Persönlicher Erfahrungsbericht: PC/CD/Analog

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agotan
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Aug 2011, 13:35
Hallo zusammen,
um es direkt vorweg zu sagen: der nachfolgende Bericht hat weder einen wissenschaftlichen Anspruch noch stellt er irgendwelche objektiven Wahrheiten dar. Er ist lediglich ein Erfahrungsbericht von halbwegs ambitionierten Hifi-Liebhabern (Bj. ca. 1960) für eben solche und dient der Unterhaltung! … und damit im Grunde VÖLLIG SINNFREI! ;-)

Mein Nachbar und ich haben gestern eine kleinen Hörtest veranstaltet, um verschiedene Audio-Quellen zu vergleichen.

Welches Equipment kam zum Einsatz? (Übrigens bis auf den PC-Strang nicht meines!)
Gemeinsame Komponenten:
Lautsprecher: Focal Electra 926 mit getunter Frequenzweiche
Vorverstärker: Marantz SC11S1
Endstufe: Marantz SM17

Verschiedene Quellen:
CD-Player: Marantz SA15S1
Plattenspieler: Clearaudio Champion mit Virtuoso Wood
PC: Notebook mit M2Tech Hiface und Rega DAC
(kein ernsthafter Pegelableich möglich!)

Musik:
44 kHz: Bruce Hornsby, Diana Krall, Dire Straits, Elbow, HarmOrgan, Keith Jarret, Jethro Tull, Led Zeppelin, Mussorgsky, The Corrs jeweils von CD und via MP3/320KB
192 kHz: Keith Jarret, HarmOrgan
Analog: Diana Krall

Einige Ergebnisse.
Wenn ich hier über Unterschiede zwischen den einzelnen Quellen berichte, so spreche ich letztlich über „geringe“, aber in jedem Fall deutlich hörbar Unterschiede - wenn man den direkten Vergleich hat. Ob sich dadurch das Hörvergnügen tatsächlich unterscheidet, ist IMO eine ganz andere Frage. Mir scheint übrigens, dass insbesondere die Mädels weit weniger auf die technische Perfektion einer Aufnahme schauen, als wir Jungs – sehr überraschend…

Analog vs. digital
Zunächst war es bei dem vorhandenen Material schwierig, überhaupt vergleichbares digitales Material derselben CD/Platte zu finden. Beim Vergleich einer (hoffentlich technisch gleichwertigen!) Aufnahme von Diana Krall war aber schnell klar, dass die Platte hier mehr zu bieten hat. Kein Wunder, könnte man sagen, wenn man EURs des jeweiligen Equipments vergleicht. Hörbar war das insbesondere beim Klavier, das auf der Platte „natürlicher“ klang. Auch die S-Laute hatten auf der Platte eine andere „Lebensdauer“. Die Platte klang im direkten Vergleich schlicht „schöner“. Mangels weiterer sinnvoller Vergleichsmedien musste es bei diesem kurzen Vergleich bleiben.

CD vs. PC
Dies hatte den weitaus größten Anteil am Vergleich. Da hier die gerippten Ergebnisse (EAC, Lame V0) natürlich direkt von der CD stammen, war die jeweilige Aufnahme kein Unterscheidungsmerkmal. Nach vielen verschiedenen CDs muss ich aber feststellen, dass ich bei CD und DAC keine nennenswerten Unterschiede wahrnehmen konnte.

44kHz vs. 192kHz
Das Köln-Concert hatte ich mir extra als HighRes runtergeladen. Laut Foobar liefert diese Version ca. 2400kbps (flac) im Vergleich zu den 240kbps (320kb VAR/BR) der MP3-Version – das ist ja auf dem Papier schon nennenswert. Aber: Vielleicht muss man sich da länger reinhören oder die Ohren eines Endvierzigers sind da schon zu „abgenudelt“. Ich kann da jedenfalls keinen Unterschied wahrnehmen. Vielleicht war aber auch der DAC zu billig… ;-)

Gute Aufnahmen vs. Schlechte Aufnahmen
Es dürfte für jeden, der sich mit der Materie halbwegs beschäftigt, so offenkundig sein, dass man gar nicht mehr darüber spricht, aber für mich war es erschreckend, dass so viele schlechte Aufnahmen verkauft werden, deren Schwächen eine so hochwertige Anlage gnadenlos offenlegt. Bei weniger wertigen Anlagen (wie auf meiner derzeitigen!) mag das noch alles halbwegs anständig klingen, aber wenn da mehr in das Equipment investiert, werden die Unterschiede offensichtlich. Die Frage ist nur, wie man die guten Aufnahmen findet. Geöffnete CDs (und Downloads sowieso) sind ja vom Umtausch ausgeschlossen...

Vielleicht hat der eine oder andere ja ähnliche Erfahrungen gemacht…

Gruß
Rolf


[Beitrag von agotan am 21. Aug 2011, 13:40 bearbeitet]
Stefanvde
Inventar
#2 erstellt: 21. Aug 2011, 15:40
Danke Dir,
dein Bericht stimmt so ziemlich mit meinen persönlichen Erfahrungen überein.
Auch ich empfinde im direkten Vergleich den Klang einer LP meistens (je nach Aufnahme auch nicht immer) als angenehmer wie von CD.Welche Version hier die "richtigere" ist interessiert mich dabei allerdings Null,es geht mir nur um's angenehmere.

Auf digitaler Ebene kann ich auch oft keinen Unterschied zwischen verschiedenen Bitraten/Samplingraten heraushören.

Am Ende steht dabei bei mir wohl das gleiche Fazit wie bei Dir und bestimmt auch vielen Anderen:

Das Wichtigste bleibt die Aufnahme ganz am Anfang und wie sie auch den Tonträger gebracht wurde.
Denn was da am Anfang vermurkst wird kann auch die Beste Elektronic nicht wieder zurück bringen.

Erik030474
Inventar
#3 erstellt: 22. Aug 2011, 18:41

Stefanvde schrieb:
Denn was da am Anfang vermurkst wird kann auch die Beste Elektronic nicht wieder zurück bringen.

:prost


Endlich mal jemand, der das Zitat von Tiefebrunn im richtigen Zusammenhang heranzieht.
Stefanvde
Inventar
#4 erstellt: 22. Aug 2011, 18:45
Nee,nur Einer dem die Industrie mal ein paar remasterte CD's untergejubelt hat,da versteht man das dann ganz schnell wie's gemeint ist.

MfG Stefan


[Beitrag von Stefanvde am 22. Aug 2011, 18:48 bearbeitet]
Erik030474
Inventar
#5 erstellt: 22. Aug 2011, 18:47
Jaja, "früher" hatte ich Angst vor REMIXED-Version ... "heute" vor REMASTERED ...
Smoke_Screen
Inventar
#6 erstellt: 06. Sep 2011, 18:30
Naja,ANGST vor remasterten Reissiues hab ich keine.
Natürlich gibt es Negativbeispiele. Als alter Prog-
und Jazzrock Fan hab ich mir im Lauf der Jahre das
eine oder andere remasterte CD-Reissiue zugelegt
und hab ein paar Erfahrungen gesammelt.
Z.B. habe ich einige Reissiues vom Wounded Bird Label.
Um genau zu sein Lenny Whites "Venusian Summer" und
"Astral Pirates" sowie "industry Standart" von den
Dixie Dregs. Im Vergleich zu den jeweiligen Original-
platten sehen diese Reissiues klanglich kein Land.
Irgendwie sind die CDs matter,diffuser und mit reduzierter
Dynamik. Sehr seltsam was einem da zu Ohren kommt.
Die älteren CD-REs von den Dixie Dregs auf Polydor waren
dagegen voll ok.
Manchmal wird auch einfach Etikettenschwindel betrieben.
Wie z.B. bei dem CD-RE "Mandrillland" von Mandrill auf
dem Picar-Label welches sich als (schlechte) LP-Über-
spielung herausstellte.
Andersherum gibts aber auch klanglich sehr gute remasterte
CD-REs. Wie z.B. von Esoteric Recordings oder MPS oder
WEA.
Ich mein das es geht wissen wir ja spätestens seit MFSL.
Wenn ich z.B. Joe Walsh`s "Barnstorm" als MFSL-CD höre
da sieht die Platte klanglich kein Land obwohl die auch
schon gut gemastert war.
Die Sache bei remasterten CD-REs ist einfach die ob ein
"quick buck" im Vordergrund steht oder Liebe zur Musik.
Leider ist es manchmal eben Geldgier die auch vor Betrug
nicht zurückschreckt. Meistens wird jedoch zufrieden-
stellende bis gute Qualität abgeliefert.
pravasi
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 26. Sep 2011, 00:45
Schön gemacht,danke.
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