Entscheidungsfindung Mikrofon Haun vs Sennheiser oder anderes

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Wulfila
Neuling

#1 erstellt: 09. Jan 2019, 11:05

Gruß an alle!
Ich möchte mir ein Pärchen Mikrofone anschaffen. Es geht um Aufnahmen von Orgel und Chor in unserer Kirche. Jetzt habe ich Sennheiser MKH 8020 Stereo Paar und Haun MBC 603 mit KA 100 zunächst ins Auge gefasst. Oft lese ich, dass die Haun Mikrofone in die "Schoeps-Klasse" hineinragen. Die Sennheiser 8020 seien ideal für Orgel. Das Geld für die Sennheiser ist da, aber die Haun kosten deutlich weniger und ich frage mich, wie ich mich am klügsten entscheide. Wenn die Haun mit Schoeps vergleichbar sind, sind sie dann höherwertig als Sennheiser 8020 oder nicht oder nur anders. Soll ich gleich Nägel mit Köpfen machen und die Sennheiser erwerben oder ist das nur Prestige, das bezahlt werden will. Bisher arbeite ich mit Neumann KM 184 (Chor) und Haun 410. Wird es von Haun 410 auf 603/Ka 100 oder Sennheiser 8020 überhaupt einen Qualitätsgewinn zu erwarten geben? Hat hier jemand Erfahrung und kann mir einen guten Rat geben? Danke schon mal im Voraus.

Marsi_ES
Stammgast

#2 erstellt: 09. Jan 2019, 14:29

Das Sennheiser MKH 8020 kenne ich nicht wirklich. Aber in der Klasse sind die Unterschiede eher marginal - zumal bei den Preisen Fehler sich ganz schlecht aufs Markenimage und das Renommee auswirken würde.
Wichtig ist hier die ganze Kette, also die Positionierung der Mikrofone, die Mikrofonvorverstärker, dann natürlich die Mikros selber und auch die Signalbe- und verarbeitung.
Die paar mal wo ich bisher als Assi oder Tech Chor und Orgel in einer Kirche mit hohem Anspruch aufgenommen habe, standen Schoeps und/oder DPA Kleinmembraner zur Verfügung. Aber immer gepaart mit mind. einem, meist aber 3 Großmembrankondesatormikrofonen - idR. Neumann U87, AKG C12 oder einmal ein Brauner-LDM. Aber immer mit guten Vorstufen, Studer, Neve oder RME. Die sind für die ganze Kette mind. genauso entscheidend, wie auch die Aufstellung, wo ich gelernt habe, für diesen Fall, den guten alten Decca-Tree zu lieben. Großmembran als Center und die Kleinmembranen als Stereoseiten. Für den Chor dann weitere Kleinmembraner als Seitenstützen, und für die Orgel noch mit Großmembranen in erweitertem Decca-Tree.

Zwei noch so gute Mikrofone an nem einfachen Interface mit Standard-Mikrovorstufen bringen imho nicht wirklich einen Zugewinn. Das Ergebnis wird ernüchternd sein, zumal das Allerwichtigste bei einer solchen Aufnahme die Erfahrung des Engineers mit dem kompletten Material ist!

Das trifft zwar so nicht unbedingt deine Frage, aber mal so als Denkanstoß......

Wulfila
Neuling

#3 erstellt: 09. Jan 2019, 19:42

Denkanstöße sind nie verkehrt. Danke auch. Ja klar. Das ganze Drumherum ist wichtig. Aber das war es auch bis jetzt schon von der Standortwahl über das Interface mit den Mikrofonvorstufen bis zur Verarbeitung. Mir geht es hier um die Qualitätseinstufung- nein Einschätzung der Mikrofone von Haun, Sennheiser, vielleicht auch Neumann KM 183 für das Thema Recording mit Kugelcharakteristik der Musik im Kirchenraum.

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Inventar

#4 erstellt: 09. Jan 2019, 22:58

Vorab: eine Qualitätsgewinn von 410 auf die anderen angesprochenen wird es geben.
Als Beschaller bin ich eher mit den Nierenkapseln vertraut, aber vieles lässt sich da übertragen.
Ich habe zwei von den Haun 603 mit ka200 Kapsel und mag sie sehr gerne. Trotzdem sehe ich in deiner Anwendung eher die MKHs oder wie schon genannt die DPAs (heißt die Kugel 4006?). Die Haun Nieren haben ihre Stärke eher in der Nahmikrofonierung, bei größeren Abständen wird es untenrum fast ein bisschen dünn. Das kann aber natürlich bei einem Druckempfänger anders sein.