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Welches ist eurer Meinung nach die "härteste" Band?

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Pigpreast
Inventar
#251 erstellt: 31. Mai 2017, 18:35
Joar... kann was.
Waeltklass
Stammgast
#252 erstellt: 01. Jun 2017, 08:28
Scalpel ist auch noch so eine Band der harten Sorte
Scalpel "Ripe"
Pigpreast
Inventar
#253 erstellt: 01. Jun 2017, 08:44
Ok, wobei das für meine Vorstellung von hart zu sehr rumpelt anstatt zu knallen. Außerdem ist auch das von McLeod angesprochene Gekniedel jenseits des zwölften Bundes wieder am Start. Daher mein (höchstpersönliches) Urteil: Jo, hart, aber kein Kandidat für die härteste Band der Welt.
Killerweman
Inventar
#254 erstellt: 01. Jun 2017, 09:23

Pigpreast (Beitrag #242) schrieb:
Sowas kenne ich auch, z. B. wenn im Death Metal von Anfang bis Ende ohne Breaks durchgeknüppelt wird. Das hat mit seiner Monotonie nämlich fast schon wieder wie das beruhigende vor sich hin Tackern eines Schiffsdiesels. Daher empfinde ich den Deahcore mit seinen Tempiwechseln und Breakdowns meist auch als härter als Death Metal.


Genau das kann man von der von mir verlinkten Mathcore - Band doch auch sagen. Da ist wie eben fröhliches Gedudel dabei, um den Kontrast zur Härte nochmals zu erhöhen. Aber bleib du ruhig bei TAIM. Mit ihren Basecaps und Tank Tops gehen sie auch als Hip Hopser durch. Das sind die Limp Bizkit des Deathcore.
Pigpreast
Inventar
#255 erstellt: 01. Jun 2017, 09:41

Killerweman (Beitrag #254) schrieb:
Genau das kann man von der von mir verlinkten Mathcore - Band doch auch sagen.

Welche war denn das? Wenn zu viele Links auf einmal kommen, fange ich meist erst gar nicht an, mich da durchzuklicken.


Aber bleib du ruhig bei TAIM. Mit ihren Basecaps und Tank Tops gehen sie auch als Hip Hopser durch. Das sind die Limp Bizkit des Deathcore.

Wenn man für die Beurteilung der "Härte" einer Band nicht nur deren Musik, sondern auch deren Erscheinungsbild und vor allem deren verlautbarten Attitüden mit einbezieht, mag das eine Rolle spielen.

Allerdings andersherum: Wenn man sich vornehmlich danach richtet, findet man die allerhärtesten Bands wahrscheinlich irgendwo ganz außerhalb des Metals.
Zaianagl
Inventar
#256 erstellt: 03. Jun 2017, 09:05
Ich empfinde all zu cleanes und überproduziertes Tech Death Getackere oder Math Core Gekniedel absolut nicht als hart.
"Härte" muß schon was fießes und dreckiges haben, muß eine Emotion transportieren, sprich der Protagonist sollte schon irgendwie das Gefühl vermitteln dass hier was authentisch ist. Und das beschränkt nicht auf ein bestimmtes Genre.
Hart ist sowies ein Wort dass sich in der Form imho wenig eignet, kompromisslos drückt das Gesuchte wohl besser aus.
Und wenn ich die ganzen Schachklub Bubies und BWL Studies aus gutem Hause sehe, die sich dann ihre 34 Saiter auch noch vor die Nippel hängen weil sie sonst nich damit klar kommen, dann isses völlig vorbei mit irgendwelcher "Härte"...
Pigpreast
Inventar
#257 erstellt: 03. Jun 2017, 09:36
Ich orientiere mich da wohl überdurchschnittlich stark am reinen akustischen Eindruck. Die Attacks müssen heftig sein. Mit verschmierten Sounds kann man meinethalben rüberbringen, dass man "hart drauf" ist, für mich klingt es aber nicht hart.

Und Gitarren unter den Nippeln kümmern mich dabei genau so wenig wie betont coole, damit letztlich aber alberne Gitarren unterm Sack.

Und von clean hat sowieso keiner gesprochen...


[Beitrag von Pigpreast am 04. Jun 2017, 00:24 bearbeitet]
Waeltklass
Stammgast
#258 erstellt: 03. Jun 2017, 15:34
Vielleicht nicht die härteste und auch nicht die schnellste Band aber gewaltig. Hail of Bullets & Asphyx.

Martin van Drunnen finde ich der "härteste" resp beste Sänger für Deathmetal.

Gibt es eigentlich einen "besten" Sänger Thread
Zaianagl
Inventar
#259 erstellt: 03. Jun 2017, 16:00
Da ist in beiden Fällen wenigstens entsprechend Rotz vorhanden.
Mir gefällt als Sänger im besagten Genre Dave Ingram, der hat eine gute Phonetik trotz Gegrunze.
Wobei ich da eigentlich nicht viel Wert drauf lege.
Mir reichts in den meisten Fällen schon wenn sie nicht nerven oder verzwungen klingen...
Killerweman
Inventar
#260 erstellt: 05. Jun 2017, 15:01
@ Pigbreast:

#236

Die härteste und talentierteste Ein-Mann-Kapelle der Welt (mit dem geringsten Gewicht ^^):
https://www.youtube.com/watch?v=Wi0gt4JlrbY
https://www.youtube.com/watch?v=s0XrvVwlPFY

Hier ein Review:
http://fatalgrind-re...ircus-cd-rotten.html

Viel Spaß!
Pigpreast
Inventar
#261 erstellt: 05. Jun 2017, 15:28
Momentan kann ich keine Videos guckeen. Ich hoffe, ich denke dran, wenn ich wieder zu Hause bin.
mcleod1689
Hat sich gelöscht
#262 erstellt: 05. Jun 2017, 15:52
Jo, wahnsinnig talentiert.

Das letzte Beispiel zeigt für mich einfach nur wie nah "Härte" und "Lächerlichkeit" beisammen liegen, selbst ohne den visuellen Eindruck finde ich das einfach nur albern.


Meinst Du mit "Law of Diminishing returns", dass man so viel harte Elemente reinstecken kann, dass der Bogen irgendwann überspannt ist und trotz noch mehr reingesteckter Härte der Härteeindruck eher wieder abnimmt?


So viel dazu. Ja, das meine ich. Besser als mit Musik kann ich das eigentlich mit Horror Filmen beschreiben. Splatter Horror oder diese vermeintlich ernst gemeinten völlig überdrehten, unrealistischen Geschichten finde ich da nämlich auch nicht hart, das kann unterhaltend sein, aber wenn man sich selbst mit unterdurchschnittlichen anatomischen Kenntnissen denkt, das ist doch unrealistisch, niemals könnte er mit einer Umrandung die ganze Gesichtshaut abziehen, ach der wäre doch längst ohnmächtig geworden etc., dann geht doch jeder Härte Eindruck verloren.
Viel Spannender und berührender, schockender finde ich die ganzen Psycho-Horror Geschichten. Das finde ich "hart", für mich braucht es einfach eine emotionale, mentale Komponente, die sich in einer bestimmten Atmosphäre aufladen kann . Deswegen finde ich (Death/Funeral) Doom oft auch härter.


Du gehst noch einen Schritt weiter und empfindest noch längere Härtepausen als die d danach einzätzende Härte steigernd, isn't it?


Zum einen deswegen, zum anderen aber auch weil mich die "Emotionalität" packt, die Band lädt mich sozusagen in ihre Gefühlswelt ein, in der ich dann den anschließenden emotionalen, wie instrumentalen Ausbruch "selbst" miterleben kann. Bei den meisten Death, Black Sachen (die höre ich ja nun auch sehr gern und klar, ist da vieles auch "hart", aber eben nicht das "härteste" für mich) schaue ich eigentlich immer nur von Außen zu wie sie sich in ihrem Hass ereifern und manchmal hat es doch wirklich auch was ulkiges, oder? Dieser ganze D-Beat im Black Metal? Das hat doch was satirisches (gut, da kann man ja auch wieder mit dem Bild Satans als hinterlistigen Grimassenschneider argumentieren ) aber wahnsinnig "hart" finde ich das nicht.
Im übrigen finde ich den Begriff "hart" auch irgendwie bescheiden, da gefällt mir Zaias Ansatz der Kompromisslosigkeit auch besser. Ich würde es vielleicht sogar eher als "beunruhigend" oder "einvernehmend" beschreiben.


Mal ganz allgemein gefragt: Kann es vielleicht auch einen Einfluss haben, ob Härte für einen persönlich eher positiv oder negativ behaftet ist?


Das finde ich auch interessant. Ich würde sagen, dass diese "Härte" wie sie hier gebraucht wird, für mich ganz klar positiv konnotiert ist. Es aktiviert mich im besten Fall. Ich bin ja auch eher ein ruhiger Zeitgenosse und vielleicht brauche ich das um die Lebensgeister am dampfen zu halten.
Was ich weiter oben beschrieben habe, stellt da ja eine andere Dimension für mich da. Da kommt dann eher die Theorie der Katharsis zum tragen... Wenn ich die Negativiät des Albums mitfühlen kann, dann entlädt sich diese auch schmerzhaft zuweilen, aber sie will auch durchlebt werden... ich suche das oft auch ganz bewusst. Generell zieht es mich da zu den melancholischen Sachen - eine gewisse threadkonforme "Grundhärte" suche ich freilich auch dort.

Das dazugehörige Album finde ich noch hart:

Vildhjarta - Eternal Golden Monk

Das ist glaub ich ein adäquates Beispiel.

Oder das Album zu der Single hier:

Downfall of Gaia - Ephemerol

Hier fühle ich mich immer wieder von einem Mäntelchen Hoffnung umgarnt, nur um diesem im nächsten Moment wieder entrissen zu bekommen und ganz allein in Kälte und Dunkelheit einen ruhigen Platz zum sterben zu suchen...


Let me tell you something my friend. Hope is a dangerous thing. Hope can drive a man insane.


Für mich gibt es - um auf deine Frage nach der Besetzung des Wortes "Härte" - keine eindeutige Antwort. Aber ich denke ich muss dauernd auch die Negativität sozusagen durchleben, um mich dieser auch wieder entledigen zu können. Da nehme ich Musik möglicherweise anders wahr als viele Andere. Ich habe allerdings auch so meine Päckchen zu tragen, die zu dieser Wahrnehmung führen. ^^


[Beitrag von mcleod1689 am 05. Jun 2017, 16:32 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#263 erstellt: 05. Jun 2017, 21:16

Killerweman (Beitrag #254) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #242) schrieb:
Sowas kenne ich auch, z. B. wenn im Death Metal von Anfang bis Ende ohne Breaks durchgeknüppelt wird. Das hat mit seiner Monotonie nämlich fast schon wieder wie das beruhigende vor sich hin Tackern eines Schiffsdiesels. Daher empfinde ich den Deahcore mit seinen Tempiwechseln und Breakdowns meist auch als härter als Death Metal.

Genau das kann man von der von mir verlinkten Mathcore - Band doch auch sagen. Da ist wie eben fröhliches Gedudel dabei, um den Kontrast zur Härte nochmals zu erhöhen.

Killerweman (Beitrag #260) schrieb:
#236

Lass mich mit einem Modell erklären, wie ich es empfinde:

Gewisse Sound- und Rhythmuselemente klingen für mich hart wie Stahl oder Stein. Fährt man mit der Hand über die Oberfläche eines Gegenstandes aus diesen Materialien, spürt man, dass der Gegenstand hart ist. Breakdowns, nach denen ein Attack einsetzt, sind auf dem Gegenstand wie Furchen mit harten Kanten. Fährst du mit den Fingern über den Gegenstand, spürst du durch die Lücken und Kanten erst recht, dass der Gegenstand hart ist, weil der tastende Finger immer wieder an die harten Kanten knallt.

Die rhythmischen und dudeligen Eskapden bei Deinem Mathcore-Beispiel sind jedoch, als hätte man in die metallene Oberfläche des Gegenstandes streckenweise Schaumstoff und Gummi eingearbeitet. Das an den übrigen Stellen offen liegende Metall mag einem beim Abtasten im Vergleich zum Rest der Oberfläche zwar hart vorkommen, insgesamt wird der Gegenstand durch die Applikationen jedoch weicher.
Pigpreast
Inventar
#264 erstellt: 05. Jun 2017, 22:15

mcleod1689 (Beitrag #262) schrieb:
Das letzte Beispiel zeigt für mich einfach nur wie nah "Härte" und "Lächerlichkeit" beisammen liegen, selbst ohne den visuellen Eindruck finde ich das einfach nur albern.

So weit ich es einschätzen kann, sehen die meisten Grindcore Bands und deren Fans es auch eher komödiantisch. Auf Festivals sind das jedenfalls eher Lachnummern. Das "Law of Diminishing returns" wird m. E. ganz bewusst eingesetzt. Ich würde mich nicht wundern, wenn Grindcore (oder mehr noch Porncore) ursprünglich nur als Persiflage auf Deathcore/Death Metal entstanden ist.



Du gehst noch einen Schritt weiter und empfindest noch längere Härtepausen als die danach einzetzende Härte steigernd, isn't it?

Zum einen deswegen, zum anderen aber auch weil mich die "Emotionalität" packt, die Band lädt mich sozusagen in ihre Gefühlswelt ein, in der ich dann den anschließenden emotionalen, wie instrumentalen Ausbruch "selbst" miterleben kann.

Hier fühle ich mich immer wieder von einem Mäntelchen Hoffnung umgarnt, nur um diesem im nächsten Moment wieder entrissen zu bekommen und ganz allein in Kälte und Dunkelheit einen ruhigen Platz zum sterben zu suchen...

Mein Metalloberflächenvergleich dürfte es schon gezeigt haben: Ich orientiere mich bei der Vergabe des Prädikates "hart" eher an Textur, denn an Struktur. Sich von der Emotionalität der erzählten "Geschichte" packen zu lassen und seine Einschätzung danach vorzunehmen, ist in gewisser Weise zwar konsequent, denn in der Musik geht es ja um Emotion. Mir ist jedoch wichtig, dass der Eindruck von Härte unmittelbar entsteht und nicht erst nach eingehender Exegese eines 20-minütigen Stüks. Andernfalls müsste ich in letzter Konsequenz auch Bachs Johannes- und Matthäus-Passion als härteste Stücke bezeichnen, denn das Leiden Christi war mit Sicherheit kein Zuckerschlecken.


Im übrigen finde ich den Begriff "hart" auch irgendwie bescheiden, da gefällt mir Zaias Ansatz der Kompromisslosigkeit auch besser. Ich würde es vielleicht sogar eher als "beunruhigend" oder "einvernehmend" beschreiben.

Na gut, wenn sowieso etwas ganz anderes gemeint ist....

Ok, ich meine mit Härte evtl. auch etwas anderes, nämlich so etwas wie Gewalttätigkeit.



Mal ganz allgemein gefragt: Kann es vielleicht auch einen Einfluss haben, ob Härte für einen persönlich eher positiv oder negativ behaftet ist?

Das finde ich auch interessant. Ich würde sagen, dass diese "Härte" wie sie hier gebraucht wird, für mich ganz klar positiv konnotiert ist...

In Kunst und Musik angewandt, ja, bin ich dabei. Insgesamt ist Härte für mich per se jedoch eher negativ konnotiert, insbesondere unnötige oder übertriebene Härte. Manchmal ist sie notwendig, dann u. U. auch positiv.

Dass ich so auf harte Sachen abfahre, erkläre ich mir so, dass ich auf diese Weise all die Gewalt, die ich mir im realen Leben aus Überzeugung verbiete, doch gewissermaßen leben kann. Meine Frau sagt immer, sie könne meine Musik nicht ertragen, weil sie sich durch sie bedroht und angegriffen fühle. Bei mir ist es genau anders: Wenn ich die Musik höre, identifiziere ich mich damit. Ich bin dann der Aggressor.
Zaianagl
Inventar
#265 erstellt: 05. Jun 2017, 22:51
Grindcore gab es lange vor Deathcore etc, entstanden aus Crust und Punk und ist eigentlich bzw war alles Andere als eine Persiflage auf irgendwas.
Sozusagen die Extreme der ober genannten Genres. Stichwort "Härte".
Zu etwa der gleichen Zeit entstand der DM aus den Wurzeln des Metal, somit ging die Entwicklung erst mal parallel von statten, jedoch in zT unterschiedlichen Lagern.
Grindcore wird heute zT (selbst)ironisch interpretiert, war damals aber jedenfalls nicht "witzig".
Und genau deswegen nehm ich das "hart" nicht grundsätzlich jedem ab, bloß weil er schnell spielt, breaks galore raushaut oder rumbrüllt.
Oder kann Bands wie "We Butter..." beim besten Willen nicht ernst nehmen. Siehe meine oben angesprochenen "Bubies"...


[Beitrag von Zaianagl am 05. Jun 2017, 23:11 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#266 erstellt: 05. Jun 2017, 22:53
Guck, wieder was gelernt.


Zaianagl (Beitrag #265) schrieb:
Und genau deswegen nehm ich das "hart" nicht grundsätzlich jedem ab, bloß weil er schnell spielt, breaks galore raushaut oder rumbrüllt.

Was heißt denn abnehmen? Entweder es klingt hart oder nicht. Wenn mir einer mit dem Hammer auf den Kopf haut, frage ich auch nicht, ob der nachher Whiskey trinken geht oder Kakao.


Oder kann Bands wie "We Butter..." beim besten Willen nicht ernst nehemen.

Treten die denn an, um ernst genommen zu werden?

Ist ja fast schon eine philosophische Frage: Kann man Komödianten ernst nehmen?


[Beitrag von Pigpreast am 05. Jun 2017, 23:17 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#267 erstellt: 05. Jun 2017, 23:07
Ich finde bei Napalm Death zB kann man an einer einzigen Band schön sehen wie sich das Ganze entwickelt hat, und wie sich da auch heute noch entsprechend Härte spüren lässt. Vor allem wenn man das Gesamtkonzept betrachtet.
Zaianagl
Inventar
#268 erstellt: 05. Jun 2017, 23:25

Was heißt denn abnehmen? Entweder es klingt hart oder nicht. Wenn mir einer mit dem Hammer auf den Kopf haut, frage ich auch nicht, ob der nachher Whiskey trinken geht oder Kakao


Hart klingen ist aber nicht gleich hart sein. Das schafft sogar Buzzi auf ihrem Keyboard. Nen Sportauspuff macht aber halt kein Rennwagen...
Und wenn er dir aus purer Aggression aufn Kopf haut, isses auch egal was er nachher trinkt, die Motivation bleibt die gleiche.
Dann isses halt n Kakao saufender harter Hund.


Treten die denn an, um ernst genommen zu werden?


Naja, ihre Musik gilt wohl als hart, kommt deiner Definition von Härte wohl auch recht nahe. Und darum gehts einklich.
Und wenn ichs nich ernst nehmen kann, wie kanns dann hart sein?
Sagst es doch selbt: "Aggressor"


[Beitrag von Zaianagl am 05. Jun 2017, 23:46 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#269 erstellt: 05. Jun 2017, 23:28
Yo, Napalm Death ist hart. Auch ohne Gesamtkonzept, allein schon vom Klang her.

Und auch, dass so Sachen wie Cemetery Rapist, Gutalax oder Rectal Smegma etc. als Witz gemeint sind, kann man doch schon hören, ohne, dass man sich groß mit Vita oder Attitüde der Musiker auseinandersetzen muss.
Zaianagl
Inventar
#270 erstellt: 05. Jun 2017, 23:38
Eben da trennt sich es bei mir.
Anhören ok, jedoch halt recht emotionsbefreit, und wirds bei mir halt unbedeutend. Oder so.

Dein Beispiel mit Klassik finde ich gar nicht so abwegig. "Härte" definiert sich ja nich durch eine bestimmte Instrumentierung.
Siehe Industrial.
Oder Epoche. Man hatte damals halt nur diese Mittel.
Oder gar Spielweise.
Ich find es gibt n ganzen Haufen harter Mukke außerhalb irgendwelcher "Cores", halt eher psychisch hart den physisch...

Aber ich glaube das ist die Crux, da es letzendlich eine Defintionsfrage bleibt, wer was als hart empfindet...


[Beitrag von Zaianagl am 05. Jun 2017, 23:43 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#271 erstellt: 05. Jun 2017, 23:44

Zaianagl (Beitrag #268) schrieb:
Hart klingen ist aber nicht gleich hart sein.

Ein Maler malt Bilder, ein Musiker macht Musik. Bilder schaue ich an, Musik höre ich. Wenn die Musik hart ist, ist die Band hart. Nicht umgekehrt.

Klar kann man es auch umgekehrt sehen, tu ich aber selten.



Treten die denn an, um ernst genommen zu werden?

Naja, ihre Musik gilt wohl als hart, kommt deiner Definition von Härte wohl auch recht nahe.

Sicher klingen sie, allein schon vom Genre her, härter als beispielsweise Saxon oder Iron Maiden. Aber das, was sie machen, hat eindeutig eine komödiantische Komponente und ich finde das hört man auch. Und das komödiantische hebt die Härte ein Stück weit wieder auf. Und daher sind sie auch keine Kandidaten für die härteste Band.
Zaianagl
Inventar
#272 erstellt: 05. Jun 2017, 23:50

Und das komödiantische hebt die Härte ein Stück weit wieder auf. Und daher sind sie auch keine Kandidaten für die härteste Band.


Ok, kann ich zT so sehen. Aber ich mach mal so dasses für mich richtig passt:

Und das komödiantische hebt die Härte komplett wieder auf. Und daher sind sie auch keine Kandidaten für die härteste Band.

PS: Wir hatten das Thema doch im Prinzip schonmal (NoFX), und da hast du gut formuliert wie ich es seh .


[Beitrag von Zaianagl am 05. Jun 2017, 23:52 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#273 erstellt: 05. Jun 2017, 23:51

Zaianagl (Beitrag #270) schrieb:
Aber ich glaube das ist die Crux, da es letzendlich eine Defintionsfrage bleibt, wer was als hart empfindet...

Es ist nicht die Crux sondern das eigentliche Sujet dieses Threads. Meiner Auffassung nach dient dieser Thread sinnvollerweiser gar nicht dazu, die härteste Band zu ermitteln, sondern sich im gegenseitigen Austausch über die unterschiedlichen Möglichkeiten, "Härte" zu definieren, klar zu werden.
Pigpreast
Inventar
#274 erstellt: 06. Jun 2017, 00:00

Zaianagl (Beitrag #272) schrieb:
Ok, kann ich zT so sehen. Aber ich mach mal so dasses für mich richtig passt:

Und das komödiantische hebt die Härte komplett wieder auf.

Kann ich nicht so sehen. Allein schon deshalb nicht, weil es immer noch möglich ist, zu sagen, sie klängen härter als beispielsweise Klassik, Schlager oder meinethalben auch Classic Rock.


PS: Wir hatten das Thema doch im Prinzip schonmal (NoFX), und da hast du gut formuliert wie ich es seh .

Äh, wann, wie wo?
Zaianagl
Inventar
#275 erstellt: 06. Jun 2017, 00:03
Seniler alter Sack! KA!
Pigpreast
Inventar
#276 erstellt: 06. Jun 2017, 00:18
Waeltklass
Stammgast
#277 erstellt: 06. Jun 2017, 15:51
Apropos Napalm Death... "Evolved as one" wers nicht kennt solls sich unbedingt mal anhören.
Tzulan444
Hat sich gelöscht
#278 erstellt: 09. Jun 2017, 13:32

Zaianagl (Beitrag #256) schrieb:
Ich empfinde all zu cleanes und überproduziertes Tech Death Getackere oder Math Core Gekniedel absolut nicht als hart.
"Härte" muß schon was fießes und dreckiges haben, muß eine Emotion transportieren, sprich der Protagonist sollte schon irgendwie das Gefühl vermitteln dass hier was authentisch ist. Und das beschränkt nicht auf ein bestimmtes Genre.
Hart ist sowies ein Wort dass sich in der Form imho wenig eignet, kompromisslos drückt das Gesuchte wohl besser aus.
Und wenn ich die ganzen Schachklub Bubies und BWL Studies aus gutem Hause sehe, die sich dann ihre 34 Saiter auch noch vor die Nippel hängen weil sie sonst nich damit klar kommen, dann isses völlig vorbei mit irgendwelcher "Härte"...


Sign
Pigpreast
Inventar
#279 erstellt: 09. Jun 2017, 13:37
Würde mich aber trotzdem mal interessieren, was ich zu NOFX gesagt haben soll...
Zaianagl
Inventar
#280 erstellt: 09. Jun 2017, 14:21
Wenn ich dann mal Zeit habe guck ich mal ob ichs finde...

War aber sinngemäß so Richtung: "Du Vollspack hast doch eh keine Ahnung und setzt die komplett falschen Proiritäten". Oder so.

Edith sagt ha!


[Beitrag von Zaianagl am 09. Jun 2017, 14:32 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#281 erstellt: 09. Jun 2017, 15:17
Ach so, das mit den Kategorien.

Hm, ja, "hart" habe ich jetzt noch nie so als Kategorie gesehen, sondern eher als klanglichen Eindruck. Im Radio lief bei uns früher (obwohl Daddy auch Deep Purple und Led Zeppelin im Plattenschrank hatte) meist Pop-Gedudel. BAP und Rolling Stones, meine ersten Lieblingsbands als Teenie klangen da schon härter. AC/DC und später Guns 'N' Roses klangen noch härter. Dann habe ich über Jahre neben allem anderen immer Iron Maiden und Metallica gehört. Noch härter. Und irgendwann habe ich dann Thrash, Black und Death entdeckt und von da an im Hinterkopf die Frage gehabt: "Was könnte noch härter klingen?"

Ob da wer welche Gitarre wo hängen hat etc., war für mich, wenn überhaupt, eher eine Coolness- denn eine Härtefrage. Man könnte auch sagen, die Härte, um die es in diesem Thread geht, sehe ich eher im rein Musikalischen, nicht unter Attitude- oder Imagegesichtspukten
Zaianagl
Inventar
#282 erstellt: 09. Jun 2017, 15:37
Naja, ich sehe, empfinde, höre usw einfach keine "Härte", wenn diese unmittelbar danach ins Lächerliche gezogen wird.

Für mich ist das ungefähr so wie wenn in nem Monty Python Movie irgend ne Slasher Szene kommt, was unmitelbar mit einer Sing und Tanzeinlage karikiert wird.
DAS ist für mich nunmal kein "Horror". Die Stimmung bzw Emotion muss erstens mal vermittelt und zweitens auch aufrecht erhalten werden.


Hm, ja, "hart" habe ich jetzt noch nie so als Kategorie gesehen, sondern eher als klanglichen Eindruck. Im Radio lief bei uns früher (obwohl Daddy auch Deep Purple und Led Zeppelin im Plattenschrank hatte) meist Pop-Gedudel. BAP und Rolling Stones, meine ersten Lieblingsbands als Teenie klangen da schon härter. AC/DC und später Guns 'N' Roses klangen noch härter. Dann habe ich über Jahre neben allem anderen immer Iron Maiden und Metallica gehört. Noch härter. Und irgendwann habe ich dann Thrash, Black und Death entdeckt und von da an im Hinterkopf die Frage gehabt: "Was könnte noch härter klingen?


All deine Beispiele da oben haben (bzw hatten) authentische Musik gemacht, "Härte" war hier kein "guck mal Mami wie toll ich auf meiner Klampfe rumkniedeln kan. Apropos: Was gibts zu essen?", sondern das Medium um eine Emotion zu transportieren bzw vermitteln.


[Beitrag von Zaianagl am 09. Jun 2017, 15:37 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#283 erstellt: 09. Jun 2017, 17:49

Zaianagl (Beitrag #282) schrieb:
Für mich ist das ungefähr so wie wenn in nem Monty Python Movie irgend ne Slasher Szene kommt, was unmitelbar mit einer Sing und Tanzeinlage karikiert wird.
DAS ist für mich nunmal kein "Horror". Die Stimmung bzw Emotion muss erstens mal vermittelt und zweitens auch aufrecht erhalten werden.

Sehr guter Vergleich, sehe ich genau so. Aber innerhalb des akustischen Eindrucks. Wenn der durchgehend "hart" ist, dann widerrufe ich das auch nicht, wenn ich die Band später mit Tanktops und Gitarre vor den Nippeln auf der Bühne sehe.


All deine Beispiele da oben haben (bzw hatten) authentische Musik gemacht, "Härte" war hier kein "guck mal Mami wie toll ich auf meiner Klampfe rumkniedeln kan. Apropos: Was gibts zu essen?", sondern das Medium um eine Emotion zu transportieren bzw vermitteln.

Vielleicht reden wir ja von unterschiedlichen Sachen. Bei Thy Art Is Murder beispielsweise hält sich das Gekniedel in Grenzen und Emotion kommt da m. E. auch rüber.
Zaianagl
Inventar
#284 erstellt: 09. Jun 2017, 18:04

Sehr guter Vergleich, sehe ich genau so. Aber innerhalb des akustischen Eindrucks. Wenn der durchgehend "hart" ist, dann widerrufe ich das auch nicht, wenn ich die Band später mit Tanktops und Gitarre vor den Nippeln auf der Bühne sehe.


Lass uns dieses Bild mal weiter spinnen:

Würdest du deinen Eindruck von "hart" wiederrufen, wenn die nachm Gig brüllen würden. "Verarscht, verarscht! Wir finden die Mukke nämlich scheiße!"?
Oder wenn sich rausstellen würde, dass es sich bei den Protagonisten "nur" um gute Schauspieler und eine gecastete Band handelt, welche lediglich irgendwelche nicht selbst komponierten Stücke im Auftrag ihres Managers entsprechend performt?
Pigpreast
Inventar
#285 erstellt: 09. Jun 2017, 19:23
Nein, auch dann jeweils nicht. Natürlich ist es mir lieber, wenn die Band im Sinne der Authentizität auch meint, was sie rüberbringt. Aber im Endeffekt ist das wie mit einem Koch. Zu dem habe ich auch mehr Vertrauen, wenn ich weiß, dass er selbst auch gerne isst, was er kocht. Aber wenn jetzt einer käme und mir während des Essens sagte, er sei selber Vegetarier, dann schmeckt mir das Schnitzel auch nicht schlechter als vorher.

Und zum Stichwort Schauspieler: Jeder Musiker ist immer auch ein Stück weit Schauspieler. Der eine mehr, der andere weniger und vor allem an den einen Tagen mehr, an anderen weniger. Man könnte sogar so weit gehen, dass es besonders große Kunst ist, etwas überzeugend rüberzubringen, das gar nicht der eigenen Überzeugung bzw. momentanen Stimmung entspricht. Was in dem von Dir dargestellten Szenario ja in besonderem Maße gegeben wäre.

Zu alledem muss ich aber auch sagen, dass ich den Threadtitel für mich auch eher im Sinne von "Welche Band macht Euer Meinung nach die härteste Musik" sehe. Wenn wirklich "die härteste Band" gesucht wird, kann man ja alle möglichen Faktoren, die mit Musik gar nichts mehr zu tun haben, anführen. Ruckzuck wird eine Tanzmuckercombo zur härtesten Band, weil die sich ständig siegreiche Schlägereien mit Türstehern liefern, harte Drogen nehmen oder sonstwas abkönnen.
Zaianagl
Inventar
#286 erstellt: 09. Jun 2017, 19:43
Und wenn man es in deinem Sinne definiert:


Zu alledem muss ich aber auch sagen, dass ich den Threadtitel für mich auch eher im Sinne von "Welche Band macht Euer Meinung nach die härteste Musik" sehe.


Isses ruckzuck ne Schülerkombo die sich n Spaß draus macht n paar Neurosis Stücke zu vergrinden und ansonsten Chartmucke covert.


Und zum Stichwort Schauspieler: Jeder Musiker ist immer auch ein Stück weit Schauspieler. Der eine mehr, der andere weniger und vor allem an den einen Tagen mehr, an anderen weniger. Man könnte sogar so weit gehen, dass es besonders große Kunst ist, etwas überzeugend rüberzubringen, das gar nicht der eigenen Überzeugung bzw. momentanen Stimmung entspricht. Was in dem von Dir dargestellten Szenario ja in besonderem Maße gegeben wär


Das mag ja von mir aus große Kunst sein. Große Schauspielkunst wie du selbst sagts allerdings.
Und das ist nunmal nicht das, was ich bei Musik und derer Interpretation primär bewerte.
Pigpreast
Inventar
#287 erstellt: 09. Jun 2017, 19:46
Ich bewerte primär das, was aus dem Lautsprecher kommt.
Zaianagl
Inventar
#288 erstellt: 09. Jun 2017, 19:52
Das tun wir alle, aber halt auf unterschiedliche Weise.
Pigpreast
Inventar
#289 erstellt: 09. Jun 2017, 20:05
Die Steilvorlage konnte ich doch nicht ungenutzt lassen.

Aber mal im Ernst: Nehmen wir mal an, Dir wird etwas aus der Konserve vorgespielt. Kein Bandname, kein Cover Artwork, keine Hintergrundinformationen. Das ist das, was ich mit primär meine. Und wenn es hart auf hart kommt, ist es auch das einzige.


[Beitrag von Pigpreast am 09. Jun 2017, 20:25 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#290 erstellt: 09. Jun 2017, 20:24
Ich weiß schon was du meinst.
Und (auch) dann bewerte ich nunmal nicht technisch, sondern emotional.
Pigpreast
Inventar
#291 erstellt: 09. Jun 2017, 20:27
Nochmal zur Schauspielkunst: Ich glaube Du siehst das zu sehr unter dem Aspekt: "Ein Schauspieler täuscht etwas vor."

Was ich aus eigener schauspielerischer Erfahrung und auch aus direktem Kontakt mit Schauspielern weiß, ist, dass der wesentliche Punkt jedoch der ist, aus der Tiefe seiner Seele entsprechende Emotionen zu mobilisieren, so dass es sich im Moment des Spiels "echt" anfühlt. Überzeugend ist man dann, wenn man vergisst, dass man spielt.

Das ist nicht so viel anders als das, was ein Musiker im Moment des Musizierens macht. (Auch hier kann ich auf persönliche Erfahrungen und Gespräche mit Berufsmusikern zurückgreifen, allerdings war mein persönliches musikalisches Talent bzw. mein Übungsgrad nie so hoch, dass sich dieser Zustand des "Flow" immer eingestellt hätte.) Wäre ja auch komisch, wenn es anders wäre. Ein frohlockender Schlagersänger betritt auch die Bühne, wenn er traurig ist, genauso wie auch ein Depri-Doomer sein Zeug spielt, wenn er gerade frisch verliebt ist.

Das andere verbuche ich unter dem Stichwort "Autenthizität", mithin der Motivation, warum ein Musiker überhaupt ausgerechnet die Musik macht, die er macht. Das ist für mich nicht unerheblich, steht aber für meine Rezeption von Musik an zweiter Stelle. Wirklich in die Köppe der Musiker hinein gucken kann eh keiner und nichts ist dämlicher als eine bierernst geführte True/untrue-Debatte. Klar, es gibt Beispiele (in beide Richtungen), da ist es jeweils unverkennbar. Aber ich würde das nicht als das Gütekriterium ansehen. Und als ein Kriterium dafür, ob Musik hart klingt, schon gar nicht.


[Beitrag von Pigpreast am 09. Jun 2017, 20:37 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#292 erstellt: 09. Jun 2017, 21:17
Nö, dafür taugt das nicht. Aber das ist eben auch nicht das Fred Thema und darum gehts mir auch nicht.
Am "härtesten" spielen könnten uU auch Rush, wenn man es rein vom technischen betrachtet.

Und die Erfahrung intensiven Kontakt zu Musikern gehabt zu haben hast du nunmal auch nicht exklusiv.
Mit dem Unterschied dass es sich bei mir nicht um "Berufsmusiker" handelte, sondern um Leute, die uU sogar schon froh waren, wenn sie mit ihrer Mukke so viel verdienen konnten, dass sie bei der Tour nicht draufzahlen mußten und idR außerhalb irgendwelcher Touren jobben mußten.
Schon allein deswegen kollidieren hier unsere Sichtweisen...
Pigpreast
Inventar
#293 erstellt: 09. Jun 2017, 21:34
Auch von dieser Sorte Musiker kenne ich welche. Und noch mehr von jenen, die es nur aus Spaß an der Freud machen... Das soll hier aber keine Competition sein, von wegen, wer hat am meisten hinter die Kulissen geblickt und weiß am ehesten Bescheid.

Ich glaube unsere unterschiedliche Sichtweise rührt sowieso eher daher, dass für mich "Show" vom eigenen Empfinden her nichts ehrenrühriges ist. Wann immer ich eine Bühne betreten habe, ging es darum, eine gute Show zu liefern. Auch wenn ich das zeitweise gegen Geld gemacht habe, war ich weit, weit weg von der Verlegenheit, das mich das irgendwie hätte korrumpieren können. Ich weiß, dass es das gibt. Ich weiß aber auch, dass der Übergang vom 100-pro-nur-er-selbst-seiende-Künstler bis zur absoluten Musikhure fließend und sowohl das eine als auch das andere Extrem eher selten ist.

Vor allem aber (und das Gefühl beschleicht mich bei Dir manchmal) lebe ich nicht ständig in der unbehaglichen Furcht, jemand könne meine oder irgendwessen anderen Ideale verraten bzw. vorgaukeln, er verfolge sie, obwohl es im Prinzip nur um den schnöden Mammon geht. Das mag es geben, no doubt. Und natürlich ist es romantischer, wenn jemand auf Knete pfeift und beseelt von einer ganz bestimmten Idde an nichts anderes denkt. Aber die Frage steht für mich nicht im Vordergrund.

Um es mal ganz krass zu sagen: Letztendlich machen die alle nur den Kasper für uns. Auf "Authentizität" lege ich Wert, weil ich erwarte, dass dann besonders gut gekaspert wird. Wenn es aber jemand auch so gut hinbekommt, so what?


[Beitrag von Pigpreast am 09. Jun 2017, 21:53 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#294 erstellt: 09. Jun 2017, 21:48
Ich hab nicht damit angefangen.
Pigpreast
Inventar
#295 erstellt: 09. Jun 2017, 21:55
Ja, aber nicht, um meine Glaubwürdigkeit zu erhöhen, sondern um darzulegen, woher meine Ansichten kommen.

Und zu meinem letzten Beitrag: Musste den ersten Satz nur schon mal posten, weil ich auf'm Handy angefangen hatte, dann aber auf ner ordentlichen Tastatur weiter tippen wollte.

Guckstu was Tante Edit noch so schrieb...

Ampopo Edit:

Dein Monty Python Beispiel, weitergesponnen und umgedreht:

Wenn Du erfahren würdest, dass die Jungs von Monty Python in echt ganz dröge Gesellen sind, die zum Lachen in den Keller gehen, wären dann ihre Jokes weniger witzig?


[Beitrag von Pigpreast am 09. Jun 2017, 22:03 bearbeitet]
mcleod1689
Hat sich gelöscht
#296 erstellt: 09. Jun 2017, 22:01

Ich hab nicht damit angefangen


Und du wirst auch nicht das letzte Wort haben, egal wie kräftig du dich bemühst.

Ich hatte hier vorgestern auch einen Riesenpost verfasst... war grade am "korrigieren", dann springt mein Kater auf den Tisch, gängelt über die Tastatur und löscht dabei alles; dabei schafft er es noch die Seite neu zu laden, so dass ich den Post verloren habe.

Nichtsdestotrotz liege ich da meinungstechnisch irgendwo zwischen euch beiden... Mir ist Authentizität auch wichtig, würde mich da aber nicht an reinen Oberflächlichkeiten aufhalten. Mir ist die Gitarrenhaltung, Frisur und Kleidung noch relativ egal, aber die Attitüde kann den "Code" für mich schon so umschreiben, dass ich nach einem guten Live Erlebnis die Band endlich verstehe und auch die Alben über die "Geilheitsgrenze" hieven. Umgekehrt passiert das allerdings tatsächlich eher selten, also, dass ich eine Band so unsympathisch und "untrue" finde, dass ich die Alben auch auf einmal nicht mehr hören kann... Das lässt mich vielleicht Alben von vornherein boykottieren oder natürlich die Konzerte, aber wenn ich ein mal gefallen an einem Album gefunden habe, bleibt das auch so.
Zu der empfundenen "härte" gehört das Gesamtkonzept einer Band in kleinen Teilen sicherlich auch dazu, nämlich sobald man auch nur irgendwas anderes der Jungs vor Augen bekommen hat, neben der Mucke. Aber im Grunde zählt erstmal das was aus den Schallwandlern kommt...

Beim "Klang" bin ich auch eher bei Zaia. Ich glaube, es wirkt einfach "intimer", "näher" und somit "bedrohlicher", wenn der Sound keine klinische Barriere zwischen dem Sender und Empfänger aufbaut. Ein dreckiger Sound weckt einfach urtümlichere Assoziationen als der technische, "reine" Tech-Death Sound z.B.

So, nachdem mein 1. (wirklich sehr umfangreiche Post) - wie gesagt - gelöscht wurde, habe ich keine Lust mehr auf das Thema


[Beitrag von mcleod1689 am 09. Jun 2017, 22:04 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#297 erstellt: 09. Jun 2017, 22:15

Dein Monty Python Beispiel, weitergesponnen und umgedreht:

Wenn Du erfahren würdest, dass die Jungs von Monty Python in echt ganz dröge Gesellen sind, die zum Lachen in den Keller gehen, wären dann ihre Jokes weniger witzig?


Nö, denn DAS sind ja Schauspieler.

@
und das Gefühl beschleicht mich bei Dir manchmal


Ach Quatsch, das hat doch nix mit irgendwelcher Furcht zu tun meine Ideale könnten verraten werden.
Soll derjenige von mir auch auch gut davon leben können, sei ihm mehr als gegönnt, ich wollte (in den meisten Fällen) nicht tauschen.
Und es ist auch klar dass in den seltensten ein solcher Status im Business erreicht werden kann, wenn man keinerlei Kompromisse eingeht.
Allein hier eine Position zu finden, mit der alle "leben" können ist das ideale Ziel.

Nö, ich seh das relativ entspannt:
Wenn ich mich nicht (mehr) damit identifizieren kann, und dafür kanns tausend Gründe geben, dann wende ich mich ab und in dem Moment wirds mir einfach nur egal.
Wieso MUSS ichs gut finden, bloß weils vordergründig ins Beuteschema passt? Nö, so funzt das bei mir halt nicht.
Klar kann ich mal drüber abkotzen her hetzen oder meinen Ansichten hierzu entsprechend formuliert Gehör verschaffen.
Aber das ist dann selten wirklich tiefgründig oder bitterer Ernst.
Wie gesagt: Beneiden tu ich die Jungs in den seltensten Fällen...


[Beitrag von Zaianagl am 09. Jun 2017, 22:16 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#298 erstellt: 09. Jun 2017, 22:20

mcleod1689 (Beitrag #296) schrieb:
die Attitüde kann den "Code" für mich schon so umschreiben, dass ich nach einem guten Live Erlebnis die Band endlich verstehe und auch die Alben über die "Geilheitsgrenze" hieven.

Da bin ich ganz bei Dir. Das kenne ich durchaus. Wir sind ja keine Musikanalyseroboter und Sympathie beeinflusst ungemein. Vielleicht ist es auch noch nicht einmal notwendig, unbedingt in Worten begründen zu können, wieso einem die Band plötzlich gefällt.


Umgekehrt passiert das allerdings tatsächlich eher selten, also, dass ich eine Band so unsympathisch und "untrue" finde, dass ich die Alben auch auf einmal nicht mehr hören kann...

Untrue muss gar nicht mal sein. Aber mir ging es mit Trivium so. Ich hatte keine Ahnung, was die so für ein Image haben. Nur zufällig mal reingehört und die Musik nicht übel gefunden, ein paar Alben gekauft... Live fand ich sie dann (gar nicht mal vom Spielerischen her, sondern vom Auftreten, Publikumsinteraktion etc.) ziemlich peinlich. Und als mir dann noch ein anderer Forenuser gesteckt hat, dass die doch ohnehin als "Mädchenband" gelten, war es ganz aus. Ich kann die nicht mehr hören.

Und jetzt stelle ich mir die Frage, ob ich durch Liveauftritt und User-Hinweis nur auf etwas aufmerksam wurde, was ich auch vorher schon hätte erkennen können oder ob mir nur die Sympathie vermiest wurde.


Beim "Klang" bin ich auch eher bei Zaia. Ich glaube, es wirkt einfach "intimer", "näher" und somit "bedrohlicher", wenn der Sound keine klinische Barriere zwischen dem Sender und Empfänger aufbaut. Ein dreckiger Sound weckt einfach urtümlichere Assoziationen als der technische, "reine" Tech-Death Sound z.B.

Und ich sehe es genau andersherum: Klinisch ist kalt und kalt ist (wahrscheinlich wegen der Assoziation zu Metall) hart. Und Barriere ist für mich z. B. eine abweisende (Beton-)Mauer und damit wesentlich härter als eine noch so feste Umschlingung mit den Armen.
Zaianagl
Inventar
#299 erstellt: 09. Jun 2017, 22:29

Nichtsdestotrotz liege ich da meinungstechnisch irgendwo zwischen euch beiden... Mir ist Authentizität auch wichtig, würde mich da aber nicht an reinen Oberflächlichkeiten aufhalten. Mir ist die Gitarrenhaltung, Frisur und Kleidung noch relativ egal, aber die Attitüde kann den "Code" für mich schon so umschreiben, dass ich nach einem guten Live Erlebnis die Band endlich verstehe und auch die Alben über die "Geilheitsgrenze" hieven. Umgekehrt passiert das allerdings tatsächlich eher selten, also, dass ich eine Band so unsympathisch und "untrue" finde, dass ich die Alben auch auf einmal nicht mehr hören kann... Das lässt mich vielleicht Alben von vornherein boykottieren oder natürlich die Konzerte, aber wenn ich ein mal gefallen an einem Album gefunden habe, bleibt das auch s


Ihr formuliert das immer so (oder kommts halt auch von mir so rüber), als wäre das ein bewusster, ja gar berechnender Prozess.
Das ist so nicht zu sehen, das passiert eigentlich ganz von selbst:
Wenn ich was höre, was mir gefällt, dann passt der Rest idR auch.
Und wenn jetz der Wolfmother Typ sich die Klampfe halt tatsächlich vor die Nippel hängt, und in irgendwelchen Mags dann bloß Scheiße von sich gibt, dann bleibt "Joker and the Thief" trotzdem n geiler Song. Es macht ihn halt nicht zum besten Rocker und mich nicht zu seinem Fan. So what?

Das fett hervorgehoben triffts imho ganz gut.
Ich hab halt auch schon Bands gesehen, die haben auf Platte erst funktioniert nachdem ich sie live gesehen habe.
Was mitunter aber auch einfach produktionstechnische Gründe haben kann...

Umgekehrt wirds schwierig:
Es dürfte eigentlich niemand jemals wieder eine Paradise Lost Platte anhören, wenn er mal mitbekommen hat was der gute Mr Holmes live so abliefert...
Pigpreast
Inventar
#300 erstellt: 09. Jun 2017, 22:34

Zaianagl (Beitrag #297) schrieb:
Nö, denn DAS sind ja Schauspieler. ;)

Touché. Aber ab hier könnten wir uns in einer Endlosschleife verfangen, denn jeder Musiker ist für mich auch Schauspieler...


Ach Quatsch, das hat doch nix mit irgendwelcher Furcht zu tun meine Ideale könnten verraten werden....
...
Nö, ich seh das relativ entspannt:
Wenn ich mich nicht (mehr) damit identifizieren kann, und dafür kanns tausend Gründe geben, dann wende ich mich ab und in dem Moment wirds mir einfach nur egal.

Ok, Furcht ist vielleicht etwas krass formuliert. Aber psychologisch sind alle unser Vorlieben und Abneigungen von bestimmten Sehnsüchten bzw. Ängsten getragen. Auch wenn wir nicht mit schlotternden Knien in der Ecke kauern.


Wieso MUSS ichs gut finden, bloß weils vordergründig ins Beuteschema passt? Nö, so funzt das bei mir halt nicht.

Primär geht es hier ja auch nicht ums gut Finden, sondern um hart oder härter, selbst (und möglicherweise auch gerade), wenn man es nicht gut findet. Klar MUSS für Dich natürlich auch nichts hart klingen, wenn es so klingt, wie anderes, was Du hart findest. Aber die Frage drängt sich halt auf.

Aber wie ich es ähnlich an McLeod schon schrieb: Vielleicht wird man der Musik (ganz allgemein) auch nicht gerecht, wenn man für alles eine nachvollziehbare Begründung sucht.
Zaianagl
Inventar
#301 erstellt: 09. Jun 2017, 22:38

Und ich sehe es genau andersherum: Klinisch ist kalt und kalt ist (wahrscheinlich wegen der Assoziation zu Metall) hart. Und Barriere ist für mich z. B. eine abweisende (Beton-)Mauer und damit wesentlich härter als eine noch so feste Umschlingung mit den Armen.


So kann man das sehen, und so empfinde ich es zB oft bei Industrial etc. Hier aber auch das Bohren in irgendwelche Hirnwindungen.
Im Tech Death Bereich ist das für mich eigentlich nur noch steril und meist derbe überproduziert, einfach kpl emotionsbefreit,
und irgendwie wie irgendwelches Geklacker ausm Taschenrechner getriggert.
Da hab ich immer son Bild im Studio vor Augen: "Und jetz machen wir das. Und jetz grunzen wir. Hm, und jetz mal n Blastbeat. Dann n Break" usw...
Ich bewerte das allerdings nur für mich, um das hier nochmals klarzustellen!
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