Grundlageninfos.

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bautzel
Stammgast
#1 erstellt: 25. Aug 2013, 12:54
Hallo Selbstbauer,

ich möchte zwar nicht selbst bauen, habe aber einige grundsätzliche Fragen zur Technik von Lautsprechern.

Gilt ggf.nur für Tief/Mitteltöner:

Frage 1: Wie hoch ist die Spannung ( Volt - Ampere)in LS -Kabel?

Frage 2: Ist es richtig, das die Tonfrequenz ( z.B. 8000 Hz ) der Spannungsfrequenz entspricht?
Also statt 220V 50 Hz dann 1V 8000 Hz ( Unterstellt siehe Frage 1)

Frage 3: Ist es richtig, das bei unterschiedlichen Frequenzen ( in Verb. Frage 1 -2 ) der Widerstand der Box sich ändert? Höhere Frequenz = hohe Ohmzahl und umgekehrt.

Frage 4: Sind die unterschiedlichen Ergebnisse ( zB. bei 100 Hz 2,5 Ohm bei der einen Box und 2,8 Ohm bei einer anderen Box) hörbar oder nur eine technische Aussage ( Qualitätsaussage )

Frage 5: Wenn der LS aus ist und der Treiber steht ( ich nenne das mal Nullstellung ) bewegt sich der Treiber bei einem Ton nur nach vorne ( 0 + x mm ) oder auch nach hinten ( - x mm 0 + x mm )

Frage 6: Wenn ich über mein RSX meine LS bei 80 Hz abschneide ( bzw. auf den Sub umleite ) wieso habe ich starke Auslenkung meiner Tief/Mitteltöner bei der ein oderen anderen Platte, wenn ich meinen Plattenspieler betreibe. Entspricht denn nicht die Einstellung im RSX einem Subsonicfilters und sollte diese eleminieren?

Ich habe schön öfters gegoogelt, aber keine Frage so richtig beantwortet bekommen.

Einen schönen Sonntag wünscht
Bautzel
Steffen_Bühler
Inventar
#2 erstellt: 27. Aug 2013, 10:02

bautzel (Beitrag #1) schrieb:
Frage 1: Wie hoch ist die Spannung ( Volt - Ampere)in LS -Kabel?


Wenn Du mal richtig aufdrehst und der Lautsprecher zum Beispiel 100 Watt verarbeitet, dann kannst Du über die Formel P=U²/R=I²*R beides leicht ausrechnen: wenn Du R mit 4 Ohm ansetzt, ergibt sich U=20V und I=5A.


bautzel (Beitrag #1) schrieb:

Frage 2: Ist es richtig, das die Tonfrequenz ( z.B. 8000 Hz ) der Spannungsfrequenz entspricht?


Ja.


bautzel (Beitrag #1) schrieb:

Frage 3: Ist es richtig, das bei unterschiedlichen Frequenzen ( in Verb. Frage 1 -2 ) der Widerstand der Box sich ändert? Höhere Frequenz = hohe Ohmzahl und umgekehrt.


So ist es. Die Spule des Lautsprechers stellt wie alle Induktivitäten einen frequenzabhängigen Widerstand dar.


bautzel (Beitrag #1) schrieb:

Frage 4: Sind die unterschiedlichen Ergebnisse ( zB. bei 100 Hz 2,5 Ohm bei der einen Box und 2,8 Ohm bei einer anderen Box) hörbar oder nur eine technische Aussage ( Qualitätsaussage )


Der Verstärker gibt eine bestimmte Spannung auf den Lautsprecher, die bei einem kleineren Widerstand zunächst mehr elektrische Leistung ergibt als bei einem großen, der Versärker hat also "mehr zu tun", er wird wärmer . Ob diese unterschiedliche elektrische Leistung nun aber auch unterschiedliche akustische Leistung ergibt, ist eine andere Frage. Wenn der Wirkungsgrad derselbe ist, sollte sich das mit entsprechend mehr Lautstärke bemerkbar machen, 12 Prozent mehr kann das Ohr durchaus spüren.


bautzel (Beitrag #1) schrieb:

Frage 5: Wenn der LS aus ist und der Treiber steht ( ich nenne das mal Nullstellung ) bewegt sich der Treiber bei einem Ton nur nach vorne ( 0 + x mm ) oder auch nach hinten ( - x mm 0 + x mm )


Auch nach hinten. Er bekommt ja im Betrieb positive und negative Spannungen ab.


bautzel (Beitrag #1) schrieb:

Frage 6: Wenn ich über mein RSX meine LS bei 80 Hz abschneide ( bzw. auf den Sub umleite ) wieso habe ich starke Auslenkung meiner Tief/Mitteltöner bei der ein oderen anderen Platte, wenn ich meinen Plattenspieler betreibe. Entspricht denn nicht die Einstellung im RSX einem Subsonicfilters und sollte diese eleminieren?


Es wird halt nie vollständig eliminiert, das kommt auf die Steilheit des 80-Hz-Filters an. Und gerade wenn beim Plattenspieler ein Rumpler daherkommt, hat der oft soviel Kraft, dass eben noch genügend durchkommt.

Viele Grüße
Steffen
bautzel
Stammgast
#3 erstellt: 27. Aug 2013, 17:21
Hallo Steffen,

danke für deine Antworten.

Die Frage zum hörbaren ( Frage 4 ) war der * bessere* bzw. *schlechterer* Klang gemeint.
Ich lese bei LS Test immer "kritischer Bereich " oder " unkritischer Bereich" o.ä.

Deine Antwort zu meiner Frage 1 hieße ja auch spürbarer Stromfluss, von einem "Schlag " möchte ich vielleicht nicht direkt sprechen, aber 20 V und 5A, das ist schon was.

Gruß
Jochen
HiFi-Selbstbau
Inventar
#4 erstellt: 28. Aug 2013, 07:25
Hi bautzel,

beim Impedanzminimum kommt es drauf an wie viel Leistung in diesem Bereich angefordert wird. Und das wiederum hängt vom Frequenzbereich ab.

Hier mal eine Analyse von typischen Musikstücken:



aus: Musik "vergleichen" mit dem WaveAnalyzer

Einem Verstärker geht bei hohen Leistungen entweder die Spannung aus oder der Strom. Bei Impedanzminima ist der Strom der limitierende Faktor. wenn aber dort gar keine hohe Leistung abgefordert wird gibt es auch kein Stromproblem -> unkritisch

Unterschiedliche Verstärker reagieren übrigens je nach Schaltungskonzept unterschiedlich auf schwankende Impedanzverläufe.

Gruß Pico
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