird dann zum Roulette, weil man nie sicher sein kann, dass diese gespachtelten Löcher nicht doch optisch hervortreten. Selbst beim verkleben mit Platten kann's vorkommen, dass man einen Abdruck sieht. Unbedingt auf Schrauben verzichten - die braucht's auch nicht - Holzleim hält gut. Kannst Du ja mal testen - leime zwei Bretter zusammen und brich sie dann wieder auseinandern. Du wirst feststellen, dass der Bruch nicht in der geleimten Naht erfolgt, sondern daneben!
kyote
Inventar
#5 erstellt: 17. Mrz 2004, 17:07
Und wenn man statt MDF Multiplex nimmt und das Ölt?
Oder beizt und Lackiert?

Und sollte man Lack lieber streichen, sprühen oder was sonst?

Was kosten denn günstige Ober-Fräsen?
qnorx
Stammgast
#6 erstellt: 17. Mrz 2004, 18:32

Und wenn man statt MDF Multiplex nimmt und das Ölt?


Geht auch.


Oder beizt und Lackiert?


Geht auch.


Und sollte man Lack lieber streichen, sprühen oder was sonst?


Sprühen kommt ab besten, ist aber auch am aufwändigsten.



Was kosten denn günstige Ober-Fräsen?


Umgerechnet (von Schweizer Preisen auf Euro, mag da Unterschiede im Pricing geben) bekommt man so ab rund 200 Euro ne gute, brauchbare Oberfräse (darunter findet sich eher so Hausfrauenwerkzeug die sind dann oft limitiert, z.B. in der Eintauchtiefe). Brauchste dazu aber noch Fräser, die sind teilweise sauteuer. Für Vertiefungen etc. brauchst einen Nutfräser HM, der ist so um 30 Euro und einen Abrund- oder Phasenfräser HSS (die kannte in der HM Version gar nicht bezahlen) auch nochma so um die 30 Euro. Dann stellt sich noch die Frage nach einem Fräszirkel, wobei man sich den selber basteln kann für rudn 10 Euro.
Mein Vorschlag, wenn Du nicht laufend Lautsprecher baust - leih Dir ne Fräse aus (Kollegen, Baumarkt) oder noch besser, lass Dir die Dinger fräsen (Schreiner, Tischler, Modelbauer, ...) dann musst Du nämlich nicht erst damit rumüben (braucht schon ein bischen Zeit bis man ne Fräse gut im Griff hat).
TommyAngelo
Stammgast
#7 erstellt: 17. Mrz 2004, 23:31
Hi,
bin etwas faul zu lesen aber eigentlich reichen:
-Schrauber
-Stichsäge
-Bohrmaschine
-Schmirgelpapier/feilen

Kanten kannst auch feilen statt mit ner fräse und streichen kannst oder einfach bekleben wie du lustig bist ;-)`

achso und natürlich winkel zum anzeichnen und mal nen schraubenzieher und bleistift und sowas...


[Beitrag von TommyAngelo am 17. Mrz 2004, 23:32 bearbeitet]
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