Anleitung für Doorbord Bau - viele Bilder

Hallo,

bin neu hier. ich will mich einfach mal mit gleichgesinnten austauschen, und nicht immer darüber diskutieren ob sich der aufwand lohnt.

für diese geschichten muss man halt ein freak sein.und davon wird es hier wohl einige geben. ich versuche noch ein paar bilder auf den server zu bekommen, weiß aber nicht genau wie. kann mir da noch irgend jemand helfen DANKE

ich wollte mal zum Thema Doorboards eine kleine Einbauanleitung dokumentieren.
In diesem Fall sind diese für einen Polo 6N. Grundlegend glaube ich kann man die einzelnen Schritte aber auch für andere Fahrzeuge anwenden.

Das wichtigste ist am Anfang die Planung. Ihr müsst euch im klaren sein was Ihr wollt. Ich meine nicht wie viele Lautsprecher verbaut werden sollen. Die Form sollte bereits vor Beginn klar sein. Entsprechend dann auch gleich genügend Holz, Leder, Lederkleber, Polyesterkitt, Bauschaum etc. organisieren. Es nervt nichts mehr wenn mitten beim Lederbeziehen der Kleber ausgeht!!!!

Das original Board sollte als Grundlage dienen um darauf aufzubauen. Dabei erziehlt man, finde ich, die besten Ergebnisse. Der Aufbau fügt sich harmonisch in das Gesamtbild des Boards ein.

Nun zu den Details:

Am Anfang gilt Bleistift und Papier. Macht ein paar Skizzen wie ihr euch das
ganze vorstellt. Diese sollten natürlich irgendwie realisierbar sein.

Dann original Board entfernen und Dämmen. Dieser Punkt wird vielfach unterschätzt. Hier darf nicht gespart werden. Rechnet mit ca. € 300 für Dämmmaterial. Dann klingt es nacher aber auch wie in einer S Klasse. In meinem Fall hab ich das Aussenblech mit Silent P von exact gedämmt. Dieses Material ist besser wie jede Bitumenmatte das es der Türe eine extreme Festigkeit verleiht.
Einfach mit der Hand aufstreichen. Die Stärke darf ruhig um die 4mm betragen.
Nach ca. 2 Tagen ist das Ganze trocken und hat die volle Dämmleistung. Zusätzlich habe ich die innere Verkleidung mit 2,5mm Bitumenmatte gedämmt. Die Türe ist jetzt schon 4 kg schwerer wie vorher.


Nun habe ich die original Lautsprecherhalterung abgeschraubt und das Board soweit bearbeitet, das unten nurmehr der Rahmen mit den Klips übrig blieb. Dieser muss stehen bleiben um nacher die Befestigung wieder zu Gewährleisten. In die Öffnung wurde eine 3 S Platte eingepasst die als Träger für den späteren Aufbau des Boards bzw. der MDF Ringe dient. Der Polo hat einen ganz gemeinen Drehbegrenzer für die Türe der bei geschlossener Türe in den Innenraum steht. Unbedingt bei der Positionierung der Lautsprecher darauf achten.


Nun habe ich die 3 S Platte mit dem original Board verbunden um eine hohe Festigkeit zu erhalten. Am besten arbeitet man hier mit einigen Schrauben und viel Heisskleber (der Erfinder sollte einen Nobel Preis erhalten!!)


Jetzt gehts ans Eingemachte. Die MDF Ringe für die Lautsprecher müssen gefräst werden. Wichtig ist hier sehr genau zu arbeiten, da man sich bei den vielen Radien und Tiefensprüngen schnell verfräst. Ich habe mir das Ganze vorher 1:1 mit Schnittzeichnung auf ein Blatt gezeichnet um ja keinen Fehler zu machen. Mit einer Oberfräse kann dies optimal gefräst werden. Allerdings liegt der Zeitaufwand ohne Schablone für 2 dieser Ringe bei 4 Stunden!! Die Stärke der MDF Platte ist 28mm um dén Lautsprechern auch einen sicheren Halt zu geben.




Auf die Grundplatte habe ich noch eine Aluplatte geklebt um nacher das Board zur Türe dicht zu bekommen. Alu lässt sich wunderbar schneiden und biegen!

Jetzt wird der fertige MDF Ring auf dem Board positoniert. Wichtig ist hierbei einfach mal mit einem Abstandhalter (Sperrholz) und etwas Heisskleber den Ring in der gewünschten Position zu fixieren. Passt das Ganze kann mit Dichten losgelegt werden. Der Ring muss rund herum mit Sperrholz und Heisskleber abgedichtet werden, damit nacher kein Sound zwischen Board und Türe verloren geht.


Jetzt kann mit dem Schäumen begonnen werden. Ich bevorzuge diese Technik gegenüber dem GFK (Flies und Harz). Man ist was die Formgebung anbelangt viel flexiebler und auch der Sound wird durch die geschlossenen Hohlräume besser.
Der Schaum dient als unterkonstruktion und Formgebung für den nachfolgenden Polyesterkitt. Der Schaum braucht eine Nacht zun aushärten um weiter bearbeitet werden zu können. TIP: Nach dem Schäumen mit Wasser benetzten. Dann härtet er 50% schneller aus.


Nachdem ich den Schaum mit dem Messer in die richtige Form gebracht habe, kann man nun mit dem Spachteln beginnen. WICHTIG: Nicht einfach drauflos Spachteln. Lieber etwas weniger, dafür aber genauer Auftragen. Beim Schleifen gehts dafür umso leichter. Für die erste Schicht nehmt ihr Faserspachtel. Der gibt eine gute Grundlage für die weiteren Schichten. Ist durch die Fasern auch extrem Fest. Dann kommt die Lieblingarbeit "das Schleifen". Hierbei solltet Ihr ein hochwertiges Schleifpapier verwenden z.B. 3M Schleifleinen. Danach könnt ihr normalen Polyesterkitt auftragen. Dann wieder schleifen und spachteln. Gesamt sind sicher 4 Schichten Kitt notwendig um auch die letzte Unebenheit wegzubekommen. Es muß "Arschglatt" sein. Durch das Leder sieht man jede kleine Unebenheit. Ich habe an diesen beiden Boards gesamt 6 STUNDEN geschliffen. Danach hatte ich 4 Blasen an den Fingern, eine Staublunge und einen "Mords Durst".
Zwischzeitlich habe ich auch noch aus dünnem Karton das Logo von Diamond Audio ausgeschnitten und aufgekebt. Zusätzlich wure hinter ein paar Löchern eine blaue Neonleuchte platziert, die irgenwann auch funktionieren sollte. Zur Zeit ist noch ein Filz drüber, da das ganze nocht fertig ist.




Der heikelste Teil an dieser Geschichte ist sicher das beziehen mit Leder. Beim Kleber darf nicht gespart werden. Ansonsten löst sich nach kurzer Zeit der Bezug und die ganze Arbeit war umsonst. Ich habe 2K Industriekleber verwendet. (Z.B Lederkleber wäreaktivierbar von CHP). Der wärmaktivierbare hat eine großen Vorteil. Solange das Leder nicht erhitzt wird (Heissluftfön) kann das Leder immer noch positioniert werden. Erst danach klebt das Ding "wie die Sau".
Dann Öffnungen einschneiden und Kanten nun mit Pattex einstreichen. An den Kanten ist der Pattex einfach besser!!



So nun bin ich nach ca. 45 Stunden, kaputten Fingern, mit Raucher und Staublunge endlich am Ziel meiner Träume. Die Dobo`s sind fertig und montiert.







Der schönste Moment ist, wenn danach die Türe auch noch zugeht!!
Ich hoffe sie gefallen euch und meine Anleitung war halbwegs verständlich. Würde mich freuen wenn jemand die Anleitung als Grundlage für seine nächsten Doorboards nehmen würde.

Ach ja. Beim dämmen habe ich auf die Bitumenmatten noch Alubutyl geklebt. Dies dient als Nässeschutz und zusätzlich Dämmung damit kein Wasser in den Innenraum drinegen kann. Das Originalpaneel wurde auch noch mit 2mm Bitumenmatten gedämmt. Gesamt hat die Türe nun ca. 12 kg mehr wie vorher.


Also, bis die Tage

LG clawfinger

Mal ne blöde Frage:

Was genau bringt das Alublech?

Gruß Timo