Alte Operationsverstärker doch die besten ?

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Uli72
Stammgast
#1 erstellt: 07. Apr 2009, 20:30
Hallo,

in der Selbstbau- bzw. Tuningszene ist das Wechseln der Operationsverstärker innerhalb der CDPs sehr beliebt.

Da gibt es die "tollen, guten" und eben die alten weniger guten OP, die man nach Möglichkeit austauschen sollte.

Schau ich mir diverse Testberichte von High-End-CD-Playern an, fällt mir auf, dass fast überall noch diese "alten" OP verbaut werden, von denen viele nichts mehr wissen wollen.

1. Beispiel: Naim. Vom CD3 bis zum HDX sind OPA604 zu finden. 13 Jahre Stillstand - die Endlösung ?

2. Beispiel: Accuphase. 5532 in den aktuellen Modellen. Genau den OP, den Philips & Co. schon in den achtzigern in ihren Playern hatte.

Diversen Tuningberichten zufolge sollte man diesen Chip auslöten und möglichst weit wegwerfen, da er für Digitalanwendungen zu langsam sei und durch dynamische Übersteuerung Schuld am "CD-Klang" sei.

Was machen die Hersteller heute anders, um aus diesen OP-Schätzchen Referenzklang rauszuholen ?
engel_audio
Stammgast
#2 erstellt: 07. Apr 2009, 20:52
wenn man sich die Datenblätter der OPs anschaut stellt man fest dass diese nominell gar nicht sooo unterschiedlich sind. Richtig beschaltet sind auch hörtechnisch nur geringe unterschiede Auszumachen - letztlich Geschmacksache.

NE5534 und OPA604 als einfache und NE5532 und OPA2604 sind praktisch überall verfügbar und preiswert und werden deshalb gerne eingesetzt.

Der Klangcharacter eines Gerätes ändert sich durch tauschen von OPs nur marginal wenn im Ausgang nicht gerade ein 741 oder ein 4558 oder 4560 sitzt....denn diese sind in hochwertigen Geräten wirklich fehl am Platz - und dennoch in der Preisklasse bis ca 400€ immer wieder zu finden.
Uli72
Stammgast
#3 erstellt: 07. Apr 2009, 21:08
Wäre in einem Player der vierstelligen Preisklasse nicht eigentlich eine diskrete Schaltung statt OP angebracht ?

Eine Verstärkung von 100dB (open loop) sind doch für I/V-Wandlung und Filter gar nicht nötig.
_ES_
Administrator
#4 erstellt: 07. Apr 2009, 22:24

Eine Verstärkung von 100dB (open loop) sind doch für I/V-Wandlung und Filter gar nicht nötig.


Open Loop, Du sagst es..
Lotion
Inventar
#5 erstellt: 08. Apr 2009, 14:58
Marantz verbaut in seinen <1000€ Modellen auch diskrete Ausgangsstufen. Dadurch werden sie aber nicht besser als gute integrierte Lösungen!

Ich habe einen Player mit JRC4558, der sehr gut klingt. Ich bin mir nicht sicher, dass der geplante Wechsel mit LM4562 deutliche Verbesserungen bringt.

Ein OPA604 in der Filtersektion kann nicht so viel am Klang kaputt machen wie eine schlechte Ausgangsstufe.

An der richtigen Stelle würde ich aber einem LM4562 immer den Vorzug ggüb. einem OPA2604 oder 5532 geben!
_ES_
Administrator
#6 erstellt: 08. Apr 2009, 15:14
Aus der Phase des OP-Tauschens bin ich seit längerem raus..
Uli72
Stammgast
#7 erstellt: 08. Apr 2009, 17:15

R-Type schrieb:

Eine Verstärkung von 100dB (open loop) sind doch für I/V-Wandlung und Filter gar nicht nötig.


Open Loop, Du sagst es.. ;)



und ... ?

Die wäre potentiell aber möglich, wird aber nicht genutzt.
Also käme ich mit einer einfacheren Schaltung aus (low feedback).


[Beitrag von Uli72 am 08. Apr 2009, 17:20 bearbeitet]
Uli72
Stammgast
#8 erstellt: 08. Apr 2009, 17:23

R-Type schrieb:
Aus der Phase des OP-Tauschens bin ich seit längerem raus.. ;)


Und was kommt dann ?
_ES_
Administrator
#9 erstellt: 08. Apr 2009, 18:04


Die wäre potentiell aber möglich, wird aber nicht genutzt.


Das ist auch nur ein Theorem, von daher uninteressant.


Also käme ich mit einer einfacheren Schaltung aus (low feedback).


Eben.


Und was kommt dann ?


Pour moi nur diese "doofen" diskreten Schaltungen.

Für den Rest der Welt: Musik hören, OP-Tauschen vergessen...


[Beitrag von _ES_ am 08. Apr 2009, 18:04 bearbeitet]
engel_audio
Stammgast
#10 erstellt: 08. Apr 2009, 19:40
diskrete Schaltungen sind für mich nur interessant wenn Leistungsstufen oder höhere Ausgangsspannungen benötigt werden, die Qualität von OPs mit diskreten Bauteilen zu erreichen ist gar nicht sooo einfach und benötigt vor allen Dingen mehr Platz und in der Regel auch mehr Strom.

Mein aktuelles Verstärkerprojekt baue ich auch mit OP im Eingang auf
_ES_
Administrator
#11 erstellt: 08. Apr 2009, 19:57

die Qualität von OPs mit diskreten Bauteilen zu erreichen ist gar nicht sooo einfach und benötigt vor allen Dingen mehr Platz und in der Regel auch mehr Strom.



Wem sagst Du das ?


Jedoch :



Diese diskrete, vollsymmetrische Filter/Ausgangsstufe wandert seit einiger Zeit in jeden Player von mir mit.

Selbstredend autarke Versorgung.Und kompakt.

Seit ich dieses Teilchen habe, interessieren mich Tuningsachen eigentlich nur noch am Rande..


[Beitrag von _ES_ am 08. Apr 2009, 22:06 bearbeitet]
Lotion
Inventar
#12 erstellt: 08. Apr 2009, 20:57

R-Type schrieb:


Wen sagst Du das ?



Dativ, nicht Akkusativ!
_ES_
Administrator
#13 erstellt: 08. Apr 2009, 23:02
Der eine Buchstabe macht den Bock nicht fett- es sei denn, es fällt einen sonst nix mehr ein.
audiophilanthrop
Inventar
#14 erstellt: 09. Apr 2009, 20:19
Ohne Kenntnis der Beschaltung und wenigstens einiger Faustregeln für die Anwendung ist der OP-Tausch reine Glückssache. Da sollte man einen fragen, der sich mit sowas auskennt, oder besser noch zu dieser Gruppe gehören.

Die Faustregeln:

  • Ein sehr schneller OP ist im Steinzeit-Platinenlayout fehl am Platze. Da kann es mühsam werden, ihn am Schwingen zu hindern. Bei vorhandener Groundplane und nahen Bypässen spricht aber nichts dagegen.
  • Wenn man es sich leisten kann (Rauschen und Eingangsimpedanz), OPs invertierend betreiben.
  • Ist das nicht möglich, die von beiden Eingängen (+ und -) gesehenen Impedanzen möglichst niedrig wählen und soweit wie möglich symmetrieren.

Recommended reading:
http://www.sg-acoustics.ch/analogue_audio/ic_opamps/index.html (hier gibt es Messungen zu vielen Audio-OPs)
http://www.waltjung.org/Library.html
http://www.dself.dsl.pipex.com/ampins/webbop/opamp.htm


[Beitrag von audiophilanthrop am 09. Apr 2009, 20:19 bearbeitet]
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