MD oder Dat oder beides

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Thaiboxer
Neuling
#1 erstellt: 31. Aug 2013, 12:33
Ich bin ein Fan von ''veralteter'' Technik. Jetzt habe ich in einem Buch gelesen, man kann auf DAT - Rekorder bis zu 180 min. Musik überspielen. pur. Daher meine Frage:
Stimmt das ?
cr
Inventar
#2 erstellt: 31. Aug 2013, 22:26
Ja, Bandsalat und klemmende Cassetten gleich inklusive.

Meine Antwort auf den Threadtitel wäre im übrigen "keines von beiden". Das Dat hat mich nur genervt und Minidisc ist inferior.
Warum nicht ein CD-Audiorecorder? Ist gleich zu bedienen wie ein Dat aber sinnvoller.... und genauso veraltet. Macht aber mehr Spass. Ich habe noch vier herumstehen.
Passat
Inventar
#3 erstellt: 31. Aug 2013, 22:57
Auf DAT gehen tatsächlich max. 180 Minuten.
Mit den Bändern haben viele Rekorder aber Probleme, weil das Band da dünner ist.

Reine Audio DAT-Bänder wird man kaum noch bekommen,
Da gibts aber in Form von DDS-Bändern (Für Computer-Bandlaufwerke) eine Alternative.

DAT 120 = DDS
DAT 180 = DDS-DC

Mit den entsprechenden längeren DDS-Bändern geht übrigens noch mehr:
DDS-2 = 240 Minuten
DDS-3 = 250 Minuten
DDS-4 = 300 Minuten
DDS-5 = 340 Minuten

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 31. Aug 2013, 22:58 bearbeitet]
cr
Inventar
#4 erstellt: 01. Sep 2013, 01:31
Mich wundert, dass es diese Computerlaufwerke immer noch gibt, ist doch schon lange überholt, wo Festplatten dieselbe Kapazität haben.

Mein DAT (Sony DAT 57ES) hat schon nach wenigen Jahren die 120er Bänder nicht mehr gezogen, das Umnummerieren ist gescheitert, das Startmarkenverschieben auch. Inzwischen dient es als DAC (für Sat-Radio und so Zeugs) mit Kopfhörer-Anschluss (liefert 6V Leerauf).
War so ziemlich mein sinnlosester Kauf, 20 Cassetten habe ich bespielt, anhören mochte ich sie nie, weil die Umspulzeit so lange dauert. Erst als ich sie auf CD gebrannt habe, habe ich sie angehört.......
Na ja, das waren halt noch mühsame Zeiten, und das 9 Jahre nach der CD-Einführung...........
Passat
Inventar
#5 erstellt: 01. Sep 2013, 01:57
DAT-Rekorder waren damals im Verhältnis zu CD-Brennern und CD-Rohlingen spottbillig.
Der erste käufliche CD-Brenner hat anno 1992 satte 20.000,- DM gekostet, die ersten CD-Rs noch über 60,- DM pro Stück.
Dagegen war ein DAT-Rekorder für 1000-3000 DM spottbillig.
Und wegen der sehr hohen CD-R Preise war es deutlich billiger, sich die CD im Original zu kaufen anstatt sie auf CD-R zu kopieren.

Im Übrigen:
DAT kam 1987 auf den Markt, also 5 Jahre vor der CD-R (hätte schon früher geschehen können, wenn nicht die Musikindustrie da geblockt hätte. Die Einigung hieß dann SCMS, wobei die erste Generation von DAT-Rekordern das noch nicht hatte, dafür aber keine digitalen Daten mit 44,1 KHz Samplingfrequenz für die Aufnahme akzeptiert hat).
Erst 1995 kam der erste CD-Brenner auf den Markt, der unter die 1000 DM Preisgrenze gefallen war und damit preislich mit den günstigsten DAT-Rekordern konkurrieren konnte.

Was Comnputerlaufwerke angeht:
Da ist DDS schon lange keine Alternative mehr, weil selbst mit den aktuellsten DDS-Laufwerken nur max. 160 GB unkomprimiert auf ein Band passen.

Im Computerbereich heißt die Lösung LTO.
Da gehen auf ein LTO-6 Band 2,5 TB unkomprimiert drauf. Komprimiert je nach Daten bis zu 6 TB.
Und preislich ist eine Datensicherung auf Bändern auch deutlich günstiger als entsprechende Festplatten.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 01. Sep 2013, 02:12 bearbeitet]
Hi-Fi_Mokak
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 01. Sep 2013, 09:07
Übrigens kann man einige wenige 5¼"-Laufwerke umflashen und damit Audio-DATs direkt in den Rechner einlesen.

Aber das ist sowas von Bronzezeit ...
Thaiboxer
Neuling
#7 erstellt: 01. Sep 2013, 11:28
Vielen Dank für eure viele Antworten. Zum Thema CD- Recorder. Ich habe mir mal vor ca. 6 Jahren Marken CD´s gekauft. Von diesen 10 Stück konnte ich 6 gleich wegwerfen, weil die schon gleich kaputt waren.
Das nächste Problem ist der Platz. Mini Disk und DAT-Bänder nehmen weniger Platz weg als eine CD. Da ich sehr viel Musik höre, habe ich keine Lust mein Raum mit CD Möbel vollzustellen. Meine ca. 250 MD zum Beispiel habe ich in einer kleinen Apothekerkiste drin.
Passat
Inventar
#8 erstellt: 01. Sep 2013, 11:57
Naja, da würde ich aber auf USB/Festplatte/NAS und Multimediaplayer umsteigen.

So ein Multimediaplayer kostet unter 100,- € und ein NAS mit 1 TB Plattenspeicher kostet auch um die 100,- €.

Auf die 1 TB passen dann als verlustfreies FLAC ca. 3500 CDs.

Grüße
Roman
Drexl
Inventar
#9 erstellt: 01. Sep 2013, 23:22

Passat (Beitrag #5) schrieb:
Da gehen auf ein LTO-6 Band 2,5 TB unkomprimiert drauf. Komprimiert je nach Daten bis zu 6 TB.
Und preislich ist eine Datensicherung auf Bändern auch deutlich günstiger als entsprechende Festplatten.

Naja, auch beim Backup sind Bänder auf dem Rückzug.
Und selbst bei Langzeitarchivierung machen reine Disksysteme den Bändern ebenfalls zu schaffen.

LTO-6: Kosten pro Band: ca. 75 EUR, d.h. 30 EUR/TB
Bei Nearline-Festplatten kostet das TB ca. 40 EUR

Macht man daraus ein RAID-6 (6+2), so erhöhen sich die Kosten um ein Drittel, liegen also bei 55 EUR/TB.

Aber die Schere schließt sich immer weiter. Nicht mehr lange, und Disk-Storage ist billiger als Tape-Storage.

Und dann die Zugriffszeiten. Bis ein LTO-Band an die passende Filemarke gespult wurde, können schon ein paar Minuten vergehen.
Und dann der fehlende parallele Zugriff.
Und dann das Überschreibproblem. Geht nur am Ende. Wird in der Mitte mal irgendeine Sicherung invalid (z.B. abgelaufen), muß aufwendig reorganisiert werden.
Und dann noch das "Killerfeature" im Backupbereich: Deduplikation. Das ist mit Bändern nicht zu machen und drückt den Preis pro TB schon jetzt unter den von Bandlösungen.


[Beitrag von Drexl am 01. Sep 2013, 23:40 bearbeitet]
cr
Inventar
#10 erstellt: 02. Sep 2013, 02:01

Vielen Dank für eure viele Antworten. Zum Thema CD- Recorder. Ich habe mir mal vor ca. 6 Jahren Marken CD´s gekauft.


Darf ich fragen, welche Marken-CDRs das waren? Von meinen vielen Taiyo Yuden und Ritek und Maxell, hautpsächlich aus den Jahren 1998 folgende (und Verbatim CDRW4x) ist nämlich keine einzige hin, ja sie haben Traum-Fehlerwerte (1/100 des Zulässigen).

Sollten es Fuji oder Sony oder EMTEC Audio-CDs sein, ist dies leider normal, besonders die Fuji taugen nichts.

Und welcher Rekorder?


[Beitrag von cr am 02. Sep 2013, 02:03 bearbeitet]
Thaiboxer
Neuling
#11 erstellt: 02. Sep 2013, 08:10
Das waren die berühmten Sony CD´s und das war ein interner PC Brenner. Die Firma weiss ich leider nicht mehr.


[Beitrag von Thaiboxer am 02. Sep 2013, 08:22 bearbeitet]
Thaiboxer
Neuling
#12 erstellt: 02. Sep 2013, 09:26
Jetzt hab ich eigentlich schon wieder den Überblick verloren. Ich hab gar nicht gewusst das so ein einfaches Thema so umfangreich sein kann.
Das diese DAT´s so unzuverlässig sind das enttäuscht mich schon. Da muss man aufpassen welches Gerät zu welchem Tape und so weiter und weiter.
In diesem Buch steht drin das dieses Atrac 3 Format qualitativ besser ist als das MP 3 Format. Stimmt das ?
Das Buch auf das ich mich beziehe heisst '' Digitalisierung analoger Audio- und Videoquellen'' von Thomas Riegler ISBN 978-3-88180-846-0 aus dem VTH Verlag.


[Beitrag von Thaiboxer am 02. Sep 2013, 09:31 bearbeitet]
cr
Inventar
#13 erstellt: 02. Sep 2013, 11:33
Das Buch ist 6 Jahre und die Frage ist, auf welchen Codex er sich bezieht. Was die alten Fraunhofer-Codices betrifft, mag es wohl stimmen.
Als Archivierungsmrthode ist mp3 ungeeignet und nicht mehr zeitgemäß.
http://www.audiohq.de/viewtopic.php?id=19

Dass deine CDs hin sind, liegt daran, dass sie wohl von Anfang an schlecht gebrannt waren.
CD-Brennen ohne Nachkontrolle auf die Fehlerraten durch k-Probe oder Pletols ist wie ein blinder Nachtflug und daher nicht anzuraten. Wenn man es richtig macht, halten sie Jahrzehnte, wie ich an meinen eigenen sehe (nach einigen kleineren Fehlschlägen).
Hi-Fi_Mokak
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 02. Sep 2013, 12:59

Drexl (Beitrag #9) schrieb:
Naja, auch beim Backup sind Bänder auf dem Rückzug.
Und selbst bei Langzeitarchivierung machen reine Disksysteme den Bändern ebenfalls zu schaffen.


Ja, und wenn man ein Petabyte an Backups hat, dann lässt man 300 Platten immer mitlaufen. Tolle Wurst!


Drexl (Beitrag #9) schrieb:
Und dann noch das "Killerfeature" im Backupbereich: Deduplikation. Das ist mit Bändern nicht zu machen und drückt den Preis pro TB schon jetzt unter den von Bandlösungen.


Es wird ja auch dedupliziert, bevor es aufs Band geschrieben wird (B2D2T).

Ob Festplatten 30 Jahre Archivierung durchhalten, ist ein wenig zweifelhaft, und wenn dir der Laden abbrennt - SPOF! - Pech gehabt, Disk-Arrays sind nicht wirklich transportabel ...

Das ist immer die Frage: ist einem der Preis, die Bequemlichkeit oder die Sicherheit wichtiger? Es ist ja nicht so, dass ich grundsätzlich gegen Disk-Backup wäre. Ich habe früher Bänder als Backup benutzt bis die Plattengrößen überhandnahmen. Jetzt versuche ich alle wichtigen Daten möglichst in mindestens dreifacher Ausführung auf Platte zu haben, die unwichtigen (wie Filme) in doppelter. Das ist auch nicht billig ...

Aber das ist alles sowas von OT ... ausser der TE steigt auf ein Disk-Array um.
Passat
Inventar
#15 erstellt: 02. Sep 2013, 13:38
Festplattenarrays erfüllen auch nicht die gesetzlichen Anforderungen bzgl. Datenarchivierung.
Die Daten müssen in bestimmten Bereichen (z.B. Buchhaltung) so archviert werden, das das Archiv nicht mehr nachträglich geändert werden kann.
Diese Forderung erfüllt kein Festplattenarray. Bei Bändern ist das dagegen kein Problem, da es die auch als WORM-Ausführung gibt.

Grüße
Roman
Drexl
Inventar
#16 erstellt: 02. Sep 2013, 14:03

Passat (Beitrag #15) schrieb:
Festplattenarrays erfüllen auch nicht die gesetzlichen Anforderungen bzgl. Datenarchivierung.

EMC Centera

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